[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Betonstahl mit Rippen. Die vorliegende Erfindung
findet überall dort Anwendung, wo Betonstähle zur Herstellung von Stahlbeton verwendet
werden. Die vorliegende Erfindung findet insbesondere bei der Herstellung von Stahlbeton,
insbesondere hier bei der Herstellung von Betonstahlmatten und Betonstahl vorzugsweise
in Ringen Anwendung.
[0002] Bei Bewehrungsmatten werden mehrere Betonstahlstäbe kreuzweise übereinandergelegt
und an ihren Berührungspunkten verschweißt. Üblicherweise wird für diesen Betonstahl
kaltgewalzter Betonstahl verwendet. Weiterhin wird Betonstahl häufig auf Spulen, sog.
"Ringe", aufgewickelt und so weiter zum Abnehmer transportiert. Zur Weiterverarbeitung
dieses Betonstahls wird dieser einer Richt-oder Biege- und Schneidemaschine zugeführt,
oder beispielsweise einer Mattenmaschine, um Betonstahlmatten herzustellen. Dabei
wird der Betonstahl in sogenannten Rollenrichtsätzen oder alternativ in Rotorrichtsätzen
gerade gerichtet. Für einen Betonstahl höherer Güte wird in zunehmendem Maß warmgewalzter
Betonstahl verwendet. Durch die in den entsprechenden Betonstahlnormen vorgeschriebenen
Rippengeometrien ergeben sich relativ stark ausgeprägte Rippen. Damit neigen die gerichteten
Stäbe wenn sie, wie oft üblich, über ein Stabmagazin zur Weiterverarbeitung zugeführt
werden, beim Vereinzeln oder Herausziehen aus dem Magazin zum Verhaken miteinander.
Weiterhin erhält man beim kreuzweisen Übereinanderlegen für das Verschweißen z. Teil
ungünstig kleine Kontaktflächen. Aufgrund der obengenannten Nachteile mit warmgewalztem
Betonstahl wurde dieser bisher zur Herstellung von Bewehrungsmatten kaum verwendet.
Bei Betonstählen nach dem Stand der Technik, beispielsweise Betonstahl nach DIN 488,
beträgt der Neigungswinkel β der auf der Oberfläche vorhandenen Rippen üblicherweise
ca. 60°. Diese geometrische Anordnung der Rippen beeinflußt das Verbundverhalten des
Betonstahls in dem Stahlbeton.
[0003] Die Verwendung von Betonstahl ohne Rippen ist für die meisten Anwendungsgebiete nicht
möglich, da die Rippen beim Verbundverhalten eine bedeutende Rolle spielen, da über
diese Rippen die Kräfte aus dem Beton in den Betonstahl geleitet werden.
[0004] Die Fig. 1a bis 1d zeigen Betonstähle nach dem Stand der Technik, wie er in der DIN-Nummer
488 bzw. in bauaufsichtlichen Zulassungen beschrieben ist. Der Betonstahl 1 weist
in der vorliegenden Ausführungsform vier Reihen von (in der Zeichnung von oben nach
unten verlaufende) Rippen 2 auf. Der Rippenneigungswinkel β zwischen Längsrichtung
der betrachteten Rippe und der Richtung der Längsachse A des Betonstahls beträgt bei
Betonstählen nach dem Stand der Technik ungefähr 60°. Der Abstand zweier Rippen 2
in Längsrichtung (Rippenabstand) beträgt c, die Rippenkopfbreite einer Rippe 2 quer
zur Längsrichtung der betrachteten Rippe wird mit b bezeichnet. Jeweils zwischen zwei
benachbarten Rippen 2 liegt eine Senke 8. Fig. 1d zeigt einen Schnitt durch den Betonstahl
1 entlang der in Fig. 1b gezeigten Schnittlinie D.
[0005] 2a in Fig. 1c ist die Rippenkopffläche, 2b bezeichnet die Rippenflanke (auf der anderen
Seite der Rippenkopffläche 2a ist ebenfalls eine in der Zeichnung nicht sichtbare
Rippenflanke vorhanden), und 8 ist die Senke zwischen zwei benachbarten Rippen 2.
