(19)
(11) EP 1 231 726 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.08.2002  Patentblatt  2002/33

(21) Anmeldenummer: 02001372.8

(22) Anmeldetag:  19.01.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H04H 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 08.02.2001 DE 10105738

(71) Anmelder: Grundig AG
90471 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Bauerschmidt, Werner, c/o Grundig AG
    90471 Nürnberg (DE)

   


(54) System und Verfahren für die Übertragung von digitalen Audiosignalen


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft System und Verfahren für die Übertragung von digitalen Audiosignalen.
Der vorliegenden Erfindung lag dabei die Aufgabe zugrunde, Systeme und Verfahren für die Übertragung von Audiosignalen anzugeben, welche eine ungestörte Übertragung von digitalen Audiosignalen ermöglichen, wobei die digitalen Audiosignale beliebige Datenformate aufweisen können.
Dies wird zum einen dadurch erreicht, daß die Übertragung der digitalen Audiosignale transparent erfolgt, d. h. die Codierung und/oder Datenrate der digitalen Audiosignale wird für die Übertragung nicht verändert.
Zum anderen wird dies dadurch erreicht, daß die für die Übertragung der digitalen Audiosignale verwendete Trägerfrequenz innerhalb eines Frequenzbereichs fortlaufend geändert wird, wobei es zur Vermeidung von Störungen vorgesehen ist, vor jedem Wechsel der Trägerfrequenz zu überprüfen, ob mit dieser Trägerfrequenz eine störungsfreie Übertragung der digitalen Audiosignale möglich ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft System und Verfahren für die Übertragung von digitalen Audiosignalen.

[0002] Es sind Verfahren und Systeme für die Übertragung von Audiosignalen bekannt, bei denen Audiosignale wiedergegeben werden, die mittels einer drahtlosen Verbindung, z. B. mittels elektromagnetischer Wellen, von einer Zentraleinheit zu externen Einheiten übertragen werden. Dazu sind an der Zentraleinheit beliebige Audiosignalquellen, z. B. CD-Spieler, Rundfunkempfänger usw., angeschlossen, deren Audiosignale von der Zentraleinheit an die externen Einheiten übertragen werden, welche die übertragenen Audiosignale empfangen und für die Wiedergabe beispielsweise mittels Lautsprechern aufbereiten.

[0003] Die Übertragung der Audiosignale erfolgt dabei häufig in analoger Form, d. h. das analoge Audiosignal wird in der Zentraleinheit mittels eines Modulators einer Trägerfrequenz aufmoduliert und mittels einer Antenne der Zentraleinheit gesendet. Die externen Einheiten verfügen ebenfalls über Antennen, mit denen sie das von der Zentraleinheit gesendete Signal empfangen. In den externen Einheiten ist darüber hinaus ein Demodulator enthalten, mit dem das Audiosignal aus dem Sendesignal zurückgewonnen wird. Das zurückgewonnene Audiosignal wird anschließend mittels eines Leistungsverstärkers verstärkt, um z. B. mittels elektroakustischer Wandler wiedergegeben zu werden.

[0004] Die bekannten analogen Übertragungsverfahren weisen jedoch zum einen den Nachteil auf, daß sie für eine qualitativ hochwertige Übertragung, z. B. in HiFi-Qualität, aufwendig sind. Zum anderen weisen diese Übertragungsverfahren den Nachteil auf, daß die Audiosignale der Signalquellen, die häufig in digitaler Form vorliegen, für die Übertragung in analoge Signale umgewandelt werden müssen und in analoger Form übertragen werden. Dies ist aber in der Regel immer mit Einbusen bei der Signalqualität verbunden.

