[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur zugriffsgeschützten Distribution
und/oder Zustellung sperriger Gegenstände, wobei die Erfindung insbesondere im Zusammenhang
mit sperrigen Post- bzw. Paketsendungen einsetzbar ist.
[0002] Während Briefsendungen in genormten Umschlaggrößen einem Zustellungsempfänger üblicherweise
über seinen Briefkasten (mit einer eine entsprechende Weite aufweisenden Briefkastenöffnung)
zustellbar sind, ohne dass der Zustellungsempfänger das Zustellungsgut persönlich
in Empfang nehmen muss, macht die Zustellung von Paketen oder anderen sperrigen Gütern
typischerweise die persönliche Entgegennahme durch den Zusteller des Empfängers erforderlich.
Dieser Umstand beruht dabei weniger auf einer (teilweise noch notwendigen) persönlichen
Abgabe einer Empfangsquittung od. dgl. Empfangsbescheinigung, vielmehr hat der Zusteller
bei Postpaketen im Normalfall keine andere Möglichkeit einer sicheren, gegen unbefugten
Zugriff durch Dritten geschützten Übergabe, als durch persönliches Aushändigen an
den Zustellungsempfänger. Insbesondere in Zeiten zunehmender Anonymisierung von Nachbarschaftsumgebungen
und steigender Diebstahlsgefahr werden daher bei Abwesenheit eines Zustellungsempfängers
nur noch in Ausnahmefällen zuzustellende Paketsendungen einfach vor der Haustür abgelegt
oder beim Nachbarn abgegeben. Vielmehr hat die Abwesenheit eines Zustellungsempfängers
den Fehlschlag des Zustellungsversuchs zur Folge, so dass entweder eine erneute Zustellung
(mit dem entsprechenden zusätzlichen Aufwand) zu erfolgen hat, oder der Zustellungsempfänger
aufgefordert wird, die Sendung selbst bei einer Distributionsstelle abzuholen.
[0003] In Zeiten zunehmenden Post- bzw. Sendungsverkehrs, insbesondere auch an Privatkunden,
die mit wachsender Tendenz ihren Bedarf über Versender decken, wobei gleichzeitig
immer weniger Privathaushalte während typischer Zustellungszeiten am Tage zu Hause
sind, ist daher die vorstehend geschilderte, traditionelle Praxis beim Zustellen sperriger
Gegenstände unbefriedigend und verbesserungsbedürftig.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur zugriffsgeschützten
(d. h. gegen Diebstahl oder anderen Missbrauch durch Dritte gesicherten) Distribution
und/oder Zustellung sperriger Gegenstände und/oder thermisch sensibler Waren, etwa
von Lebensmitteln, zu schaffen, die es insbesondere einem Zusteller ermöglichen soll,
das zuzustellende Gut in die Sphäre eines Zustellungsempfängers zu bringen, ohne dass
dieser zur persönlichen Entgegennahme anwesend sein muss.
[0005] Die Aufgabe wird durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst;
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Ergänzend wird Schutz beansprucht für ein Verfahren zur zugriffsgeschützten Distribution
und/oder Zustellung sperriger Gegenstände, insbesondere zum Gebrauchen bzw. Betreiben
der Vorrichtung nach dem Hauptanspruch bzw. den darauf rückbezogenen Vorrichtungs-Unteransprüchen.
[0006] In erfindungsgemäß vorteilhafter Weise ermöglicht es dabei die an der stationären,
fest montierten Halterungseinrichtung befestigbare Aufnahmeeinrichtung einerseits,
die zum Aufnehmen des zuzustellenden Gegenstands vorgesehene Aufnahmeeinrichtung fest
und nicht durch Dritte entfernbar im Zugriffsbereich des Zustellungsempfängers zu
fixieren (wobei dies typischerweise in einem Eingangstür- bzw. anderen Außenbereich
der Wohnung des Zustellungsempfängers geschehen kann). Andererseits ist die Aufnahmeeinrichtung
so ausgebildet, dass mittels des zugriffsgeschützt und damit gesichert dem Zustellungsempfänger
zustellbaren ersten Schlüssels (der ersten Schlüsseleinheit) der Empfänger auf die
Zustellungsgüter Zugriff nehmen kann, nämlich nachdem er mit Hilfe der ersten Schlüsseleinheit
die (nach wie vor an der Halterungseinrichtung befestigte) Aufnahmeeinrichtung geöffnet
hat.