In Fig. 1d bezeichnet 3 die Projektion eines Betonstahls in Längsrichtung. Die näherungsweise
kreisförmige Kontur entsteht durch die kulissenhaft hintereinander erscheinenden und
so die Umfangskontur bildenden Rippen 2. Die Schnittkontur 4 selbst erscheint eher
unregelmäßig. Jedoch entsteht sie durchaus regelmäßig bei der Herstellung des Betonstahls.
Hierbei werden die etwa quadratische Grundform 5 mit gegebenenfalls verrundeten Kanten
und die Rippen 2 durch Walzen in das Rohmaterial gewalzt. Dies kann Warmwalzen oder
Kaltwalzen sein. Dem Gesamtaufbau in Querschnittsfläche kann man sich somit als Rippen
2 vorstellen, die auf einem Grundkörper mit quadratischem Querschnitt (Bezugsziffer
5) aufsitzen. Die eigentliche Querschnittskontur 4 ergibt sich in Abhängigkeit davon,
wo der Querschnitt die jeweiligen Rippen schneidet. Das eben Gesagte gilt für Betonstähle
mit vier Rippenreihen. Die Rippenreihen sind durch in Längsrichtung des Materials
verlaufende Stege 6 (Rippenreihenabstand oder Walzspalt) und, abhängig von der Grundform
(z. B. rund, quadratisch, sechseckig, usw) und der Rippeneinfräßtiefe, z. T. durch
weitere Stege 7 voneinander getrennt..
[0006] In Fig. 2a ist das Verbundverhalten von Betonstahl in Beton skizziert. Das Verbundverhalten
gibt an, mit welcher Kraft F der Betonstahl gezogen werden muß, damit sich eine Verschiebung
Δ1 des Betonstahls im Beton ergibt. Als Kennlinie wird die Verbundspannung über den
Ausziehweg dargestellt. Wie aus Fig. 2a zu erkennen ist, erreicht die Verbundspannung
ein Maximum. Bei weiterer Verschiebung des Betonstahls in dem Beton nimmt die Kraft
wieder ab, da der Verbund des Betonstahls durch Abscheren der Betonsockel zwischen
den Rippen geschwächt wird.
[0007] In Fig. 2b ist das Dehnverhalten von Betonstahl abgebildet. Der Betonstahl dehnt
sich in einem ersten linearen Bereich, dem elastischen Bereich, proportional zur angelegten
Kraft F bis zu einer Streckgrenze F
S. Anschließend verformt sich der Betonstahl plastisch. Diese Verformung ist nicht
reversibel. Weiterhin ist ein Dauerschwingversuch abgebildet, bei dem der Betonstahl
einer periodisch sich ändernden Kraft unterworfen wird, die geringer als F
S ist. Obwohl die angelegte Kraft so gering ist, daß es noch nicht zu einer plastischen
Verformung kommt, kann eine derartige Belastung zu einem Ermüdungsbruch des Betonstahls
führen.
[0008] Diese mechanischen/dynamischen Eigenschaften (Dauerschwingeigenschaften) sind verbesserbar.
Die eingeleiteten statischen und dynamischen Kräfte können dann sicher und dauerhaft
aufgefangen werden.
[0009] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, einen Betonstahl anzugeben,
der in Mattenmaschinen oder Richt- und Bügelautomaten verwendet werden kann, ohne
daß hierbei bei der Verarbeitung auf der Maschine Probleme auftreten.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Rippenneigungswinkel β
zur Längsachse des Betonstahls 25 bis 55°, vorzugsweise 35 bis 45°, weiter vorzugsweise
37 bis 42° beträgt. Dieser geringe Rippenneigungswinkel β relativ zur Betonstahlachse
hat mehrere Vorteile: Untersuchungen haben ergeben, daß bei einem derart geringen
Rippenneigungswinkel wesentlich verbesserte Dauerschwingeigenschaften erreicht werden
können, d.h. ein Ermüdungsbruch des Betonstahl tritt seltener beziehungsweise erst
nach längerer Zeit als bei herkömmlichem Betonstahl mit größerem Rippenneigungswinkel
auf. Es treten bei dem erfindungsgemäßen Betonstahl mit verringertem Rippenneigungswinkel
weniger markante Kanten in Längsrichtung des Betonstahls auf. Dadurch kommt es im
Betonstahl und im Beton zu geringeren Spannungsüberhöhungen bzw. Kerbspannungen, die
üblicherweise an derartigen Kanten auftreten. Durch die Schrägstellung ergibt sich
in Richtung der Längsachse eine kleinere Steigung als bei einer Rippe mit gleicher
Höhe, aber einem größeren Rippenneigungswinkel. Damit können Spannungsüberhöhungen
beziehungsweise die Kerbwirkung des erfindungsgemäßen Betonstahls verringert werden.
