[0001] Die Erfindung betrifft einen Pressenkopf für das Verbinden von Rohrleitungen nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Beim Verbinden von Rohrleitungen durch einen Pressvorgang mittels Pressbacken, sei
es durch radiales fliessendes Verpressen von Leitungskomponenten, sei es durch axiales
Zusammenschieben von Leitungskomponenten, ist es aus Sicherheitsgründen (Dichtheit)
erforderlich, die Pressbacken bzw. deren Arbeitsflächen über den gesamten Pressweg
möglichst parallel zueinander zu bewegen. Dadurch sollen unrunde Pressverbindungen
und/oder ein Verkanten der Leitungskomponenten vermieden werden. Beim Verkanten kommt
entweder der Schiebevorgang durch hohe Kraftspitzen zum Stillstand, und/oder es entsteht
eine undichte Rohrverbindung.
[0003] Als Schiebeverbindungen ausgebildete Rohrkupplungen sind durch die EP 0 159 997 B1
bekannt. Als radiale Pressverbindungen ausgebildete Rohrkupplungen sind durch die
DE 27 09 946 C2 und die GB 2 205 373 A bekannt.
[0004] Hierfür gibt es Zangen mit Handhebeln und einem Zangenmaul, dessen Arbeitsflächen
durch bogenförmige Gleitführungen an den Handhebeln parallel zueinander bewegt und
gehalten werden (DE 44 11 292 C2 und DE 44 19 862 C1 der gleichen Anmelderin). Mit
solchen rein manuellen Werkzeugen lassen sich aber nur relativ geringe Presskräfte
erzeugen, zumal die Gleitführungen stark reibungsbehaftet sind, wodurch sich ein schlechter
Wirkungsgrad und eine Einsatzmöglichkeit nur für kleine Rohrdurchmesser ergibt. Ähnliche
Zangen mit Scherengelenken und gleitenden Parallelführungen sind durch die DE 28 51
282 C2 und das DE 93 07 957 U1 bekannt.
[0005] Durch die DE 39 21 055 A1 ist es bei hydraulisch angetriebenen Greifern für Roboter
bekannt, zwei mit Zahnleisten versehene Greifbacken parallel zueinander durch Rollen
an einem Tragelement zu führen und durch zwei Ritzel und eine zentrale Zahnstange
anzutreiben. Die Ritzel liegen jedoch auf der gleichen Seite der Trennfuge zwischen
den Greifern wie die Greifer selbst. Dadurch ergeben sich kurze Führungen und eine
Verkantungsneigung. Die Zahnstange gehört jedoch zu einem Spezialantrieb, und der
Greiferkopf ist nicht dafür vorgesehen, mit Standardantrieben vereinigt zu werden.
Für die Erzeugung von Presskräften ist diese bekannte Greifvorrichtung weder vorgesehen
noch geeignet.
[0006] In der DE 44 46 503 C1 wird dieses Antriebsprinzip für eine hydraulische Presszange
weiter entwickelt, wobei die beiden Ritzel jeweils auf die der Trennfuge zwischen
den Pressbacken gegenüberliegenden Pressbacken einwirken. Dadurch ist eine Verlängerung
der Gleitführungen möglich. Die Pressbacken sind jedoch komplizierte Bauteile und
erfordern eine aufwändige spanabhebende Bearbeitung. Die Zahnstange gehört auch hierbei
zu einem Spezialantrieb, und der Pressbackenkopf ist nicht dafür vorgesehen, mit Standardantrieben
mit Spreizrollen vereinigt zu werden.
[0007] Ein derartiger Standardantrieb in Form eines elektrohydraulischen Handwerkzeugs mit
Spreizrollen ist in der DE 195 35 691 C1 beschrieben, die für das Verständnis der
Erfindung förderlich ist.