[0007] Ein Abnehmen der Aufnahmeeinrichtung von der Halterungseinrichtung, etwa mit dem
Zweck einer erneuten Verwendung der Aufnahmeeinrichtung durch ein Zustellunternehmen
bei einem anderen Zustellungsempfänger, erfolgt mit Hilfe der erfindungsgemäß vorgesehenen
zweiten Schlüsseleinheit durch den Zusteller, und zwar typischerweise nachdem der
Zustellungsempfänger das Zustellgut entnommen hat.
[0008] Im Regelfall sind zudem die erste und die zweite Schlüsseleinheit verschieden, so
dass der Zustellungsempfänger, der über seinen Briefkasten im Besitz der ersten Schlüsseleinheit
ist, die Aufnahmeeinrichtung zum Zugriff auf das Zustellungsgut öffnen, nicht jedoch
selbst die Aufnahmeeinrichtung von der Halterungseinrichtung abnehmen kann (wofür
die zweite Schlüsseleinheit erforderlich wäre, die jedoch im Normalfall bei dem Zusteller
bzw. dem Zustellungsunternehmen verbleibt).
[0009] Dies bewirkt in vorteilhafter Weise, dass erfindungsgemäße Aufnahmeeinrichtungen
nicht durch unachtsames Entfernen durch den Zustellungsempfänger verlorengehen oder
auf andere Weise beschädigt werden können.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist zudem vorgesehen, dass der
Zustellungsempfänger nach dem Zugriff auf die Aufnahmeeinrichtung und nach der Entnahme
des Zustellungsguts die ihm überlassene erste Schlüsseleinheit wieder in den Zustellungskreis
zurückführt, und zwar dadurch, dass er die Schlüsseleinheit in der Aufnahmeeinrichtung
deponiert und damit ebenfalls zur Abholung durch das Zustellunternehmen bereitstellt.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindung wird dies einerseits dadurch realisiert,
dass in der Aufnahmeeinrichtung eine entsprechende Halterung im Innenraum für die
erste Schlüsseleinheit vorgesehen ist, die Aufnahmeeinrichtung dann, etwa mit Hilfe
einer Rast- oder Schnappmechanik, ohne Schlüsseleinsatz wieder verschlossen werden
kann und, weiter bevorzugt, ein Sichtfenster od. dgl. vorgesehen ist, was von außen
eine Feststellung ermöglicht, ob die erste Schlüsseleinheit in ihrer Halterung innerhalb
der Aufnahmeeinrichtung sitzt. Damit wäre dann nicht nur der Zweck der geordneten
Rückgabe der ersten Schlüsseleinheit durch den Zustellungsempfänger bewirkt, sondern
zudem eine Feststellung durch einen Zustellungsdienstleister möglich, dass der Zustellungsempfänger
das Zustellungsgut entnommen hat und insoweit die Aufnahmeeinrichtung zur Abholung
wieder bereitsteht.
[0011] Es lässt sich also auf diese Weise eine Indikator- bzw. Anzeigefunktion für einen
erfolgten Zugriffs- bzw. Entnahmevorgang realisieren, wobei dies natürlich auch auf
andere Weise, etwa mittels einer Signalleuchte od. dgl., realisiert sein kann.
[0012] Eine andere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, ein Verschließen bzw.
