[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn,
insbesondere Papier- oder Kartonbahn, aus einer Faserstoffsuspension. Sie betrifft
ferner eine Siebpartie einer Maschine zur Herstellung einer solchen mehrlagigen Faserstoffbahn.
Ein derartiges Verfahren sowie eine solche Siebpartie sind beispielsweise in der DE-A-196
51 493 und der DE-A-199 03 943 beschrieben.
[0002] Die Z-Festigkeit eines mehrlagigen Produkts wird maßgeblich von der Feinstoffkonzentration
in der bzw. den Bindungsebenen zwischen den Lagen des Papiers bzw. Kartons mitbestimmt.
[0003] Um bei steigender Produktionsgeschwindigkeit eine hohe Qualität der einzelnen Lagen
zu erreichen, werden zunehmend Doppelsiebformer, d.h. beispielsweise Spaltformer und
Hybridformer, eingesetzt. Die dadurch erreichte Lagenqualität wie zum Beispiel verbesserte
Formation und Festigkeiten in Maschinenlauf- und Maschinenquerrichtung bringt jedoch
eine Verarmung der Lagenoberflächen an Feinstoffen mit sich. Diese Feinstoffe sind
es nun aber, die eine gute.Bindung zwischen den Lagen bewirken. Auch innerhalb der
einzelnen an einem Doppelsiebformer gebildeten Lagen gibt es feinstoffarme Zonen.
So spaltet ein am Spaltformer gebildetes Blatt in der Regel leichter als ein am Langsieb
formiertes Blatt. Bei dem aus der DE-A-199 03 943 bekannten Verfahren wird die Zugabe
von Zusatzstoff derart gesteuert oder geregelt, daß sich in der zu bildenden Faserstoffbahn
ein bestimmtes Verhältnis zwischen dem Feinstoffgehalt der Bahnoberseite und dem Feinstoffgehalt
auf der Bahnunterseite ergibt. Zur Erzielung eines entsprechenden Feinstoffgehaltverhältnisses
einer in einem Doppelsiebformer gebildeten Bahn kann über die beiden Siebe eine Entwässerung
mit unterschiedlicher Intensität erfolgen.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren sowie eine verbesserte Siebpartie
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit denen insbesondere eine höhere Z-Festigkeit
der erhaltenen mehrlagigen Faserstoffbahn erzielbar ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Herstellung einer
mehrlagigen Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, aus einer Faserstoffsuspension
vorgeschlagen, bei dem die durch einen jeweiligen Former gebildeten Lagen miteinander
vergautscht werden und insbesondere in wenigstens einem Gautschnip durch eine entsprechende
Entwässerung und Erzeugung einer zumindest im wesentlichen senkrecht zur Bahnebene
gerichteten Strömung eine Feinstoffwanderung bzw. -verschiebung, -verteilung und/oder
-transport von Zonen höheren Feinstoffgehalts zu Zonen niedrigeren Feinstoffgehalts
und/oder von Zonen höherer Faserverflechtung zu Zonen niedrigerer Faserverflechtung
erzwungen wird.
[0006] Optimale Ergebnisse lassen sich insbesondere dann erzielen, wenn die zumindest im
wesentlichen senkrecht zur Bahn- oder Plattenebene gerichtete Strömung in einer Phase
noch relativ hoher Feinstoffmobilität, jedoch bereits ausreichender Faserimmobilität
erzeugt wird.
[0007] Von besonderem Vorteil ist, wenn die Feinstoffwanderung direkt in Zusammenhang mit
der Vergautschung stattfindet. Auch dem Druckverlauf während des Vergautschens kommt
eine gewisse Bedeutung zu.
[0008] Zur Erzielung des gewünschten Feinstofftransports sind insbesondere die folgenden
Paarungen von einander gegenüberliegenden Gautschelementen von Vorteil:
[0009] So kann eine entsprechende Feinstoffverteilung beispielsweise in wenigstens einem
zwischen einer Aufgautschwalze und einem Gautschschuh, zwischen einer Aufgautschwalze
und einer Gautschschuhwalze, zwischen zwei Gautschschuhen und/oder zwischen einer
Aufgautschwalze und einem Anpreßband gebildeten Gautschnip erzwungen werden.
