(19)
(11) EP 1 231 040 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.08.2002  Patentblatt  2002/33

(21) Anmeldenummer: 02001471.8

(22) Anmeldetag:  22.01.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B28D 1/18, E01C 23/088
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 12.02.2001 DE 10106381

(71) Anmelder: STEINBRECHER, Michael
67280 Quirnheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Jacobs, Willi
    53639 Königswinter (DE)
  • Steinbrecher, Michael
    67280 Quirnheim (DE)

(74) Vertreter: Fechner, Joachim, Dr.-Ing. 
Im Broeltal 118
53773 Hennef
53773 Hennef (DE)

   


(54) Mit Werkzeugen bestückte Walze für mobile Arbeitsmaschinen


(57) Mit Werkzeugen bestückte Walze für mobile Arbeitsmaschinen, insbesondere für den Straßen- und Wegebau sowie für den Einsatz als Forstmulcher, auf deren Mantelfläche (2a) Spannboxen (3) längs wenigstens einer schraubenförmigen Spur (33) aufgeschweißt sind und die Werkzeuge in die Spannboxen eingespannt sind, dadurch gekennzeichnet, daß in den auf der schraubenförmigen Spur (33) angeordneten Spannboxen (3) zwei oder mehr Arten unterschiedlich ausgebildeter Werkzeuge (7,16; 28,29; 31,32) in Mischung angebracht sind. Die Walze kann an unterschiedliche Aufgaben auf dem Gebiet des Fräsens und/oder Brechens verschiedenartiger Werkstoffe angepaßt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine mit Werkzeugen bestückte Walze für mobile Arbeitsmaschinen, insbesondere für den Straßen- und Wegebau sowie als Forstmulcher, auf deren Mantelfläche Spannboxen längs wenigstens einer schraubenförmigen Spur aufgeschweißt sind und die Werkzeuge in die Spannboxen eingespannt sind. Die Erfindung betrifft auch eine Walze dieser Art, bei der die Werkzeuge in die Spannboxen durch Wechselhalter eingespannt sind, wobei an jedem Wechselhalter ein bis drei Keil(e) und in jeder Spannbox Aufnahmen für den bzw. die Keil(e) des Wechselhalters ausgebildet sind und der Wechselhalter und die Spannbox durch ein Spannmittel in gegenseitigem Keileingriff gehalten sind.

[0002] Mobile Arbeitsmaschinen, die im Straßen- und Wegebau, im Forstbetrieb sowie in der Landschaftspflege eingesetzt werden, müssen verschiedene Aufgaben, wie das Abfräsen von Straßendecken, Zerkleinern des abgefrästen Materials, Brechen von Schotter oder Packlage erfüllen. Ferner stellen die verschiedenen zu bearbeitenden Materialien, wie Bitumen, Beton, Fels oder Holz, unterschiedliche und häufig unvorhersehbare Anforderungen an die Maschine. Eine wichtige Aufgabe ist z.B. das Abfräsen einer Fahrbahndecke und das gleichzeitige Brechen des abgefrästen Materials in einem Durchgang zwecks Wiederverwendung für die gleichzeitig gebildete neue Fahrbahndecke.
   Aus DE 43 24 234.0 ist ein Fräsbrecher für den Straßen- und Wegebau mit einer mit Fräsmeißeln bestückten, angetriebenen Walze bekannt. Die Walze trägt auf ihrem Umfang eine große Anzahl von Halterungen, in die jeweils ein Rundschaft-Fräsmeißel eingesetzt ist. Außerdem sind auf der Mantelfläche der Walze über den Walzenumfang und in Querrichtung der Walze verteilte Brecherelemente angebracht. Anders als die Fräsmeißel sind die Brecherelemente in auf der Mantelfläche gebildete Ausnehmungen eingesetzt und mit einem Bolzen in der Walze lösbar befestigt. Die Meißel dienen z.B. zum Abfräsen einer Straßendecke aus Aspalt oder Beton, während die Brecherelemente vermeiden sollen, daß sich grobes abgefrästes Material zwischen die Meißelhalter setzt, und durch ihr Zusammenwirken mit der Brecherleiste dazu dienen, dieses grobe Material auf eine gewünschte Maximalkorngröße zu brechen. Obgleich bei dieser Walze mit den Fräsmeißeln und Brecherelementen zwei unterschiedliche Werkzeuge zum Einsatz kommen, ist die Anpassungsfähigkeit der Walze an veränderte oder neue Fräs- und Brecheraufgaben begrenzt. So kann das Verhältnis der Anzahl der beiden Werkzeuge auf der Walze nur dadurch verändert werden, daß die Halterungen und/oder Ausnehmungen für die beiden Werkzeugarten teilweise unbestückt bleiben, wodurch allerdings die Leistungsfähigkeit der Walze beeinträchtigt wird. Auch besteht dann die Gefahr, daß sich unbestückte Halterungen beim Fräsbetrieb mit Feinmaterial/Bitumen zusetzen, zur Wiederbestückung gereinigt werden müssen und sich abnutzen. Ein weiterer Nachteil der bekannten Fräsbrecherwalze besteht darin, daß die Brecherwirkung durch das Zusammenspiel der Brecherelemente mit der Brecherleiste unzureichend ist.

