[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Aus der DE-A- 2 240 106 ist eine Vakuumschaltkammer bekannt geworden, die in Gießharz
eingegossen ist. Zwischen dem Gießharz und der Außenfläche der Vakuumschaltkammer
befindet sich eine Schicht aus elastischem Material, mit dem die elektrische Integrität
der Abdichtung zwischen der Vakuumschaltkammer und dem Gießharz sichergestellt wird.
Darüber hinaus soll die Polsterung auch dazu dienen, im Gießharz durch Reaktionsschwund
und thermischen Schwund entstehende mechanische Spannungen zu reduzieren. Weiterhin
dient diese elastische Schicht zur Abdichtung der Gießform. Wie diese Schicht auf
die Vakuumschaltkammer aufgebracht wird, ist nicht dargestellt.
[0003] Bei einer Vakuumschaltkammer der Firma ABB Calor Emag Mittelspannung GmbH, Ratingen,
mit der Bezeichnung VD4 aus ca.1994 wurde zur Erlangung der dielektrischen Festigkeit
eine Vakuumschaltkammer mit einem Schrumpfschlauch umhüllt, wobei auf zusätzliche
Füll- und Abdeckungsbänder und Feldsteuerelemente vorgesehen waren, um einerseits
Lufteinschlüsse zwischen dem Schrumpfschlauch und der Vakuumschaltkammer zu vermeiden
und andererseits eine Feldsteuerung zu erzielen. Diese Vakuumschaltkammer mit Schrumpfschlauch
wurde in ein Gießharzgehäuse eingesetzt.
[0004] Wenn eine Vakuumschaltkammer mit einem Kaltschrumpfschlauch umhüllt wird, können
Maßprobleme durch Längentoleranzen der vorkonfektionierten Schrumpfschläuche und durch
ungleichmäßige Zugkräfte beim Abwickeln der Wendel entstehen. Um Lufteinschlüsse zwischen
dem Schrumpfschlauch und der Vakuumschaltkammer zu vermeiden, ist ein langsames und
gleichmäßiges - und damit die zeitaufwendiges - Herausziehen der Stützwendel nötig.
Außerdem ist der Lageraufwand groß, weil die aufgeweiteten Schrumpfschläuche ein großes
Volumen beanspruchen. Weiterhin stehen nur Schrumpfschläuche mit einer begrenzten
Anzahl von Durchmessergrößen zur Verfügung.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei der der Aufwand zur Ummantelung einfach durchführbar und im wesentlichen unabhängig
von den Abmessungen der Vakuumschaltkammer ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß wird also die Ummantelung durch Aufspritzen einer flüssigen oder
pastösen, aushärtbaren Masse hergestellt, indem die Masse über eine Zuführdüse gegen
die Außenfläche des Körpers gespritzt wird.
[0008] Die Außenfläche der Vakuumschaltkammer kann vor dem Aufbringen der Masse wenigstens
teilweise mit einem Haftvermittler oder auch mit einem Trennmittel beschichtet sein.
[0009] Die Masse sollte eine kurze Aushärtzeit aufweisen, sodass die Masse unmittelbar nach
dem Aufspritzen ohne Formänderung oder Abfließen auf Grund der Schwerkraft oder der
Fliehkraft an der Vakuumschaltkammer haften bleibt.
[0010] Dabei können auch zusätzliche Mittel zur Beschleunigung der Aushärtzeit vorgesehen
sein.
[0011] Dabei kann die Zuführdüse ortsfest sein und die Vakuumschaltkammer an der Zuführdüse
oder die Zuführdüse an der feststehenden Vakuumschaltkammer vorbei bewegt werden.
Dabei kann die Vakuumschaltkammer auch rotieren.
[0012] Die Ummantelung dient zur Verbesserung der dielektrischen Eigenschaften.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann darin bestehen, daß die
Ummantelung wenigstens eine umlaufende Leiste aufweist. Vorteilhaft wird eine solche
Leiste dadurch hergestellt, daß die Zuführdüse oder die Vakuumschaltkammer so lange
bezüglich axialem Vorschub stillgesetzt werden, bis eine ausreichende Menge an Material
zur Bildung der Leisten an der Vakuumschaltkammer angesetzt ist.
[0014] Zusätzlich zur Ummantelung kann die Vakuumschaltkammer zur Verbesserung der mechanischen
Eigenschaften in Gießharz eingegossen werden. Dabei dient die Ummantelung als Polsterung.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren ist in besonders vorteilhafter Weise bei Vakuumschaltkammern
und auch bei allen Körpern mit Spannungsbeaufschlagung anwendbar.
[0016] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist,
sollen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung und Verbesserungen sowie
weitere Vorteile näher erläutert und beschrieben werden.
[0018] Die einzige Fig. eine Vakuumschaltkammer mit einer Zuführdüse.
