[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schankanlage mit mindestens einem Vorratsbehälter
für Getränke - insbesondere mit mindestens einer Umwälzeinrichtung und/oder mindestens
einer Kühleinrichtung - wobei die Schankanlage mindestens ein Auslaßventil zur portionierten
Ausgabe von Getränken aufweist.
[0002] Gattungsgemäße Schankanlagen dieser Art sind beim Stand der Technik grundsätzlich
bekannt. Sie werden vor allem zum Ausschank von Säften oder isotonischen Getränken
oder ähnlichen Getränkemischungen verwendet. Diese Schankanlagen weisen beim Stand
der Technik in der Regel eine Kühlung und/oder eine Umwälzeinrichtung auf. Die Kühlung
und die Umwälzeinrichtung dienen dazu, daß auch über einen längeren Zeitraum hinweg
das Getränk im Vorratsbehälter gut durchmischt und frisch bleibt. Besonders bei Säften
oder isotonischen Getränken ist es hierbei wichtig, daß das Getränk im Vorratsbehälter
ständig in Bewegung gehalten wird, damit ein gravimetrische Trennung der Komponenten
des Getränkes bzw. das Absetzen von Schwebteilchen aus dem Getränk auf dem Boden des
Vorratsbehälters unterbunden wird. Während der Betriebszeit der gattungsgemäßen Schankanlagen
variiert der Füllstand des Getränks im Vorratsbehälter in Folge von Ausschank und
Nachfüllen von Getränken in bzw. aus dem Vorratsbehälter. Hierbei bedingt die so hervorgerufene
Variation des Füllstandes und damit des hydrostatischen Druckes im Vorratsbehälter,
daß das durch mindestens ein Auslaßventil pro Zeiteinheit abgezapfte Getränkevolumen
nicht konstant ist, sondern mit dem Füllstand variiert. Dies ist ein erheblicher Nachteil,
vor allem wenn eine automatische Bestimmung und Steuerung des abgezapften Volumens
erfolgen soll. Ein weiterer Nachteil bei vielen gattungsgemäßen Anlagen ist es, daß
das Getränk im Bereich mindestens eines Auslaßventils nicht optimal von der Umwälzeinrichtung
bewegt wird und somit im Bereich des Auslaßventils keine optimale Durchmischung und
Kühlung des Getränkes erreicht wird.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es somit, eine Schankanlage zu schaffen, bei der auf konstruktiv
einfache Weise die oben genannten Nachteile beseitigt sind.
[0004] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Schankanlage mindestens ein Dosiergefäß
aufweist, welches innerhalb und/oder außerhalb des Vorratsbehälters angeordnet ist,
wobei das Getränk aus dem Vorratsbehälter in das Dosiergefäß einbringbar ist und mindestens
ein Auslaßventil am Dosiergefäß - vorzugsweise an dessen Boden - angeordnet ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Schankanlage mit einem separaten Dosiergefäß bringt zum einen
den Vorteil, daß innerhalb des Dosiergefäßes eine definierte Menge des Getränkes stets
bereit gehalten wird und zum anderen, daß das Getränk innerhalb des Dosiergefäßes
unmittelbar vor dem Ausschank gezielt gut durchmischt und gekühlt gehalten werden
kann.
[0006] Eine besonders günstige Variante sieht vor, daß die Schankanlage mindestens eine
Nachfülleinrichtung aufweist, welche das Getränkevolumen und den hydrostatischen Druck
in mindestens einem Dosiergefäß konstant hält bzw. Getränk nach der Zapfung in mindestens
ein Dosiergefäß nachfüllt. Hierbei ist es besonders günstig, daß die Schankanlage
mindestens ein zeitgesteuertes Auslaßventil aufweist. Durch das Konstanthalten des
hydrostatischen Druckes fließt aus dem Dosiergefäß in einem wählbaren Zeitintervall
immer konstant das selbe Volumen an Getränk bei vollständig geöffnetem Auslaßventil
aus. Dies bedeutet, daß die abgegebene Getränkemenge einfach über die Öffnungszeit
des Auslaßventils kontrolliert werden kann und somit ein zeitgesteuertes Auslaßventil
automatisch eine gewünschte Getränkemenge über die Vorgabe einer zugeordneten Öffnungszeit
abgibt.
