(19)
(11) EP 1 230 875 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.08.2002  Patentblatt  2002/33

(21) Anmeldenummer: 02002129.1

(22) Anmeldetag:  29.01.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47B 95/02, A47B 97/00, F21V 33/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 09.02.2001 DE 10105975

(71) Anmelder: Union Knopf GmbH
33689 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Sommer, Michael
    33609 Bielefeld (DE)

(74) Vertreter: Dantz, Jan Henning 
Jöllenbecker Strasse 164
33613 Bielefeld
33613 Bielefeld (DE)

   


(54) Möbel, insbesondere Küchenmöbel


(57) Ein Möbel, insbesondere Küchenmöbel (1) umfasst eine elektrische Versorgungsstation (2), die mit einem Stromnetz verbindbar ist und die über diverse Verteiler (7) Leitungen (6, 13, 21, 22, 25, 26) mit einer Vielzahl von im Frontbereich angeordneten Leuchtmitteln (8) verbunden ist, wobei die Leitungen (6, 13, 21, 22, 25, 26) an oder in dem Möbel geführt sind. Ferner sind die Leuchtmittel an einem beleuchteten Griff angeordnet. Dadurch erhält eine Möbelfront, beispielsweise in einer Küche, in den funktionell wichtigen Griffbereichen eine Beleuchtung, so dass ein edles äußeres Erscheinungsbild bereitgestellt wird.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Möbel, insbesondere Küchenmöbel, das mit einer elektrischen Versorgungsstation ausgestattet ist, die mit einem Stromnetz verbindbar ist.

[0002] Es gibt bereits Möbel, die mit einer Beleuchtung versehen sind. Hierbei wird meist eine Lampe an dem Möbelstück montiert, die beispielsweise von einem oberen Bereich des Möbelstücks nach unten auf das Möbelstück bzw. den Bereich vor dem Möbel leuchtet. Solche Möbel lassen sich im Wohnbereich elegant einsetzen, sind jedoch insbesondere für den Küchen- und Thekenbereich relativ ungeeignet. Gerade bei Küchenmöbeln im Gastronomiebereich ergibt sich das Problem, dass die Beleuchtung meist gedämpft sein soll, um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Dies ist für das Personal eine gewisse Belastung, da die Griffe an den Schubladen und Türen nur schlecht sichtbar sind. Ferner wirken zu dunkle Bereiche an Möbeln nicht mehr elegant.

[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Möbel, insbesondere Küchenmöbel zu schaffen, bei dem die Griffelemente auch bei gedämpfter Beleuchtung gut sichtbar sind und das ein elegantes äußeres Erscheinungsbild aufweist.

[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Möbel mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

[0005] Wenn im Frontbereich eine Vielzahl von Leuchtmitteln vorgesehen ist, die durch ein am Möbel vorgesehenes Leitungsnetz versorgt werden, und die Leuchtmittel jeweils an einem beleuchteten Griff angeordnet sind, können die für die Bedienung der beweglichen Möbelteile wichtigen Funktionsteile, die Griffe, auch bei relativ dunkler Beleuchtung gut erkannt werden. Dies ist vor allem ein Vorteil bei Möbeln für Küchen und Theken in Gaststätten, Diskotheken und anderen Einrichtungen. Die beleuchteten Griffe bieten auch ein besonderes ästhetisches Erscheinungsbild, und es lassen sich eine Reihe von optischen Effekten erzielen. Die Griffe können beispielsweise farbig beleuchtet sein oder mit Profilierungen, Prägungen versehen sein, um optische Effekte zu erzielen. Ferner ist es möglich, eine ganzflächige Ausstrahlung der Griffe zu erreichen, beispielsweise wenn diese aus Kunststoff hergestellt sind. Vor allem das Farb- und Materialspiel von Lichtfarben im Griff in Kombination mit den Möbeloberflächen kann unterschiedliche Atmosphären schaffen. Beispielsweise wirkt ein blaues Licht mit einer metallischen Oberfläche kühl und sachlich. Ein rotes Licht in Verbindung mit einer entsprechenden Möbeloberfläche wirkt hingegen wohnlich warm, während gelbes Licht freundlich und hell wirkt. Die Farbgestaltung kann durch vorzugsweise schaltbare farbige Dioden oder durch eingefärbte Kunststoffkörper erreicht werden. Durch unterschiedliche Farben einzelner Griffe kann für einzelne Türen bzw. Schubladen eine Farbcodierung hinterlegt werden.

