(19)
(11) EP 1 231 329 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.08.2002  Patentblatt  2002/33

(21) Anmeldenummer: 02001389.2

(22) Anmeldetag:  19.01.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 1/76, E04C 1/41
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 10.02.2001 DE 10106222

(71) Anmelder: Schöck Entwicklungsgesellschaft mbH
76534 Baden-Baden (Steinbach) (DE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Blumenröhr, Dietrich et al
Lemcke, Brommer & Partner, Postfach 11 08 47
76058 Karlsruhe
76058 Karlsruhe (DE)

   


(54) Mauersteinförmiges Wärmedämmelement


(57) Die Erfindung betrifft ein mauersteinförmiges Wärmedämmelement zur Wärmeentkopplung zwischen Wandteilen und Boden-/Deckenplatten, bestehend aus zumindest einem druckfesten Tragelement mit jeweils wenigstens einer Last übertragenen oberen und unteren Tragfläche und zumindest einem wärmedämmenden Isolierelement, wobei das Isolierelement an wenigstens einer Seitenfläche des Tragelements zumindestens abschnittsweise anliegt. Das Tragelement ist dabei in einem Horizontalquerschnitt zwischen oberer und unterer Tragfläche aus zumindest einem Längs- und/oder Querstreifen gebildet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Wärmedämmelement zur Wärmeentkopplung zwischen Wandteilen und Boden- oder Deckenteilen, bestehend aus zumindest einem druckfesten Tragelement mit jeweils wenigstens einer Last übertragenden, oberen und unteren Tragfläche und zumindest einem wärmedämmenden Isolierelement, wobei das Isolierelement an wenigstens einer Seitenfläche des Tragelements zumindest abschnittsweise anliegt.

[0002] Eine in wärmeschutztechnischer Hinsicht kritische Stelle stellt der Mauerfußbereich an Gebäudesockeln dar. Denn dort wird die Wärmedämmung der Außenwand und der Kellerdecke durch das aufgehende Mauerwerk unterbrochen. Mit dem mauersteinförmigen Wärmedämmelement der eingangs genannten Art ist jedoch die Verbindung zweier widersprüchlicher Eigenschaften gelungen: Starke Wärmedämmung bei gleichzeitig hoher Tragfähigkeit. So wird die Lücke in der Wärmedämmung der Gebäudehülle geschlossen, eine Problemstelle, die bislang auch mit hohem Aufwand nur unbefriedigend gelöst werden konnte. Im Übrigen müssen aber die Boden- oder Deckenteile, die durch ein Wärmedämmelement wämetechnisch entkoppelt werden sollen, nicht zwangsläufig Boden- oder Deckenplatten sein, sondern können beispielsweise auch aus Streifenfundamenten oder dergleichen bestehen.

[0003] Das mauersteinförmige Wärmedämmelement lässt sich wie ein herkömmlicher Mauerstein als erste Steinschicht der tragenden Wand oberhalb der Kellerdecke einsetzen. Auf eine derartige Einbausituation beziehen sich im Übrigen auch die Begriffe "obere" und "untere" Tragfläche, wie auch die im Weiteren dieser Anmeldung benutzten Richtungsangaben.

[0004] Wird die Wärmedämmung unterhalb der Kellerdecke angebracht, so erfolgt der Einbau einfach als letzte Steinschicht des Kellermauerwerks. Ablängen kann man das Wärmedämmelement mit der Steinsäge oder Trennscheibe. Man setzt das einbaufertige Dämmelement einfach auf ein Mörtelbett und schließt damit die verbleibende Lücke zwischen Außendämmung und Kellercleckendämmung. Dadurch erhöht sich die Oberflächentemperatur auf einen unkritischen Wert. Außerdem verhindert das Wärmedämmelement auch kapillares Saugen zuverlässig. Ebenso werden Vertikal- und Horizontalkräfte sicher übertragen. Das mauersteinförmige Wärmedämmelement löst somit ohne großen Aufwand das Wärmebrückenproblem im Bereich des Gebäudesockels.

