[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum zerkleinern tiefgefrorener Lebensmittel,
insbesondere zum Zerkleinern tiefgefrorener Fleischblöcke.
[0002] Fleisch wird häufig beispielsweise in gepresster Form als tiefgefrorene Fleischblöcke
gelagert und transportiert. Beispielsweise zum Herstellen von Hackfleisch, Wurstrezepturen
u.dgl. müssen die tiefgefrorenen Fleischblöcke aufgetaut werden, um anschließend in
einem Fleischwolf zerkleinert werden zu können. Hierbei wird das Fleisch gequetscht.
Dies hat eine Aussaftung des Fleisches zur Folge. Ferner nimmt die Qualität des Fleisches
erheblich ab, wenn es nach dem Zerkleinern mit dem Fleischwolf erneut tiefgefroren
würde. Das zerkleinerte Fleisch muss daher nach dem Zerkleinern innerhalb weniger
Stunden weiterverarbeitet werden. Das Lagern von zerkleinertem Fleisch bei Temperaturen
im Bereich von 0 bis 10°C hat ferner den Nachteil, dass das Fleisch schnell verdirbt
und dass sich bei diesen Temperaturen Bakterien oder Keime gut vermehren können.
[0003] Aus DE 26 50 690 ist eine Maschine zum Zerkleinern von Fleischerzeugnissen bekannt.
Die Maschine weist eine Zerkleinerungswalze mit mehreren um den Umfang verteilt angeordnete
Schneiden auf. Gegen die horizontal angeordnete Walze, die sich um eine horizontale
Achse dreht, wird ein Fleischblock gedrückt. Dies erfolgt mit Hilfe eines hydraulisch
oder pneumatisch angetriebenen Hubzylinders. Die abgeschnittenen Fleischstücke fallen
in einen Auffangbehälter.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Lebensmitteln
insbesondere von Fleisch zu schaffen, bei der eine Qualitätsverschlechterung durch
das Zerkleinern vermieden ist.
[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0006] Erfindungsgemäß erfolgt das Zerkleinern der tiefgefrorenen Fleischblöcke in tiefgefrorenem
Zustand. Hierzu weist die Vorrichtung eine Halteeinrichtung zur Aufnahme des Lebensmittels,
insbesondere zur Aufnahme von tiefgefrorenen Fleischblöcken auf. Ferner ist eine Raspeleinrichtung
mit mehreren Schneiden vorgesehen. Erfindungsgemäß erfolgt mittels einer Antriebseinheit
zum Zerkleinern des Lebensmittels eine Bewegung der Halteeinrichtung relativ zu der
Raspeleinrichtung. Durch die Antriebseinheit wird somit eine Bewegung der Halteeinrichtung
oder der Raspeleinrichtung oder der Halteeinrichtung und der Raspeleinrichtung realisiert.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Zerkleinern tiefgefrorener Lebensmittel weist
vorzugsweise eine Entfernungseinrichtung auf. Durch die Entfernungseinrichtung werden
die zerkleinerten Lebensmittel von der Raspeleinrichtung entfernt. Das Vorsehen einer
Entfernungseinrichtung, bei der es sich beispielsweise um eine Abstreifeinrichtung
oder dgl. handeln kann, hat den Vorteil, dass die zerkleinerten Lebensmittel gezielt
in Richtung eines Auffangbehälters transportiert werden können und somit ein Verstopfen
der an der Raspeleinrichtung vorgesehenen Schneiden vermieden ist. Auch ist beispielsweise
ein Verhaken oder Verklemmen von Lebensmittelstücken an den Schneiden verhindert.
Hierdurch ist gewährleistet, dass wirklich sämtliche Schneiden für das Zerkleinern
des Lebensmittels zur Verfügung stehen. Vorzugsweise ist die Entfernungseinrichtung
mit einem Antrieb, wie einem Elektromotor, verbunden, so dass sie beispielsweise hin-
und herbewegt werden kann. Hierdurch ist die Effektivität des Abstreifens verbessert.
Das Bewegen der Entfernungseinrichtung erfolgt vorzugsweise in einer unterschiedlichen
Richtung bezogen auf die Bewegung zwischen der Raspeleinrichtung und der Halteeinrichtung.
Vorzugsweise weisen die beiden Bewegungen einen Winkel von etwa 90° auf.