[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Versorgungsstation einen Trafo, wobei die Leuchtmittel im Niederspannungsbereich betrieben werden. Vorzugsweise lassen sich dabei im Niederspannungsbereich arbeitende Leuchtdioden einsetzen.

[0007] Um die Leuchtmittel elektrisch zu versorgen, sind vorzugsweise Leitungen an Wand-, Boden- oder Deckenelementen festgelegt, beispielsweise festgeklebt. Die Leitungen können beispielsweise als ein Klebeband mit Kupferdrähten einfach in das Möbel eingebracht werden.

[0008] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst das Möbel eine Schublade mit einem beleuchteten Griff, wobei die Stromübertragung über eine Ausziehführung aus Metall erfolgt.

[0009] Dabei kann eine linke Ausziehführung mit einem Plus-Pol und eine rechte Ausziehführung mit einem Minus-Pol verbunden sein, wobei die beiden Ausziehführungen über Leitungen mit einem beleuchteten Griff verbunden sind. Durch die Ausziehführungen lässt sich somit ein geschlossener Stromkreis bilden. Trotz der Stromversorgung kann die Schublade zur Reinigung komplett aus dem Möbelkorpus entnommen werden.

[0010] Das Möbel umfasst vorzugsweise eine Tür mit einem beleuchteten Griff, wobei die Stromübertragung an oder über ein Scharnier erfolgt. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Tür zwei Scharniere aufweist, und eine Leitung mit dem oberen Scharnier und eine weitere Leitung mit dem unteren verbunden ist. Dann kann die Tür auch ohne ein Abklemmen von Leitungen demontiert werden, wenn die Stromübertragung direkt über die Scharniere erfolgt. Bei anderen zweiteilig ausgebildeten Scharnieren könnte man auch den Pluspol und den Minuspol über jeweils ein Teil des Scharniers leiten. Die Kabelführung an dem Möbel ist dann direkter und verbraucht somit weniger Kabel.

[0011] Um einen möglichst verlustfreien Stromfluss im Bereich der Scharniere und der Ausziehführungen zu besitzen, sind diese vorzugsweise mit einem leitenden Kontaktfett geschmiert.

[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische schematische Ansicht eines Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen Küchenmöbels;
Fig. 2
eine perspektivische Ansicht eines Schubladenschrankes des Küchenmöbels der Fig. 1;
Fig. 3
eine perspektivische Ansicht eines Unterschrankes des Küchenmöbels der Fig. 1, und
Fig. 4
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbels.


[0013] In Fig. 1 ist ein Küchenmöbel 1 dargestellt, das sich aus mehreren Schrankelementen und weiteren Einrichtungen zusammensetzt. Eine obere Schrankwand 3 umfasst eine zentrale Versorgungsstation 2 in Form eines Trafos, der mit dem elektrischen Versorgungsnetz verbindbar ist. Die Versorgungsstation 2 transformiert die von einem Stecker 20 ankommende Netzspannung auf eine Niederstromspannung, beispielsweise 12 Volt oder eine andere geringere Spannung herunter und umfaßt ggfs. noch Schalter und andere Bauelemente. Im unteren Bereich umfasst das Küchenmöbel 1 weitere Schrankelemente 4 und zusätzlich auch Schubladen 5. Die einzelnen Schrankelemente 3 und 4 sowie die Schubladen 5 sind mit beleuchteten Griffen 8 im Frontbereich versehen.

[0014] Von der Versorgungsstation 2 erstrecken sich über Verteiler 7 mehrere Leitungen 6 im rückwärtigen Bereich der einzelnen Schrank- und Schubladenelemente. An entsprechenden Verzweigungen wird jeweils eine Leitung zur Frontseite zur jeweiligen Tür bzw. Schublade 5 geführt. Die Leitungen 6 sind nach Art eines Klebebandes in dem Möbel 1 verlegt und umfassen in dem Klebeband integrierte Kupferdrähte. Um die Stromversorgung zu den einzelnen Griffelementen 8 zu führen, sind mehrere Verteiler 7 an den Möbelelementen 4 und 5 vorgesehen.

[0015] Wie in Fig. 2 zu sehen ist, wird auch die Leitung 6 über ein Klemmelement 11 mit einer stationären Schiene 10 einer Ausziehführung verbunden. Die stationäre Schiene 10 ist über mehrere metallische Wälzkörper mit der metallischen bewegbaren Schiene 12 verbunden. Von der metallischen Schiene 12 erstreckt sich über ein Klemmelement 14 eine Leitung 13 zu einem Griffelement 8. An oder in dem Griffelement 8 sind ein oder mehrere Leuchtdioden vorgesehen, die den Griffbereich des Griffes 8 beleuchten. Der Griff und die Leuchtdioden bilden den beleuchteten Griff 8, der als Einheit montierbar ist. Der Griff kann dabei entweder aus Metall oder aus Kunststoff bestehen, wobei der Kunststoffkörper dann mit Licht durchflutet werden kann, um besondere optische Effekte zu erreichen.

[0016] Von dem beleuchteten Griff 8 erstreckt sich eine weitere Leitung 15 zu einer beweglichen Schiene 12 und einer stationären Schiene 10 am Möbel, wobei die stationäre Schiene 10 über Klemmelemente mit der Leitung 6 verbunden ist. Der beleuchtete Griff 8 ist somit an einen geschlossenen Stromkreis angeschlossen, wobei ein Plus-Pol auf der einen Seite und ein Minus-Pol auf der anderen Seite geführt ist. Dadurch kann die Schublade 5 zur Reinigung komplett aus dem Korpus entfernt werden, da keine Leitungen geführt sind, sondern der Strom über die Schienen 10 und 12 zur Frontblende geleitet wird. Damit die Leitfähigkeit der Ausziehführung ausreichend ist, sind die Schienen aus Metall gebildet und mittels eines speziellen Kontaktfettes über die metallischen Wälzkörper verbunden, so dass auch beim ausgezogenen Schubkasten 5 eine elektrische Verbindung besteht. Es ist auch möglich einen Kontaktschalter vorzusehen, um beim Ausziehen der Schublade 5 den beleuchteten Griff 8 auszuschalten.

[0017] In Fig. 3 ist ein Schrankelement 4 gezeigt, das eine aufklappbare Tür aufweist. An der Rückseite des Schrankelementes 4 ist eine Versorgungsstation 2 vorgesehen, die mittels eines Steckers 20 mit einem elektrischen Versorgungsnetz verbindbar ist.

[0018] Die Versorgungsstation 2 umfasst einen Trafo, um die Spannung auf eine Niederstromspannung zu drosseln. Von der Versorgungsstation 2 erstrecken sich Leitungen 6 zu den verschiedenen Bereichen des Möbels, wobei mehrere Verteiler 7 vorgesehen sind, um die einzelnen Möbelelemente mit Strom zu versorgen. Das Schrankelement 4 umfasst eine sich von der Rückwand erstreckende Leitung 21 mit zwei Adern. Eine Ader der Leitung 21 ist zu einem Scharnier 23 geführt, der aus Metall besteht und eine Weiterleitung von Strom ermöglicht. Die andere Ader ist in einer Leitung 22 nach unten zu einem zweiten Scharnier 24 geführt, das auf der Seite der Tür mit einer Leitung 25 verbunden ist. Die Leitung von dem Scharnier 23 und die Leitung 25 verbinden sich zu einer zwei-aderigen Leitung 26 an der Tür und sind zu dem beleuchteten Griffelement 8 geführt, das wie bei dem vorigen Ausführungsbeispiel ausgebildet ist. Durch die elektrische Verbindung mittels der Scharniere 23 und 24 lässt sich die Tür des Schrankelementes 4 demontieren, ohne dass Leitungen abgeklemmt werden müssen.