Öffnen des erfindungsgemäßen Aufnahmebehälters und/oder ein Ankoppeln bzw. Verbinden
dieses Aufnahmebehälters mit der Halterungseinrichtung elektronisch oder elektromechanisch
zu realisieren, wobei, in ansonsten bekannter Weise, die Einheiten die hierfür erforderliche
Steuerlogik, elektromechanischen Betätigungsteile wie Magnetbolzen oder Elektromotoren
sowie drahtlose Stromversorgungsquellen besitzen. Auf diese Weise ist es dann ermöglicht,
anstatt eines traditionellen, mechanisch wirkenden Schlüssels als erste bzw. zweite
Schlüsseleinheit hierfür dann Chipkarten, Magnetkarten, mit einem geeigneten optischen
Code bedruckbare Karten usw. zu verwenden, wobei sich bei dieser Realisierungsvariante
der Erfindung dann auch anbieten könnte, die jeweiligen Karten od. dgl. als Schlüsseleinheiten
ohne Rückgabe (d. h. als Einwegelemente) zu realisieren. Eine weitere Variante würde
darin bestehen, dass, in der Art eines -- elektronischen oder mechanischen -- Zahlenschlosses
die Verbindung zwischen Aufnahmeeinrichtung und Halterungseinrichtung, und/oder das
Öffnen der Aufnahmeeinrichtung durch einen Zustellungsempfänger, realisiert wird,
wobei dann ein zugehöriger Buchstaben oder Zahlencode die Rolle der ersten bzw. zweiten
Schlüsseleinheit im Rahmen der Erfindung einnimmt.
[0013] Insbesondere sieht daher eine günstige Weiterbildung einer solchen, elektronisch
bzw. elektrotechnisch basierten Variante der Erfindung auch vor, Datum bzw. Uhrzeit
einer Öffnung der erfindungsgemäßen Aufnahmeeinrichtung mittels der ersten Schlüsseleinheit
zu registrieren, etwa mittels eines eine Datums- bzw. Zeiterfassungseinheit aufweisenden
elektronischen Speicherbausteins. Hiermit ergibt sich dann insbesondere die Möglichkeit,
die Öffnung der Aufnahmeeinheit zuverlässig zu überwachen und zu dokumentieren, letztendlich
auch mit dem Zweck einer Beweisbildung zur Frage einer Entnahme durch einen Benutzer.
[0014] Ferner bietet, gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung, das Vorsehen von elektronischen
Komponenten (und mithin das Vorhandensein einer entsprechenden Stromversorgung) die
Möglichkeit, den Öffnungs-, Betätigungs- bzw. Füllzustand der erfindungsgemäßen Aufnahmeeinrichtung
in günstiger, prozessfördernder Weise darzustellen. So ist es insbesondere weiterbildungsgemäß
vorgesehen, etwa mittels einer optischen Signallampe od. dgl., eine von außen sichtbare,
visuelle Anzeige darüber vorzusehen, dass ein Benutzer eine ihm zugestellte Sendung
durch Öffnen der Aufnahmeeinheit empfangen hat.
[0015] Insbesondere im Rahmen eines (von der Erfindung umfassten) Systemgedankens wäre es
zudem möglich, die erfindungsgemäße Aufnahmeeinheit mit einer Funksignaleinrichtung
od. dgl. drahtloser Anzeigeeinheit zu versehen, die, etwa als Reaktion auf ein Öffnen
durch einen Benutzer mit Hilfe der ersten Schlüsseleinheit, diese Betätigung einer
Basisstelle (Zentrale) über Funk signalisiert (bevorzugt unter Übertragung zugehöriger
Identifikations- bzw. Positionsdaten einer entsprechenden Vorrichtung), und so durch
die Basisstation eine Organisation bzw. Kontrolle von Austausch- und Abholprozessen
einer solchen Vorrichtung durch einen Zustellungsdienstleister durchgeführt werden.
