[0001] Die Erfindung betrifft ein Spiel- und Sportgerät, bestehend aus einem ballförmigen
Körper aus elastischem Material mit einer darin fest eingebauten integrierten Schaltung
zum Erfassen von dessen Flug- und Fallverhalten. Das Gerät ist für den Einsatz in
geschlossenen Räumen, aber auch für eine Verwendung im Freien geeignet und sowohl
für eine Benutzung durch Kinder und Jugendliche als auch durch Erwachsene vorgesehen.
Es soll die Anwender - einzeln oder in der Gruppe - zu spielerischen und sportlichen
Aktivitäten motivieren. Außerdem ist dessen Verwendung unter wettkampfähnlichen Bedingungen
möglich.
[0002] Bereits bekannt sind solche Gummibälle, bei denen mittels eingebauter elektronischer
Schaltkreise abgespeicherte Licht- und Tonfolgen bei Druckausübung abgegeben werden
können. So beschreibt das DE-GM 295 20 127 U1 einen aus zwei Halbschalen unlösbar
zusammengefügten Ballkörper aus einem verformbaren Kunststoff, der in einer der beiden
Halbschalen einen fest eingebauten Schaltkreis mit Speicherchip und Digital-/ Analogwandler
enthält. Bei kurzzeitigem Druck von Hand auf den Ballkörper wird eine im Speicherchip
abgespeicherte Signalfolge einem piezoelektrischen Wandler zugeführt und dadurch eine
akustische Signalabgabe ausgelöst. Jedoch sind die dort beschriebenen Ausführungsbeispiele
lediglich für eine Verwendung in Scherzartikeln vorgesehen und für andere Anwendungszwecke
nicht geeignet.
Im Unterschied hierzu ist es die Aufgabe der Erfindung, einen ballförmigen Körper
zu schaffen, der mit seiner Verwendung als Spiel- und Sportgerät dem Benutzer zugleich
auch Werte des momentanen Flug- und Fallverhaltens ermitteln kann. Das Spielgerät
soll robust gegenüber mechanischen Belastungen und Umgebungseinflüssen und kostengünstig
in seiner Herstellung sein. Durch die Anzeige'zuverlässiger Werte für die jeweils
zu ermittelnden Parameter soll eine realistische Leistungsbewertung für die Benutzer
möglich sein, wie sie etwa für wettkampfähnliche Vergleiche eine notwendige Voraussetzung
ist.
[0003] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe von einem ballförmigen Körper mit darin eingefügten
und vor mechanischen Beschädigungen weitgehend geschützten temperatur- und/oder licht-
und/oder druckempfindlichen und/oder induktiven Sensorelementen zum Erfassen von Parametern
des Flug- und Fallverhaltens des Ballkörpers , mit integrierten elektronischen Schaltkreisen
einschließlich einer Rechnereinheit zur Verarbeitung der elektrischen Sensorsignale,
einer optischen und/oder akustischen Darstellung der ermittelten Meßgrößen, wie der
Häufigkeit des Ballaufschlags, des Aufpralldruckes und der Sprunghöhe, oder mit einem
Sender zur Übermittlung dieser Parameter zu einer externen prozessorgesteuerten Anzeigevorrichtung,
und mit einer Stromversorgungseinheit gelöst.
[0004] Es ist von Vorteil, wenn die Sensorelemente, die integrierten Schaltkreise sowie
die optische Anzeigevorrichtung in den Ballkörper unlösbar eingegossen sind. Sie sind
dann weitgehend vor mechanischer Zerstörung sowie Umgebungseinflüssen, wie Feuchtigkeit
usw. geschützt.
Für eine gute Lesbarkeit der optischen Anzeige sollte der Ballkörper zumindest im
Anzeigebereich aus optisch transparentem Material bestehen. Als optische Anzeigevorrichtung
wird man zweckmäßigerweise eine numerische oder alphanumerische Anzeige mit LED- oder
LCD-Bauelementen verwenden. Die Darstellung der ermittelten Parameter kann aber auch
mit einer externen Anzeigevorrichtung erfolgen, die durch Funk oder Infrarotlicht
angesteuert wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungform ist die Stromversorgungseinheit ein
fest in den Ballkörper eingegossener Akku, der induktiv aufladbar ist. Die Stromversorgung
der integrierten Schaltung kann aber auch mit Hilfe von Solarzellen erfolgen, die
in den Ball eingebettet sind.
Eine andere zweckmäßige Variante der erfindungsgemäßen Lösung verwendet für die Stromversorgung
piezoelektrische Bauelemente zur Umformung der Bewegungsenergie des Ballkörpers in
die elektrische Versorgungsspannung. Schließlich ist es von Vorteil, einen integrierten
Schaltkreis mit einer Timerschaltung zu verwenden, wobei der Timer nach Ablauf einer
vordefinierten Zeit nach letztmaligem Betätigen des Ballkörpers die Abschaltung der
Stromversorgungseinheit bewirkt.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung gestattet es, den Ballkörper für verschiedene Spielvarianten
auszubilden. So sind beispielhaft folgende Spielgestaltungen möglich:
- Ermittlung der Aufprallanzahl;
- Ermittlung der Sprunghöhe des Ballkörpers;
- Ermittlung des Aufpralldruckes (Aufprallstärke);
- Anzeige einer Ziffer zwischen 1 und 6 (Würfelspiel).
[0006] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels gemäß der Erfindung sowie den beiden zugehörigen schematischen
Figuren ersichtlich. Es zeigen die
Fig. 1 eine Schnittzeichnung des erfindungsgemäßen ballförmigen Körpers und
Fig. 2 ein Blockschaltbild der im Ballkörper angeordneten elektrischen Schaltungsanordnung.