[0007] Eine besonders günstige Variante sieht hierbei vor, daß die Schankanlage an mindestens
einem Auslaßventil eine Ventilsteuerung - vorzugsweise mit mindestens einem Magnetventil
und/oder mindestens einer Steuerelektronik - aufweist, wobei die Ventilsteuerung das
Volumen der über das Auslaßventil abgegebenen Getränkemenge über das Zeitintervall
festlegt, in welchem sie das Auslaßventil geöffnet hält. Durch das erfindungsgemäße
Dosiergefäß ist somit eine einfache Eichung der Abgabemenge des Auslaßventils über
das Zeitintervall indem das Öffnungsventil geöffnet ist, möglich.
[0008] Nach dem Abzapfen des Getränks aus dem Dosiergefäß wird dieses wieder bis zu seiner
maximalen Füllhöhe aufgefüllt. Hierbei sieht eine günstige Variante einer Schankanlage
mit mindestens einer Umwälzeinrichtung vor, daß die Umwälzeinrichtung - vorzugsweise
permanent - Getränk über mindestens eine Zufuhrleitung aus mindestens einem Vorratsbehälter
in mindestens ein Dosiergefäß pumpt.
[0009] Eine andere günstige Variante sieht hierzu vor, daß die Schankanlage mindestens eine
- vorzugsweise in der Wandung des Dosiergefäßes angeordnete - Zufuhrpumpe aufweist,
wobei die Zufuhrpumpe - vorzugsweise permanent und/oder über eine Zufuhrleitung -
Getränk von mindestens einem Vorratsbehälter in mindestens ein Dosiergefäß pumpt.
Bei diesen Varianten der Zufuhr des Getränkes aus dem Vorratsbehälter in das Dosiergefäß
ist es unerheblich, ob das Dosiergefäß im oder außerhalb von dem Vorratsbehälter angeordnet
ist. Um den Füllstand bzw. das Volumen des Getränkes im Dosiergefäß und damit den
hydrostatischen Druck im Dosiergefäß bei vorzugsweise permanenter Befüllung des Dosiergefäßes
konstant zu halten sehen besonders geeignete Ausführungsformen vor, daß mindestens
ein Dosiergefäß einen Überlauf und/oder eine Rückführeinrichtung aufweist, wobei mindestens
ein Überlauf und/oder eine Rückführeinrichtung Getränk nach Erreichen des maximalen
Füllstandes in mindestens einem Dosiergefäß zurück in mindestens einen Vorratsbehälter
führt. Diese Varianten sind besonders günstig, da die Zuführung des Getränkes aus
dem Vorratsbehälter in das Dosiergefäß permanent laufen kann und dadurch das Getränk
im Dosiergefäß ständig kühl und gut durchmischt gehalten wird. Die Frische und Durchmischung
des Getränkes wird bei einer weiteren günstigeren Ausführungsform dadurch erreicht,
daß mindestens ein Auslaß mindestens einer Zufuhrpumpe und/oder mindestens einer Zufuhrleitung
in mindestens einem Dosiergefäß in der unmittelbaren Nähe mindestens eines Auslaßventils
angeordnet ist. Hierdurch ist das beim nächsten Zapfvorgang aus dem Dosiergefäß in
z.B. ein Glas ausgeschenkte Getränk besonders frisch und gut durchmischt.
[0010] Hierzu sieht eine andere besonders günstige Variante vor, daß mindestens ein Dosiergefäß
als stehendes unten geschlossenes Gefäß mit mindestens einem Überlauf und/oder mindestens
einer Rückführeinrichtung an seinem oberen Ende ausgebildet ist, wobei mindestens
ein Auslaß mindestens einer Zufuhrleitung und/oder mindestens einer Zufuhrpumpe im
unteren Bereich des Dosiergefäßes - vorzugsweise in der Nähe des Auslaßventils - angeordnet
ist.
[0011] Weitere Merkmale und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Figurenbeschreibung. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Ausführungsform bei der das Dosiergefäß im Vorratsbehälter
angeordnet ist und
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Ausführungsform bei der das Dosiergefäß außerhalb des
Vorratsbehälters angeordnet ist.
[0012] Bei der in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Schankanlage
ist der Vorratsbehälter 11 auf einem Gehäuse 8, in welches das Kühlaggregat eingebaut
ist, aufgesetzt. Über den Kühlkörper 9 wird das Getränk 10 im Vorratsbehälter 11 gekühlt.