[0005] Aus diesem Grund wurden digitale Systeme und Verfahren für die Übertragung von Audiosignale vorgeschlagen. Beispielsweise ist aus der WO 97/29550 A1 ein digitales, drahtloses Lautsprechersystem bekannt. Bei dem bekannten Lautsprechersystem ist es vorgesehen, daß mehrere Audiosignalquellen an eine Zentraleinheit angeschlossen werden können, wobei das Audiosignal einer der Audiosignalquellen ausgewählt werden kann. Das ausgewählte Audiosignal wird in einen digitale Datenstrom verwandelt und mit einem Fehlerkorrektursignal versehen. Der so erzeugte digitale Datenstrom wird einem Modulator zugeführt, der den digitalen Datenstrom einem Trägersignal aufmoduliert. Mittels einer Antenne wird das vom Modulator erzeugte Sendesignal gesendet. Die zugehörige externe Einheit empfängt das Sendesignal der Zentraleinheit mittels einer Antenne und demoduliert es. Somit steht das digitale Audiosignal in der externen Einheit zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung.

[0006] Das bekannte digitale, drahtlose Lautsprechersystem weist aber zum einen den Nachteil auf, daß die digitalen Audiosignale der Signalquellen in ein einheitliches Format gewandelt werden müssen, damit sie für die drahtlose Übertragung verarbeitet werden können. Dazu ist es beispielsweise nötig, daß alle digitalen Audiosignale so umgewandelt werden, daß sie eine einheitliche Datenrate sowie eine einheitliche Codierung aufweisen. Anderenfalls können sie weder in der Zentraleinheit noch in der oder den externen Einheiten verarbeitet werden.

[0007] Zum andren tritt der Nachteil auf, daß die für die Übertragung von Audiosignalen üblicherweise zur Verfügung stehenden Frequenzbereiche, z. B. im Bereich um
2 GHz, gerade im häuslichen Bereich stark belegt sind, weshalb es bei der Übertragung der digitalen Audiosignale häufig zu Störungen kommen kann, die bei der Übertragung von Audiosignalen besonders störend wirken, da diese deutlich zu hören sind. Der Grund dafür ist darin zu sehen, daß die Audiosignale fehlerfrei in Echtzeit übertragen werden müssen, um hörbare Störeffekte zu vermeiden.

[0008] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Systeme und Verfahren für die Übertragung von Audiosignalen anzugeben, welche eine ungestörte Übertragung von digitalen Audiosignalen ermöglichen, wobei die digitalen Audiosignale beliebige Datenformate aufweisen können.

[0009] Bei der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale der nebengeordneten Ansprüche gelöst.

[0010] Dabei wird zum einen von der Überlegung ausgegangen, daß die Übertragung der digitalen Audiosignale transparent erfolgt, d. h. die Codierung und/oder Datenrate der digitalen Audiosignale wird für die Übertragung nicht verändert.

[0011] Der Vorteil der Erfindung ist zum einen darin zu sehen, daß es die transparente Übertragung der digitalen Audiodaten erlaubt, beliebige in jeder Codierung und/oder jeder Datenrate vorliegende digitale Audiosignale von beliebigen Audiosignalquellen zu übertragen. Die Decodierung der übertragenen digitalen Audiosignale erfolgt dabei erst in den externen Einheiten.

[0012] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung wird der für die Decodierung der digitalen Audiosignale in den externen Einheiten benötigte Decoder in Form von Software erst vor der Übertragung der digitalen Audiosignale von der Zentraleinheit zu der oder den externen Einheiten übertragen.

