(19)
(11) EP 1 228 991 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.08.2002  Patentblatt  2002/32

(21) Anmeldenummer: 02000289.5

(22) Anmeldetag:  16.01.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65H 3/08, B65H 3/50
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 02.02.2001 US 266247 P
24.08.2001 US 939428 P

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
69115 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Kaya, Mehmet Oktay
    Lee, New Hampshire 03824 (US)
  • Luxem, Heiner Philipp
    Durham, New Hampshire 03824 (US)

(74) Vertreter: Duschl, Edgar Johannes, Dr. et al
Heidelberger Druckmaschinen AG, Kurfürsten-Anlage 52-60
69115 Heidelberg
69115 Heidelberg (DE)

   


(54) Einstellbare Nadeln für eine Bogentrennvorrichtung


(57) Eine Vorrichtung zum Trennen eines flachen Produkts von einem Stapel (10) aus flachen Produkten umfasst mindestens zwei Nadeln (50), die in mindestens einer Nadelgruppe (66, 68) angeordnet sind, wobei mindestens ein Nadelblock (52) zum Befestigen der Nadeln (50) in Verbindung mit diesem vorgesehen ist und zeichnet sich dadurch aus, dass die Nadelblöcke (52) und Nadelgruppen (66, 68) von einer geschlossenen Position in eine geöffnete Position bewegbar sind und den Boden eines Stapels (10) aus flachen Produkten in der geschlossenen Position halten und mindestens eine Einstellvorrichtung (60, 62) zum Einstellen der Position jeder Nadelgruppe (66, 68), wobei eine Einstellvorrichtung (60, 62) jeder Nadelgruppe (66, 68) entspricht.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trennen von flachen Produkten von einem Stapel aus flachen Produkten gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.

[0002] Bei der Herstellung von Büchern, einschließlich Broschüren, Zeitschriften, Magazinen und ähnlichem ist die Verwendung von Zusammentragsystemen bekannt. Diese Systeme weisen üblicherweise eine Transportvorrichtung auf, auf der einzelne flache Produkte wie Signaturen oder Bogen zu einem Buchblock gesammelt werden, der dann bearbeitet und gebunden wird. Üblicherweise ist eine Reihe von Zuführvorrichtungen entlang der Transportvorrichtung angeordnet, so dass mit jeder Zuführvorrichtung ein einzelnes flaches Produkt aus einem Stapel von Produkten auf die Transportvorrichtung gefördert werden kann. Dadurch wird nach und nach ein Buchblock geschaffen oder ein zusätzlicher Bogen in eine Tasche einer Taschenzuführvorrichtung oder in eine Zeitung, die in der Tasche angeordnet ist, eingelegt. Solche Zuführvorrichtungen verwenden üblicherweise eine Trennvorrichtung zum Trennen eines Produkts aus dem Stapel von flachen Produkten, der in jedem Magazin der Zuführvorrichtung angeordnet ist. Die einzelnen flachen Produkte werden an dessen unterem Ende aus dem Stapel entfernt.

[0003] Eine derartige Trennvorrichtung ist z.B. aus der US 3,988,016 bekannt. Diese Schrift beschreibt eine Hochgeschwindigkeitspapiereinlegevorrichtung zum Einlegen von Beilagen in Zeitungen. Die Beilagen sind so angeordnet, dass sie einen Stapel bilden und ein Vakuumgreifelement ergreift die unterste einzulegende Beilage von dem Stapel und trägt sie zu einem Walzenpaar, das die Einlage an eine geöffnete Zeitung weitergibt. Dabei erfordert ein einzelner Bogen einen anderen Saughub als eine Beilage von 120 Seiten oder ein voreingelegtes Teilprodukt. Die verschiedenen Saugantriebserfordernisse ergeben sich aus der Art, in der die Bogen oder Teilprodukte angeordnet und für die korrekte Trennung gesteuert werden müssen. Im Allgemeinen wird der Boden des Stapels von einer Plattform gehalten, einem sogenannten Signaturentisch mit einer Aussparung, die es einem Sauger ermöglicht, ein einzelnes Produkt aus dem unteren Ende des Produktstapels zu ziehen. Wenn der Sauger den Produktstapel nicht kontaktiert, wird der Stapel von einem bewegbaren Haken gehalten.

[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den bekannten Hebehaken so zu verbessern, dass das Trennen der Produkte besser unterstützt wird.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zum Trennen mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.

[0006] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum Trennen von flachen Produkten von einem Stapel aus flachen Produkten mit einer Vielzahl von Nadeln versehen, die in mindestens einer Nadelgruppe angeordnet sind. Weiterhin ist wenigstens ein Nadelblock zum Befestigen der Nadeln vorgesehen, wobei jeder Nadelgruppe ein Nadelblock zugeordnet ist. Der Nadelblock und die Nadelgruppe können von einer geschlossenen Position in eine geöffnete Position bewegt werden. In der geschlossenen Position halten die Nadeln den Boden eines Stapels aus flachen Produkten. Weiterhin ist jeweils eine Einstellvorrichtung zum Einstellen der Position jeder Nadelgruppe vorgesehen.

[0007] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine Vielzahl von Nadelblöcken und Nadelgruppen vorgesehen.

[0008] Weitere Merkmale und vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der nachfolgend aufgeführten Figuren und deren Beschreibungen.

[0009] Es zeigen im Einzelnen:
Fig. 1
eine schematische perspektivische Ansicht einer Bogentrennvorrichtung mit dem Hebehaken in geschlossener Position,
Fig. 2
eine schematische perspektivische Ansicht einer Bogentrennvorrichtung mit dem Hebehaken in geöffneter Position,
Fig. 1a
eine schematische perspektivische Ansicht einer Bogentrennvorrichtung mit der Nadelgruppe in geschlossener Position,
Fig. 2a
eine schematische perspektivische Ansicht einer Bogentrennvorrichtung mit der Nadelgruppe in geöffneter Position,
Fig. 3
eine Seitenansicht einer Bogentrennvorrichtung mit der Nadelgruppe in geschlossener Position,
Fig. 4a
eine schematische perspektivische Ansicht einer Bogentrennvorrichtung mit einer Nadelgruppe in geschlossener Position,
Fig. 4b
eine schematische perspektivische Ansicht einer Bogentrennvorrichtung mit einer Nadelgruppe in geöffneter Position,
Fig. 5
eine schematische perspektivische Ansicht einer Bogentrennvorrichtung, und
Fig. 6
eine schematische perspektivische Ansicht einer Bogentrennvorrichtung.


[0010] In Fig. 1, 2, 1a und 2a sind schematische Seitenansichten einer erfindungsgemäßen Bogentrennvorrichtung dargestellt. Ein Stapel 10 aus flachen Produkten, insbesondere Bogen oder Signaturen aus Papier oder Kunststoff, ist in einem Magazin 12 angeordnet und liegt flach auf einem Signaturentisch 14. Um den untersten Bogen 18 des Stapels 10 herausziehen zu können, ist ein Spalt oder eine Ausnehmung 16 am unteren Ende des Stapels 10 vorgesehen. Eine Hebehaken 20 ist vorgesehen, der den Stapel 10 hält, wenn der Hebehaken 20 in der geschlossenen Position ist, wie in Fig. 1 dargestellt. Der Hebehaken 20 ist von einer geschlossenen in eine geöffnete Position (Fig. 2) bewegbar, in der der Hebehaken 20 vorzugsweise drehbar um einen Schwenkpunkt 22 angeordnet ist. Daher ist es möglich, den Hebehaken 20 in die von Pfeil A angezeigte Richtung zu drehen, so dass ein Sauger 24 die unterste Signatur 18 des Signaturenstapels 10 nach unten ziehen kann. Zu diesem Zweck ist der Sauger 24 drehbar um einen Schwenkpunkt 32 des Saugers angeordnet und kann in die von Pfeil B angezeigte Richtung gedreht werden. Der Sauger greift die unterste Signatur vorübergehend an, um diese Funktion auszuführen. Der Hebehaken 20 kann einen Luftkanal 26 umfassen, durch den, wie von Pfeil C angezeigt, Luft zugeführt werden kann. Diese Luft kann durch die Eintrittsöffnung 34 dem Luftkanal zugeführt werden.

[0011] In Fig. 1a und 2a liegt die Signatur an dem Frontführungselement oder der Stirnplatte 30 an. Während des Übergangs zwischen dem Schließen und Öffnen des Hebehakens und Saugers ist es notwendig, den Signaturenstapel zu halten, wobei mindestens eine Nadel oder eine Vielzahl von Nadeln 50 in einer geschlossenen Position durch eine Öffnung 51 (Fig. 5) in dem Frontführungselement hervorstehen. Dann wird es notwendig, die Nadeln zu entfernen oder zu öffnen, damit der Sauger die unterste Signatur ziehen kann. Die Nadeln sind durch eine Befestigung oder auf ähnliche Weise mit dem mindestens einen oder einer Vielzahl von Nadelblöcken 52 verbunden. Die Nadelblöcke und dazugehörigen Nadeln gehen durch eine Drehung um einen Schwenkpunkt 54 und die ortsfesten Blöcke 55 von einer geöffneten in eine geschlossene Position über. Die ortsfesten Blöcke 55 bieten des Weiteren eine Stütze für den Aufbau.

[0012] Die Einstellung der Position der Nadeln, also die Länge um die die Nadeln durch die Stirnplatte hervorstehen ist wichtig, weil der Sauger bei falscher Einstellung die Signatur nicht richtig entfernen kann. Wenn die Nadeln jedoch nur ein wenig hervorstehen, können sie die Signaturen nicht effektiv stützen.

[0013] Um die optimale Einstellung zu erreichen, sind in den Fig. 3, 4a , 4b, 5 und 6 zwei Einstellungen der Nadelposition gezeigt. Eine Einzelnadeleinstellvorrichtung 60 ist so vorgesehen, dass sie die Position jeder Nadel einstellt. Eine Nadelgruppeneinstellvorrichtung 62 ist so vorgesehen, dass sie die Position der Nadelgruppen 66, 68 einstellt. Die Bewegung jeder Nadelgruppe wird durch einen Steuerungsarm 70, 72 übertragen.

[0014] Eine erste Einstellvorrichtung kann den Aufbau einer Stellschraubenanordnung haben.

[0015] Die zweite Einstellvorrichtung ist in Verbindung mit den Steuerungsarmen 70, 72 vorgesehen. Es ist zu sehen, dass die Nadeln in einer Vielzahl von Gruppen 66, 68 angeordnet sind. Jede Gruppe von Nadeln weist einen dazugehörigen Nadelblock 52, eine Nadelgruppeneinstellvorrichtung 62 und einen Steuerungsarm 70 auf. Die Nadelgruppeneinstellvorrichtung 62 stellt die Position einer Gruppe von Nadeln ein. Manchmal kann es sinnvoll sein, mehr als eine oder eine Gruppe von Nadeln gleichzeitig einzustellen, indem die Nadeln in Gruppen angeordnet werden mit einem dazugehörigen Nadelblock und einer Gruppenanordnung. Die Anzahl der Nadeln in jeder Gruppe kann von den jeweiligen Erfordernissen abhängen; bei der dargestellten Anzahl handelt es sich nur um eine beispielhafte Darstellung.

[0016] Der Gruppeneinstellvorrichtung kann eine Einstellvorrichtung aus einer Anzahl von Einstellvorrichtungen sein, die für diesen Zweck verwendet werden können. Es kann z.B. eine passende Gewindemutter- und Schraubenanordnung sein, so dass durch das Drehen einer oder der anderen der passenden Gewindevorrichtungen die Bewegung der Gruppe von Nadeln im Verhältnis zu dem ortsfesten Block und der Stirnplatte ausgeführt wird. Zu diesem Zwecke kann es sinnvoll sein, die Einstellung der Schraubengruppe durch den Steuerungsarm auszuführen, so dass die Nadeln ferngesteuert eingestellt werden können und vielleicht sogar während des Betriebs der Druckmaschine oder der Wartungszeit. Solch eine Art einer Anordnung könnte als automatische oder ferngesteuerte Art der Einstellung der Nadeln oder Nadelgruppen betrachtet werden. Wie dem Fachmann deutlich wird, sind viele Veränderungen der hier vorgestellten Konzepte möglich und werden in der Beschreibung in Betracht gezogen. Zum Beispiel kann die Einstellvorrichtung durch eine Steuerung mit einer elektronischen Schnittstelle ferngesteuert sein, welche ein mechanisches Antriebselement wie in Fig. 5 dargestellt steuert.

[0017] Es ist selbstverständlich, dass die vorliegende Erfindung nur anhand eines Beispiels beschrieben worden ist und Änderungen der Details dem Fachmann verständlich sein sollten und im Rahmen der Erfindung möglich sind.

Liste der Bezugszeichen



[0018] 
10
Produktstapel
12
Magazin
14
Signaturentisch
16
Ausnehmung
18
unterster Bogen
20
Hebehaken
22
Schwenkpunkt
24
Sauger
26
Luftkanal
30
Frontführungselement oder Stimplatte
32
Schwenkpunkt
34
Eintrittsöffnung
50
Nadel
51
Öffnung
52
Nadelblock
54
Schwenkpunkt
55
ortsfester Block
60
Einzelnadeleinstellvorrichtung
62
Nadelgruppeneinstellvorrichtung
66, 68
Nadelgruppe
70, 72
Steuerungsarm
A, B, C
Pfeile
D, E, F
Luftströme



Ansprüche

1. Vorrichtung zum Trennen von flachen Produkten von einem Stapel (10) aus flachen Produkten mit
einer Vielzahl von Nadeln (50), die in mindestens zwei Nadelgruppen (66, 68) angeordnet sind;
mindestens einem Nadelblock (52) zum Befestigen der Nadeln (50), wobei jeder Nadelgruppe (66, 68) ein Nadelblock (52) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Nadelblock (52) und die Nadelgruppe (66, 68) von einer geschlossenen Position in eine geöffnete Position bewegbar sind und den Boden eines Stapels (10) aus flachen Produkten in der geschlossenen Position halten; und
eine Einstellvorrichtung (60, 62) zum Einstellen der Position der Nadeln (50) vorgesehen ist.
 
2. Vorrichtung zum Trennen von flachen Produkten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Vielzahl von Nadelblöcken (52) und Nadelgruppen (66, 68) vorgesehen ist.
 
3. Vorrichtung zum Trennen von flachen Produkten nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstellvorrichtung (60, 62) zum Einstellen der Position jeder Nadeln (50) so ausgeführt ist, dass eine Nadelgruppe (66, 68) eingestellt werden kann.
 




Zeichnung