Eine Umwälzeinrichtung 7 hält das Getränk permanent oder intermittierend in Bewegung,
sodaß es ständig gleichbleibend gut durchmischt und gekühlt bleibt. Erfindungsgemäß
ist nun vorgesehen, daß das Dosiergefäß 1 im Bereich des Auslaßventils 4 angeordnet
ist. Bei der hier dargestellten Ausführungsform weist das oben offene Dosiergefäß
einen Überlauf 12 auf. Hierbei ist es wichtig, daß der Füllstand des Getränks 10 im
Vorratsbehälter 11 nie höher als der Überlauf 12 steht. So lange dies erfüllt ist,
ist der hydrostatische Druck und das Getränkevolumen im Dosiergefäß 1 immer konstant.
Wird über die Ventilsteuerung 3 das Auslaßventil 4 geöffnet, so strömt innerhalb eines
definierten Zeitintervalls eine definierte Getränkemenge aus dem Dosiergefäß 1 in
das Glas 5, welches sich optional auf dem Glashalter 6 befindet. Ist die Zeit, welche
für die Abgabe der benötigten Getränkemenge aus dem Dosiergefäß 1 durch das Auslaßventil
4 in das Glas 5 vorgesehen ist, abgelaufen, so schließt die Ventilsteuerung 3 das
Auslaßventil 4. Das Nachfüllen des Dosiergefäßes 1 kann alternativ über die Zufuhrleitung
2 mit Hilfe der Umwälzeinrichtung 7 oder über eine separate Zufuhrpumpe 13 erfolgen.
Hierbei ist es besonders günstig, daß der Auslaß der Zufuhrleitung 2 und/oder der
Auslaß der Zufuhrpumpe 13 in der Nähe des Auslaßventils 14 angeordnet sind, da dadurch
immer besonders frisches gut durchmischtes Getränk im unteren Bereich des Dosiergefäßes
1 und damit in der Nähe des Auslaßventils 4 vorhanden ist. Ist das Dosiergefäß 1 nach
dem Abzapfen einer definierten Getränkemenge mittels der Zufuhrleitung 2 oder der
Zufuhrpumpe 13 wieder gefüllt, so sieht eine günstige Variante vor, daß weiterhin
Getränk durch die Zufuhrpumpe 13 oder die Zufuhrleitung 2 in das Dosiergefäß gefördert
wird und das überschüssige Getränk über den Überlauf 12 wieder in den Vorratsbehälter
11 zurückläuft. Dadurch bleibt bei gleichbleibendem hydrostatischen Druck im Dosiergefäß
1 das dort vorhandene Getränk stets kühl und frisch.
[0013] Eine weitere in Fig. 2 gezeigte günstige Ausführungsform sieht vor, daß das Dosiergefäß
1 außerhalb des Vorratsbehälters 11 angeordnet ist. Das Getränk wird über die Zufuhrleitung
2 in das Dosiergefäß 1 - vorzugsweise permanent - gefördert. Dies kann zum einen einfach
dadurch erfolgen, daß der Füllstand im Vorratsbehälter 11 immer oberhalb des maximalen
Füllstands im Dosiergefäß 1 gehalten wird. Alternativ hierzu kann, wenn der Füllstand
im Vorratsbehälter 11 unterhalb des maximalen Füllstandes im Dosiergefäß 1 liegt,
die Zufuhrleitung 2 eine eigene Zufuhrpumpe 13 aufweisen. Im Bereich des maximalen
Füllstandes des Dosiergefäßes 1 kann wie in Fig. 1 ein Überlauf vorgesehen sein. Günstiger
ist es jedoch bei einer Variante, bei welcher das Dosiergefäß, wie in Fig. 2 gezeigt,
außerhalb des Vorratsbehälters ist, wenn im Bereich des maximalen Füllstandes im Dosiergefäß
1 eine Rückführeinrichtung 14 angeordnet ist. Diese Rückführeinrichtung 14 fördert
entweder unter Ausnutzung der Schwerkraft oder unter Zuhilfenahme einer Pumpe 15 das
überschüssige Getränkevolumen aus dem Dosiergefäß 1 wieder in den Vorratsbehälter
11 zurück. Wird dieser Kreislauf permanent aufrecht erhalten, so bleibt das Getränk
bei Bedarf ständig kühl und gut durchmischt. Alternativ hierzu ist es auch denkbar,
daß im Dosiergefäß 1 ein hier nicht dargestellter Schwimmer angeordnet ist, welcher
beim Erreichen des maximalen Füllstandes im Dosiergefäß 1 die Zufuhrleitung 2 schließt
und diese erst wieder öffnet, wenn der Füllstand im Dosiergefäß 1 unter den Maximalfüllstand
gefallen ist. Bei dieser Variante ist eine Rückführeinrichtung 14 bzw. ein Überlauf
12 nicht unbedingt nötig. Diese Variante kann jedoch nur dann eingesetzt werden, wenn
das Getränk nicht permanent gemischt und/oder gekühlt werden muß.