[0005] Aus der DE 199 42 965 ist ein mauersteinförmiges Wärmedämmelement bekannt, das aus säulenförmigen Tragelementen besteht, die von einem wärmedämmenden Isolierelement umgeben sind.

[0006] Die Herstellung dieser Wärmedämmelemente ist allerdings aufgrund der Vielzahl von säulenförmigen Tragelementen fertigungstechnisch verhältnismäßig aufwendig, insbesondere weil das Isolierelement als Gießform für die Tragelemente dient und entsprechend vorgefertigt werden muss. Weiter besteht bei dieser Ausbildung der Wärmedämmelemente die Gefahr eines Knickens der Säulen, beispielsweise wenn horizontale Schubkräfte angreifen.

[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein mauersteinförmiges Wärmedämmelement der eingangs genannten Art weiterzubilden, das zumindest einen der genannten Nachteile vermeidet.

[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Tragelement in einem Horizontalquerschnitt zwischen oberer und unterer Tragfläche aus zumindest einem Längs- und/oder Querstreifen gebildet ist. Mehrere Längs- und Querstreifen, etwa jeweils zwei, können beispielsweise derart angeordnet sein, dass eine Art Rahmen aus zwei Längs- und zwei Querstreifen gebildet wird. Hierbei beziehen sich die Begriffe "längs" und "quer" im Übrigen auf die Haupterstreckungsrichtung des mauersteinförmigen Wärmedämmelements.

[0009] Durch die große bzw. die großen zusammenhängenden Auflageflächen des Tragelements wird eine hohe Druckfestigkeit des mauersteinförmigen Wärmedämmelementes erzielt sowie horizontalen Schubkräften ein optimaler Widerstand entgegengesetzt. Eine Optimierung der Tragelement- und Isolierelementmaterialien und -querschnitte ermöglicht dann bei gegebenen Anforderungen an die Festigkeit des Wärmedämmelements eine besonders hohe Wärmedämmung. Schließlich ist das mauersteinförmige Wärmedämmelement kostengünstig und einfach zu fertigen.

[0010] Besonders zweckmäßig besteht das Tragelement in dem besagten Horizontalquerschnitt nur aus einem Längsstreifen, wobei dann das mauersteinförmige Wärmedämmelement aus einem oder mehreren dieser Längsstreifen aufgebaut ist.

[0011] Das Tragelement ist im Vertikalquerschnitt vorzugsweise in etwa rechteckig - insbesondere quadratisch - oder kelchförmig ausgebildet, wobei es denkbar ist, die Ecken abzurunden. Im dem Horizontalquerschnitt kann das Tragelement vor allem rechteckig, aber auch vom Rechteck abweichend, geschwungen ausgeführt sein. Die Ecken können ebenfalls abgerundet sein. Insgesamt ergibt sich daher in dreidimensionaler Betrachtung eine balkenförmige Ausbildung des Tragelements.

[0012] Vorteilhafterweise stimmt die Flächenform der oberen und/oder der unteren Tragfläche des Tragelements mit der Flächenform des Tragelements im besagten Horizontalquerschnitt überein. Dies ist beispielsweise bei einer Quaderform des Tragelements der Fall, die eine besonders einfach zu fertigende Bauform mit geringer Knickanfälligkeit darstellt.

[0013] Vorteilhafterweise bildet das Isolierelement die seitlichen Außenflächen des Wärmedämmelementes und liegt zumindest überwiegend, insbesondere ganzflächig an den Seitenflächen des Tragelementes an. Damit ist unter anderem gewährleistet, dass das mauersteinförmige Dämmelement in seiner gesamten Breite und Höhe eine optimale Isolierwirkung erzielt. Es liegt dabei aber auch im Rahmen der Erfindung, dass das Isolierelement im Horizontalquerschnitt im Innenraum eines rahmenartigen Tragelements angeordnet ist, so dass das Tragelement die Außenflächen des Wärmedämmelements bildet. Das Isolierelement kann dann an dessen Innenseiten zumindest überwiegend anliegen.

