[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement zur Wärmedämmung zwischen zwei zu betonierenden
Bauteilen, insbesondere zwischen einem Gebäude und einem vorkragenden Außenteil, bestehend
aus einem dazwischen zu verlegenden Isolierkörper mit zumindest integrierten Druckelementen,
die im eingebauten Zustand des Bauelementes im Wesentlichen horizontal und quer zur
im Wesentlichen horizontalen Längserstreckung des Isolierkörpers durch diesen hindurchverlaufen
und jeweils an beide Bauteile anschließbar sind.
[0002] Derartige Bauelemente zur Wärmedämmung sind im einschlägigen Stand der Technik in
vielen verschiedenen Ausführungen bekannt und dienen dazu, zwei Bauteile wärmetechnisch
voneinander zu entkoppeln, sie aber gleichzeitig statisch miteinander zu verbinden.
Dieses statische Verbinden erfolgt über Bewehrungselemente, die sich durch den Isolierkörper
zwischen den beiden Bauteilen erstrecken und die jeweils auftretenden Belastungen,
also insbesondere Zug-, Druck- und Querkräfte, sicher übertragen.
[0003] Ein wesentliches Einsatzgebiet solcher Bauelemente besteht beispielsweise bei Balkonen,
die gegenüber einer Gebäudeaußenwand vorstehen und über die genannten Bewehrungselemente
an der höhengleichen Geschossdecke unter Zwischenfügung eines Bauelementes zur Wärmedämmung
aufgehängt werden. Da diese Balkone anderen Temperaturen als die jeweils im isolierten
Gebäudeinneren verlaufende Geschossdecke ausgesetzt sind, treten zwischen den beiden
Bauteilen, also zwischen Balkon und Geschossdecke, temperaturbedingte Relativbewegungen
auf. Denn während die Geschossdecke auf im wesentlichen gleicher Temperatur gehalten
wird, schwankt die Außentemperatur und damit die Temperatur der Balkonplatte je nach
Wetterlage und Jahreszeit pro Tag um mehr als 10° C.
[0004] Und da sich die Länge der Balkonplatte in Abhängigkeit der Temperatur ändert, müssen
die die beiden Bauteile verbindenden Bewehrungselemente diese Längenänderungen unbeschadet
mitmachen können. Für die üblicherweise sehr schlank ausgebildeten Zug- und Querkraftstäbe
ist dies in der Regal kein Problem. Anders sieht dies aber bei den Druckstäben aus,
die zur Erhöhung der Drucksteifigkeit meist relativ massiv ausgebildet sind. Aber
aus der EP 0 121 685 ist es bekannt, auch Druckelemente aus Edelstahl vorzusehen,
die sich in die beiden angrenzenden Betonbauteile erstrecken und aus einem derart
schlanken Stahlmaterial hergestellt sind, dass sie den temperaturbedingten Längenänderungen
in Horizontalrichtung elastisch folgen können.
[0005] Neben der Verwendung elastisch nachgiebiger Druckelementmaterialen ist es darüber
hinaus bekannt, Druckelemente vorzusehen, deren Abmessungen der Isolierkörperdicke
entsprechen, die also bündig mit dem Isolierkörper abschließen und mit ihren den Betonbauteilen
zugewandten stirnseitigen Kontaktprofilen flächig an den Betonbauteilen anliegen.
Werden derartige auf die Isolierkörperdicke beschränkte Druckelemente Relativbewegungen
der angrenzenden Betonbauteile unterworfen, so verschieben sich Druckelement und Betonbauteile
nach Überwindung der gegenseitigen Haftreibung im Bereich der Kontaktstellen zueinander.
Diese Art eines reversibel nachgiebigen Druckelementanschlusses besitzt jedoch den
Nachteil, dass man das erwähnte Überwinden der Haftreibung und die anschließende Relativverschiebung
in Form von Knackgeräuschen hört, die zwar eigentlich harmlos sind und keine Rückschlüsse
auf die Qualität der eingebauten Druckelemente bzw. deren Lagerung zulässt, die auf
der anderen Seite aber trotzdem unerwünscht und für den unkundigen Bewohner doch auch
Anlass zur Sorge sind.