[0003] Aus DE 100 44 369.9 ist ein Wechselhaltersystem für Werkzeuge auf Fräswalzen bekannt, bei dem jeweils nur eine Werkzeugart, insbesondere Rundschaftmeißel, auf die Walze aufgespannt wird. Ein optimaler Betrieb, bei dem die Walze mehrere Funktionen, wie z.B. Abfräsen einer Decke, Heben und Brechen des abgefrästen Materials, haben muß, ist mit dieser Walze nicht zu erreichen.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit Werkzeugen bestückte Walze für mobile Arbeitsmaschinen, insbesondere für den Straßen- und Wegebau, zu schaffen, mit der unterschiedliche Arbeitsaufgaben auf dem Gebiet des Fräsens und/oder Brechens verschiedenartiger Werkstoffe gelöst werden können. Insbesondere soll es mit der erfindungsgemäßen Walze möglich sein, Fräs- und/oder Brecheraufgaben mit ein und derselben Walze versuchsmäßig anzugehen und/oder leistungsmäßig zu optimieren. Dabei soll eine systematische Veränderung der mit der Maschine erreichbaren Fräs-, Hebe- und Brecherwirkung möglich sein, ohne daß dazu ein Walzenwechsel erforderlich ist, und die Veränderung der Wirkung soll ohne Beeinträchtigung der Leistung (oder der Werkzeugdichte auf der Walze) möglich sein. Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.

[0005] Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Walze erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in den auf der schraubenförmigen Spur angeordneten Spannboxen zwei oder mehr Arten unterschiedlich ausgebildeter Werkzeuge in Mischung angebracht sind. Es wurde gefunden, daß durch die Mischung von zwei oder mehr Werkzeugarten auf der Walze eine für die jeweilige Arbeitsaufgabe optimale Wirkung erreicht werden kann. Dabei kann es durchaus nötig sein, die Art der eingesetzten Werkzeuge und das Verhältnis der Mengenanzahl der verschiedenartigen Werkzeuge versuchsmäßig zu verändern, um die jeweils optimale kombinierte Wirkung der Werkzeuge herauszufinden. Da alle Spannboxen auf der Walze gleich ausgebildet sind und die Werkzeuge vorzugsweise den gleichen, in die Spannboxen passenden Spannteil haben, ist ein vollständiger gegenseitiger Austausch und eine beliebige Mischung der Werkzeuge auf der Walze möglich, was Voraussetzung dafür ist, daß verschiedene, den jeweiligen Arbeitszweck erfüllende Wirkungen im Betrieb erreicht werden können. Der hier benutzte Begriff der "Werkzeugmischung" schließt eine Werkzeugbestückung der Walze aus, bei der auf einer Teilfläche des Walzenmantels nur Werkzeuge der einen Art und auf einer anderen Teilfläche des Walzenmantels nur Werkzeuge der anderen Art aufgespannt sind.