[0008] Die DE 31 29 204 A1 offenbart eine axiale Presszange mit einem austauschbaren Pressbackenkopf,
der mit zwei Spreizrollen versehen ist und von einem keilförmigen Spreizkörper angetrieben
wird. Die Parallelführung der Pressbacken erfolgt durch einen Zylinderstift, an dem
durch die Verkantungsneigung der weit ausladenden Pressbacken erhebliche Reibungsverluste
entstehen. Dies ist der nächstkommende Stand der Technik, allerdings sind hierbei
die Spreizrollen am Pressbackenkopf angeordnet, so dass jeder Pressbackenkopf mit
solchen Spreizrollen versehen sein muss, was die Herstellung verteuert.
[0009] Fernliegender Stand der Technik sind die DE 21 36 782 C2, die DE 27 09 946 C2, die
bereits genannte DE 27 09 946 C2, die bereits genannte GB 2 205 373 A und die DE 27
25 280 A1, bei denen die etwa radial einwirkenden gekrümmten Arbeitsflächen an den
Enden zweiarmiger Hebel angeordnet sind, die reine Schwenkbewegungen ausführen und
zweiteilige Zangenmäuler bilden. Dadurch ändern sich die Abstände zwischen den Kanten
der Zangenmäuler unterschiedlich, und es entstehen anfänglich birnenförmige Verformungen
der Rohre, die bei weiterem Schliessen der Zangenmäuler wegen der Reibung zwischen
den Arbeitsflächen und der Rohroberfläche kaum noch rückgängig zu machen sind. Für
die Herstellung von Rohrverbindungen durch axiales Zusammenschieben von Rohrkomponenten
sind diese bekannten Werkzeuge weder vorgesehen noch geeignet.
[0010] Man hat daher auch bereits gemäss der DE 34 23 283 C2 versucht, an den Enden der
zweiarmigen Hebel schwenkbare Pressbacken anzuordnen und deren Parallelbewegungen
durch komplizierte eingefräste Kulissenführungen zu erzwingen.
[0011] Weitere Versuche, unrunde Pressergebnisse durch drei und vier Pressbacken wenigstens
teilweise zu kompensieren sind in der EP 0 451 806 A1, der EP 0 504 490 A1, der FR
2 528 750 A und in der DE 42 06 439 A1 beschrieben. Ausserdem ist bei mehr als zwei
Pressbacken die erforderliche Synchronisation der Pressbacken aufwendig und schwierig:
Alle Pressbacken müssen relativ zueinander beweglich geführt und gesteuert werden.
[0012] Die WO 98/28110 und die US-PS 4 955 652 offenbaren keine Pressenköpfe für das Verbinden
von Rohrleitungen, d.h. angetriebene Werkzeuge, mit denen erhebliche Presskräfte über
erhebliche Verschiebewege erzeugt werden können.
[0013] Durch die WO 98/28110 ist ein Zentrier- und Klemmwerkzeug bekannt, bei dem die freien
Enden zweier Winkelhebel aus einem geschlitzten Zentrierkopf heraus und wieder in
diesen hinein bewegbar sind. Der Antrieb der Winkelhebel erfolgt über zwei von einer
Kolbenstange angetriebene Laschen, die mit den inneren Enden der Winkelhebel ein Scherengelenk
bilden. Die freien Enden der Winkelhebel sind mit Klemmkörpern versehen, die keine
Parallelbewegung ausführen, sondern mit den Winkelhebeln verschwenkbar sind, um beispielsweise
den inneren Rand eines trichterförmigen Blechkörpers in axialer Richtung gegen den
radialen Rand des Werkzeuggehäuses zu verspannen, was aus einem Vergleich der Figuren
1 und 2 hervorgeht. Die bekannte Anordnung besitzt keine Parallelogrammlenker und
ist für unter Kraft stehende längere und parallele Verschiebewege weder vorgesehen
noch geeignet.