[0006] Hiervon ausgehend liegt somit der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Bauelement zur Wärmedämmung vorzuschlagen, das elastisch bzw. reversibel nachgiebige
Druckelemente zur Aufnahme von Relativbewegungen zwischen den angrenzenden Betonbauteilen
ermöglicht, wobei zum einen die Nachgiebigkeit unabhängig vom Material der Druckelemente
und zum anderen möglichst weitgehend ohne die beschriebenen unerwünschten Geräuschentwicklungen
erhältlich sein sollte.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Druckelemente jeweils
ein an den Betonbauteilen sich abwälzendes Kontaktprofil aufweisen und dass die Druckelemente
eine Gelenkverbindung zwischen beiden Bauteilen herstellen. Diese Gelenkverbindung
erhält man unabhängig vom Druckelementmaterial, also selbst bei hochfesten starren
Werkstoffen. Die sich hierbei ergebende pendelgelenkartige Schwenkbewegung führt zu
einer erheblichen Reduzierung des tatsächlichen Verschiebewegs. Bei einem exemplarischen
Ausführungsbeispiel ergibt die Relativbewegung zweier Betonbauteile in der Größenordnung
von 2 mm eine Drehbewegung des Druckelements gegenüber dem angrenzenden Betonbauteil
im gegenseitigen Anlagebereich mit einer Relativbewegung von nur 0,2 mm. An diesem
Beispiel ist unschwer erkennbar, dass dieser deutlich reduzierte Verschiebeweg mit
einem entsprechend deutlich auf eine vernachlässigbare Größe reduzierten Geräuschaufkommen
einhergeht. In gleichem Sinn wirkt die Tatsache, dass ein Teil der bisherigen Gleit-
bzw. Reibbewegung ersetzt wird durch eine Abrollbewegung.
[0008] Was die genaue Form der Kontaktprofile betrifft, so empfiehlt es sich, diese gewölbt
und insbesondere konvex und im Horizontalschnitt kreisbogenförmig gewölbt auszubilden.
Hierdurch ergibt sich bei größtmöglicher Anlagefläche eine ungehinderte und symmetrische
Verschiebewegung an beiden gegenüberliegenden Kontaktprofilen. Darüber hinaus sollten
die Kontaktprofile im Einbauzustand derart in den Betonbauteilen verankert sein, dass
die Druckelemente nur mit dem gekrümmten Kontaktprofilbereich in die Betonbauteile
vorstehen, um die ungehinderte Drehbewegung zwischen Druckelement und Betonbauteil
zuzulassen.
[0009] Es sind stattdessen aber auch plane oder anderweitig gekrümmte, auch verzahnte Kontaktprofile
möglich.
[0010] Zweckmäßigerweise erstreckt sich der kreisbogenförmige Querschnitt der Kontaktprofile
über deren gesamte Höhe. Eine diesbezügliche Möglichkeit besteht beispielsweise darin,
dass jedes Kontaktprofil in Form einer Zylindermantelteilfläche ausgebildet ist. Darüber
hinaus können sich die Horizontalquerschnitte aber auch über die Höhe des Druckelementes
ändern, wie z. B. bei einer Mantelteilfläche eines Kegelstumpfes. So ist sichergestellt,
dass die Kraftübertragung zwischen Druckelement und Betonbauteil über die gesamte
Kontaktprofilfläche erfolgt.
[0011] Schließlich besteht eine bevorzugte Bauform der Kontaktprofile noch darin, dass diese
eine auch in Vertikalrichtung insbesondere konkav gewölbte Außenfläche aufweisen,
also auch im vertikalen Längsschnitt gewölbt sind. Hierdurch können sie etwaigen vertikalen
Setzungsbewegungen zwischen den beiden Bauteilen ohne Beeinträchtigung ihrer Funktion
folgen. Die so geformten Druckelemente geben hierbei leicht gelenkartig nach und liegen
- trotz einer leicht geneigten Schrägstellung im Vergleich zur horizontalen Einbauanlage
- dennoch vollflächig mit ihren stirnseitigen Kontaktprofilen an den angrenzenden
Betonbauteilen an.
[0012] Es empfiehlt sich des weiteren, dass die Druckelement kontinuierlich und absatzlos
(im Gegensatz zu den bekannten Bauformen mit großflächigen angefügten Druckplatten
zur Krafteinleitung) in die Kontaktprofile übergehen, um die Fläche des Kontaktprofils
möglichst klein halten zu können und sie - zumindest in etwa - nur so groß auszubilden,
wie die Abmessungen, also insbesondere der Querschnitt, der druckkraftübertragenden
hinter den Kontaktprofilen angeordneten Druckelemente sind.
