[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Wärmeübertrager-Rohrblock mit wenigstens zwei
im Querschnitt C-förmigen Sammelrohren, die jeweils einen durchgehenden Längsschlitz
aufweisen, und mit in die Sammelrohrlängsschlitze eingesteckten Flachrohren. Rohrblöcke
dieser Art werden beispielsweise für Wärmeübertrager in Kraftfahrzeug-Klimaanlagen
eingesetzt.
[0002] In der Offenlegungsschrift DE 198 46 267 A1 ist ein derartiger Wärmeübertrager-Rohrblock
beschrieben, der einen Stapel geradliniger Flachrohre beinhaltet, die endseitig in
je einen Längsschlitz zweier Sammelrohre eingesteckt sind, welche parallel entlang
zweier sich gegenüberliegender Blockseiten angeordnet sind. Die Sammelrohre können
aus einem jeweiligen Rohrrohling, in den der durchgehende Längsschlitz durch Fräsen
oder dergleichen eingebracht wird, oder durch Rundbiegen eines jeweiligen Blechstreifens
in die gewünschte C-Querschnittsform gefertigt sein. Als stirnseitiger Abschluss ist
auf die betreffende Stirnseite des Sammelrohrs eine becherförmige Hülse aufgeschoben,
die zum einen mit ihrem Boden das Sammelrohr axial abdeckt und zum anderen mit einem
entsprechenden Seitenwandbereich einen gegebenenfalls noch frei gebliebenen, nicht
von den eingesteckten Flachrohrenden ausgefüllten Teil des Längsschlitzes radial abdeckt.
[0003] In bestimmten Anwendungsfällen werden mehrere Sammelrohre nah beieinander angeordnet.
So offenbart die Offenlegungsschrift DE 197 29 497 A1 einen Verdampfer-Rohrblock mit
serpentinenförmigen Flachrohren, die mit ihren Enden in ein gemeinsames Anschlussrohr
eingefügt sind, das zwei parallele, aneinandergrenzende Sammelrohre als integrierte
Bestandteile enthält, von denen wie üblich das eine als eigentlicher Sammelrohrkanal
und das andere als Verteilerrohrkanal fungiert.
[0004] Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung eines neuartigen Wärmeübertrager-Rohrblocks
der eingangs genannten Art zugrunde, der sich mit verhältnismäßig geringem Aufwand
mit der geforderten Fluiddichtheit und Druckfestigkeit herstellen lässt.
[0005] Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines Wärmeübertrager-Rohrblocks
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Der erfindungsgemäße Rohrblock beinhaltet ein Abschlussplattenelement,
das mehrere C-förmige Öffnungen aufweist und auf eine Endseite der wenigstens zwei
Sammelrohre aufgesteckt ist, wobei jedes dieser Sammelrohre fluiddicht in jeweils
eine der Öffnungen eingefügt ist. Die zum C-förmigen Sammelrohrquerschnitt passende
C-Kontur der Öffnungen ermöglicht problemlos das fluiddichte Einfügen der Sammelrohre
in die Öffnungen, indem das Abschlussplattenelement auf die Sammelrohre aufgeschoben
wird und dabei das jeweilige Sammelrohr durch die zugehörige Öffnung hindurchtritt,
wonach der verbleibende Spalt zwischen Sammelrohr und Öffnungsrand beispielsweise
mittels Löten fluiddicht verschlossen wird.
[0006] Da die Sammelrohre einen durchgehenden Längsschlitz aufweisen, können sie, wenn gewünscht,
ohne spanende Rohrbearbeitung allein durch einen Biegevorgang aus einem planen Rohling
gefertigt werden.
[0007] Ein nach Anspruch 2 weitergebildeter Wärmeübertrager-Rohrblock beinhaltet ein weiteres
Abschlussplattenelement, das mehrere Öffnungen zum Einfügen eines jeweiligen Sammelrohres
aufweist und auf die andere Endseite der wenigstens zwei Sammelrohre aufgesteckt ist,
wobei die Öffnungen so gestaltet sind, dass sie den inneren Strömungsquerschnitt der
durchgesteckten Sammelrohre wenigstens teilweise frei lassen.
