[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Karde mit einem
Tambour, einem Wanderdeckel und verstellbaren Flexbögen, die den Kardierabstand zwischen
Tambour und Wanderdeckel, d.h. zwischen den entsprechenden sich gegenüberliegenden
Garniturspitzen bestimmen, wobei eine durch Energiezufuhr betätigbare Verstelleinrichtung
für die Flexbögen vorgesehen ist, um sich im Betrieb ergebende Kardierabstandsänderungen
auszugleichen sowie eine entsprechende Karde.
[0002] Ein Verfahren bzw. eine Karde dieser Art ist der DE 2948825 zu entnehmen. Dort besteht
die Verstelleinrichtung für jeden flexiblen Bogen aus mehreren durch Temperaturänderungen
dehnbaren Stäben, die durch Energiezufuhr, beispielsweise mittels einer elektrischen
Heizeinrichtung erwärmt werden können. Durch die Erwärmung werden die Stäbe entsprechend
dem jeweiligen Wärmeausdehnungskoeffizienten länger. Da die sich in Bezug auf die
Drehachse der Trommel radial erstreckenden Stäbe an ihrem radial inneren Ende am Trommelschild
bzw. am Flexbogen abgestützt werden und an ihren radial äusseren Enden am jeweiligen
Flexbogen drücken, wird der Flexbogen entsprechend der Längenausdehnung der Stäbe
an den entsprechenden Abstützpunkten in radialer Richtung verschoben.
[0003] In der DE-A-2948825 wird zum Ausdruck gebracht, dass die Temperatur der beteiligten
Zylinder der Karde im Lauf der Betriebszeit zunimmt bis eine Gleichgewichtstemperatur
erreicht wird und dass die entsprechende Temperaturerhöhung, die mit Werten von ca.
30°C beschrieben wird, eine Änderung der Dimensionen der Zylinder insbesondere eine
Durchmesservergrösserung bewirkt. Besonders kritisch ist dies bei der Trommel der
Karde, da sie einen verhältnismässig grossen Druckmesser aufweist, wodurch die auftretenden
Temperaturänderungen zu deutlichen Durchmesserveränderungen führen. Zusätzlich zu
der thermischen Ausdehnung der Trommel kommt noch eine weitere Ausdehnung hinzu, die
als elastische Dehnung infolge der in Betrieb herrschenden Fliehkraft zu verstehen
ist.
[0004] Es wird weiterhin in der genannten Schrift zum Ausdruck gebracht, dass sich sowohl
der Einfluss der Fliehkraft als auch der Einfluss des Temperaturanstieges nicht sofort
bei der Inbetriebsetzung der Maschine auswirken, sondern erst nach einer gewissen
Zeitverzögerung, die, was den Einfluss der Fliehkraft betrifft, mindestens solange
wie die Beschleunigungszeit der beteiligten Elemente bei der Karde, z.B. des Tambours
ist. Der Einfluss des Temperaturanstieges bis eine Gleichgewichtstemperatur erreicht
ist, dauert erfahrungsgemäss über viel längere Betriebszeiträume an, die mehrere Stunden
betragen können.
[0005] Bei der hier relevanten Lösung gemäss Fig. 3 der DE-A-2948825 wird über einen Temperaturfühler
die Temperatur der Oberfläche der Trommel gemessen und es wird ein entsprechendes
Signal über eine Leitung zu einer Steuereinrichtung übermittelt. Dort wird, unter
Ausnutzung von vorprogrammierten Beziehungen, das Signal in ein der Durchmesservergrösserung
entsprechendes Signal, umgewandelt. Es werden anschliessend die Stelleinrichtungen,
beispielsweise mittels Temperaturänderung dehnbare Stäbe über Leitungen aktiviert,
um durch Erwärmung der Stäbe eine radiale Verschiebung der Flexbögen an den Abstützpunkten
zu erreichen, um hierdurch die thermische Ausdehnung der Trommel zu kompensieren.
Auch die durch Fliehkraft bedingte Durchmesservergrösserung der Trommel kann berücksichtigt
werden.
[0006] Beim bekannten Vorschlag wird der Abstand zwischen der Trommel und dem Wanderdeckel
im kalten Zustand und im Stillstand auf den erwünschten Kardierabstand eingestellt.
Es wird der allmählichen Verkleinerung des Kardierabstandes durch die Vergrösserung
des Durchmessers der Trommel aufgrund von Fliehkraft und Temperaturanstieg dadurch
begegnet, dass die Flexbögen über die Stelleinrichtungen weiter nach aussen verschoben
werden, so dass der Kardierabstand auf den nominellen Wert erhalten bleibt.
[0007] Es sind auch eine Reihe von Vorschlägen gemacht worden, die sich mit anderen Stelleinrichtungen
befassen, die zur Verschiebung der Flexbögen verwendet werden können. Beispielsweise
befasst sich die EP-A-787841 unter anderem mit Stelleinrichtungen in Form von sogenannten
Piezotranslatoren, bei denen eine Längenänderung und daher eine entsprechende Stellbewegung
aufgrund einer angelegten Spannung erfolgt.
[0008] Weiterhin beschreibt die noch nicht veröffentlichte deutsche Patentanmeldung 10037710.6
der vorliegenden Anmelderin eine Reihe von weiteren Stelleinrichtungen für die Flexbögen
einer Karde, die durch Energiezufuhr betätigt werden. Beispielsweise wird dort eine
Verstelleinrichtung beschrieben mit einer Aktorik in Form von aufheizbaren Bimetallelementen,
die durch Erwärmung mittels elektrischer Energie zu einer Verstellbewegung veranlasst
werden können.
[0009] Auch beschreibt die zuletzt genannte Anmeldung eine Verstelleinrichtung mit einer
Aktorik in Form von elektromagnetischen Stelleinrichtungen, wobei die Energiezufuhr
zu den die Stelleinrichtungen bildenden Elektromagneten mittels eines elektrischen
Stromkreises vorgenommen wird.
[0010] Darüber hinaus beschreibt die zuletzt genannte deutsche Patentanmeldung eine Verstelleinrichtung
mit einer Aktorik in Form von hydraulisch oder pneumatisch dehnbaren Stelleinrichtungen,
wobei die Energiezufuhr durch die Anbringung von hydraulischem bzw. pneumatischem
Druck vorgenommen wird.
[0011] Wenn eine Karde aus dem Stillstand hochlaufen muss, um eine gewisse Partie von Faserflocken
zu verarbeiten, verändern sich kontinuierlich während einer gewissen Zeit die Temperaturen
der verschiedenen Teile der Maschine bis schlussendlich ein stetiger bzw. gleichbleibender
Zustand erreicht wird. Die "transiente" Periode dieser Temperaturveränderungen ist
viel länger als die Hochlaufperiode selbst. Ein Wärmeausgleich wird z.B. erst nach
1 bis 5 Stunden erreicht.
[0012] Es entspricht der normalen Praxis, die Einstellung des Kardierabstandes im Deckelbereich
so zu wählen, dass er nach dem Abschluss der transienten Periode richtig ist.
[0013] Ein System nach der DE-A-2948825 hat den Vorteil, dass der Kardierabstand während
der Hochlaufphase zumindest im wesentlichen konstant gehalten werden kann, so dass
auch während dieser Hochlaufphase die Kardierarbeit stets unter konstanten Bedingungen
im Kardierspalt abläuft und die Qualität des von der Karde produzierten Bandes zumindest
im wesentlichen konstant bleibt, was letztendlich für die Qualität des aus diesem
Faserband produzierten Garnes ausschlaggebend ist. Eine gleichbleibende Qualität wird
von Webereien sehr geschätzt, da sie dann mit konstanten Einstellungen der Webmaschinen
arbeiten können, ohne Garnbrüche und entsprechende Webfehler befürchten zu müssen.
[0014] Beim Stand der Technik wird also beim Einschalten und Hochlaufen einer Karde der
allmählichen Verkleinerung des Kardierabstandes durch die Vergrösserung des Durchmessers
der Trommel aufgrund von Fliehkraft und Temperaturanstieg dadurch begegnet, dass die
Flexbögen über die Stelleinrichtungen weiter nach aussen verschoben werden, so dass
der Kardierabstand auf dem nominellen Wert erhalten bleibt. Dies hat aber den Nachteil,
dass bei Ausfall der Energiezufuhr zu den Stelleinrichtungen, die Verschiebung der
Flexbögen nicht mehr gewährleistet ist, und die Gefahr besteht, dass die Garnituren
der Trommel in Berührung mit den Garnituren des Wanderdeckels gelangen, wodurch grössere
Schäden angerichtet werden könnten. Solche Störungen sind auf jeden Fall zu vermeiden.
[0015] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren bzw. eine Karde der Eingangs
genannten Art vorzusehen, bei dem bzw. bei der auch im Falle des Versagens der Energieversorgung
zu den Stelleinrichtungen oder bei einer anderweitigen Fehlfunktion der Stelleinrichtungen
eine Berührung der Tambourgarnitur mit den Wanderdeckelgarnituren und daher grössere
Schäden zuverlässig vermieden werden können.
[0016] Um diese Aufgabe zu lösen, zeichnet sich das erfindungsgemässe Verfahren dadurch
aus, dass der Kardierabstand durch Energiezufuhr zu der Verstelleinrichtung verkleinert
und durch Drosselung der Energiezufuhr vergrössert wird.
[0017] Die erfindungsgemässe Karde wird so ausgelegt, dass der Kardierabstand durch Energiezufuhr
zu der Verstelleinrichtung verkleinerbar ist und durch Drosselung der Energiezufuhr
vergrösserbar ist.
[0018] Die erfindungsgemässe Auslegung erfordert eine andere Vorgehensweise bei der Einstellung
und Inbetriebnahme der Karde.
[0019] Die Karde wird nämlich so eingestellt, dass im kalten Zustand und im Stillstand der
eingestellte Abstand zwischen den sich gegenüberliegenden Garniturspitzen der Trommel
und der Wanderdeckel deutlich grösser ist als der im Betrieb erwünschte Kardierabstand,
und zwar um einen Betrag der zumindest im wesentlichen dem Grad der Ausdehnung der
Trommel aufgrund von Fliehkraft und dem Grad der, im stetigen Betrieb herrschenden
thermischen Ausdehnung entspricht.
[0020] Bei Inbetriebnahme der Karde, d.h. unmittelbar vor Einschalten der Karde, wird die
Verstellung der Flexbögen über die Verstelleinrichtung dann herbeigeführt, um den
Kardierabstand von einem Ausgangswert grösser als der erwünschte Betriebsabstand auf
einen erwünschten Betriebsabstand zu verkleinern. Bei einer Durchmesservergrösserung
der Trommel aufgrund zunehmender Aufwärmung und/oder Zentrifugalkraft, die eine Verkleinerung
des Betriebsabstandes bewirken würde, wird die Energiezufuhr zur Verstelleinrichtung
herabgesetzt, um eine Verstellung der flexiblen Bögen in eine Richtung zu erreichen,
die der Beibehaltung des erwünschten Betriebsabstandes dient.
[0021] Mit anderen Worten erfolgt beim erfindungsgemässen System die Verstellung umgekehrt
zu der bisherigen Praxis. Das heisst, dass im kalten Zustand und im Stillstand der
Abstand zwischen Wanderdeckel und Tambour so eingestellt wird, dass er einen optimalen
Wert plus die erwarteten Kardierspaltänderungen (gleich die radiale Aufbereitung der
Trommel durch Zentrifugalkraft und Temperaturausdehnung minus die (kleinere) radiale
Aufweitung des Tambourschildes aufgrund von Temperaturänderungen) beträgt. Es werden
dann vor Inbetriebnahme der Karde die beispielsweise durch Wärmezufuhr erwärmbare
Stelleinrichtungen aufgewärmt, um eine Verstellung der flexiblen Bögen herbeizuführen,
wodurch der Kardierabstand auf den Betriebsabstand verkleinert wird. Bei Inbetriebnahme
der Karde und Eintreten der Durchmesservergrösserung der Trommel wird die Heizleistung
entsprechend reduziert, wodurch die flexiblen Bögen radial nach aussen verschoben
werden, so dass beim Erreichen des Gleichgewichtszustandes der nominelle Kardierabstand
sozusagen ohne Heizleistung vorhanden ist.
[0022] Bei Anwendung von Heizstäben, die bei Erwärmung länger werden, bzw. bei Anwendung
von Stelleinrichtungen, die bei Energiezufuhr länger oder dicker werden, erfordert
dies eine Umkehrkinematik, beispielsweise einen Hebel zwischen den Stelleinrichtungen
und den flexiblen Bögen, so dass eine Längenveränderung der Heizstäbe bzw. eine Abmessungsvergrösserung
der Stelleinrichtung zu einer radial nach innen gerichteten Bewegung der flexiblen
Bögen führt und umgekehrt.
[0023] Das erfindungsgemässe System hat den Vorteil, dass bei Ausfall der Heizung bzw. der
Energiezufuhr der Kardierabstand automatisch grösser wird, so dass eine Berührung
zwischen den sich gegenüberliegenden Garniturspitzen nicht eintreten kann. Weiterhin
wird im Dauerbetrieb eine kleinere Heizleistung bzw. Energiezufuhr benötigt.
[0024] Die Verwendung des erfindungsgemässen Systems beschränkt sich aber nicht nur auf
die Inbetriebnahme der Karde, sondern kann auch dazu verwendet werden, um etwaige
im Langzeitbetrieb erforderliche Nachstellungen des Kardierspaltes vorzunehmen.
[0025] Mit zunehmender Produktion der Karde tritt allmählich eine Abnutzung der Garnituren
ein, die zu einer Vergrösserung des Kardierabstandes führt. Es ist auch bekannt, sowohl
die Trommelgarnitur als auch die Deckelgarnituren von Zeit zu Zeit während des Betriebes
der Karde zu schleifen, um eine optimale Zahn- bzw. Spitzenform der Garnituren zu
erhalten, wodurch die Qualität der Kardierarbeit auf dem erwünschten hohen Niveau
gehalten werden kann. Solche Schleifvorgänge führen auch zu einer Vergrösserung des
Kardierabstandes.
[0026] Die erfindungsgemässe Verstelleinrichtung kann auch dazu benutzt werden, die Vergrösserung
des Kardierabstandes aufgrund von Abnutzung oder aufgrund von Schleifvorgängen zu
kompensieren, so dass der Kardierabstand stets, zumindest im wesentlichen, konstant
beim erwünschten optimalen Wert bleibt.
[0027] Eine besonders günstige Variante des erfindungsgemässen Verfahrens zeichnet sich
dadurch aus, dass nach dem Erreichen eines stabilen Betriebszustandes bei einer etwaig
eintretenden Vergrösserung des Kardierabstandes, beispielsweise aufgrund von Abnutzung
der Garnituren mit zunehmender Produktion bzw. aufgrund von Schleifvorgängen, die
die Garnituren der Trommel bzw. der Wanderdeckel verkürzen, die Energiezufuhr zu der
Verstelleinrichtung erneut vergrössert wird, um den Kardierabstand zumindest im wesentlichen
auf einem erwünschten Wert zu halten.
[0028] Dies kann dadurch erfolgen, dass nach dem Erreichen eines stabilen Betriebszustandes
die Energiezufuhr zu der Verstelleinrichtung zur erneuten Verkleinerung des Kardierabstandes,
um Verschleiss bzw. Schleifvorgänge zu berücksichtigen, geregelt bzw. gesteuert verändert
wird entweder aufgrund von Messungen des jeweils herrschenden Kardierabstandes oder
aufgrund von Erfahrungswerten für die Abnutzung der Garnituren als Funktion der Produktion
seit Inbetriebnahme der Garnituren und ggf. unter Berücksichtigung der Dauer und Intensität
von etwaigen durchgeführten Schleifvorgängen.
[0029] Alternativ hierzu kann bei Anwendung eines Kardierabstandmesssystems, das den Abstand
zwischen den Garniturspitzen oder einen äquivalenten Wert misst, sowohl während der
Hochlaufphase als auch im stetigen Betrieb gearbeitet werden, um die Energiezufuhr
zu den Stelleinrichtungen so zu regeln, dass der Kardierabstand zumindest im wesentlichen
bei einem Sollwert bleibt.
[0030] Besonders bevorzugte Ausführungsvarianten des erfindungsgemässen Verfahrens bzw.
der erfindungsgemässen Karde, sind den Patentansprüchen zu entnehmen.
[0031] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nunmehr anhand
der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer herkömmlichen Karde von der Seite gesehen,
- Fig. 2
- eine Darstellung entsprechend der Schnittebene II in Fig. 1 im Bereich des Wanderdeckels,
um eine erste Ausführungsvariante der Erfindung darzustellen,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht eines in Fig. 2 schematisch dargestellten Flexbogens in Pfeilrichtung
III gesehen,
- Fig. 4
- eine Grafik zur Erläuterung des Aufwärmverhaltens einer Karde,
- Fig. 5A bis 5E
- eine Zeichnung zur näheren Erläuterung des erfindungsgemässen Verfahrens bei der Einstellung
des Kardierabstandes,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsvariante eines Steuersystems
zur Einstellung des Kardierabstandes entsprechend der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines Regelsystems zur Regelung des Kardierabstandes
entsprechend einer weiteren Variante der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 8,9,10
- Darstellungen ähnlich der Fig. 2, jedoch von weiteren erfindungsgemässen Varianten,
[0032] Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine an sich bekannte Wanderdeckelkarde 10, beispielsweise
die Karde C50 der Anmelderin in schematischer Darstellung.
[0033] Das zu kardierende Fasermaterial, das aus Naturfasern oder synthetischen Fasern oder
Mischungen derselben bestehen kann, wird in Form von aufgelösten und gereinigten Flocken
in den Füllschacht 12 eingespeist, von einem Briseur oder Vorreisser 14 als Wattenvorlage
übernommen, einem Tambour bzw. einer Trommel 16 übergeben und von einem Wanderdeckelsatz
18 parallelisiert, der über Umlenkrollen 20, 22, 24, 26 gegenläufig zur Drehrichtung
28 des Tambours 16 angetrieben ist.
[0034] Fasern aus dem auf dem Tambour 16 befindlichen Faservlies werden dann von einer Abnahmewalze
30 abgenommen und in an sich bekannter Weise in einer aus verschiedenen Walzen bestehenden
Auslaufpartie 32 zu einem Kardenband 34 gebildet. Dieses Kardenband 34 wird dann von
einer Bandablage 36 in einer Transportkanne 38 in zykloidischer Art abgelegt.
[0035] Die Zeichnung gemäss Fig. 2 zeigt im Prinzip nur einen Teil der rechten Seite der
Karde 10 (in der Schnittebene II-II der Fig. 1 gesehen) im wesentlichen nur oberhalb
der Drehachse 40 der Trommel 16, die von den beiden Trommelschildern 42 getragen wird,
wovon nur der rechte Trommelschild 42 in Fig. 2 ersichtlich ist. Das Bezugszeichen
44 deutet auf einen Wanderdeckelstab des Wanderdeckelsatzes 18 hin, nämlich den Wanderdeckelstab,
der sich gerade im Bereich der Schnittebene II-II befindet.
[0036] Der Wanderdeckelstab 44 weist an seinen beiden Enden Deckelköpfe 46 auf (nur den
rechten Deckelkopf in Fig. 2 gezeigt), wobei die Deckelköpfe 46 jeweils an einem sogenannten
Flexbogen 48 entlanggleiten, wovon nur der rechte Flexbogen 48 in Fig. 2 gezeigt ist.
Dieser Flexbogen ist für sich in Fig. 3 gezeichnet, und man sieht aus Figur 3, dass
der Flexbogen 48 in an sich bekannter Weise bogenförmig ist, wobei die äussere Führungsfläche
50 des Flexbogens 48 den Teil eines Kreiszylinders bildet und sich zwischen den Umlenkrollen
20 und 26 der Fig. 1 erstreckt. In diesem Bereich bestimmen die Gleitflächen 50 der
Flexbögen, d.h. des gezeigten Flexbogens 48 und der entsprechende nicht gezeigte Flexbogen
auf der anderen Seite der Trommel 16, den Kardierabstand K zwischen den Garniturspitzen
52 der Trommel und den Garniturspitzen 54 des Wanderdeckels, die jeweils nur bereichsweise
in Fig. 2 eingezeichnet sind, jedoch in an sich bekannter Weise in der Praxis über
die volle Zylinderfläche der Trommel 16 bzw. über die gesamte Arbeitsbreite des Deckels
44 verteilt sind.
[0037] Man sieht aus Fig. 2, dass der Flexbogen 48 in einer Führung 56 am Trommelschild
42 enthalten ist, wobei die Führung der Flexbögen 48 seitlich führt, d.h. eine axiale
Bewegung des Flexbogens verhindert, jedoch eine radiale Bewegung des Flexbogens entsprechend
dem Doppelpfeil 58 in Fig. 2 ermöglicht. Eine Bewegung des Flexbogens 48 in Richtung
des Doppelpfeils 58 wird durch eine Verstelleinrichtung 60 bewerkstelligt und führt
zu einer Veränderung des Kardierabstandes K. In diesem Beispiel besteht die Verstelleinrichtung
60 für jeden Flexbogen aus drei getrennten Stelleinrichtungen, die jeweils mit 62A,
62B, 62C in Fig. 3 schematisch dargestellt sind. Es können aber für jeden Flexbogen
weniger als drei Stelleinrichtungen oder mehr als drei Stelleinrichtungen vorgesehen
werden, je nach dem wie die konkrete Auslegung der Flexbogen realisiert ist. Beispielsweise
könnten fünf solche Stelleinrichtungen für jeden Flexbogen vorgesehen werden oder
nur zwei Stelleinrichtungen, wenn der Flexbogen relativ kurz ausgelegt ist. Auch sind
Anordnungen denkbar, bei denen der Flexbogen an einem Ende schwenkbar am Tambourschild
42 angelegt ist und nur an einer Stelle von einer entsprechenden Stelleinrichtung
62 radial verschoben wird. Auch sind geteilte Flexbögen denkbar. Die Anordnung des
Flexbogens auf der anderen Seite der Karde wird auf jeden Fall üblicherweise spiegelsymmetrisch
zu der gezeigten Anordnung auf der rechten Seite der Karde ausgelegt. Jede Stelleinrichtung
62 führt zu einer entsprechenden Stellbewegung des Flexbogens in radialer Richtung
entsprechend dem lokalen Doppelpfeil 58, wie in Fig. 3 gezeigt. Alle drei Stelleinrichtungen
62A, 62B und 62C sind im Prinzip gleich aufgebaut, wobei die konkrete Auslegung der
Stelleinrichtung 62C aus Fig. 2 ersichtlich ist.
[0038] In Fig. 2 besteht die Stelleinrichtung 62C aus einem mittels eines elektrisch betriebenen
Heizkörpers 64 aufheizbaren Stab 66 aus Metall und einer Umkehrkinematik 68 in Form
eines zweiarmigen Hebels 69 mit einem ersten und mit einem zweiten auf entgegengesetzten
Seiten eines Drehpunktes 70 angeordneten Arm 72 und 74, wobei der Drehpunkt 70 hier
in Form einer Drehachse vorliegt, die am Trommelschild 42 gehalten ist. Der Heizstab
66 greift bei einem Gelenkstift 76 auf den ersten Arm 72 des Hebels 68 an, während
der zweite Arm 74 des Hebels auf den Flexbogen 48 einwirkt.
[0039] Das dem zweiarmigen Hebel 68 entgegengesetzte Ende 82 des Heizstabes 62 erstreckt
sich gleitbar durch einen Anschlag 78 am Trommelschild 42, der als Fixbogen oder als
lokale Abstützung realisiert werden kann und stützt sich mittels einer Einstellmutter
80, die auf einem Gewinde am Ende des Heizstabes 66 aufgeschraubt ist, auf der Innenseite
des Anschlages 78 ab.
[0040] Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 2 ist der Flexbogen 48 ( wie auch der Flexbogen
auf der anderen Seite der Karde) nach innen vorverspannt und drückt somit in einer
radial nach innen gerichteten Richtung auf den zweiten Arm 74 des zweiarmigen Hebels
68, so dass der Heizstab 66 in Zugspannung belastet ist. Da das dem zweiarmigen Hebel
68 entgegengesetzte Ende 82 des Heizstabes 66 gleitbar durch den Anschlag 78 hindurchgeführt
ist, ermöglicht eine Drehbewegung der Mutter 80 eine Grundeinstellung des Kardierabstandes
K.
[0041] Die Ausbildung, wie in Fig. 2 gezeigt, ist im Prinzip für alle drei Einstellrichtungen
62A, 62B und 62C in Fig. 3 identisch realisiert, nur wird bei der mittleren Einstelleinrichtung
62B das freie Ende des zweiten Armes 74 des zweiarmigen Hebels 68 über einen Stift
so mit dem Flexbogen 48 verbunden, dass der Arm 74 des doppelarmigen Hebels 68 nicht
nur radial nach aussen gerichtete drückende Kräfte auf den Flexbogen 48, sondern auch
radial nach innen gerichtete, ziehende Kräfte auf diesen ausüben kann. Dies ist erforderlich
um sicherzustellen, dass der Flexbogen eine genau definierte Position gegenüber dem
Tambourschild 42 annimmt. Diese Ausführung kann so gewählt werden wie bei 84 in Fig.
8 gezeigt.
[0042] Dagegen sind die zwei auf der linken und rechten Seite von Fig. 3 dargestellten Einstelleinrichtungen
62A und 62C so ausgelegt, dass sie nur radial nach aussen gerichtete drückende Kräfte
auf den nach innen vorverspannten Flexbogen ausüben können.
[0043] Die Fig. 2 zeigt ausserdem, dass die wirksamen Längen I
1 und I
2 des ersten und des zweiten Armes 72 bzw. 74 des zweiarmigen Hebels unterschiedlich
gewählt werden können, um ein Übersetzungsgetriebe zu realisieren, wodurch eine Längenänderung
des Heizstabes zu einer vergrösserten radialen Bewegung des Angriffspunktes am Flexbogen
führt. Das Übersetzungsverhältnis kann beispielsweise 1:2 betragen.
[0044] Wie bereits angedeutet ist die Anordnung auf der anderen Seite der Karde spiegelsymmetrisch
zu der Anordnung auf der rechten Seite angeordnet, jedoch sonst gleich realisiert.
[0045] Bei Inbetriebnahme der Karde führt die Kardierarbeit, insbesondere durch das Auflösen
der Faserflocken in Einzelfasern mit den Garnituren 52 und 54 der Trommel 16 bzw.
der Deckelstäbe 44 sowie durch weitere mechanische Arbeit an Elementen der Karde zu
einer Aufwärmung der Karde. Die Aufwärmung der Karde ist somit eine produktionsabhängige
Grösse und erfolgt immer vom Trommelumfang her. Bis ein stabiler Temperaturzustand
erreicht ist, dauert es erfahrungsgemäss 1 bis 5 Stunden. Die Figur 4 zeigt mit der
durchgehenden Linie a) die Temperatur T der Trommel in °C als Funktion der Betriebszeit
t in Stunden, während die gestrichelte Linie b) den entsprechenden Temperaturverlauf
für die Trommelschilder zeigt. Man merkt, dass ab dem Zeitpunkt t
1 beide Temperaturen konstant bleiben und dass ein konstanter Temperaturunterschied
ΔT existiert, der üblicherweise bei etwa 10°C liegt.
