[0001] Die Erfindung betrifft eine flexible elektrische Leitung nach Anspruch 1.
[0002] Derartige flexible elektrische Leitungen werden beispielsweise als Aufzugleitungen
oder aber als sogenannte Schleppkettenleitung verwendet. Beim Betrieb entsprechender
Anlagen werden die Leitungen speziell in Schleppketten dauernd bewegt. Die Leitungen
sind entweder geschirmt oder ungeschirmt, wobei auf die geschirmte Version zurückgegriffen
wird, wenn besondere Anforderungen an die elektromagnetische Verträglichkeit gestellt
werden.
[0003] Die gesamte Energie- und Informationsversorgung von Industrieanlagen und Werkzeugmaschinen
erfolgt bislang über Schleppleitungen, die einzeln verlegt in sogenannten Schleppketten
eingesetzt werden.
[0004] In der Vergangenheit betrug die maximale Kettenlänge 6 Meter bei Bewegungsgeschwindigkeiten
von 180 m/min und Beschleunigungen in der Regel von 2 m/sec
2. Eine in Extremfällen bereits praktizierte Technik mit stark verbesserten Schleppkettenkonstruktionen
ermöglicht Geschwindigkeiten von bis zu 500 m/min bei Bewegungslängen von bis zu 50
m sowie Beschleunigungen von 8 m/sec
2 und mehr.
[0005] Eine praktizierte Lösung für Extremanforderungen besteht in einer flachen Leitungsbauform
mit seitlich angeordneten Stahlseilen. Eine derartige Leitung erfordert einen erhöhten
Platzbedarf.
[0006] Eine andere Lösung besteht in einem üblichen runden Aufbau der Leitung, wobei der
Mantel aus einer sogenannten Stahl-/Polyurthanverbundkonstruktion besteht. Die Nachteile
dieser Leitung bestehen in einer schlechten Anbindung des Tragelements an die Schleppkette
sowie in einer erschwerten Konfektionierung.
[0007] Unter den extrem schwierigen Bedingungen fallen die bekannten Leitungen durch die
sogenannte Korkenzieherbildung aus, wodurch es zu größeren Ausfallzeiten der Industrieanlagen
kommt.
[0008] Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine flexible elektrische
Leitung für extreme Beanspruchungen bereitzustellen, die für Verfahrwege von über
30 Metern mit Geschwindigkeiten bis zu 500 m/min und Beschleunigungen bzw. Verzögerungen
bis 10 m/sec
2 geeignet ist und die darüber hinaus leicht konfektionierbar ist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruch 1 gelöst.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen erfaßt.
[0011] Die Erfindung ist anhand des in der Figur schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0012] Mit 1 ist ein zentrales Element bezeichnet, welches aus einem Stahlseil 1a sowie
einer auf dem Stahlseil 1a befindlichen kompressiblen Hülle 1 b, z. B. einer Umwicklung
aus sogenannten Flockgarnen besteht.
[0013] Um dieses zentrale Element 1 sind sechs Aderbündel 2, 3, 4, 5, 6 und 7 herumgeseilt,
die jeder aus drei Adern 8, 9 und 10 bestehen. Jede Ader besteht aus einem Leiter
11, z. B. einem Litzenleiter sowie einer Isolierung 12 z. B. aus einer Zweischichtisolierung,
wie sie in der älteren Anmeldung 100 36 610.4 vom 27. 07. 2000 beschrieben ist.
[0014] Über der aus den Aderbündeln 2, 3, 4, 5, 6 und 7 gebildeten Verseillage befindet
sich ein Innenmantel 13 z. B. aus thermoplastischem Polyurethan, der die Zwickel zwischen
den Aderbündeln ausfüllt.
[0015] Anstelle des zentralen Elements 1- in manchen Fällen jedoch auch zusätzlich zu diesem
- können in den Zwickeln nicht dargestellte zug- und stauchstabile Elemente vorgesehen
sein.
[0016] Der Innenmantel 13 ist von einer Bewicklung 14 umgeben, die vorzugsweise aus einem
Faservliesband besteht.
[0017] Über der Bewicklung 14 befindet sich ein Armierungsgeflecht 15, welches mit einer
optischen Bedeckung von 30 - 80 % aufgebracht ist, so daß der Werkstoff des Außenmantels
16 das Armierungsgeflecht 15 durchdringen und bis zur Bandbewicklung 14 dringen kann.
Außenmantel 16 und Armierungsgeflecht 15 bilden eine Einheit, die bei der Konfektionierung
der Leitungsenden leicht von dem Innenmantel 13 bzw. der Bewicklung 14 abgehoben werden
kann.
[0018] Die das Armierungsgeflecht 15 bildenden Elemente 17 sind vorzugsweise Flachelemente,
die äußerst flexibel, dennoch aber zug- und stauchstabil sind.
[0019] Das Flachelement 17 besteht aus vier nebeneinander angeordneten langgestreckten Objekten
18, die gemeinsam von einer Kunststoffhülle 19 vorzugsweise aus Polyamid umgeben sind.
[0020] Die Objekte 18 sind entweder gefachte Stahldrähte oder flache in einer Matrix aus
Polyamid laufende Fasern oder Faserbündel aus Polyaramid (Kevlar), Glas oder Kohlefaser.
Der Außenmantel 16 ist mit besonderem Vorteil aus thermoplastischem Polyurethan durch
Extrusion hergestellt.
1. Flexible elektrische Leitung mit einer Kabelseele aus mehreren miteinander verseilten
isolierten Leitern (2,3,4,5,6,7), einem die Verseilzwickel ausfüllenden Innenmantel
(13), einer auf dem Innenmantel (13) aufliegenden Bewicklung (14), einem Armierungsgeflecht
(15) mit einer optischen Bedeckung von 30 - 80 % sowie einem die Zwischenräume des
Armierungsgeflechtes (15) durchdringenden Außenmantel (16) aus Kunststoff.
2. Flexible Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (2) mit optimiertem Drall bündelverseilt sind.
3. Flexible Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter auf ein zentrales Zug- und stauchstabiles Kernelement (1) mit optimiertem
Drall aufgeseilt sind.
4. Flexible Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Verseilzwickeln zug- und stauchstabile langgestreckte Elemente angeordnet
sind.
5. Flexible Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenmantel (13) aus thermoplastischem Polyurethan besteht.
6. Flexible Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zug- und stauchstabile Kernelement (1) ein Stahlseil (1a) mit einer kompressiblen
Hülle (1b) ist.
7. Flexible Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewicklung (14) aus einem Faservlies besteht.
8. Flexible Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenmantel (16) aus thermoplastischem Polyurethan besteht.
9. Flexible Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierungselemente (17) hochfeste Stahldrähte sind.
10. Flexible Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierungselemente (17) aus Polyaramidfäden bestehen, die in einer Matrix aus
Polyamid eingebettet sind.
11. Flexible Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierungselemente (17) durch mehrere nebeneinander angeordnete Stahldrähte (18)
und/oder in einer Matrix aus Polyamid befindliche Polyaramidfäden (18), die von einer
Hülle (19) aus Polyamid umgeben sind, gebildet sind.