[0001] Die Erfindung bezeichnet einen zumindest teilweise drehend und schlagend von einem
Handwerkzeuggerät angetriebenen Gesteinsbohrer zum abrasiven Abtrag von Gestein und
gesteinsähnlichem Material wie Beton.
[0002] Gesteinsbohrer für Handwerkzeuggeräte weisen an einem Ende des Schafts ein Einsteckende
und am anderen Ende einen Werkzeugkopf mit Schneiden aus Hartstoff auf. Der Werkzeugkopf
weist dazu Schneidplatten oder Schneidbits aus Hartstoff auf oder ist als kompakter
Vollhartstoffkopf ausgeführt. Nachteilig ist die bei Armierungseisentreffern im Beton
erhöhte Beanspruchung der Schneidkante, insbesondere bei Ausbildungen mit einem für
hohe Bohrleistungen geeigneten spitzen Keilwinkel.
[0003] Nach der GB530113A weist ein mit Spülbohrungen versehener Werkzeugkopf eines Gesteinsbohrers
zwei zu einer Hauptschneidplatte, bezüglich der Nebenschneidkante parallel orientierte,
radial versetzte Nebenschneidplatten auf.
[0004] Nach der EP607958A1 sind bei einem Gesteinsbohrer für Handwerkzeuggeräte zwei, bezüglich
der Nebenschneidkante parallel orientierte, Nebenschneidplatten unterschiedlich radial
zur Hauptschneidplatte beabstandet.
[0005] Nach der US5492187 weist ein Gesteinsbohrer für Handwerkzeuggeräte mit kompaktem
Vollhartstoffkopf eine diametral verlaufende Hauptschneide und ausschliesslich im
radial äusseren Bereich angeordnete, bezüglich der Drehrichtung spitzwinkelig nachlaufende,
Nebenschneiden auf, deren Nebenschneidkante sich radial erstreckt. Durch den schnelleren
Verschleiss der axial vorstehenden Hauptschneide verringert sich deren axialer Vorstand,
wodurch sich die Bohrleistung bzw. die Lebensdauer reduziert.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Verringerung der Bruchgefahr des Vollhartstoffkopfes
bei Armierungseisentreffern. Ein weiterer Aspekt besteht in einer Erhöhung der Lebensdauer.
[0007] Die Aufgabe wird im wesentlichen durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Im wesentlichen weist der Vollhartstoffkopf eines Gesteinsbohrers für Handwerkzeuggeräte
eine Hauptschneide und zumindest eine radial ausschliesslich im äusseren Bereich angeordnete
Nebenschneide mit einer bogenförmig verlaufenden Nebenschneidkante auf.
[0009] Durch die bogenförmig verlaufende Nebenschneidkante der Nebenschneide ist diese in
der bei Armierungseisentreffern hauptsächlich beanspruchten tangentialen Richtung
länglich ausgeführt und weist somit bei Armierungseisentreffern eine hohe Beanspruchbarkeit
und Lebensdauer auf.
[0010] Vorteilhaft ist die bogenförmig verlaufende Nebenschneidkante der Nebenscheide umfänglich
axial abgerundet ausgeführt, wodurch bei einem Armierungseisentreffer der Gesteinsbohrer
an dieser Nebenschneidkante und den beidseitigen Schneidflächen axial abgehoben wird.
[0011] Vorteilhaft weist der Vollhartstoffkopf zwei Nebenschneiden auf, die weiter vorteilhaft
symmetrisch zur Hauptschneide angeordnet sind, wodurch die Vibrationsgeräusche reduziert
werden.
[0012] Vorteilhaft weist die Hauptschneide zwei diametral versetzte Schneidkanten auf, welche
als Spitze in einer Dachkante zusammenlaufen, wodurch sich ein stabiles Anbohrverhalten
ergibt.
