[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einbringen wenigstens eines Flachrohreinsteckschlitzes
in ein Sammelrohr, bei dem in einem ersten Schritt ein Sägeschnitt für den jeweiligen
Flachrohreinsteckschlitz in das Sammelrohr eingesägt und in einem anschließenden zweiten
Schritt der Flachrohreinsteckschlitz mittels eines in den Sägeschnittbereich stanzenden
Schlitzstempels ausgebildet wird. Ein solches Verfahren eignet sich beispielsweise
zum Einbringen eines oder mehrerer Flachrohreinsteckschlitze in Sammelrohre von Klimaanlagen-Wärmeübertragern,
wie sie in Kraftfahrzeugen als Verdampfer oder Kondensator bzw. Gaskühler eingesetzt
werden.
[0002] Bei einem in der Offenlegungsschrift DE 44 42 040 A1 beschriebenen Verfahren dieser
Art wird der Sägeschnitt als Sägeschlitz bis zu einer Tiefe geführt, die einerseits
größer als die Rohrwanddicke und andererseits kleiner als der Rohrradius des Sammelrohrs
ist, so dass das Sammelrohr auf Höhe des Sägeschnittes eine über eine Halbkreisform
hinausreichende Kreisabschnittsform aufweist. Im anschließenden Stanzschritt werden
dann die Schmalseitenbereiche des den Sägeschnitt begrenzenden Sammelrohrwandabschnitts
mittels eines Schlitzstempels auf die endgültige Schlitzlänge vergrößert und kalibriert.
Dabei ist vorgesehen, die Länge des quer zur Sammelrohrlängsachse eingebrachten Sägeschnitts
mindestens um die doppelte Wanddicke des Sammelrohrs kleiner als den Sammelrohr-Innendurchmesser
zu wählen, so dass im Stanzschritt der Stirnbereich der Schlitzwände über den Außenmantel
des Sammelrohrs hinaus nach außen gedrückt wird und die Schlitzlänge größer als der
Sammelrohr-Innendurchmesser wird.
[0003] Aus der Offenlegungsschrift WO 98/51983 A1 ist ein Verfahren zum Einbringen von Flachrohreinsteckschlitzen
in ein Mehrkammer-Sammelrohr bekannt, das zwei aufeinanderfolgende Sägeschritte beinhaltet.
In einem ersten Schritt wird ein Sägeschlitz über die gesamte, gewünschte Einsteckschlitzbreite
eingebracht, und zwar tiefer als die Wanddicke des Sammelrohrs, so dass er die einzelnen
Kammern bzw. Längskanäle desselben erreicht, jedoch nicht bis zur Längsmittelebene
des Sammelrohrs. Im zweiten Sägeschritt wird dann der im ersten Sägeschritt eingebrachte
Sägeschlitz auf einer geringeren Breite vertieft, so dass in den Stegbereichen, welche
die einzelnen Kammern trennen, Schultern oder Absätze gebildet werden. Diese dienen
als Anschlagflächen für das einzusteckende Flachrohr, mit der Folge, dass bei eingestecktem
Flachrohr Verbindungskanäle zwischen den Kammern verbleiben. Die Schlitzlänge ist
etwas kleiner gewählt als die effektive innere Sammelrohrbreite, d.h. als die Außenbreite
des Sammelrohrs abzüglich der doppelten Rohrwanddicke.
[0004] Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung eines neuartigen Verfahrens
der eingangs genannten Art zugrunde, mit dem sich ein oder mehrere Flachrohreinsteckschlitze
mit vorteilhafter Schlitzkontur und/oder in vorteilhafter Weise in ein Sammelrohr
einbringen lassen.
[0005] Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines Verfahrens mit den
Merkmalen des Anspruchs 1, 2 oder 3.
[0006] Beim Verfahren nach Anspruch 1 ist speziell vorgesehen, den Flachrohreinsteckschlitz
als sogenannten Durchzug auszubilden, d.h. mit einer parallel zur Flachrohreinsteckrichtung
umgebogenen Schlitzberandung, was dem eingesteckten Flachrohr zusätzlichen Halt gibt
und das fluiddichte Verbinden desselben mit dem Sammelrohr erleichtert. Die Ausbildung
des Durchzugs wird in einfacher Weise dadurch bewirkt, dass der im Stanzschritt verwendete
Schlitzstempel eine größere Breite und/oder Länge aufweist als der zuvor im Sägeschritt
eingebrachte Sägeschnitt.
