(19)
(11) EP 1 225 010 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.07.2002  Patentblatt  2002/30

(21) Anmeldenummer: 01130022.5

(22) Anmeldetag:  18.12.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B25B 13/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.01.2001 DE 10102971

(71) Anmelder: Krupp Bilstein GmbH
58256 Ennepetal (DE)

(72) Erfinder:
  • Willems, Jürgen
    54429 Mandern (DE)
  • Metzen, Wolfgang, Dipl.-Ing.
    54427 Kell (DE)

   


(54) Ratschenschlüssel für einen Wagenheber


(57) Um einen Ratschenschlüssel für einen Wagenheber mit einem als Griff auslaufenden, aus Schalen (1, 2) zusammengesetzten Gehäuse, das ein mit einer zentralen Aufnahme versehenes Zahnrad (5) und eine Sperrklinke (8) mit einer Klinkenführung (10) trägt, wobei die Sperrklinke (8) über eine Feder an das Zahnrad (5) angedrückt wird und das Zahnrad (5) vorzugsweise wenigstens an einer Seite mit einem Bund (4) ausgebildet ist, der eine Bohrung (3) der zugehörigen Schale (1, 2) durchgreift, zu vereinfachen und die Bauteile so zu gestalten, dass sie keinem hohen Verschleiß unterworfen sind bzw. dass sie bei gleicher Belastung dünner bzw. leichter ausgebildet werden können, liegen wenigstens zwei Seitenflächen (12, 13) der Klinkenführung (10) formschlüssig an der Innenwand des Gehäuses an.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Ratschenschlüssel für einen Wagenheber mit einem als Griff auslaufenden, aus Schalen zusammengesetzten Gehäuse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Derartige Ratschenschlüssel werden dazu verwendet, Wagenheber aufwärts oder abwärts zu bewegen. Sie werden auf das Ende der Antriebsspindel des Wagenhebers aufgesteckt. Zur Mitnahme ist dieses Ende der Antriebsspindel beispielsweise als Sechskant ausgebildet. Der Ratschenschlüssel weist dann ein entsprechendes Sechskantloch auf. Andere Steckverbindungen sind denkbar. Der Ratschenschlüssel kann um 180° gedreht auf die Antriebsspindel des Wagenhebers aufgesteckt werden. Dadurch bewegt er den Wagenheber einmal in Hubrichtung und einmal in Senkrichtung.

[0003] Ein Ratschenschlüssel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der EP 0 873 822 A2 bekannt. Nachteilig weist dieser Ratschenschlüssel eine Vielzahl von Einzelteilen auf. Er ist darüber hinaus nachteilig aufwendig zu montieren, da alle sich bewegenden Teile einschließlich der Feder, die die Sperrklinke zum Einsatz bringt, über separate Bewegungs- und Halteelemente zu positionieren und zu sichern sind. Des Weiteren ist der hier beschriebene Ratschenschlüssel sehr verschleißbehaftet.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Ratschenschlüssel zu vereinfachen und die Bauteile so zu gestalten, dass sie keinem hohen Verschleiß unterworfen sind bzw. dass sie bei gleicher Belastung dünner bzw. leichter ausgebildet werden können.

[0005] Die vorstehende Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 8 beschrieben.

[0006] Der erfindungsgemäße Ratschenschlüssel weist die Vorteile auf, dass die verwendeten Einbauteile keine hohen Genauigkeiten aufweisen müssen. Des Weiteren können vorteilhaft verschleißunanfällige bzw. selbstschmierende Sintermetallteile eingesetzt werden. Darüber hinaus vorteilhaft können die Bauteile einfach im Gehäuse montiert werden, da sie selbsthaltend und selbstfixierend in einer Schale des Gehäuses eingelegt werden können, ohne dass irgendwelche Fixier- oder Führungselemente der anderen Schale in die Einbauteile eingreifend montiert werden müssen.

[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 eine Ansicht eines Ratschenschlüssels, teilweise geschnitten dargestellt und

Fig. 2 eine Seitenansicht gemäß Fig. 1, ebenfalls teilweise geschnitten dargestellt.



[0008] Das Gehäuse des Ratschenschlüssels wird durch zwei Schalen 1, 2 gebildet. Diese Schalen 1, 2 sind im Ausführungsbeispiel als Stanzteile mit einer geringen Profilierung aus Blech hergestellt und sind identisch. Im vorderen Bereich weisen die Schalen 1, 2 jeweils eine Bohrung 3 auf. In dieser Bohrung 3 wird das beidseitig mit einem Bund 4 ausgebildete Zahnrad 5 drehbar gehalten und geführt. Das Zahnrad 5 ist zentral mit einem Sechskantdurchbruch 6 ausgebildet, der auf ein entsprechend ausgebildetes Ende der Antriebsachse eines Wagenhebers aufgeschoben wird.

[0009] Die Verzahnung 7 ist sägezahnartig ausgebildet. Eine Sperrklinke 8, die als Stift mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet ist, greift mit ihrer Stirnfläche vor die tangentennahe Fläche der Verzahnung 7.

[0010] Die Sperrklinke 8 liegt mit ihren Seitenflächen in einem Schlitz 9 einer Klinkenführung 10. Die Klinkenführung 10 ist ebenfalls als Stanzteil aus einem Flachmaterial hergestellt. Ihre Dicke entspricht etwa der Innenhöhe des Gehäuses. An der zahnradabgewandten Seite der Sperrklinke 8 ist im Schlitz 9 eine Wendelfeder 11 als Druckfeder angeordnet. Diese Wendelfeder 11 dient zum Anpressen der Sperrklinke 8 gegen die Verzahnung 7 des Zahnrades 5.

