[0001] Die Erfindung betrifft eine mit Werkzeugen bestückte Walze für mobile Arbeitsmaschinen,
insbesondere für den Straßen- und Wegebau sowie als Forstmulcher, auf deren Mantelfläche
Spannboxen längs wenigstens einer schraubenförmigen Spur aufgeschweißt sind und die
Werkzeuge in die Spannboxen eingespannt sind. Die Erfindung betrifft auch eine Walze
dieser Art, bei der die Werkzeuge in die Spannboxen durch Wechselhalter eingespannt
sind, wobei an jedem Wechselhalter ein bis drei Keil(e) und in jeder Spannbox Aufnahmen
für den bzw. die Keil(e) des Wechselhalters ausgebildet sind und der Wechselhalter
und die Spannbox durch ein Spannmittel in gegenseitigem Keileingriff gehalten sind.
[0002] Mobile Arbeitsmaschinen, die im Straßen- und Wegebau, im Forstbetrieb sowie in der
Landschaftspflege eingesetzt werden, müssen verschiedene Aufgaben, wie das Abfräsen
von Straßendecken, Zerkleinern des abgefrästen Materials, Brechen von Schotter oder
Packlage erfüllen. Ferner stellen die verschiedenen zu bearbeitenden Materialien,
wie Bitumen, Beton, Fels oder Holz, unterschiedliche und häufig unvorhersehbare Anforderungen
an die Maschine. Eine wichtige Aufgabe ist z.B. das Abfräsen einer Fahrbahndecke und
das gleichzeitige Brechen des abgefrästen Materials in einem Durchgang zwecks Wiederverwendung
für die gleichzeitig gebildete neue Fahrbahndecke.
Aus DE 43 24 234.0 ist ein Fräsbrecher für den Straßen- und Wegebau mit einer mit
Fräsmeißeln bestückten, angetriebenen Walze bekannt. Die Walze trägt auf ihrem Umfang
eine große Anzahl von Halterungen, in die jeweils ein Rundschaft-Fräsmeißel eingesetzt
ist. Außerdem sind auf der Mantelfläche der Walze über den Walzenumfang und in Querrichtung
der Walze verteilte Brecherelemente angebracht. Anders als die Fräsmeißel sind die
Brecherelemente in auf der Mantelfläche gebildete Ausnehmungen eingesetzt und mit
einem Bolzen in der Walze lösbar befestigt. Die Meißel dienen z.B. zum Abfräsen einer
Straßendecke aus Aspalt oder Beton, während die Brecherelemente vermeiden sollen,
daß sich grobes abgefrästes Material zwischen die Meißelhalter setzt, und durch ihr
Zusammenwirken mit der Brecherleiste dazu dienen, dieses grobe Material auf eine gewünschte
Maximalkorngröße zu brechen. Obgleich bei dieser Walze mit den Fräsmeißeln und Brecherelementen
zwei unterschiedliche Werkzeuge zum Einsatz kommen, ist die Anpassungsfähigkeit der
Walze an veränderte oder neue Fräs- und Brecheraufgaben begrenzt. So kann das Verhältnis
der Anzahl der beiden Werkzeuge auf der Walze nur dadurch verändert werden, daß die
Halterungen und/oder Ausnehmungen für die beiden Werkzeugarten teilweise unbestückt
bleiben, wodurch allerdings die Leistungsfähigkeit der Walze beeinträchtigt wird.
Auch besteht dann die Gefahr, daß sich unbestückte Halterungen beim Fräsbetrieb mit
Feinmaterial/Bitumen zusetzen, zur Wiederbestückung gereinigt werden müssen und sich
abnutzen. Ein weiterer Nachteil der bekannten Fräsbrecherwalze besteht darin, daß
die Brecherwirkung durch das Zusammenspiel der Brecherelemente mit der Brecherleiste
unzureichend ist.