Weiterhin ist die Flächenverteilung auf der Umhüllung des Betonstahls in Richtung
der Längsachse gleichmäßiger als bei einem gerippten Betonstahl mit einem steileren
Rippenneigungswinkel.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Rippenneigungswinkel für alle Rippen
des Betonstahls im wesentlichen gleich. Damit erreicht man die obengenannten Vorteile
über die gesamte Länge des Betonstahls.
[0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß weiterhin dadurch gelöst, daß eine Rippenkopfbreite
b der Rippen größer als das 0,2fache, vorzugsweise kleiner als das 0,5fache des Nenndurchmessers
ist, und weiter vorzugsweise das 0,3fache bis 0,4fache des Nenndurchmessers beträgt.
Hierdurch ergibt sich eine verbesserte Rippenfüllung beim Walzprozeß, was zu einer
geringeren Ovalität beziehungsweise gleichmäßigen Rundheit des Außendurchmessers des
Betonstahls führt. Hierdurch kann der Betonstahl besser weiterverarbeitet werden.
Bei möglichst runden Betonstählen, d.h. mit möglichst geringer Ovalität, liegt der
Stahl gleichmäßiger an der Rolle an. Wird der Stab beispielsweise zwischen zwei gegenüberliegenden
Rollen geführt , so ist das Spiel zwischen den Rollen bei möglichst runden Stäben
nicht von der Lage des Stabes abhängig. Eine Rotation des vorzugsweise stabförmigen
Betonstahls um die eigene Längsachse verändert dieses Spiel nicht, wenn der Stab rund
und nicht oval ist. Außerdem sind die Kraftparameter dann gleichmäßiger.
[0013] Weiterhin ergibt sich hierdurch ebenfalls eine gleichmäßigere Flächenverteilung auf
der Umhüllenden in Stabrichtung. Dies ist für die Verschweißung der Betonstähle zu
Betonstahlmatten vorteilhaft, da die Schweißflächen von zwei aufeinanderliegenden
Betonstahlstäben größer sind als bei herkömmlichen Betonstählen mit größerem Rippenneigungswinkel
und schmälerer Rippe.
[0014] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann weiterhin auch dadurch gelöst werden,
daß das Verhältnis der Rippenbreite in Längsrichtung b' zum Rippenabstand c in Richtung
der Betonstahlachse größer als 0,35, vorzugsweise größer 0,4, weiter vorzugssweise
größer als 0,45 ist. Dies führt ebenso zu einer gleichmäßigeren Verteilung auf der
umhüllenden in Stabrichtung, was die obengenannten Vorteile aufweist. Dieses Verhältnis
der Rippenbreite in Längsrichtung zum Rippenabstand eignet sich auch bei Anwendung
in hochfestem Beton oder für eine Anwendung in selbstverdichtendem Beton (SVB, Ausbreitmaß
nach ASTM mindestens 60 cm, vorzugsweise mindestens 65 cm, weiter vorzugsweise mindestens
70 cm).
[0015] Vorzugsweise wird der Betonstahl durch Warmwalzen hergestellt.
[0016] Weiterhin kann der vorzugsweise stabförmige, oft aber auch als Coil ausgelieferte
Betonstahl mehrere Rippenreihen aufweisen, vorzugsweise 4. Es können jedoch ebenso
2, 3 oder 6 Rippenreihen vorgesehen sein.
[0017] Der Rippenbedeckungsgrad ist vorzugsweise größer 45 %, weiter vorzugsweise größer
50 %, weiter vorzugsweise größer 55%.
[0018] Der Mindestwert der bezogenen Rippenfläche liegt vorzugsweise im Bereich zwischen
30 % unter und 30 % über dem in DIN 488 vorgeschriebenen Mindestwert.. Dies gilt vor
allem für Betonstähle mit einem Nenndurchmesser von größer gleich 4 mm.
