[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Funkbaugruppe, insbesondere für ein Mobilfunk-Endgerät,
welche eine leicht integrierbare Antenne umfasst.
[0002] Eine Vielzahl unterschiedlicher Antennen wird derzeit in den Funkbaugruppen von Kommunikationsgeräten
verwendet, die auf unterschiedliche Anwendungen hin optimiert sind. Da mit Kommunikationsgeräten
ein Massenmarkt bedient wird, müssen diese Geräte und ihre Zubehörteile einfach und
kostengünstig herstellbar und zusammenbaubar sein. Bei Antennen kommt zu diesen Anforderungen
noch der Wunsch nach guten Sende- und Empfangseigenschaften hinzu. Die Erfüllung dieser
drei Kriterien gleichzeitig steht in gewissem Widerspruch zur stetig fortschreitenden
Miniaturisierung der Kommunikationsgeräte:
[0003] Normalerweise sind die Antenne und weitere Bauteile auf einer Leiterplatte angeordnet.
Der Platz auf der Leiterplatte ist beschränkt, so dass sich Antenne und weitere Bauteile
oft in unmittelbarer Nähe zueinander befinden. Durch diese benachbarten Bauelemente
werden die Sende- und Empfangseigenschaften der Antenne negativ beeinflusst. Bisher
wurde kein zufriedenstellender Kompromiss gefunden, die Antenne einfach und billig
herzustellen und in die Funkbaugruppe zu integrieren, wobei gleichzeitig die Sende-
und Empfangseigenschaften der Antenne von weiteren Bauelementen der Funkbaugruppe
weitgehend unbeeinflusst sind und zudem die Anordnung der Bauelemente und Antenne
nicht konträr zur Miniaturisierung verläuft.
[0004] Aus dem Dokument DE 197 13 929 A1 ist eine als eine Sende-Empfangs-Einrichtung realisierte
Funkbaugruppe bekannt, die eine Leiterplatte aufweist, auf der die Bauelemente der
Funkbaugruppe angeordnet sind. Eine Antenne ist mit ihrem ersten Ende mit der Leiterplatte
verbunden. Ihr zweites Ende ist räumlich von der Leiterplatte getrennt. Die Antenne
weist für die Verbindung mit der Leiterplatte Verbindungselemente auf.
[0005] Aus dem Dokument DE 198 10 749 A1 ist weiter eine Funkbaugruppe bekannt, die eine
mit einer Leiterplatte verbundene Antenne aufweist.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Funkbaugruppe mit einer Antenne anzugeben,
die gute Sende- und Empfangseigenschaften besitzt und gleichzeitig leicht herstellbar
und integrierbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Funkbaugruppe mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildung der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0008] Erfindungsgemäß umfasst die Funkbaugruppe eine Leiterplatte, auf welcher neben der
Antenne noch weitere Bauelemente angeordnet sind. Die Antenne ist hierbei mit der
Leiterplatte über zwei Bereiche verbunden. Zum einen ist ein erstes Ende der Antenne
flächenhaft ausgebildet, welches beispielsweise als Lötfuß dient. Zum zweiten ist
die Antenne mit der Leiterplatte über ein Verbindungselement verbunden, dessen Fußpunkt
ebenfalls als Auflagefläche dient. Die Projektion des Schwerpunktes der Antenne auf
die Leiterplatte befindet sich hierbei innerhalb des Flächenbereichs, welcher durch
den Fußpunkt des Verbindungselementes sowie dem flächenhaft ausgebildeten ersten Ende
der Antenne bestimmt ist.
[0009] Vorteilhaft daran ist, dass die Antenne, wenn sie zunächst lose auf die Leiterplatte
aufgesetzt wird, nicht kippt, was beispielsweise günstig für einen automatischen Bestückungsprozess
ist. Der Ablauf eines derartigen Bestückungsprozess kann beispielsweise folgende Schritte
umfassen: Die Antenne wird zunächst automatisch auf die Leiterplatte gesetzt. Im Bereich
der Auflageflächen befindet sich Lötmaterial. Sind alle Bauelemente auf die Leiterplatte
aufgebracht, wird diese in einen Lötofen geschleust, in dem durch eine entsprechende
Temperatur das Lötmaterial aufgeschmolzen und so eine dauerhafte Verbindung hergestellt
wird.