[0003] Aus DE 100 44 369.9 ist ein Wechselhaltersystem für Werkzeuge auf Fräswalzen bekannt,
bei dem jeweils nur eine Werkzeugart, insbesondere Rundschaftmeißel, auf die Walze
aufgespannt wird. Ein optimaler Betrieb, bei dem die Walze mehrere Funktionen, wie
z.B. Abfräsen einer Decke, Heben und Brechen des abgefrästen Materials, haben muß,
ist mit dieser Walze nicht zu erreichen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit Werkzeugen bestückte
Walze für mobile Arbeitsmaschinen, insbesondere für den Straßen- und Wegebau, zu schaffen,
mit der unterschiedliche Arbeitsaufgaben auf dem Gebiet des Fräsens und/oder Brechens
verschiedenartiger Werkstoffe gelöst werden können. Insbesondere soll es mit der erfindungsgemäßen
Walze möglich sein, Fräs- und/oder Brecheraufgaben mit ein und derselben Walze versuchsmäßig
anzugehen und/oder leistungsmäßig zu optimieren. Dabei soll eine systematische Veränderung
der mit der Maschine erreichbaren Fräs-, Hebe- und Brecherwirkung möglich sein, ohne
daß dazu ein Walzenwechsel erforderlich ist, und die Veränderung der Wirkung soll
ohne Beeinträchtigung der Leistung (oder der Werkzeugdichte auf der Walze) möglich
sein. Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
[0005] Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Walze erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß in den auf der schraubenförmigen Spur angeordneten Spannboxen zwei oder mehr Arten
unterschiedlich ausgebildeter Werkzeuge in Mischung angebracht sind. Es wurde gefunden,
daß durch die Mischung von zwei oder mehr Werkzeugarten auf der Walze eine für die
jeweilige Arbeitsaufgabe optimale Wirkung erreicht werden kann. Dabei kann es durchaus
nötig sein, die Art der eingesetzten Werkzeuge und das Verhältnis der Mengenanzahl
der verschiedenartigen Werkzeuge versuchsmäßig zu verändern, um die jeweils optimale
kombinierte Wirkung der Werkzeuge herauszufinden. Da alle Spannboxen auf der Walze
gleich ausgebildet sind und die Werkzeuge vorzugsweise den gleichen, in die Spannboxen
passenden Spannteil haben, ist ein vollständiger gegenseitiger Austausch und eine
beliebige Mischung der Werkzeuge auf der Walze möglich, was Voraussetzung dafür ist,
daß verschiedene, den jeweiligen Arbeitszweck erfüllende Wirkungen im Betrieb erreicht
werden können. Der hier benutzte Begriff der "Werkzeugmischung" schließt eine Werkzeugbestückung
der Walze aus, bei der auf einer Teilfläche des Walzenmantels nur Werkzeuge der einen
Art und auf einer anderen Teilfläche des Walzenmantels nur Werkzeuge der anderen Art
aufgespannt sind.
[0006] Bei der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Walze sind die Werkzeuge
wenigstens einer Werkzeugart einteilig ausgebildet. Diese einteiligen Werkzeuge sind
im allgemeinen Flachwerkzeuge, die bevorzugt eine Hebefunktion und/oder im Zusammenwirken
mit einer Brecherleiste eine Brecherfunktion haben. Diese Werkzeuge haben auf der
Walze im allgemeinen eine feste Anordnung, d.h. sie sind im Gegensatz zu Rundschaftmeißeln
nicht um ihre Längsachse drehbar angeordnet.