[0014] Durch die US-PS 4 955 652 ist ein Greifwerkzeug für das ferngesteuerte Herstellen
und Lösen von axialen Steckverbindungen elektrischer, hydraulischer und pneumatischer
Art mit angeschlossenen Leitungen oder Kabeln vorgesehen, die seitlich am Greifwerkzeug
vortbeigeführt werden müssen. Das Gerät besitzt zwei Paare von Parallelogrammlenkern,
die jedoch geräteseitig nicht unmittelbar angetrieben sind. Die Klemmung erfolgt vielmehr
unter der Wirkung von Federn und wird durch axiale Kräfte zwischen dem Greifwerkzeug
und der Steckverbindung unterstützt. Es heisst ausdrücklich, dass die Klemmung nahezu
ausschliesslich durch Längskräfte erfolgt. Die Klemmbacken bilden eine Gabel, die
wegen der seitlichen Vorbeiführung der Leitungen oder Kabel exzentrisch zu einer Mittenebene
der Parallelogrammlenker angeordnet ist. Schon daraus ergibt sich, dass die Klemmkräfte
nur sehr gering sein können. Keiner der Parallelogrammlenker ist Teil eines kraftgetriebenen
Doppelhebels. Auch diese bekannte Anordnung ist für mit hohen Verformungskräften durchzuführende
längere und parallele Verschiebungen weder vorgesehen noch geeignet.
[0015] Der gesamte Stand der Technik zeigt, dass es extrem schwierig ist, mit einfachen
und zuverlässigen Mitteln exakte Parallelbewegungen von Arbeitsflächen von Pressvorrichtungen
zu erzeugen.
[0016] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Pressenkopf der eingangs beschriebenen
Gattung anzugeben, der mit einfachen und zuverlässigen Mitteln exakte Parallelbewegungen
von nur zwei antiparallel beweglichen Arbeitsflächen von Pressvorrichtungen erzeugt,
bei dem die innere Reibung ganz erheblich reduziert ist und der auch für grosse Rohrdurchmesser
geeignet ist.
[0017] Im Zuge weiterer Ausgestaltungen der Erfindung soll auch die zusätzliche Aufgabe
gelöst werden, den Pressenkopf auswechselbar auf herkömmliche Antriebsmaschinen mit
Spreizrollen aufzusetzen.
[0018] Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem Pressenkopf der eingangs beschriebenen
Gattung erfindungsgemäss durch die Merkmale im Kennzeichen des Patentanspruchs 1.
[0019] Durch eine derartige Lösung wird die gestellte Aufgabe in vollem Umfange gelöst;
insbesondere wird ein Pressenkopf der eingangs beschriebenen Gattung angegeben, der
mit einfachen und zuverlässigen Mitteln exakte Parallelbewegungen von nur zwei antiparallel
beweglichen Arbeitsflächen von Pressvorrichtungen erzeugt, bei dem die innere Reibung
ganz erheblich reduziert und ausschliesslich auf solche an Schwenklagern beschränkt
ist, der auch für grosse Rohrdurchmesser geeignet ist und leicht manuell geöffnet
werden kann. Weitere Vorteile sind in der Detailbeschreibung angegeben.
[0020] Es ist dabei im Zuge weiterer Ausgestaltungen der Erfindung besonders vorteilhaft,
wenn - entweder einzeln oder in Kombination - :
* Erste, zweite, dritte und vierte Gelenkachsen vorgesehen sind, von denen
a) zwei weitere fest beabstandete zweite Gelenkachsen, auf denen schwenkbare Laschen
gelagert sind, an der Haltevorrichtung angeordnet sind, während
b) weitere, im Abstand veränderbare dritte Gelenkachsen in den den Steuerflächen abgekehrten
anderen Enden der Zangenhebel angeordnet sind, auf denen die gegeneinander beweglichen
Druckstücke gelagert sind, die ihrerseits vierte Gelenkachsen tragen, die über die
besagten Laschen mit den zweiten Gelenkachsen verbunden sind.