[0006] Bei der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Walze sind die Werkzeuge wenigstens einer Werkzeugart einteilig ausgebildet. Diese einteiligen Werkzeuge sind im allgemeinen Flachwerkzeuge, die bevorzugt eine Hebefunktion und/oder im Zusammenwirken mit einer Brecherleiste eine Brecherfunktion haben. Diese Werkzeuge haben auf der Walze im allgemeinen eine feste Anordnung, d.h. sie sind im Gegensatz zu Rundschaftmeißeln nicht um ihre Längsachse drehbar angeordnet.

[0007] Vorzugsweise sind in die Spannboxen axialsymmetrische, zweiteilig ausgebildete Werkzeuge und nicht-axialsymmetrische, einteilig ausgebildete Werkzeuge eingesetzt. Die axialsymmetrischen zweiteiligen Werkzeuge sind im allgemeinen Rundschaftmeißel, die z.B. auf Fräsbrecherwalzen die Fräsarbeit an einer Straßendecke leisten und zwecks gleichmäßigen Verschleißes drehbar gehaltert sind. Werkzeug im Sinne der vorliegenden Erfindung ist daher nicht nur der axialsymmetrische Rundschaftmeißel, sondern auch der dazugehörige Wechselhalter, in dem der Rundschaftmeißel drehbar ist. Die nicht-axialsymmetrischen, einteilig ausgebildeten Werkzeuge sind im allgemeinen Werkzeuge, die die Hebearbeit und die Brecherarbeit leisten. Generell läßt sich aber sagen, daß die verschiedenen Werkzeugarten meistens mehrere Funktionen erfüllen. So haben Rundschaftmeißel neben ihrer Fräsfunktion auch eine weniger ausgeprägte Hebe- und Brecherfunktion, während die nicht-axialsymmetrischen Werkzeuge, insbesondere z.B. Flachmeißel neben der Hebe- und Brecherwirkung auch eine gewisse Fräswirkung aufweisen.

[0008] Vorzugsweise sind an dem Spannteil des Werkzeugs ein bis drei Keile ausgebildet, sind ferner in jeder Spannbox eine bis drei Ausnahme(n) für den bzw. die Keil(e) des Spannteils ausgebildet und sind der Spannteil des Werkzeugs und die Spannbox durch eine Schraube in gegenseitigem Keileingriff gehalten. Durch diese gegenseitige Verkeilung des Werkzeugs mit der Spannbox wird das Lockerwerden des Werkzeugs in der Spannbox fast vollständig vermieden. Selbst wenn sich das Werkzeug mit der Zeit lockern sollte, kann dies durch Anziehen der Schraube und dadurch weiteres Einziehen der Keile in die Keilaufnahmen wieder beseitigt werden. Diese Ausführungsform umfaßt auch die Variante, bei der der bzw. die Keil(e) an der Spannbox angeformt sind und die Keilaufnahme(n) in dem Werkzeug ausgebildet sind. Vorzugsweise hat das Werkzeug bzw. die Spannbox zwei Keile bzw. Keilaufnahmen.

[0009] Zweckmäßigerweise sind an dem Spannteil des Werkzeugs zwei zu seiner Mittelebene symmetrisch angeordnete Keile ausgebildet und enthält jede Spannbox zwei mit den Keilen zusammenwirkende Aufnahmen. Durch die Anordnung von je einer Keilverbindung auf beiden Seiten wird eine stabile Verblockung zwischen dem Spannteil des Werkzeugs und der Spannbox erreicht. Außerdem ergibt sich eine geringe Bauhöhe und damit mechanische Stabilität, weil die Keilverbindungen nicht zwangsläufig die Bauhöhe h über der Walzenmantelfläche vergrößern, sondern auch beiderseits neben der Schraube angeordnet sein können. Zweckmäßigerweise verläuft eine der beiden Keilflächen jeder Keilverbindung paralll zur Schraubenachse.

