[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln einer Materialbahn, bei dem die
Materialbahn durch mehrere weiche Nips in einem Walzenstapel geführt und dort mit
Druck beaufschlagt wird. Ferner betrifft die Erfindung einen Kalander mit einem Walzenstapel
aus mehreren Walzen, die mehrere weiche Nips bilden, in denen eine Materialbahn mit
Druck beaufschlagbar ist.
[0002] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Papierbahn als Beispiel für eine Materialbahn
beschrieben. Sie ist jedoch auch bei anderen Materialbahnen anwendbar.
[0003] Papierbahnen werden im Verlauf ihrer Herstellung durch Kalander geführt und dort
mit Druck und gegebenenfalls auch erhöhte Temperatur beaufschlagt. Mit dieser Satinage
erzielt man zum einen eine Verdichtung der Papierbahn, zum andern kann man bestimmte
Oberflächeneigenschaften erzielen, insbesondere Glätte und Glanz.
[0004] In Kalandern, wie sie beispielsweise aus DE 195 08 349 A1 bekannt sind, kommen Mittelwalze
zum Einsatz, die mit einem Kunststoffbelag bezogen sind. Bei längerem Betrieb dieser
Kalander kommt es zu einer unerwünschten Schwingungsproblematik, einer sogenannten
Barring-Erscheinung. Diese Barring-Erscheinung zeichnet sich durch streifenförmige
Markierungen der elastischen Walzen, genauer gesagt, deren Kunststoffbeläge, aus.
Diese Markierungen prägen sich beim Behandeln der Papierbahn in die Papierbahn ein.
Sobald diese Markierungen dort sichtbar werden, wird die Papierbahn als Ausschuß betrachtet.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Barring-Erscheinung zu vermindern.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Materialbahn vor dem Durchlaufen der Nips vorgeglättet wird, indem sie schlupffrei
durch einen zusätzlichen Nip geführt wird, der zwischen zwei weichen Walzen ausgebildet
ist.
[0007] Hierbei geht man von folgenden Überlegungen aus: Ein Walzenstapel, der aus mehreren
Walzen gebildet ist, hat eine Vielzahl von Eigenfrequenzen. Hierbei sind nicht die
Eigenfrequenzen der Walzen für sich gemeint, wie etwa Biegeeigenfrequenzen, sondern
die Eigenschwingungsformen, die sich aus den schwingenden Walzenmassen auf den Feder-
und Dämpfersystemen der dazwischengeschalteten Kunststoffbeläge ergeben.
[0008] Ein laufender Kalander erzeugt Erregerkräfte, deren Frequenzen sich aus den Vielfachen
der Walzendrehzahlen zusammensetzen. Diese Erregerkräfte können aus Inhomogenitäten,
Anisotropien oder Geometriefehlern (Unrundheiten) begründet sein. Ebenfalls können
Papierdickenschwankungen der den Kalander durchlaufenden Papierbahn den Walzenstapel
erregen. Trifft eine dieser Erregerfrequenzen auf eine Eigenfrequenz, so antwortet
das Schwingungssystem mit vergrößerten Schwingungsausschlägen. Aufgrund der Vielzahl
der möglichen Erreger und der Vielzahl der möglichen Eigenschwingungsformen lassen
sich diese Resonanzstellen konstruktiv praktisch nicht umgehen. In der Regel ist das
Schwingungssystem auch so stark gedämpft und die Erregerkräfte sind so klein, daß
die resultierenden Schwingbewegungen unmittelbar nicht störend sind. Über einen mehr
oder weniger längeren Zeitraum prägen sich diese Schwingbewegungen jedoch in die Kunststoffbeläge
der elastischen Walzen ein. In der Regel werden die nächstliegenden ganzzahligen Vielfachen
der Schwingfrequenzen als Muster auf den Walzen eingeprägt. Hierdurch erfolgt eine
Rückkopplung der Schwingung. Die Schwingungsausschläge nehmen dann exponentiell zu.
Sie äußern sich einerseits in einem erhöhten Schallpegel (bis mehr als 115 dB(A))
und andererseits in periodischen Dickenschwankungen der durchlaufenden Papierbahn.