[0014] Zweckmäßig liegt das Isolierelement nicht nur zumindest überwiegend an dem Tragelement an, sondern ist mit diesem verbunden, beispielsweise mit dessen Seitenflächen.

[0015] Weiter kann das Isolierelement einen einstückigen Körper bilden. Dies bietet unter anderem den Vorteil, dass das Isolierelement beim Einsatz entsprechender Materialien ausreichend Stabilität aufweist, um als verlorene Schalung für das aus Leichtbeton oder ähnlichen Materialien zu gießende Tragelement zu dienen. Dabei kann das Isolierelement aus offenporigem Material gebildet sein, in das der Werkstoff des Tragelements beim Gießen zumindest teilweise eindringt und mit dem der Werkstoff nach dessen Aushärten einen formschlüssigen Verbund eingeht. Dieser Verbund kann aber auch dadurch erzielt werden, dass das Isolierelement tragelementseitig profiliert ist. Gegenüber einer auch im Rahmen der Erfindung liegenden Verklebung des Isolierelements mit dem Tragelement bieten derartige Möglichkeiten eines Verbundes ein erhöhtes Maß an Verbindungssicherheit. Im Übrigen entfällt der separate Vorgang des Verklebens.

[0016] Zweckmäßigerweise besteht das Isolierelement aus Polystyrol, das geeignete Dämmwerte aufweist und eine ausreichende Stabilität besitzt, so dass es möglich ist, einen zusammenhängenden Körper zu bilden, der in der oben beschriebenen Weise als verlorene Schalung dienen kann. Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, Isolierelemente vorzusehen, die im Wesentlichen bzw. zum Großteil aus Luft bestehen. Insbesondere, wenn das Tragelement die Luft seitlich rahmenartig einfasst, kann zusätzlich vorgesehen werden, die Luft auch von oben und unten, etwa durch Deckel oder Ähnliches, einzuschließen, so dass beim Einbau des Wärmedämmelements kein von oben/unten eindringender Mörtel etc. die Luft verdrängen kann. Das Tragelement kann auch einstückig mit innen liegendem, vollständig von diesem eingeschlossenem Hohlraum vorgesehen werden.

[0017] Beim Einsatz von zwei oder mehr Tragelementen ist es günstig, wenn das Isolierelement eine oder mehrere Zwischenwände aufweist, die die Tragelemente von oben nach unten, insbesondere vertikal zumindest teilweise voneinander trennen. Das Isolierelement bildet in diesem Fall das Gerüst für das mauersteinförmige Wärmedämmelement, das im Inneren zwei voneinander getrennte Tragelemente aufweist.

[0018] Die Zwischenwand kann dabei das Isolierelement mittig teilen. Dadurch ergibt sich insbesondere eine Symmetrie im Aufbau des Wärmedämmelementes, die sowohl fertigungstechnisch als auch aus Stabilitätsgründen vorteilhaft ist. Es liegt in diesem Zusammenhang auch im Rahmen der Erfindung, anstelle einer Zwischenwand des Isolierelements eine isolierende Luftschicht vorzusehen.

[0019] Vorteilhafterweise können über die Verhältnisse zwischen den Dicken der Isolierelementwände und den Tragelementdicken verschiedenste Werte für die Druckfestigkeit und die Wärmeleitfähigkeit des Wärmdämmelementes eingestellt werden.

[0020] Um einen möglichst weit außen liegenden Tragelemente-Flächenschwerpunkt zu erhalten, ist es zweckmäßig, wenn die Dicke der Zwischenwand bzw. Zwischenwände des Isolierelements größer ist als die Dicke dessen äußerer Längsseiten.

[0021] Es wurde gefunden, dass ein besonders günstiges Dickenverhältnis dann vorliegt, wenn die Dicke der Zwischenwand in etwa doppelt so groß ist wie die Dicke der äußeren Längsseiten des Isolierelements. Natürlich sind auch beliebige andere Dickenverhältnisse denkbar.