[0013] Der Vorteil der Weiterbildung ist darin zu sehen, daß das erfindungsgemäße System dadurch weiter flexibilisiert wird, da es auf diese Weise möglich ist, digitale Audiosignale mittels der externen Einheiten wiederzugeben, deren Codierung in der externen Einheit zuvor nicht bekannt gewesen ist

[0014] Zum anderen wird bei der Erfindung von der Überlegung ausgegangen, daß die für die Übertragung der digitalen Audiosignale verwendete Trägerfrequenz innerhalb eines Frequenzbereichs fortlaufend geändert wird. Die für die Übertragung der digitalen Audiosignale jeweils verwendete Trägerfrequenz wird dabei unmittlebar vor jeder Änderung daraufhin überprüft, ob sie in diesem Moment gestört ist. Dazu werden Kontrolldaten, wie Regelungsangaben, die im System ohnehin benötigt werden und die wenig störanfällig sind, zusätzlich neben den digitalen Audiodaten übertragen. Wird bei der Überprüfung der Kontrolldaten festgestellt, daß diese störungsfrei übertragen wurden, wird für die Übertragung der digitalen Audiodaten die Trägerfrequenz verwendet, die zuvor für die Übertragung der Kontrolldaten verwendet wurde. Gleichzeitig wird auch die für die Übertragung der Kontrolldaten verwendete Trägerfrequenz geändert und eine erneute Überprüfung auf Störungen erfolgt.

[0015] Der Vorteil der Erfindung ist zum anderen darin zu sehen, daß durch die getrennte Übertragung von digitalen Audiodaten und Kontrolldaten ein einfaches System erreicht werden kann, weil die Verwendung von Zeitmultiplex vermieden werden kann. Zusätzlich wird durch die Überprüfung der jeweils für die Übertragung der Kontrolldaten benutzten Trägerfrequenz auf Störungen erreicht, daß die Übertragung der digitalen Audiodaten störungsfrei erfolgt.

[0016] Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems anhand von Figuren.

[0017] Es zeigt:
Fig. 1
ein Prinzipschaltbild einer Ausführungsform eines Systems für die Übertragung von digitalen Audiosignalen, und
Fig. 2
ein Diagramm der zeitlichen Organisation der Übertragung der digitalen Audiosignale sowie der Kontrolldaten in dem System nach Fig. 1.


[0018] Zur Erleichterung des Verständnisses der vorliegenden Erfindung sind in den Figuren nur die Bestandteile der Ausführungsform dargestellt, die im Zusammenhang mit der Erfindung von Bedeutung sind.

[0019] Figur 1 zeigt ein Prinzipschaltbild einer Ausführungsform eines Systems für die Übertragung von digitalen Audiosignalen. Das System 1 weist eine Zentraleinheit 100 sowie mindestens eine externe Einheit 200, 300 auf.

[0020] Die Zentraleinheit 100 weist Eingänge für Audiosignalquellen 10, 20, 30, ... 40 mit unterschiedlichen digitalen Audiosignalen auf. Die digitalen Audiosignale können sich in ihrer Datenrate und/oder ihrer Codierung unterscheiden. Beispielsweise kann die erste Audiosignalquelle 10 ein CD-Spieler sein, die zweite Audiosignalquelle 20 kann ein DVD-Spieler sein, die dritte Audiosignalquelle 30 kann ein Wiedergabegerät für MP3-codierte digitale Audiosignale sein, und die vierte Audiosignalquelle 40 kann ein Analog/Digital-Wandler sein, der dazu dient, ein analoges Audiosignal in ein digitales Audiosignal zu wandeln. Weitere, nicht dargestellte, Signalquellen sind anschließbar. Bei den digitalen Audiosignalen handelt es sich um beliebige, bekannte digitale Audiosignale, beispielsweise Stereosignale, HiFi-Signale, Surround-Signale usw.

