[0001] Die Erfindung betrifft eine Bindung zum Halten eines weichen Schuhes auf einem Gleitgerät,
insbesondere einem Snowboard, mit Halteelementen für den Schuh und mit einer in Fahr-
und Einstiegstellung schwenkbaren Wadenstütze, welche über ein mit ihr verbundenes
und vom Schuh erfassbares Trittelement in die Fahrposition bringbar ist, in welcher
die Wadenstütze gegen ein unbeabsichtigtes Verschwenken aus der Fahrstellung gesichert
ist.
[0002] Eine derartige Bindung ist beispielsweise aus der WO-A-9739808 bekannt. Hier handelt
es sich um eine Softboot-Bindung mit einem Spannriemen, der aus mehreren Teilen besteht
und über eine Spannvorrichtung verfügt, durch welche der Spannriemen nach dem Einsteigen
in die Bindung zusammengezogen und somit der Schuh auf die Grundplatte der Bindung
gedrückt wird. Es ist eine Wadenstütze vorgesehen, die an Seitenteilen der Grundplatte
um eine Querachse drehbar ist. Diese Wadenstütze ist mit Seitenteilen versehen, die
jeweils an ihrem vorderen Bereich einen Rastvorsprung aufweisen, welcher in der geschlossenen
Stellung, der Fahrstellung, von Rastnasen von an der Grundplatte schwenkbar gelagerten
Verriegelungshaken übergriffen wird. Damit wird die Wadenstütze gegen ein unerwünschtes
Zurückschwenken gesichert. Die Wadenstütze kann mit einem von der Schuhsohle erfassbaren
Trittelement versehen sein, sodass beim Einsteigen in die Bindung die Wadenstütze
selbsttätig in ihre Fahrstellung schwenkt und in dieser Stellung selbsttätig verriegelt.
[0003] Aus der AT-B-404 898 ist eine Step-In-Bindung für Snowboards bekannt, bei der am
Sohlenbereich des Schuhs angeordnete Halteelemente mit Halteelementen der Bindung
zusammenwirken und mit diesen lösbar in Eingriff bringbar sind. Eine derartige Bindung
wird üblicherweise ebenfalls mit einer in die Fahr- und die Einstiegsstellung schwenkbaren
Wadenstütze versehen, um das Bein des Snowboarders abzustützen.
[0004] Eine weitere Ausführungsform einer Step-In-Bindung für weiche Schuhe ist in der US-A-5,899,483
dargestellt und beschrieben. Die am rückwärtigen Bereich der Schuhsohle vorgesehenen
Halteelemente sind hier Stifte, die in der Fahrstellung in Vertiefungen eingreifen,
die an der Innenseite von bindungsfesten Seitenteilen vorgesehen sind. Unterhalb der
Stifte befinden sich seitliche Fortsätze einer Wadenstütze. Die Verriegelung übernimmt
ein die Stifte von oben übergreifender Haken, der somit gleichzeitig auch die Fortsätze
der Wadenstütze und somit die Wadenstütze selbst in der Fahrstellung hält.
[0005] Während des Fahrens sind die Wadenstützen, die im Allgemeinen schalenförmig geformte,
gegebenenfalls mit Polsterungen versehene Kunststoffteile sind, hohen und auch wechselnden
Belastungen ausgesetzt. Verriegelungseinrichtungen, die die Wadenstützen in der Fahrstellung
halten, haben daher den Vorteil, dass sie dazu beitragen, die auftretenden Kräfte
aufzufangen. Bei der aus der US-A-5,899,483 bekannten Bindung ist die Verriegelung
für die Wadenstütze in der Fahrstellung mit der Bindungsverriegelung gekoppelt, was
eine besondere Ausführung und Abstimmung der zusammenwirkenden Bauteile erfordert.