[0007] Vorzugsweise sind in die Spannboxen axialsymmetrische, zweiteilig ausgebildete Werkzeuge
und nicht-axialsymmetrische, einteilig ausgebildete Werkzeuge eingesetzt. Die axialsymmetrischen
zweiteiligen Werkzeuge sind im allgemeinen Rundschaftmeißel, die z.B. auf Fräsbrecherwalzen
die Fräsarbeit an einer Straßendecke leisten und zwecks gleichmäßigen Verschleißes
drehbar gehaltert sind. Werkzeug im Sinne der vorliegenden Erfindung ist daher nicht
nur der axialsymmetrische Rundschaftmeißel, sondern auch der dazugehörige Wechselhalter,
in dem der Rundschaftmeißel drehbar ist. Die nicht-axialsymmetrischen, einteilig ausgebildeten
Werkzeuge sind im allgemeinen Werkzeuge, die die Hebearbeit und die Brecherarbeit
leisten. Generell läßt sich aber sagen, daß die verschiedenen Werkzeugarten meistens
mehrere Funktionen erfüllen. So haben Rundschaftmeißel neben ihrer Fräsfunktion auch
eine weniger ausgeprägte Hebe- und Brecherfunktion, während die nicht-axialsymmetrischen
Werkzeuge, insbesondere z.B. Flachmeißel neben der Hebe- und Brecherwirkung auch eine
gewisse Fräswirkung aufweisen.
[0008] Vorzugsweise sind an dem Spannteil des Werkzeugs ein bis drei Keile ausgebildet,
sind ferner in jeder Spannbox eine bis drei Ausnahme(n) für den bzw. die Keil(e) des
Spannteils ausgebildet und sind der Spannteil des Werkzeugs und die Spannbox durch
eine Schraube in gegenseitigem Keileingriff gehalten. Durch diese gegenseitige Verkeilung
des Werkzeugs mit der Spannbox wird das Lockerwerden des Werkzeugs in der Spannbox
fast vollständig vermieden. Selbst wenn sich das Werkzeug mit der Zeit lockern sollte,
kann dies durch Anziehen der Schraube und dadurch weiteres Einziehen der Keile in
die Keilaufnahmen wieder beseitigt werden. Diese Ausführungsform umfaßt auch die Variante,
bei der der bzw. die Keil(e) an der Spannbox angeformt sind und die Keilaufnahme(n)
in dem Werkzeug ausgebildet sind. Vorzugsweise hat das Werkzeug bzw. die Spannbox
zwei Keile bzw. Keilaufnahmen.
[0009] Zweckmäßigerweise sind an dem Spannteil des Werkzeugs zwei zu seiner Mittelebene
symmetrisch angeordnete Keile ausgebildet und enthält jede Spannbox zwei mit den Keilen
zusammenwirkende Aufnahmen. Durch die Anordnung von je einer Keilverbindung auf beiden
Seiten wird eine stabile Verblockung zwischen dem Spannteil des Werkzeugs und der
Spannbox erreicht. Außerdem ergibt sich eine geringe Bauhöhe und damit mechanische
Stabilität, weil die Keilverbindungen nicht zwangsläufig die Bauhöhe h über der Walzenmantelfläche
vergrößern, sondern auch beiderseits neben der Schraube angeordnet sein können. Zweckmäßigerweise
verläuft eine der beiden Keilflächen jeder Keilverbindung paralll zur Schraubenachse.
[0010] Die Aufgabe wird bei der eingangs ferner genannten Walze, auf die die Werkzeuge mittels
Wechselhalter aufgespannt sind, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf in die Spannboxen
eingespannten Wechselhaltern zwei oder mehr Arten unterschiedlich ausgebildeter Werkzeuge
in Mischung angebracht sind. Durch die Teilung in den den Spannteil aufweisenden Wechselhalter
und das eigentliche Werkzeug kann das letztere kostengünstiger gefertigt werden. Bei
einem Verschleiß des Werkzeugteils braucht nur dieses in dem Wechselhalter ausgetauscht
zu werden. Erst wenn auch der Wechselhalter verschlissen ist, ist dieser auszutauschen,
ohne daß dabei die aufgeschweißte Spannbox ebenfalls zu wechseln ist. Insbesondere
bei der Realisierung gemischter Werkzeugbestückungen und schneller Anpassung der Bestückung
an spezifische Arbeitsaufgaben ist die Werkzeugaufspannung mittels Wechselhaltern
vorteilhaft.
[0011] Bei dieser Ausführungsform sind zweckmäßigerweise die Werkzeuge wenigstens einer
Werkzeugart mit dem Wechselhalter unlösbar oder unbeweglich, aber lösbar verbunden.