[0013] Wie bereits vorstehend erwähnt, lässt sich eine elastisch bzw. reversibel nachgiebige
Lagerung durch die erfindungsgemäßen Druckelemente unabhängig von deren Material erzielen,
so dass die Vorteile der vorliegenden Erfindung insbesondere bei Druckelementen aus
hartem unnachgiebigen bzw. hochfestem Material zum Tragen kommen. So kann beispielsweise
auch hochfester Beton zum Einsatz kommen.
[0014] Beton ist zwar im Stand der Technik bereits des öfteren als Material für Druckelemente
vorgeschlagen worden, hat sich in der Praxis aber nicht durchsetzen können. Ein diesbezügliches
Hindernis ist durch die vorliegende Erfindung ausgeräumt: Nun muss das Druckelement
nicht selbst in Querrichtung elastisch temperaturbedingten Längsbewegungen zwischen
den beiden angrenzenden Bauteilen folgen können, sondern durch die Abwälzbewegung
kann es auch aus hochfestem Material - wie eben beispielsweise Beton - bestehen.
[0015] Eine besonders geeignete Verwendungsform von Beton-Druckelementen ergibt sich dadurch,
dass diese durch Gießen hergestellt sind, wodurch man sehr viele Möglichkeiten im
Bezug auf Form und Oberflächengestaltung der Druckelemente besitzt. Ein weiterer Vorteil
ergibt sich dann, wenn die Gießform aus einer Kunststoffschale besteht, die als verlorene
Gießform zusammen mit dem Beton-Druckelement eingebaut werden kann; denn dann kann
die Kunststoffschale gleichzeitig als Gleitschicht für das Druckelement im Anlagebereich
der stirnseitigen Kontaktprofile an die angrenzenden Betonbauteile dienen und hierdurch
die Abwälzeigenschaften des Druckelements noch verbessern. Somit muss also das Druckelementmaterial
nicht feinstkörnig, geschlossenporig etc. ausgebildet sein, es reicht die entsprechende
ebene Oberfläche der Kunststoffgießform, die sich dann am angrenzenden Betonbauteil
abwälzt.
[0016] Stellt man nun die Druckelemente durch Gießen her, dann lassen sich in einfacher
Weise Querschnittsreduzierungen im mittleren Bereich zwischen den beiden stirnseitigen
Kontaktprofilen erzeugt, die ausschlaggebend sind für das Maß der Wärmeleitfähigkeit
bzw. für den Wärmedurchgang durch das Druckelement. Solche Querschnittsreduzierungen
können sowohl in Horizontalrichtung als auch in Vertikalrichtung erfolgen, so dass
das Druckelement zum einen im Horizontalschnitt tailliert ausgebildet ist mit einem
sich in Richtung des mittleren Bereichs zwischen den zwei stirnseitigen Kontaktprofilen
verjüngenden Querschnitt und dass zum anderen sich auch die Höhe des Druckelements
in Richtung des mittleren Bereichs zwischen den beiden stirnseitigen Kontaktprofilen
reduziert.
[0017] Werden die Druckelemente aus einer verlorenen Gießform hergestellt, so lässt sich
dies vorteilhafterweise dazu ausnutzen, dass über eine durchgehende Gießform zwei
Druckelemente miteinander verbunden sind, die ein Doppeldruckelement bilden, wobei
zwischen den beiden Druckelementen ein Zwischenraum belassen ist, in dem beispielsweise
ein Querkraftstab einsetzbar und an der Gießform fixierbar ist. Darüber hinaus ist
es auch möglich, den Zwischenraum durch Isoliermaterial auszufüllen oder als von der
Gießform umschlossener und mit Luft gefüllter Hohlraum auszubilden.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen; hierbei zeigen
- Figur 1
- ein Bauelement zur Wärmedämmung mit erfindungsgemäßem Druckelement in einem Horizontalschnitt;
- Figur 2
- das Bauelement aus Figur 1 in geschnittener Seitenansicht;
- Figur 3
- eine alternative Ausführungsform eines Bauelements zur Wärmedämmung mit erfindungsgemäßem
Druckelement in geschnittener Draufsicht.
