[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vereinzeln von blattartigen, flächigen Elementen,
insbesondere von zu belichtenden Druckplatten, von einem Stapel derartiger Elemente,
vorzugsweise für ein automatisches Laden eines Druckplattenbelichters.
[0002] Des weiteren betrifft die Erfindung eine Einrichtung zum Vereinzeln von blattartigen,
flächigen Elementen, insbesondere von zu belichtenden Druckplatten, von einem Stapel
derartiger Elemente, bevorzugt für eine automatische Ladevorrichtung für einen Druckplattenbelichter,
mit einem Organ zur Erfassung des im Stapel jeweils oberen bzw. vorderen Elementes
wenigstens im Verlauf eines Randes, vorzugsweise zur Durchführung des vorgenannten
Verfahrens.
[0003] Insbesondere für das automatische Laden eines Druckplattenbelichters, bevorzugt zur
Belichtung von Druckplatten für die Verwendung in einer Offset-Druckmaschine, aber
auch in anderen Speicherbereichen, werden blattartige, flächige Elemente in einem
Stapel bereitgehalten bzw. bevorratet, sei es flach übereinanderliegend oder aneinanderlehnend
und stehend. Unabhängig von der Oberflächenbeschaffenheit kommt es dabei zumeist zu
flächigen Anhaftungen aufeinanderfolgender Elemente, wobei die jeweilige Oberflächenbeschaffenheit
Anhaftungen oder sogar Verklebungen noch begünstigen kann. Für einen Ladevorgang müssen
aber derartige Elemente üblicherweise nacheinander vereinzelt, also jeweils vom Stapel
getrennt werden. Dies muß zuverlässig geschehen, sollen nicht im nachfolgenden Arbeitsschritt
Störungen auftreten. Für einen automatischen Ladevorgang soll auch die zuverlässige
Trennung wie der Ladevorgang selbst vom Automatismus selbst gewährleistet sein, ohne
daß eine Überwachung oder ein Eingriff durch eine Bedienungsperson erfolgen muß, wodurch
der Automatismus durchbrochen und insgesamt in Frage gestellt würde.
[0004] Diese geforderte Zuverlässigkeit ist insbesondere bei sogenannten Autoloadern für
Druckplattenbelichter nicht zufriedenstellend verwirklicht und daher ein Problempunkt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren bzw. einer Einrichtung
der eingangs genannten Gattung, die Zuverlässigkeit, vorzugsweise kostengünstig und
mit relativ einfachen Mitteln bzw. Umbaumaßnahmen, zu verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird in Verfahrenshinsicht erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beim
Trennen des im Stapel oberen bzw. vorderen Elementes vom Stapel dieses vom Stapel
zu trennende Element in einem Randbereich ausgebuchtet, aufgewölbt, ausgebeult oder
sonstwie ausgebogen wird.
[0007] Wesentlich dabei ist, daß im Randverlauf die flächige Anhaftung des abzunehmenden
Elementes am nächstfolgenden Element lokal über einen Abschnitt durchbrochen und gelöst
wird, so daß sich diese Störung mit Vorteil beim weiteren Abnehmen leicht fortpflanzt.
Bei dem Versuch eines gleichmäßigen oder mittigen Erfassens des flächigen Elementes
würde sich ein Luftunterdruck ausbilden, der die Anhaftung begünstigt und verstärkt
und sich so einem weiteren Abtrennen des Elementes widersetzt. Wird jedoch, wie erfindungsgemäß
vorgesehen, der Randverlauf des abzunehmenden Elementes ausgebuchtet, so kommt es
zu lokalen Verwerfungen oder Faltenbildungen, die in günstiger Weise die Anhaftungstendenz
stören.
[0008] Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß die Trennung des
erfaßten Elementes unterstützt und verstärkt wird, indem von der Stoßkante des ausgebuchteten
Randes her Luft zwischen das abzutrennende Element und den Stapel geblasen wird.
[0009] Bevorzugt wird erfindungsgemäß der gesamte Stapel quer zu den Stoßkanten der Elemente
belüftet. Die Elemente sind vorzugsweise aneinanderlehnend zu einem Stapel gestellt,
wobei die Elemente jeweils an ihrem unteren Rand zum Vereinzeln erfaßt werden und
entsprechend bevorzugt auch von unten belüftet werden, indem der Stapel auf einen
oder mehrere Lüftungsschlitze gestellt ist.