[0007] Beim Verfahren nach Anspruch 2 ist speziell vorgesehen, im ersten Schritt den Sägeschnitt
nur bis zu einer Tiefe einzubringen, die geringer als die Wandstärke, d.h. die Wanddicke,
des Sammelrohrs ist. Dadurch wird vermieden, dass während des Sägeschrittes Sägespäne
als störende Verunreinigungen in das Innere des Sammelrohrs gelangen.
[0008] Das Verfahren nach Anspruch 3 eignet sich speziell für Mehrkammer-Sammelrohre und
ist so ausgelegt, dass beim Stanzen der jeweilige Stegbereich des Sammelrohrs, der
zwei benachbarte Sammelrohrkammern voneinander trennt, tiefer als das Niveau eines
als Flachrohreinsteckanschlag fungierenden Sammelrohrwandbereichs eingedrückt wird,
um auf diese Weise einen Kammerverbindungskanal zu bilden.
[0009] Für die Realisierung des Flachrohreinsteckanschlags gibt es verschiedene Möglichkeiten.
So kann er in einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 4 Anschlagflächen beinhalten,
die vom Innenwandbereich der beiden äußeren Sammelrohrkammern gebildet sind. Bei diesem
Innenwandbereich kann es sich z.B. um einen in Flachrohreinsteckrichtung hinteren
Kammerwandbereich handeln oder, wie in einer Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch
5 vorgesehen, um eine beim Stanzen ausgebildete Schulter in der Innenseite der beiden
schmalseitig äußeren Sammelrohrwandbereiche. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
nach Anspruch 6 beinhaltet der Flachrohreinsteckanschlag einen oder mehrere Vorsprünge,
die beim Stanzen im jeweiligen Stegbereich zwischen zwei Kammern ausgebildet werden.
[0010] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei zeigen:
- Fig. 1 und 2
- eine Draufsicht und eine Längsschnittansicht eines Sammelrohrbereichs mit in Rohrlängsrichtung
eingebrachtem Sägeschnitt,
- Fig. 3 und 4
- eine Draufsicht und eine Längsschnittansicht des Sammelrohrabschnitts der Fig. 1 und
2 nach abgeschlossenem Einbringen eines Flachrohreinsteckschlitzes mit Durchzug mittels
Stanzen mit einem Schlitzstempel,
- Fig. 5
- eine Längsschnittansicht entsprechend Fig. 4 für eine Verfahrensvariante mit bereichsweise
unterschiedlichen Höhen des Durchzugs,
- Fig. 6
- eine Querschnittansicht eines Dreikammer-Sammelrohres mit eingebrachtem Flachrohreinsteckschlitz
und Rohreinsteckanschlägen in den kammertrennenden Stegbereichen,
- Fig. 7 und 8
- Seitenansichten eines für den Stanzschritt beim Einbringen des Flachrohreinsteckschlitzes
gemäß Fig. 6 verwendbaren Schlitzstempels,
- Fig. 9
- eine Ansicht entsprechend Fig. 6, jedoch für eine Verfahrensvariante, bei der ein
hinterer Kammerwandbereich als Flachrohreinsteckanschlag fungiert, und
- Fig. 10
- eine Ansicht entsprechend Fig. 6, jedoch für eine Verfahrensvariante, bei der Schultern
an den Innenwänden der äußeren Kammern als Flachrohreinsteckanschlag ausgebildet werden.
[0011] Die Figuren veranschaulichen Beispiele für das Einbringen eines jeweiligen Flachrohreinsteckschlitzes
in ein Einkammeroder Mehrkammer-Sammelrohr, das vergleichsweise dickwandig ist und
sich dadurch für Wärmeübertrager mit hoher Druckbelastung eignet, z.B. für Verdampfer
und Gaskühler von CO
2-Klimaanlagen, wie sie vermehrt in Kraftfahrzeugen eingesetzt werden.
