[0001] Die Erfindung betrifft einen Bordstein zur Begrenzung einer Fahrbahn für Kraftfahrzeuge
oder für den kombinierten Verkehr mit Kraftfahrzeugen und Straßenbahnen nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Nach dem Stand der Technik sind Bordsteine zur Begrenzung von Fahrbahnen in großer
Zahl bekannt. Dabei sind die Maße teilweise auch in Normen festgeschrieben.
[0003] Die Bordsteine dienen insbesondere dazu, das unbeabsichtigte Überfahren des Fahrbahnrandes
durch Kraftfahrzeuge zu verhindern oder zu erschweren. Wenn die Kraftfahrzeuge mit
Ihren Rädern oder besser mit den Reifen an die Bordsteine anfahren, werden sie zurück
gedrückt. In jedem Fall wirkt die mehr oder weniger stark von der Fahrbahn weg geneigte
Vorderfläche des Bordsteines auf die relativ empfindlichen Seitenflächen der Fahrzeugreifen
ein. Das kann zur Beschädigung der Reifen, der Felgen oder der Rad-Zierkappen führen.
Bei einem stärkeren seitlichen Anfahren, z.B. bei einem Ausweichmanöver, kann es auch
zu einem gefährlichen Überkippen des Kraftfahrzeuges kommen.
[0004] Im modernen Straßenverkehr wird der Verkehr häufig über kombinierte Verkehrsflächen
für Kraftfahrzeugen und Straßenbahnen geführt, sodass Bordsteine in spezifischer Ausbildung
auch dafür erforderlich sind.
[0005] Die DE-OS 28 20 545 gibt einen Bordstein an, der die Flanken üblicher Fahrzeugreifen
entweder überhaupt nicht oder nur so berührt, dass eine Beschädigung des Reifens ausgeschlossen
ist. Der Bordstein weist auf seiner der Fahrbahnseite zugewandten Seite eine gegen
die Fahrbahn geneigte erste steilere Schrägfläche auf, die unten in eine zweite flachere
Schrägfläche übergeht. Die Schrägflächen sind durch eine Ausrundungsfläche verbunden,
deren Krümmungshalbmesser etwa ein Drittel der über der Fahrbahnfläche hinausragenden
Bordhöhe beträgt. Die erste Schrägfläche ist unter einen Winkel von etwa 70 Grad und
die zweite Schrägfläche von etwa 30 Grad gegen die Fahrbahnfläche geneigt. In einer
Ausführung beginnt die zweite Schrägfläche in einem Abstand über der Fahrbahnfläche,
die etwa der mittleren Dicke der Lauffläche von Fahrzeugreifen entspricht. Entsprechend
der Aufgabe der Erfindung soll der Bordstein die Beschädigung der Reifen verhindern.
[0006] Die EP 0 544 202 B1 gibt einen Bordstein an, der insbesondere für den kombinierten
Bahn/Omnibus-Verkehr vorgesehen ist. Dieser Bordstein besteht aus einem quaderförmigen
Fertigbauteil mit einer als Auftrittsfläche dienenden Oberseite, eine als Begrenzung
wirksame Vorderseite, eine Rückseite und eine Unterseite, wobei die Vorderseite eine
von unten nach oben zurückweichenden Schrägfläche aufweist, die in ihrem unteren Bereich
in einen konkav gewölbtem Abschnitt übergeht. Der konkav gewölbte Abschnitt geht in
einen im wesentlichen ebenen, im Einbauzustand nahezu horizontal verlaufenden Abschnitt
in die angrenzende Fahrbahn über. Die Schrägfläche weist eine zur Spurführung der
Omnibusse in Haltestellen mit Omnibusverkehr, insbesondere mit kombiniertem Bahn/Bus-Verkehr,
bestimmte Ausbildung auf.
[0007] Die GB 2 323 114 A gibt einen Borstein mit einer horizontalen Fläche in der Fahrbahnebene
an, auf der eine Riffelung ausgebildet ist. Sobald ein Rad des Fahrzeuges auf diese
Riffelung auffährt, wird das vom Fahrer durch ein Rütteln des Fahrzeuges bemerkt und
er ist informiert, dass er zur Schonung der Reifen nicht noch weiter an den Bordstein
heranfahren sollte. Die weitere Seitenfläche des Borsteines besteht aus einer unteren
um 35 Grad zur Vertikalen geneigten ebenen Fläche und einer vertikale Fläche.