In der Praxis werden unterschiedliche Zeiträume beobachtet, in denen sich diese Rückkopplungserscheinungen
(Barrings) bilden. Meist vergehen einige Tage oder Wochen, bis diese Erscheinung so
stark angewachsen ist, daß sie den Produktionsprozeß stört. Unter ungünstigen Bedingungen
ist es jedoch möglich, daß ein derartiger Rückkopplungseffekt schon nach wenigen Minuten
auftritt. Daraus läßt sich folgern, daß es sich um unterschiedliche Einprägungs-Mechanismen
handeln muß. Man vermutet, daß die in der Praxis am häufigsten auftretenden Langzeiterscheinungen
durch periodischen Verschleiß oder periodische Verdichtung bzw. Ermüdung des Kunststoffbelages
begründet werden.
[0009] Zur Vermeidung des oben beschriebenen Rückkopplungseffekts im Langzeitbereich muß
der Entstehungsmechanismus der periodischen Belagwelligkeit permanent gestört werden.
Es muß vermieden werden, daß sich ein konstantes ganzzahliges Muster mit einer Frequenz
nahe der Eigenfrequenz des Systems auf den Walzen einprägt. Dies kann prinzipiell
schon durch eine Geschwindigkeitsvariation des Kalanders erreicht werden. Eine Geschwindigkeitsvariation
führt einerseits zu einer permanenten Änderung der Erregerfrequenzen und andererseits
bei einer konstanten Eigenfrequenz zu einer unterschiedlichen Anzahl von Einprägungen
in die Kunststoffbeläge. Eine derartige Vorgehensweise ist jedoch nur bei Kalandern
denkbar, die nicht unmittelbar in den Produktionsprozeß der Papiermaschine integriert
sind, sogenannte Offline-Kalander. Bei diesen ist eine permanente Geschwindigkeitsvariation
in bestimmten Grenzen, z.B. ± 5%, um einen Betriebspunkt herum möglich, ohne den Produktionsprozeß
merklich zu stören. Bei Kalandern, die im Papierfluß der Papiermaschine integriert
sind (Online-Maschinen), sind jedoch kurzzeitige Geschwindigkeitsveränderungen nicht
tolerierbar. In diesem Fall muß das Schwingungssystem durch andere Maßnahmen beeinflußt
werden.
[0010] Die Erfindung geht nun davon aus, daß eine in den Kalander einlaufende Papierbahn
vor der Behandlung nie vollkommen frei von Flächengewichts- bzw. Dickenschwankungen
ist. Außerdem ist eine Papierbahn noch sehr rauh. Analysiert man die Schwankungen
auf ihre Frequenzen hin, so stellt man in der Regel ein breitbandiges Rauschen fest,
in dem sämtliche Frequenzen enthalten sind. Somit ist eine Erregung einer oder mehrerer
Eigenfrequenzen des Walzensystems durch die Papierbahn unumgänglich. Der Kalander
reagiert an diesen Eigenfrequenzen mit einer vergrößerten Amplitude, die zunächst,
wie oben bereits beschrieben, nicht störend ist. Mit der Zeit prägen sich die erhöhten
Amplituden jedoch in die Kunststoffbeläge ein, und somit kommt es zu einer Rückkopplung
im Schwingungssystem. Auch wenn man eine derartige Rückkopplung nicht vollständig
verhindern kann, ist es mit Hilfe des zusätzlichen Schritts des Vorglättens der Materialbahn
möglich, den Zeitraum zu strecken, der benötigt wird, um die Markierungen sichtbar
werden zu lassen. Wenn ein barringfreier Zeitraum erreicht ist, der größer ist als
die oberflächeverschleißbedingte Standzeit der weichen Walzen im Kalander, dann ist
diese Aufgabe gelöst. Wenn man die Materialbahn vor deren Einlaufen in den Walzenstapel
vorglättet, dann erreicht man zunächst einmal eine verringerte Erregungsamplitude
von Schwingungen, die durch die Rauhigkeit der Materialbahn hervorgerufen wird. Durch
das beim Vorglätten bewirkte Einebnen ist es sogar möglich, daß einige Erregerfrequenzen
praktisch vollständig verschwinden. Damit wird die Barringerscheinung zwar nicht beseitigt.
Das Ausbilden der Barrings dauert aber wesentlich länger. Man hat festgestellt, daß
die Betriebsdauer, die notwendig ist, bis Barrings sichtbar werden, größer ist als
die Standzeit der mit dem elastischen Belag versehenen weichen Walze, wobei die Standzeit
durch den Oberflächenverschleiß bedingt ist.