[0012] Die Fig. 1 bis 4 veranschaulichen das Einbringen eines jeweiligen Längsschlitzes
2 in ein Einkammer-Sammelrohr 1, in den bekanntermaßen z.B. ein um 90° tordiertes
Rohrende eines Wärmeübertrager-Flachrohrs eingesteckt und mit dem Sammelrohr fluiddicht
verbunden werden kann. Das Einbringen des oder der Längsschlitze erfolgt in einem
zweischrittigen Verfahren. Zuerst wird, wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, an der
gewünschten Stelle in das Sammelrohr 1 ein Sägeschnitt 2 mit einer Länge a
1 und einer Breite b
1 eingesägt. Der Sägeschnitt 2 wird in eine Tiefe d
1 eingebracht, die kleiner als die Wanddicke D des Sammelrohrs 1 ist. Dadurch gelangen
in diesem Sägeschritt keinerlei Sägespäne in das Innere 3 des Sammelrohrs 1. Alternativ
kann der Sägeschnitt auch in eine Tiefe größer als die Sammelrohr-Wandstärke D eingebracht
werden, d.h. der in diesem ersten Verfahrensschritt erzeugte Sägeschnitt bildet dann
einen die Sammelrohrwand durchdringenden Sägeschlitz. Anfallende Sägespäne können
in diesem Fall bei Bedarf in einem entsprechenden Reinigungsschritt beseitigt werden.
[0013] In einem anschließenden zweiten Verfahrensschritt wird der gewünschte Flachrohreinsteckschlitz
mittels Stanzen mit einem nicht gezeigten Schlitzstempel radial von außen in den Bereich
des Sägeschnitts 2 erzeugt. Die Fig. 3 und 4 veranschaulichen den so gebildeten Flachrohreinsteckschlitz
4. Der verwendete Schlitzstempel und folglich der von ihm gestanzte Flachrohreinsteckschlitz
4 weisen eine Länge a
2 größer als die Sägeschnittlänge a
1 und eine Breite b
2 größer als die Sägeschnittbreite b
1 auf. Dies bedeutet, dass beim Stanzvorgang der den Sägeschnitt 2 berandende Sammelrohrwandabschnitt
radial nach innen umgebogen wird und auf diese Weise einen radial nach innen gerichteten
Durchzug 5 bildet. Im gezeigten Beispiel der Fig. 3 und 4 sind der Längenüberschuss
a
2-a
1 und der Breitenüberschuss b
2-b
1 des Schlitzstempels gegenüber dem Sägeschnitt 2 so gewählt, dass sich entlang des
gesamten Flachrohreinsteckschlitzes 4 eine konstante Höhe h des Durchzugs 5 ergibt.
[0014] Fig. 5 zeigt eine Verfahrensvariante, bei der das Längenübermaß und das Breitenübermaß
des Schlitzstempels gegenüber dem zuvor eingebrachten Sägeschnitt so gewählt sind,
dass sich im schmalseitigen Bereich eines damit gebildeten Flachrohreinsteckschlitzes
4a mit Durchzug 5a eine größere Durchzughöhe c
2 und im breitseitigen Schlitzbereich eine demgegenüber kleinere Durchzughöhe c
1 ergeben. Dies veranschaulicht, dass Form und Höhe des im Stanzschritt geformten Durchzugs
von den Dimensionierungsverhältnissen des Sägeschnitts, der seinerseits von der Sägeschnittlänge
sowie dem Durchmesser und der Breite eines im Sägeschritt verwendeten Sägeblatts bestimmt
wird, und des Schlitzstempels in gewünschter Weise festlegbar sind. Des weiteren lassen
sich die Durchzughöhe und eine vorzugsweise mittels entsprechender Formung des Durchzugs
gebildete Flachrohreinfuhrschräge durch Materialeigenschaften beeinflussen, beispielsweise
durch die Härte des verwendeten Sammelrohrmaterials. Die Einfuhrschräge quer zur Rohrerstreckung
kann durch den Flankenwinkel des Schlitzstempels beeinflusst werden. Die Breite und
Länge des Sägeschnitts bestimmen die sogenannte Sammelrohrversperrung durch den gebildeten
Durchzug bzw. das eingesteckte Flachrohr.
[0015] Es zeigt sich, dass bevorzugte Dimensionierungsverhältnisse zur Durchzugbildung ein
Verhältnis von Sägeschnittlänge a
1 zu Schlitzstempellänge a
2 zwischen etwa 0,2 und etwa 0,95 und ein Verhältnis von Sägeschnittbreite b
1 zu Schlitzstempelbreite b
2 zwischen etwa 0,3 und etwa 0,95 beinhalten.