[0022] Was die Zwischenwand bzw. -wände des Isolierelements angeht, so ist/sind diese vorteilhafterweise von Öffnungen durchbrochen, wobei an die Tragelemente angeformte Verbindungsstege diese Öffnungen durchgreifen. Diese Verbindung der einzelnen Tragelemente gewährleistet insbesondere eine hohe Stabilität des gesamten Wärmedämmelements.

[0023] Die Tragelemente selbst sind zweckmäßigerweise aus Leichtbeton gebildet, Leichtmörtel oder nicht-mineralischem Material wie z. B. Kunststoff gebildet.

[0024] Besonders zweckmäßig ist es, wenn das Tragelement an der oberen und/oder unteren Last aufnehmenden Tragfläche profiliert ist. Dadurch kann ein besonders fester, Horizontalkräfte optimal aufnehmender und übertragender Verbund des mauersteinförmigen Wärmedämmelementes mit dern Wandteil einerseits und dem Boden- oder Deckenteil andererseits erzielt werden, wenn sich als Verbindungsmaterial eingesetzter Mörtel mit diesen Profilierungen formschlüssig verbindet. Ein guter Verbund kann auch dadurch bewirkt werden, dass die Tragelemente aus offenporigem Material bestehen.

[0025] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen; hierbei zeigen
Figur 1
ein Isolierelement eines gemäß der Erfindung hergestellten mauersteinförmigen Wärmedämmelements in perspektivischer Seitenansicht;
Figur 2
zwei Tragelemente des Wärmedämmelementes in perspektivischer Seitenansicht;
Figur 3
das Wärmedämmelement im Vertikalquerschnitt (a) sowie im Horizontalquerschnitt (b) entlang der Linie I-I des Vertikalquerschnitts;
Figur 4
zwei weitere Ausfühungsformen von Wärmedämmelementen gemäß der vorliegenden Erfindung in einer Einbausituation in einem Vertikalquerschnitt.


[0026] Figur 1 stellt ein kastenförmiges, wärmedämmendes Isolierelement 1 eines in Figur 3 dargestellten mauersteinförmigen Wärmedämmelementes 2 in perspektivischer Seitenansicht dar. Das Wärmedämmelement 2 ist dabei in der Orientierung dargestellt, in der es später auch zwischen einem Wandteil und einem Boden-/Deckenteil eines Gebäudes eingebaut wird.

[0027] Das Isolierelement 1 besteht aus zwei parallel zueinander verlaufenden Längsseiten 2a, 2b, einer Zwischenwand 3 und zwei sich an die Längsseiten 2a, 2b anschließende, senkrecht zu diesen verlaufende und sich parallel gegenüberstehende Stirnseiten 4a, 4b.

[0028] Die mit den Stirnseiten 4a, 4b verbundene, parallel zu den Längsseiten 2a, 2b verlaufende Zwischenwand 3 unterteilt dabei das Isolierelement 1 mittig in zwei symmetrische Hälften 5a, 5b die zur Aufnahme von zwei balkenförmigen, druckfesten Tragelementen 6a, 6b dienen, die in Figur 2 dargestellt sind.

[0029] Da die Zwischenwand 3 das Isolierelement 1 mittig teilt, trifft sie natürlicherweise die beiden Stirnseiten 4a, 4b in deren Mitten.

[0030] In Figur 2 sind die zwei balkenförmigen Tragelemente 6a, 6b aus Leichtbeton in perspektivischer Seitenansicht dargestellt. Deutlich zu erkennen sind die Last aufnehmenden, rechteckigen oberen Tragflächen 9a, 10a. Nicht zu erkennen sind dagegen die unteren, rechteckigen Tragflächen 9b, 10b.

[0031] Figur 3 (a) zeigt das komplette Wärmedämmelement 2, das aus dem Isolierelement 1 und den Tragelementen 6a, 6b gebildet ist, in einem Vertikalquerschnitt. In diesem Vertikalquerschnitt sind die Tragelemente 6a, 6b rechteckig ausgebildet, wobei allerdings auch andere Formen, wie etwa eine Kelchform oder eine Quadratform denkbar sind.