[0010] Eine erfindungsgemäße Einrichtung der eingangs genannten Gattung zeichnet sich in
selbständiger Lösung der gestellten Aufgabe dadurch aus, daß das Erfasungsorgan derart
ausgestaltet ist, daß der von ihm erfaßte Randverlauf des erfaßten Elementes wenigstens
in einem Abschnitt gewölbt ist. Die sich daraus erfindungsgemäß ergebenden Vorteile
sind sinngemäß bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren geschildert
worden.
[0011] Es sind prinzipiell die verschiedensten Erfassungselemente denkbar, die so angeordnet
oder ausgebildet sein könnten, daß die beim erfindungsgemäßen Verfahren entstehende
lokale Störung verwirklicht wird. Denkbar sind zum Beispiel häkchenartige Klauen,
Klammern, Reibschlußfinger oder-laschen oder dergleichen mehr.
[0012] Häufig werden zum Erfassen und Anheben von blattartigen Elementen Saugelemente vorgesehen,
die in verschiedenen Anordnungen oder Anzahlen vorhanden sein könnten. Gerade auch
bei Verwendung derartiger Saugelemente kann, wie nach einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Einrichtung vorgesehen, die Erfindung mit einfachen Mitteln und wenigen Veränderungen
zuverlässig verwirklicht werden, indem wenigstens eines der Saugelemente weiter von
der Oberfläche des anzusaugenden Elementes beabstandet ist als andere der Saugelemente.
Bis zu diesem weiter entfernten Saugelement ist der Ansaugweg, der vom Element zurückgelegt
wird, größer, so daß sich automatisch an dieser Stelle eine Ausbuchtung oder Auswölbung
im Element ergibt, weil das Element an anderen, mehr oder weniger benachbarten Saugelementen
eher anschlägt und sich daher gezwungenermaßen durchbiegen muß. Dabei reichen schon
einige wenige Millimeter Wegunterschied zumeist aus. Dieser Wegunterschied kann in
baulich besonders und überraschend einfacher und kostengünstiger Weise zum Beispiel
dadurch erreicht werden, daß bei dem beabstandeteren Saugelement lediglich eine Unterlegscheibe
weniger verwendet wird, so daß diese als Distanzstück wegfällt.
[0013] Wenigstens ein Luftblasorgan wird erfindungsgemäß bevorzugt dem zu erwartenden Aufwölbungsbereich
des zu erfassenden Elementes, also bspw. einem beabstandeteren Saugelement, zugeordnet
positioniert. Es können auch weitere Luftblasorgane dort oder im weiteren Umfeld angeordnet
werden.
[0014] Eine nächste Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß sich das wenigstens eine
Luftblasorgan über die gesamte Tiefe des Stapels erstreckt und diesen belüftet und
so eine Trennbarkeit der Elemente im gesamten Stapel vorbereitet und unterstützt.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, auf
das die Erfindung in Ihrem Umfang aber nicht beschränkt ist, ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine Unteransicht eines Stapels aus Druckplatten mit einem Erfassungsorgan und
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den Stapel gemäß Fig. 1 entlang der in Fig. 1 mit II - II bezeichneten
strichpunktierten Linie.
[0016] Die Figuren 1 und 2 zeigen schematisch, nicht maßstabsgerecht und nur beispielhaft
einmal in Fig. 1 eine Unteransicht mit Blick gemäß der in Fig. 2 mit I - I bezeichneten
strichpunktierten Linie und einmal in Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der in Fig.
1 mit II - II bezeichneten strichpunktierten Linie eines Stapels aus zu belichtenden
Druckplatten 1, 1'. Die mit 1' bezeichnete Druckplatte ist jeweils die obere bzw.
in dem stehenden Stapel die vordere Platte des Stapels, die zu Beginn ihres Vereinzelungsvorganges
bei ihrer Abnahme und Lösung vom Stapel dargestellt ist.