Diese Werkzeugart ist im allgemeinen ein Flach- oder Schrämmeißel, der seine Position
zur Walzendrehrichtung im Betrieb beibehalten muß, um seine bevorzugte Aufgabe der
Hebung und Brechung des abgefrästen Materials erfüllen zu können. Diese Werkzeuge
können dann an dem Wechselhalter angeschweißt oder drehfest angeschraubt sein.
[0012] Zweckmäßigerweise sind bei dieser Ausführungsform ferner an dem Wechselhalter zwei
zu seiner Mittelebene symmetrische Keile angeformt und enthält jede Spannbox zwei
mit diesen Keilen zusammenwirkende Aufnahmen. Die hiermit erzielbaren Vorteile sind
die gleichen, wie sie weiter oben bereits für die Ausführungsform ohne separaten Wechselhalter
beschrieben wurden, nämlich stabile Verblockung und begrenzte Bauhöhe h.
[0013] Nach der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Walze mit oder ohne Wechselhalter
sind die Höhen h der Werkzeuge der verschiedenen Werkzeugarten im wesentlichen gleich.
Insbesondere haben die axialsymmetrischen Werkzeuge, nämlich die Rundschaftmeißel,
und die nicht-axialsymmetrischen Werkzeuge, z.B. die Flachmeißel oder Schrämmeißel,
gleiche Höhe. Hierdurch wird der Verschleiß der punktuell einwirkenden, den Fräsvorgang
bewirkenden Werkzeuge und der flächig wirksamen, die Hebung und Brechung des abgefrästen
Materials bewirkenden Werkzeuge etwa gleich gehalten, so daß beide Werkzeugarten etwa
nach gleichen Betriebszeiten ausgetauscht werden müssen. Zweckmäßigerweise sind die
Werkzeuge der beiden (und ggfs weiterer) Werkzeugarten Rundschaftmeißel und Flachmeißel.
[0014] Zweckmäßigerweise sind die Werkzeuge der zwei oder mehr Werkzeugarten drehbar gehalterte
Rundschaftmeißel und unbeweglich gehalterte Flachmeißel. Bei gleicher Höhe beider
Werkzeugarten leistet jede Werkzeugart auch einen Beitrag zu der Arbeit, die die jeweils
andere Werkzeugart leistet, d.h. die Flachmeißel leisten auch Fräsarbeit und die Rundschaftmeißel
leisten im Zusammenwirken mit der Brecherleiste auch Brecherarbeit.
[0015] Vorzugsweise liegt die Steigung a/b der schraubenförmigen Spur, längs der die Spannboxen
angeordnet sind, in dem Bereich von 0,22 bis 1. Die Steigung dieser Spur auf dem zylindrischen
Walzenmantel ist damit bei den Ausführungen mit oder ohne separaten Wechselhalter
größer als bei bekannten Fräsbrecherwalzen, wie sie beispielsweise in DE 43 24 234.0
dargestellt sind.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen
Figur 1 die Teildarstellung einer erfindungsgemäßen Walze mit vier unterschiedlichen
Werkzeugen in der Seitenansicht und teilweise im Schnitt;
Figur 2 die aneinandergefügten Abschnitte der Abwicklungen von Walzen mit Spannboxen
und darin eingestannten Wechselhaltern mit Werkzeugen in unterschiedlicher Mischung;
Figur 3 die Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform des Systems aus Wechselhalter
und Spannbox mit einem in den Wechselhalter eingesetzten Rundschaftmeißel, teilweise
im Schnitt;
Figur 4 die Ansicht des in Figur 3 gezeigten Aggregats ohne den Meißel in Richtung
des Pfeils Y gesehen; und
Figur 5 die Ansicht des in Figur 3 gezeigten Aggregats ohne den Meißel in Richtung
des Pfeils Z gesehen.