* die Druckstücke Arbeitsflächen aufweisen, oder wenn die Druckstücke mit Aufnahmeelementen
für das formschlüssige Einsetzen von Pressstücken mit Arbeitsflächen, versehen sind,
* die Pressstücke über quer zur Pressbewegung verlaufende Schiebeführungen und Rastkörper
lösbar mit den Druckstücken verbunden sind,
* die Druckstücke im Querschnitt U-förmig mit Bohrungen in den Schenkeln ausgebildet
sind und die antriebsfernen Enden der Zangenhebel und der Laschen übergreifen, und
wenn die dritten und vierten Gelenkachsen durch fluchtende Bohrungen in den Schenkeln
und in den besagten Enden der Zangenhebel und der Laschen hindurch geführt sind,
* die Pressstücke mit Arbeitsflächen für das axiale Verpressen von Rohrkupplungen
versehen sind, oder wenn die Preßstücke mit Arbeitsflächen für das radiale Verpressen
von Rohrkupplungen versehen sind,
* die Preßstücke auf gegenüberliegenden Seiten mit unterschiedlichen Arbeitsflächen
für das radiale Verpressen von Rohrkupplungen versehen sind,
* der Pressenkopf fest mit einer Antriebsmaschine verbunden ist und/oder, wenn der
Pressenkopf zum auswechselbaren Aufsetzen auf eine Antriebsmaschine ausgebildet ist.
[0021] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachfolgend anhand der Figuren
1 bis 5 näher erläutert.
[0022] Es zeigen :
- Figur 1
- eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines Pressenkopfes für ein axiales
Zusammenschieben von Rohrkupplungen in geschlossenem Zustand,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Figur 1 in geöffnetem Zustand,
- Figur 3
- eine Seitenansicht des Gegenstandes nach Figur 2 in Richtung des Pfeils III in Figur
2,
- Figur 4
- einen teilweisen Schnitt durch den Gegenstand nach Figur 2 entlang der Linie IV-IV
in Figur 2 und
- Figur 5
- eine Draufsicht auf weitere Ausführungsbeispiele eines Pressenkopfes für ein radiales
Verpressen von Rohrkupplungen in geöffnetem Zustand.
[0023] In Figur 1 ist ein Pressenkopf 1 für das axiale Verpressen von Rohrleitungen gezeigt,
der zwei doppelarmige Zangenhebel 2 und 3 besitzt, die um erste fest beabstandete
Gelenkachsen 4 und 5 schwenkbar in einer Haltevorrichtung 6 gelagert sind. Die Haltevorrichtung
6 besteht aus zwei etwa T-förmigen zueinander parallelen Platten und dient zum Aufsetzen
auf eine hier nicht gezeigte Antriebsmaschine, von der nur die Spreizrollen 7 und
8 gezeigt sind. Eine derartige Antriebsmaschine ist in der DE 195 35 691 C1 beschrieben.
Bohrungen 6a dienen zum Durchstecken eines Bolzens zur Verriegelung mit der Antriebsmaschine.
[0024] Die maschinenseitigen Enden 2a und 3a der Zangenhebel 2 und 3 sind mit Steuerflächen
2b und 3b zum Abrollen der Spreizrollen 7, 8 und zum Zusammenführen der anderen, maschinenfernen
Enden 2c und 3c der Zangenhebel 2 und 3 versehen, wobei die Anordnung spiegelsymmetrisch
zu einer Mittenebene E des Pressenkopfes 1 ausgebildet ist. Diese Mittenebene ist
gleichzeitig die Trennfuge zwischen den Zangenhebeln 2 und 3, die durch eine Spreizfeder
9 in geschlossenem Zustand gemäß Figur 1 gehalten werden.