[0019] Die Erfindung betrifft weiterhin einen Stahlbeton mit einem Betonstahl, wobei dieser
wie oben ausgeführt ausgebildet ist, wobei Beton mit einer Druckfestigkeit verwendet
wird, die größer als 55 N/mm
2, vorzugsweise größer 65 N/mm
2 ist, d. h. hochfester Beton. Die vorliegende Erfindung betrifft ebenso die Verwendung
von Betonstahl, wobei der Betonstahl zur Herstellung von Stahlbeton vorzugsweise mit
hochfestem Beton mit einer Festigkeit von 55 N/mm
2 oder größer, vorzugsweise 65 N/mm
2 und größer verwendet wird. Die vorliegende Erfindung ist selbstverständlich nicht
auf hochfesten Beton beschränkt, sie kann ebenso mit selbstverdichtendem oder sonstigem
Beton verwendet werden.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden schematischen
Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1a bis 1d
- eine Seitenansicht, eine um die Längsachse um 90° gedrehte Seitenansicht, eine perspektivische
Ansicht sowie einen Schnitt an der Linie D von Fig. 1b eines Betonstahls nach dem
Stand der Technik,
- Fig. 2a
- schematisch das Verbundverhalten von Betonstahl in Beton und Fig. 2b eine Dehnungskurve
für Betonstahl,
- Fig. 3a und 3b
- zwei um 90° um die Längsachse gedrehte Ansichten eines erfindungsgemäßen Betonstahls,
und
- Fig. 4
- eine Skizze zur Ermittlung des Rippenbedeckungsgrades.
[0021] In den Figuren bedeuten allgemein gleiche Bezugszeichen gleiche Komponenten bzw.
Merkmale.
[0022] In Fig. 3 ist ein erfindungsgemäßer Betonstahl dargestellt. Der Rippenneigungswinkel
β liegt zwischen 25° und 55° und vorzugsweise bei ca. 40° +/- 5 %. Die Rippenkopfbreite
b ist größer als das 0,2fache und vorzugsweise kleiner als das 0,5 fache des Durchmessers.
Der Durchmesser kann der Nenndurchmesser sein (d.h. der Durchmesser eines gleichschweren
Stabes mit kreisrundem Querschnitt). Es kann sich aber auch um den maximalen Durchmesser
(entsprechend Kontur 3 in Fig. 1d) handeln oder um den Durchmesser, der sich anhand
der Täler 2c ergibt. Das Merkmal hinsichtlich des Rippenneigungswinkels β kann unabhängig
von oder zusammen mit den nachfolgend genannen Merkmalen verwirklicht werden. Auch
die nachfolgend genannten Merkmale hinsichtlich Rippenkopfbreite b, der Rippenbreite
b' in Längsrichtung, der bezogenen Rippenfläche und des Rippenbedeckungsgrades können
für sich alleine stehend als Gegenstand der Erfindung angesehen werden.
[0023] Die Rippenkopfbreite b ist größer als bei Betonstahl nach dem Stand der Technik.
Das Verhältnis der Rippenbreite in Längsrichtung b' zum Rippenabstand c ist größer
als 0,35, was bei Betonstahl nach dem Stand der Technik nicht der Fall ist. Dort ist
dieses Verhältnis kleiner als 0,35. In der dargestellten Ausführungsform ist der erfindungsgemäße
Betonstahl mit vier Rippenreihen dargestellt. Es kann jedoch ebensogut eine andere
Anzahl von Rippenreihen verwendet werden. Die Rippenreihen erstrecken sich vorzugsweise
in Längsrichtung des Betonstahls. In Fig. 3b sind zwei von ihnen durch die Bezugsziffern
9 und 10 angedeutet. Die Rippenreihen sind jeweils durch Stege 6 und gegebenenfalls
7 begrenzt.