[0016] Wenn mehrere Flachrohreinsteckschlitze in das Sammelrohr einzubringen sind, ist vorzugsweise
vorgesehen, im Sägeschritt alle zugehörigen Sägeschnitte in einem Arbeitsgang zu sägen
und in anschließendem Stanzschritt alle Flachrohreinsteckschlitze in einem weiteren
einzigen Arbeitsgang durch Stanzen auszubilden.
[0017] Alternativ zur Verwendung eines Schlitzstempels mit gegenüber dem Sägeschnitt größerer
Breite und Länge kann ein Schlitzstempel mit beliebig anderen Abmessungen verwendet
werden, insbesondere auch ein solcher, der nur eine größere Länge, aber keine größere
Breite, oder aber nur eine größere Breite, aber keine größere Länge aufweist, so dass
dann nur im schmalseitigen bzw. breitseitigen Schlitzbereich ein Durchzug entsteht.
[0018] Fig. 6 veranschaulicht in einer Querschnittansicht das Einbringen eines Flachrohreinsteckschlitzes
6 in ein Dreikammer-Sammelrohr 9, das drei längsverlaufende Kammern bzw. Kanäle 7a,
7b, 7c aufweist, die parallel nebeneinanderliegend angeordnet sind und paarweise durch
je einen Stegbereich 8a, 8b voneinander getrennt sind. Der Flachrohreinsteckschlitz
6 verläuft quer über die drei Längskanäle 7a, 7b, 7c hinweg in einer Länge S
1, die annähernd der effektiven inneren Breite B
i=B
a-2D des Sammelrohrs 9 entspricht, die durch die Differenz der Sammelrohr-Außenbreite
B
a minus der doppelten Rohrwandstärke D bestimmt ist.
[0019] Zur Fertigung dieses Flachrohreinsteckschlitzes 6 wird zunächst ein Sägeschnitt in
der gewünschten Schlitzlänge S
1 bis in eine Tiefe d eingebracht, die wiederum vorzugsweise etwas geringer als die
Rohrwandstärke D ist, so dass keine Sägespäne in die Sammelrohrkanäle 7a, 7b, 7c gelangen.
Anschließend wird der Flachrohreinsteckschlitz 6 in der sich aus Fig. 6 ergebenden
Form durch Stanzen mit einem geeignet gestalteten Schlitzstempel in den Sägeschnittbereich
erzeugt. Der Schlitzstempel weist bevorzugt eine gegenüber dem Sägeschnitt etwas größere
Breite auf, so dass im breitseitigen Schlitzbereich ein nach innen weisender Durchzug
10 entsteht. Auf Höhe der Stegbereiche 8a, 8b ist der Schlitzstempel so gestaltet,
dass er beim Stanzen die Stegbereiche 8a, 8b eindrückt, wobei sich korrespondierende
Ausbeulungen 11a, 11b auf der gegenüberliegenden Sammelrohrseite bilden, und Vorsprünge
12a, 12b an der eingedrückten Stegfläche 13a, 13b ausformt, die als Anschlagfläche
für das einzusteckende Flachrohr fungieren.
[0020] Dies hat zur Folge, dass sich das Flachrohr bis zur Höhe der Vorsprünge 12a, 12b
in den Schlitz 6 einstecken lässt. Bei eingestecktem Flachrohr verbleiben dadurch
Verbindungskanäle jeweils seitlich neben den Vorsprüngen 12a, 12b zwischen der Flachrohrstirnseite
und der eingedrückten Stegbereich-Bodenfläche 13a, 13b, so dass über diese Verbindungskanäle
die drei Kammern 7a, 7b, 7c miteinander in Fluidverbindung gebracht werden. Auf diese
Weise kann den mehreren Kanälen eines oder mehrerer, in das Sammelrohr 9 eingesteckter
Mehrkanal-Flachrohre ein Fluid parallel über die mehreren Sammelrohrkanäle 7a, 7b,
7c zugeführt bzw. aus diesen abgeführt werden.
[0021] Die Fig. 7 und 8 zeigen einen Schlitzstempel 14, der im Stanzschritt zur Bildung
des Flachrohreinsteckschlitzes 6 von Fig. 6 verwendbar ist. Fig. 7 zeigt den Schlitzstempel
14 in einer schmalseitigen Seitenansicht, Fig. 8 in einer Draufsicht auf eine Breitseite.