[0008] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird nachfolgend beschrieben. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen Verdampfer-Rohrblock in Flachrohr-Serpentinenbauweise mit
zwei benachbarten Sammelrohren,
- Fig. 2
- eine Detailschnittansicht eines Ausschnitts von Fig. 1 im Bereich der Sammelrohre,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht längs der Linie III-III von Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf ein erstes, im Rohrblock der Fig. 1 bis 3 verwendetes Abschlussplattenelement
und
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf ein zweites, im Rohrblock der Fig. 1 bis 3 verwendetes Abschlussplattenelement.
[0009] Der in Fig. 1 dargestellte Rohr-/Rippenblock ist beispielsweise für einen Verdampfer
einer Kraftfahrzeug-Klimaanlage verwendbar, wobei er problemlos mit einer Druckfestigkeit
ausgelegt werden kann, die für Anlagen benötigt wird, welche mit dem Kältemittel CO
2 arbeiten. Der Rohr-/Rippenblock ist vom Flachrohr-Serpentinentyp und beinhaltet zwei
serpentinenförmige Mehrkammer-Flachrohre 1, 2, die nebeneinanderliegend zwischen zwei
seitlichen Abschlussplatten 3, 4 angeordnet sind. Zwischen die einzelnen Serpentinenwindungen
der Flachrohre 1, 2 sind in üblicher Weise wärmeleitende Wellrippen 5 eingebracht.
[0010] Im Blocklängsmittenbereich grenzen die beiden Serpentinenflachrohre 1, 2 mit ihren
inneren Endabschnitten 1a, 2a mit Berührkontakt aneinander. Die beiden aneinandergrenzenden
Flachrohrendabschnitte 1a, 2a münden an der in Fig. 1 oberen Blockseite in ein erstes
Sammelrohr 6 mit C-förmigem Querschnitt. Die anderen, äußeren Endabschnitte 1b, 2b
der beiden Serpentinenflachrohre 1, 2 sind an der oberen Blockseite herausgeführt,
durch eine erste rechtwinklige Abwinklung aufeinander zu nach innen und im Blocklängsmittenbereich
durch eine zweite Abwinklung nach unten geführt und in ein zweites Sammelrohr 7 mit
C-förmigem Querschnitt eingefügt, das mit geringem Abstand über dem ersten Sammelrohr
6 parallel zu diesem angeordnet ist.
[0011] Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, sind die beiden äußeren Endabschnitte 1b,
2b der Serpentinenflachrohre 1, 2 in der gleichen Weise, wie die beiden inneren Endabschnitte
1a, 2a mit Berührkontakt aneinanderliegend von unten in das untere Sammelrohr 6 eingefügt
sind, mit ihren abgewinkelten Enden mit Berührkontakt von oben in das obere Sammelrohr
7 eingefügt. Zwecks Dichtlötung ist zwischen die in die Sammelrohre 6, 7 eingesteckten,
aneinandergrenzenden Flachrohrenden jeweils Lotfolie 8, 9 eingelegt.
[0012] Zur Aufnahme der Flachrohrenden weisen die Sammelrohre 6, 7 jeweils einen durchgehenden
Längsschlitz 10, 11 auf. Letztere können fertigungstechnisch sehr einfach ohne spanende
Bearbeitung dadurch realisiert werden, dass die beiden Sammelrohre 6, 7 durch einen
umformenden Rundwalzprozess aus jeweils einem planen Blechstreifen gefertigt werden,
der zu der gewünschten C-Querschnittsform unter Belassung des jeweiligen durchgehenden
Längsschlitzes 10, 11 gebogen wird. Dies bringt eine Ersparnis an Arbeitsabläufen
und vermeidet zudem die Gefahr, dass Späne in das Sammelrohrinnere gelangen und im
späteren Betrieb zu Verstopfungen des Kältemittelkreislaufs führen können. Bevorzugt
wird lotplattiertes Material für die Sammelrohre 6, 7 verwendet.
[0013] Wie insbesondere aus der Schnittdarstellung von Fig. 3 erkennbar, ist an jeder der
beiden Sammelrohrstirnseiten je ein Abschlussplattenelement 12, 13 vorgesehen, die
im gezeigten Beispiel als 8-förmige, gelochte Plättchen realisiert sind. Die Fig.
4 und 5 zeigen die beiden Abschlussplättchen 12, 13 in Einzeldarstellung. Daraus ist
erkennbar, dass sie zur Erfüllung unterschiedlicher Zwecke verschieden gelocht sind.