[0024] Die Verbindung der größeren Rippenbreite in Längsrichtung b' und des kleineren Rippenneigungswinkel
β führt vor allem in Kombination zu einer besseren Rippenfüllung und dadurch zu einer
geringeren Ovalität. Hierdurch ergibt sich eine möglichst große und in Stablängsrichtung
gleichmäßig verteilte Fläche auf der Umhüllenden. Durch diese geometrischen Eigenschaften
verbessern sich die Verarbeitungsmöglichkeiten auf den Verarbeitungsmaschinen, ein
Verhaken der Betonstähle in der Maschine wird verhindert. Ebenso steht eine größere
Schweißfläche zur Verfügung, wodurch die Verbindung zweier verschweißter Betonstähle
verbessert wird.
[0025] Die bezogene Rippenfläche f
R berechnet sich nach der Formel

wobei

die Längsschnittfläche einer Rippe in deren Achse
- hS
- die mittlere Höhe eines beliebigen Schrärippenabschnitts der Länge Δl der in x Abschnitte
unterteilten Schrägrippe
- β
- die Neigung der Rippen zur Stabachse hin
- dS
- der Nenndurchmesser des Stabes in mm
- cS
- der Mittenabstand der Schrärippen in mm
- k
- die Anzahl der Schrägrippen am Umfang
- m
- die Anzahl der Schrägrippen je Reihe
- i
- die Anzahl der Längsrippen
- hl
- die Höhe der Längsrippen
- (n), (n, l)
- Laufvariablen sind.
[0026] Sie ist ein Maß dafür, wieviel Rippenquerschnittsfläche relativ gesehen auf dem Betonstahl
vorhanden ist. A priori ist eine hohe bezogene Rippenfläche gewünscht, da dann ein
guter Verbund zwischen Betonstahl und dem umgebenden Beton erwartet werden kann. Unter
bestimmten Bedingungen und insbesondere in Verbindung mit hochfesten Betonen (Festigkeit
größer 55 N/mm
2) kann eine vergleichsweise geringe bezogene Rippenfläche gleiche oder sogar bessere
Ergebnisse liefern. Erfindungsgemäß erscheinen Betonstähle mit einer bezogenen Rippenfläche
f
R kleiner als 130 % des in DIN 488 vorgesehenen Mindestwertes als vorteilhaft. Vorzugsweise
ist die bezogene Rippenfläche kleiner als 115 %, weiter vorzugsweise kleiner als 100
%.
[0027] Bei der Verarbeitung des Stahlbetons ergibt sich durch die verbesserte Geometrie
eine geringere Geräuschentwicklung, insbesondere in Rollenrichtanlagen und Rollenführungen
und ein geringerer Einfluß auf mechanische, dynamische und geometrische Eigenschaften
durch die verwendeten Verarbeitungsautomaten. Dies bedeutet, daß die Verarbeitung
von vorzugsweise warmgewalztem Stahl dadurch erheblich verbessert wird.
[0028] Mit einem wie oben beschriebenen Betonstahl kann ein Stahlbeton hergestellt werden.
Der Stahlbeton weist dann einen Beton und den oben beschriebenen Betonstahl auf. Der
Beton hat vorzugsweise eine Festigkeit, die größer als 55 N/ mm
2 ist.
[0029] Die Verwendung des oben beschriebenen Betonstahls zur Herstellung von Stahlbeton
ist ebenfalls ein Aspekt der Erfindung. Der verwendete Beton hat vorzugsweise eine
Festigkeit von mindestens 55 N/mm
2, weiter vorzugsweise mindestens 65 N/mm
2. Die angegebene Festigkeit ist eine Druckfestigkeit.
[0030] Fig. 4 zeigt eine Skizze zur Ermittlung des Rippenbedeckungsgrades, wobei c der Rippenabstand,
b die Rippenkopfbreite und l'die Rippenlänge ist. Der Rippenbedeckungsgrad ist - anschaulich
gesprochen - der Anteil der schraffierten Fläche A auf der Umhüllenden im Verhältnis
zur Gesamtumhüllenden des Betonstahls, wobei die Flächen von Stegen 6 und ggf. 7 mitgerechnet
werden.
[0031] Der Rippenbedeckungsgrad ist ein relatives Maß für die von Rippenköpfen 2a und Stegen
6, 7 auf der Umhüllenden eines Betonstahls eingenommene Fläche. Der Rippenbedeckungsgrad
RBG berechnet sich vorzugsweise gemäß folgender Formel:

mit
b = Rippenkopfbreite,
l' = Länge der Rippen in Rippenrichtung innerhalb einer Schrittweite c,
e = Stegbreite (Rippenreihenabstand),
c = Rippenabstand in Längsrichtung,
d = Nenndurchmeser.
[0032] Die Summierung erfolgt über den Umfang.
[0033] Der geforderte Rippenbedeckungsgrad hat den Vorteil, daß sich die Laufruhe und die
Richtbarkeit des Stahlbetons verbessern. Ebenso ist das Verhakungsrisiko bei der Verarbeitung
geringer, und die Verschweißbarkeit ist durch die größeren Kontaktflächen besser.
[0034] Typische Durchmesser stabförmigen Materials des Betonstahls sind minimal 4 mm, maximal
65 mm, vorzugsweise minimal 6 mm, maximal 32 mm. Typische Längen stabförmigen Materials
sind minimal 2 m, maximal 30 m, vorzugsweise minimal 6m, maximal 24 m. Typische Durchmesser
von Ringen des Betonstahls sind minimal 0,5 m, maximal 2 m, vorzugsweise minimal 0,7
m, maximal 1,8 m. Der Betonstahl kann auch mattenförmig ausgebildet sein. Hier sind
dann Stäbe, die wie oben ausgebildet sind, gitterförmig miteinander verbunden, vorzugsweise
verschweißt. Der Betonstahl kannauch als vorgefertigte bzw. eingebaute Bewehrung,
z. B. als Gitterträger, Bewehrungskorb oder Bewehrungsbügel bzw. Stab in Fixlänge
ausgebildet sein.
[0035] Zusammenfassend erhält man durch die neuartige Geometrie, d.h. die breitere Rippe
und den geringeren Rippenneigungswinkel einen warmgewalzten Betonstahl, der gut weiterverarbeitet
werden kann. Ebenso kann der erfindungsgemäße Betonstahl selbstverständlich kaltgewalzt
hergestellt werden.
1. Betonstahl (1), insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, mit Rippen (2), dadurch gekennzeichnet, daß eine Rippenkopfbreite b der Rippen (2) größer als das 0,2fache, vorzugsweise kleiner
als das 0,5-fache, weiter vorzugsweise das 0,3- bis 0,4-fache, noch weiter vorzugsweise
das 0,32- bis 0,37-fache des Nenndurchmessers beträgt.
2. Betonstahl (1) mit Rippen (2), dadurch gekennzeichnet, daß der Rippenneigungswinkel β zur Längsachse des Betonstahls 25° bis 55°, vorzugsweise
35° bis 45°, weiter vorzugsweise 37° bis 42° beträgt.
3. Betonstahl (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rippenneigungswinkel für alle Rippen (2) im wesentlichen gleich ist.
4. Betonstahl (1), insbesondere nach einem der vorherigen Ansprüche, mit Rippen (2),
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Rippenbreite in Längsrichtung b' zum Rippenabstand c in Richtung
der Betonstahlachse (A) größer 0,35 ist, vorzugsweise größer 0,40, weiter vorzugsweise
größer 0,45 .
5. Betonstahl (1) nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß der Betonstahl stabfömig ausgebildet ist.
6. Betonstahl (1) nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß der Betonstahl durch Warmwalzen hergestellt ist.
7. Betonstahl (1) nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß er mehrere Rippenreihen aufweist, vorzugsweise vier.
8. Betonstahl (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rippenbedeckungsgrad größer 45 %, vorzugsweise größer 50 %, weiter vorzugsweise
größer 55 % ist.
9. Betonstahl (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die bezogene Rippenfläche fR kleiner als 130 % der in DIN 488 vorgeschriebenen Mindestwertes, vorzugsweise kleiner
als 115 %, weiter vorzugsweise kleiner 100 % ist.
10. Stahlbeton (1) mit einem Betonstahl nach einem der vorstehenden Ansprüche und einem
Beton, vorzugsweise einer Festigkeit, die größer als 55 N/mm2 ist, weiter vorzugsweise größer als 65 N/mm2.
11. Verwendung von Betonstahl nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Betonstahl zur Herstellung von Stahlbeton mit Beton mit einer Festigkeit von
vorzugsweise größer 55 N/mm2, weiter vorzugsweise größer 65 N/mm2 verwendet wird.