[0006] Insbesondere bei einer Step-In-Bindung mit Halteelementen am Schuh und an der Bindung
ist es grundsätzlich möglich, bei einer über ein Trittelement in die Fahrstellung
schwenkbaren Wadenstütze auf eine Verriegelung für die Wadenstütze in der Fahrstellung
zu verzichten, da der in der Bindung fixierte Schuh die Wadenstütze in der Fahrstellung
hält. Als problematisch können sich nun die während des Fahrens vom Bein des Snowboarders
auf die Wadenstütze ausgeübten Kräfte erweisen, die hohe Anforderungen an die Belastbarkeit
des Materials der Wadenstütze und/oder die Belastbarkeit des Trittelements stellen.
[0007] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, bei einer Bindung der eingangs genannten
Art durch einfache Mittel sicherzustellen, dass die Wadenstütze und der Trittbügel
allen beim Fahren auftretenden Belastungen standhalten können, wobei kein gesonderter
Verriegelungsmechanismus für die Wadenstütze erforderlich sein soll. Die angestrebte
Lösung soll es ferner ermöglichen, die Wadenstütze bei unterschiedlichen Bindungssystemen
verwenden zu können.
[0008] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass die Wadenstütze in
der Fahrstellung, bei belastetem Trittelement, unterhalb ihrer Schwenkachse an bindungsfest
angeordneten Abstützteilen gegen ein Verschwenken in die Einstiegsstellung abstützbar
ist und infolge Entlastung des Trittelements, zum Aufheben der Abstützung, gegenüber
ihrer Schwenkachse, insbesondere selbsttätig, verschiebbar ist.
[0009] Die gemäß der Erfindung vorgesehene Abstützung der Wadenstütze nimmt Kräfte auf und
verhindert daher das Auftreten von Kräften, die die Wadenstütze und das Trittelement
überlasten könnten. Durch die verschiebbare Anordnung der Wadenstütze wird die Abstützung
beim Entlasten des Trittelements aufgehoben und die Wadenstütze in ihre Einstiegstellung
gebracht. Der vorgesehene Mechanismus bzw. die gemäß der Erfindung vorgesehenen Bauteile
sind gänzlich unabhängig von den Halteelementen der Bindung und/oder des Schuhs und
können zudem abseits dieser Halteelemente untergebracht bzw. angeordnet werden.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Abstützteile an der
Innenseite von Seitenteilen eines Lagerbockes befestigte Teile und weisen nach rückwärts
gerichtete Stützflächen auf (Anspruch 2). Diese Ausführung ist fertigungstechnisch
günstig und hat ferner auch den Vorteil, dass über das Befestigungsmittel, dies wird
vorzugsweise eine Schraube sein, die Lage jedes Abstützteils über ein im Seitenteil
des Lagerbockes ausgebildetes Langloch einstellund fixierbar ist (Anspruch 8). Eine
Veränderung des Position der Abstützteile verändert auch die Position ihrer Stützflächen,
wodurch die Vorlage der Wadenstütze in einem gewissen Bereich verändert werden kann.
[0011] Eine einfache und zweckmäßige Ausführung der Wadenstütze sieht vor, dass diese beidseitig
mit je einem Ansatz versehen ist, welcher jeweils eine Stützfläche aufweist, die in
der Fahrstellung an der Stützfläche des betreffenden Abstützteils abstützbar ist (Anspruch
3).
[0012] Die Wadenstütze steht beidseitig unter der Wirkung zumindest einer Feder, die sie
nach oben drückt (Anspruch 4). Beim Entfernen des Schuhs aus der Bindung bewirken
bzw. unterstützen die Federn ein Freikommen der Stützflächen der Wadenstütze von den
Stützflächen der Abstützteile, sodass die Wadenstütze nach rückwärts schwenken kann
und der Schuh aus der Bindung leicht entfernt werden kann.
[0013] Eine konstruktiv einfache und funktionssichere verschiebbare Anordnung der Wadenstütze
sieht vor, dass die Wadenstütze an bindungsfest angeordneten Bolzen oder dergleichen
schwenkbar angeordnet ist, wobei sich die Bolzen durch Langlöcher der Wadenstütze
erstrecken (Anspruch 5). Die Länge der Langlöcher bestimmt den Bewegungsspielraum,
die Größe des Verschiebeweges, der Wadenstütze.