[0011] Zwei Seitenflächen 12, 13 der Klinkenführung 10 sind sich vom Zahnrad entfernend verjüngt ausgebildet. Die Klinkenführung 10 liegt mit diesen Seitenflächen 12, 13 an den entsprechend ausgebildeten Seitenflächen der Schalen 1, 2 an. Die Reaktionskraft der Wendelfeder 11 drückt die Klinkenführung 10 in die vorbeschriebene formschlüssige Lage in das Gehäuse.

[0012] Bei Bewegen des Griffes 14 in Pfeilrichtung gleitet die Sperrklinke 8 mit ihrer Stirnfläche über die tangentennahe Zahnfläche der Verzahnung 7. Die andere Drehrichtung ist aufgrund der Anlage der Seitenfläche 15 der Sperrklinke 8 gegen die sich radial erstreckende Verzahnungsfläche gesperrt.

[0013] Nach dem Ausführungsbeispiel sind das Zahnrad 5 und die Sperrklinke 8 aus einem geeigneten Sintermaterial hergestellt, das eine hohe Festigkeit und gute Gleiteigenschaften besitzt. Derartige Sinterteile können mit einer hohen Präzision hergestellt werden. Die Klinkenführung 10, ebenso wie die Schalen 1, 2, sind aus Stahlblech hergestellt; die Wendelfeder 11 aus Federstahl.

[0014] Die Schalen 1, 2 sind im Bereich des Griffes 14 zentral mit Vertiefungen 16 ausgebildet, die so tief gestaltet sind, dass sie im montierten Zustand des Ratschenschlüssels mit ihren Innenflächen aneinander liegen. Auf den Außenseiten der Vertiefungen 16 können Beschriftungen angebracht sein. Durch die vertiefte Anbringung sind diese Beschriftungen vor Beschädigung und Abrieb geschützt.

[0015] Die Montage des Ratschenschlüssels erfolgt wie nachfolgend beschrieben. Das Zahnrad 5 wird derartig in eine Schale 1 gelegt, dass sein Bund 4 in die Bohrung 3 der Schale 1 ragt. Danach wird die Klinkenführung 10 in die Schale 1 platziert, die dann in ihrem Schlitz 9 die Wendelfeder 11 und die Sperrklinke 8 aufnimmt. Der so vormontierte Ratschenschlüssel wird mit der zweiten Schale 2 abgedeckt. Danach werden die beiden Schalen 1, 2 mittels Punktschweißen an den Punkten 17 miteinander verbunden. Um dieses Verbinden im Bereich des Zahnrades 5 zu ermöglichen, sind die Schalen 1, 2 hier mit einem Außenrand 18 ausgebildet. Nach der Montage liegt die Sperrklinke 8 an den Innenseiten der Schalen 1, 2 an und wird somit in Querrrichtung von diesen geführt. Vor dem Verschweißen der Schalen 1, 2 miteinander kann, sofern dieses erforderlich ist, der freie Innenraum im Bereich des Zahnrades 5 mit Schmiermitteln eingesprüht bzw. gefüllt werden.

Bezugszeichenliste



[0016] 
1.
Schale
2.
Schale
3.
Bohrung
4.
Bund
5.
Zahnrad
6.
Sechskantdurchbruch
7.
Verzahnung
8.
Sperrklinke
9.
Schlitz
10.
Klinkenführung
11.
Wendelfeder
12.
Seitenfläche
13.
Seitenfläche
14.
Griff
15.
Seitenfläche
16.
Vertiefung
17.
Punkt
18.
Außenrand



Ansprüche

1. Ratschenschlüssel für einen Wagenheber mit einem als Griff auslaufenden, aus Schalen (1, 2) zusammengesetzten Gehäuse, das ein mit einer zentralen Aufnahme versehenes Zahnrad (5) und eine Sperrklinke (8) mit einer Klinkenführung (10) trägt, wobei die Sperrklinke (8) über eine Feder an das Zahnrad (5) angedrückt wird und das Zahnrad (5) vorzugsweise wenigstens an einer Seite mit einem Bund (4) ausgebildet ist, der eine Bohrung (3) der zugehörigen Schale (1, 2) durchgreift, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Seitenflächen (12, 13) der Klinkenführung (10) formschlüssig an der Innenwand des Gehäuses anliegen.
 
2. Ratschenschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formschluss zwischen Klinkenführung (10) und Innenwand des Gehäuses lediglich in Richtung vom Zahnrad (5) fort vorgesehen ist und die Anlage der Klinkenführung (10) an die Innenwand des Gehäuses über die Reaktionskraft der Feder bewirkt wird.
 
3. Ratschenschlüssel nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Formschluss durch eine sich vom Zahnrad (5) entfernende Verjüngung der Klinkenführung (10) wenigstens in einer Ebene erfolgt und die daran anliegende Innenfläche des Gehäuses in gleicher Weise ausgebildet ist.
 
4. Ratschenschlüssel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrklinke (8) als Stift mit gleich bleibendem Querschnitt, vorzugsweise rechteckigem Querschnitt ausgebildet ist.
 
5. Ratschenschlüssel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Zahnrad (5), Klinkenführung (10) und/oder Sperrklinke (8) aus Sintermetall hergestellt sind.
 
6. Ratschenschlüssel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Zahnrad (5), Gehäuse und/oder Klinkenführung (10) als Stanzteil aus Blech oder Flachmaterial hergestellt sind.
 
7. Ratschenschlüssel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Zahnrad (5), Klinkenführung (10) und/oder Gehäuse aus Kunststoff hergestellt sind.
 
8. Ratschenschlüssel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrklinke (8) in einer Ebene durch die Klinkenführung (10) und in der anderen Ebene am Gehäuse geführt wird.
 




Zeichnung