[0014] Das eine, in Fig. 4 gezeigte Abschlussplättchen 12 ist mit zwei C-förmigen Durchstecköffnungen
14, 15 versehen, die der C-förmigen Querschnittskontur der Sammelrohre 6, 7 und in
ihrer gegenseitigen Lage der relativen Lage der beiden Sammelrohre 6, 7 zueinander
entsprechen. Dieses erste Abschlussplättchen 12 dient auf diese Weise als axial fluiddicht
abschließendes Element. Dazu wird es auf die in Fig. 3 rechte Stirnseite der beiden
parallel untereinanderliegenden Sammelrohre 6, 7 aufgeschoben, bis es seitlich gegen
die in die Sammelrohre 6, 7 eingesteckten Flachrohrenden anliegt, wobei die Sammelrohre
6, 7 durch die querschnittskonturgleichen Durchstecköffnungen 14, 15 hindurchtreten.
[0015] Auf der gegenüberliegenden Seite wird in analoger Weise das andere Abschlussplättchen
13 auf die beiden Sammelrohre 6, 7 aufgesteckt, bis es seitlich gegen die in die Sammelrohre
6, 7 eingefügten Flachrohrenden anliegt, wie wiederum in Fig. 3 zu erkennen. Dieses
zweite Abschlussplättchen 13 weist, wie aus Fig. 5 zu erkennen, im Unterschied zu
den C-förmigen Durchstecköffnungen 14, 15 des ersten Abschlussplättchens 12 für jedes
der beiden benachbarten Sammelrohre 6, 7 je eine kreisrunde Durchstecköffnung 16,
17 auf, deren Durchmesser in etwa dem Außendurchmesser der Sammelrohre 6, 7 entspricht.
Dadurch treten die Sammelrohre 6, 7 beim Aufschieben des Abschlussplättchens 13 durch
die jeweils zugehörige kreisrunde Durchstecköffnung 16, 17 hindurch.
[0016] Auf die durch diese Durchstecköffnungen 16, 17 durchgeschobenen Stirnenden der beiden
Sammelrohre 6, 7 ist, wie in Fig. 3 dargestellt, je ein endseitig aufgeweitetes Anschlussrohr
18, 19 axial aufgeschoben. Dabei stoßen die Anschlussrohre 18, 19 mit ihrem Stirnende
stumpf gegen das Abschlussplättchen 13 an, das seinerseits mit Stumpfstoß gegen die
in die Sammelrohre 6, 7 eingefügten Flachrohrenden anliegt. Diese Stumpfstoßverbindungen
füllen sich beim Lötprozess, in welchem der gesamte Rohrblockkomplex dichtgelötet
wird, fluiddicht mit Lot. Dasselbe gilt für die fluiddichte Verbindung des anderen
Abschlussplättchens 12 einerseits mit den Sammelrohren 6, 7 und andererseits mit den
in diese eingesteckten Flachrohrenden. Dazu bestehen auch die Abschlussplättchen 12,
13 vorzugsweise aus lotplattiertem Material.
[0017] Die der C-Querschnittskontur der Sammelrohre 6, 7 entsprechende Lochung des in Fig.
4 gezeigten Abschlussplättchens 12 hat zur Folge, dass dieses mit seinen beiden, von
den C-förmigen Durchstecköffnungen 14, 15 umgebenen Innenbereichen 12a, 12b den inneren
Strömungsquerschnitt der Sammelrohre 6, 7 vollständig verschließt, d.h. dieses Abschlussplättchen
dient als axiales Verschlusselement, welches die beiden Sammelrohre 6, 7 auf der in
Fig. 3 rechten Stirnseite fluiddicht abschließt.
[0018] Im Gegensatz dazu lässt das andere Abschlussplättchen 13 mit seinen kreisrunden Durchstecköffnungen
16, 17 den inneren Strömungsquerschnitt der beiden Sammelrohre 6, 7 frei, so dass
auf der entsprechenden, in Fig. 3 linken Anschlussseite eine ungestörte Fluidverbindung
jedes der beiden Anschlussrohre 18, 19 mit dem zugehörigen Sammelrohr 6, 7 gegeben
ist. Mit dem jeweiligen Sammelrohr 6,7 stehen andererseits die parallelen Kammern
der beiden Serpentinenflachrohre 1, 2 in Fluidverbindung. Auf diese Weise kann das
verwendete Kältemittel über das eine Anschlussrohr und das zugehörige Sammelrohr parallel
in die beiden Serpentinenflachrohre 1, 2 verteilt werden, wo es im Rohrblock je nach
gewählter Anschlussrichtung von innen nach außen oder von außen nach innen strömt,
um anschließend im anderen Sammelrohr wieder gesammelt und über das andere Anschlussrohr
abgeführt zu werden.