Wie daraus erkennbar, ist der Schlitzstempel 14 an seiner vorderen Wirkseite 14a geeignet
in spezieller Weise gestaltet. Von den Breitseiten zur Stempelmittenebene 14b hin
verjüngt er sich zuspitzend. In Längsrichtung verläuft er in den zu den drei Sammelrohrkammern
7a, 7b, 7c korrespondierenden Bereichen 15a, 15b, 15c jeweils kreisabschnittförmig,
während er in den beiden zwischenliegenden Bereichen 16a, 16b, die mit den Sammelrohrstegbereichen
8a, 8b korrespondieren, jeweils mit einer Ausnehmung 17a, 17b versehen ist, die für
die Ausformung der Vorsprünge 12a, 12b verantwortlich sind.
[0022] Fig. 9 veranschaulicht eine Variante des Ausführungsbeispiels von Fig. 6, bei der
im Stanzvorgang ebenfalls durch Eindrücken der Stegbereiche 8a, 8b Verbindungskanäle
zwischen den Sammelrohrkanälen 7a, 7b, 7c geschaffen werden, ohne dass jedoch in diesem
Fall die Vorsprünge 12a, 12b in den eingedrückten Stegbereichen 8a, 8b des Beispiels
von Fig. 6 notwendig sind, um einen vollständigen Verschluß dieser Verbindungskanäle
durch das eingesteckte Flachrohr zu verhindern. Letzteres wird beim Ausführungsbeispiel
von Fig. 9 vielmehr dadurch verhindert, dass die Länge S
1 des Einsteckschlitzes 6, die im wesentlichen der Flachrohrbreite entspricht, und
das Niveau T, bis zu dem die Stegbereiche 8a, 8b eingedrückt werden, so aufeinander
abgestimmt werden, dass das eingesteckte Flachrohr gegen die hintere Innenwandhälfte
der beiden äußeren Sammelrohrkanäle 7a, 7c auf einem Anschlagniveau N
A zum Anschlag kommt, das in Einsteckrichtung vor dem Niveau T der eingedrückten Stegbereiche
8a, 8b liegt. Somit verbleiben in den Stegbereichen 8a, 8b Verbindungskanäle zwischen
den drei Sammelrohrkammern 7a, 7b, 7c in einer dem Niveauunterschied |T-N
A| zwischen dem Niveau T der eingedrückten Stegbereiche 8a, 8b und dem Niveau N
A der eingesteckten Flachrohrstirnenden entsprechenden Höhe.
[0023] Fig. 10 zeigt eine weitere Variante des Ausführungsbeispiels von Fig. 6 ohne die
Stegbereich-Vorsprünge 12a, 12b, wobei im übrigen für funktionell gleiche Elemente
der Übersichtlichkeit halber wie in Fig. 9 übereinstimmende Bezugszeichen verwendet
sind. Im Ausführungsbeispiel von Fig. 10 wird durch entsprechende Gestaltung des Schlitzstempels
und die Wahl einer geeigneten Schlitzlänge S
11 während des Stanzvorgangs jeweils eine Schulter bzw. ein Absatz 18a, 18b seitlich
außen an den Innenwänden der beiden äußeren Sammelrohrkanäle 7a, 7c ausgebildet, und
zwar auf Höhe eines gewünschten Flachrohreinsteckniveaus N
A1. Gleichzeitig werden die Stegbereiche 8a, 8b durch den entsprechend gestalteten Schlitzstempel
wiederum bis auf ein Niveau T eingedrückt, das in Flachrohreinsteckrichtung hinter
dem Flachrohreinsteckniveau N
A1 liegt. Auf diese Weise kommt das Flachrohr beim Einstecken gegen die beiden Schultern
18a, 18b zum Anschlag, so dass sein Stirnende wie gewünscht auf dem Einsteckniveau
N
A1 liegt. Die durch das Eindrücken der Stegbereiche 8a, 8b geschaffenen Verbindungskanäle
zwischen den Sammelrohrkammern 7a, 7b, 7c bleiben in einer Höhe |T-N
A1| erhalten, die wiederum dem Differenzbetrag zwischen dem Niveau T der eingedrückten
Stegbereiche 8a, 8b und dem Niveau N
A1 der eingesteckten Flachrohrstirnenden entspricht.