[0010] Die Aufgabe wird bei der eingangs ferner genannten Walze, auf die die Werkzeuge mittels Wechselhalter aufgespannt sind, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf in die Spannboxen eingespannten Wechselhaltern zwei oder mehr Arten unterschiedlich ausgebildeter Werkzeuge in Mischung angebracht sind. Durch die Teilung in den den Spannteil aufweisenden Wechselhalter und das eigentliche Werkzeug kann das letztere kostengünstiger gefertigt werden. Bei einem Verschleiß des Werkzeugteils braucht nur dieses in dem Wechselhalter ausgetauscht zu werden. Erst wenn auch der Wechselhalter verschlissen ist, ist dieser auszutauschen, ohne daß dabei die aufgeschweißte Spannbox ebenfalls zu wechseln ist. Insbesondere bei der Realisierung gemischter Werkzeugbestückungen und schneller Anpassung der Bestückung an spezifische Arbeitsaufgaben ist die Werkzeugaufspannung mittels Wechselhaltern vorteilhaft.

[0011] Bei dieser Ausführungsform sind zweckmäßigerweise die Werkzeuge wenigstens einer Werkzeugart mit dem Wechselhalter unlösbar oder unbeweglich, aber lösbar verbunden. Diese Werkzeugart ist im allgemeinen ein Flach- oder Schrämmeißel, der seine Position zur Walzendrehrichtung im Betrieb beibehalten muß, um seine bevorzugte Aufgabe der Hebung und Brechung des abgefrästen Materials erfüllen zu können. Diese Werkzeuge können dann an dem Wechselhalter angeschweißt oder drehfest angeschraubt sein.

[0012] Zweckmäßigerweise sind bei dieser Ausführungsform ferner an dem Wechselhalter zwei zu seiner Mittelebene symmetrische Keile angeformt und enthält jede Spannbox zwei mit diesen Keilen zusammenwirkende Aufnahmen. Die hiermit erzielbaren Vorteile sind die gleichen, wie sie weiter oben bereits für die Ausführungsform ohne separaten Wechselhalter beschrieben wurden, nämlich stabile Verblockung und begrenzte Bauhöhe h.

[0013] Nach der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Walze mit oder ohne Wechselhalter sind die Höhen h der Werkzeuge der verschiedenen Werkzeugarten im wesentlichen gleich. Insbesondere haben die axialsymmetrischen Werkzeuge, nämlich die Rundschaftmeißel, und die nicht-axialsymmetrischen Werkzeuge, z.B. die Flachmeißel oder Schrämmeißel, gleiche Höhe. Hierdurch wird der Verschleiß der punktuell einwirkenden, den Fräsvorgang bewirkenden Werkzeuge und der flächig wirksamen, die Hebung und Brechung des abgefrästen Materials bewirkenden Werkzeuge etwa gleich gehalten, so daß beide Werkzeugarten etwa nach gleichen Betriebszeiten ausgetauscht werden müssen. Zweckmäßigerweise sind die Werkzeuge der beiden (und ggfs weiterer) Werkzeugarten Rundschaftmeißel und Flachmeißel.

[0014] Zweckmäßigerweise sind die Werkzeuge der zwei oder mehr Werkzeugarten drehbar gehalterte Rundschaftmeißel und unbeweglich gehalterte Flachmeißel. Bei gleicher Höhe beider Werkzeugarten leistet jede Werkzeugart auch einen Beitrag zu der Arbeit, die die jeweils andere Werkzeugart leistet, d.h. die Flachmeißel leisten auch Fräsarbeit und die Rundschaftmeißel leisten im Zusammenwirken mit der Brecherleiste auch Brecherarbeit.

[0015] Vorzugsweise liegt die Steigung a/b der schraubenförmigen Spur, längs der die Spannboxen angeordnet sind, in dem Bereich von 0,22 bis 1. Die Steigung dieser Spur auf dem zylindrischen Walzenmantel ist damit bei den Ausführungen mit oder ohne separaten Wechselhalter größer als bei bekannten Fräsbrecherwalzen, wie sie beispielsweise in DE 43 24 234.0 dargestellt sind.

[0016] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen

Figur 1 die Teildarstellung einer erfindungsgemäßen Walze mit vier unterschiedlichen Werkzeugen in der Seitenansicht und teilweise im Schnitt;

Figur 2 die aneinandergefügten Abschnitte der Abwicklungen von Walzen mit Spannboxen und darin eingestannten Wechselhaltern mit Werkzeugen in unterschiedlicher Mischung;

Figur 3 die Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform des Systems aus Wechselhalter und Spannbox mit einem in den Wechselhalter eingesetzten Rundschaftmeißel, teilweise im Schnitt;

Figur 4 die Ansicht des in Figur 3 gezeigten Aggregats ohne den Meißel in Richtung des Pfeils Y gesehen; und

Figur 5 die Ansicht des in Figur 3 gezeigten Aggregats ohne den Meißel in Richtung des Pfeils Z gesehen.