[0011] Die Verwendung von einem zusätzlichen Nip, der zwischen zwei weichen Walzen ausgebildet
ist, ist eine besonders einfache Maßnahme, um die Materialbahn vorzuglätten. Ein solcher
Nip wird zwar in der Regel als praktisch nicht wirksam für die Behandlung einer Materialbahn
betrachtet. Er reicht aber aus, um der Papierbahn eine "provisorische" oder vorläufige
Glättung zu vermitteln, die dazu führt, daß die Ausbildung einer Barring-Erscheinung
wesentlich länger dauert als bisher. Wenn man die Materialbahn schlupffrei durch den
zusätzlichen Nip führt, dann gibt es zwischen der Materialbahn und den beiden weichen
Walzen, die den Nip bilden, in der Kontaktzone kein Gleitgebiet. Die gesamte Kontaktzone
zwischen den Walzen und der Materialbahn, die aufgrund des elastischen Oberflächenbelags
der weichen Walzen und der damit verbundenen Abflachung der Walzen im Nip relativ
breit ist, bildet ein Haftgebiet. Da Verschleiß nur im Zusammenhang mit Reibung oder
Relativbewegung entstehen kann, wie beispielsweise in den weichen Nips eines Kalanders,
in denen eine harte gegen eine weiche Walze läuft, ist der periodische Verschleiß
durch eine überlagerte Schwingbewegung ausgeschlossen. Die Walzen ebnen die rauhe
Materialbahn an, ohne selbst zu verschleißen. Im Endeffekt ergeben sich bei einer
vorgeglätteten Materialbahn weniger Erregerfrequenzen und geringere Erregeramplituden,
die in den Kalander eingebracht werden.
[0012] Vorzugsweise treibt man die beiden den zusätzlichen Nip bildenden Walzen an. Damit
ist es möglich, den Verschleiß dieser beiden Walzen zu verringern. Je kleiner der
Verschleiß ist, desto länger können die beiden den zusätzlichen Nip bildenden Walzen
verwendet werden. Darüber hinaus wird aber auch die Gefahr klein gehalten, daß man
bei diesen beiden Walzen eine zusätzliche barringverursachende Einprägung in die Materialbahn
vornimmt.
[0013] Vorzugsweise behandelt man die Materialbahn auf beiden Seiten gleich. Man verwendet
also auf beiden Seiten der Materialbahn gleiche Walzen, d.h. Walzen mit gleichem Durchmesser
und gleichen Oberflächeneigenschaften.
[0014] Durch eine derartige symmetrische Behandlung der Materialbahn wird die Gefahr gering
gehalten, daß die den zusätzlichen Nip bildenden Walzen durch die Materialbahnanregungen
ähnlich geschädigt werden wie die Kalanderwalzen.
[0015] Vorzugsweise ordnet man den zusätzlichen Nip außerhalb einer Ebene an, in der die
Nips des Walzenstapels angeordnet sind. Damit wird die Gefahr, daß sich Schwingungen
aus dem Kalander selbst auf die Walzen des zusätzlichen Nips übertragen, klein gehalten.
[0016] Die Aufgabe wird auch durch einen Kalander der eingangs genannten Art gelöst, und
zwar dadurch, daß außerhalb des Walzenstapels ein zusätzlicher Nip vorgesehen ist,
der durch zwei weiche angetriebene Walzen mit gleichen Oberflächeneigenschaften gebildet
ist, die eine Umfangsgeschwindigkeit aufweisen, die der Geschwindigkeit der durchlaufenden
Materialbahn entspricht.
[0017] Wie oben im Zusammenhang mit dem Verfahren erläutert worden ist, dient der zusätzliche
Nip dazu, die Materialbahn vorzuglätten. Durch das Vorglätten wird erreicht, daß weniger
Erregerfrequenzen und verringerte Erregeramplituden in den eigentlichen Walzenstapel
eingetragen werden. Die Materialbahn wird also schlupffrei durch den Nip geführt,
so daß die Walzen, die diesen zusätzlichen Nip bilden, nicht verschleißen können.