[0008] Aus dem Autobahnbau sind allgemein auch Seitenbegrenzungen bekannt, die meist eine
Höhe aufweisen, welche die übliche Höhe von Bordsteinen beträchtlich überragen und
bis in die Höhe der Fahrzeugkarosserie reichen. Im unteren Bereich sind in der Fahrbahnhöhe
zur Verbesserung der Standsicherheit oft schräg gestaltete Ansätze vorhanden, an denen
die Fahrzeugräder anfahren können, bevor die Karosserie den oberen Teil der Seitenbegrenzung
berührt.
[0009] Allen Bordsteinen oder sonstigen Seitenbegrenzungen nach dem Stand der Technik liegt
der Gedanke zugrunde, dass ein Fahrzeug, welches den Bordstein berührt, sofort abgedrängt
werden muss. Lediglich zum Schutz der Reifen werden verschiedenen Maßnahmen vorgeschlagen,
damit der Reifen weitgehend geschont wird. Dennoch wird nicht verhindert, dass beim
Anfahren an einen Bordstein Schäden am Kraftfahrzeug auftreten, z.B. Felgen und Rad-Zierkappen
beschädigt werden.
[0010] Der bautechnische Grundgedanke für Bordsteine nach dem Stand der Technik führt in
der Praxis auch dazu, dass viele Fahrer versuchen, einen relativ großen Abstand zu
den Bordsteinen einzuhalten. Das hat insbesondere bei schmalen Fahrbahnen den Nachteil,
dass die vorhandene Fahrbahnbreite durch das subjektive Verhalten der Fahrer praktisch
nicht ausgenutzt wird.
[0011] Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, einen Bordstein zur Begrenzung einer
Fahrbahn für Kraftfahrzeuge oder für den kombinierten Verkehr mit Kraftfahrzeugen
und Straßenbahnen der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem das Anfahren an die
vertikale Seitenfläche des Bordsteines im Wesentlichen verhindert wird und die Fahrbahn
in der Praxis weitgehend ausgenutzt wird. Des Weiteren soll der Bordstein technisch
einfach realisierbar sein.
[0012] Die Erfindung löst die Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
genannten Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet und werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten
Ausführung der Erfindung, einschließlich der Zeichnung, näher dargestellt.
[0013] Mit der Gestaltung des erfindungsgemäßen Bordsteines wird die Idee verfolgt, dass
der Fahrer bereits vor dem Anfahren an die vertikale Seitenfläche des Bordsteines
darauf aufmerksam gemacht werden muss, dass er bereits sehr nahe an die Anfahrfläche
des Bordsteines herangefahren ist, damit er im erforderlichen Maß gegenlenken kann.
[0014] Der Bordstein besteht u.a. aus einer Oberseite und einer zur Fahrbahn gerichteten
Seitenfläche. Die Oberseite liegt gegenüber der Ebene der Fahrbahn in einer höheren
oberen Ebene, z.B. in der Ebene eines Fußweges, eines Straßenbahngleises oder allgemein
in einer höherliegenden Ebene. Die Seitenfläche besteht aus einer unteren schrägen
Fläche, der Auffahrfläche, und einer oberen vertikalen Fläche, der Anfahrfläche. Die
Auffahrfläche beginnt in der Ebene der Fahrbahn und verläuft unter einem Winkel zwischen
20 und 50 Grad zu dieser nach außen bis mindestens zum Ende des unteren Drittels der
Höhe des Bordsteines zwischen der Ebene der Fahrbahn und der Oberseite.
[0015] Die erforderliche Höhe der Anfahrfläche wird entsprechend praktischer Erfahrungen
festgelegt. In der Regel sind dazu mindestens 5 cm erforderlich. Wenn sich eine derartige
Mindesthöhe als ausreichend erweist, ist regelmäßig auch nur eine relativ geringe
Breite der Auffahrfläche erforderlich.
[0016] Die Anfahrfläche verläuft vertikal von der Auffahrfläche bis zur Oberkante des Bordsteines.
Unter vertikal wird hier im Wesentlichen senkrecht verstanden, wobei eine leichte
Neigung von der Fahrbahn weg, d.h. bis etwa 10 Grad, ebenfalls unter die Erfindung
fällt. Eine derartige Neigung kann dem Schutz der Reifen dienen oder auch fertigungsbedingt
sein. Ohne, dass ein funktionsbedingtes Erfordernis besteht, ist es natürlich auch
möglich die Kanten an der Oberseite des Bordsteines oder zwischen der Auffahr- und
Anfahrfläche abzurunden.