[0014] Eis und/oder Schnee sollen die Funktion der Federn möglichst nicht beeinträchtigen
können. Es ist daher günstig, wenn jede Feder als Druckfeder ausgeführt ist und oberhalb
des Bolzens in einer Aussparung der Wadenstütze angeordnet wird, sich mit ihrem einen
Ende am Bolzen und mit ihrem anderen Ende an der Wadenstütze abstützt (Anspruch 6).
Bei dieser Anordnung ist es auf einfache Weise möglich, sicherzustellen, dass die
Federn in einem zumindest weitgehend geschützten Bereich untergebracht sind.
[0015] In der Einstiegstellung soll sich die Wadenstütze, ohne ein besonderes Hantieren
zu erfordern, bereits in einer Lage befinden, in der das Trittelement vom Schuh gut
erfasst werden kann. Dies kann auf einfache Weise dadurch erreicht werden, dass jedes
Abstützteil an seiner Oberseite einen Anschlag aufweist, an welchem der Ansatz der
Wadenstütze in der Einstiegstellung ansteht (Anspruch 7).
[0016] Um in jedem Fall, auch beim Auftreten höherer Belastungen und Kräfte, sicherzustellen,
dass die Abstützteile in ihrer eingestellten Position verbleiben, ist es von Vorteil,
wenn eine am Abstützteil vorgesehene Riffelung oder dergleichen mit einer an der Innenseite
des Seitenteils des Lagerbocks ausgebildeten Riffelung oder dergleichen verkeilbar
ist (Anspruch 9).
[0017] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung,
die ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Snowboard-Bindung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den rückwärtigen Bereich der Snowboard-Bindung in
der Fahrstellung bei eingesetztem Schuh, der jedoch nicht dargestellt ist,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt entlang der Linie III-III der Fig. 2,
Fig. 4 eine Schrägansicht eines Abstützteils und
Fig. 5 einen zu Fig. 2 analoge Schnittdarstellung, jedoch in der Einstiegstellung
mit nach rückwärts geschwenkter Wadenstütze.
[0018] Die in den Zeichnungsfiguren dargestellte Bindung ist eine sogenannte Step-In-Bindung
für Softboots. Die Bindung ist mit einem Paar vorderen und einem Paar rückwärtigen
Halteelementen versehen, die jeweils mit einem Paar von Rastelementen, die im Bereich
der Sohle des Schuhes untergebracht sind, zusammenwirken. Die die Halteelemente bildenden
Bestandteile der Bindung sowie die Rastelemente am Schuh können grundsätzlich gemäß
den Halteelementen und Rastelementen der in der AT-B-404 898 dargestellten und beschriebenen
Bindung und des hier ebenfalls offenbarten Schuhs ausgeführt sein. Die wesentlichen
Bestandteile der Halteelemente und der Rastelemente werden im Folgenden kurz beschrieben.
[0019] Die beiden vorderen Halteelemente der Bindung sind starre auf einer Grundplatte 2
angeordnete Backen 1, wobei einer der Backen 1 aus Fig. 1 ersichtlich ist. In die
Backen 1 sind seitlich am vorderen Bereich der Schuhsohle eines nicht gezeigten Schuhes
angeordnete bügelförmig oder dergleichen ausgeführte Vorsprünge einsetzbar und derart
in vertikaler und seitlicher Richtung gehalten.
[0020] Fig. 2 zeigt Bestandteile eines der beiden rückwärtigen Halteelemente. Ein grundplattenfest
angeordneter Rastkörper 3 weist eine Rastmulde 3a für jeweils einen Rastzapfen eines
Paares von Rastzapfen auf, welche am rückwärtigen Bereich der Sohle des nicht dargestellten
Schuhs angeordnet sind. In ihrer eingerasteten Lage sind die in der Rastmulde 3a eingesetzten
Rastzapfen jeweils von einem um eine Achse 4 schwenkbar gelagerten Verriegelungshaken
5 von oben her umgriffen. Die Verriegelungshaken 5 sind auf nicht dargestellte Weise
gegen die Kraft einer Feder in ihre Freigabestellung schwenkbar. Über einen Öffnungshebel
6 können die beiden Verriegelungshaken 5 geschwenkt und so die nicht dargestellten
Rastzapfen für ein Aussteigen aus der Bindung freigegeben werden. Die Rückstellung
der Verriegelungshaken 5 erfolgt durch die sie beaufschlagenden Federn. Auflaufschrägen
5a an jedem Verriegelungshaken 5 stellen sicher, dass beim Einsteigen in die Bindung
die am Schuh vorgesehenen Rastzapfen die Verriegelungshaken 5 kurzzeitig so weit wegdrücken,
dass die Rastzapfen in die Rastmulden 3a gelangen. Die Verriegelungshaken 5 schnappen
selbsttätig in ihre Ausgangslage.