[0021] Die Audiosignalquellen 10, 20, 30, ... 40 sind über die Eingänge der Zentraleinheit 100 mit einer Schalteinheit 110 verbunden, beispielsweise einem Kreuzschienenschalter. Die Schalteinheit 110 ermöglicht die Auswahl eines der digitalen Audiosignale der Audiosignalquellen 10, 20, 30, ... 40. Das ausgewählte digitale Audiosignal wird einer digitalen Signalverarbeitung 120 zugeführt, welche das digitale Audiosignal für die Übertragung vorbereitet, z. B. indem sie zusätzliche Synchroninformation und/oder Kontrolldaten, die unten näher erläutert werden, zum digitalen Audiosignal hinzufügt. Das derart vorbereitete digitale Audiosignal wird einem Modulator und Hochfrequenzteil 130 zugeführt, welcher das digitale Audiosignal einer Trägerfrequenz aufmoduliert, verstärkt und über eine angeschlossene Antenne 135 sendet. Die Zentraleinheit 100 wird von einer Steuereinrichtung 140, mit zugehörigem Speicher 145, der flüchtig und/oder nichtflüchtig ist, gesteuert. Die Steuereinheit 140 kann beispielsweise von einem Mikroprozessor gebildet werden. Um einem Benutzer die Bedienung zu ermöglichen, z. B. um eine der Audiosignalquellen 10, 20, 30, ... 40 auszuwählen, ist eine Steuereinrichtung 150, 155 vorgesehen. Diese kann beispielsweise von einem Fernbedienungsempfänger 150 und einem Fernbedienungsgeber 155, die über eine drahtlose Verbindung 156 (elektromagnetisch oder optisch) miteinander verbunden sind, gebildet werden.

[0022] Die externen Einheiten 200, 300 weisen jeweils eine Antenne 215, 315, ein Empfangseinrichtung 210, 310, einen Decoder 220, 320, der auch einen Digital/Analog-Wandler enthält, einen Verstärker 230, 330 und einen elektroakustischen Wandler 240, 340, beispielsweise einen oder mehrere Lautsprecher, auf. Das von der Zentraleinheit 100 gesendete Signal wird von den Antennen 215, 315 und Empfangseinrichtungen 210, 310 empfangen, von den Decodern 220, 320 decodiert und in ein analoges Audiosignal gewandelt.

[0023] Die analogen Audiosignale werden von den Verstärkern 230, 330 für die Wiedergabe mit den Lautsprechern 240, 340 verstärkt. Im dargestellten Beispiel kann es sich bei dem Audiosignal beispielsweise um ein stereophones Audiosignal handeln, wobei die eine externe Einheit 200 für die Wiedergabe z. B. des rechten Kanals verwendet wird, wohingegen die andere externe Einheit 300 für die Wiedergabe z. B. des linken Kanals verwendet wird.

[0024] Alle Schnittstellen zwischen den die digitalen Audiosignale verarbeitenden Komponenten in der Zentraleinheit 100 sind digital ausgebildet, z. B. nach einem der Standards 12S, S/PDIF, IEEE1394 etc. Die Bearbeitung der Datenformate erfolgt erst am Ende der Übertragungskette, d. h. Decodierung und/oder Dekomprimierung erfolgt in den externen Einheiten 100, 200, die Übertragung dorthin ist transparent. Darunter wird verstanden, daß die drahtlose Übertragung 136 aller digitalen Audiosignale im Ursprungsformat erfolgt.

[0025] Es ist ebenfalls möglich, bei vorgegebener Bandbreite für die Übertragung, entweder einen Kanal mit hoher Datenrate (z. B. 2x16 bit PCM) oder mehrere komprimierte Kanäle (komprimiert z. B. mit MP3, AC3, AAC usw.) gleichzeitig zu übertragen.

[0026] Werden digitale Audiosignale von der Zentraleinheit 100 übertragen, deren Codierung und/oder Kompression der oder den externen Einheiten 200, 300 nicht bekannt ist, kann eine Übertragung des Decoders und/oder Dekopressors in Form entsprechender Software zu der oder den externen Einheiten 200, 300 zu Beginn der Übertragung erfolgen. Die übertragene Software wird dann in einem Speicher des oder der Decoder 220, 320 in der oder den externen Einheiten 200, 300 gespeichert und für die anschließende Decodierung und/oder Dekompression verwendet. Damit können auch neue Codierverfahren und/oder Kompressionsverfahren nachträglich in den externen Einheiten 200, 300 verwendet werden.