[0025] Die Steuerflächen 2b und 3b sind schwach S-förmig gekrümmt, womit es folgende Bewandnis
hat. Die unteren und die oberen Endbereiche der Steuerflächen 2b und 3b haben in Bezug
auf die Bewegungsrichtung (Pfeil 10) der Spreizrollen 7 und 8 einen relativ steilen
Anstellwinkel, während die dazwischenliegenden mittleren Bereiche einen relativ spitzen
Anstellwinkel zu dieser Richtung aufweisen. Beim Auftreffen der Spreizrollen 7 und
8 auf die Steuerflächen 2b und 3b gemäß Figur 2 muß zunächst kräftearm ein Leerhub
überwunden werden. Alsdann erfolgt ein Kräfte verzehrender Arbeitshub für die Herstellung
der Rohrverbindung, und schließlich kommt der Vorgang zum Stillstand gemäß Figur 1.
In der allerletzten Bewegungsphase der Spreizrollen 7 und 8 bewegen sich diese auf
den oberen steilen Bereichen der Steuerflächen 2b und 3b und erzeugen gegenüber ihrem
Antrieb eine Reaktionskraft, die steuerungstechnisch erfaßt und zum Stillsetzen der
Antriebsmaschine verwendet werden kann.
[0026] Die Haltevorrichtung 6 besitzt zwei weitere fest beabstandete zweite Gelenkachsen
11 und 12, auf denen zwei schwenkbare Laschen 13 und 14 gelagert sind. In den den
Steuerflächen 2b und 3b abgekehrten anderen Enden der Zangenhebel 2 und 3 sind zwei
im Abstand veränderbare dritte Gelenkachsen 15 und 16 angeordnet, auf denen gegeneinander
bewegliche Druckstücke 17 und 18 gelagert sind, die ihrerseits vierte Gelenkachsen
19 und 20 tragen, die über die besagten Laschen 13 und 14 mit den zweiten Gelenkachsen
11 und 12 verbunden sind.
[0027] Die ersten, zweiten, dritten und vierten Gelenkachsen liegen auf jeder Seite der
Mittenebene E auf den Ecken zweier variabler virtueller Parallelogramme P1 und P2
(in fetten Linien gezeichnet), und zwar derart, daß zwei spiegelsymmetrische Parallelogrammlenker-Anordnungen
gebildet werden. Die durch die Gelenkachsen 4, 11, 15 und 19 bzw. 5, 12, 16 und 20
gebildeten Dreh- oder Schwenklager sind extrem reibungsarm und widerstandsfähig, so
daß damit große Preßkräfte übertragen und aufgenommen werden können, und zwar auch
dann, wenn die Arbeitsflächen 21 und 22 des Pressenkopfes 1 gegenüber den Parallelogrammlenker-Anordnungen
Hebelarme beträchtlicher Länge bilden, wie in den Figuren gezeigt. Der Pressenkopf
1 läßt sich auch extrem leicht von Hand öffnen, wie dies anhand von Figur 2 noch näher
beschrieben wird.
[0028] Dabei sind die ersten Gelenkachsen 4 und 5, die gleichzeitig die Schwenkachsen für
die Zangenhebel 2 und 3 sind, in die Parallelogrammlenker-Anordnungen einbezogen,
und die dritten Gelenkachsen 15 und 16 sind gleichzeitig die Antriebsachsen für die
Preß- und Rückzugsbewegung.
[0029] Die Druckstücke 17 und 18 können entweder selbst mit Arbeitsflächen versehen sein,
oder - wie in den Figuren gezeigt - mit auswechselbaren Aufnahmeelementen 23 und 24
für das formschlüssige Einsetzen von Preßstücken 25 und 26 mit den Arbeitsflächen
21 und 22 für das Verbinden der Rohrleitungen. Im vorliegenden Fall sind die Aufnahmeelemente
23 und 24 als Schwalbenschwanz-Verbindungen ausgebildet. Für eine lösbare Arretierung
dienen federbelastete Rastkörper 27 und 28.