[0019] Die obige Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels macht deutlich, dass
sich der erfindungsgemäße Wärmeübertrager-Rohrblock mit relativ geringem Aufwand fertigen
lässt. Dazu trägt insbesondere bei, dass die Sammelrohre einen durchgehenden Längsschlitz
aufweisen, was fertigungstechnisch einfach realisierbar ist und das Einfügen der Flachrohrenden
sehr einfach macht, da keine Toleranzen in Axialrichtung beachtet werden müssen. Der
axiale Abschluss wird vorteilhafterweise durch die beiden Abschlussplattenelemente
bewirkt, die nach dem Einsetzen der Flachrohrenden in die Sammelrohrlängsschlitze
auf die Sammelrohre aufgeschoben werden können.
[0020] Es versteht sich, dass sich der erfindungsgemäße Wärmeübertrager-Rohrblock nicht
nur für Verdampfer von Kraftfahrzeug-Klimaanlagen eignet, sondern für beliebige andere
Wärmeübertrager mit einem Rohrblockaufbau mit mehreren Sammelrohren und darin eingesteckten
Flachrohren. In weiteren, nicht gezeigten Realisierungen der Erfindung kann ein Rohrblock
mit geradlinigen Flachrohren vorgesehen sein, und/oder es können mehr als zwei parallele
Sammelrohre vorgesehen sein, wobei wenigstens ein axial abdichtendes Abschlussplattenelement,
das funktionell dem Abschlussplättchen 12 von Fig. 4 entspricht, auf zwei oder gegebenenfalls
auch mehr dieser Sammelrohre zwecks axialer Abdichtung aufgesteckt ist. In einer weiteren
alternativen Ausführungsform kann das Abschlussplattenelement des Typs, bei dem der
innere Strömungsquerschnitt der Sammelrohre wenigstens teilweise frei gelassen wird,
wie dies beim Abschlussplättchen 13 von Fig. 5 der Fall ist, entfallen, wenn auf der
Sammelrohranschlussseite eine entsprechend andere, herkömmliche Anschlussstruktur
gewählt wird. Weiter versteht sich, dass die Abschlussplattenelemente je nach Anzahl
aufzunehmender Sammelrohre mit einer entsprechenden Anzahl von Durchstecköffnungen
des den Sammelrohr-Strömungsquerschnitt verschließenden oder frei lassenden Typs versehen
sind. Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform beinhaltet mehrere in einer Blocktiefenrichtung
senkrecht zur Zeichenebene von Fig. 1 hintereinander angeordnete Rohrblockeinheiten
der in Fig. 1 gezeigten Art, wobei sich die beiden Sammelrohre über die gesamte Blocktiefe
erstrecken und gemeinsam von den hintereinanderliegenden Rohrblockeinheiten genutzt
werden können.
1. Wärmeübertrager-Rohrblock mit
- wenigstens zwei im Querschnitt C-förmigen Sammelrohren (6, 7), die jeweils einen
durchgehenden Längsschlitz (10, 11) aufweisen, und
- in die Sammelrohrlängsschlitze eingesteckten Flachrohren (1, 2),
gekennzeichnet durch
- ein Abschlussplattenelement (12), das mehrere C-förmige Öffnungen (14, 15) aufweist
und auf eine Endseite der wenigstens zwei Sammelrohre aufgesteckt ist, wobei jedes
dieser Sammelrohre fluiddicht in jeweils eine der Öffnungen eingefügt ist.
2. Wärmeübertrager-Rohrblock nach Anspruch 1, weiter gekennzeichnet durch ein weiteres Abschlussplattenelement (13), das auf die andere Endseite der wenigstens
zwei Sammelrohre (6, 7) aufgesteckt ist, wobei es Öffnungen (16, 17) zum Einfügen
eines jeweiligen Sammelrohres aufweist, die den inneren Sammelrohr-Strömungsquerschnitt
wenigstens teilweise frei lassen.