[0019] Eine Vakuumschaltkammer 10 besitzt einen zylinderförmigen Keramikkörper 11, der an
seinen beiden Stirnseiten mittels je eines Deckels 12 und 13 abgeschlossen ist. Aus
dem Deckel 12 und 13 ragen Kontaktstengel 14 und 15 hervor, von denen der Kontaktstengel
15 der bewegliche Kontaktstengel sein kann.
[0020] Die Vakuumschaltkammer 10 ist auf einer nicht näher dargestellten Drehvorrichtung
befestigt, ihr ist zugeordnet eine Spritzdüsen - Anordnung 16 (kurz Düse 16 genannt)
mit einer Öffnung 17, aus der heraus aus einem Behälter 18 her kommendes Spritzmaterial
in Pfeilrichtung 19 aus gespritzt wird.
[0021] Die Dicke der Schicht 20 ist abhängig von der Vorschubgeschwindigkeit der Düse 16
; als Material wird solches verwendet, das möglichst sofort aushärtet . Die Schwerkraft
oder Fliehkraft sollen auf die Dicke der Schicht 20 keinen Einfluss haben. Dabei können
auch Mittel zur Verkürzung der Aushärtzeit und geeignete Verfahren hierzu benutzt
werden, z. B. Wärmebehandlung oder Bestrahlung mit geeignetem Licht.
[0022] Zwischen der Schicht 20 und der Außenfläche der Vakuumschaltkammer können Trennmittel
oder Haftvermittler vorgesehen sein.
[0023] Eine Änderung der Dicke kann auch dadurch bewirkt werden, dass die Menge der zugeführten
Masse verändert wird.
[0024] Man erkennt anhand der Zeichnung, dass mit der Düse 16 eine Beschichtung 20 aufgebracht
ist, die zwei umlaufende Rippen 21 und 22 oder Leisten 21, 22 aufweist, was dadurch
erfolgen kann, dass die in Pfeilrichtung P verfahrbare Düse 16 während mehrerer Umdrehungen
der Vakuumschaltkammer im Bereich der Rippen 21 und 22 stehen bleibt. Diese beiden
Rippen 21, 22 dienen zur Kriechstromwegverlängerung, wenn die Vakuumschaltkammer nicht
in Gießharz eingegossen wird. Selbstverständlich können nur eine Rippe oder mehr als
zwei Rippen aufgebracht werden. Wenn der Körper an der Düse verfahren wird, wird durch
Stillsetzen der Vakuumschaltkammer gleiches erreicht.
[0025] Sie können auch weggelassen sein ; in diesem Falle würde die Düse 16 mit gleichmäßigen
Vorschub in Pfeilrichtung P axial auf - oder ab bewegt werden.
[0026] Die Düse 16 kann auch in Pfeilrichtung P 1 in radialer Richtung verschoben werden,
sodass die Anordnung an unterschiedliche Vakuumschaltkammerdurchmesser angepasst werden
kann. Selbstverständlich kann die Düse ortsfest sein und die Vakuumschaltkammer an
der Düse vorbeibewegt werden.
[0027] Selbstverständlich können auch andere elektrische Bauteile, z. B. Sammelschienen,
vollständig oder partiell mit einer der Schicht 20 entsprechenden Schicht umspritzt
werden.
1. Verfahren zur Ummantelung einer Vakuumschaltkammer zur Verbesserung der mechanischen
und dielektrischen Eigenschaften, dadurch gekennzeichnet, dass die Ummantelung durch Aufspritzen einer flüssigen oder pastösen aushärtbaren Masse
hergestellt wird, indem die Masse über eine Zuführdüse gegen die Außenfläche des Körpers
gespritzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dass die Außenfläche der Vakuumschaltkammer vor Aufbringen
der Masse wenigstens teilweise mit einem Haftvermittler beschichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenfläche der Vakuumschaltkammer vor dem Aufbringen der Masse wenigstens teilweise
mit einem Trennmittel beschichtet wird.
4. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse eine kurze Aushärtzeit aufweist, so daß die Masse unmittelbar nach dem
Aufspritzen ohne Formänderung oder Abfließen an der Vakuumschaltkammer haften bleibt.
5. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzliche Mittel zur Beschleunigung der Aushärtzeit vorgesehen sind.
6. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumschaltkammer an der ortsfesten Zuführdüse vorbeibewegt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführdüse an der ortsfesten Vakuumschaltkammer vorbeibewegt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuumschaltkammer rotiert.
9. Verfahren nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung wenigstens einer umlaufenden Rippe der Ummantelung die Vorschubbewegung
stillgesetzt wird, so lange bis eine zur Bildung der wenigstens einen Rippe ausreichende
Menge an Material aufgebracht ist.
10. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der Ummantelung versehene Vakuumschaltkammer zusätzlich in Gießharz eingegossen
wird und die Ummantelung als Polsterung dient.