[0017] Figur 1 zeigt auf einem Segment der Walze 2 vier längs einer schraubenförmigen Spur auf die Walzenoberfläche 2a aufgeschweißte Spannboxen 3. In die von links zweite und in die rechte Spannbox 3 sind jeweils ein Wechselhalter 4 in einer Weise eingespannt, die weiter unten an Hand der Figuren 3 bis 5 näher beschrieben wird. Der linke Wechselhalter 4 ist für die Drehhalterung eines Rundschaftmeißels 7 eingerichtet und enthält hierzu für die Aufnahme des Meißelschaftes eine Aufnahmebohrung 6, die in Figur 3 angedeutet ist. Der in Figur 1 rechte Wechselhalter 4 hat eine winkelförmige Werkzeugaufnahme 6 mit Gewindebohrung 4c zum Anschrauben eines Werkzeugs 28 mit einer Hartmetallplatte 29 mittels Schraube 30. In seinem Unterteil ist dieser Wechselhalter ebenso wie der Wechselhalter 4 für den Rundschaftmeißel 7 ausgebildet und mit zwei angeformten Keilen 10 mit entsprechenden keilförmigen Ausnehmungen 11 der Spannbox 3 in Eingriff, wie aus den Figuren 3 bis 5 näher ersichtlich ist.

[0018] Die in Figur 1 linke Spannbox 3 und die zweite Spannbox 3 von rechts enthalten dagegen je ein einteiliges Werkzeug 31, an dessen oberem Ende eine Hartmetallschneide 32 unlösbar, z.B. durch Eingießen oder Hartlöten, befestigt ist. Im unteren Teil 31' sind die Werkzeuge 31 ebenso wie die Wechselhalter 4 ausgebildet, so daß die Positionen der Werkzeuge 31 und der mit Werkzeugen 7 und 28 bestückten Wechselhalter 4 austauschbar sind. Insbesondere haben die Werkzeugteile 31' auch symmetrisch zu ihrer Mittelebene angeformte Keile 10, die in entsprechende Ausnehmungen 11 in den Spannboxen 3 eingreifen. Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, sind die Höhen h der Werkzeuge 7; 31,32; 28,29 über der Oberfläche 2a der Walze untereinander gleich. Die Figur zeigt vier unterschiedliche Werkzeuge auf der Walze zum Zwecke ihrer Erläuterung. In der Praxis ist die Walze im allgemeinen nur mit zwei oder drei unterschiedlichen Werkzeugen bestückt.

[0019] Figur 2 zeigt vier aneinandergefügte Abschnitte aus Walzen, die mit unterschiedlich gemischten Werkzeugen bestückt sind. Jeder Abschnitt umfaßt eine schraubenförmige Windung der Spur 33. In dem dargestellten Falle sind auf einer Windung jeweils fünf Spannboxen 3 angeordnet, in die Wechselhalter 4 mit Rundschaftmeißeln 7,16 oder mittels Schraube 30 befestigten zweischneidigen Flachmeißeln 28,29 eingesetzt sind. Wie ersichtlich, sind beide Werkzeugtypen unterschiedlich gemischt eingesetzt. Die Steigung a/b der schraubenförmigen Spur 33 liegt bei etwa 0,28. Oberhalb der Spannboxen sind ihre Kennzahlen eingetragen, unter denen die Koordinaten der Spannboxpositionen als Winkel und Axialabstand gegenüber Bezugsebenen tabellarisch erfaßt sind (nicht angegeben). In Figur 2 sind zweischneidige Flachmeißel 28,29 von erheblicher Gesamtbreite (z.B. 25-40 mm) dargestellt, deren Spurbreiten sich bei der Walzendrehung teilweise überlappen. Um diese Überlappung teilweise oder ganz zu vermeiden, können die dargestellten zweischneidigen Flachmeißel wenigstens zum Teil durch einschneidige Flachmeißel (Schrämmeißel) ersetzt werden, die nur eine Schneidenbreite von z.B. 10-12 mm haben.