[0019] Es können auch zweigeteilte Scharniere vorgesehen werden, die einen Stromfluß von Minus- und Pluspol über ein Scharnier ermöglichen. Der Kabelaufwand ist dadurch geringer.

[0020] In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Möbels 30 gezeigt, an dem im Frontbereich beleuchtete Griffe 8 vorgesehen sind. Das Möbel 30 umfasst Schrankelemente 4 und mehrere übereinander angeordnete Schubladen 5, die jeweils mit einem Griff 8 versehen sind. Im rückwärtigen Bereich des Möbels 30 sind Verteiler 7 vorgesehen, mittels denen die Griffe 8 mit Strom versorgt werden. Die Leitungsführung und Versorgung der Griffe erfolgt wie bei den vorangegangenen Ausführungsbeispielen dargestellt ist.

[0021] Es ist auch möglich, die Erfindung bei anderen Möbeln einzusetzen. Es kann z.B. ein Nachttisch mit einem integrierten Nachtlicht für Kinder bereitgestellt werden.


Ansprüche

1. Möbel, insbesondere Küchenmöbel (1) mit einer elektrischen Versorgungsstation (2), die mit einem Stromnetz verbindbar ist und die über Leitungen (6, 13, 21, 22, 25, 26) mit einer Vielzahl von im Frontbereich angeordneten Leuchtmitteln (8) verbunden ist, wobei die Leitungen (6, 13, 21, 22, 25, 26) an oder in dem Möbel geführt sind und die Leuchtmittel (8) an einem beleuchteten Griff angeordnet sind.
 
2. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungsstation einen Trafo umfasst und die Leuchtmittel (8) im Niederspannungsbereich betrieben werden.
 
3. Möbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungen (6, 13, 21, 22, 25, 26) zumindest teilweise an Wand-, Boden- oder Deckenelementen des Möbels festgelegt sind.
 
4. Möbel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungen (6, 13, 21, 22, 25, 26) am Möbel festgeklebt sind.
 
5. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungen (6, 13, 21, 22, 25, 26) aus einem Klebeband mit Kupferdrähten gebildet sind.
 
6. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Möbel eine Schublade (5) mit einem beleuchteten Griff (8) aufweist und die Stromübertragung über eine Ausziehführung (10, 12) aus Metall erfolgt.
 
7. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Möbel eine Tür (4) mit einem beleuchteten Griff (8) aufweist und die Stromübertragung am oder über ein Scharnier (23, 24) erfolgt.
 
8. Möbel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Tür (4) zwei Scharniere (23, 24) aufweist und eine Leitung (21, 26) mit dem oberen Scharnier (23) und eine weitere Leitung (22, 25) mit dem unteren Scharnier (25) verbunden ist.
 
9. Möbel nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Scharniere (23, 24) aus Metall gebildet und zur Stromleitung eingesetzt werden.
 
10. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Scharniere (23, 24) und/oder Ausziehführungen (10, 12) mit einem Kontaktfett geschmiert sind.
 
11. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittel (8) an den Griffen angeordnete Niederspannungsdioden umfassen.
 
12. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Möbel eine Tür (4) mit einem beleuchteten Griff (8) aufweist und die Stromübertragung mit einem Plus- und einem Minuspol über einen zweigeteilten Scharnier (23, 24) erfolgt.
 




Zeichnung













Recherchenbericht