[0010] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass sich die Bauelemente auf derselben
Seite der Leiterplatte wie der Fußpunkt der Antenne befinden. Dies ist herstellungstechnisch
von Vorteil, da Bauteile und Antenne von derselben Seite her bestückt werden könnten.
[0011] Eine andere Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass sich das dem ersten Ende
entgegengesetzte zweite Ende der Antenne außerhalb des Bereichs der Leiterplatte befindet.
Dadurch hat dieses Antennenende oder dieser Bereich der Antenne einen gewissen Mindestabstand
zu weiteren Bauteilen, welche die Sende- und Empfangseigenschaften der Antenne beeinflussen
können oder auch durch die Antenne beeinflusst werden. Die Form und räumliche Ausrichtung
dieses Antennenbereichs oder Ende der Antenne kann aber auch beispielsweise durch
die Gehäuseform definiert werden.
Metallbauteile, zu denen eine Mindestdistanz erforderlich ist, befinden sich beispielsweise
in der Hörkapsel eines Mobilfunk-Endgerätes.
[0012] Eine Ausführungsvariante der Erfindung besteht darin, dass die Antenne auf einer
Seite der Leiterplatte mit dieser leitend verbunden ist, und durch eine fensterartige
Ausnehmung der Leiterplatte auf die gegenüberliegende Seite hinüberreicht. Damit ist
das dem ersten Ende entgegengesetzte zweite Ende der Antenne durch die Leiterplatte
von weiteren Bauelementen abgeschirmt, wodurch sich eine Verbesserung der Sendeund
Empfangseigenschaften ergibt. Ebenso sind auf diesem Wege die Bauelemente natürlich
gegenüber der Antenne abgeschirmt.
[0013] Eine Weiterbildung der Erfindung kann darin bestehen, dass die Antenne mittels eines
gebogenen Blechs realisiert wird.
[0014] Die Biegung des Blechs kann hierbei kontinuierlich oder stufenartig erfolgen. Diese
Umsetzung weist den Vorteil auf, dass Mindestabstände flexibel realisiert werden können.
[0015] Eine andere Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die Breite der Antenne
nicht über die gesamte Länge der Antenne konstant ist. Insbesondere besteht eine vorteilhafte
Weiterbildung darin, dass die Antenne stufenförmig ausgebildet ist. Eine erste Stufe
kann hierbei als Lötfuß fungieren, eine zweite Stufe, welche eine verhältnismäßig
große Fläche aufweist, kann als Ansaugfläche für einen automatischen Bestückungsprozess
dienen. Weitere Stufen sind in ihrer Form und Flächengröße den räumlichen Gegebenheiten
und natürlich auch den spezifizierten elektromagnetischen Eigenschaften der Antenne
angepasst.
[0016] Eine andere Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass das flächenhafte erste
Ende der Antenne nach oben gebogene Laschen aufweist. Dies ist aus folgenden Gründen
vorteilhaft für eine dauerhafte Verbindung zwischen Antenne und Leiterplatte: Bei
ihrer Herstellung werden die Antennen zumeist aus einem rostfreien und bereits verzinnten
Material ausgestanzt. Das Material für die Verzinnung wird später für die Herstellung
des Lötkontaktes zwischen Antenne und Leiterplatte benötigt. Man verwendet bereits
verzinntes Blech deswegen, das die Antenne, wenn sie in fertigem Zustand verzinnt
würde, was beispielsweise durch eine Trommelgalvanisierung geschehen kann, beschädigt
werden könnte. An den Rändern der Antenne wird jedoch das Verzinnmaterial durch das
Ausstanzen entfernt. Für einen zufriedenstellenden Kontakt zwischen Antenne und Leiterplatte
ist jedoch ein Lötkontakt auf dem gesamten Bereich des Lötfußes erforderlich, und
nicht nur in dessen Mitte. Dies kann durch die oben beschriebenen Laschen erreicht
werden, an deren Biegekante sich ausreichend Lötmaterial befindet.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung und ihre Weiterbildungen anhand von in Figuren gezeigten
Ausführungsbeispielen erklärt.