- Figuren 4 bis 6
- eine Gießform für ein erfindungsgemäßes Doppeldruckelement in verschiedenen perspektivischen
Ansichten;
- Figur 7
- eine Draufsicht auf die Gießform aus den Figuren 4 bis 6;
- Figur 8
- eine Seitenansicht der Gießform;
- Figur 9
- eine Darstellung entlang der Schnittebene A-A aus Figur 7;
- Figur 10
- eine Schnittdarstellung entlang der Schnittebene B-B aus Figur 7;
- Figur 11
- eine Schnittdarstellung entlang der Ebene C-C aus Figur 8;
- Figur 12
- eine Schnittdarstellung entlang der Ebene D-D aus Figur 8; und
- Figur 13
- eine Ansicht der Gießform von unten.
[0019] In Figur 1 ist ein Bauelement 1 zur Wärmedämmung ausschnittsweise dargestellt im
Schnitt durch die in Figur 2 angedeutete Ebene I - I. Das Bauelement 1 ist in eine
zwischen einem betonierten Gebäude A und einem vorkragenden Beton-Außenteil B belassene
Fuge eingebaut und besteht im Wesentlichen aus einem die Fuge ausfüllenden Isolierkörper
2 sowie aus Bewehrungselementen in Form von in den Figuren 1 und 2 dargestellten Druckelementen
3.
[0020] Es sei angemerkt, dass Figur 2 das Bauelement 1 nicht mit all seinen Einzelteilen
und in seiner ganzen Höhe zeigt; vielmehr ist der die üblicherweise verwendeten Zugstäbe
tragende obere Isolierkörperabschnitt, der mit der vorliegenden Erfindung nichts zu
tun hat, nicht dargestellt. Auch fehlt die Darstellung eines Querkraftstabes, der
sich vom tragenden Bauteil, dem Gebäude A, in Richtung des getragenen Bauteils, dem
Balkon B, schräg von oben nach unten durch den Isolierkörper bzw. die vom Isolierkörper
ausgefüllte Fuge erstreckt und in beide Bauteile zur Querkrafteinleitung vorsteht.
[0021] Das erfindungsgemäße Druckelement 3 verläuft im Wesentlichen horizontal durch den
Isolierkörper vom Bauteil B zum Bauteil A. An den den Bauteilen zugewandten Stirnseiten
5, 6 weist das Druckelement 3 gewölbte Kontaktprofile auf, die als Druckkraftein-
bzw. -ausleitungsfläche fungieren und gemäß dem in Figur 1 dargestellten Horizontalschnitt
kreisbogenförmig ausgebildet sind. Über die gesamte Fläche der Kontaktprofile ergibt
sich aufgrund dieser Kreisbogenform insgesamt die Form einer Zylindermantelteilfläche,
da das Druckelement über die Höhe jeweils einen gleichbleibenden Querschnitt aufweist.
[0022] Der Effekt der Kreisbogenform ist folgender: Führen die beiden Bauteile A und B Relativbewegungen
zueinander aus, so bilden die kreisbogenförmig gewölbten Kontaktprofile Gelenkflächen,
die die Relativbewegung zulassen, ohne dass es im Anlagebereich zwischen Kontaktprofil
und angrenzendem Betonbauteil zu großen Verschiebebewegungen kommt. Hierdurch lassen
sich die tatsächlichen Relativbewegungen zwischen den Betonbauteilen und den Druckelementen
deutlich reduzieren und als Ergebnis erhält man Druckelemente, die unabhängig vom
Material temperaturbedingten Verschiebebewegungen reversibel und ohne wesentliche
Geräuschentwicklung folgen können. Denn während die Relativverschiebung bei bündig
mit dem Isolierkörper verlaufenden Druckelementen aufgrund der wirksamen Kräfte, der
gängigen Oberflächenrauhigkeiten und der üblicherweise doch recht großen Verschiebelänge
zu einer deutlichen Geräuschentwicklung führen, sorgt die gelenkartige Ausbildung
der Verbindungsstellen zwischen Kontaktprofil und Betonbauteilen für eine erhebliche
Reduzierung der Länge des Verschiebeweges, was sich eben dadurch auszeichnet, dass
eine nur noch vernachlässigbare Neigung zu den durch die Überwindung der Haftreibung
entstehenden Knackgeräuschen vorliegt.