[0008] Das Zerkleinern des Lebensmittels in gefrorenem Zustand hat den Vorteil, dass die
Gefahr der Vermehrung von Bakterien und Keimen erheblich verringert, bei tiefgefrorenen
Lebensmitteln annähernd ausgeschlossen ist. Dies führt zu einer erheblichen Verbesserung
der Qualität. Ferner ist auch nach dem Zerkleinern des Lebensmittels eine weitere
Zwischenlagerung möglich. Die Lagerzeit im tiefgefrorenem Zustand verringert sich
somit aufgrund der Zerkleinerung nicht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Lebensmitteln insbesondere
von Fleisch zu schaffen, bei der eine Qualitätsverschlechterung durch das Zerkleinern
vermieden ist.
[0009] Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0010] Erfindungsgemäß erfolgt das Zerkleinern der tiefgefrorenen Fleischblöcke in tiefgefrorenem
Zustand. Hierzu weist die Vorrichtung eine Halteeinrichtung zur Aufnahme des Lebensmittels,
insbesondere zur Aufnahme von tiefgefrorenen Fleischblöcken auf. Ferner ist eine Raspeleinrichtung
mit mehreren Schneiden vorgesehen. Erfindungsgemäß erfolgt mittels einer Antriebseinheit
zum Zerkleinern des Lebensmittels eine Bewegung der Halteeinrichtung relativ zu der
Raspeleinrichtung. Durch die Antriebseinheit wird somit eine Bewegung der Halteeinrichtung
oder der Raspeleinrichtung oder der Halteeinrichtung und der Raspeleinrichtung realisiert.
[0011] Das Zerkleinern des Lebensmittels in gefrorenem Zustand hat den Vorteil, dass die
Gefahr der Vermehrung von Bakterien und Keimen erheblich verringert, bei tiefgefrorenen
Lebensmitteln annähernd ausgeschlossen ist. Dies führt zu einer erheblichen Verbesserung
der Qualität. Ferner ist auch nach dem Zerkleinern des Lebensmittels eine weitere
Zwischenlagerung möglich. Die Lagerzeit im tiefgefrorenem Zustand verringert sich
somit aufgrund der Zerkleinerung nicht.
[0012] Beim erfindungsgemäßen Zerkleinern von Fleischblöcken ist es ferner vorteilhaft,
dass das Fleisch beim Zerkleinern nicht gequetscht wird und somit keine Aussaftung
des Fleisches auftritt. Ferner werden beim Zerkleinern von tiefgefrorenem Fleisch
auch Sehnen zerschnitten. Dies ist beim Zerkleinern des Fleisches in aufgetautem Zustand
mittels eines Fleischwolfes nicht der Fall.
[0013] Um ein Zerkleinern eines Lebensmittels in kleine Stücke sicherzustellen und zu vermeiden,
dass das Lebensmittel, insbesondere das Fleisch streifenförmig zerkleinert wird, erfolgt
vorzugsweise eine oszillierende Bewegung der Halteeinrichtung oder der Raspeleinrichtung.
Relevant ist hierbei wiederum die Relativbewegung zwischen der Halteeinrichtung und
der Raspeleinrichtung, so dass eine der beiden Einrichtungen oder beide Einrichtungen
mittels der Antriebseinheit bewegt werden können.
[0014] Die Raspeleinrichtung kann scheibenförmig mit an der Stirnseite angeordneten Schneiden
ausgebildet sein. Hierbei sind die Schneiden vorzugsweise als Schneidenausbuchtungen
ausgebildet, die eine Öffnung in der Stirnseite der Scheibe und eine im wesentlichen
senkrecht zur Stirnseite der Scheibe angeordnete Öffnung aufweisen. Die Schneidenausbuchtungen
können entsprechend einer Viertel-Kugel, in V-Form oder mit rechteckigem Querschnitt
ausgebildet sein. Hierbei ist sichergestellt, dass das Lebensmittel in kleine Stücke
zerkleinert wird.
[0015] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Raspeleinrichtung zylindrisch
ausgebildet. Hierbei sind die Schneiden an der Mantelfläche vorgesehen. Bei den Schneiden
handelt es sich vorzugsweise wiederum um Schneidenausbuchtungen. Vorzugsweise wird
die Relativbewegung zwischen der Raspeleinrichtung und dem Lebensmittel bei einer
zylindrischen Raspeleinrichtung durch Bewegen der Raspeleinrichtung realisiert. Dies
hat den Vorteil, dass die Raspeleinrichtung erheblich leichter ist und daher weniger
Masse bewegt werden muss. Die Bewegung der zylindrischen Raspeleinrichtung erfolgt
vorzugsweise durch eine Drehung um ihre Längsachse, sowie ggf. zusätzlich durch ein
Hin- und Herbewegen in Richtung der Längsachse. Es erfolgt somit einerseits ein Rotieren
der Raspeleinrichtung und andererseits ein Verschieben der Raspeleinrichtung in Längsrichtung.
Hierdurch ist ebenfalls sichergestellt, dass das Lebensmittel in kleine Stücke zerkleinert
wird.
[0016] Vorzugsweise ist bei einer scheibenförmigen Raspeleinrichtung als Entfernungseinrichtung
eine Abstreifeinrichtung vorgesehen, um ein Verstopfen der Schneiden durch Lebensmittelstücke
zu vermeiden. Bei einer zylindrischen Raspeleinrichtung ist diese vorzugsweise als
Hohlzylinder ausgebildet und innerhalb des Hohlzylinders als Entfernungseinrichtung
eine Fördereinrichtung angeordnet. Bei einer derartigen Fördereinrichtung, die vorzugsweise
innerhalb des Hohlzylinders angeordnet ist, kann es sich beispielsweise um einen Kolben
handeln, durch den die zerkleinerten Lebensmittel aus dem Zylinder herausgedrückt
werden. Ferner kann es sich bei der Fördereinrichtung auch um ein Druckluftgebläse
oder dgl. handeln, durch das die zerkleinerten Lebensmittel abgeblasen werden. Des
Weiteren ist es möglich, als Fördereinrichtung eine Förderschnecke vorzusehen. Durch
die Förderschnecke ist ein kontinuierlicher Abtransport der zerkleinerten Lebensmittel
sichergestellt. Aufgrund des Vorsehens einer Fördereinrichtung ist es möglich, die
als Hohlzylinder ausgebildete Raspeleinrichtung in jeder beliebigen Lage, auch horizontal,
anzuordnen. Ferner ist es möglich, als Entfernungseinrichtung eine Abstreifeinrichtung
mit einer Fördereinrichtung zu kombinieren. Hierbei ist beispielsweise innerhalb der
als Hohlzylinder ausgebildeten Raspeleinrichtung eine Fördereinrichtung vorgesehen,
die durch eine an der Zylinderaußenfläche anliegende Abstreifeinrichtung unterstützt
wird. Auch ist es möglich, innerhalb und außerhalb einer als Hohlzylinder ausgebildeten
Raspeleinrichtung eine Abstreifeinrichtung vorzusehen.
[0017] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ferner eine Zustelleinrichtung zum automatischen
Zustellen des Lebensmittels in Richtung der Raspeleinrichtung aufweisen. Ebenso ist
es möglich, die Raspeleinrichtung in Richtung des Lebensmittels zuzustellen. Sofern
als Raspeleinrichtung ein Hohlzylinder eingesetzt wird, der im wesentlichen horizontal
ausgerichtet ist, kann eine Zustelleinrichtung entfallen, da es hierbei möglich ist,
die Zustellung des Lebensmittels aufgrund seines Eigengewichts zu realisieren.
[0018] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die anliegende Zeichnung näher erläutert.
[0019] Die Figur zeigt eine schematische Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0020] Ein im wesentlichen quaderförmiger tiefgefrorener Fleischblock 10 ist auf einer Halteeinrichtung
12 durch geeignete Halterungen befestigt. Die Halteeinrichtung 12 ist in Richtung
des Pfeils 14 in der Fig. nach links und rechts verschiebbar. Hierzu ist die Halteeinrichtung
10 entsprechend einem Schlitten auf einem Tisch o.dgl. befestigt. Durch das Verschieben
der Halteeinrichtung 12 in Richtung des Pfeils 14 erfolgt ein Zustellen des Fleischblocks
10 in Richtung einer Raspeleinrichtung 16.