[0017] Figur 1 zeigt auf einem Segment der Walze 2 vier längs einer schraubenförmigen Spur
auf die Walzenoberfläche 2
a aufgeschweißte Spannboxen 3. In die von links zweite und in die rechte Spannbox 3
sind jeweils ein Wechselhalter 4 in einer Weise eingespannt, die weiter unten an Hand
der Figuren 3 bis 5 näher beschrieben wird. Der linke Wechselhalter 4 ist für die
Drehhalterung eines Rundschaftmeißels 7 eingerichtet und enthält hierzu für die Aufnahme
des Meißelschaftes eine Aufnahmebohrung 6, die in Figur 3 angedeutet ist. Der in Figur
1 rechte Wechselhalter 4 hat eine winkelförmige Werkzeugaufnahme 6 mit Gewindebohrung
4
c zum Anschrauben eines Werkzeugs 28 mit einer Hartmetallplatte 29 mittels Schraube
30. In seinem Unterteil ist dieser Wechselhalter ebenso wie der Wechselhalter 4 für
den Rundschaftmeißel 7 ausgebildet und mit zwei angeformten Keilen 10 mit entsprechenden
keilförmigen Ausnehmungen 11 der Spannbox 3 in Eingriff, wie aus den Figuren 3 bis
5 näher ersichtlich ist.
[0018] Die in Figur 1 linke Spannbox 3 und die zweite Spannbox 3 von rechts enthalten dagegen
je ein einteiliges Werkzeug 31, an dessen oberem Ende eine Hartmetallschneide 32 unlösbar,
z.B. durch Eingießen oder Hartlöten, befestigt ist. Im unteren Teil 31' sind die Werkzeuge
31 ebenso wie die Wechselhalter 4 ausgebildet, so daß die Positionen der Werkzeuge
31 und der mit Werkzeugen 7 und 28 bestückten Wechselhalter 4 austauschbar sind. Insbesondere
haben die Werkzeugteile 31' auch symmetrisch zu ihrer Mittelebene angeformte Keile
10, die in entsprechende Ausnehmungen 11 in den Spannboxen 3 eingreifen. Wie aus Figur
1 ersichtlich ist, sind die Höhen h der Werkzeuge 7; 31,32; 28,29 über der Oberfläche
2
a der Walze untereinander gleich. Die Figur zeigt vier unterschiedliche Werkzeuge auf
der Walze zum Zwecke ihrer Erläuterung. In der Praxis ist die Walze im allgemeinen
nur mit zwei oder drei unterschiedlichen Werkzeugen bestückt.
[0019] Figur 2 zeigt vier aneinandergefügte Abschnitte aus Walzen, die mit unterschiedlich
gemischten Werkzeugen bestückt sind. Jeder Abschnitt umfaßt eine schraubenförmige
Windung der Spur 33. In dem dargestellten Falle sind auf einer Windung jeweils fünf
Spannboxen 3 angeordnet, in die Wechselhalter 4 mit Rundschaftmeißeln 7,16 oder mittels
Schraube 30 befestigten zweischneidigen Flachmeißeln 28,29 eingesetzt sind. Wie ersichtlich,
sind beide Werkzeugtypen unterschiedlich gemischt eingesetzt. Die Steigung a/b der
schraubenförmigen Spur 33 liegt bei etwa 0,28. Oberhalb der Spannboxen sind ihre Kennzahlen
eingetragen, unter denen die Koordinaten der Spannboxpositionen als Winkel und Axialabstand
gegenüber Bezugsebenen tabellarisch erfaßt sind (nicht angegeben). In Figur 2 sind
zweischneidige Flachmeißel 28,29 von erheblicher Gesamtbreite (z.B. 25-40 mm) dargestellt,
deren Spurbreiten sich bei der Walzendrehung teilweise überlappen. Um diese Überlappung
teilweise oder ganz zu vermeiden, können die dargestellten zweischneidigen Flachmeißel
wenigstens zum Teil durch einschneidige Flachmeißel (Schrämmeißel) ersetzt werden,
die nur eine Schneidenbreite von z.B. 10-12 mm haben.