[0018] Es zeigen
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung der Funkbaugruppe,
- Figur 2
- eine Detailvergrößerung von Figur 1, wobei der Blick auf Bauteile freigegeben wird,
die teilweise durch die Leiterplatte verdeckt sind,
- Figur 3a
- eine Seitenansicht einer durch die Leiterplatte ragenden Antenne und
- Figur 3b
- eine perspektivische Darstellung der Funkbaugruppe mit einer durch die Leiterplatte
ragenden Antenne.
[0019] Figur 1 zeigt die Funkbaugruppe, welche die Antenne 1, die Leiterplatte 10 und weitere
Bauelemente 12, beispielsweise ein HF- oder DECT-Modul, umfasst. Ebenso ist ein Teil
der Hörkapsel 14 sichtbar. Die Antenne umfasst einen Lötfuß 3, an dem die Antenne
auf die Leiterplatte gelötet werden kann. Die Antenne 1 entfernt sich stufenförmig
von der Leiterplatte 10. Durch dieses stufenförmige Entfernen der Antenne von der
Leiterplatte werden zwei Flächen ausgebildet, die im Wesentlichen parallel zu der
Leiterplatte verlaufen. Hierbei weist eine erste Antennenfläche 5 eine größere Breite
auf als eine zweite Antennenfläche 7. Zwischen Antenne 1 und Leiterplatte 10 befindet
sich ein Verbindungselement 9.
Vorteilig an dieser beispielhaften Ausführung ist folgendes:
[0020] Zum Aufsetzen der Antenne 1 auf die Leiterplatte 10 wird die Antenne 1 zunächst an
der ersten Antennenfläche 5 mittels beispielsweise einer Pipette angesaugt. Nun kann
die Antenne zur gewünschten Stelle auf der Leiterplatte 10 bewegt werden. Nach dem
Aufsetzen der Antenne 1 auf die Leiterplatte 10 kippt die Antenne nicht, da die Projektion
ihres Schwerpunktes 6 auf die Leiterplatte 10 innerhalb des Abstandes liegt, der durch
das Verbindungselement 9 und die Begrenzungen des Lötfußes 3 bestimmt wird. Aufgrund
der Begrenzungen des inneren und äußeren Lötfußes werden zwei Flächen definiert, hier
wird auf die größere der beiden Bezug genommen. Das Verbindungselement 9 kann auch
zur Einspeisung des elektromagnetischen Signals dienen.
[0021] Die Antenne wird also im Bereich des Lötfußes 3 und des Verbindungselements 9 auf
die verzinnte Leiterplatte 10, auf welcher das Lot an den erforderlichen Stellen aufgebracht
ist, angelötet. Die Laschen 4 am Lötfuß 3 erfüllen folgende Funktion: Bei ihrer Herstellung
wird die Antenne 1 aus einem nicht korrodierenden, ebenfalls bereits verzinnten Blech
herausgestanzt. Da das Lot beim Aufschmelzen nur zwischen verzinnten Bereichen fließt,
bildet sich im Fall der hochgeklappten Lasche 4 eine für eine stabile Verbindung günstigere
Verteilung des Lots aus.
[0022] Um die Sende- und Empfangseigenschaften der Antenne 1 möglichst wenig zu beeinflussen,
ist ein Mindestabstand zu manchen Bauelementen erforderlich. So wird beispielsweise
durch die stufenförmige Ausführung der Antenne 1 der Abstand zur Hörkapsel 14 vergrößert.
[0023] Die Lage dieser Hörkapsel 14 ist in einer Ausschnittsvergrößerung von Figur 1 in
Figur 2 sichtbar gemacht. Die Hörkapsel 14 enthält auch metallische Elemente 15.