[0021] Wie insbesondere Fig. 1 zeigt weist die Bindung im rückwärtigen Bereich einen an
der Grundplatte 2 angeordneten Lagerbock 7 auf, welcher seitlich mit je einem hochgezogenen
Seitenteil 7a versehen ist. An den beiden Seitenteilen 7a ist eine Wadenstütze 8 um
eine Querachse drehbar gelagert ist. Die Wadenstütze 8 ist eine insbesondere aus Kunststoff
im Spritzguss hergestellte schalenförmige Stütze, die zwei Seitenteile 8a und ein
diese verbindendes Heckteil 8b aufweist und welche das Bein des Snowboarders nach
rückwärts abstützt. Mit der Wadenstütze 8 ist ein Trittelement fest verbunden, welches
bei der dargestellten Ausführungsform ein Trittbügel 9 ist, der im Wesentlichen aus
zwei nach rückwärts gebogen ausgeführten seitlichen Schenkeln 9b und einen diese im
vorderen Bereich verbindenden Trittschenkel 9a besteht. Die beiden seitlichen Schenkel
9b des Trittbügels 9 werden bei der Herstellung der Wadenstütze 8 umspritzt und derart
mit der Wadenstütze 8 fest verbunden.
[0022] Die Wadenstütze 8 ist am Lagerbock 7 nicht nur schwenkbar sondern auch verschiebbar
gelagert. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Wadenstütze 8 im Wesentlichen
senkrecht zur Snowboard-Oberseite verschiebbar. Wie insbesondere Fig. 3 im Bereich
des einen Seitenteiles 7a des Lagerbockes 7 zeigt - im Bereich des zweiten Seitenteiles
7a ist eine spiegelbildliche Anordnung gegeben - ist zur schwenkbaren Lagerung der
Wadenstütze 8 je ein Bolzen 10 vorgesehen, welcher jeweils an einem der Seitenteile
7a des Lagerbockes 7 befestigt ist. Jeder Bolzen 10 ist innenseitig mit einem scheibenförmigen
Kopf 10a versehen, welcher in einer flachen Vertiefung 12 an der Innenseite des Seitenteils
8a der Wadenstütze 8 versenkt ist. Der Bolzen 10 ist lang genug ausgeführt, um außenseitig
zum Aufstecken eines Abdeckteiles 24 verwendet zu werden. Gegenüber der Wadenstütze
8 befindet sich der Bolzen 10 in der in Fig. 3 dargestellten Lage am oberen Endbereich
eines im Seitenteil 8a der Wadenstütze 8 ausgebildeten etwa senkrecht zur Snowboard-Oberseite
verlaufenden Langloches 11. Oberhalb des Bolzens 10 ist im Seitenteil 8a der Wadenstütze
8 eine als Aufnahme für eine Feder 14 vorgesehene Aussparung 15 ausgebildet, die außenseitig
abgedeckt ist. Die in der Aussparung 15 untergebrachte Druckfeder 14 stützt sich mit
ihrem einen Ende von oben her am Bolzen 10, der hier von einer Hülse umgeben ist,
ab und drückt mit ihrem zweiten Ende, am oberen Ende der Aussparung 15, auf die Wadenstütze
8.