[0007] Ein in Fig. 1 dargestellter Ballkörper 1 mit einem Durchmesser von ca. 40 bis 120
mm besteht aus optisch transparentem oder farbigem Gummimaterial. In das Material
des Ballkörpers eingegossen sind eine Leiterplatte 2 mit Sensoren 3, die erschütterungs-
und/oder druckempfindlich sind, sowie integrierte Schaltkreise 4 mit einer Rechnereinheit
zur Verarbeitung der elektrischen Signale der Sensorelemente. Als Schaltkreise können
beispielsweise anwendungsspezifische ASIC-Schaltungen Verwendung finden, die den besonderen
Anforderungen bei der Ermittlung der Meßgrößen, wie Aufprallanzahl, Sprunghöhe usw.
oder der Ermittlung einer Zufallszahl zwischen 1 und 6 und deren numerischer Anzeige
in einer Anzeigevorrichtung 5 angepaßt sind und in die hierzu zusätzliche Schaltungen,
wie Timerund Zählschaltungen, Zufallsgenerator u.a. integriert sind. So wird die Zählschaltung
für die Zählung der Ballaufschläge und der Zufallsgenerator für ein dem Würfeln vergleichbares
Ballspiel benötigt. Die Sprunghöhe läßt sich mit Hilfe der Timerschaltung aus der
Bestimmung der Zeitdauer zwischen zwei Ballaufschlägen auf den Boden ermitteln. Die
wesentlichen Funktionselemente der elektrischen Schaltung sind aus der Fig.2 ersichtlich.
Die LED- oder LCD-Anzeigevorrichtung 5 ist als numerische Anzeige in der Regel mehrstellig
ausgeführt. Es ist aber auch eine akustische Signalausgabe durch den optionalen Einbau
von Sprachbaugruppen (Lautsprecher oder Piezophon) möglich.
Durch eine Aufbohrung 6 im Ballkörper betätigt man mit Hilfe eines Stiftes 7 einen
Schalter 8 zum Ein und Ausschalten einer Stromversorgungseinheit 9 (Akku oder Batterie)
für die elektrische Schaltung. Der Stift wird dann vor Beginn des Spielbetriebs wieder
entfernt.
Während das Einschalten des Stromkreises auch durch den Berührungssensor ausgelöst
werden kann, ist dessen Abschaltung innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne nach dem
letztmaligen Ansprechen des Erschütterungssensors mittels Timerschaltung möglich.
Eine weitere Aufbohrung 10 ist für das Auswechseln der Stromversorgungseinheit vorgesehen,
die wiederum mit einem Gummistopfen 11 fest verschlossen gehalten wird.
[0008] Die vorhergehende Darstellung kann die Erfindung allerdings nur beispielhaft beschreiben.
So sind unter Verwendung spezieller integrierter Schaltkreise auch andere Varianten
für die Spielgestaltung denkbar, ohne dass dadurch von den erfindungswesentlichen
Merkmalen abgewichen wird. Die Wahl des gewünschten Spielmodus oder das Ein-/Ausschalten
der Schaltungsanordnung läßt sich dann beispielsweise durch Betätigen von induktiven
Schaltern, Solar- oder Bewegungsschaltern vornehmen.
1. Spiel- und Sportgerät, bestehend aus einem ballförmigen Körper aus verformbarem, elastischem
und elektrisch isolierendem Material, gekennzeichnet durch eine in das Material eingefügte und vor schädlichen äußeren Einwirkungen geschützte
Schaltungsanordnung mit temperatur- und/oder licht- und/oder druckempfindlichen und/oder
induktiven Sensorelementen zum Erfassen von Parametern des Flug- und Fallverhaltens
des Ballkörpers, mit integrierten elektronischen Schaltkreisen einschließlich einer
Rechnereinheit zur Verarbeitung der elektrischen Sensorsignale, mit einer optischen
oder akustischen Anzeigevorrichtung zur Darstellung der ermittelten Parameter, wie
Aufprallanzahl, Sprunghöhe und Aufpralldruck(Aufprallstärke), oder mit einem Sender
zur Übermittlung dieser Parameter zu einer externen prozessorgesteuerten Anzeigevorrichtung
und mit einer Stromversorgungseinheit.
2. Spiel- und Sportgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorelemente, die integrierten elektronischen Schaltkreise sowie die optische
Anzeigevorrichtung in den Ballkörper unlösbar eingegossen sind.
3. Spiel- und Sportgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ballkörper zumindest im Bereich der optischen Anzeige aus einem optisch transparenten
Material besteht.
4. Spiel- und Sportgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die optische Anzeigevorrichtung eine numerische oder alphanumerische Anzeige mit
LED- oder LCD-Bauelementen ist.
5. Spiel- und Sportgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Darstellung der ermittelten Parameter eine externe Anzeigevorrichtung, z.B. ein
Mobiltelefon oder eine Digitaluhr vorgesehen ist, die durch Funk oder Infrarotlicht
angesteuert werden.
6. Spiel- und Sportgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Stromversorgungseinheit ein fest in den Ballkörper eingegossener Akku ist, der
induktiv aufladbar ist.
7. Spiel- und Sportgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Stromversorgungseinheit mit Solarzellen betrieben wird.
8. Spiel- und Sportgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Stromversorgungseinheit piezoelektronische Bauelemente zur Umformung der Bewegungsenergie
des Ballkörpers in eine elektrische Versorgungsspannung besitzt.
9. Spiel- und Sportgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass induktive Schalter, Solaroder Bewegungsschalter zum Ein-/Ausschalten der Schaltungsanordnung
sowie der Wahl des gewünschten Spielmodus vorgesehen sind.