[0032] Figur 3 (b) stellt einen Horizontalquerschnitt entlang der Linie I-I der Figur 3 (a) dar, wobei der Horizontalquerschnitt zwischen den oberen Tragflächen 9a, 10a und den unteren Tragflächen 9b, 10b verläuft.

[0033] Wichtig ist nun, dass die Tragelemente 6a, 6b in diesem Horizontalquerschnitt jeweils als Streifen ausgebildet sind und zwar als rechteckige Längsstreifen bezogen auf die Haupterstreckungsrichtung des Wärmedämmelements 2. Es ist allerdings auch denkbar, diese Streifen nicht exakt rechteckig sondern beispielsweise geschwungen auszubilden, wobei die Ecken abgerundet sein können.

[0034] Es liegt darüber hinaus ebenfalls im Rahmen der Erfindung, die Tragelemente als Querstreifen auszubilden oder sowohl Längs- als auch Querstreifen vorzusehen. Diese können auch einen einstückigen Körper bilden, beispielsweise einen Rahmen für zumindest ein dann innen angeordnetes Isolierelement. Der Rahmen könnte eine ähnliche Form haben wie das Isolierelement 1 des vorliegenden Ausführungsbeispiels.

[0035] Die Flächenform der Tragelemente 6a, 6b im Horizontalquerschnitt 3 (b), d.h. die Rechteckform, stimmt im Übrigen mit der Flächenform der Tragflächen 9a, 9b, 10a, 10b überein. Insgesamt ergibt sich eine besonders günstige Balkenform der Tragelemente 6a, 6b.

[0036] Das Isolierelements 1 ist aus Polystyrol hergestellt, wobei natürlich auch andere Materialien eingesetzt werden können, die eine ausreichende Isoliereigenschaft besitzen.

[0037] Die Tragelemente 6a, 6b werden im Normalfall in der Weise gefertigt, dass das Isolierelement 1 der Figur 1 als verlorene Schalung dient und in diese Schalung Leichtbeton in flüssigem Zustand gegossen wird. Dieser Leichtbeton dringt dann zumindest teilweise in die jeweiligen nach innen gerichteten Seiten der Wände 2a, 2b, 3, 4a, 4b des Isolierelementes 1 ein und geht mit diesen nach dem Aushärten einen formschlüssigen Verbund ein.

[0038] Es ist aber auch denkbar, dass die balkenförmigen Tragelemente 6a, 6b separat gefertigt werden und dann in die Hälften 5a, 5b des Isolierelementes 1 eingesetzt werden. Eine Verbindung zwischen dem Isolierelement und den Tragelementen kann dann dadurch erreicht werden, dass diese an den Innenwänden des Isolierelementes angeklebt werden.

[0039] Deutlich zu erkennen sind die äußeren Seitenflächen 2a, 2b des Isolierelementes 1, die die Außenflächen des Wärmedämmelementes bilden, vollständig an den Seitenflächen der Tragelemente 6a, 6b anliegen, die Seitenflächen bedecken und mit diesen verbunden sind. Die oberen und unteren Tragflächen 9a, 9b, 10a, 10b sind dagegen nicht von dem Isolierelement 1 überdeckt.

[0040] Weiter ist die Mittelwand 3 zu erkennen, deren Dicke zur Erzielung eines möglichst weit außen liegenden Tragelemente-Flächenschwerpunkts in etwa doppelt so groß ist wie die Dicke der äußeren Längsseiten 2a, 2b. Natürlich ist auch eine Vielzahl von anderen Dickenverhältnissen denkbar.

[0041] Diese Mittelwand 3 kann im Übrigen mit Öffnungen durchsetzt sein, durch die Stege durchgreifen können, die die Tragelemente 6a, 6b verbinden.

[0042] Wichtig ist noch, dass über die Dickenverhältnisse zwischen den Isolierelementwänden 2a, 2b, 3 und den Tragelementen 6a, 6b verschiedenste Werte für die Druckfestigkeit und die Wärmeleitfähigkeit des Wärmdämmelementes 2 einstellbar sind.

[0043] Hervorzuheben ist außerdem die Symmetrie des Wärmedämmelementes 2, die eine besonders hohe Stabilität und Druckfestigkeit des Wärmedämmelementes 2 ermöglicht.

[0044] Schließlich weist die rechte Stirnseite 4b des Isolieretementes 1 an ihrer Außenseite eine Reihe von Erhebungen 7a und Vertiefungen 7b auf, die der Einfachheit halber in dem Horizontalquerschnitt weggelassen wurden. An der entgegengesetzten linken Stirnseite 4a sind entsprechende, zu den Erhebungen und Vertiefungen 7a, 7b korrespondierende Erhebungen und Vertiefungen 8a, 8b in der Weise angeordnet, dass dort, wo bei der linken Stirnseite 4a Erhebungen vorhanden sind bei der rechten Stirnseite 4b Vertiefungen auftreten und umgekehrt.

[0045] Wenn dann mehrere mauersteinförmige Wärmedämmelemente in Längsrichtung nebeneinander angeordnet werden, so dass die jeweiligen Stirnseiten aneinander angrenzen, können die versetzt angeordneten Erhebungen 7a, 7b, 8a, 8b der jeweilig aneinander angrenzenden Stirnseiten 4a, 4b der verschiedenen Wärmedämmelemente ineinandergreifen und so beispielsweise mit Hilfe einer entsprechenden Verklebung einen optimalen Verbund ermöglichen.

[0046] Figur 4 zeigt zwei weitere erfindungsgemäße mauersteinförmige Wärmedämmelemente 11, 12 in Einbausituationen.

[0047] Dabei ist das Wärmedämmelement 11 zwischen einer Gebäudeaußenwand 13 und einer Gebäudekellerdecke 14 aus Beton angeordnet. Durch die besonderen Dämmeigenschaften des Wärmedämmelements 11 wird der Wärmefluss von der Gebäudeaußenwand 13 in die Kellerdecke 14 durchbrochen.

[0048] Deutlich zu erkennen ist der innere Aufbau des balkenförmigen Tragelementes 11, das im Wesentlichen so aufgebaut ist wie das Wärmedämmelement 2 der Figur 3:

[0049] Äußere Längsseiten 15a, 15b eines Isolierelementes 16 fassen zusammen mit einer Zwischenwand 17 zwei Tragelemente 18a, 18b ein.

[0050] Im Unterschied zu dem mauersteinförmigen Wärmedämmelement 2 der Figur 3 ist allerdings hier die Zwischenwand 17 nicht nur doppelt so dick wie die Außenwände sondern mehr als vierfach so dick, um einen noch weiter außen liegenden Tragelemente-Flächenschwerpunkt zu erhalten.

[0051] Obwohl hier nicht dargestellt, weisen die Tragflächen der Tragelemente 18a, 18b Profilierungen auf, durch die ein besonders fester, Horizontalkräfte optimal aufnehmender Verbund des mauersteinförmigen Wärmedämmelementes mit der Gebäudeaußenwand 13 einerseits und der Gebäudekellerdecke 14 andererseits erzielt wird, da sich als Verbindungsmaterial eingesetzter Mörtel mit diesen Profilierungen formschlüssig verbindet.

[0052] Das zweite mauersteinförmige Wärmedämmelement 12 der Figur 4 entkoppelt den Wärmefluss zwischen der Kellerdecke 12 und einer im Inneren des Gebäudes angeordneten Gebäudeinnenwand 19. Dabei ist zu erkennen, dass das Wärmedämmelement 12, aufgrund dessen Anpassung an die Wandstärke der Innenwand 19, schmaler ist als das Wärmedämmelement 11.