[0010] Die Richtung der Feinstoffwanderung kann insbesondere durch eine Behinderung und/oder
Unterstützung des Wasseraustritts aus der Faserstoffbahn entsprechend beeinflußt werden.
[0011] So kann beispielsweise eine jeweilige Aufgautschwalze glatt sein oder ein Wasserspeichervolumen
aufweisen. Entsprechend kann auch ein jeweiliger Gautschschuh bzw. eine jeweilige
Gautschwalze platt sein oder ein Wasserspeichervolumen besitzen. Als Anpreßband kommt
zum Beispiel ein wasserundurchlässiges Band, beispielsweise ein Transferband oder
dergleichen, oder ein wasserdurchlässiges bzw. wasseraufnehmendes Band, zum Beispiel
ein Sieb oder Filz in Betracht.
[0012] Insbesondere bei höherem Wasseranfall im jeweiligen Vergautschnip ist es auch von
Vorteil, wenn auf wenigstens einer Seite der Faserstoffbahn ein wasserspeicherndes
Band mit durch den jeweiligen Gautschnip geführt wird. Als wasserspeicherndes Band
kann beispielsweise ein Sieb, ein Band ähnlich dem Walzenmantel einer Schuhwalze in
einer Schuhpresse, das beispielsweise aus Qualiflex® (Voith-Produkt) bestehen kann,
oder dergleichen, vorgesehen sein. Grundsätzlich ist es auch möglich, zum Beispiel
die Aufgautschwalze und/oder einen jeweiligen Gautschschuh mit Vakuum zu beaufschlagen,
wobei zum Beispiel gebohrte Bezüge oder geschlitzte Beläge vorgesehen sein können.
[0013] Um während einer jeweiligen Vergautschung bzw. Verpressung ein Verdrücken der Bahn
zu verhindern, sollte möglichst auf einen geringen Anstieg des in der Bahn wirkenden
hydraulischen Drucks in Maschinenlaufrichtung geachtet werden. Im Ergebnis soll eine
zumindest im wesentlichen senkrecht zur Bahn- oder Blattebene gerichtete Strömung
erzwungen werden. Es wird somit vermieden, daß Wasser innerhalb der Faserstoffbahn
entgegen der Maschinenlaufrichtung fließt, was eine starke lokale Verringerung der
Stoffdichte und Verdrückungen zur Folge hätte.
[0014] Je nach Faserstoff, Flächengewicht und Trockengehalten der zu vergautschenden Bahnen
sollte im Bereich eines jeweiligen Gautschnips in der Phase des Druckanstiegs der
betreffenden Vergautschung oder Verpressung ein Druckgradient von vorzugsweise etwa
5 kPa/mm bis etwa 50 kPa/mm bzw. im Bereich des letzten Gautschnips bis etwa 100 kPa/mm
nicht überschritten werden.
[0015] Die Linienkraft ist entsprechend der gewünschten Entwässerung bzw. Trockengehaltsteigerung
zu wählen. Bei mehrlagigen Produkten ist auf eine ausreichende Bahnfeuchte nach dem
jeweiligen Vergautschen zu achten, um sicherzustellen, daß nachfolgend zugefügte Lagen
mit ausreichender Bindung vergautscht werden. Eine Ausnahme stellt die letzte Vergautschung
dar.
[0016] Erfindungsgemäß wird überdies ein Verfahren zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn,
insbesondere Papier- oder Kartonbahn, aus einer Faserstoffsuspension, vorgeschlagen,
bei dem die durch einen jeweiligen Former gebildeten Lagen miteinander vergautscht
werden, wobei im Anschluß an wenigstens einen vorangehenden Gautschnip, und im Anschluß
an einen Gautschnip, auf den noch wenigstens ein weiterer Gautschnip folgt, der Trockengehalt
der schon mehrlagigen Faserstoffbahn auf der Seite der Bahn, auf der noch mindestens
eine weitere Lage aufgegautscht wird, in einem Bereich von etwa 7 bis etwa 16 %, vorzugsweise
in einem Bereich von etwa 9 bis etwa 14 % liegt und/oder zumindest eine der anschließend
miteinander zu vergautschenden Teilbahnen einen Trokkengehalt in einem Bereich von
etwa 7 bis etwa 12 %, vorzugsweise in einem Bereich von etwa 8 bis etwa 10 % besitzt.