[0014] Die vorzugsweise zeitgesteuerte Abgabe des Getränkes mittels eines Auslaßventils
und einer diesem zugeordneten Ventilsteuerung in z.B. ein Glas erfolgt analog wie
in der in Fig. 1 dargestellten Variante.
1. Schankanlage mit mindestens einem Vorratsbehälter für Getränke - insbesondere mit
mindestens einer Umwälzeinrichtung und/oder mindestens einer Kühleinrichtung - wobei
die Schankanlage mindestens ein Auslaßventil zur portionierten Ausgabe von Getränken
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schankanlage mindestens ein Dosiergefäß (1) aufweist, welches innerhalb und/oder
außerhalb des Vorratsbehälters (11) angeordnet ist, wobei das Getränk (10) aus dem
Vorratsbehälter (11) in das Dosiergefäß (1) einbringbar ist und mindestens ein Auslaßventil
(4) am Dosiergefäß (1) - vorzugsweise an dessen Boden - angeordnet ist.
2. Schankanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eine Nachfülleinrichtung (2,13) aufweist, welche das Getränkevolumen
und den hydrostatischen Druck in mindestens einem (1) Dosiergefäß konstant hält bzw.
Getränk nach der Zapfung in mindestens ein Dosiergefäß (1) nachfüllt.
3. Schankanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens ein zeitgesteuertes Auslaßventil (4) aufweist.
4. Schankanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schankanlage an mindestens einem Auslaßventil (4) eine Ventilsteuerung (3) -
vorzugsweise mit mindestens einem Magnetventil und/oder mit mindestens einer Steuerelektronik
- aufweist, wobei die Ventilsteuerung (3) das Volumen der über das Auslaßventil (4)
abgegebenen Getränkemenge über das Zeitintervall festlegt, in welchem sie das Auslaßventil
(4) geöffnet hält.
5. Schankanlage mit mindestens einer Umwälzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwälzeinrichtung (7) - vorzugsweise permanent - Getränk über mindestens eine
Zufuhrleitung (2) aus mindestens einem Vorratsbehälter (11) in mindestens ein Dosiergefäß
(1) pumpt.
6. Schankanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schankanlage mindestens eine - vorzugsweise in der Wandung des Dosiergefäßes
(1) angeordnete - Zufuhrpumpe (13) aufweist, wobei die Zufuhrpumpe (13) - vorzugsweise
permanent und/oder über eine Zufuhrleitung - Getränk von mindestens einem Vorratsbehälter
(11) in mindestens ein Dosiergefäß (1) pumpt.
7. Schankanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Dosiergefäß (1) einen Überlauf (12) und/oder eine Rückführeinrichtung
(14) aufweist, wobei mindestens ein Überlauf (12) und/oder mindestens eine Rückführeinrichtung
(14) Getränk nach Erreichen des maximalen Füllstandes in mindestens einem Dosiergefäß
(1) zurück in mindestens einen Vorratsbehälter (11) führt.
8. Schankanlage nach einem der Ansprüche 5 oder 6 und nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Auslaß mindestens einer Zufuhrpumpe (13) und/oder mindestens einer
Zufuhrleitung (2) in mindestens einem Dosiergefäß (1) in der unmittelbaren Nähe mindestens
eines Auslaßventils (4) angeordnet ist.
9. Schankanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Dosiergefäß (1) als stehendes unten geschlossenes Gefäß mit mindestens
einem Überlauf (12) und/oder mindestens einer Rückführeinrichtung (14) an seinem oberen
Ende ausgebildet ist, wobei mindestens ein Auslaß mindestens einer Zufuhrleitung (2)
und/oder mindestens einer Zufuhrpumpe (13) im unteren Bereich des Dosiergefäßes (1)
- vorzugsweise in der Nähe des Auslaßventils (4) - angeordnet ist.