[0020] Nach den Figuren 3 bis 5 besteht das erfindungsgemäße Schnellwechselhaltersystem für den Rundschaftmeißel 1 im wesentlichen aus einer auf die Walze 2 aufgeschweißten Box 3, einem in die Box 3 in der nachfolgend beschriebenen Weise lösbar eingespannten Wechselhalter 4 und einer Spannschraube 5. Der Wechselhalter 4 enthält eine als zylindrische Bohrung ausgebildete Aufnahme 6 für den Schaft 16 des Rundschaftmeißels 1. Der Meißel 1 ist in der Aufnahme 6 mit Hilfe einer Federhülse lösbar gehalten, die in Figur 3 nicht dargestellt ist und in DE 100 44 369.9 zu Figur 7 näher beschrieben ist. Der Durchmesser des Meißelkopfes 7 an seiner Basis ist genügend groß, um die Verschleißgefährdete Auflagefläche 8 des Meißelhalters zu überdecken.

[0021] Wie aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich ist, hat der Wechselhalter 4 auf beiden Seiten zur Mittelebene 9 symmetrische, keilförmige Anformungen 10, die in entsprechend keilförmige Ausnehmungen 11 in den Flügeln der Box 3 eingreifen. Der Wechselhalter 4 kann daher von vorne, d.h. in Richtung des Pfeils Y, in die Box 3 eingeschoben werden, bis die Keile 10 in den keilförmigen Ausnehmungen 11 zur Anlage kommen.

[0022] An dem Wechselhalter 4 ist zwischen den Anformungen 10 vorne eine nach unten gezogene Stirnwand 12 mit einer Gewindebohrung 12a angeformt. Die Box 3 ist dagegen hinten im mittleren Bereich nach unten gezogen und mit einer Durchgangsbohrung 3a mit einer Senkung 3b versehen. Durch die in die Gewindebohrung 12a eingeschraubte, mit ihrem Kopf 5a in der Senkung 3b abgestützte Spannschraube 5 wird der Wechselhalter 4 mit seinen Keilen 10 in die Keilausnehmungen 11 gezogen. Dadurch ergibt sich zwischen dem Wechselhalter 4 und der Box 3 eine verschleißarme Verbindung bei kompaktem Aufbau des Aggregats. Die Spannschraube 5 liegt parallel zur Tangentialebene 13, an der Oberfläche der Walze 2 in der Mitte C der Box 3, wodurch sich die im Vergleich zu dem bekannten Wechselhaltersystem geringe Bauhöhe (Abstand A-B der Meißelspitze von der Walzenoberfläche = Höhe h) ergibt. Anders als bei dem bekannten Wechselhaltersystem bedart eszumAn-undAbbaudes Wechselhalters 4 keinesSpezialwerkzeugs. Nach dem Lösen der Spannschraube 5 aus dem Gewinde 12a kann der Wechselhalter 4 auch bei starker Verschmutzung durch leichte Hammerschläge gegen den Rücken 4a aus der Keilverbindung 10,11 gelöst werden. Umgekehrt kann der Wechselhalter 4 durch leichte Hammerschläge gegen die Vorderseite 4b wieder verkeilt werden. Dabei kann eine in den Keilaufnahmen evtl. vorhandene Verschmutzung durch die Querbohrungen 14 nach außen weggedrückt werden. Ein verschlissener Wechselhalter 4 kann daher mühelos auf der Baustelle ausgetauscht werden.

[0023] Zum Austausch eines verschlissenen Meißels 1 bedient man sich eines Werkzeugs 15. An der Rückseite der Box 3 befindet sich im mittleren Bereich etwa auf Höhe der unteren Mündung der Aufnahme 6 ein Widerlager 3c, auf dem das Werkzeug zum Austreiben des Meißels 1 wie in Figur 3 dargestellt abgestützt werden kann. Durch leichte Hammerschläge auf das dem Meißelschaftboden anliegende Austreiberwerkzeug 15 kann dann der Meißel 1 mühelos aus der Aufnahme 6 ausgetrieben und ersetzt werden. Die Box 3 ist auf beiden Seiten der Mittelebene 9 mit je einer Kufe 3d versehen. Die Anschweißung der Box 3 an die Walze 2 erfolgt längs dieser Kufen 3d.


Ansprüche

1. Mit Werkzeugen bestückte Walze für mobile Arbeitsmaschinen, insbesondere für den Straßen- und Wegebau, auf deren Mantelfläche (2a) Spannboxen (3) längs wenigstens einer schraubenförmigen Spur (33) aufgeschweißt sind und die Werkzeuge in die Spannboxen eingespannt sind, dadurch gekennzeichnet, daß in den auf der schraubenförmigen Spur (33) angeordneten Spannboxen (3) zwei oder mehr Arten unterschiedlich ausgebildeter Werkzeuge (7,16; 28,29; 31,32) in Mischung angebracht sind.
 
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenartigen Werkzeuge (31) bei gleich ausgebildetem Spannteil (31') unterschiedlich ausgebildete Arbeitsteile (32) aufweisen.
 
3. Walze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge (31) wenigstens einer Werkzeugart einteilig ausgebildet sind.
 
4. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß axialsymmetrische, zweiteilig ausgebildete Werkzeuge (7,16) und nicht-axialsymmetrische, einteilig ausgebildete Werkzeuge (31,31') angebracht sind.
 
5. Walze nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Spannteil (31') des Werkzeugs (31) ein bis drei Keile (10) ausgebildet sind, in jeder Spannbox (3) eine bis drei Aufnahme(n) (11) für den bzw. die Keil(e) (10) des Spannteils (31') ausgebildet sind und der Spannteil (31') des Werkzeugs und die Spannbox (3) durch ein Spannmittel in gegenseitigem Keileingriff gehalten sind.
 
6. Walze nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Spannteil (31') des Werkzeugs (31) zwei zu seiner Mittelebene symmetrische Keile (10) ausgebildet sind und jede Spannbox (3) zwei mit den Keilen zusammenwirkende Aufnahmen (11) enthält.
 
7. Mit Werkzeugen bestückte Walze für mobile Arbeitsmaschinen, insbesondere für den Straßen- und Wegebau, bei der auf die Mantelfläche (2a) der Walze längs wenigstens einer schraubenförmigen Spur (33) Spannboxen (3) befestigt sind und die Werkzeuge in die Spannboxen (3) wenigstens zum Teil mittels Wechselhalter (4) eingespannt sind, wobei an jedem Wechselhalter (4) ein bis drei Keil(e) (10) ausgebildet sind, in jeder Spannbox (3) Aufnahmen (11) für den bzw. die Keil(e) (10) des Wechselhalters ausgebildet sind und der Wechselhalter (4) und die Spannbox (3) durch ein Spannmittel (5) in gegenseitigem Keileingriff gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß auf den in die Spannboxen (3) eingespannten Wechselhaltern (4) zwei oder mehr Arten unterschiedlich ausgebildeter Werkzeuge (7,16; 28,29; 31,32) in Mischung angebracht sind.
 
8. Walze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge (28,29; 31,32) wenigstens einer Werkzeugart mit dem Wechselhalter (4) unlösbar oder unbeweglich, aber lösbar verbunden sind.
 
9. Walze nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Wechselhalter (4) zwei zu seiner Mittelebene (9) symmetrische Keile (10) ausgebildet sind und jede Spannbox (3) zwei mit den Keilen (10) zusammenwirkende Aufnahmen (11) enthält.
 
10. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhen h der eingesetzten Werkzeuge (7,16; 31,32; 28,29) verschiedener Werkzeugarten im wesentlichen gleich sind.
 
11. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge der beiden Werkzeugarten drehbar gehalterte Rundschaftmeißel (7,16) und unbeweglich gehalterte Flachmeißel (31; 29) sind.
 
12. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Steigung a/b der schraubenförmigen Spur (33), längs der die Spannboxen (3) angeordnet sind, in dem Bereich von 0,22 bis 1,0 liegt.
 




Zeichnung