[0020] Nach den Figuren 3 bis 5 besteht das erfindungsgemäße Schnellwechselhaltersystem
für den Rundschaftmeißel 1 im wesentlichen aus einer auf die Walze 2 aufgeschweißten
Box 3, einem in die Box 3 in der nachfolgend beschriebenen Weise lösbar eingespannten
Wechselhalter 4 und einer Spannschraube 5. Der Wechselhalter 4 enthält eine als zylindrische
Bohrung ausgebildete Aufnahme 6 für den Schaft 16 des Rundschaftmeißels 1. Der Meißel
1 ist in der Aufnahme 6 mit Hilfe einer Federhülse lösbar gehalten, die in Figur 3
nicht dargestellt ist und in DE 100 44 369.9 zu Figur 7 näher beschrieben ist. Der
Durchmesser des Meißelkopfes 7 an seiner Basis ist genügend groß, um die Verschleißgefährdete
Auflagefläche 8 des Meißelhalters zu überdecken.
[0021] Wie aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich ist, hat der Wechselhalter 4 auf beiden Seiten
zur Mittelebene 9 symmetrische, keilförmige Anformungen 10, die in entsprechend keilförmige
Ausnehmungen 11 in den Flügeln der Box 3 eingreifen. Der Wechselhalter 4 kann daher
von vorne, d.h. in Richtung des Pfeils Y, in die Box 3 eingeschoben werden, bis die
Keile 10 in den keilförmigen Ausnehmungen 11 zur Anlage kommen.
[0022] An dem Wechselhalter 4 ist zwischen den Anformungen 10 vorne eine nach unten gezogene
Stirnwand 12 mit einer Gewindebohrung 12
a angeformt. Die Box 3 ist dagegen hinten im mittleren Bereich nach unten gezogen und
mit einer Durchgangsbohrung 3
a mit einer Senkung 3
b versehen. Durch die in die Gewindebohrung 12
a eingeschraubte, mit ihrem Kopf 5
a in der Senkung 3
b abgestützte Spannschraube 5 wird der Wechselhalter 4 mit seinen Keilen 10 in die
Keilausnehmungen 11 gezogen. Dadurch ergibt sich zwischen dem Wechselhalter 4 und
der Box 3 eine verschleißarme Verbindung bei kompaktem Aufbau des Aggregats. Die Spannschraube
5 liegt parallel zur Tangentialebene 13, an der Oberfläche der Walze 2 in der Mitte
C der Box 3, wodurch sich die im Vergleich zu dem bekannten Wechselhaltersystem geringe
Bauhöhe (Abstand A-B der Meißelspitze von der Walzenoberfläche = Höhe h) ergibt. Anders
als bei dem bekannten Wechselhaltersystem bedart eszumAn-undAbbaudes Wechselhalters
4 keinesSpezialwerkzeugs. Nach dem Lösen der Spannschraube 5 aus dem Gewinde 12
a kann der Wechselhalter 4 auch bei starker Verschmutzung durch leichte Hammerschläge
gegen den Rücken 4
a aus der Keilverbindung 10,11 gelöst werden. Umgekehrt kann der Wechselhalter 4 durch
leichte Hammerschläge gegen die Vorderseite 4
b wieder verkeilt werden. Dabei kann eine in den Keilaufnahmen evtl. vorhandene Verschmutzung
durch die Querbohrungen 14 nach außen weggedrückt werden. Ein verschlissener Wechselhalter
4 kann daher mühelos auf der Baustelle ausgetauscht werden.
[0023] Zum Austausch eines verschlissenen Meißels 1 bedient man sich eines Werkzeugs 15.
An der Rückseite der Box 3 befindet sich im mittleren Bereich etwa auf Höhe der unteren
Mündung der Aufnahme 6 ein Widerlager 3
c, auf dem das Werkzeug zum Austreiben des Meißels 1 wie in Figur 3 dargestellt abgestützt
werden kann. Durch leichte Hammerschläge auf das dem Meißelschaftboden anliegende
Austreiberwerkzeug 15 kann dann der Meißel 1 mühelos aus der Aufnahme 6 ausgetrieben
und ersetzt werden. Die Box 3 ist auf beiden Seiten der Mittelebene 9 mit je einer
Kufe 3
d versehen. Die Anschweißung der Box 3 an die Walze 2 erfolgt längs dieser Kufen 3
d.