[0016] Denkbar ist dieser Systemgedanke im Rahmen der Erfindung sowohl als Point-to-Point-Verbindung
zu einer Basisstation, d. h. in der Art einer individuellen Signalisierung eines Zustandes,
als auch als periodisch abgestrahlte Funkinformation an Zustelldienstleister, welche,
als Reaktion auf ein empfangenes Signal, dann unmittelbar einen Austausch bzw. eine
Abholung der Vorrichtung vornehmen können.
[0017] Während Ausführungsformen der Erfindung im Schwerpunkt eine Trennung bei den Verschlussmechanismen
(Verbindung zwischen Halterungseinrichtung und Aufnahmeeinrichtung einerseits, Öffnungsmechanik
der Aufnahmeeinrichtung andererseits) vorsehen, ist im Rahmen einer alternativen Realisierungsform
der Erfindung auch eine Ausführung denkbar, bei welcher eine durch eine gemeinsame
Verbindungs- und Verschlussvorrichtung realisierte Einheit beide Zwecke vereint. Hier
würde zwar der realisierbare Vorteil eines ausgeschlossenen Zugriffs des Zustellungsempfängers
auf die Verbindung zwischen Halterungseinrichtung und Aufnahmeeinrichtung entfallen,
eine solche Ausführungsform würde jedoch potentiell einen geringeren mechanischen
bzw. herstellungstechnischen Aufwand bedeuten können. Insoweit könnten dann auch die
erfindungsgemäße erste und zweite Schlüsseleinheit identisch sein.
[0018] Alternativ würde im Rahmen dieser Ausführungsform die (dem Zustellungsempfänger zugeordnete)
erste Schlüsseleinheit so auf die kombinierte Verbindungs- und Verschlussvorrichtung
wirken, dass damit nur ein zum Öffnen der Aufnahmeeinrichtung vorgesehener Abschnitt
betätigt werden kann, während die (beim Zustellungsdienstleister verbleibende) zweite
Schlüsseleinheit, in der Art eines Master-Schlüssels, zum vollständigen Lösen der
Einheit, eingeschlossen das Abnehmen der Aufnahmeeinrichtung von der Halterungseinrichtung,
ausgebildet sein könnte.
[0019] Konstruktiv lässt sich der Aufnahmebehälter als wesentliches Element der erfindungsgemäßen
Aufnahmeeinrichtung auf verschiedene Weise realisieren, und zwar sowohl mit flexiblen
Behälterwänden (etwa in der Art eines Postsackes mit entsprechend belastbarem, reißfestem
Material), oder aber als feste, typischerweise quaderförmige Box mit entsprechend
festen Seitenwänden, wobei für beide Realisierungsformen (oder Mischformen von diesen,
etwa eine sackähnliche Konstruktion mit einem starren Bodenteil) verschiedene, bevorzugt
standardisierte Größen vorgesehen sein können und, etwa im Fall besonders großer Zustellungsgüter,
die entsprechende Aufnahmeeinrichtung auch mit Rollen od. dgl. Transporthilfsmitteln
eingerichtet sein kann, um einem Zustelldienstleister die Handhabung zu erleichtern.
[0020] Weiterbildungsgemäß ist es zudem denkbar, die erfindungsgemäße Aufnahmeeinrichtung
bzw. den Aufnahmebehälter noch konkreter an bestimmte Zustellungs- bzw. Logistikzwecke
anzupassen, etwa dadurch, dass für die Behälterwände entsprechend (gegen Wärme oder
Kälte) isolierendes Material gewählt wird, um z. B. tiefgekühlte Güter sicherzustellen
zu können, indem transparentes Material für die Behälterwände gewählt wird, um den
Füllzustand des Aufnahmebehälters beurteilen zu können, oder aber indem, etwa zu Werbezwecken
oder der Förderung einer einheitlichen visuellen Identität im Rahmen eines Systemgedankens
bei der Nutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Außenwände des Aufnahmebehälters
mit geeigneten Aufdrucken, Bild- und Logodarstellungen oder Benutzungshinweisen versehen
werden.