[0013] Vorteilhaft sind die Nebenschneiden axial hinter die Hüllkurve der Hauptschneiden
zurückgesetzt, wodurch sich durch eine höhere Kraft auf die Hauptschneide die Bohrleistung
erhöht.
[0014] Vorteilhaft bilden die Nebenschneiden in der radialen Ebene einen spitzen Keilwinkel
zwischen 50° und 80° aus, wodurch die Nebenschneiden aggressiv in harten Untergrund
eindringen können und die Bohrleistung erhöhen.
[0015] Vorteilhaft sind die Nebenschneiden bezüglich der Länge ihrer bogenförmig verlaufenden
Nebenschneidkante (4a, 4b) derart ausgebildet, dass sie im gleichen Masse wie die
Hauptschneiden axial verschlissen werden, wodurch über eine hohe Lebensdauer eine
hohe Bohrleistung erzielt wird.
[0016] Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert
mit
Fig. 1 als Aufsicht des Vollhartstoffkopfes
Fig. 2 als Seitenansicht eines Teils des Vollhartstoffkopfes
[0017] Nach der Fig. 1 weist der in Aufsicht dargestellte Vollhartstoffkopf 1 eines nicht
weiter dargestellten Gesteinsbohrers für Handwerkzeuggeräte eine Hauptschneide 2 und
zwei diametral versetzte, symmetrisch zur Hauptschneide 2, radial ausschliesslich
im äusseren Bereich, angeordnete Nebenschneiden 3a, 3b mit je einer bogenförmig verlaufenden,
umfänglich axial abgerundeten Nebenschneidkante 4a, 4b auf. Die Hauptschneide 2 weist
zwei Schneidkanten 5a, 5b auf, welche als Spitze des Gesteinsbohrers in einer Dachkante
6 zusammenlaufen. Die Nebenschneiden 3a, 3b weisen je eine bogenförmige Bogenlänge
von ca. π/4 rad auf.
[0018] Nach Fig. 2 weist der in Seitenansicht dargestellte Teil des Vollhartstoffkopfes
1 eines nicht weiter dargestellten Gesteinsbohrers für Handwerkzeuggeräte eine axial
zur Drehachse A um den Nebenschneidenrückstand x hinter die Hüllkurve 7 der Hauptschneide
2 zurückgesetzte Nebenschneide 3a auf, welche in der radialen Ebene quer zur Nebenschneidkante
4a einen spitzen Keilwinkel α von 65° zu den beidseitigen, teilweise konkav geformten,
Schneidflächen 8a, 8b ausbilden.
1. Gesteinsbohrer für Handwerkzeuggeräte mit einem Vollhartstoffkopf (1) mit einer Hauptschneide
(2) und zumindest einer radial ausschliesslich im äusseren Bereich angeordneten Nebenschneide
(3a, 3b), dadurch gekennzeichnet, dass die Nebenschneide (3a, 3b) eine bogenförmig verlaufende Nebenschneidkante (4a, 4b)
aufweist.
2. Gesteinsbohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die bogenförmig verlaufende Nebenschneidkante (4a, 4b) der Nebenscheide (3a, 3b)
umfänglich axial abgerundet ausgeführt ist.
3. Gesteinsbohrer nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptschneide (2) zwei diametral versetzte Schneidkanten (5a, 5b) aufweist, welche
optional als Spitze in einer Dachkante (6) zusammenlaufen.
4. Gesteinsbohrer nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nebenschneide (3a, 3b) axial hinter die Hüllkurve (7) der Hauptschneide (2) zurückgesetzt
ist.
5. Gesteinsbohrer nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nebenschneide (3a, 3b) in der radialen Ebene einen spitzen Keilwinkel (α) zwischen
50° und 80° ausbildet.
6. Gesteinsbohrer nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nebenschneide (3a, 3b) mit der Länge ihrer bogenförmig verlaufenden Nebenschneidkante
(4a, 4b) auf einen, mit der Hauptschneide (2) gleichmassigen, axialen Verschleiss
abstimmbar ist.