[0024] Figuren 3a, b zeigen eine beispielhafte Ausführung der Erfindung, bei der die Antenne
1 durch eine fensterartige Ausnehmung 11 in der Leiterplatte 10 ragt. Die Antenne
1 kann von derselben Seite her aufgesetzt werden wie die übrigen Bauelemente 12. Dies
wirkt sich vorteilhaft bei einem automatischen Bestückungsvorgang aus. Durch die Leiterplatte
10 ist die Antenne 1 weitgehend von den weiteren Bauelementen 12 abgeschirmt. Deshalb
werden die Sende- und Empfangseigenschaften der Antenne 1 durch die weiteren Bauelemente
12 nicht wesentlich beeinflusst.
[0025] Figur 3a zeigt eine Seitenansicht, wobei die Antenne im eingesetzten Zustand durchgezogen
und vor dem Einsetzen gestrichelt gezeichnet ist.
[0026] Figur 3b zeigt eine Ansicht der Leiterplatte 10 von der Bestückungsseite her. Auf
der Leiterplatte 10 sind eine Vielzahl von Bauelementen angeordnet. Die Antenne 1
ist in die Ausnehmung 11 eingesetzt und mit der Leiterplatte 10 über das Verbindungselement
9 und den Lötfuß der Antenne 3 verbunden. Antenne 1 und Verbindungselement 9 sind
hierbei an einem Verbindungspunkt 8 miteinander verbunden, beispielsweise indem sie
miteinander vernietet werden.
[0027] Selbstverständlich ist eine derartig gestaltete Funkbaugruppe nicht auf Mobilfunkendgeräte
beschränkt, sondern für beliebige Kommunikationsgeräte anwendbar.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Antenne
- 3
- Lötfuß
- 4
- Laschen
- 5
- erste Antennenfläche
- 6
- Schwerpunkt der Antenne
- 7
- zweite Antennenfläche
- 8
- Verbindungspunkt
- 9
- Verbindungselement
- 10
- Leiterplatte
- 11
- Ausnehmung
- 12
- weitere Bauelemente
- 14
- Hörkapsel
- 15
- metallische Elemente
1. Funkbaugruppe umfassend
- eine Leiterplatte, auf welcher Bauelemente angeordnet sind,
- eine Antenne mit
- einem flächenhaften ersten Ende der Antenne, das mit der Leiterplatte verbunden
ist, und
- einem zweiten Ende, das von der Leiterplatte räumlich getrennt ist,
- ein Verbindungselement zwischen der Antenne und der Leiterplatte, wobei
- das Verbindungselement mit der Antenne über eine erste Auflagefläche und mit der
Leiterplatte über eine zweite Auflagefläche verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet , dass die Projektion des Schwerpunkts der Antenne (1) auf die Leiterplatte (10) innerhalb
eines Flächenbereichs liegt, welcher durch die zweite Auflagefläche des Verbindungselementes
(9) sowie dem flächenhaften ersten Ende der Antenne (1) bestimmt ist.
2. Funkbaugruppe nach Anspruch 1, bei der sich die Bauelemente (12) auf der selben Seite
der Leiterplatte (10) wie das erste Ende (3) der Antenne (1) befinden.
3. Funkbaugruppe nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Verbindung eines beliebigen Punktes
der Leiterplatte (10) mit dem von der Leiterplatte (10) räumlich getrenntem Ende der
Antenne (1) im Wesentlichen senkrecht zu der Flächennormalen der Leiterplatte (10)
ist.
4. Funkbaugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Antenne (1) auf
der einen Seite der Leiterplatte (10) mit dieser verbunden ist und durch eine Ausnehmung
in der Leiterplatte (10) auf die gegenüberliegende Seite ragt.
5. Funkbaugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Antenne (1) nicht
in einer Ebene verläuft.
6. Funkbaugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der sich die Antenne (1)
vom ersten Ende (3) zum zweiten Ende hin verjüngt.
7. Funkbaugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das flächenhafte erste
Ende (3) der Antenne (1) nach oben gebogene Laschen aufweist.