[0027] Bei den oben bereits erwähnten Kontrolldaten kann es sich beispielsweise um Regelinformation, wie z. B. die Lautstärkeinformation sowie Informationen über Baß- und Höheneinstellungen für die wiederzugebenden digitalen Audiosignale handeln. Die Kontrolldaten werden, wie oben beschrieben, zusammen mit den digitalen Audiodaten übertragen und erst in der oder den externen Einheiten 200, 300 verarbeitet, indem sie z. B. dazu verwendet werden, den oder die Verstärker 230, 330 anzusteuern und zu regeln.

[0028] Die Signale zu den externen Einheiten 200, 300 können auch auf eine einheitliche Datenrate von z.B. 96 kHz sowie eine einheitliche Wortbreite von z.B. 24 Bit gewandelt werden, um die Bestandteile der externen Einheiten 200, 300 baulich einfach halten zu können. Allgemein wird in der Zentraleinheit eine Datenrate gewählt, die einem ganzahligen Vielfachen der Datenrate der zu übertragenden digitalen Audiosignale entspricht.

[0029] Eine Entzerrung der verwendeten Lautsprecher 240, 340 ist möglich, dies kann sowohl der digitalen Signalverarbeitung 120 der Zentraleinheit 100, als auch in den externen Einheiten 200, 300 erfolgen. Über ein Mikrofon, dessen Charakteristik bekannt ist, können andere Lautsprecher eingemessen und somit entzerrt werden. Weiterhin ist damit eine Anpassung an die Raumakustik möglich.

[0030] Ebenfalls ist ein Rückkanal vorgesehen, mittels dem die externen Einheiten 200, 300 Kontrolldaten, z. B. Zustand der externen Einheit 200, 300, Empfangsqualität usw., an die Zentraleinheit 100 übermitteln können. In der Regel ist dazu nur eine geringe Datenrate erforderlich. Die Trägerfrequenz für den Rückkanal kann in einem anderen Frequenzbereich liegen als Trägerfrequenz bzw. der Kanal für die Übertragung der Audiodaten, dadurch ist kein Zeitmultiplex mit dem Kanal für die Audiodaten erforderlich, wodurch das System vereinfacht wird.

[0031] Weiterhin wird, wie oben im Zusammenhang mit der Zentraleinheit 100 beschrieben eine Synchronisation vorgenommen, welche die Synchronisation aller externen Einheiten 200, 300 organisiert, um die gleichzeitige Wiedergabe der digitalen Audiosignale, z. B. bei stereophonen Audiosignalen, durch alle externen Einheiten 200, 300 zu gewährleisten.

[0032] Auch die Verbindung 156 zwischen Fernbedienungsgeber 155 und Zentraleinheit 100 ist bidirektional, um z. B. Informationen über die Einstellungen des Systems oder Textinformationen von den Audioquellen 10, 20, 30, ... 40 abfragen und auf einer Anzeige der Fernbedienung anzeigen zu können.

[0033] Das System unterstützt Mehrraumbetrieb. Es können eine oder mehrere Audioquellen gleichzeitig von verschiedenen externen Einheiten in unterschiedlichen Räumen wiedergegeben werden. Durch die Verwendung jeweils einer drahtlosen Fernbedienung in den einzelnen Räumen ist ein unabhängiger Zugriff auf die an der Zentraleinheit angeschlossenen Quellen möglich.

[0034] In Figur 2 ist ein Diagramm der zeitlichen Organisation der Übertragung der digitalen Audiosignale sowie der Kontrolldaten des Rückkanals für das System nach Figur 1 dargestellt.

[0035] Wie im Zusammenhang mit der Figur 1 oben beschrieben, weist das System 1 eine Zentraleinheit 100, mindestens eine externe Einheit 200, 300 (z.B. mit Lautsprechern) und eine oder mehrere Bedieneinheiten 150, 155 auf.

[0036] Im dargestellten Beispiel wird innerhalb jedes von N Rahmen ein digitales Audiodatenpaket AD von der Zentraleinheit zu den externen Einheiten gesendet. Jeweils eine externe Einheit, von denen es im dargestellten Beispiel N-Stück gibt, sendet jeweils ein Kontrolldatenpaket KD über den Rückkanal an die Zentraleinheit zurück. Innerhalb der dargestellten N aufeinanderfolgenden Rahmen sendet jede externe Einheit jeweils ein Kontrollpaket. D.h. bei 10 externen Einheiten werden 10 Rahmen benötigt um die Kontrolldaten aller externen Einheiten zu übertragen.

[0037] Wird das System in Frequenzbereichen betrieben, die nicht ausschließlich für dieses System definiert sind, ist mit Kollisionen mit Fremdsystemen zu rechnen. Um diese Kollisionen zu verhindern, kann das sogenannte Frequency-hopping-Verfahren verwendet werden, bei dem die Daten zeitlich abwechselnd über unterschiedliche Kanäle (unterschiedliche Trägerfrequenzen) übertragen werden. Kollisionen werden allerdings erst erkannt, wenn die Nutzdaten (hier: digitale Audiodaten) bereits verloren gegangen sind, wodurch sich hörbare Störungen ergeben. Dies läßt sich für den Fall verhindern, daß die beschriebenen Kontrolldaten nicht auf dem gleichen Kanal wie die Nutzdaten übertragen werden sondern diesen bei den Kanalsprüngen voreilen. Damit wird bei Verlust der Kontrolldaten eine Kanalbelegung bereits erkannt bevor die Nutzdaten übertragen werden. Deren Übertragung kann dann noch rechtzeitig auf einen anderen, freien Kanal umgeleitet werden.

[0038] Die verlorengegangenen Kontrolldaten werden dann in einem der folgenden Rahmen wiederholt, da deren Übertragung nicht zeitkritisch ist. Eine Wiederholung der Nutzdaten ist bei Audiosystemen nicht ohne weiteres möglich, da dadurch die zeitliche Korrelation zwischen den einzelnen Wiedergabegeräten (externe Einheiten, bzw. Lautsprecher) nicht mehr gewährleistet ist.

[0039] Das beschriebene System für die Übertragung von digitalen Audiodaten eignet sich besonders für den Heimbereich, wobei die Zentraleinheit 100 die Rolle eines audiovisuellen Zentrums übernehmen kann, wobei die externen Einheiten 200, 300 als drahtlos verbundene Aktivlautsprecher fungieren.


Ansprüche

1. System für die Übertragung von digitalen Audiosignalen, mit
einer zentralen Einheit (100), mit
einer Einrichtung (110, 150, 155) zur Auswahl einer von mehreren digitalen Audiosignalquellen (10, 20, 30, ... 40), und
einer Einrichtung (120, 130, 135), welche aus dem ausgewählten digitalen Audiosignal ein Sendesignal erzeugt und dieses sendet, sowie mindestens einer externen Einheit (200;300), welche das Sendesignal empfängt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung (120, 130, 135) das ausgewählte digitale Audiosignal transparent sendet.
 
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung (120, 130, 135) das ausgewählte digitale Audiosignal bei der Erzeugung des Sendesignals hinsichtlich Datenrate und/oder Codierung unverändert läßt.
 
3. System nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung (120, 130, 135) dem Sendesignal Synchroninformation hinzufügt.
 
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung (120, 130, 135) dem Sendesignal Kontroll- und/oder Regeldaten hinzufügt.
 
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung (120, 130, 135), welche das ausgewählte digitale Audiosignal sendet, Informationen über die Codierung und/oder Kompression des ausgewählten digitalen Audiosignals sendet, bevor sie das ausgewählte digitale Audiosignal sendet, und daß die Informationen über die Codierung und/oder Kompression von mindestens einer externen Einheit (200; 300) empfangen und gespeichert wird, um sie für eine nachfolgende Decoierung und/oder Dekompression eines empfangenen digitalen Audiosignals zu verwenden.
 