[0021] Im Ergebnis wird durch die vorliegende Erfindung in überraschend einfacher und eleganter
Weise eine Möglichkeit geboten, mit welchem das Dilemma bei der Zustellung von sperrigen
Gütern an nicht persönlich anwesende Empfänger --Privatpersonen, Firmen oder andere
Zielgruppen --, nämlich ein zusätzlicher Aufwand durch erneute Zustellversuche oder
Inkaufnahme von Missbrauchsgefahr bei (unsicherer) Hinterlegung des Zustellgutes,
gelöst und zu einem für alle Teilnehmer am Logistik- bzw. Zustellungsvorgang befriedigenden
Ergebnis geführt werden kann. Dabei ist davon auszugehen, dass durch die vorliegende
Vorrichtung entstehende Mehrkosten innerhalb kürzester Zeit durch zu erwartende Ersparnisse
beim Entfall von Mehrfachzustellungen sowie durch den Zeit- und Bequemlichkeitsgewinn
auf Seiten des Zustellungsempfängers ausgeglichen werden können. Gerade in Zeiten
zunehmender Verlagerung von Versorgungsaktivitäten von Haushalten von persönlichem
Einkauf auf die Bestellung bei Versendern, etwa über das Internet, sollte der vorliegenden
Erfindung zukünftig eine grundsätzliche Bedeutung zukommen.
[0022] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in
- Fig. 1:
- eine Frontansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur zugriffsgeschützten Distribution
und/oder Zustellung sperriger Gegenstände nach einer ersten, bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung;
- Fig. 2:
- eine Seitenansicht der Darstellung gemäß Fig. 1 mit Aufnahmeeinrichtung und dieser
zugeordneter Verschlussmechanik;
- Fig. 3:
- eine perspektivische Ansicht einer als Wandbügel realisierten Halterungseinrichtung
zur Verwendung mit dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1, Fig. 2;
- Fig. 4:
- eine perspektivische Ansicht eines Verschlusselements zur Verwendung im Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1, Fig. 2;
- Fig. 5:
- eine schematische Ansicht zum Verdeutlichen des Zusammenwirkens zwischen der Verschlussmechanik
gemäß Fig. 4 und einem Sack als Aufnahmebehälter gemäß Ausführungsbeispiel Fig. 1,
Fig. 2;
- Fig. 6:
- eine alternative Ausführungsform zur Darstellung gemäß Fig. 1 mit einem Container
als Aufnahmeeinrichtung und
- Fig. 7:
- eine Detailansicht des Containers gemäß Fig. 6.
[0023] Wie in der Fig. 1 dargestellt, ist unterhalb einer (ansonsten bekannten) Briefkastenanlage
10 in einer Hauswand 12 ein flach U-förmiger Stahlbügel 14 als Halterungseinrichtung
im Rahmen der Erfindung unlösbar verankert. Ein endseitig mittels eines Verschlusselements
16 verschließbarer Sack 18 als Aufnahmebehälter für sperrige Gegenstände, etwa Postpakete,
ist in der in Fig. 1 gezeigten Darstellung durch Wirkung des Verschlusselements 16
fest mit dem Stahlbügel 14 verbunden, wobei das Verschlusselement 16 einerseits durch
ein Paar von Verschlussarmen 20 (Fig. 4, Fig. 5) dafür sorgt, dass ein bei in eine
Schließstellung verschwenkten Verschlussarmen 20 eine Raffung der Öffnungsseite des
Sacks 18 und mithin ein zugriffsgeschützter Verschluss desselben erreicht werden kann,
und zusätzlich durch einen in einer Führungsnut 22 des Verschlusselements 16 vorgesehenen,
mit dem Bügel 14 zusammenwirkenden Sperrelement eine verschließbare Verbindung zwischen
Sperrelement 16 und Stahlbügel 14 hergestellt werden kann. Dabei wird über eine schematisch
gezeigte Öse 24 des Verschlusselements 16 der Sack 18 so mit dem Element 16 verbunden,
dass beide Einheiten auch in einem Öffnungszustand des Sackes 18 untrennbar aneinander
gekoppelt sind.