Dem liegt u.a. der Gedanke zugrunde, daß der Gesamt-Trockengehalt der mehrlagigen
Bahn höher sein kann, wobei wichtig ist, daß auf der Gautschseite ausreichend Feuchte
vorhanden ist.
[0017] Von Vorteil ist auch, wenn in einem Gautschnip, auf den noch wenigstens ein weiterer
Gautschnip folgt, bei einem Flächengewicht der bereits mehrlagigen Faserstoffbahn
bis etwa 200 g/m
2 eine Linienkraft in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 100 kN/m, vorzugsweise in einem
Bereich von etwa 5 bis etwa 40 kN/m, und/oder bei einem Flächengewicht oberhalb etwa
200 g/m
2 eine Linienkraft in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 100 kN/m, vorzugsweise in einem
Bereich von etwa 2 bis etwa 30 kN/m, erzeugt wird.
[0018] Im Hinblick auf den letzten Gautschnip ist es von Vorteil, wenn bei einem Flächengewicht
der mehrlagigen Faserstoffbahn bis etwa 200 g/m
2 eine Linienkraft in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 300 kN/m, vorzugsweise in einem
Bereich von etwa 5 bis etwa 150 kN/m, und/oder bei einem Flächengewicht oberhalb etwa
200 g/m
2 eine Linienkraft in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 200 kN/m, vorzugsweise in einem
Bereich von etwa 2 bis etwa 100 kN/m, erzeugt wird.
Bei der Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn kann es insbesondere auch von
Vorteil sein, wenn im Bereich wenigstens eines vorangehenden Gautschnips, d.h. im
Anschluß an einen Gautschnip, auf den noch wenigstens ein weiterer Gautschnip folgt,
eine einseitige Entwässerung erfolgt, um eine Bahnseite für die weitere Vergautschung
hinreichend feucht zu halten.
[0019] Im Einzelfall kann eine Berührung der zu vergautschenden Bahnen bereits vor dem eigentlichen
Vergautschnip von Vorteil sein. In dieser Zone wirkt dann nur die von beispielsweise
einer Siebspannung herrührende Pressung, wobei beispielsweise eine Vorumschlingung
oder Vorgautschung vorliegen kann. Vorteilhafterweise wird somit in Bahnlaufrichtung
vor einem jeweiligen Gautschnip zumindest eine der miteinander zu vergautschenden
Teilbahnen vorgepreßt.
[0020] Überdies kann eine Nachumschlingung eines der beiden Gautschelemente des betreffenden
Gautschnips vorteilhaft zur Steuerung des weiteren Bahnlaufs genutzt werden (Glasplatteneffekt).
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden in Bahnlaufrichtung vor einem jeweiligen Gautschnip die Feinstoffe und Fasern
durch einen Dampfblaskasten aktiviert.
[0021] Die zur Lösung der obigen Aufgabe vorgesehene erfindungsgemäße Siebpartie umfaßt
wenigstens einen Gautschnip, in den durch einen jeweiligen Former gebildete Lagen
miteinander vergautscht werden und durch eine entsprechende Entwässerung und Erzeugung
einer zumindest im wesentlichen senkrecht zur Bahnebene gerichteten Strömung eine
Feinstoffwanderung bzw. -verschiebung, -verteilung und/oder -transport von Zonen höheren
Feinstoffgehalts zu Zonen niedrigeren Feinstoffgehalts und/oder von Zonen höherer
Faserverflechtung zu Zonen niedrigerer Faserverflechtung erzwingbar ist.