[0023] Die in Fig. 2 und 3 gezeigte Lage entspricht der Fahrposition, in welcher der Schuh
über den Trittbügel 9 die Wadenstütze 8 in eine aufrechte Position gebracht hat und
dort hält. In dieser Lage stützt sich, wie Fig. 2 zeigt, der untere Endbereich jedes
Seitenteils 8a an einem an der Innenseite des Seitenteils 7a des Lagerbocks 7 befestigten
Abstützteil 20 ab. Dazu ist jedes Seitenteil 8a an seinem unteren Endbereich mit einem
Ansatz 16 versehen, welcher eine nach vorne weisende Stützfläche 18a aufweist, die
etwa parallel zur Erstreckung des Langloches 11 verläuft und auf einer Stützfläche
20a des Abstützteils 20 anliegt. Bei Belastungen der Wadenstütze 8 durch das Bein
des Snowboarders ist somit eine Abstützung der Wadenstütze 8 gewährleistet, wodurch
etwaige Materialüberlastungen im Material der Wadenstütze 8 und in den Verbindungsbereichen
zum Trittbügel 9 vermieden sind. Die in beiden Seitenteilen 8a der Wadenstütze 8 untergebrachten
Federn 14 schieben in der Einstiegstellung (siehe Fig. 5), unter Ausnutzung des durch
die Langlöcher 7 zur Verfügung stehenden Bewegungsspielraumes, die Wadenstütze 8 gegenüber
den beiden Bolzen 10 nach oben.
[0024] Jedes Abstützteil 20 ist, wie es aus Fig. 2 ersichtlich ist, mittels einer Schraube
22 am betreffenden Seitenteil 7a des Lagerbockes 7 befestigt. Fig. 4 zeigt die Ausgestaltung
des Abstützteils 20. Das Abstützteil 20 ist demnach ein länglich ausgeführtes Bauteil,
welches an seinem einen Endbereich die nach rückwärts zu richtende Stützfläche 20a
und an seiner Oberseite eine Gleitfläche 20b aufweist, die bei einer Stütznase 21
endet, die eine nach rückwärts weisende und gegenüber der Senkrechten geneigte Stützfläche
21a aufweist.
[0025] Bei eingerastetem Schuh ist die Wadenstütze 8 über den Trittbügel 9 in ihre aufrechte
Stellung geschwenkt, die Stützflächen 18a liegen an den Stützflächen 20a an.
[0026] Bei einer Freigabe des Schuhs aus der Bindung können die beiden Druckfedern 14 die
Wadenstütze 8 entweder selbsttätig anheben oder ein Anheben zumindest unterstützen
und derart vom Abstützteil 20 lösen. Durch ein Rückwärtsschwenken der Wadenstütze
8 gelangen die Ansätze 16 schließlich zu den Stütznasen 21 der Abstützteile 20, wodurch
ein weiteres Schwenken der Wadenstütze 8 verhindert ist. An den Ansätzen 16 kann ferner
je ein Rastvorsprung 19 ausgebildet sein, mit welchem die Wadenstütze 8 die Abstützteile
20 unterhalb der Stützflächen 20a untergreift. Die Rastvorsprünge 19 werden vergleichsweise
kurz ausgeführt, um ein leichtes, inbesondere ein selbsttätiges, Lösen derselben beim
Entfernen des Schuhs zu gewährleisten.
[0027] Beim Einsteigen in die Bindung wird der Trittbügel 9 von der Schuhsohle erfasst.
Dadurch wird die Wadenstütze 8 nach vorne geschwenkt, wobei die Ansätze 16 an den
Gleitflächen 20b der Abstützteile 20 entlang fahren. Nach dem Erreichen der Kanten
zu den Stützflächen 20a nimmt die Wadenstütze 8 die in Fig. 2 gezeigte Fahrstellung
ein.
[0028] Es ist möglich, die Vorlage der Wadenstütze 8 in einem gewissen Bereich einzustellen,
indem die Lage der beiden Abstützteile 20 an den Seitenteilen 7a des Lagerbocks 7
verändert wird. Zu diesem Zweck ist die Position der das Abstützteil 20 fixierenden
Schraube 22 in einem konzentrisch zum Bolzen 10 verlaufenden Langloch 23 des Seitenteils
7a verstellbar. Die gewählte Vorlage der Wadenstütze 8 wird durch ein Feststellen
der Schraube 22 fixiert und zusätzlich dadurch gesichert, dass eine an der Innenseite
jedes Abstützteils 20 vorgesehene, in radialer Richtung zur Drehachse der Wadenstütze
8 verlaufende Riffelung 25 (siehe Fig. 4) mit einer übereinstimmend orientierten Riffelung
26 an der Innenseite jedes Seitenteils 7a verkeilt.
[0029] Die Erfindung ist auf das dargestellte Ausführungsbeispiel nicht eingeschränkt. So
ist die Erfindung nicht auf Bindungen mit einem bestimmten Typ von Haltemechanismus
für den Schuh eingeschränkt. Die Erfindung ist somit beispielsweise auch bei Bindungen
anwendbar, wo der Schuh durch Spannriemen gehalten wird. Es kann ferner vorgesehen
werden, den Trittbügel erst nachträglich an der Wadenstütze zu befestigen und anstelle
des Trittbügels ein Pedal oder dergleichen vorzusehen. Die Wadenstütze kann ferner
mit zumindest einer Verstärkung, die beispielsweise ein Metallteil ist, welcher bei
der Herstellung der Stütze umspritzt wird, versehen werden.
1. Bindung zum Halten eines weichen Schuhs auf einem Gleitgerät, insbesondere einem Snowboard,
mit Halteelementen für den Schuh und mit einer in Fahr- und in Einstiegstellung schwenkbaren
Wadenstütze (8), welche über ein mit ihr verbundenes und vom Schuh erfassbares Trittelement
(9) in die Fahrstellung bringbar ist, in welcher die Wadenstütze (8) gegen ein unbeabsichtigtes
Verschwenken aus der Fahrstellung gesichert ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wadenstütze (8) in der Fahrstellung, bei belastetem Trittelement (9), unterhalb
ihrer Schwenkachse (10) an bindungsfest angeordneten Abstützteilen (20) gegen ein
Verschwenken in die Einstiegsstellung abstützbar ist und infolge des Entlasten des
Trittelements (9) zum Aufheben der Abstützung gegenüber ihrer Schwenkachse (10), insbesondere
selbsttätig, verschiebbar ist.
2. Bindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützteile (20) an der Innenseite von Seitenteilen (7a) eines Lagerbockes (7)
befestigt sind und nach rückwärts gerichtete Stützflächen (20a) aufweisen.
3. Bindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wadenstütze (8) beidseitig je einen Ansatz (16) aufweist, welcher jeweils mit
einer Stützfläche (18a) versehen ist, die in der Fahrstellung an der Stützfläche (20a)
des betreffenden Abstützteils (20) abstützbar ist.
4. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wadenstütze (8) beidseitig unter der Wirkung zumindest einer Feder (14) steht,
welche Federn (14) die Wadenstütze (8) nach oben drücken.
5. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wadenstütze (8) beidseitig an bindungsfest angeordneten Bolzen (10) oder dergleichen
schwenkbar angeordnet ist, welche sich durch Langlöcher (11) der Wadenstütze (8) erstrecken.
6. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede Feder (14) eine Druckfeder ist und oberhalb des Bolzens (10) in einer Aussparung
(13) der Wadenstütze (8) angeordnet ist, sich mit ihrem einen Ende am Bolzen (10)
und mit ihrem anderen Ende an der Wadenstütze (8) abstützt.
7. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Abstützteil (20) an seiner Oberseite einen Anschlag (21) aufweist, bis zu welchem
der Ansatz (16) der Wadenstütze (8) in der Einstiegstellung schwenkbar ist.
8. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage jedes Abstützteils (20) über ein im Seitenteil (7a) des Lagerbockes (7)
ausgebildetes Langloch (23) einstell- und fixierbar ist.
9. Bindung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine am Abstützteil (20) vorgesehene Riffelung (25) oder dergleichen mit einer an
der Innenseite des Seitenteils (7a) des Lagerbockes (7) ausgebildeten Riffelung (26)
oder dergleichen verkeilbar ist.