[0053] Ansonsten ist auch dieses Wärmedämmelement 10 aus zwei äußeren Längsseiten 21a, 21b eines Isolierelementes 20 aufgebaut, das durch eine mittig verlaufende Zwischenwand 22 geteilt wird. Auch das Isolierelement 20 besteht aus Polystyrol. Zwei Tragelemente 23a und 23b werden von den Längsseiten 21a, 21b des Isolierelementes 20 eingefasst.

[0054] Weiter sind in der Figur 4 zwei auf die Kellerdecke 12 aufgebrachte, übereinander angeordnete Fußbodenisolierungen 24a, 24b zur Warmeentkopplung zwischen Keller und Erdgeschoss zu sehen, auf denen ein Estrich 30 verlegt ist.

[0055] Eine Kelleraußenwand 25 ist zu erkennen, an die Erdreich 26 angrenzt. Die Gebäudeinnenwand 19 weist im Übrigen an ihrer linken und rechten Außenseite jeweils einen Putz 27a, 27b auf, die Gebäudeaußenwand 13 einen entsprechenden auf der Innenseite angeordneten Putz 28.

[0056] Schließlich ist noch eine Außendämmung 29 dargestellt, die an der Außenseite der Gebäudeaußenwand 13 und der Kellerdecke 14 anliegt und sich bis in das Erdreich erstreckt.

[0057] Die vorliegende Erfindung stellt insgesamt ein mauersteinförmiges Wärmedämmelement zur Wärmentkopplung zwischen Wandteilen und Boden- oder Deckenteilen zur Verfügung, das sich insbesondere durch eine hohe Druckfestigkeit auszeichnet sowie einen großen Widerstand gegenüber horizontalen Schubkräften. Eine Optimierung der Tragelement- und Isolierelementmaterialien und -querschnitte ermöglicht bei gegebenen Anforderungen an die Festigkeit des Wärmedämmelements eine besonders hohe Wärmedämmung.


Ansprüche

1. Mauersteinförmiges Wärmedämmelement (2, 11, 12) zur Wärmeentkopplung zwischen Wandteilen (13, 19) und Boden- oder Deckenteilen (14), bestehend aus zumindest einem druckfesten Tragelement (6a, 6b, 18a, 18b, 21a, 21b) mit jeweils wenigstens einer Last übertragenden, oberen und unteren Tragfläche (9a, 10a, 9b, 10b) und zumindest einem wärmedämmenden Isolierelement (1, 16, 20), wobei das Isolierelement (1, 16, 20) an wenigstens einer Seitenfläche des Tragelements (6a, 6b, 18a, 18b, 23a, 23b) zumindest abschnittsweise anliegt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragelement (6a, 6b, 18a, 18b, 23a, 23b) in einem Horizontalquerschnitt zwischen oberer und unterer Tragfläche (9a, 10a, 9b, 10b) aus zumindest einem Längs- und/oder Querstreifen gebildet ist.
 
2. Mauersteinförmiges Dämmelement (2, 11, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragelement (6a, 6b, 18a, 18b, 23a, 23b) im Vertikalquerschnitt quadratisch, rechteckig oder kelchförmig und im Horizontalquerschnitt rechteckig oder von der Rechteckform abweichend geschwungen mit gegebenenfalls abgerundeten Ecken ausgebildet ist.
 
3. Mauersteinförmiges Dämmelement (2, 11, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Flächenform der oberen und/oder der unteren Tragfläche (9a, 10a, 9b, 10b) mit der Flächenform des Tragelements (6a, 6b, 18a, 18b, 23a, 23b) im Horizontalquerschnitt übereinstimmt.
 
4. Mauersteinförmiges Dämmelement (2, 11, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Isolierelement (1, 16, 20) die seitlichen Außenflächen des Wärmedämmelementes (2, 11, 12) bildet und zumindest überwiegend an den Seitenflächen des Tragelements (6a, 6b, 18a, 18b, 23a, 23b) anliegt.
 
5. Mauersteinförmiges Wärmedämmelement (2, 11, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Isolierelement (1, 16, 20) mit dem Tragelement, etwa mit dessen Seitenflächen verbunden ist.
 