6. Verfahren für die Übertragung von digitalen Audiosignalen von einer zentralen Einheit (100) an mindestens eine externe Einheit (200;300),
dadurch gekennzeichnet, daß
die Übertragung des digitalen Audiosignals transparent erfolgt.
 
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das digitale Audiosignal bei der Übertragung hinsichtlich Datenrate und/oder Codierung unverändert ist.
 
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem digitalen Audiosignal für die Übertragung Synchroninformation hinzufügt wird.
 
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem digitalen Audiosignal für die Übertragung Kontroll- und/oder Regeldaten hinzufügt werden.
 
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
Informationen über die Codierung und/oder Kompression des zu übertragenden digitalen Audiosignals übertragen werden, bevor das digitale Audiosignal übertragen wird, und daß die Informationen über die Codierung und/oder Kompression von mindestens einer externen Einheit (200; 300) empfangen und gespeichert wird, um sie für eine nachfolgende Decodierung und/oder Dekompression eines empfangenen digitalen Audiosignals zu verwenden.
 
11. System für die Übertragung von digitalen Audiosignalen, mit
einer zentralen Einheit (100), mit
einer Einrichtung (120, 130, 135), welche aus dem digitalen Audiosignal ein erstes Sendesignal erzeugt und dieses sendet, wobei die Einrichtung (120, 130, 135) eine für die Erzeugung des ersten Sendesignals verwendete erste Trägerfrequenz fortlaufend ändert, sowie
mindestens einer externen Einheit (200;300), welche das erste Sendesignal empfängt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens eine externe Einrichtung (200, 300) aus Kontrolldaten und einer zweiten Trägerfrequenz ein zweites Sendesignal erzeugt und an die zentrale Einheit (100) sendet,
die zentrale Einheit (100) das zweite Sendesignal daraufhin überprüft, ob es gestört ist,
die zentrale Einheit (100) bei festgestellter Störungsfreiheit in der Einrichtung (120, 130, 135) zur Erzeugung des ersten Sendesignals statt der ersten Trägerfrequenz die zweite Trägerfrequenz verwendet, und gleichzeitig in der mindestens einen externen Einrichtung (200, 300) aus Kontrolldaten und einer dritten Trägerfrequenz das zweites Sendesignal erzeugt, welches von der zentralen Einheit (100) erneut auf Störungsfreiheit überprüft wird, und die Überprüfung von der zentralen Einheit (100) für eine vorgegebene Anzahl von weiteren Trägerfrequenzen fortgesetzt wird, um wieder bei der ersten Trägerfrequenz zu beginnen.
 
12. Verfahren für die Übertragung von digitalen Audiosignalen von einer zentralen Einheit (100) zu mindestens einer externen Einheit (200;300), wobei eine für die Übertragung der digitalen Audiosignale verwendete Trägerfrequenz innerhalb eines Frequenzbereichs fortlaufend geändert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
Kontrolldaten von mindestens einer externen Einheit (200;300) an die zentrale Einheit (100) übertragen werden, wozu eine andere sich ebenfalls innerhalb des Frequenzbereichs befindliche Trägerfrequenz verwendet wird, die Kontrolldaten daraufhin überprüft werden, ob sie störungsfrei übertragen wurden,
bei störungsfreier Übertragung der Kontrolldaten für die Übertragung der digitalen Audiodaten die andere Trägerfrequenz verwendet wird, die zuvor für die Übertragung der Kontrolldaten verwendet wurde, und
gleichzeitig auch die für die Übertragung der Kontrolldaten verwendete Trägerfrequenz geändert wird und eine erneute Überprüfung auf Störungen erfolgt.
 




Zeichnung