[0030] Das komplette Werkzeug (mit der Antriebsmaschine) läßt sich zum Aufsetzen auf die
Rohrleitungen durch manuellen Druck entsprechend den Pfeilen 29 und 30 gegen die Kraft
der Spreizfeder 9 leicht öffnen, wodurch die zueinander stets parallelen Arbeitsflächen
21 und 22 den Abstand D2 erhalten, in den die axial noch unverpreßte Rohrkupplung
eingebracht werden kann. Durch Einfahren der Spreizrollen 7 und 8 aus der in in Figur
2 gezeigten Position gelangen die Spreizrollen 7 und 8 auf den Steuerflächen 2b und
3b und alle beweglichen Teile des Pressenkopfes 1 in die in Figur 1 gezeigte Position.
Die Differenz von D2 und D1 entspricht in etwa dem axialen Preßweg. Die anderen, maschinenfernen
Enden 2c und 3c der Zangenhebel 2 und 3 sind jetzt wieder in der in der Ebene E liegenden
Trennfuge geschlossen und der Preßvorgang ist zuverlässig beendet, wobei im Antriebssystem
eine Kraftspitze entsteht, die zum Abschalten verwendet wird, wie bereits beschrieben.
[0031] Aus den Figuren 3 und 4 geht hervor, daß die Druckstücke 17 und 18 einen nach unten
(bezogen auf die Zeichnungen) offenen U-förmigen Querschnitt mit Bohrungen in den
Schenkeln besitzen und nach Art von "Reitern" auf die Zangenhebel 2 und 3 und die
Laschen 13 und 14 aufgesetzt sind. Dabei sind die dritten Gelenkachsen 15 und 16 durch
fluchtende Bohrungen in den maschinenfernen Enden 2c und 3c der Zangenhebel 2 und
3 und die vierten Gelenkachsen 19 und 20 durch fluchtende Bohrungen in den oberen
Enden der Laschen 13 und 14 hindurch geführt.
[0032] Die Parallelogrammlenker-Anordnungen (P1 und P2) sind beiderseits durch Schutzbleche
32 abgedeckt, um Verletzungsgefahren auszuschließen. Die Schutzbleche 32 sind in den
Figuren 1 und 2 der übersichtlichkeit halber weggelassen.
[0033] Die Preßstücke 25 und 26 haben nach oben (bezogen auf die Zeichnungen) offene U-förmige
Ausnehmungen 25a und 26a, die quer zur Bewegungsrichtung verlaufen, über die Rohrachsen
A überstehen, in die Arbeitsflächen 21 und 22 übergehen, und die gegen Preßstücke
für andere Rohrdurchmesser ausgetauscht werden können.
[0034] Die Figur 5 zeigt den Pressenkopf nach den Figuren 1 bis 4 in einer analogen geöffneten
Stellung gemäß Figur 2, jedoch mit dem Unterschied, daß in diesem Fall die Preßstücke
25 und 26 gegen andere Preßstücke 33 und 34 ausgetauscht worden sind, die mit halbzylindrischen
(oder entsprechenden polygonalen) Ausnehmungen 35 und 36 versehen sind, die Arbeitsflächen
37 und 38 zum radialen Verpressen von Rohrkupplungen oder Rohrverbindungen tragen.
Die beiderseits der Arbeitsflächen 37 und 38 liegenden Stirnflächen 33a und 33b bzw.
34a und 34b der Preßstücke 33 und 34 liegen jeweils in einer Ebene, wobei diese beiden
Ebenen bei geschlossenen Preßstücken 33 und 34 in der Mittenebene E zusammenstoßen
und auf ihrem gesamten Weg stets parallel zueinander geführt werden, wie dies bereits
für die Raumlagen der Arbeitsflächen 21 und 22 in den Figuren 1 bis 4 beschrieben
wurde. Dies gilt analog auch für die nachfolgend beschriebene Variante.
[0035] Gestrichelt dargestellt ist noch eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit: Die Preßstücke
33 und 34 sind auf der gegenüber liegenden Seite zusätzlich mit kleineren Ausnehmungen
35a und 36a bzw. Arbeitsflächen 35b und 36b versehen, so daß durch einfaches Umstecken
der Aufnahmeelemente 23 und 24 eine Anpassung des Pressenkopfes 1 an unterschiedliche
Rohrdurchmesser möglich ist. Es ist dann lediglich erforderlich, die Rastkörper 27
und 28 entsprechend anzupassen.