[0018] Hierbei ist bevorzugt, daß ein Bahnverlauf von dem zusätzlichen Nip in einen Nip
vorgesehen ist, der durch eine Endwalze begrenzt ist. Dieser Nip bildet den ersten
Nip des Walzenstapels, den die Materialbahn durchläuft. Man glättet also die Materialbahn
vor, bevor sie in einem der Nips des Walzenstapels behandelt wird.
[0019] Dies stellt sicher, daß in jedem Nip eine bereits vorgeglättete Materialbahn vorliegt
und damit Schwingungsrisiken klein gehalten werden.
[0020] Bevorzugterweise sind die beiden den zusätzlichen Nip bildenden Walzen in Bahnlaufrichtung
seitlich versetzt zum Walzenstapel angeordnet. Dies hat den Vorteil, daß sich Schwingungen
im Kalander in der Walzenebene nicht auf die Walzen fortpflanzen können, die denen
zusätzlichen Nip bilden. Eine vollständige schwingungsmäßige Entkopplung zwischen
dem Walzenstapel und den beiden zusätzlichen Walzen wird sich zwar nicht erreichen
lassen. Wenn jedoch bereits die Schwingungsrichtung nicht mehr den Ort des zusätzlichen
Nips treffen kann, ist eine ausreichende Dämpfung sichergestellt.
[0021] Vorzugsweise weisen die beiden den zusätzlichen Nip bildenden Walzen den gleichen
Durchmesser und gleiche Oberflächeneigenschaften auf. Damit wird sichergestellt, daß
die Materialbahn von ihren beiden Seiten aus gleichmäßig oder symmetrisch behandelt
wird. Durch das Vorglätten im zusätzlichen Nip werden also keine zusätzlichen Störungen
einseitiger Art in die Materialbahn eingetragen.
[0022] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß beide Walzen mit der gleichen Antriebsleistung
angetrieben sind. Dies ergibt wiederum symmetrische Verhältnisse im Nip.
[0023] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigt die einzige Fig. einen
Kalander.
[0024] Ein Kalander 1 weist einen Walzenstapel aus mehreren, im vorliegenden Fall acht,
Walzen 3-10 auf, die in einer Stuhlung 11 angeordnet sind. Hierbei sind die Walzen
3, 5, 6, 8, 10 als "weiche Walzen" ausgebildet, d.h. sie weisen einen elastischen
Oberflächenbelag auf, vorzugsweise aus einem Kunststoff. Die verbleibenden Walzen
4, 7, 9 sind als sogenannte "harte" Walzen ausgebildet, d.h. die Oberfläche dieser
Walzen 4, 7, 9 besteht aus einem weitgehend unnachgiebigen Metall. In an sich bekannter
Weise sind die Zwischen- oder Mittelwalzen 4-9 an Hebeln 12 gelagert. Wenn die untere
Endwalze 10, die durch einen Kolben-Zylinder-Antrieb 13 unterstützt wird, abgesenkt
wird, dann können sich die Walzen voneinander entfernen.
[0025] Die Walzen 3-10 bilden zwischen sich Nips 14-20, von denen die Nips 14, 15 und 17-20
als weiche Nips ausgebildet sind, während der Nip 16 als Wechselnip ausgebildet ist.
Die weichen Nips sind von einer weichen Walze und einer harten Walze begrenzt, während
der Wechselnip von zwei weichen Walzen begrenzt ist.
[0026] Durch die Nips 14-20 ist eine Materialbahn 21, im vorliegenden Falleine Papierbahn,
geführt, die von einer Rolle 22 abgewickelt wird. Es ist aber auch möglich, daß die
Materialbahn 21 direkt aus einer Herstellungsmaschine, beispielsweise einer Papiermaschine,
stammt.
[0027] Der Walzenstapel 2 ist unter einem Winkel von etwa 45° zur Vertikalen angeordnet.
[0028] Der Walzenstapel 2 kann auch weniger oder mehr als die dargestellten acht Walzen
aufweisen. Er sollte jedoch mindestens vier Walzen aufweisen, so daß mindestens drei
Nips gebildet werden können.
[0029] Vor dem ersten Nip 14, d.h. dem Nip, der durch eine Endwalze 3 begrenzt ist, ist
ein zusätzlicher Nip 23 vorgesehen, der.durch zwei weiche Walzen 24, 25 gebildet ist.
