(19)
(11) EP 1 227 197 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.07.2002  Patentblatt  2002/31

(21) Anmeldenummer: 02000434.7

(22) Anmeldetag:  08.01.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 2/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 25.01.2001 DE 20101356 U

(71) Anmelder: Haniel Baustoff-Industrie Kalksandstein GmbH
D-47119 Duisburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Herr van den Brink, Boudewijn
    B-3530 Houthalen-Helchteren (BE)

(74) Vertreter: Röther, Peter, Dipl.-Phys. 
Patentanwalt Vor dem Tore 16a
47279 Duisburg
47279 Duisburg (DE)

   


(54) Ergänzungs-Stein


(57) Bei einem Ergänzungs-Stein in mit Standard-Kalksand-Elementen gemauerten Wänden, der quaderförmig ausgestaltet und bei dem zumindest die Längsausdehnung kleiner ist als bei den Standard-Elementen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß sämtliche Quaderflächen unabhängig von ihren Abmessungen eine preßgeformte Oberfläche aufweisen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Ergänzungs-Stein in mit Standard-Kalksand-Elementen gemauerten Wänden, der quaderförmig ausgestaltet und bei dem zumindest die Längsausdehnung kleiner ist als bei den Standard-Planelementen.

[0002] Derartige Standard-Elemente werden im Pressverfahren hergestellt, wobei insbesondere für den Aufbau von Gebäudewänden lediglich ein Grundmaß zugrunde gelegt wird. Dieses Grundmaß (Standardmaß) aufweisende Elemente werden Standard-Elemente genannt. Die Elemente werden bei der Erstellung einer Wand auf die sogenannte Kimmschicht aufgemörtelt, die wiederum mittels einer Dickbettmörtelschicht auf der Grundmauer aufliegt. Bei diesen Standard-Elementen kann es sich beispielsweise um sogenannte Planelemente handeln.

[0003] Wie gesagt, wird der Großteil der aufzurichtenden Mauer aus Standard-Elementen aufgebaut, die jedoch von Schicht zu Schicht versetzt zueinander sind.

[0004] In der Regel ist eine aufzurichtende Mauer aber nicht so lang wie ein ganzzahliges Vielfaches der beispielsweise Standard-Planelemente, so daß jeweils ein mehr oder weniger kurzes Stück der Mauerschicht durch einen sogenannten Pass-Stein ergänzt werden muß. Das gleiche gilt auch für die Kimmschicht, die im Bedarfsfall ebenfalls mit einem Ergänzungs-Stein endet.

[0005] Bei der Konzeption und Planung eines Bauwerkes übergibt der Architekt dem Steinhersteller die Baupläne, aus denen der Steinhersteller dann berechnet, wie viele Standard-Elemente bzw. Ergänzungs-Steine benötigt werden und insbesondere, welche Abmessungen diese Ergänzungs-Steine ohne Beachtung besonderer Systemvorgaben im einzelnen aufweisen müssen.

[0006] Die Standard-Elemente werden in einer Presse geformt, während die Pass-Steine durch Sägen aus den so erzeugten Standard-Elementen hergestellt werden, unabhängig davon, ob die Standard-Elemente zuvor gehärtet sind oder nicht.

[0007] Das gilt auch für die Ergänzungs-Steine in der Kimmschicht.

[0008] Die Herstellung dieser Steine ist somit durch den notwendigen zweiten Verfahrensschritt zeitaufwendig, damit kostenintensiv. Darüber hinaus ist die Herstellung der Pass- bzw. Kimm-Ergänzungs-Steine durch Sägen infolge des hohen Staubaufkommens nicht besonders umweltverträglich. Schließlich ergibt sich durch das Sägen der weitere Nachteil, daß die gesägte Oberfläche kein Nut-Feder-System mehr besitzt wie es die gepressten Standard-Elemente aufweisen. Darüber hinaus ergibt sich durch das Sägen der Nachteil, daß die Kanten der gesägten Oberfläche nicht mehr ganz scharfkantig sind.

[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Ergänzungs-Stein der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß zu seiner Herstellung nicht mehr Arbeitsschritte notwendig sind als zur Herstellung von Standard-Elementen.

[0010] Die Erfindung löst diese Aufgabe gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 dadurch, daß sämtliche Quaderflächen unabhängig von ihren Abmessungen eine preßgeformte Oberfläche aufweisen.

[0011] Liegt dem Steinhersteller vom Architekten ein Auftrag vor, können die angestellten Berechnungen dazu dienen, die für die Herstellung der Standard-Elemente dienende Presse - beispielsweise computergesteuert - so einzustellen, daß die jeweils berechnete Abmessung des benötigten Pass-Steines oder des Ergänzungs-Steins der Kimmschicht automatisch eingestellt wird, daß also das Verpressvolumen, insbesondere was die Dimension der Steinlänge angeht, stufenlos einstellbar ist und so ein allseits gepresster Ergänzungs-Stein entsteht. Somit kann mit derselben Presse der gesamte für einen Bauauftrag vorgesehene Bedarf an Standard-Elementen und Ergänzungs-Steinen hergestellt werden.

[0012] In der folgenden Figur wird der mittels Kalksand-Planelementen erfolgende Aufbau einer Wand dargestellt.

[0013] Mit dem Bezugszeichen 1 ist allgemeinen die Wand eines Bauwerks, beispielsweise eines Wohnhauses, bezeichnet.

[0014] Auf der Grundmauer 2 ist mittels einer Dickbettmörtelschicht 3 eine Kimmschicht 4 aus quaderförmigen Steinen aufgemauert. Auf diese Kimmschicht 4 sind im vorliegenden Beispiel drei Standard-Planelemente 5 mit einem für diese Elemente üblichen Mörtel aufgebracht. Da die Wand länger ist als die Länge der drei Standard-Planelemente 5, wird die verbleibende Lücke mit einem entsprechend langen Pass-Stein 6 geschlossen. Die Steine der zweiten Schicht 7 sind derart versetzt zur ersten Schicht angeordnet, daß nun der Pass-Stein auf der entgegengesetzten Seite eingesetzt werden muß. Analog wird in den weiteren Schichten verfahren.

[0015] Der Einsatz von Ergänzungs-Steinen kann im Gegensatz zur beigefügten Darstellung auch in der Kimmschicht 4 nötig sein.


Ansprüche

1. Ergänzungs-Stein in mit Standard-Kalksand-Elementen gemauerten Wänden, der quaderförmig ausgestaltet und bei dem zumindest die Längsausdehnung kleiner ist als bei den Standard-Elementen,
dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Quaderflächen unabhängig von ihren Abmessungen eine preßgeformte Oberfläche aufweisen.
 
2. Ergänzungs-Stein nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ergänzungs-Stein ein Nut-Feder-System aufweist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht