[0001] Die Erfindung betrifft einen Schnelleinleger für Etiketten an Nähmaschinen, insbesondere
Riegel-Nähmaschinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige Schnelleinleger haben die Aufgabe, aus einem nahe an der Nähmaschine angeordneten
Etikettenspender das jeweils dort an der Spenderkante zur Verfügung gestellt Etikett
zu übernehmen und möglichst schnell und lagengenau in den Nähbereich der Nähmaschine
zu bringen.
[0003] Hierzu ist es bekannt, als Etiketteneinleger einen sogenannten Dreheinleger zu verwenden,
der im wesentlichen aus einem Drehzylinder besteht, an dessen freien, schwenkbaren
Ende die Einlegeklammer angeordnet ist, die das Etikett von dem Etikettenspender übernimmt
und über eine gesteuerte und angetriebene Drehbewegung das in der Einlegeklammer geklemmte
Etikett in den Nähbereich der Nähmaschine bringt.
[0004] Neben dem Schwenkantrieb oder Drehantrieb für derartige Einleger sind auch noch andere
Antriebssysteme bekannt, insbesondere lineare Antriebssysteme. Hierbei ist der Etikettenspender
etwa auf der Höhe des Nähbereichs der Nähmaschine angeordnet und es findet eine lineare
Übergabeeinrichtung (linear angetriebener Einleger) Anwendung, die das vom Etikettenspender
jeweils zu Verfügung gestellte Etikett über eine linear angetriebene Klammervorrichtung
übernimmt und in den Nähbereich der Nähmaschine übergibt.
[0005] Die erst genannten Dreheinleger für die zu übergebenden Etiketten haben den Nachteil,
dass sie langsam arbeiten. Sie begrenzen die Produktionsgeschwindigkeit der Nähmaschine
in wesentlichem Maße. Derartige Einleger schaffen lediglich ca. 15 Etiketten pro Minute.
[0006] Die bekannten Dreheinleger haben zwar den Vorteil, dass der Etikettenspender nicht
in der Nähebene der Nähmaschine angeordnet werden muß, sondern in einer erhöhten,
etwas entfernten Lage von der Nähmaschine. Damit besteht der Vorteil, dass die Näherin
auch seitlich Zugriff an den Nähbereich der Nähmaschine hat, was durch andere Anordnungen
der Etikettenspender verhindert wird.
[0007] Bei den Dreheinlegern besteht im übrigen der Nachteil, dass die Etiketten in Überkopflage
in den Etikettenspender eingelegt werden müssen, damit sie lagenrichtig von dem Dreheinleger
in den Nähbereich zugeführt werden können.
[0008] Die neben der Nähmaschine angeordneten und etwa auf der Höhe des Nähfußes befindlichen
Etikettenspender haben den Nachteil, dass sie die Näharbeiten behindern, weil sie
unmittelbar im Nähbereich angeordnet sind. Sie sind zwar etwas schneller in der Produktionsgeschwindigkeit,
wie vergleichsweise die Dreheinleger, behindern aber sehr stark den Nähbereich, weil
die Näherin seitlich an den Nähfuß nicht mehr mit der Hand heran greifen kann. Es
müssen aufwendige Sicherungsmaßnahmen getroffen werden, die verhindern, dass die Näherin
nicht seitlich mit ihrer Hand am Nähbereich das zu vernähende Textilstück hält, während
gleichzeitig ein Etikett zugeführt wird, weil dann Unfallgefahr besteht.
[0009] Dies beeinflusst nachteilig die Produktionsgeschwindigkeit eines derartigen Linear-Einlegers,
da kein Etikett mehr zugeführt werden kann, wenn sich eine Hand im Nähbereich befindet.
[0010] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde einen Einleger für Etiketten der
eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass die Produktionsgeschwindigkeit wesentlich
erhöht werden kann.
[0011] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0012] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass der Schnelleinleger nun im wesentlichen
aus einem Parallelogrammgestänge besteht, dessen Schwenkbewegung über einen Antrieb
angetrieben ist, und an dessen äußerem freien Ende eine Einlegeklammer angeordnet
ist.
[0013] Mit dem Vorschlag, den Einleger über ein Parallelogrammgestänge anzulenken und entsprechend
anzutreiben ergibt sich der Vorteil, dass wesentlich höhere Produktionsgeschwindigkeiten
erreicht werden können.
[0014] Durch die günstige Anordnung des Parallelogrammgestänges und insbesondere des Antriebshebels
im Parallelogrammgestänge ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass der an diesem
Antriebshebel ansetzende Antrieb eine sehr schnelle Schwenkbewegung dieses Parallelogrammgestänges
ermöglicht, was die Produktionsgeschwindigkeit wesentlich steigert. Ein geringer Verschiebeweg
des Antriebs kann in eine große und schnelle Schwenkbewegung umgesetzt werden.
[0015] Hierbei werden für die Art und Ausbildung des Antriebes für den Schwenkantrieb des
Parallelogrammgestänges sämtliche Antriebsarten als erfindungswesentlich beansprucht.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist es jedoch vorgesehen, dass dieser Antrieb
als Luftzylinder ausgebildet ist, der über ein entsprechendes Schwenklager fest an
der Trägerplatte des Schnelleinlegers angeordnet ist und dessen Kolbenstange unmittelbar
an dem Antriebshebel des Parallelogrammgestänges ansetzt, so dass aufgrund dieses
günstigen Hebelverhältnisses eine sehr schnelle Schwenkbewegung dieses Parallelogrammgestänges
erfolgen kann.
[0017] Insgesamt besteht das Parallelogrammgestänge nach der Erfindung im wesentlichen aus
einem Antriebshebel, der über entsprechende Schwenklager an einer Trägerplatte des
Schnelleinlegers angeordnet ist und aus einem parallel hierzu angeordneten Lenkerhebel,
der gleichfalls über entsprechende Schwenklager an der Trägerplatte des Schnelleinlegers
angeordnet ist.
[0018] Die beiden Hebel sind an ihren vorderen freien Enden durch ein Koppelstück schwenkbar
miteinander verbunden, wobei an diesem Koppelstück nun die Einlegeklammer mit ihrer
Klemmeinrichtung für das Klemmen des Etikettes angeordnet ist.
[0019] Mit der Ausbildung des Schnelleinlegers als Parallelogramm-Schwenkgestänge ergibt
sich der weitere wesentliche Vorteil, dass in den Etikettenspender die nun abzugebenden
und zu vereinzelnden Etiketten in lagenrichtiger Weise eingelegt werden können, weil
der Schnelleinleger nach der Erfindung keine Verdrehung der Etiketten vornimmt, wie
es bei den bekannten Dreheinlegern der Fall war.
[0020] Statt dem vorher beschriebenen Antrieb des Schwenkantriebes des Parallelogrammgestänges
über einen Luftzylinder werden selbstverständlich auch alle anderen gleich wirkenden
Antriebe als erfindungswesentlich beansprucht, insbesondere Elektromagnetantriebe,
Zahnstangenantriebe, Spindelantriebe, Hydraulikantriebe, Antriebe über Drehzylinder,
bei denen ebenfalls eine Drehbewegung eines Drehzylinders in eine lineare Vorschubbewegung
übersetzt wird.
[0021] Hierunter fallen auch Schrittmotoren, die über einen entsprechenden Zahnstangenantrieb
oder einen Spindelantrieb diesen Drehantrieb für das Parallelogrammgestänge ermöglichen.
[0022] In äquivalenter Weise kann es vorgesehen sein, dass es statt des Linearantriebes
für den Antrieb des Schwenkgestänges des Parallelogrammgestänges auch ein Drehantrieb
verwendet wird, der unmittelbar im Schwenklager des Parallelogrammgestänges angeordnet
ist. Es handelt sich hierbei um einen Drehzylinder, der unmittelbar für den Drehantrieb
des Antriebshebels des Parallelogrammgestänges sorgt.
[0023] Neben den Linearantrieben für den Schwenkantrieb des Parallelogrammgestänges werden
also auch sämtlichen bekannten Drehantriebe für die Schwenkbewegung des Parallelogrammgestänges
beansprucht.
[0024] Im übrigen ist es bekannt, als äquivalenter Ersatz für ein Parallelogrammgestänge
auch ein sogenanntes Zahnriemengestänge vorzusehen.
[0025] Die Geradführung, die beim Parallelogrammgestänge durch zwei parallel zueinander
geführte Schwenkhebel erreicht wird, wird bei der anderen, hier als erfindungswesentlich
beanspruchten Ausführungsform durch einen Zahnriemen erreicht, der von einem ortsfesten
Zahnrad zu einem beweglichen Zahnrad verläuft und die beiden Zahnräder drehbar auf
einem entsprechenden Antriebshebel angeordnet sind.
[0026] Der vorher erwähnte Lenkerhebel des Parallelogrammgestänges wird also nach der zweiten
Ausführungsform durch einen Zahnriemen ersetzt. Es wird jedoch die gleiche Parallelogrammbewegung
durchgeführt, d.h. der gesamte Schnelleinleger arbeitet von einer angehobenen ersten
Arbeitslage, in der die vom Etikettenspender vereinzelten Etiketten aufgenommen werden
in eine abgesenkte, zweite Arbeitsstellung, in der der Schnelleinleger das zu vereinzelnde
Etikett in den Nähbereich transportiert.
[0027] Mit der Ausbildung eines derartigen Schnelleinlegers wird im übrigen der weitere
Vorteil erreicht, dass nun der Nähbereich vollkommen von Einbauten frei gehalten wird.
Nachdem - wie ausgeführt - der Schnelleinleger von einer oberen, angehobenen Position
in eine untere, abgesenkte Position arbeitet, kann also während der Ruhelage des Schnelleinlegers
der Nähbereich an der Nähmaschine vollkommen frei gehalten werden, wodurch die Notwendigkeit
entfällt, durch entsprechende Sicherungsmaßnahmen den Nähbereich zu schützen. Es brauchen
keinerlei Unfallverhütungsmaßnahmen vorgesehen zu werden, weil ja der erfindungsgemässe
Schnelleinleger nur bis kurz oberhalb der Stichplatte in den Nähbereich einschwenkt
und die Hände der Näherin immer in der Regel unterhalb der Stichplatte sich befinden,
so dass eine Kollision mit den Händen der Bedienungsperson nicht stattfinden kann.
[0028] Dies ist ein wesentlicher Vorteil, den der erfindungsgemässe Schnelleinleger gegenüber
dem Stand der Technik hat.
[0029] Mit dem erfindungsgemässen Schnelleinleger ergeben sich überlegene Produktionsgeschwindigkeiten,
weil mit einem derartigen Schnelleinleger Übergabeleistungen von 20 bis 40 Etiketten
pro Minute erreicht werden.
[0030] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert, welche mehrere
Ausführungswege darstellen. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0031] Es zeigen:
- Figur 1:
- Schematisiert in perspektivischer Darstellung eine Nähmaschine mit einem Schnelleinleger
in angehobener Position
- Figur 2:
- Schematisiert die gleiche Darstellung wie Figur 1 mit dem Schnelleinleger in abgesenkter
Position
- Figur 3:
- Die vergrößerte perspektivische Darstellung der Anordnung nach Figur 1
- Figur 4:
- Der Schnelleinleger in der Stellung nach Figur 3
- Figur 5:
- Der Schnelleinleger nach Figur 4 in seiner ausgefahrenen Übergabeposition
- Figur 6:
- Der Schnelleinleger nach Figur 6 mit Darstellung der Übergabe des Etikettes in den
Nähbereich
- Figur 7:
- Ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Schnelleinleger mit einer Parallelogrammführung
über einen Zahnriemen.
[0032] In den Figuren 1 und 2 ist allgemein eine Nähmaschine 1 dargestellt, die nur beispielhaft
als Einzelnadel-Nähmaschine dargestellt ist. Selbstverständlich sind alle anderen
Typen von Nähmaschinen für die Anwendung des erfindungsgemässen Schnelleinlegers 10,
40 möglich, insbesondere Doppelnadel-Nähmaschinen, Riegelmaschinen, Overlock-Maschinen
und alle anderen bekannten Nähmaschinen.
[0033] Die Erfindung ist also von der Art und Ausgestaltung der Nähmaschine 1 völlig unabhängig.
[0034] Im gezeigten Ausführungsbeispiel besteht die Nähmaschine aus einem unteren Arm 2,
auf dem eine Stichplatte 4 angeordnet ist.
[0035] Oberhalb der Stichplatte 4 ist eine heb- und senkbar ausgebildete Nähklammer 3 angeordnet.
[0036] Es ist eine heb- und senkbar angetriebene Nadel 5 vorhanden, die durch die entsprechenden
Antriebselemente der Nähmaschine angetrieben ist.
[0037] Ein Etikettenspender 7 ist in einer erhöhten Position rechts neben der Nähmaschine
1 auf einer Tragplatte 6 befestigt.
[0038] Der Etikettenspender 7 gehört zum Stand der Technik und soll hier nicht näher beschrieben
werden. Wichtig ist nur, dass jeweils ein Etikett an einer Spenderkante 9 des Etikettenspenders
7 zur Verfügung gestellt werden soll, welches über den erfindungsgemässen Schnelleinleger
10, 40 über die entsprechende Schwenkbewegung einer Schwenkkurve 13 in den Nähbereich
der Nähmaschine gebracht werden soll.
[0039] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf einen Einzel-Etikettenspender 7 beschränkt.
Es können auch Doppel-Etikettenspender vorgesehen werden, die in der Lage sind auch
zwei Etiketten gleichzeitig an der Spenderkante 9 zur Verfügung zu stellen.
[0040] Selbstverständlich muß dann auch die Einlegeklammer 12 des Schnelleinlegers 10 auf
eine doppelte Zuführung von Etiketten entsprechend umgestellt werden.
[0041] Dem Etikettenspender 7 ist im übrigen noch eine Steuerung 8 zugeordnet, mit der die
Funktion des Etikettenspenders insgesamt gesteuert wird.
[0042] Weiterhin können mit dieser Steuerung 8 auch noch die anderen Funktionen der Nähmaschine
und des Schnelleinlegers 10 gesteuert werden.
[0043] Erfindungsgemäss besteht der Schnelleinleger 10 nun aus einem Parallelogrammgestänge
gemäss den Figuren 3 bis 6, welches im wesentlichen aus einem schwenkbar angetriebenen
Antriebshebel 24 besteht, dem parallel ein Lenkerhebel 32 zugeordnet ist.
[0044] An der Seitenwand der Nähmaschine 1 ist eine Trägerplatte 20 über eine Adapterplatte
38 angeordnet. Selbstverständlich kann diese Adapterplatte 38 auch an dem Etikettenspender
7 befestigt sein, der seinerseits an der Nähmaschine 1 befestigt ist.
[0045] Ebenso kann der gesamte Schnelleinleger 10, 40 auch autonom auf einer gesonderten
Halterung neben der Nähmaschine 1 angeordnet sein und auch unabhängig von dem Etikettenspender
7 befestigt sein.
[0046] Die Adapterplatte 38 ergibt die Möglichkeit, den gesamten Schnelleinleger 10 noch
an bestimmte Einbauverhältnisse an der Nähmaschine 1 anzupassen.
[0047] Gemäss den Figuren 4 und 5 ist ein Antrieb 11 bestehend aus einem Luftzylinder über
eine Drehebene 21 an der Trägerplatte 20 schwenkbar befestigt.
[0048] Die Kolbenstange 22 dieses Antriebszylinders 11 greift hierbei über ein Gelenkstück
23 am freien, schwenkbaren Teil des Antriebshebels 24 der Parallelogrammführung an.
[0049] Der Antriebshebel 24 dieser Parallelogrammführung ist in einem ersten Schwenklager
25 schwenkbar auf der Trägerplatte 20 gelagert.
[0050] Das freie, gegenüberliegende und schwenkbare Ende des Antriebshebels 24 greift über
ein weiteres Schwenklager 30 an einem Koppelstück 29 an, welches seinerseits über
ein Schwenklager 31 einen Lenkerhebel 32 aufnimmt, der mit seinem gegenüberliegenden
Ende in einem Schwenklager 33 schwenkbar auf der Trägerplatte 20 gelagert ist.
[0051] Die besagte Parallelogrammführung ist also aus dem Antriebshebel 24 und dem hierzu
parallelen Lenkerhebel 32 gebildet.
[0052] Am Koppelstück 29 ist nun die gesamte Einlegevorrichtung angeordnet, die im wesentlichen
aus der Einlegeklammer 12 besteht, die mit einer entsprechenden Klemmeinrichtung verbunden
ist.
[0053] Die Klemmeinrichtung besteht aus dem Luftzylinder 16, der über ein Einstellager 48
an dem Koppelstück 29 befestigt ist.
[0054] Dieses Einstellager 48 gestattet eine einstellbare und feststellbare Verschiebung
der gesamten Klemmeinrichtung am Koppelstück 29. Das Einstellager 48 ist also nach
entsprechendem Lösen sowohl horizontal verschiebbar als auch drehbar und wird dann
nach erfolgter Einstellung festgesetzt.
[0055] Die Klemmeinrichtung besteht aus dem besagten Luftzylinder 16, der über seine Antriebsstange
17 das Oberteil 14 einer Klemmeinrichtung der Einlegeklammer 12 antreibt. Das Oberteil
14 wird hierbei verschiebbar gegen das feststehende, etwa U-förmig ausgebildete Unterteil
15 geführt, so dass zwischen den beiden Teilen 14, 15 ein Klemmspalt 34 für das zu
klemmende Etikett 39 ausgebildet ist.
[0056] Gemäss Figur 3 wird das zu vereinzelnde Etikett in Pfeilrichtung 19 an der Spenderkante
9 des Etikettenspenders 7 zur Verfügung gestellt und in den offenen Klemmspalt 34
der Einlegeklammer 12 eingeführt. Es wird dann der Luftzylinder 16 angetrieben und
das Oberteil 14 gegen das feststehende Unterteil 15 gepreßt, wodurch dann der Klemmspalt
34 geschlossen wird.
[0057] In dieser Greifposition wird nun der Antrieb 11 für den Schwenkantrieb des Parallelogrammgestänges
beaufschlagt, so dass der gesamte Schnelleinleger aus seiner angehobenen Position
in Figur 1 in Pfeilrichtung 13 entsprechend der Schwenkkurve in die abgesenkte Position
nach Figur 2 verschwenkt wird.
[0058] Es ist deutlich erkennbar, dass die Einlegeklammer 12' nun oberhalb und vor dem Nähbereich
sich befindet, so dass eine Unfallgefahr für die Hände der Bedienungsperson nicht
besteht und im übrigen auch der rechte und linke Bereich neben dem Arm 2 der Nähmaschine
völlig frei bleibt.
[0059] Während des Klemmvorganges wird die Antriebsstange 17 in Pfeilrichtung 18 nach unten
verschoben.
[0060] In der angehobenen Position nach Figur 4 schlägt im übrigen das Parallelogrammgestänge
an einer ortsfesten Anschlageinrichtung an.
[0061] Hierzu ist auf dem Antriebshebel 24 eine Anschlagplatte 26 befestigt, die in der
angehobenen Stellung gegen einen Stoßdämpfer 27 fährt (siehe Figur 3), wobei die Anschlagbewegung
durch eine Anschlagschraube 28 einstellbar ausgebildet ist. Hierdurch wird die Anschlagbewegung
gedämpft.
[0062] Es wird im übrigen darauf hingewiesen, dass das Gelenkstück 23, welches mit der Kolbenstange
22 des Antriebes 11 verbunden ist, über ein Schwenklager 35 schwenkbar an dem Antriebshebel
24 befestigt ist (siehe Figur 3).
[0063] Auch die abgesenkte Position des Parallelogrammgestänges wird durch einen entsprechenden
Stoßdämpfer 36 und eine hierzu gehörige Anschlagschraube 37 begrenzt (siehe Figur
4).
[0064] In Figur 6 ist dargestellt, dass die Einlegeklammer in ihrer Stellung 12' sich oberhalb
und vor dem Nähbereich befindet, was ein besonders günstiges und schnelles Einlegen
des Etiketts 39 ermöglicht.
[0065] Die Formgebung der Klemmeinrichtung bestehend aus den Teilen 14, 15 ist selbstverständlich
der Art des Nähbereichs und der Art der Einbringung des Etikettes anzupassen.
[0066] In Figur 7 ist als äquivalentes Ausführungsbeispiel zu dem vorher genannten Parallelogrammgestänge
ein Parallelogrammschwenkgestänge dargestellt, welches einen Schnelleinleger 40 bildet,
der einen schwenkbar angetriebenen Antriebshebel 44 aufweist.
[0067] Dieser Antriebshebel 44 ist über ein erstes Drehlager 41 an der vorher beschriebenen
Trägerplatte 20 schwenkbar gelagert und in diesem Drehlager 41 ist drehbar ein Zahnrad
42 aufgenommen, welches drehfest mit dem Antriebshebel 44 verbunden ist. Der Antriebshebel
44 ist wiederum über die vorher erwähnte Drehebene 21 mit einem Antriebszylinder 11
angetrieben.
[0068] Am äußeren, freien und schwenkbaren Ende dieses Antriebshebels 44 ist ein weiteres
Schwenklager 45 ausgebildet, in dem drehbar ein weiteres Zahnrad 43 gelagert ist.
[0069] Die Zahnräder 42, 43 werden von einem Zahnriemen 46 formschlüssig umspannt.
[0070] In dem Schwenklager 45 ist drehfest die Klemmeinrichtung bestehend aus dem Luftzylinder
16 und der Einlegeklammer 12 angeordnet.
[0071] Wird nun durch entsprechende Beaufschlagung des Antriebes 11 der Antriebshebel 44
in Pfeilrichtung 13 entsprechend der Schwenkkurve nach unten verschwenkt, dann bewegt
sich das Zahnrad 43 in Pfeilrichtung 47 um ein kurzes Stück in der eingezeichneten
Lage, so dass damit das Zahnrad 43 im Gegenuhrzeigersinn verdreht wird und hier die
Schwenklage der Einlegeklammer 12 genau parallel gehalten wird, so dass die Einlegeklammer
12 aus ihrer angehobenen Stellung in die abgesenkte Stellung 12' etwa vertikal aufrecht
und parallel zum Antriebshebel 44' bzw. Zahnriemens 46' verlaufend verschwenkt wird.
[0072] Mit den beschriebenen Schnelleinlegern 10, 40 gibt sich also der wesentliche Vorteil,
dass durch die Anordnung eines Parallelogrammgestänges bzw. durch die Nachbildung
eines Parallelogrammgestänges durch einen Antriebshebel 44 und durch einen Zahnriemen
46 nun eine wesentlich schnellere Schwenkbewegung erzielt werden kann, weil der Schwenkantrieb
an einer beliebigen Stelle des Parallelogrammgestänges am Antriebshebel 24, 44 ansetzen
kann und hierdurch sich ein sehr günstiges Antriebsverhältnis ergibt, weil nur durch
eine geringe Bewegung der Kolbenstange des Antriebszylinders eine große und schnelle
Schwenkbewegung erreicht wird und somit eine Wegverstärkung erzielt wird.
[0073] Selbstverständlich ist die Verschwenkung des genannten Schnelleinlegers 10, 40 nicht
auf eine Schwenkbewegung von 90° beschränkt. Es können auch andere Schwenkwinkel verwendet
werden wie z.B. weniger als 90° oder auch wesentlich mehr als 90°.
Zeichnungslegende
[0074]
- 1.
- Nähmaschine
- 2.
- Arm
- 3.
- Nähklammer
- 4.
- Stichplatte
- 5.
- Nadel
- 6.
- Tragplatte
- 7.
- Etikettenspender
- 8.
- Steuerung
- 9.
- Spenderkante
- 10.
- Schnelleinleger
- 11.
- Antrieb
- 12.
- Einlegeklammer
- 13.
- Schwenkkurve
- 14.
- Oberteil
- 15.
- Unterteil
- 16.
- Luftzylinder
- 17.
- Antriebsstange
- 18.
- Pfeilrichtungen
- 19.
- Pfeilrichtung
- 20.
- Trägerplatte
- 21.
- Drehebene
- 22.
- Kolbenstange
- 23.