[0022] Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Siebpartie sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0023] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines zwischen einer Aufgautschwalze und einem Gautschschuh
gebildeten Gautschnips,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines zwischen einer Aufgautschwalze und einer Gautschschuhwalze
gebildeten Gautschnips, wobei zumindest eine der miteinander zu vergautschenden Lagen
durch einen Langsiebformer gebildet und diese Lage vorgepreßt wird,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines zwischen einer Aufgautschwalze und einem Anpreßband
gebildeten Gautschnips und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines zwischen zwei Gautschschuhen gebildeten Gautschnips.
[0024] Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Gautschnips 10 sind jeweils in einer Siebpartie
einer Maschine zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn, insbesondere Papier-
oder Kartonbahn, vorgesehen. Dabei können in der Siebpartie je nach Anzahl der Lagen
auch mehrere solche Gautschnips 10 vorgesehen sein.
[0025] Dabei werden die jeweils durch einen Former gebildeten, im betreffenden Gautschnip
10 miteinander zu vergautschenden Lagen 12, 14 im Gautschnip 10 jeweils durch ein
umlaufendes Band 16 bzw. 18 zugeführt.
[0026] In dem jeweiligen Gautschnip wird durch eine entsprechende Entwässerung und Erzeugung
einer zumindest im wesentlichen senkrecht zur Bahn- oder Blattebene gerichteten Strömung
eine Feinstoffwanderung bzw. -verschiebung, -verteilung und/oder -transport von Zonen
höheren Feinstoffgehalts zu Zonen niedrigeren Feinstoffgehalts und/oder von Zonen
höherer Faserverflechtung zu Zonen niedrigerer Faserverflechtung erzwungen. Bei der
in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist der Gautschnip 10
1 zwischen einer Aufgautschwalze 20 und einem Gautschschuh 22 gebildet.
[0027] In Bahnlaufrichtung L hinter dem Gautschnip 10
1 ist innerhalb der Schlaufe des umlaufenden Bandes 18 ein Trennsauger 24 vorgesehen,
um die mehrlagige Bahn von dem umlaufenden Band 16 zu trennen und auf dem umlaufenden
Band 18 zu halten.
[0028] Bei der Ausführungsform gemäß der Fig. 2 ist der Gautschnip 10
2 zwischen einer Aufgautschwalze 20 und einer Gautschschuhwalze 26 gebildet. In Bahnlaufrichtung
L hinter dem Gautschnip 10
2 ist in der Schlaufe des umlaufenden Bandes 18 wieder ein Trennsauger 24 vorgesehen.
[0029] Im vorliegenden Fall wird die Lage 12 durch einen Langsiebformer 28 gebildet und
vor Erreichen des Gautschnips 10
2 im Bereich einer Walze 30 durch die Spannung eines zusammen mit dem Band 16 und der
Lage 12 um diese Walze 30 geführten Siebes 32 vorgepreßt.
[0030] Wie anhand der Fig. 2 zu erkennen ist, wird das die erhaltene mehrlagige Faserstoffbahn
mit sich führende Band 18 im Anschluß an die Strecke horizontaler Führung um eine
Siebsaugwalze 34 geführt.
[0031] Bei der in der Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist der Gautschnip 10
3 zwischen einer Aufgautschwalze 20 und einem Anpreßband 36 gebildet, das durch eine
Spannwalze 38 gespannt und vor sowie nach dem Gautschnip 10
3 jeweils um eine Umlenkwalze 40 bzw. 42 geführt ist. Wie anhand der Fig. 3 zu erkennen
ist, liegt im Anschluß an den Gautschnip 10
3 eine Nachumschlingung der dem Anpreßband 36 zugeordneten Umlenkwalze 42 durch die
mehrlagige Faserstoffbahn und das diese tragende Band 18 vor.
[0032] Bei der Ausführungsform gemäß der Fig. 4 ist der Gautschnip 10
4 zwischen einem Aufgautschschuh 44 und einem Gautschschuh 22 gebildet. Im Anschluß
an den Gautschnip 10
4 ist innerhalb der Schlaufe des Bandes 18 wieder ein Trennsauger 24 vorgesehen.