[0046] Zu berücksichtigen ist, dass sowohl die Trommelschilder 42 als auch die Trommel 16
selbst eine thermische Ausdehnung erfahren, so dass nicht nur der Aussenumfang der
Trommel 16, sondern auch die radiale Position der Gleitfläche 50 der Flexbögen 48,
die die Position der Deckelstäbe 44 bestimmt, ihre Lage verändern. Bedingt durch den
Temperaturunterschied und die gegebenenfalls unterschiedlichen Materialien entsteht
bei einem Temperaturunterschied von etwa 10°C und bei den üblichen Abmessungen einer
Karde insgesamt eine temperaturbedingte Änderung des Kardierabstandes K zwischen dem
kalten Einschaltzustand und dem ausgeglichenen Betriebszustand von etwa 0,1 mm.
[0047] Die gestrichelt dargestellte Kurve c) zeigt einen anderen Temperaturverlauf für die
Trommel 16, die beispielsweise bei erhöhter Produktion der Karde auftreten könnte.
Mit anderen Worten ist die Temperatur der Trommel produktionsabhängig. Wenn die Trommeltemperatur
sich beispielsweise entsprechend dem Verlauf c) verhalten würde, so ist auch mit einem
anderen Temperaturverlauf am Tambourschild zu rechnen (hier nicht gezeigt) selbst
wenn die allgemeine Form des Temperaturverlaufes am Tambourschild ähnlich bleibt wie
in Kurve b) gezeigt. Auch bei der Kurve c) würde nach einer gewissen Zeit ein Gleichgewichtszustand
einsetzten, bei dem ein konstanter Temperaturunterschied zwischen der Trommel 16 und
den Trommelschildern 42 vorliegt.
[0048] Für die technologische Qualität im Sinne des Grades der Auflösung der Fasern und
der Anzahl von Nissen ist die Grösse des Gradierabstandes K eine entscheidende Grösse.
[0049] Wie durch Fig. 4 verständlich gemacht wird, weiten sich die Trommel 16 und die Trommelschilder
42 beim Erwärmen der Karde nach deren Einschaltung aus. Infolge unterschiedlicher
Temperaturen und Wärmeausdehnungskoeffizienten weitet sich die Trommel 16 stärker
aus als die Trommelschilder 42.
[0050] Bei einer fixen Kardierspalteinstellung K wird der Kardierspalt mit der Erwärmung
kleiner. Um bereits bei einer kalten Karde mit dem optimalen Kardierabstand zu arbeiten,
werden erfindungsgemäss die Flexbögen 48 temperaturgesteuert verstellt.
[0051] Diese Verstellung wird nunmehr im Bezug auf die Fig. 5 näher erläutert.
[0052] Die Fig. 5A zeigt den Ausgangsabstand K zwischen der Lage der Spitzen der Deckelgarnitur
L
DG und der Lage der Spitzen der Trommelgarnitur L
TG im kalten Zustand und im Stillstand der Karde. Dieser Abstand wird erfindungsgemäss
beispielsweise auf 0,3 mm eingestellt, obwohl der erwünschte Kardierabstand in Betrieb
beispielsweise 0,16 mm beträgt.
[0053] Dieser Ausgangsabstand K gilt beispielsweise für die Schnittebenen II II in Fig.
1, muss aber nicht unbedingt über die gesamte Länge des Kardierspaltes in Umfangsrichtung
der Trommel gleich sein, da es beispielsweise bekannt ist, den Kardierspalt beim Deckeleinlauf,
d.h. benachbart zu den Umlenkrädern 26 in Fig. 1, grösser zu gestalten als am Deckelauslauf.
[0054] Vor dem Einschalten des Trommelantriebes wird nunmehr erfindungsgemäss die Energiezufuhr
der Verstelleinrichtung eingeschaltet, beispielsweise die Zufuhr von Heizenergie zu
den Heizkörpern 64 in Fig. 2, damit werden die Heizstäbe erwärmt, diese dehnen sich
aus und verschieben über den zweiarmigen Hebel 69 die Flexbögen 48 so, dass der Kardierabstand,
d.h. die radiale Abmessung des Kardierspaltes auf 0,2 mm verkleinert wird wie in Fig.
5B gezeigt.
[0055] Es wird nun der Antriebsmotor bzw. die Antriebsmotoren der Karde eingeschaltet und
die Trommel wird relativ zügig auf die Betriebsdrehzahl gebracht. Bei der Betriebsdrehzahl
ist eine durch Fliehkraft bedingte Vergrösserung der Trommel eingetreten, wodurch
die radiale Abmessung der Trommel um 0,04 mm gewachsen ist. Infolge dessen verkleinert
sich der Kardierabstand auf den erwünschten optimalen Kardierabstand von beispielsweise
K = 0,16 mm wie in Fig. 5C angezeigt.
[0056] Durch die Kardierarbeit wird nunmehr Wärme erzeugt, die allmählich durch die Struktur
der Karde wandert, bis der thermische Gleichgewichtszustand beim Zeitpunkt t
1 in Fig. 4 erreicht ist.
[0057] Die Zeitdauer zwischen dem Einschaltzeitpunkt t
ein der Motoren der Karde und t
1 beträgt üblicherweise 1 bis 5 Stunden je nach Auslegung und Produktion (Kg/h) der
Karde.
[0058] Während dieses Zeitraumes t
ein bis t1 tritt tendenziell eine temperaturabhängige Veränderung des Kardierabstandes
aufgrund der progressiven Erwärmung der Karde ein, die aber durch Drosselung der Energiezufuhr
zu den Heizölkörper entgegengesteuert wird. Mit anderen Worten wird durch die Drosselung
der Energiezufuhr zu den Heizkörpern 64 die Temperatur der Heizstäbe 66 erniedrigt,
so dass diese schrumpfen und zu einer Verstellung der Flexbögen führen, die sicherstellt,
dass der Kardierabstand zumindest im wesentlichen konstant bei 0,16 mm bleibt, wie
in Fig. 5D angegeben. Dies bedeutet, dass beim erreichen des Zeitpunktes t
1 der Kardierabstand K den erwünschten Betriebsabstand von 0,16 mm aufweist. Von diesem
Zeitpunkt an, treten bei konstanter Produktion keine zusätzlichen thermischen Dehnungen
auf, bis die Karde beispielsweise bei Einstellung der Produktion wieder abgeschaltet
wird.
[0059] Die erfindungsgemässe Anordnung ist vorzugsweise so ausgelegt, dass beim Erreichen
des Betriebszustandes gemäss Fig. 5D, d.h. eine ausgeglichene stetige Betriebstemperatur,
zu den Heizkörpern 64 bzw. den Heizstäben 66 keine Energie bzw. Wärmezufuhr mehr erfolgt.
[0060] Von dem Zeitpunkt t
1 an treten keine wärmebedingten Änderungen des Kardierabstandes mehr auf, solange
die Produktion konstant bleibt, was durch Fig. 5E zum Ausdruck gebracht wird. Beim
Abschalten der Karde, beispielsweise dann, wenn die verarbeitete Partie zu Ende gegangen
ist, kühlt dann die Karde allmählich ab, bis der Ausgangszustand bei t1 wieder erreicht
wird. Wenn die Karde vollständig abgeschaltet wird, ist eine Temperatursteuerung der
Heizstäbe in der Abschaltphase nicht erforderlich, da die Abkühlung der Trommel zu
einer Vergrösserung des Kardierspaltes führt, und eine Berührung der Deckelgarnitur
und der Trommelgarnitur ist nicht zu befürchten. Sollte aber die Karde nicht vollständig
abgeschaltet werden, beispielsweise nur vorübergehend bei einem Partiewechsel, so
wird die Steuerung der Energiezufuhr zu den Heizkörpern 64 weiterhin gesteuert vorgenommen,
um sicher zu gehen, dass mit einem optimalen Kardierabstand gearbeitet wird.
[0061] Wenn die Karde über längere Zeiträume betrieben wird, so tritt allmählich eine Abnützung
der Deckelgarnituren 54 bzw. der Trommelgarnitur 52 ein, die zu einer Vergrösserung
des Kardierabstandes K führen wird. Weiterhin ist es bei manchen Karden möglich, die
Trommelgarnitur und/oder die Deckelgarnituren im Betrieb der Karde zu schleifen, damit
diese eine optimale Form aufweisen, wobei solche Schleifvorgänge auch zu einer Verkürzung
der radialen Höhe der jeweiligen Garnitur führen, die ebenfalls zu einer Vergrösserung
des Kardierabstandes führen wird. Man kann diesen Vergrösserungen des Kardierabstandes,
d.h. aufgrund von Abnutzung und von Schleifvorgängen, dadurch begegnen, dass die Energiezufuhr
zu dem Heizkörper 44 bzw. die entsprechende Wärmezufuhr zu den Heizstäben 66 wieder
erhöht wird, damit die Heizstäbe länger werden und für eine entsprechende, radial
nach innen gerichtete Bewegung der Flexbögen führen, um den Kardierabstand so zu korrigieren,
dass dieser zumindest im wesentlichen konstant beim erwünschten Wert von in diesem
Beispiel 0,16 mm bleibt.
[0062] Eine Möglichkeit, diese Steuerung zu realisieren ist in der Fig. 6 gezeigt. Hier
wird jeder Heizkörper 64 an eine elektrische Stromquelle 100 über einen Stromsteller
angeschlossen, der hier lediglich beispielshalber als Potentiometer 102 mit beweglichen
Stellglied 104 gezeigt ist. In Fig. 6 sind der Klarheit halber, lediglich zwei parallel
an einem gemeinsamen Steuerkreis geschaltete Heizkörper 64 gezeugt. Es können aber
alle Heizkörper einer Karde parallel geschaltet werden, oder sie können jeweils für
sich oder in Gruppen von entsprechenden Steuerkreisen betrieben werden.
[0063] Die Position des Stellgliedes 104 im Bezug auf das Widerstandsglied 106 bestimmt
den Strom, der durch die Heizkörper 64 fliesst und somit den Grad der Wärmeerzeugung
im Heizkörper. Die jeweilige Stellung des Stellgliedes 104 wird von einer Steuerung
108 vorgegeben, die zwei unterschiedliche Steuerteile 110 (Steuerteil I) und 112 (Steuerteil
II) umfasst. Weiterhin schliesst die Steuerung 108 eine Zeitsteuerung 114 ein, die
einen Schalter 116 betätigt, der wählen kann, um zu bestimmen, welches Steuerteil
110 oder 112 die Position des Stellgliedes 104 bzw. den Ausgang des Stromstellers
bestimmen soll.
[0064] Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 6 sind zwei Temperaturfühler vorgesehen, nämlich
ein Temperaturfühler 118, der,die Temperatur T
T der Tambour 16 misst und einen zweiten Temperaturfühler 125, der die Temperatur T
S des Trommelschildes 42 erfasst. Das Kästchen 122 deutet auf eine Differenzbildungsstufe,
die den Temperaturunterschied T
T - T
S bildet. Dieses Differenzsignal bildet wiederum das Eingangssignal für das Steuerteil
110, das ausserdem Zeitsignale vom Zeitgeber der Zeitsteuerung enthält.
[0065] Im Steuerteil 110 ist eine Steuerkurve gespeichert, die auf empirisch ermittelte
Daten beruht und die Zuordnung zwischen der jeweils herrschenden Temperaturdifferenz
aus T
T - T
S und der jeweils vorliegenden erwünschten Stellung des Stellgliedes 104 enthält, damit
über das Stellglied 104 bzw. den Stromsteller die erforderliche Energiezufuhr zu dem
Heizkörpern 64 erreicht wird und die Heizstäbe die Temperatur aufweisen, die notwendig
ist, um den Kardierabstand K konstant zu halten. Wie die Kurve im Steuerteil 1 zeigt,
ist die Steuerkurve eine abfallende Kurve, da bei steigendem Temperaturunterschied
T
T - T
S die Energiezufuhr (auf der Ordinate) mit der Zeit (auf der Abscissa) zunehmend gedrosselt
werden soll.
[0066] Die Zeitsteuerung 114 ist so ausgelegt, dass sie mit dem erstmaligen Einschalten
der Karde gestartet wird. Nach Ablauf einer gewissen Zeit, die der empirisch ermittelten
Zeit (t
1-t
ein) entspricht, die dafür notwendig ist, bis ein ausgeglichenen thermischer Zustand
der Karde erreicht ist, wird der Schalter 116 umgeschaltet, damit jetzt das Steuerteil
112 anstelle des Steuerteils 110 für die Steuerung des Stellgliedes 104 bzw. des Stromsteller
zuständig ist.
[0067] Die Steuerkurve gemäss Steuerteil II berücksichtigt die Vergrösserung des Kardierabstandes
aufgrund von Abnutzung der Garnituren und Schleifvorgänge über die Lebensdauer der
Garnituren. Da die Abnutzung aufgrund der Produktion mit der Zeit steigt, wird auch
die Energiezufuhr zu dem Heizkörper zunehmend erhöht, um die notwendige radiale Verschiebung
der Flexbögen zu erreichen und hierdurch für einen konstanten Kardierabstand zu sorgen.
Bei Durchführung eines Schleifvorganges wird der Kardierabstand quasi sprungartig
erhöht und es wird, wie der Sprung 128 in der Steuerkurve des Steuerteils 112 zeigt,
die Energiezufuhr zu den Heizkörpern entsprechend sprungartig erhöht, damit der Kardierabstand
konstant bleibt. Eine solche sprungartige Erhöhung tritt bei jedem Schleifvorgang
ein.
[0068] Wenn die Garnituren 52 bzw. 54 an das Ende ihrer Lebensdauer geraten sind, so muss
die Karde neu garniert werden. Das Steuersystem wird zurückgestellt und fängt nach
dem Neugarnieren erneut an. Obwohl das System der Steuerung der Energiezufuhr zu dem
Heizkörper gemäss Fig. 6 beschrieben ist, als ob sie mit einem Potenziometer durchgeführt
wurde, kann diese Steuerung auch anders erfolgen, beispielsweise über einen elektronisch
geregelten Stromsteller. Auch die Funktion der Steuerung 108 wird üblicherweise nicht
mit fest verdrahteten Schaltungen realisiert, sondern die dort gezeigten Funktionen
werden durch entsprechende Programmierung eines Mikroprozessor realisiert, d.h. die
Steuerung 108 kann als Mikroprozessor realisiert werden. Darüber hinaus kann dieser
Mikroprozessor auch für die Kardensteuerung verwendet werden und es können anstelle
einer Steuerkurve Daten gespeichert werden, die das Verhalten der Karde unter verschiedenen
Umständen wiedergeben und beispielsweise die unterschiedliche Abnutzung bei unterschiedlichen
Produktionsmengen berücksichtigen. Weiterhin ist die Zeitsteuerung so auszulegen,
dass nur kumulierte Arbeitszeiten der Karde berücksichtigt werden, nicht jedoch Stillstandszeiten
für Reparaturarbeiten und dergleichen.
[0069] Fig. 7 zeigt eine alternative Möglichkeit, den Kardierabstand zumindest im wesentlichen
konstant zu halten. Diese Ausführungsform benötigt eine Kardierabstandmesseinrichtung
200, die den jeweils herrschenden Abstand zwischen den Deckelgarnituren und der Tambourgarnitur
misst. Eine solche Messeinrichtung 200 bildet im Beispiel der Fig. 7 den Ist-Wert-Eingang
203 für eine Regelung 202, welche ausgelegt ist, um die Energiezufuhr zu den Heizkörpern
64 so zu regeln, dass der IstWert des von der Kardierabstandmesseinrichtung gemessenen
Kardierabstandes einem Sollwert entspricht, der bei 204 in die Regelung 202 eingegeben
werden kann. Im Beispiel der Fig. 7 regelt die Regelung 202 über die Einrichtung 204
die Energiezufuhr von der elektrischen Stromquelle 201 zu den Heizkörpern 64, die
wiederum die Temperatur der Heizstäbe bestimmen und über diese Temperatur die jeweiligen
Position der Flexbögen und die Grösse des Kardierabstandes bestimmen. Bei der Ausführungsform
gemäss Fig. 7 ist die Einrichtung zur Bestimmung der Energiezufuhr zu den Heizkörpern
schematisch als ein Potentiometer dargestellt, ähnlich wie bei Fig. 6, in der Praxis
wird aber eher ein elektronischer Stromsteller verwendet.
[0070] Auch bei der Ausführung gemäss Fig. 7 kann die Regelung 202 in Form eines entsprechend
programmierten Mikroprozessors realisiert werden. In Fig. 6 und 7 werden die Heizkörper
64 so gezeigt, als ob sie parallel an dem gleichen Stromkreis angeschlossen sind.
Dies ist zwar auch möglich, es ist aber auch möglich, für jeden Heizkörper einen eigenen
steuerbaren bzw. regelbaren Stromkreis mit Stromsteller vorzusehen.
[0071] Es werden nunmehr drei Varianten von möglichen Stelleinrichtungen ähnlich der Fig.
2, in Bezug auf die Fig. 8, 9 und 10 beschrieben. In diesen Figuren werden die gleichen
Bezugszeichen verwendet wie in Fig. 2, so dass die bisherige Beschreibung der Fig.
2 auch für diese Figuren gilt, es sei denn, es wird etwas Gegenteiliges gesagt. Unterschiede
zwischen diesen Ausführungsformen und der der Fig. 2 werden gegebenenfalls mit neuen
Bezugszeichen zum Ausdruck gebracht.
[0072] Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 8 ist der Flexbogen 48 im Gegensatz zu der der
Fig. 2 nach aussen vorverspannt. Das bedeutet, dass der Flexbogen im entspannten Zustand
eine Krümmung aufweist, die kleiner ist als im Betriebszustand, so dass mindestens
die Stelleinrichtungen 62A und 62C ausgelegt werden müssen, um eine radial nach innen
ziehende Wirkung auf den Flexbogen auszuüben. Zu diesem Zweck werden hier die Heizstäbe
wie 66 in Kompression belastet und das zweite Ende 74 wird über einen Gelenkstift
wie 84 mit dem Flexbogen verbunden, wobei dieser Gelenkstift auch rechtwinklig zu
der in Fig. 8 dargestellten Position angewendet werden kann, d.h. achsparallel angeordnet
werden kann.