- Gelenkstück
- 24.
- Antriebshebel
- 25.
- Schwenklager
- 26.
- Anschlagplatte
- 27.
- Stoßdämpfer
- 28.
- Anschlagschraube
- 29.
- Koppelstück
- 30.
- Schwenklager
- 31.
- Schwenklager
- 32.
- Lenkerhebel
- 33.
- Schwenklager
- 34.
- Klemmspalt
- 35.
- Schwenklager
- 36.
- Stoßdämpfer
- 37.
- Anschlagschraube
- 38.
- Adapterplatte
- 39.
- Etikett
- 40.
- Schnelleinleger
- 41.
- Drehlager
- 42.
- Zahnrad
- 43.
- Zahnrad
- 44.
- Antriebshebel
- 45.
- Schwenklager
- 46.
- Zahnriemen
- 47.
- Pfeilrichtung
- 48.
- Einstelllager
1. Schnelleinleger für Etiketten an Nähmaschinen, insbesondere Riegel-Nähmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnelleinleger (10, 40) im wesentlichen aus einem Parallelogrammgestänge (23-25,29-33,35;
41-46) besteht, dessen Schwenkbewegung über einen Antrieb (11) angetrieben ist, und
an dessen äußerem freien Ende eine Einlegeklammer (12) angeordnet ist.
2. Schnelleinleger für Etiketten an Nähmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Parallelogrammgestänge (23-25,29-33,35) einen Antriebshebel (24) beinhaltet,
der über entsprechende Schwenklager (25) an einer Trägerplatte (20) des Schnelleinlegers
(10,40) angeordnet ist und aus einem etwa parallel hierzu angeordneten Lenkerhebel
(32), der gleichfalls über entsprechende Schwenklager (33) an der Trägerplatte (20)
des Schnelleinlegers (10,40) angeordnet ist.
3. Schnelleinleger für Etiketten an Nähmaschinen nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebshebel (24) an seinem vorderen freien Ende mit dem vorderen freien Ende
des Lenkerhebels (32) über ein Koppelstück (29) verbunden ist.
4. Schnelleinleger für Etiketten an Nähmaschinen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Koppelstück (29) die Einlegeklammer (12) mit ihrer Klemmeinrichtung (14-17)
für das Klemmen des Etikettes (39) angeordnet ist.
5. Schnelleinleger für Etiketten an Nähmaschinen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (11) über ein Gelenkstück (23) mit einem weiteren nicht ortsfest gelagerten
Schwenklager (35) des Antriebshebels (24) schwenkbar verbunden ist.
6. Schnelleinleger für Etiketten an Nähmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Parallelogrammgestänge durch ein Zahnriemengestänge (41-46) gebildet wird.
7. Schnelleinleger für Etiketten an Nähmaschinen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Zahnriemengestänge (41-46) mindestens einen Zahnriemen (46) enthält, der von
mindestens einem, auf einem ortsfesten Drehlager (41) gelagerten Zahnrad (42) zu mindestens
einem, auf einem beweglichen Schwenklager (45) drehbar gelagerten Zahnrad (43) verläuft
und die beiden Lager (41,45) der Zahnräder (42,43) drehbar auf mindestens einem entsprechenden
Antriebshebel (44) angeordnet sind.
8. Schnelleinleger für Etiketten an Nähmaschinen nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (11) in einer Drehebene (21) im Bereich des ortsfesten Drehlagers (41)
des Zahnrades (42) am Antriebshebel (44) angreift.
9. Schnelleinleger für Etiketten an Nähmaschinen nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (11) als Luftzylinder oder Elektromagnetantrieb oder Zahnstangenantrieb
oder Spindelantrieb oder Hydraulikantrieb oder Drehzylinderantrieb oder Schrittmotor
mit Zahnstangenantrieb bzw. Spindelantrieb ausgebildet ist.
10. Schnelleinleger für Etiketten an Nähmaschinen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlegeklammer (12) aus ihrer Ruhelage derart in Bewegungsrichtung (13) verschwenkbar
ist, dass sie zur Übergabe des Etiketts (39) oberhalb und vor dem Nähbereich (3) in
Einlegeposition (12') positioniert wird.