[0033] Bei den vorliegenden Ausführungsbeispielen wird die höhere Z-Festigkeit jeweils dadurch
erreicht, daß eine Feinstoffmigration von Zonen hohen Feinstoffgehalts in Zonen niedrigen
Feinstoffgehalts und/oder niedriger Faserverflechtung erzwungen wird. Dazu wird in
der Faserstoffbahn, d.h. insbesondere Papier- bzw. Kartonbahn, in einer Phase noch
relativ hoher Feinstoffmobilität, jedoch bereits ausreichender Faserimmobilität eine
zumindest im wesentlichen senkrecht zur Blattebene gerichtete Strömung erzwungen.
[0034] Die Richtung der Feinstoffwanderung kann beeinflußt werden, indem der Wasseraustritt
aus der Bahn behindert oder unterstützt wird. So kann beispielsweise die Aufgautschwalze
20 glatt sein oder, wie in den Fig. 1 bis 3 angedeutet, ein Wasserspeichervolumen
aufweisen. Entsprechend können auch der bzw. die Gautschschuhe 22, 44 bzw. die Gautschschuhwalze
26 glatt sein oder ein Wasserspeichervolumen besitzen. Als Anpreßband 36 kommt beispielsweise
ein wasserundurchlässiges Band, zum Beispiel ein Transferband oder dergleichen, oder
ein wasserdurchlässiges bzw. wasseraufnehmendes Band, zum Beispiel ein Sieb oder Filz,
in Betracht.
[0035] Zusätzlich kann bei besonders hohem Wasseranfall im Vergautschnip 10 auf der betreffenden
Seite oder auf beiden Seiten ein wasserspeicherndes Band, zum Beispiel ein Sieb, ein
Band ähnlich dem Walzenmantel einer Schuhwalze in einer Schuhpresse, das beispielsweise
aus Qualiflex® (Voith-Produkt) bestehen kann, oder dergleichen, durch den Gautschnip
geführt werden. Die Aufgautschwalze 20 und/oder der Gautschschuh 22 bzw. 44 können
auch mit Vakuum beaufschlagt sein, wozu beispielsweise gebohrte Bezüge oder geschlitzte
Beläge vorgesehen sein können.
[0036] Je nach Flächengewicht und Trockengehalten der zu vergautschenden Bahnen sollte in
der Phase des Druckanstiegs zweckmäßigerweise ein Druckgradient von etwa 5 kPa/mm
bis etwa 50 kPa/mm bzw. im Bereich des letzten Gautschnips bis etwa 100 kPa/mm nicht
überschritten werden.
[0037] Die Linienkraft ist entsprechend der gewünschten Entwässerung bzw. Trockengehaltssteigerung
zu wählen. Bei den hier in erster Linie interessierenden mehrlagigen Faserstoffbahnen
ist auf eine ausreichende Bahnfeuchte nach dem jeweiligen Vergautschen zu achten,
um auch für die nachfolgend zugefügten Lagen eine Vergautschung mit ausreichender
Bindung sicherzustellen. Es geht hier also um den Fall, daß noch mindestens eine weitere
Lage hinzugegautscht wird. In diesem Fall sollte die schon mehrlagige Bahn vorteilhafterweise
zumindest im wesentlichen in einem Bereich von etwa 7 bis etwa 16 % Trockengehalt
liegen, vorzugsweise im Bereich von etwa 9 bis etwa 14 %. Von Vorteil ist auch, wenn
wenigstens eine der beiden zu vergautschenden Bahnen einen Trockengehalt von beispielsweise
etwa 7 bis etwa 12 %, vorzugsweise einen Trockengehalt von etwa 8 bis etwa 10 %, besitzt.
Eine Ausnahme stellt die letzte Vergautschung dar.