[0017] Die Gestaltung des erfindungsgemäßen Bordsteines führt dazu, dass das Kraftfahrzeug
vor dem eigentlichen Anfahren an den Bordstein, d.h. an die Anfahrfläche, auf die
Auffahrfläche fahren muss. Das Fahrverhalten des Kraftfahrzeuges wird dabei derart
beeinflusst, dass der Fahrer eine deutliche Schräglage des Kraftfahrzeuges feststellt
und daraus erkennt, dass sich das Kraftfahrzeug bereits nahe am Bordstein befindet.
[0018] Es wurde gefunden, dass eine schräge Auffahrfläche mit einem Winkel ab 20 Grad zur
Ebene der Fahrbahn derart stark auf das Fahrverhalten des Kraftfahrzeuges einwirkt,
dass das Kraftfahrzeug für den Fahrer merklich einseitig angehoben wird und er sein
Fahrzeug entsprechend lenken kann. Zum Ersten kann er das Fahrzeug von der schrägen
Fläche herunter lenken oder er bleibt, z.B. wegen eines entgegen kommenden Fahrzeuges,
bewusst auf der schrägen Auffahrfläche, denn er weis, dass er zwar auf der Schräge
fährt aber von der oberen vertikale Anfahrfläche noch ausreichend entfernt ist.
[0019] Wenn das Kraftfahrzeug doch mit einem Rad an die vertikale Anfahrfläche anfährt,
wirkt der Bordstein im Wesentlichen wie jeder Bordstein nach dem Stand der Technik,
der das Kraftfahrzeug abdrängt.
[0020] Eine schräge Auffahrfläche unter 20 Grad gewährleistet nicht die erfindungsgemäß
vorgesehene Funktion, wonach der Fahrer darauf aufmerksam gemacht werden soll, dass
er sich bereits nahe an der Anfahrfläche befindet. Die tatsächliche geometrische Gestaltung
des Bordsteines sieht der Fahrer vor sich und kann sein Fahrverhalten darauf relativ
leicht einstellen.
[0021] Die praktische Gestaltung des erfindungsgemäßen Bordsteines, insbesondere die Bestimmung
des Winkels der Auffahrfläche zur Ebene der Fahrbahn ist stark von den örtlichen Gegebenheiten
abhängig.
[0022] Bei einer relativ breiten Fahrbahn kann der Winkel der Auffahrfläche zur Ebene der
Fahrbahn flacher gewählt werden, d.h. zwischen 20 und 30 Grad, da auch der Bordstein
breiter sein kann. Ist die Fahrbahn dagegen sehr schmal, sollte die Auffahrfläche
wirksam, d.h. sofort spürbar sein. Für diese Einsatzfälle eignen sich insbesondere
Neigungen der Auffahrfläche zwischen 30 und 45 Grad.
[0023] Bei Fahrbahnen für den städtischem Verkehr für den kombinierten Verkehr mit Kraftfahrzeugen
und Straßenbahnen kann die Neigung der Auffahrfläche auch variieren. So eignet sich
der Bordstein auch für den Einsatz im Haltestellenbereich von Straßenbahnen oder Autobussen
zur Ausbildung von Einstiegkanten. Dabei beträgt die Neigung der Auffahrfläche in
diesen Bereichen vorzugsweise zwischen 45 bis 50 Grad zur Ebene der Fahrbahn. Die
Neigung der Auffahrfläche zur Anfahrfläche schafft dabei auch ausreichend Raum für
den Fahrzeugkasten der Straßenbahn und Autobusse, so dass der Abstand der Einstiegkante
des Fahrzeuges zur Kante zwischen der Oberseite des Bordsteines und der Anfahrfläche
gering gehalten werden kann.
[0024] Beispielsweise weist ein Bordstein für eine normale Fahrbahn eine Höhe von 15 cm
auf. Der erfindungsgemäße Bordstein hat dann bei einem Winkel der Auffahrfläche von
30 Grad und einer gewählten Höhe der Anfahrfläche von 7 cm eine Breite der Auffahrfläche
von ca. 14 cm. Das ist etwa die Reifenbreite eines Pkw. Wird ein Winkel der Auffahrfläche
von 20 Grad gewählt, vergrößert sich die Breite der Auffahrfläche auf ca. 22 cm.