[0017] Für die Vereinzelung und Erfassung der Druckplatte ist ein Erfassungsorgan 2 vorgesehen,
das Bestandteil einer nicht näher dargestellten Ladeeinrichtung eines ebenfalls nicht
dargestellten Druckplattenbelichters sein kann. Das Erfassungsorgan 2 besteht im wesentlichen
aus einer Leiste 3, die schwenkbeweglich um eine zu ihrer Erstrekkung verlaufende
Schwenkachse angeordnet sein kann, um durch eine Schwenkbewegung das Abnehmen der
vorderen Druckplatte 1', welches in der Fig. 2 im unteren Bereich der Druckplatte
1' gerade erst begonnen hat, in gleicher Richtung fortzuführen, bis die Druckplatte
1' bspw. etwa waagerecht vor dem Stapel in einen Belichter einführbar ist. An der
Leiste 3 sind Saugelemente 4, 5 angeordnet, wobei von den Druckplatten 1, 1 'und der
Leiste 3 in der Fig. 1 nur ein abgebrochener Abschnitt dargestellt ist und entsprechend
nur einige Saugelemente 4, 5 dargestellt sind. Durch die Saugelemente 4, 5 wird zur
Ansaugung der Druckplatte 1' Luft angesaugt und durch angedeutete Schläuche 6 oder
dergleichen zu einer nicht dargestellten Pumpeirichtung in Richtung der Pfeile 7 abgeführt.
Die Saugelemente 4 sind mit angedeuteten Schraubverbindungen 8 und Unterlegscheiben
9 an der Leiste 3 angeordnet. An den Saugelementen 5 sind die Unterlegscheiben 9 fortgelassen,
so daß sie näher an der Leiste 3 angeordnet sind und weiter vom Stapel der Druckplatten
1, 1' beabstandet sind.
[0018] Wie insbesondere Fig. 1 zeigt, führt dies auf dem Abschnitt der Druckplatte 1', der
von den Saugelementen 5 erfaßt wird, zu einer Auswölbung 10, durch die sich in diesem
Abschnitt der Bereich der Druckplatte 1' von der gestrichelt dargestellten Fluchtlinie
11 der übrigen Bereiche der Druckplatte 1' entfernt. In die Auswölbung 10 kann somit
Luft eintreten, die ein Ablösen der Druckplatte 1' vom Stapel begünstigt.
[0019] Fig. 2 zeigt unterhalb des Stapels der Druckplatten 1, 1' ein Luftblasorgan 12, das
aktiv in Richtung des Pfeiles 13 Luft ansaugt und in die Auswölbung 10 und die Zwischenräume
der übrigen Druckplatten 1 über die gesamte Tiefe des Stapels einbläst. Das Luftblasorgan
12 kann bspw. klotzförmig ausgebildet und mit einer Bohrung 14 versehen sein, die
sich über die gesamte Tiefe des Stapels über einen Schlitz 15 öffnet.
1. Verfahren zum Vereinzeln von blattartigen, flächigen Elementen, insbesondere von zu
belichtenden Druckplatten, von einem Stapel derartiger Elemente, vorzugsweise für
ein automatisches Laden eines Druckplattenbelichters,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Trennen des im Stapel oberen bzw. vorderen Elementes vom Stapel das obere Element
in einem Randverlauf ausgebuchtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von der Stoßkante des ausgebuchteten Randes her Luft zwischen das abzutrennende Element
und den Stapel geblasen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Linie quer zu den Stoßkanten des gesamten Stapels Luft in den Stapel geblasen
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente bezüglich der Lotrechten geneigt und aneinandergelehnt zu einem Stapel
aufgestellt sind und daß das jeweils vordere Element in seinem unteren, waagerecht
verlaufenden Randbereich erfaßt wird.
5. Einrichtung zum Vereinzeln von blattartigen, flächigen Elementen, insbesondere von
zu belichtenden Druckplatten, von einem Stapel derartiger Elemente, bevorzugt für
eine automatische Ladevorrichtung für einen Druckplattenbelichter, mit einem Organ
zur Erfassung des im Stapel jeweils oberen bzw. vorderen Elementes wenigstens im Verlauf
eines Randes,
vorzugsweise zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Erfassungsorgan (2) derart ausgestaltet ist, daß der von ihm erfaßte Randverlauf
des erfaßten Elementes (1') wenigstens in einem Abschnitt (10) gewölbt ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Erfassungsorgan (2) Saugelemente (4, 5) zur Ansaugung des zu erfassenden Elementes
(1') umfaßt, von denen wenigstens ein Saugelement (5) weiter von der Oberfläche des
anzusaugenden Elementes (1') beabstandet ist als andere der Saugelemente (4).
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch wenigstens ein dem Wölbungsabschnitt (10) des erfaßten Elementes (1') zugeordnetes,
unter das erfaßte Element (1') blasendes Luftblasorgan (12).
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftblasorgan (12) einen sich quer zu den Stoßkanten der Elemente (1) über die
gesamte Stapelhöhe erstreckenden Austrittsschlitz (15) aufweist.