Die beiden weichen Walzen 24, 25 sind gleich aufgebaut, d.h. sie haben den gleichen
Durchmesser und den gleichen Belag und sind auch ansonsten konstruktiv gleich gestaltet.
Die beiden Walzen 24, 25 haben jeweils einen Antrieb 26, 27, sind also angetrieben.
Hierbei ist die Antriebsleistung symmetrisch verteilt. Der Antrieb erfolgt so, daß
die Walzen 24, 25 eine Umfangsgeschwindigkeit haben, die der Geschwindigkeit der Materialbahn
21 entspricht. In diesem Fall ist der Kontakt zwischen der Materialbahn 21 und den
beiden Walzen 24, 25 im Nip 23 völlig schlupffrei, d.h. die Kontaktzone hat kein Gleitgebiet.
Die gesamte Kontaktzone bildet ein Haftgebiet. Da Verschleiß nur im Zusammenhang mit
Reibung beziehungsweise Relativbewegung entstehende kann, wie beispielsweise in einem
Kalander, wo eine harte gegen eine weiche Walze läuft, ist der periodische Verschleiß
durch eine überlagerte Schwingbewegung ausgeschlossen.
[0030] Im zusätzlichen Nip 23 wird die Materialbahn 21 durch die beiden weichen Walzen 24,
25 eingeebnet, d.h. eine rauhe Materialbahn wird vorgeglättet, ohne daß die beiden
Walzen 24, 25 selbst verschleißen. Durch eine vorgeglättete Materialbahn 21 werden
als Resultat weniger Erregerfrequenzen und geringere Erregeramplituden in den Kalander
eingebracht.
[0031] Wie aus der Zeichnung zu erkennen ist, sind die beiden Walzen 24, 25 außerhalb einer
Pressenebene des Walzenstapels 2 angeordnet, d.h. die Achsen der weichen Walzen 24,
25, die den zusätzlichen Nip 23 bilden, liegen nicht in der gleichen Ebene wie die
Achsen der Walzen des Walzenstapels. Hierbei geht man von der Überlegung aus, daß
die Schwingungen besonders kritisch sind, die sich in Richtung der Pressenebene, d.h.
der Ebene, in der die Achsen der Walzen 3-10 des Walzenstapels 2 angeordnet sind,
ausbreiten. Wenn man nun die beiden Walzen 24, 25 des zusätzlichen Nips 23 aus dieser
Ausbreitungsrichtung herausnimmt, hat man bereits eine prinzipielle Entkopplung von
den Schwingungen im Walzenstapel 2 erreicht.
1. Verfahren zum Behandeln einer Materialbahn, bei dem die Materialbahn durch mehrere
weiche Nips in einem Walzenstapel geführt und dort mit Druck beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn vor dem Durchlaufen der Nips vorgeglättet wird, indem sie schlupffrei
durch einen zusätzlichen Nip geführt wird, der zwischen zwei weichen Walzen ausgebildet
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die beiden den zusätzlichen Nip bildenden Walzen antreibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Materialbahn auf beiden Seiten gleich behandelt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den zusätzlichen Nip außerhalb einer Ebene anordnet, in der die Nips des Walzenstapels
angeordnet sind.
5. Kalander mit einem Walzenstapel aus mehreren Walzen, die mehrere weiche Nips bilden,
in denen eine Materialbahn mit Druck beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des Walzenstapels (2) ein zusätzlicher Nip vorgesehen ist, der durch zwei
weiche angetriebene Walzen (24, 25) mit gleichen Oberflächeneigenschaften gebildet
ist, die eine Umfangsgeschwindigkeit aufweisen, die der Geschwindigkeit der durchlaufenden
Materialbahn (21) entspricht.
6. Kalander nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bahnverlauf von dem zusätzlichen Nip (23) in einen Nip (14) vorgesehen ist, der
durch eine Endwalze (3) begrenzt ist.
7. Kalander nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden den zusätzlichen Nip (23) bildenden Walzen (24, 25) in Bahnlaufrichtung
seitlich versetzt zum Walzenstapel (2) angeordnet sind.
8. Kalander einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden den zusätzlichen Nip (23) bildenden Walzen (24, 25) den gleichen Durchmesser
aufweisen.
9. Kalander nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß beide Walzen (24, 25) mit der gleichen Antriebsleistung angetrieben sind.