[0025] Bei einem Bordstein für eine kombinierte Haltestelle für Straßenbahnen und Autobusse
soll die Höhe der Oberseite des Bordsteines über der Ebene der Fahrbahn beispielsweise
230 mm betragen. Die Höhe der Anfahrfläche wird auf 50 mm bestimmt und der Winkel
der Auffahrfläche zur Ebene der Fahrbahn ergibt sich aus dem erforderlichen Mindest-Abstand
des Bordsteines zum Wagenkasten der Straßenbahn und der Autobusse mit 50 Grad. Damit
beträgt die Breite der Auffahrfläche ca. 150 mm. Diese Breite ist relativ gering,
doch ist sie im Verhältnis der breiteren Reifen eines Autobusses ausreichend.
[0026] Die Anordnung der Bordsteine am Rande der Fahrbahn kann in üblicher Weise durch feste
Einbettung in den verbreiterten Unterbau für die Fahrbahn erfolgen.
[0027] Nach Anspruch 2 ist es auch möglich, den Bordstein auf die Fahrbahn aufzukleben.
Als Kleber eignen sich verschiedenartige handelsübliche frostsichere mineralische
Kleber. Dabei ist es vorteilhaft, dass die Kraftfahrzeuge erst auf die Auffahrfläche
auffahren und dadurch die Bordsteine vertikal auf die Fahrbahn drücken. Dadurch werden
Horizontalkräfte beim Anfahren an die Anfahrfläche innerhalb des Bordsteines aufgenommen
und ein seitliches Verschieben des Bordsteines wird verhindert.
[0028] Nach Anspruch 3 kann an der Auffahrfläche des Bordsteines in der Höhe der Fahrbahn
eine zusätzliche horizontale Auffahrfläche vorhanden sein. Damit kann z.B. der Abstand
zwischen dem eigentlichen Bordstein und einem Gleis einer Straßenbahn überbrückt werden.
[0029] Der erfindungsgemäße Bordstein weist mehrere Vorteile auf. Wesentlich ist, dass der
Fahrer eines Kraftfahrzeuges vor dem direkten Anfahren an die Anfahrfläche des Bordsteines
durch das Fahrverhalten des Kraftfahrzeuges gewarnt wird, dass er sich bereits nahe
an der Anfahrfläche befindet. Ein unachtsames Anfahren an den Bordstein mit all den
möglichen gefährlichen Auswirkungen wird zumindest in einem großen Maße verhindert.
Versuche haben die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Bordsteines bestätigt. Der erfindungsgemäße
Bordstein kann auf dieser Grundlage auch als Sicherheits-Bordstein bezeichnet werden.
[0030] Der Bordstein lässt sich einfach herstellen, da insbesondere keine größeren Rundungen
vorhanden sind. Damit lassen sich die Bordsteine auch leicht aus Naturstein, z.B.
aus Granit herstellen. Die Bordsteine sind gut anwendbar für einfache Fahrbahnen für
Kraftfahrzeuge, sie lassen sich aber auch gut an die Erfordernisse an Haltestellen
für Straßenbahnen und Busse anpassen.
[0031] Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
[0032] Die zugehörige Zeichnung zeigt in Figur 1 einen erfindungsgemäßen Bordstein. Figur
2a und 2b zeigt weitere Ausführungsvarianten zum Ausführungsbeispiel.
[0033] Figur 1 zeigt einen Schnitt durch einen Bordstein 1 zwischen einer Fahrbahn 2 für
Kraftfahrzeuge und einem höher liegenden Straßenbahngleis mit einer Raseneindeckung
3. Die Fahrbahn 2 ist aufgrund der örtlichen Bedingungen mit 2,80 Meter relativ schmal.
[0034] Beim Einsatz von Bordsteinen nach dem Stand der Technik wäre es leicht möglich, dass
ein Kraftfahrzeug an die Flanke eines Bordsteines anfährt. Dabei kann es insbesondere
bei Bordsteinen aus einem rauen und kantigen Naturstein leicht zu Beschädigungen der
Reifen kommen. Bei einem Privat-Pkw ist es sehr unschön, wenn Rad-Zierkappen oder
die Aluminium-Felgen beschädigt werden.