[0021] Die Raspeleinrichtung 16 ist als Hohlzylinder ausgebildet und weist an einer Mantelfläche
18 eine Vielzahl von Schneiden 20 auf. Jede Schneide 20 ist in Form einer Viertel-Kugel
ausgebildet. Die Schneiden 20 sind vorzugsweise an der Mantelfläche 18 derart angeordnet,
dass jeweils eine Anzahl an Schneiden 20 entlang eines an der Mantelfläche 18 verlaufenden
Rings hintereinander angeordnet ist. Hierbei ist jede zweite ringförmige Reihe an
Schneiden 20 identisch ausgebildet, wobei die dazwischen liegenden Reihen an Schneiden
20 jeweils versetzt angeordnet sind, so dass Schneiden 20 benachbarter ringförmiger
Reihen zueinander auf Lücke angeordnet sind.
[0022] Vorzugsweise ist eine Vielzahl an Schneiden 20 vorgesehen, wobei die Schneiden einen
mittleren Abstand von weniger als 30 mm, vorzugsweise weniger als 20 mm, aufweisen.
[0023] Das durch Drehen der Raspeleinrichtung 16 in Richtung des Pfeils 22 von dem tiefgefrorenen
Fleischblock 10 abgeschnittene Fleisch fällt entweder außerhalb der zylindrischen
Raspeleinrichtung 16 in der Figur nach unten in eine Auffangeinrichtung 24 oder gelangt
nach innen in einen Hohlraum 26 der zylindrischen Raspeleinrichtung 16.
[0024] In dem Hohlraum 26 der Raspeleinrichtung 16 ist eine Förderschnecke 28 angeordnet,
durch die in den Hohlraum 26 gelangendes zerkleinertes Fleisch in Richtung der Auffangeinrichtung
24 transportiert wird.
[0025] Um ein Zerkleinern des Fleischblocks 10 in kleine Stücke sicherzustellen, wird die
Raspeleinrichtung 16 zusätzlich zu der Rotation in Richtung des Pfeils 22 in Richtung
eines Pfeils 30 senkrecht zur Drehrichtung der zylindrischen Raspeleinrichtung 16
bewegt.
[0026] Vorzugsweise ist die Auffangeinrichtung 24 gekühlt, so dass das von dem tiefgekühlten
Fleischblock 10 durch die Raspel 16 abgeschnittene Fleisch auf einer niedrigen Temperatur
gehalten wird und unmittelbar nach dem Zerkleinern wieder gekühlt wird. Vorzugsweise
erfolgt auch eine Kühlung der Raspel 16. Insbesondere ist es möglich, die gesamte
Vorrichtung oder zumindest den Teil der Vorrichtung, in dem das Fleisch zerkleinert
und aufgefangen wird, zu kühlen oder in einer Kühlkammer anzuordnen. Hierdurch ist
ein Antauen des Fleischblocks 10 vermieden.
1. Vorrichtung zum Zerkleinern tiefgefrorener Lebensmittel, insbesondere tiefgefrorener
Fleischblöcke (10), mit
einer Halteeinrichtung (12) zur Aufnahme des Lebensmittels (10) und
einer mehrere Schneiden (20) aufweisenden Raspeleinrichtung (16),
wobei die Halteeinrichtung (12) und die Raspeleinrichtung (16) mittels einer Antriebseinheit
zum Zerkleinern des Lebensmittels (10) relativ zueinander bewegbar sind,
gekennzeichnet durch
eine Entfernungseinrichtung (28) zum Entfernen des zerkleinerten Lebensmittels von
der Raspeleinrichtung (16).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (12) und/oder die Raspeleinrichtung (16) eine oszillierende
Bewegung ausführen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Raspeleinrichtung (16) scheibenförmig mit an der Stirnseite angeordneten Schneiden
(20) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass Schneidenausbuchtungen (20) mit einer Öffnung in der Stirnseite und einer im wesentlichen
senkrecht zur Stirnseite angeordneten Öffnung vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Raspeleinrichtung (16) zylindrisch mit an der Mantelfläche (18) angeordneten
Schneiden (20) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Raspeleinrichtung (16) um die Längsachse drehbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Raspeleinrichtung (16) entlang der Längsachse verschiebbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass die Raspeleinrichtung (16) ein Hohlzylinder mit innerhalb des Hohlzylinders angeordneter,
als Entfernungseinrichtung dienender, Förderschnecke (28) ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zustelleinrichtung zum Zustellen des Lebensmittels (10) in Richtung der Raspeleinrichtung
(16) oder der Raspeleinrichtung (16) in Richtung des Lebensmittels (10) vorgesehen
ist.