[0024] Konkret ist das Verschlusselemenet 16 mit zwei Schlüsseln (nicht gezeigt) betätigbar,
wobei ein erster Schlüssel durch eine ansonsten bekannte Verschlussmechanik im Verschlusselement
16 zum Entsperren der Verschlussarme 20 und mithin zum Freigeben des Benutzerzugriffs
auf den Sack 18 ausgebildet ist. Ein zweiter Schlüssel (nicht gezeigt) entsperrt den
Verschlussbolzen in der Führungsnut 22 und ermöglicht mithin das Lösen des Verschlusselements
16 (mit ansitzendem Sack 18) von dem Stahlbügel 14.
[0025] Der Sack 18 ist ansonsten bekannter Weise aus einem dauerhaften, bevorzugt wasserfesten
Material realisiert und so dimensioniert, dass er das Einsetzen gängiger Paketgrößen
ermöglicht.
[0026] Der Einsatz bzw. Betrieb der in den Fig. 1 bzw. 5 gezeigten Vorrichtung ist wie folgt:
Ein Zustelldienstleister führt das Zustellgut, etwa eine sperrige Paketsendung, in
den geöffneten Sack 18 ein und verschließt diesen durch Verschwenken der Verschlussarme
20 in eine Verschlussstellung (Fig. 2) um den Öffnungsbereich des Sackes 18 herum.
Vor Ort beim Zustellungsempfänger befestigt er die Kombination aus Verschlusselement
16 und damit verschlossenem Sack 18 an dem Stahlbügel 14 vor der Haustür des Zustellungsempfängers
und wirft den ersten Schlüssel (geeignet zum Öffnen der Verschlussarme 20, also zum
Ermöglichen des Zugriffs auf den Sack 18, nicht jedoch zum Lösen des Verschlusselements
16 vom Bügel 14) in den Briefkasten 10, wobei es sich anbietet, zusätzlich eine schriftliche
Mitteilung mit einer Anleitung zum Öffnen für den Zustellungsempfänger beizulegen.
Besonders geeignet ist zudem der erste Schlüssel aus Kunststoff oder einem anderen
rezyklierbaren bzw. einfach und leicht herstellbaren Material.
[0027] Der Zustellungsempfänger findet nach seiner Rückkehr den in der beschriebenen Weise
befestigten Sack (gegen missbräuchlichen bzw. unbefugten Zugriff durch Dritte geschützt)
vor, entnimmt seinem Briefkasten den Schlüssel und entsperrt das Verschlusselement
16 so, dass die Öffnungsstellung (gemäß Fig. 5) zum Zugreifen auf das im Sack 18 enthaltene
Paket freigegeben ist.
[0028] Nach der Entnahme des Paketes wirft er den ersten Schlüssel in den Sack 18 und verschließt
diesen wiederum durch Verschnappen bzw. Verrasten der Verschlussarme 20 in die Verschlussstellung
(gemäß Fig. 2).
[0029] Bei einem späteren Besuch löst der Zustellungsdienstleister mit Hilfe des beim ihm
verbliebenen zweiten Schlüssels das Verschlusselement 16 vom Stahlbügel 14 und nimmt
die Kombination aus Element 16 und Sack 18 zur weiteren Verwendung wieder mit.
[0030] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt; so bietet es sich insbesondere an, den Sack 18 als Aufnahmebehälter der
erfindungsgemäßen Aufnahmeeinrichtung durch geeignete Materialien oder Ausgestaltungen
einem beliebigen Anwendungszweck entsprechend zu modifizieren. Neben geeigneten isolierenden
Materialien können insbesondere auch transparente Materialien zum Ermöglichen eines
Einblicks in den Sack gewählt werden (was etwa dem Zustellungsdienstleister die sofortige
Feststellung ermöglichen würde, ob der Zustellungsempfänger das Paket entnommen und
den ersten Schlüssel im Sack 18 abgelegt hat).
[0031] Ergänzend oder alternativ ist es möglich, vgl. die Fig. 6 und 7, den Sack 18 durch
eine Container- bzw. Behälteranordnung mit starren Wänden zu ersetzen, wobei hier
ein Verschlusselement wiederum einerseits für eine Befestigung am Bügel 14 sorgt,
und andererseits einen Deckel 28 des Containers 30 gemäß Fig. 6, Fig. 7 zur Öffnung
als Reaktion auf Betätigung des ersten Schlüssels freigibt.
[0032] Besonders bevorzugt bietet es sich dabei an, den Bügel 14 in einer standardisierten
bzw. genormten Höhe vorzusehen, so dass insbesondere bei der Anordnung der Fig. 6,
7 stets ein ordnungsgemäßer Sitz des Behälters 30 erreicht werden kann. Auch bietet
es sich weiterbildungsgemäß an, Behälter -- sei es als Sack oder als Container mit
festen Wänden -- in verschiedenen Größen, angepasst an typische Paket- bzw. Sendungsgrößen,
vorzusehen.
[0033] Weitere alternative Ausbildungsmöglichkeiten der Erfindung sehen vor, die vorstehend
beschriebene, primär mechanische Verschlussmechanik mit einem entsprechenden konventionellen
Schlüssel zu ersetzen durch eine elektronische oder elektromechanische Verschlussmechanik,
etwa mittels elektromechanischer Sperrbolzen, einer geeigneten Schlüsselkartenlasereinheit
od. dgl.. Auch ist es denkbar, das Verschlusselement mit einer Schlüsseltastatur zu
versehen, so dass ein Benutzer lediglich den ersten Schlüssel in Form einer geeigneten
Zahlen- oder Ziffernkombination eingeben muss, ebenso wie der Zustelldienstleister
seinen zweiten Schlüssel zum Ermöglichen des Lösens vom Bügel 14.
[0034] Auch sieht eine mögliche Weiterbildung vor, dass der erste und der zweite Schlüssel
gemeinsam beide Verschlussaufgaben lösen, nämlich die Verbindung zum Bügel 14 und
den Verschluss des Sackes 18; hierbei handelt es sich jedoch um eine weniger bevorzugte,
verschlechterte Realisierungsform der Erfindung.
[0035] Eine weitere, bevorzugte Weiterbildung der Erfindung würde vorsehen, dass in der
Anordnung der Fig. 1 bis 7 ein Mittel zum gesicherten Hinterlegen des ersten Schlüssels
vorgesehen ist, und zwar so, dass der Zustelldienstleister auf einen Blick von außen
erkennen kann, dass der erste Schlüssel durch den Benutzer gesichert im Inneren der
Aufnahmeeinrichtung hinterlegt wurde.
[0036] Es zeigt sich, dass nahezu beliebige Realisierungsformen der Erfindung denkbar sind,
wobei zusätzlich darauf zu verweisen ist, dass sowohl die Außenwände einer sackförmigen
Aufnahmeeinrichtung (Fig. 1 bis Fig. 5), als auch einer containerförmigen Aufnahmeeinrichtung
(Fig. 6, Fig. 7) ideale Träger sowohl für Werbeaufdrucke als auch für entsprechende
Hinweise sind, wie etwa Warnhinweise auf gefährlichen oder besonders behandlungsbedürftigen
Inhalt, oder aber Flächen für Firmenbezeichnungen, Logos und optische Aufmachung zur
Förderung einer Systemidentität.