[0036] Als Arbeitsflächen 21, 22, 35b, 36b, 37 und 38 werden diejenigen Flächen bezeichnet,
die unmittelbar auf die Rohrkupplungen einwirken. Die Universalität des Pressenkopfes
kann noch dadurch erhöht werden, daß Preßstücke eingesetzt werden, die für das Verpressen
von Seilkauschen, Kontakten, Armaturen von Hydraulikschläuchen und dergleichen ausgebildet
sind. Auch können die gezeigten Preßstücke durch solche mit Schneiden zum Trennen
von Bolzen, Seilen und Kabeln ersetzt werden.
[0037] Während die in den Figuren 1 bis 5 gezeigten Pressenköpfe so ausgebildet sind, daß
sie auswechselbar mit herkömmlichen Antriebsmaschinen mit maschinenseitigen Spreizrollen
verbunden werden können (durch die Bohrungen 6a), können die Pressenkopfe auch baueinheitlich
mit analogen Antriebmaschinen verbunden sein.
Bezugszeichenliste :
[0038]
- 1
- Pressenkopf
- 2
- Zangenhebel
- 2a
- Ende
- 2b
- Steuerfläche
- 2c
- Ende
- 3
- Zangenhebel
- 3a
- Ende
- 3b
- Steuerfläche
- 3c
- Ende
- 4
- erste Gelenkachse
- 5
- erste Gelenkachse
- 6
- Haltevorrichtung
- 6a
- Bohrungen
- 7
- Spreizrolle
- 8
- Spreizrolle
- 9
- Spreizfeder
- 10
- Pfeil
- 11
- zweite Gelenkachse
- 12
- zweite Gelenkachse
- 13
- Lasche
- 14
- Lasche
- 15
- dritte Gelenkachse
- 16
- dritte Gelenkachse
- 17
- Druckstück
- 18
- Druckstück
- 19
- vierte Gelenkachse
- 20
- vierte Gelenkachse
- 21
- Arbeitsfläche
- 22
- Arbeitsfläche
- 23
- Aufnahmeelement
- 24
- Aufnahmeelement
- 25
- Preßstück
- 25a
- Ausnehmung
- 26
- Preßstück
- 26a
- Ausnehmung
- 27
- Rastkörper
- 28
- Rastkörper
- 29
- Pfeil
- 30
- Pfeil
- 31
- Pfeil
- 32
- Schutzbleche
- 33
- Preßstück
- 33a
- Stirnfläche
- 33b
- Stirnfläche
- 34
- Preßstück
- 34a
- Stirnfläche
- 34b
- Stirnfläche
- 35
- Ausnehmung
- 35a
- Ausnehmung
- 35b
- Arbeitsfläche
- 36
- Ausnehmung
- 36a
- Ausnehmung
- 36b
- Arbeitsfläche
- 37
- Arbeitsfläche
- 38
- Arbeitsfläche
- A
- Rohrachse
- D1
- Abstand
- D2
- Abstand
- E
- Mittenebene
- P1
- Parallelogramm
- P2
- Parallelogramm
1. Pressenkopf für das Verbinden von Rohrleitungen mit doppelarmigen Zangenhebeln (2,
3), die um erste fest beabstandete Gelenkachsen (4, 5) schwenkbar in einer Haltevorrichtung
(6) gelagert, mit Druckstücken (17, 18) versehen und durch Spreizrollen (7, 8) antreibbar
sind, wobei die einen Enden (2a, 3a) der Zangenhebel (2, 3) mit Steuerflächen (2b,
3b) zum Abrollen der Spreizrollen (7, 8) und zum Zusammenführen der anderen Enden
(2c, 3c) der Zangenhebel (2, 3) zusammen mit den dort gelagerten Druckstücken (17,
18) versehen sind und die Anordnung spiegelsymmetrisch zu einer Mittenebene (E) des
Pressenkopfes (1) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckstücke (17, 18) durch zwei gegeneinander wirkende spiegelsymmetrische Parallelogrammlenker-Anordnungen
mit weiteren Gelenkachsen (11, 12, 15, 16) an der Haltevorrichtung (6) und an den
Zangenhebeln (2, 3) gelagert sind, indem die Gelenkachsen auf jeder Seite der Mittenebene
(E) auf den Ecken zweier virtueller Paralellogramme (P1, P2) liegen, derart, dass
die beiden Parallelogrammlenker-Anordnungen gebildet sind.
2. Pressenkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass erste, zweite, dritte und vierte Gelenkachsen vorgesehen sind, von denen
a) zwei weitere fest beabstandete zweite Gelenkachsen (11, 12), auf denen schwenkbare
Laschen (13, 14) gelagert sind, an der Haltevorrichtung (6) angeordnet sind, während
b) weitere, im Abstand veränderbare dritte Gelenkachsen (15, 16) in den den Steuerflächen
(2b, 3b) abgekehrten anderen Enden (2c, 3c) der Zangenhebel (2, 3) angeordnet sind,
auf denen die gegeneinander beweglichen Druckstücke (17, 18) gelagert sind, die ihrerseits
vierte Gelenkachsen (19, 20) tragen, die über die besagten Laschen (13, 14) mit den
zweiten Gelenkachsen (11, 12) verbunden sind.
3. Pressenkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckstücke (17, 18) Arbeitsflächen aufweisen.
4. Pressenkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckstücke (17, 18) mit Aufnahmeelementen (23, 24) für das formschlüssige Einsetzen
von Pressstücken (25, 26, 33, 34) mit Arbeitsflächen (21, 22, 35b, 36b, 37, 38) versehen
sind.
5. Pressenkopf nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressstücke (25, 26, 33, 34) über quer zur Pressbewegung verlaufende Schiebeführungen
und Rastkörper (27, 28) lösbar mit den Druckstücken (17, 18) verbunden sind.
6. Pressenkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckstücke (17, 18) im Querschnitt U-förmig mit Bohrungen in den Schenkeln ausgebildet
sind und die antriebsfernen Enden (2c, 3c) der Zangenhebel (2, 3) und der Laschen
(13, 14) übergreifen, und die dritten und vierten Gelenkachsen (15, 16; 19, 20) durch
fluchtende Bohrungen in den Schenkeln und in den besagten Enden der Zangenhebel (2,
3) und der Laschen (13, 14) hindurch geführt sind.
7. Pressenkopf nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Pressstücke (25, 26) mit Arbeitsflächen (21, 22) für das axiale Verpressen von
Rohrkupplungen versehen sind.
8. Pressenkopf nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Pressstücke (33, 34) mit Arbeitsflächen (35b, 36b; 37, 38) für das radiale Verpressen
von Rohrkupplungen versehen sind.
9. Pressenkopf nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Pressstücke (33, 34) auf gegenüberliegenden Seiten mit unterschiedlichen Arbeitsflächen
(35b, 36b; 37, 38) für das radiale Verpressen von Rohrkupplungen versehen sind.
10. Pressenkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressenkopf (1) fest mit einer Antriebsmaschine verbunden ist.
11. Pressenkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressenkopf (1) zum auswechselbaren Aufsetzen auf eine Antriebsmaschine ausgebildet
ist.
12. Pressenkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Steuerflächen (2b, 3b) spiegelsymmetrisch zur Mittenebene (E) derart bogenförmig
gekrümmt verlaufen, dass die antriebsnahen und die antriebsfernen Endbereiche der
Steuerflächen (2b, 3b) einen steileren Anstellwinkel zur Mittenebene (E) aufweisen
und dass die dazwischenliegenden Mittenbereiche der Steuerflächen (2b, 3b) einen weniger
steilen Anstellwinkel zur Mittenebene aufweisen.