[0035] Der Bordstein 1 ist insbesondere durch die erfindungsgemäße Gestaltung der zur Fahrbahn
2 gerichteten Seitenfläche gekennzeichnet. Diese Seitenfläche besteht aus einer unteren
schrägen Auffahrfläche 4 und einer oberen vertikalen Anfahrfläche 5, wobei die Auffahrfläche
4 in der Ebene der Fahrbahn 2 beginnt.
[0036] Bei dem beispielhaften Bordstein 1 aus Beton ist die vertikale Anfahrfläche 5 aus
fertigungstechnischen Gründen, d.h. zum leichteren Ausformen des Bordsteines aus der
Form, mit etwa 3 Grad leicht schräg gestellt. Des Weiteren sind alle Kanten leicht
abgerundet.
[0037] Im konkreten Fall wurde eine Höhe des Bordsteines 1 von der Fahrbahn 2 bis zu seiner
Oberseite 6 von 150 mm gewählt. Die Höhe der Anfahrfläche 5 beträgt 70 mm und der
Winkel α 30 Grad. Aus diesen Festlegungen ergibt sich eine Breite der Auffahrfläche
4 von ca. 140 mm. In Figur 1 ist in Strichlinie ein Fahrzeugreifen 7 angedeutet, der
teilweise auf die Auffahrfläche 4 aufgefahren ist.
[0038] Die Breite der Auffahrfläche 4 von ca. 140 mm ist in der Praxis außerordentlich wirksam.
Einerseits sieht der Kraftfahrer die Gestaltung des Bordsteines vor sich und erkennt,
dass er offensichtlich gefahrlos mindestens teilweise auf die Auffahrfläche 4 auffahren
kann. Wenn das geschieht, wird das Fahrzeug leicht und für den Fahrer deutlich merkbar
schräg gestellt, worauf er das Fahrzeug zurück lenken kann. Wenn er dennoch weiter
nach außen fährt, dann wirkt die Anfahrfläche 5 in bekannter Weise wie bei einem Bordstein
nach dem Stand der Technik, d.h. das Rad rollt und reibt entlang der Anfahrfläche
5 und wird in bekannter Weise am Überfahren des Bordsteines 1 gehindert.
[0039] Die erforderliche Höhe der Anfahrfläche 5 wird entsprechend praktischer Erfahrungen
festgelegt. In der Regel sind dazu mindestens 5 cm erforderlich. Wenn sich bei einer
konkreten Anwendung eine derartige Mindesthöhe als ausreichend erweist, dann ist auch
meist nur eine relativ geringe Breite der Auffahrfläche 4 erforderlich. Erfindungswesentlich
ist dabei, dass die Auffahrfläche 4 bis mindestens zum Ende des unteren Drittels der
Höhe des Bordsteines über der Fahrbahn 2 führt.
[0040] Die übrigen Flächen des erfindungsgemäßen Bordsteines 1 können frei gewählt werden.
Im Ausführungsbeispiel wurde eine Lösung nach Anspruch 2 gewählt. Der Bordstein 1
wurde mit einem frostsicheren mineralischen Kleber 8 auf die Fahrbahn 2 aufgeklebt.
Diese Verlegung hat sich als sehr kostengünstig und stabil erwiesen. Die Fahrbahn
2 wird dazu bis unter den vorgesehenen Bordstein 1 verbreitert und der Bordstein 1
auf der vorgesehenen Position angeordnet. Mögliche Horizontalkräfte durch Anfahren
eines Kraftfahrzeuges an die Anfahrfläche 5 werden innerhalb des Bordsteines 1 aufgenommen,
da das Kraftfahrzeug bereits vor dem Anfahren auf die Auffahrfläche 4 auffährt und
den Bordstein 1 vertikal auf die Fahrbahn presst.
[0041] Je nach den örtlichen Gegebenheiten, den vorhandenen Fahrbahnbreiten, den zulässigen
Geschwindigkeiten und den Fahrzeugen, die die Fahrbahn überwiegend benutzen, können
die Maße des Bordsteines innerhalb der erfindungsgemäßen Parameter variiert werden.
[0042] Weitere beispielhafte Ausführungsformen von Bordsteinen 1 sind in den Figuren 2a
und 2b dargestellt. Figur 2a zeigt eine mit 20 Grad relativ gering geneigte Auffahrfläche
4. Figur 2b zeigt eine Auffahrfläche 4, die 45 Grad geneigt ist.