[0073] Da der Heizstab 66 in Kompression belastet wird, drückt er mit seinem oberen Ende
77 gegen den ersten Arm des zweiarmigen Hebels, während das untere Ende des Heizstabes
66 über die Einstellmutter 80 an der radial äusseren Seite des Anschlags bzw. Fixbogens
78 des Tambourschildes 42 abgestützt ist. Auch die Stelleinrichtung 62B kann ausgelegt
werden wie in Fig. 8 gezeigt, wobei es aber stattdessen genügen würde, wenn der zweite
Arm 74 des Hebels 69 an dieser Stelle lediglich radial nach aussen gerichtete Kräfte
am Flexbogen 48 ausüben würde.
[0074] Die Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform einer weiteren Stelleinrichtung, die
mit einem vorverspannten Flexbogen 48 verwendet werden kann, d.h. mit einem Flexbogen
48, der wie bei der Ausführung von Fig. 2 aufgrund seiner Vorverspannung dazu neigt,
eine grössere Krümmung anzunehmen, so dass die Stelleinrichtungen 62A und 62C radial
nach aussen gerichtete Druckkräfte auf den Flexbogen ausüben und die mittlere Stelleinrichtung
62B sowohl ziehende als auch drückende Kräfte auf den Flexbogen ausüben muss, um seine
Stellung eindeutig zu bestimmen. Bei der Fig. 9-Ausführung kommt eine im Vergleich
zu Fig. 2 unterschiedliche Umkehrkinematik zum Einsatz. Auch hier wird der Heizstab
66 in Zug-spannung belastet, und er wird an seinem unteren Ende bei 91 fest mit einem
Brückenteil 86 verschraubt, das eine Verbindung zu einem Betätigungsstab 88 bildet,
der in einer radialen Bohrung 90 des Tambourschildes gleitbar geführt ist und radial
von innen auf die Unterseite des Flexbogens 42 drückt. Das untere Ende 92 des Betätigungsstabes
88 ist mit dem Brückenteil 84 fest verschraubt. Bei dieser Ausführungsform wird die
Umkehrkinematik 68 durch das Brückenteil 86 und den Betätigungsstab 88 gebildet. Das
obere Ende 82 des Heizstabes 66, das mit einem Gewinde versehen ist, ragt gleitbar
durch eine Bohrung in einem Anschlag bzw. Fixbogen 78 des Tambourschildes 42 und eine
Einstellmutter 80 wird auf der Oberseite des Anschlags 78 auf das Gewinde bei 82 angeschraubt.
Sie stützt sich demzufolge auf die Oberseite des Anschlags 74 ab. Durch Drehung der
Einstellmutter 80 kann wie bei allen Ausführungsformen, die Grundeinstellung des Kardierabstandes
vorgenommen werden.
[0075] Wird Energie dem Heizkörper 64 zugeführt, so wird der Heizstab 66 erwärmt und dehnt
sich aus, wodurch eine radial nach innen gerichtete Bewegung des Abstützpunktes des
Flexbogens erreicht wird. Wird dagegen die Energiezufuhr zu dem Heizkörper 64 gedrosselt,
so kühlt der Heizstab 66 ab und schrumpft um einen entsprechenden Betrag, wodurch
über die Umkehrkinematik 68 eine radial nach aussen gerichtete Bewegung des Flexbogens
verursacht wird.
[0076] Bei einer der Stelleinrichtungen, vorzugsweise bei der mittleren 62B, soll der Betätigungsstab
88 so ausgelegt werden, dass er sowohl radial nach aussen gerichtete drückende Kräfte
als auch radial nach innen gerichtete ziehende Kräfte auf den Flexbogen ausüben kann.
Zu diesem Zweck kann die Befestigung des Betätigungsstabes an den Flexbogen 42 an
der entsprechenden Stelle so ausgelegt werden wie bei der Ausführungsform gemäss Fig.
10 gezeigt ist, d.h. mittels eines Stiftes 94, der parallel zur Drehachse der Trommel
16 angeordnet ist und durch entsprechende Bohrungen im oberen gabelförmigen Ende des
Betätigungsstabes 88 und eine in diesem gabelförmigen Ende aufgenommene Nase 96 des
Flexbogens 42 hindurchragt.
[0077] Die Fig. 10 zeigt eine weitere Ausführuhgsvariante ähnlich der Fig. 8, bei der der
Flexbogen 48 nach aussen vorverspannt ist. Dies bedeutet, dass der Heizstab 66 der
Stelleinrichtung 62C in Kompression belastet ist und über die Umkehrkinematik 68 eine
radial nach innen gerichtete ziehende Wirkung auf den Flexbogen 48 ausübt. Während
das untere Ende des Heizstabes 66 mit dem Brückenteil 86 verschraubt ist, ragt das
obere 82 mit einem Gewinde versehende Ende gleitbar durch eine Bohrung im Anschlag
bzw. im Fixbogen 78 und wird gegen die Unterseite des Anschlages 78 über die Einstellmutter
80 abgestützt.
[0078] Wie oben zum Ausdruck gebracht, werden Heizstäbe bei den Ausführungsformen gemäss
Figuren 2, 8, 9 und 10 verwendet, um auf beiden Seiten der Karde die jeweiligen Flexbögen
einzustellen.
[0079] Bei der zu erwartenden Erwärmung von maximal 30 °C im Deckelbereich und 20°C im Bereich
des Tambourschildes, ist die Kardenspaltsteuerung bei der Inbetriebnahme der Karde
für eine Wärmeausdehnungsdifferenz von ca. 10 °C auszulegen. Die Kardierspaltänderung
verhält sich wie folgt:
Kardierspaltänderung = radiale Aufweitung der Trommel - radiale Aufweitung der Trommelschilder.
[0080] Bei einer Temperaturdifferenz von 10°C ist mit einer Kardierspaltänderung ΔK von
0,1 mm zu rechnen. Diese Kardierspaltänderung ist mit temperaturgesteuerten Heizstäben
aufzuheben.
[0081] Der Heizstab wird wie folgt ausgelegt:

[0082] Bei einem Hebelverhältnis I
2 : I
1 = 2/1 und mit einem Heizstab aus Stahl (mit Wärmeausdehnungskoeffizienten α = 0,000011
C
-1) mit einer Länge I
0 = 100 mm beträgt die maximale Heizstabtemperaturänderung ΔTh = 46 °C (ausgehend von
der Raumtemperatur). Ohne Hebel ist bei gleicher Temperatur eine Heizstablänge von
200 mm notwendig.
[0083] Mit Aluminium (α AI = 0,000024 C
-1) mit einer Länge I
0 = 100 mm und einen Hebelverhältnis I
2/I
1 = 1:1 beträgt die maximale Heizstabtemperaturänderung 42°C.
[0084] Folgende Materialien haben ebenfalls einen höheren Ausdehnungskoeffizienten als Stahl:


[0085] Wie oben erwähnt, können auch andere Stelleinrichtung anstatt von Heizstäben verwendet
werden. Beispielsweise können Piezotranslatoren, erwärmbare Bimetallelemente, mit
Druckfluiden beaufschlagte Kissen oder Kolbenzylinderanordnungen oder elektromagnetische
Stelleinrichtungen zur Anwendung gelangen. Solche Stelleinrichtungen können genauso
eingesetzt werden wie in den Beispielen der Fig. 2, 8, 9 und 10 gezeigt. D. h. sie
können entweder mit einer Umkehrkinematik in Form eines zweiarmigen Hebels, oder in
Form eines Brückenteils mit Betätigungsstab verwendet werden, um die jeweils erforderliche
Stellbewegung zu realisieren. Auf jeden Fall werden solche Elemente zwischen einem
am Trommelschild 42 fest angebrachten Anschlag bzw. Fixbogen einerseits und der Umkehrkinematik
andererseits abgestützt und auch bei diesem Ausführungsformen kann eine Einstelleinrichtung
bestehend beispielsweise aus Gewinde und Einstellmutter verwendet werden, um eine
Ausgangseinstellung des Kardierspaltes zu erreichen.
[0086] Auch ist es nicht zwingend erforderlich, bei mittels Wärme dehnbaren Stelleinrichtungen,
diese Wärme mittels elektrischer Heizkörper den Stäben zuzuführen. Ein als Wärmeträger
dienendes Heizfluid, beispielsweise Heizflüssigkeit, könnte genauso zur Anwendung
gelangen.