1. Mit Werkzeugen bestückte Walze für mobile Arbeitsmaschinen, insbesondere für den Straßen-
und Wegebau, auf deren Mantelfläche (2a) Spannboxen (3) längs wenigstens einer schraubenförmigen Spur (33) aufgeschweißt
sind und die Werkzeuge in die Spannboxen eingespannt sind, dadurch gekennzeichnet, daß in den auf der schraubenförmigen Spur (33) angeordneten Spannboxen (3) zwei oder
mehr Arten unterschiedlich ausgebildeter Werkzeuge (7,16; 28,29; 31,32) in Mischung
angebracht sind.
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenartigen Werkzeuge (31) bei gleich ausgebildetem Spannteil (31') unterschiedlich
ausgebildete Arbeitsteile (32) aufweisen.
3. Walze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge (31) wenigstens einer Werkzeugart einteilig ausgebildet sind.
4. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß axialsymmetrische, zweiteilig ausgebildete Werkzeuge (7,16) und nicht-axialsymmetrische,
einteilig ausgebildete Werkzeuge (31,31') angebracht sind.
5. Walze nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Spannteil (31') des Werkzeugs (31) ein bis drei Keile (10) ausgebildet sind,
in jeder Spannbox (3) eine bis drei Aufnahme(n) (11) für den bzw. die Keil(e) (10)
des Spannteils (31') ausgebildet sind und der Spannteil (31') des Werkzeugs und die
Spannbox (3) durch ein Spannmittel in gegenseitigem Keileingriff gehalten sind.
6. Walze nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Spannteil (31') des Werkzeugs (31) zwei zu seiner Mittelebene symmetrische
Keile (10) ausgebildet sind und jede Spannbox (3) zwei mit den Keilen zusammenwirkende
Aufnahmen (11) enthält.
7. Mit Werkzeugen bestückte Walze für mobile Arbeitsmaschinen, insbesondere für den Straßen-
und Wegebau, bei der auf die Mantelfläche (2a) der Walze längs wenigstens einer schraubenförmigen Spur (33) Spannboxen (3) befestigt
sind und die Werkzeuge in die Spannboxen (3) wenigstens zum Teil mittels Wechselhalter
(4) eingespannt sind, wobei an jedem Wechselhalter (4) ein bis drei Keil(e) (10) ausgebildet
sind, in jeder Spannbox (3) Aufnahmen (11) für den bzw. die Keil(e) (10) des Wechselhalters
ausgebildet sind und der Wechselhalter (4) und die Spannbox (3) durch ein Spannmittel
(5) in gegenseitigem Keileingriff gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß auf den in die Spannboxen (3) eingespannten Wechselhaltern (4) zwei oder mehr Arten
unterschiedlich ausgebildeter Werkzeuge (7,16; 28,29; 31,32) in Mischung angebracht
sind.
8. Walze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge (28,29; 31,32) wenigstens einer Werkzeugart mit dem Wechselhalter (4)
unlösbar oder unbeweglich, aber lösbar verbunden sind.
9. Walze nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Wechselhalter (4) zwei zu seiner Mittelebene (9) symmetrische Keile (10) ausgebildet
sind und jede Spannbox (3) zwei mit den Keilen (10) zusammenwirkende Aufnahmen (11)
enthält.
10. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhen h der eingesetzten Werkzeuge (7,16; 31,32; 28,29) verschiedener Werkzeugarten
im wesentlichen gleich sind.
11. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge der beiden Werkzeugarten drehbar gehalterte Rundschaftmeißel (7,16)
und unbeweglich gehalterte Flachmeißel (31; 29) sind.
12. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Steigung a/b der schraubenförmigen Spur (33), längs der die Spannboxen (3) angeordnet
sind, in dem Bereich von 0,22 bis 1,0 liegt.