[0038] Für die Vergautschung kommen beispielsweise die folgenden Linienkraftbereiche in
Frage:
Vorangehende, d.h. nicht letzte Vergautschung:
[0039] Flächengewicht bis 200 g/m
2 → LK = 1 bis 100 kN/m, vorzugsweise 5 bis 40 kN/m
Flächengewicht über 200 g/m
2 → LK = 1 bis 100 kN/m, vorzugsweise 2 bis 30 kN/m
Letzte Vergautschung:
[0040] Flächengewicht bis 200 g/m
2 → LK = 1 bis 300 kN/m, vorzugsweise 5 bis 150 kN/m
Flächengewicht über 200 g/m
2 → LK = 1 bis 200 kN/m, vorzugsweise 2 bis 100 kN/m
[0041] Besonders vorteilhaft bei der Herstellung mehrlagiger Produkte ist beispielsweise
auch eine nur einseitige Entwässerung, um eine Bahnseite für weitere Vergautschungen
hinreichend feucht zu halten.
[0042] Im Einzelfall kann eine Berührung der zu vergautschenden Bahnen bereits vor dem eigentlichen
Gautschnip von Vorteil sein (vgl. zum Beispiel Fig. 2). In dieser Zone wirkt dann
nur die von der Siebspannung herrührende Pressung (zum Beispiel Vorumschlingung, Vorgautschung).
[0043] Wie sich beispielsweise aus der Fig. 3 ergibt, kann zum Beispiel auch eine Nachumschlingung
eines der beiden Gautschelemente vorteilhaft zur Steuerung des weiteren Bahnlaufs
benützt werden (Glasplatteneffekt).
[0044] Zur Aktivierung der Feinstoffe und Fasern kann vor den Vergautschstellen jeweils
ein Dampfblaskasten vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 101 bis 104
- Gautschnip
- 12
- Lage
- 14
- Lage
- 16
- umlaufendes Band
- 18
- umlaufendes Band
- 20
- Aufgautschwalze
- 22
- Gautschschuh
- 24
- Trennsauger
- 26
- Gautschschuhwalze
- 28
- Langsiebformer
- 30
- Walze
- 32
- Sieb
- 34
- Siebsaugwalze
- 36
- Anpreßband
- 38
- Spannwalze
- 40
- Umlenkwalze
- 42
- Umlenkwalze
- 44
- Aufgautschschuh
- L
- Bahnlaufrichtung
1. Verfahren zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder
Kartonbahn, aus einer Faserstoffsuspension, bei dem die durch einen jeweiligen Former
gebildeten Lagen miteinander vergautscht werden und insbesondere in wenigstens einem
Gautschnip durch eine entsprechende Entwässerung und Erzeugung einer zumindest im
wesentlichen senkrecht zur Bahnebene gerichteten Strömung eine Feinstoffwanderung
von Zonen höheren Feinstoffgehalts zu Zonen niedrigeren Feinstoffgehalts und/oder
von Zonen höherer Faserverflechtung zu Zonen niedrigerer Faserverflechtung erzwungen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine entsprechende Feinstoffverteilung in wenigstens einem zwischen einer Aufgautschwalze
und einem Gautschschuh gebildeten Gautschnip erzwungen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine entsprechende Feinstoffverteilung in wenigstens einem zwischen einer Aufgautschwalze
und einer Gautschschuhwalze gebildeten Gautschnip erzwungen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine entsprechende Feinstoffverteilung in wenigstens einem zwischen zwei Gautschschuhen
gebildeten Gautschnip erzwungen wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine entsprechende Feinstoffverteilung in wenigstens einem zwischen einer Aufgautschwalze
und einem Anpreßband gebildeten Gautschnip erzwungen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Richtung der Feinstoffwanderung durch eine Behinderung und/oder Unterstützung
des Wasseraustritts aus der Faserstoffbahn entsprechend beeinflußt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf wenigstens einer Seite der Faserstoffbahn ein wasserspeicherndes Band mit durch
den jeweiligen Gautschnip geführt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf wenigstens einer Seite der Faserstoffbahn ein wasserundurchlässiges Band mit
durch den jeweiligen Gautschnip geführt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf wenigstens einer Seite der Faserstoffbahn ein undurchlässiges und nicht speicherndes
Band mit durch den jeweiligen Gautschnip geführt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn in dem jeweiligen Gautschnip auf wenigstens einer Seite von einer
Walzenoberfläche berührt ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich eines jeweiligen Gautschnips in der Phase des Druckanstiegs der betreffenden
Vergautschung oder Verpressung ein Druckgradient von etwa 5 kPa/mm bis etwa 50 kPa/mm
bzw. im Bereich des letzten Gautschnips bis etwa 100 kPa/mm nicht überschritten wird.