[0023] Eine alternative Bauform der vorliegenden Erfindung ist in Figur 3 dargestellt:
Dort ist ein Bauelement 11 zur Wärmedämmung zwischen einem Gebäude A und einem Balkon
B, im Horizontalschnitt auf der Höhe von Druckelementen 13a, 13b gezeigt. Zwischen
Gebäude A und Balkon B ist außerdem ein Isolierkörper 12 dargestellt, der sich entlang
der zwischen den beiden Bauteilen belassenen Fuge erstreckt.
[0024] Der wesentliche Unterschied der Druckelemente 13a, 13b gegenüber dem Druckelement
3 aus Figur 1 besteht nun darin, dass jeweils ein Druckelement durch zwei parallelgeschaltete
Druckelemente ersetzt wird, die eine entsprechend kleinere Krafteinleitungsfläche
in Form von Kontaktprofilen 15a, 15b, 16a, 16b benötigen. Hierdurch ergibt sich ein
Doppelgelenk ähnlich einem Parallelogrammgestänge, das den Verschiebeweg zwischen
dem Kontaktprofilen und den angrenzenden Betonbauteilen noch einmal weiter reduziert.
[0025] Beide Druckelementbauformen weisen neben der kreisbogenförmig ausgebildeten Kontaktprofile
auch sehr ähnliche Druckelementquerschnittsformen auf, nämlich eine kontinuierlich
und absatzlos von den Rändern der Kontaktprofile übergehende kelchartige Außenform,
die sich zur Fugenmitte langsam verjüngt und anschließend auf dem Weg zum gegenüberliegenden
Kontaktprofil wieder kontinuierlich verbreiteter, um dort absatzlos in die Ränder
des gegenüberliegenden Kontaktprofils überzugehen. Diese Form gewährleistet eine optimale
Krafteinleitung von der Balkonplatte B in das Druckelement, eine optimale Druckkraftübertragung
bei reduzierter Wärmeleitung durch die Fuge und eine optimale Druckkraftausleitung
in das Gebäude A. Die Querschnitte sind hierbei so gestaltet, dass sie sich bei möglichst
großer Krafteinleitungsfläche und möglichst schlanker Druckkraftübertragungsquerschnittsfläche
bei gegenseitigem kontinuierlichem Übergang ein dennoch knickfestes, stabiles Druckelement
mit - aufgrund der geringen Querschnittsfläche - dennoch günstiger Wärmedämmung gibt,
insbesondere wenn als Material für das Druckelement Beton verwendet wird.
[0026] In den Figuren 4 bis 6 ist eine verlorene Gießform 20 in perspektivischer Darstellung
gezeigt, die zur Herstellung von Druckelementen aus Beton dient und aber zusammen
mit den Betondruckelementen in das erfindungsgemäße (hier nicht näher dargestellte)
Bauelement zur Wärmedämmung eingesetzt wird.
[0027] Auch die Figuren 7 bis 13 zeigen nur die Gießform 20 und nicht die Betondruckelemente
selbst; diese entsprechen in ihrem Aussehen und ihrer Anordnung ungefähr der Bauform
aus Figur 3, wobei die verlorene Gießform allerdings dazu vorgesehen ist, zusammen
mit den Betondruckelementen in das Bauelement zur Wärmedämmung eingebaut zu werden,
insofern ist also die Darstellung aus Figur 3 nicht direkt auf das Ausführungsbeispiel
aus den Figuren 4 bis 12 übertragbar.
[0028] Die Gießform 20 weist zwei mit Beton zu verfüllende und in Einbaulage nach unten
offene Hohlräume 21, 22 auf, die die Form des Beton-Druckelementes vorgeben. Obwohl
die beiden Betondruckelemente durch eine Gießform miteinander verbunden sind, weisen
sie selbst keine direkte Verbindung auf, das heißt der Beton beschränkt sich tatsächlich
auf die Hohlräume 21, 22 ohne Verbindungsstege etc. Die Betondruckelemente erhalten
durch die Gießform einen Aufbau, der sich sowohl bezogen auf den Horizontalschnitt
als auch bezogen auf den Vertikalschnitt zur Mitte hin verjüngt: Am Beispiel des von
der Gießform 20 umschlossenen Hohlraums 21 heißt dies, dass das Betondruckelement
ausgehend von einer möglichst großen Querschnitts- und Oberfläche im Bereich der stirnseitigen
gewölbten Kontaktprofile 23, 24 in Richtung auf den mittleren Bereich 25 zwischen
den beiden Kontaktprofilen sich verjüngend ausgebildet ist; bezogen auf einen aus
Figur 7 erkennbaren Horizontalschnitt bzw. auf die in Figur 13 dargestellte Unteransicht
bedeutet dies eine im mittleren Bereich 25 taillierte Form, während es im Bezug auf
den aus Figur 10 ersichtlichen Vertikalschnitt eine im mittleren Bereich 25 reduzierte
Höhe bedeutet. Die Übergänge von der großen Oberfläche der Kontaktprofile 23, 24 zu
den reduzierten Querschnitten im mittleren Bereich 25 erfolgen fließend.
[0029] Die Gießform 20 weist einen Verbindungsbereich 26 zwischen den beiden die Hohlräume
21, 22 umgebenden becherförmigen Einzelgießformen 20a, 20b auf. In diesem Verbindungsbereich
ist ein von der Gießform 20 umschlossener Hohlraum 27 belassen, der mit Luft gefüllt
ist und als Isolierkörper dient. Im benachbart zum Verbindungsbereich 26 zwischen
den beiden Einzelgießformen 20a, 20b angeordneten Bereich ist eine Aussparung 28 zur
Aufnahme eines Querkraftstabes vorgesehen, welcher in den Zwischenraum zwischen die
beiden Druckelemente eintaucht und dort an der Gießform festgelegt ist.
[0030] Die Gießform weist an ihrer Außenseite vertikal verlaufende Stege 29, 30 auf, die
dazu vorgesehen sind, bei seitlichem Anfügen eines benachbarten Doppeldruckelements
mit entsprechend aufgebauter Gießform dadurch den gegenseitigen Zwischenraum zwischen
den beiden Gießformen abzudichten, indem jeweils die einzelnen Stege 30 in den Zwischenraum
zwischen die beiden Doppelstege 29 eintauchen. So lässt sich verhindern, dass flüssiger
Beton in den Zwischenraum zwischen die beiden Gießformen fliesst und deren Funktion
beeinträchtigt.
[0031] Die Gießform 20 weist darüber hinaus am Rand eines stirnseitigen Kontaktprofils 23
einen im Horizontalschnitt T-förmigen Steg auf, der dazu vorgesehen ist, in das angrenzende
Betonbauteil - insbesondere in eine in einem Fertigteilwerk angeformte Filigranplatte
vorzustehen und mit dieser formschlüssig verankert zu werden. Denn im Gegensatz zu
bisherigen Druckelementbauformen, die formschlüssig in den angrenzenden Betonbauteilen
verankert waren, besitzt das sich abwälzende Kontaktprofil den Nachteil, keine Verbindung
in Zugrichtung zur Verfügung zu stellen, was insbesondere beim Transport relevant
ist; deshalb dient der T-förmige Steg 31 als Zugband zur Übertragung von Zugkräften
zwischen Gießform bzw. zugeordneten Druckelementen und angrenzendem Betonbauteil.
[0032] Schließlich fällt bei Betrachtung der Figuren 4, 5 und 11 noch auf, dass die Gießform
an ihrer Oberseite lochartige Aussparungen 32 besitzt; diese dienen dazu, beim Gießen
der Druckelemente das Entweichen von Luft zu begünstigen; außerdem gewährleisten sie
einen formschlüssigen Verbund zwischen Gießform und Betondruckelement aufgrund von
aus den Öffnungen 32 austretendem Betonmaterial und dienen somit als Transport- und
Verliersicherung und verhindern das Herausfallen der Druckelemente aus der Gießform,
wenn die Gießform so orientiert ist, dass die Hohlräume 21, 22 nach unten offen sind
und die Druckelemente herausfallen könnten.
[0033] Schließlich weist die Gießform an ihrer Unterseite hakenartige Rastnasen 33 auf,
die dazu dienen, die Gießform an einer das Bauelement zur Wärmedämmung auf dessen
Unterseite umgebenden Schiene zu verrasten und festzulegen.