[0024] Wie aus der obigen Beschreibung vorteilhafter Ausführungsbeispiele deutlich wird,
ermöglicht das erfindungsgemäße, zweischrittige Verfahren ein vorteilhaftes Einbringen
von längs- oder querverlaufenden Flachrohreinsteckschlitzen in ein Einkammer- oder
Mehrkammer-Sammelrohr, speziell auch in ein vergleichsweise dickwandiges Sammelrohr,
durch Einbringen eines Sägeschnittes und anschließendes Stanzen mit einem Schlitzstempel.
Die Geometrie des Einsteckschlitzes lässt sich durch die Form des Schlitzstempels
wählen. Je nach Bedarf können im Stanzvorgang nach innen gerichtete Durchzüge zur
verbesserten, zuverlässig fluiddicht bleibenden Anbindung des eingesteckten Flachrohres
an das Sammelrohr und/oder im Fall eines Mehrkammer-Sammelrohres Verbindungskanäle
zwischen den Sammelrohrkammern geschaffen werden. Es versteht sich, dass die Erfindung
nicht nur, wie gezeigt, für Einkammer- und Dreikammer-Sammelrohre, sondern auch für
Mehrkammer-Sammelrohre mit zwei oder mehr als drei parallelen Kammern anwendbar ist.
1. Verfahren zum Einbringen wenigstens eines Flachrohreinsteckschlitzes (4, 6) in ein
Sammelrohr (1, 9), insbesondere für einen Klimaanlagen-Wärmeübertrager, bei dem
- in einem Sägeschritt ein Sägeschnitt (2) in das Sammelrohr (1, 9) eingebracht und
- in einem anschließenden Stanzschritt der Flachrohreinsteckschlitz mittels eines
in den Sägeschnittbereich stanzenden Schlitzstempels ausgebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
- im Stanzschritt ein Durchzug (5, 5a) ausgebildet und hierzu ein Schlitzstempel mit
gegenüber dem Sägeschnitt (2) größerer Breite und/oder Länge verwendet wird.
2. Verfahren zum Einbringen wenigstens eines Flachrohreinsteckschlitzes in ein Sammelrohr,
insbesondere nach Anspruch 1, bei dem
- in einem Sägeschritt ein Sägeschnitt (2) in das Sammelrohr (1, 9) eingebracht und
- in einem anschließenden Stanzschritt der Flachrohreinsteckschlitz mittels eines
in den Sägeschnittbereich stanzenden Schlitzstempels ausgebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Sägeschnitt (2) in eine Tiefe (d1) eingebracht wird, die geringer als die Wandstärke (D) des Sammelrohrs (1) ist.
3. Verfahren zum Einbringen wenigstens eines Flachrohreinsteckschlitzes in ein Sammelrohr,
insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, bei dem
- in einem Sägeschritt ein Sägeschnitt (2) in das Sammelrohr (1, 9) eingebracht und
- in einem anschließenden Stanzschritt der Flachrohreinsteckschlitz mittels eines
in den Sägeschnittbereich stanzenden Schlitzstempels ausgebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
- als Sammelrohr ein Mehrkammer-Sammelrohr (9) mit nebeneinanderliegenden, über je
einen Stegbereich (8a, 8b) beabstandeten Rohrkanälen (7a, 7b, 7c) verwendet wird und
sich der Flachrohreinsteckschlitz (6) quer über mehrere der Rohrkanäle hinweg erstreckt
und
- beim Stanzen durch entsprechende Formgestaltung des Schlitzstempels der jeweilige
Stegbereich (8a, 8b) zur Bildung eines Kammerverbindungskanals tiefer als das Niveau
eines als Flachrohreinsteckanschlag fungierenden Sammelrohrwandbereichs eingedrückt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Flachrohreinsteckanschlag Anschlagflächen beinhaltet, die von einem Innenwandbereich
(18a, 18b, 19a, 19b) der beiden äußeren Sammelrohrkammern (7a, 7c) gebildet sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Flachrohreinsteckanschlag schulterförmige Anschlagflächen (18a, 18b) an der Innenwand
der beiden äußeren Sammelrohrkammern (7a, 7c) beinhaltet, die beim Stanzen durch einen
entsprechend gestalteten Schlitzstempel ausgebildet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Flachrohreinsteckanschlag einen oder mehrere Vorsprünge (13a, 13b) beinhaltet,
die beim Stanzen durch einen entsprechend gestalteten Schlitzstempel (14) im jeweiligen
Stegbereich (8a, 8b) ausgebildet werden.