1. Vorrichtung zur zugriffsgeschützten Distribution und/oder Zustellung sperriger Gegenstände,
insbesondere von Paketsendungen, mit
einer einem Zustellungsempfänger zugeordneten, unbeweglich in einem Zugriffsbereich
des Zustellungsempfängers befestigten Halterungseinrichtung (14)
und einer der Halterungseinrichtung (14) zugeordneten Aufnahmeeinrichtung (16,
18) die zum verschließbaren Aufnehmen und Umhüllen mindestens eines der sperrigen
Gegenstände sowie zum Herstellen einer verschließbaren und abnehmbaren Verbindung
mit der Halterungseinrichtung (14) ausgebildet ist,
wobei die Aufnahmeeinrichtung zum Zusammenwirken mit einer dem Zustellungsempfänger
über eine Briefkastenöffnung zustellbaren ersten Schlüsseleinheit für ein Zugreifen
auf den in der Aufnahmeeinheit aufgenommenen Gegenstand
sowie zum Zusammenwirken mit einer zum Lösen der verschließbaren und abnehmbaren
Verbindung vorgesehenen und ausgebildeten zweiten Schlüsseleinheit ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinrichtung als Aufnahmebehälter (18; 30) ausgebildet ist, der flexible
und/oder starre Behälterwände sowie eine mit der ersten Schlüsseleinheit zu öffnende
Zugriffsöffnung aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterwände wärme- oder kälteisolierend ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebehälter (18; 30) zumindest bereichsweise transparent ausgebildete Behälterwände
aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinrichtung Mittel zum Aufnehmen der ersten Schlüsseleinheit in einem
Innenbereich der Aufnahmeeinrichtung aufweist und nach einem Zugreifen auf den Gegenstand
ohne Betätigung der ersten Schlüsseleinheit verschließbar ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungseinrichtung in einem Außenbereich vorgesehen ist und ein bevorzugt
aus einem Metall-, Holz-, Kunststoff- oder Steinmaterial gebildetes, in einen Boden
oder eine Wand (12) eingelassenes Trägerelement (14) aufweist, welches zum Zusammenwirken
mit der Aufnahmeeinrichtung ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinrichtung eine elektrisch, elektromechanisch oder elektronisch wirkende
und mittels der ersten und/oder zweiten Schlüsseleinheit betätigbare Sperr- und/oder
Verschlussvorrichtung aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schlüsseleinheit als mit der Sperrund/oder Verschlussvorrichtung zusammenwirkende
Chip-, Magnet- oder Codeeinheit ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperr- und/oder Verschlussvorrichtung eine Magnetstreifen- oder optische Leseeinheit,
und/oder Eingabetasten für einen Öffnungscode zugeordnet sind, der visuell von der
ersten oder zweiten Schlüsseleinheit ablesbar und mittels der Eingabetasten eingebbar
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schlüsseleinheit als Metall- oder Kunststoffelement für eine mechanische
Verschlusseinheit der Aufnahmeeinrichtung hergestellt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinrichtung mittels einer gemeinsamen Verbindungs- und Verschlussvorrichtung
mit der Halterungseinrichtung verbindbar ist und zum Zugreifen auf einen aufgenommenen
Gegenstand zu öffnen ist, wobei die erste und die zweite Schlüsseleinheit entweder
identisch oder als Kombination von Induvidual- und Generalschlüssel ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeeinrichtung Mittel zum bevorzugt elektronischen Erfassen und Speichern
einer Betätigung der Aufnahmeeinrichtung mit der ersten Schlüsseleinheit aufweist,
wobei der Zeitpunkt insbesondere elektronisch ausles- und auswertbar speicherbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch Mittel zum Anzeigen eines Füllund/oder Öffnungszustandes der Aufnahmeeinrichtung,
wobei diese Mittel bevorzugt eine optische Signaleinheit und/oder eine drahtlos wirkende
Funksignaleinheit aufweisen, die weiter bevorzugt zum Zusammenwirken mit einer zum
Koordinieren einer Mehrzahl von Vorrichtungen ausgebildeten Basiseinheit eingerichtet
sind.