[0034] Es sei noch erwähnt, dass die Druckelemente im Bereich der Kontaktprofile 23, 24
mit ihrem unteren Fußbereich 23a, 24a weiter in das zugehörige Bauteil (A, B) vorstehen
als mit ihrem oberen Kopfbereich 23b, 24b. Darüber hinaus ist die als Gleitschicht
für die Kontaktprofile fungierende Gießform 20 im unteren Fußbereich 23a, 24a mit
einer größeren Dicke versehen, da in diesem Bereich die Belastungen infolge Kantenpressung
am höchsten sind.
[0035] Zusammenfassend bietet die vorliegende Erfindung den Vorteil, Druckelemente zur Verfügung
zu stellen, die nicht selbst in Querrichtung elastisch nachgiebig sein müssen, sondern
die in Querrichtung gegenüber den angrenzenden Betonbauteilen elastisch nachgiebig
gelagert sind.
1. Bauelement zur Wärmedämmung zwischen zwei Bauteilen, insbesondere zwischen einem Gebäude
(A) und einem vorkragenden Außenteil (B), bestehend aus einem dazwischen zu verlegenden
Isolierkörper (2, 12) mit zumindest integrierten Druckelementen (3, 13a, 13b) die
im eingebauten Zustand des Bauelementes (1, 11) im wesentlichen waagerecht und quer
zur im wesentlichen waagerechten Längserstreckung des Isolierkörpers durch diesen
hindurchverlaufen und jeweils an beide Bauteile (A, B) anschließbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckelemente ein an den Bauteilen (A, B) sich abwälzendes Kontaktprofil (5,
6, 15a, 15b, 16a, 16b) aufweisen und dass die Druckelemente eine Gelenkverbindung
zwischen den beiden Bauteilen herstellen.
2. Bauelement nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktprofile (5, 6, 15b, 16a, 16b) gewölbt sind.
3. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wölbung der Kontaktprofile (5, 6, 15a, 15b, 16a, 16b) im Horizontalschnitt etwa
kreisbogenförmig ausgebildet ist.
4. Bauelement nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktprofile (5, 6, 15a, 15b, 16a, 16b) konvex gewölbt sind.
5. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktprofile (5, 6, 15a, 15b, 16a, 16b) im Einbauzustand in den Bauteilen (A,
B) verankert sind und zumindest mit ihrem gewölbten Bereich in diese vorstehen.
6. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckelemente (3, 13a, 13b) über ihre gewölbten Kontaktprofile (5, 6, 15a, 15b,
16a, 16b) den zwischen den beiden Bauteilen (A, B) auftretenden Relativbewegungen
durch eine Drehbewegung der Kontaktprofile gegenüber ihrem zugehörigen Bauteil pendelgelenkartig
folgen.
7. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckelemente (3, 13a, 13b) aus hochfestem unnachgiebigem Material bestehen.
8. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckelemente (3, 13a, 13b) aus Beton bestehen.
9. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckelemente (3, 13a, 13b) im Horizontalschnitt tailliert ausgebildet sind mit
einem im mittleren Bereich (25) zwischen den zwei stirnseitigen Kontaktprofilen (23,
24) reduzierten Querschnitt.
10. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckelemente im mittleren Bereich (25) zwischen den zwei stirnseitigen Kontaktprofilen
(23, 24) eine diesen gegenüber reduzierte Höhe aufweisen.
11. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckelemente im Bereich der Kontaktprofile (23, 24) mit ihrem unteren Fußbereich
(23a, 24a) weiter in das zugehörige Bauteil (A, B) vorstehen als mit ihrem oberen
Kopfbereich (23b, 24b).
12. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckelemente im Bereich ihrer stirnseitigen Kontaktprofile (23, 24) mit einer
Gleitschicht (20) versehen sind.
13. Bauelement nach Anspruch 8 und Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitschicht aus einer verlorenen Gießform (20) für das aus Beton hergestellte
Druckelement besteht.
14. Bauelement nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitschicht im unteren Fußbereich (23a, 23b) der Kontaktprofile (23, 24) eine
größere Dicke aufweist.
15. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die stirnseitigen Kontaktprofile (23, 24) der Druckelemente im vertikalen Längsschnitt
insbesondere konkav gewölbt sind.
16. Bauelement nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Druckelemente über einen Verbindungsbereich (26) miteinander verbunden sind.
17. Bauelement nach zumindest Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen die beiden Druckelemente ein Querkraftstab einsetzbar und an diesen festlegbar
ist.