1. Verfahren zum Betrieb einer Karde (10) mit einem Tambour (16), einem Wanderdeckel
(18) und verstellbaren Flexbögen (48), die den Kardierabstand (K) zwischen Tambour
und Wanderdeckel, d.h. zwischen den entsprechenden sich gegenüberliegenden Garniturspitzen
(52, 54) bestimmen, wobei eine durch Energiezufuhr betätigbare Verstelleinrichtung
(60) für die Flexbögen vorgesehen ist, um im Betrieb sich ergebende Kardierabstandsänderungen
auszugleichen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kardierabstand (K) durch Energiezufuhr zu der Verstelleinrichtung (60) verkleinert
und durch Drosselung der Energiezufuhr vergrössert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Inbetriebnahme der Karde eine Verstellung der flexiblen Bögen herbeigeführt wird,
um den Kardierabstand (K) von einem Ausgangswert (Fig. 5A) grösser als der erwünschte
Betriebsabstand auf einen erwünschten Betriebsabstand (Fig. 5B) zu verkleinern und
dass bei einer Durchmesservergrösserung der Tambour aufgrund zunehmender Aufwärmung
und/oder Zentrifugalkraft, die eine Verkleinerung des Betriebsabstandes (Fig. 5C)
bewirkt, die Energiezufuhr zur Verstelleinrichtung herabgesetzt wird, um eine Verstellung
der Flexbögen in eine Richtung zu erreichen, die der Beibehaltung des erwünschten
Betriebsabstandes (Fig. 5D) dient.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung (60) eine Aktorik in Form von aufheizbaren Stäben (66) aufweist,
die durch Erwärmung eine Längenänderung erfahren, wobei die Energiezufuhr zur Erwärmung
der Stäbe (66) durch elektrische Heizenergie vorgenommen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung eine Aktorik in Form von aufheizbaren Bimetallelementen aufweist,
wobei diese durch Erwärmung mittels elektrischer Heizenergie zu einer Verstellbewegung
veranlasst werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
die Verstelleinrichtung eine Aktorik in Form von Piezotranslatoren aufweist, wobei
die Energiezufuhr durch Anbringung einer elektrischen Spannung auf die Piezotranslatoren
vorgenommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung eine Aktorik in Form von elektromagnetischen Stelleinrichtugen
aufweist, wobei die Energiezufuhr zu den elektromagnetischen Stelleinrichtungen mittels
eines elektrischen Stromkreises vorgenommen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung eine Aktorik in Form von hydraulisch oder pneumatisch dehnbaren
Stelleinrichtungen aufweist, wobei die Energiezufuhr durch die Anbringung von hydraulischen
bzw. pneumatischen Druck vorgenommen wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass für jeden Flexbogen (48, Fig. 2; 48, Fig. 9) die Verstelleinrichtung (60) mindestens
drei Stelleinrichtungen (62A, 62B, 62C) aufweist, die an unterschiedlichen Stellen
entlang des Flexbogens (48) auf diesen direkt oder indirekt einwirken, dass jeder
Flexbogen (48) radial nach innen vorverspannt ist, dass eine der Stelleinrichtungen
(62B) zur Erzeugung von sowohl ziehenden als auch drückenden in radialer Richtung
wirkenden Kräften auf den jeweiligen Flexbogen (48) ausgelegt ist, während die weiteren
diesem Flexbogen (48) zugeordneten Stelleinrichtungen (62A, 62B) mindestens zur Erzeugung
von zumindest im wesentlichen radial nach aussen gerichteten drückenden Kräften auf
den jeweiligen Flexbogen (48) ausgelegt sind.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass für jeden Flexbogen die Verstelleinrichtung (60) mindestens drei Stelleinrichtungen
(62A, 62B, 62C) aufweist, die an unterschiedlichen Stellen entlang des Flexbogens
auf diesen direkt oder indirekt einwirken, dass jeder Flexbogen radial nach aussen
vorverspannt ist, dass mindestens zwei der Stelleinrichtungen zur Erzeugung von sowohl
ziehenden als auch drückenden in radialer Richtung wirkenden Kräfte auf den jeweiligen
Flexbogen ausgelegt ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die eine Verstellung der Flexbogen (48) bewirkende Energiezufuhr während der Aufwärmphase
gesteuert vorgenommen wird (Fig. 6) anhand von empirisch ermittelten Daten, die das
Ausdehnverhalten der Karde während der Anlaufphase bis zum Erreichen eines stabilen
Arbeitszustandes berücksichtigen.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Erreichen eines stabilen Betriebszustandes bei einer etwaig eintretenden
Vergrösserung des Kardierabstandes (K), beispielsweise aufgrund von Abnutzung der
Garnituren mit zunehmender Produktion bzw. aufgrund von Schleifvorgängen, die die
Garnituren der Trommel bzw. der Wanderdeckel verkürzen, die Energiezufuhr zu der Verstelleinrichtung
(60) erneut vergrössert wird, um den Kardierabstand (K) zumindest im wesentlichen
auf einen erwünschten Wert zu halten.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Erreichen eines stabilen Betriebszustandes die Energiezufuhr zu der Verstelleinrichtung
zur erneuten Verkleinerung des Kardierabstandes, um Verschleiss bzw. Schleifvorgänge
zu berücksichtigen, geregelt bzw. gesteuert verändert wird entweder aufgrund von Messungen
des jeweils herrschenden Kardierabstandes (200, Fig. 7) oder aufgrund von Erfahrungswerten
(112, Fig. 6) für die Abnutzung der Garnituren als Funktion der Produktion seit Inbetriebnahme
der Garnituren und ggf. Berücksichtigung der Dauer und Intensität von etwaigen durchgeführten
Schleifvorgängen.
13. Karde (10) mit einem Tambour (16), einem Wanderdeckel (18) und verstellbaren Flexbögen
(48), die den Kardierabstand (K) zwischen Tambour und Wanderdeckel, d.h. zwischen
den entsprechenden sich gegenüberliegenden Garniturspitzen (52, 54) bestimmen, wobei
eine durch Energiezufuhr betätigbare Verstelleinrichtung (60) vorgesehen ist, um im
Betrieb sich ergebende Kardierabstandsänderungen auszugleichen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kardierabstand durch Energiezufuhr zu der Verstelleinrichtung verkleinerbar ist
und durch Drosselung der Energiezufuhr vergrösserbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung (60) eine Aktorik mit einer Umkehrkinematik (68) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung (60) eine Aktorik in Form von aufheizbaren Stäben (66) aufweist,
die durch Erwärmung eine Längenänderung erfahren und dass eine elektrische Einrichtung
(64) zur steuerbaren Erwärmung der Stäbe durch elektrische Heizenergie vorgesehen
ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen jedem Heizstab (66) und dem diesem zugeordneten Flexbogen (48) ein eine
Umkehrkinematik (68) bildender zweiarmiger Hebel (69) vorgesehen ist mit einem ersten
und einem zweiten auf entgegengesetzten Seiten eines Drehpunktes (70) angeordneten
Arm (72 bzw. 74), wobei der Heizstab (66) auf den ersten Arm (72) angreift und der
zweite Arm (74) auf den Flexbogen (48) einwirkt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wirksamen Längen (I1, I2) des ersten und des zweiten Armes (72 bzw. 74) unterschiedlich gewählt sind, um zwischen
dem Heizstab (66) und dem Flexbogen (48) ein Übersetzungsgetriebe zu realisieren,
wodurch eine Längenänderung des Heizstabes (66) zu einer vergrösserten radialen Bewegung
des Angriffspunktes am Flexbogen (48) führt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Übersetzungsverhältnis 2:1 beträgt.
19. Vorrichtung nach Ansprüche 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Flexbogen (48) an einem Trommelschild (42) der Karde für eine Bewegung in radialer
Richtung geführt ist, dass der Drehpunkt (70) des Hebels (69) am Tambourschild abgestützt
ist, dass jeder Heizstab (66) an seinem dem Hebel entgegengesetzten Ende (62) am Tambourschild
verstellbar festgelegt ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Flexbogen (48, Fig. 2) nach innen vorverspannt ist und dass der zweite Arm
(74) des Hebels (69) eine radial nach aussen gerichtete Abstützkraft auf den Flexbogen
(48) ausübt.
21. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass für jeden Flexbogen (48, Fig. 2) mindestens eine aus Heizstab (66) und Hebel (69)
bestehende Stelleinrichtung (62B) ausgelegt ist, um sowohl in radialer Richtung nach
aussen wirkende Druckkräfte auf den jeweiligen Flexbogen (48) als auch in radialer
Richtung nach innen wirkende ziehende Kräfte auf den Flexbogen (48) auszuüben.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass das dem Hebel (69) entgegengesetzte Ende jedes Heizstabes (66) durch einen am Tambourschild
(48) vorgesehenen Anschlag (78) bzw. Fixbogen hindurchragt und an der radial nach
innen gerichteten Seite des Anschlages eine Einstelleinrichtung (80) aufweist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstelleinrichtung durch ein Gewinde am dem Hebel entgegengesetzten Ende (82)
des Heizstabes und eine mit diesem zusammenarbeitende Einstellmutter (80) gebildet
ist, die auf der radial inneren Seite des Anschlages (78) abstützbar ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Flexbogen (48, Fig. 8) nach aussen vorverspannt ist und dass der zweite Arm
(74) des Hebels (69) ausgelegt ist, um eine radial nach innen gerichtete ziehende
Kraft auf den Flexbogen auszuüben.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
dass für jeden Flexbogen (48, Fig. 8) mindestens eine aus Heizstab (66) und Hebel (69)
bestehende Stelleinrichtung (62B) ausgelegt ist, um sowohl in radialer Richtung nach
innen ziehende Kräfte auf den jeweiligen Flexbogen (48) als auch in radialer Richtung
nach aussen wirkende Druckkräfte auf den Flexbogen(48) auszuüben.
26. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass das dem Hebel (69) entgegengesetzte Ende (82) jedes Heizstabes (66) durch einen am
Tambourschild vorgesehenen Anschlag (78) hindurchragt und an der radial nach aussen
gerichteten Seite des Anschlages (78) eine Einstelleinrichtung (80) aufweist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstelleinrichtung durch ein Gewinde am dem Hebel entgegengesetzten Ende (82)
des Heizstabes und eine mit diesem zusammenarbeitende Einstellmutter (80) gebildet
ist, die auf der radial äusseren Seite des Anschlages (78) abstützbar ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrische Heizeinrichtung einen Heizkörper (69) für jeden Heizstab (66) umfasst,
wobei der Heizkörper (64) unmittelbar benachbart zum jeweiligen Heizstab angeordnet
ist und vorzugsweise diesen umfasst, wobei der Heizkörper zwischen dem Hebel (69)
und dem diesem abgewandten Ende (82) des Heizstabes (66) angeordnet ist und beispielsweise
vom Tambourschild (42) oder vom Heizstab (66) selbst getragen ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Flexbogen (48, Fig. 9; 48, Fig. 10) an einem Trommelschild (42) beweglich in
radialer Richtung geführt ist, dass die Verstelleinrichtung (60) für jeden Flexbogen
(48) aus mehreren mittels einer elektrischen Heizeinrichtung aufwärmbaren Stäben (66)
besteht, die jeweils an einem Ende am Trommelschild (42) abgestützt und am anderen
Ende an einem Brückenteil (82) befestigt sind, wobei das Brückenteil über einen zumindest
im wesentlichen in radialer Richtung geführten Betätigungsstab (88) von der radialen
inneren Seite des Flexbogens (48) auf diesen einwirkt.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Flexbogen (48, Fig. 9) nach innen vorverspannt ist und dass die jeweils aus
einem erwärmbaren Stab (66), einem Brückenteil (86) und einem Betätigungsstab (88)
bestehenden Stelleinrichtungen (62A, 62B, 62C) radial nach aussen gerichtete Abstützkräften
auf den Flexbogen ausüben, wobei mindestens ein Betätigungsstab (88) ausgelegt ist,
um sowohl radial nach aussen wirkende Druckkräfte als auch radial nach innen wirkende
ziehende Kräfte auf den Flexbogen auszuüben.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Heizstab (66) an seinem dem Brückenteil (86) abgewandten Ende am Trommelschild
(42) abgestützt ist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abstützung von jedem Heizstab (66) am Trommelschild (42) über eine Einstelleinrichtung
(80, 82) erfolgt.
33. Vorrichtung nach Anspruch 32,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstelleinrichtung durch ein Gewinde am dem Brückenteil (86) abgewandten Ende
(82) des jeweiligen Heizstabes (66) und eine auf diesem aufgeschraubte und am Tambourschild
(42) abgestützte Einstellmutter (80) gebildet ist.
34. Vorrichtung nach 29,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Flexbogen (48, Fig. 10) nach aussen vorverspannt ist und dass die Betätigungsstäbe
(88) zur Ausübung vom radial nach innen gerichteten ziehenden Kräfte und radial nach
aussen gerichteten Druckkräfte auf den jeweiligen Flexbogen (48) ausgelegt sind.
35. Vorrichtung nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrische Heizeinrichtung einen Heizkörper (64) für jeden Heizstab (66) umfasst,
wobei der Heizkörper (64) unmittelbar benachbart zum jeweiligen Heizstab (66) angeordnet
ist und vorzugsweise diesen umfasst, wobei der Heizkörper zwischen dem Brückenteil
(86) und dem diesem abgewandten Ende (82) des Heizstabes angeordnet ist und beispielsweise
vom Brückenteil (86) oder vom Heizstab selbst getragen ist.
36. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung eine Aktorik in Form von aufheizbaren Bimetallelementen aufweist
und dass eine elektrische Heizeinrichtung vorgesehen ist, um die Bimetallelemente
gesteuert zu erwärmen und zu einer Stellbewegung zu veranlassen.
37. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung eine Aktorik in Form von Piezotranslatoren aufweist, dass
ein elektrischer Schaltkreis vorgesehen ist, um eine steuerbare elektrische Spannung
auf die Piezotranslatoren anzubringen und diese zu einer entsprechenden Stellbewegung
zu veranlassen.
38. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung eine Aktorik in Form von elektromagnetischen Stelleinrichtungen
aufweist und dass ein steuerbarer elektrischer Stromkreis vorgesehen ist, um die elektromagnetischen
Stellkräfte der elektromagnetischen Stelleinrichtungen zu verändern.
39. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung eine Aktorik in Form von hydraulisch oder pneumatisch dehnbaren
Stelleinrichtungen aufweist und dass eine Einrichtung vorgesehen ist, um die Stelleinrichtungen
mit einem steuerbaren hydraulischen bzw. pneumatischen Druck zu belasten.
40. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass für jeden Flexbogen (48, Fig. 2; 48, Fig. 9) die Verstelleinrichtung (60) mindestens
drei Stelleinrichtungen (62A, 62B, 62C) aufweist, die an unterschiedlichen Stellen
entlang des Flexbogens (48) auf diesen direkt oder indirekt einwirken, dass jeder
Flexbogen (48) radial nach innen vorverspannt ist, dass eine der Stelleinrichtungen
(62B) zur Erzeugung von sowohl ziehenden, als auch drückenden in radialer Richtung
wirkenden Kräften auf den jeweiligen Flexbogen ausgelegt ist, während die weiteren
(62A, 62C) diesem Flexbogen zugeordneten Stelleinrichtungen zur Erzeugung von zumindest
im wesentlichen radial nach aussen gerichteten drückenden Kräften auf den jeweiligen
Flexbogen ausgelegt sind.
41. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass für jeden Flexbogen (48, Fig. 8; 48, Fig. 10) die Verstelleinrichtung (60) mindestens
drei Stelleinrichtungen (62A, 62B, 62C) aufweist, die an unterschiedlichen Stellen
entlang des Flexbogens (48) auf diesen direkt oder indirekt einwirken, dass jeder
Flexbogen radial nach aussen vorverspannt ist, und dass die Stelleinrichtungen zur
Erzeugung von sowohl ziehenden als auch drückenden in radialer Richtung wirkenden
Kräfte auf den jeweiligen Flexbogen ausgelegt sind.
42. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 41,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuerung (108) vorgesehen ist, um die eine Verstellung der Flexbogen (48) bewirkende
Energiezufuhr während der Aufwärmphase anhand von empirisch ermittelten Daten, die
das Ausdehnverhalten der Karde (10) während der Anlaufphase bis zum Erreichen eines
stabilen Arbeitszustandes gegebenenfalls produktspezifisch zu berücksichtigen.
43. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 42,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuerung (108, 110) vorgesehen ist, um eine Verstellung der flexbogenbewirkenden
Energiezufuhr entsprechend dem jeweils herrschenden Temperaturunterschied (TT-TS) zwischen der Trommel (16) und den Trommelschildern (42) der Karde (10) vorzunehmen.
44. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 43,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuerung (108, 110, 112) vorgesehen ist, die nach dem Erreichen eines stabilen
Betriebszustandes eine weitere Steuerung der Energiezufuhr zu der Verstelleinrichtung
(60) vornimmt, um eine etwaige eintretende Vergrösserung des Kardierabstandes (K),
beispielsweise aufgrund von Abnutzung der Garnituren (52, 54) mit zunehmender Produktion
bzw. aufgrund von Schleifvorgängen, die die Garnituren der Trommel (16) bzw. der Wanderdeckel
(18) verkürzen, durch Verstellung der Flexbogen (48) entgegenzuwirken, um den Kardierabstand
(K) zumindest im wesentlichen auf den erwünschten Wert zurückzuführen.
45. Vorrichtung nach Anspruch 44,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerung (108, 110, 112) ausgelegt ist, um nach dem Erreichen eines stabilen
Betriebszustandes die Energiezufuhr zu der Verstelleinrichtung (60) zur erneuten Korrektur
des Kardierabstandes zu steuern, um Verschleiss- und/oder Schleifvorgänge zu berücksichtigen,
und zwar aufgrund von Erfahrungswerten für die Abnutzung der Garnituren als Funktion
der Produktion seit Inbetriebnahme der Garnituren, ggf. unter Berücksichtigung der
Dauer und Intensität von etwaigen durchgeführten Schleifvorgängen.
46. Vorrichtung nach Anspruch 44,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerung ausgelegt ist, um nach dem Erreichen eines stabilen Betriebszustandes
die Energiezufuhr zu der Verstelleinrichtung zur erneuten Korrektur des Kardierabstandes
(K) zu regeln, um Verschleiss-Schleifvorgänge zu berücksichtigen, und zwar aufgrund
von Messungen des jeweils herrschenden Kardierabstandes (K).
47. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 43,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Regelung (202) vorgesehen ist, um die Energiezufuhr zu der Verstelleinrichtung
aufgrund von Messungen des jeweils herrschenden Kardierabstandes (K) auf einen erwünschten
Istwert hin zu regeln.