12. Verfahren zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder
Kartonbahn, aus einer Faserstoffsuspension, bei dem die durch einen jeweiligen Former
gebildeten Lagen miteinander vergautscht werden, insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Anschluß an wenigstens einen vorangehenden Gautschnip, d.h. im Anschluß an einen
Gautschnip, auf den noch wenigstens ein weiterer Gautschnip folgt, der Trockengehalt
der schon mehrlagigen Faserstoffbahn auf der Seite der Bahn, auf der noch mindestens
eine weitere Lage aufgegautscht wird, in einem Bereich von etwa 7 bis etwa 16 %, vorzugsweise
in einem Bereich von etwa 9 bis etwa 14 % liegt und/oder zumindest eine der anschließend
miteinander zu vergautschenden Teilbahnen einen Trockengehalt in einem Bereich von
etwa 7 bis etwa 12 %, vorzugsweise in einem Bereich von etwa 8 bis etwa 10 % besitzt.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Gautschnip, auf den noch wenigstens ein weiterer Gautschnip folgt, bei einem
Flächengewicht der bereits mehrlagigen Faserstoffbahn bis etwa 200 g/m2 eine Linienkraft in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 100 kN/m, vorzugsweise in einem
Bereich von etwa 5 bis etwa 40 kN/m, und/oder bei einem Flächengewicht oberhalb etwa
200 g/m2 eine Linienkraft in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 100 kN/m, vorzugsweise in einem
Bereich von etwa 2 bis etwa 30 kN/m, erzeugt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des letzten Gautschnips bei einem Flächengewicht der mehrlagigen Faserstoffbahn
bis etwa 200 g/m2 eine Linienkraft in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 300 kN/m, vorzugsweise in einem
Bereich von etwa 5 bis etwa 150 kN/m, und/oder bei einem Flächengewicht oberhalb etwa
200 g/m2 eine Linienkraft in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 200 kN/m, vorzugsweise in einem
Bereich von etwa 2 bis etwa 100 kN/m, erzeugt wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
daß im Bereich wenigstens eines Gautschnips eine einseitige Entwässerung erfolgt.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Bahnlaufrichtung vor einem jeweiligen Gautschnip zumindest eine der miteinander
zu vergautschenden Teilbahnen vorgepreßt wird.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Steuerung des sich im Anschluß an einen jeweiligen Gautschnip ergebenden Bahnlaufs
eine Nachumschlingung eines der beiden den Gautschnip bildenden Gautschelemente vorgesehen
ist.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Bahnlaufrichtung vor einem jeweiligen Gautschnip die Feinstoffe und Fasern durch
einen Dampfblaskasten aktiviert werden.
19. Siebpartie einer Maschine zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn, insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, mit wenigstens einem Gautschnip (10), in dem durch einen
jeweiligen Former gebildete Lagen (12, 14) miteinander vergautscht werden und durch
eine entsprechende Entwässerung und Erzeugung einer zumindest im wesentlichen senkrecht
zur Bahnebene gerichteten Strömung eine Feinstoffwanderung von Zonen höheren Feinstoffgehalts
zu Zonen niedrigeren Feinstoffgehalts und/oder von Zonen höherer Faserverflechtung
zu Zonen niedrigerer Faserverflechtung erzwingbar ist.
20. Siebpartie nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein entsprechender Gautschnip (101) vorgesehen ist, der zwischen einer Aufgautschwalze (20) und einem Gautschschuh (22)
gebildet ist.
21. Siebpartie nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein entsprechender Gautschnip (102) vorgesehen ist, der zwischen einer Aufgautschwalze (20) und einer Gautschschuhwalze
(26) gebildet ist.
22. Siebpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein entsprechender Gautschnip vorgesehen ist, der zwischen zwei Gautschschuhen
gebildet ist.
23. Siebpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein entsprechender Gautschnip (103) vorgesehen ist, der zwischen einer Aufgautschwalze (20) und einem Anpreßband (36)
gebildet ist.
24. Siebpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf wenigstens einer Seite der Faserstoffbahn ein wasserspeicherndes Band mit durch
den jeweiligen Gautschnip geführt ist.
25. Siebpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf wenigstens einer Seite der Faserstoffbahn ein wasserundurchlässiges Band mit
durch den jeweiligen Gautschnip geführt ist.
26. Siebpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf wenigstens einer Seite der Faserstoffbahn ein undurchlässiges und nicht speicherndes
Band mit durch den jeweiligen Gautschnip geführt ist.
27. Siebpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn in dem jeweiligen Gautschnip auf wenigstens einer Seite von einer
Walzenoberfläche berührt ist.
28. Siebpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der maximale Wert des im Bereich eines jeweiligen Gautschnips erzeugten Druckgradienten
in einem Bereich von etwa 5 kPa/mm bis etwa 50 kPa/mm bzw. im Bereich des letzten
Gautschnips bis etwa 100 kPa/mm liegt.
29. Siebpartie einer Maschine zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn, insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, mit wenigstens einem Gautschnip (10), in dem durch einen
jeweiligen Former gebildete Lagen (12, 14) miteinander vergautscht werden, insbesondere
nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Anschluß an wenigstens einen vorangehenden Gautschnip, d.h. im Anschluß an einen
Gautschnip, auf den noch wenigstens ein weiterer Gautschnip folgt, der Trockengehalt
der schon mehrlagigen Faserstoffbahn auf der Seite der Bahn, auf der noch mindestens
eine weitere Lage aufgegautscht wird, in einem Bereich von etwa 7 bis etwa 16 %, vorzugsweise
in einem Bereich von etwa 9 bis etwa 14 % liegt und/oder zumindest eine der anschließend
miteinander zu vergautschenden Teilbahnen einen Trockengehalt in einem Bereich von
etwa 7 bis etwa 12 %, vorzugsweise in einem Bereich von etwa 8 bis etwa 10 % besitzt.
30. Siebpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Linienkraft im Bereich wenigstens eines vorangehenden Gautschnips, d.h. im Anschluß
an einen Gautschnip, auf den noch wenigstens ein weiterer Gautschnip folgt, bei einem
Flächengewicht der bereits mehrlagigen Faserstoffbahn bis etwa 200 g/m2 in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 100 kN/m, vorzugsweise in einem Bereich von
etwa 5 bis etwa 40 kN/m, und/oder bei einem Flächengewicht oberhalb etwa 200 g/m2 in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 100 kN/m, vorzugsweise in einem Bereich von
etwa 2 bis etwa 30 kN/m, liegt.
31. Siebpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Linienkraft im Bereich des letzten Gautschnips bei einem Flächengewicht der mehrlagigen
Faserstoffbahn bis etwa 200 g/m2 in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 300 kN/m, vorzugsweise in einem Bereich von
etwa 5 bis etwa 150 kN/m, und/oder bei einem Flächengewicht oberhalb etwa 200 g/m2 in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 200 kN/m, vorzugsweise in einem Bereich von
etwa 2 bis etwa 100 kN/m, liegt.
32. Siebpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Gautschnip, auf den noch wenigstens ein weiterer Gautschnip folgt, eine
einseitige Entwässerung erfolgt.
33. Siebpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Bahnlaufrichtung vor einem jeweiligen Gautschnip Mittel zum Vorpressen zumindest
einer der miteinander zu vergautschenden Teilbahnen vorgesehen sind.
34. Siebpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Anschluß an einen jeweiligen Gautschnip (103) eine Nachumschlingung (36) eines der beiden den Gautschnip (103) bildenden Gautschelemente (20, 36) durch die Faserstoffbahn vorliegt.
35. Siebpartie nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Bahnlaufrichtung (L) vor einem jeweiligen Gautschnip ein Dampfblaskasten vorgesehen
ist, um die Feinstoffe und Fasern zu aktivieren.