6. Mauersteinförmiges Wärmedämmelement (2, 11, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Isolierelement (1, 16, 20) einen einstückigen Körper bildet.
 
7. Mauersteinförmiges Wärmedämmelement (2, 11, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Isolierelement (1, 16, 20) als verlorene Schalung für das aus Beton oder ähnlichen Materialien zu gießende Tragelement (6a, 6b, 18a, 18b, 23a, 23b) dient.
 
8. Mauersteinförmiges Wärmedämmelement (2, 11, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Isolierelement (1, 16, 20) aus offenporigem Material gebildet ist und/oder tragelementseitig profiliert ist, so dass der Werkstoff des Tragelements (6a, 6b, 18a, 18b, 23a, 23b) mit dem Isolierelement nach dem Gießen einen formschlüssigen Verbund bildet.
 
9. Mauersteinförmiges Wärmedämmelement (2, 11, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Isolierelement (1, 16, 20) aus Polystyrol gebildet ist.
 
10. Mauersteinförmiges Wärmedämmelement (2, 11, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Einsatz von zwei oder mehr Tragelementen (6a, 6b, 18a, 18b, 23a, 23b) das Isolierelement (1, 16, 20) eine oder mehrere Zwischenwände (3, 17, 22) aufweist, die die Tragelemente (6a, 6b, 18a, 18b, 23a, 23b) von oben nach unten, insbesondere vertikal zumindest teilweise voneinander trennen.
 
11. Mauersteinförmiges Wärmedämmelement (2, 11, 12) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Einsatz von zwei Tragelementen (6a, 6b, 18a, 18b, 23a, 23b) die Zwischenwand (3, 17, 22) das Isolierelement (1, 16, 20) in Längsrichtung zumindest teilweise mittig teilt.
 
12. Mauersteinförmiges Wärmedämmelement (2, 11, 12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass über die Verhältnisse zwischen den Dicken der Isolierelementwände (2a, 2b, 3; 15a, 15b, 17; 21a, 21b, 22) und den Tragelementdicken (6a, 6b; 18a, 18b; 23a, 23b) verschiedenste Werte für die Druckfestigkeit und die Wärmeleitfähigkeit des Wärmedämmelementes (2, 11, 12) eingestellt werden
 
13. Mauersteinförmiges Wärmedämmelement (2, 11, 12) nach zumindest Anspruch 10,
dass die Dicke der Zwischenwand (3, 17, 22) zur Erzielung eines möglichst weit außen liegenden Tragelemente-Flächenschwerpunkts größer ist als die Dicke der äußeren Längsseitenwände (2a, 2b; 15a, 15b; 21a, 21b) des Isolierelementes (1, 16, 20).
 
14. Mauersteinförmiges Wärmedämmelement (2, 11, 12) nach zumindest Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dicke der Zwischenwand (3, 17, 22) in etwa doppelt so groß ist wie die Dicke der äußeren Längsseiten (2a, 2b; 15a, 15b; 21a, 21b) des Isolierelementes (1, 16, 20).
 
15. Mauersteinförmiges Wärmedämmelement (2, 11, 12) nach zumindest Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zwischenwand (3, 17, 22) des Isolierelements (1, 16, 20) zumindest abschnittsweise von Öffnungen durchbrochen ist, wobei an die Tragelemente (6a, 6b, 18a, 18b, 23a, 23b) angeformte Verbindungsstege diese Öffnungen durchgreifen.
 
16. Mauersteinförmiges Wärmedämmelement (2, 11, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragelement (6a, 6b, 18a, 18b, 23a, 23b) aus Leichtbeton, Leichtmörtel oder nicht-mineralischem Material, insbesondere Kunststoff gebildet ist.
 
17. Mauersteinförmiges Wärmedämmelement (2, 11, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragelement (6a, 6b, 18a, 18b, 23a, 23b) an der oberen und/oder unteren Last aufnehmenden Tragfläche profiliert ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht