[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Führen flächiger Exemplare in
Falzapparaten, insbesondere solcher Falzexemplare, die von einer kontinuierlichen
Materialbahn abgetrennt werden.
[0002] In bahnverarbeitenden Rotationsdruckmaschinen nachgeordneten Falzapparaten werden
stationär aufgenommene Exemplarführungen eingesetzt, die dem Schneidspalt eines Schneidzylinderpaares
nachgeordnet sind. Solche stationär aufgenommenen Exemplarführungen werden in der
Regel so ausgelegt, daß sie hinsichtlich ihrer Breite der Breite des maximal verarbeitbaren
Bahnformates entsprechen und hinsichtlich der Weite ihres Führungsspaltes so ausgelegt
sind, daß der Abstand der den Führungsspalt begrenzenden seitlichen Flächen der Dicke
eines maximal verarbeitbaren Materialbahnstranges entspricht. Mit stationären, einen
Schneidspalt eines Schneidzylinderpaares nachgeordneten Exemplarführungen, ist eine
Führung eines vorlaufenden Endes einer Materialbahn durch den Auslaufzwickel des Schneidzylinderpaares
in den Einlaufbereich mit einander zusammenarbeitender Transportbänder möglich, so
daß die im Schneidspalt von der Materialbahn abgetrennten Exemplare während der Passage
aus dem Auslaufzwickel des Schneidzylinderpaares in den Einlaufzwickel des nachgeordneten
Transportbänderpaares nicht sich selbst überlassen bleiben.
[0003] Stationär angeordnete Exemplarführungen, die einem Schneidzylinderpaar nachgeordnet
sind, stoßen hinsichtlich der damit erzielbaren Exemplarführungsqualität bei schmalen
Bahnbreiten an Grenzen. Besonders bei die Breite stationär angeordneter Exemplarführungen
übersteigender Breite der zu verarbeitenden Materialbahn, stellen stationär angeordnete
Exemplarführungen im Auslaufzwickel eines Schneidzylinderpaares keine befriedigende
Lösung dar. Ferner ist mit stationär angeordneten Exemplarführungen keine individuelle
Anpassung der Führungsflächen an die Materialbahnstrangdicke möglich; weiterhin lassen
sich stationäre Exemplarführungen nicht ohne weiteres aus ihrem Montagebereich stromabwärts
des Schneidzylinderpaares entfernen. Die angesprochenen stationären Exemplarführungen
sind zum Beispiel FR 2 751 630 oder auch US 5,839,365 entnehmbar.
[0004] Eine andere aus der EP 0 400 596 A1 bekannte Lösungsmöglichkeit zur Verbesserung
der Exemplarführung zwischen einem Schneidspalt eines Schneidzylinderpaares und nachgeordneten
Transportbändern besteht darin, zwischen den Transportbandleitungen beidseits der
ankommenden Bahn in den Spalt zwischen Bahn und Schneidzylinder gerichtete Blasdüsen
vorzusehen und an der Umfangsfläche eines der Schneidzylinder des Schneidzylinderpaares
Ringnuten zum Durchtritt der Blasluft anzuordnen. Die aus den Blasdüsen austretende
Blasluft wird durch dem Einlaufbereich der Transportbänder zugeordnete Saugdüsen weitestgehend
wieder entfernt.
[0005] Angesichts der aus dem Stande der Technik bekannten skizzierten Lösungen liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Exemplarführung für flächige Exemplare bereitzustellen,
die automatisch an das jeweils zu verarbeitende Materialbahnformat und die Stärke
der Materialbahn angepaßt sowie aus dem Auslaufzwickel des Schneidzylinderpaares zurückstellbar
ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0007] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung sind vor allem darin zu erblicken, daß
die den Auslaufzwickel des Schneidzylinderpaares passierenden Exemplare nunmehr beidseitig
von mitbewegten Förderflächen entlang eines Erfassungsbereiches geführt werden, so
daß ein Aufflattern oder ein Lösen einzelner Lagen eines mehrlagigen flächigen Exemplares
während der Passage des dem Schneidspalt nachgeordneten Auslaufzwickels des Schneidzylinderpaares
wirksam unterbunden wird. Durch die angetriebenen z.B. bandförmig ausgebildeten Transportelemente
der Exemplarführungseinrichtung läßt sich eine Führung der flächigen Exemplare durch
den Auslaufzwickel in einen Einlaufbereich von Transportbändern realisieren, ohne
dass eine störende Relativgeschwindigkeit auftritt. Ferner lassen sich die erfindungsgemäß
in bezug auf das zu verarbeitende Materialbahnformat verstellbaren Exemplarführungen
auch vollständig aus dem Auslaufzwickel eines Schneidzylinderpaares zurückstellen,
oder herausfahren, so dass dieser für Wartungsarbeiten, beispielsweise für das Auswechseln
von Nutenbalken, bzw. von Schneidmessern, frei zugänglich ist.
[0008] In bevorzugter Ausgestaltung des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens ist jeweils
eine Exemplarführung dem Seitenbereich der Materialbahn zugeordnet. Dadurch läßt sich
erreichen, daß insbesondere bei mehrlagigen Materialbahnen im Bereich des am Falztrichter
ausgebildeten ersten Längsfalzes eingeschlossene Luft aus den Lagen gepreßt werden
kann. Ferner ist durch die dem offenen Ende einer mehrlagigen Materialbahn zugeordnete
Exemplarführungseinrichtung deren Aufflattern am offenen Ende unterbunden. Durch die
Anstellung der dem Falzrücken des flächigen Exemplares zugeordneten Exemplarführungseinrichtung
an den Falz wird der erste Längsfalz bereits während der Passage des flächigen Exemplares
zu dem die eigentlichen Querfalzvorgänge vornehmenden Zylinder qualitativ besser ausgebildet.
[0009] Zur Erhöhung der Flexibilität hinsichtlich der verarbeitbaren Bahnformate lassen
sich die beidseits der jeweils zu verarbeitbaren Materialbahn angeordneten Exemplarführungen
vorzugsweise sowohl symmetrisch in bezug auf die Maschinenmitte verfahren, als auch
unabhängig voneinander in bezug auf die Maschinenmitte verfahren. Dadurch wird dem
Umstand Rechnung getragen, daß bei vereinzelten Aufträgen die Materialbahnen, von
denen im Schneidspalt eines Schneidzylinderpaares die einzelnen Exemplare abgetrennt
werden, nicht immer mittig auf das Schneidzylinderpaar auflaufen. Mit der erfindungsgemäß
beschaffenen Lösung lassen sich auch solche außermittig geführten Materialbahnen,
von denen Exemplare abgetrennt werden, an beiden Seitenbereichen während der Passage
des Auslaufzwickels des Schneidzylinderpaares erfassen.
[0010] In vorteilhafter Weise kann jeder Exemplarführung ein erster Stellantrieb zugeordnet
werden, mit welchem diese innerhalb eines Verfahrweges an die jeweils bahnformatabhängig
positionierten Seitenbereiche der zu verarbeitenden Materialbahn mit hoher Genauigkeit
positioniert werden können. Die so erzielte vorzugsweise stufenlose Verfahrbarkeit
der Exemplarführungsvorrichtungen kann beispielsweise über Gewindespindeln herbeigeführt
werden, an denen die Exemplarführungseinrichtungen verfahrbar aufgenommen sind. Ferner
umfaßt eine jede an einer Seitenwand des Falzapparates angeordnete Exemplarführung
vorzugsweise einen Stellzylinder, mit welchem ein Rotationskörper umfassende Aufnahme
der Exemplarführung in eine das Exemplar erfassende Position sowie in eine das Exemplar
nicht erfassende Position stellbar ist. Zur Erzielung extrem kurzer Stellzeiten zwischen
der aktiven und der inaktiven Position der jeweiligen Exemplarführung ist der Stellzylinder
bevorzugt als Pneumatikzylinder ausgebildet. Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Positionierung der Exemplarführungen an beiden Seiten einer zu verarbeitenden Materialbahn
läßt sich demnach zunächst eine Vorpositionierung der Exemplarführungen entsprechend
der zu verarbeitenden Materialbahnbreite vornehmen und in einem zweiten Schritt eine
Anstellung bzw. eine Abstellung der die Exemplare oder das vorlaufende Ende einer
Materialbahn führenden Transportelemente aus den jeweiligen Seitenbereichen am offenen
Ende bzw. am Falzrücken des flächigen Exemplares durchführen. Hierdurch ergibt sich
ebenfalls die Möglichkeit, dass die Exemplarführungseinrichtung, die vorzugsweise
durch zwei Rotationskörper gebildet werden, die von einem endlosen Transportband oder
Riemen umschlungen werden, im Falle eines Papierstaus in sehr kurzer Zeit durch die
Aktivierung des Stellzylinders aus dem Bereich des Auslaufzwickels herausgefahren
werden können, um Beschädigungen zu vermeiden.
[0011] Jede Exemplarführung umfaßt in bevorzugter Ausgestaltung zwei Paare von Rotationskörpern,
die jeweils einen angetriebenen Rotationskörper sowie einen treibenden Rotationskörper
einschließen, um die herum vorzugsweise bandförmige Transportelemente umlaufen. Zur
Erzielung einer relativgeschwindigkeitsfreien Führung des flächigen Exemplares werden
die an den Exemplarführungseinrichtungen vorzugsweise beidseits der Materialbahn aufgenommenen
Rotationskörper mit Hilfe von in die Exemplarführung integrierten Antrieben angetrieben.
Diese Antriebe sind vorzugsweise als kleinbauende Elektromotoren ausgebildet und treiben
die Transportelemente in Förderrichtung der flächigen Exemplare entlang des Erfassungsbereiches
an.
[0012] Die Transportelemente sind vorzugsweise bänderförmig konfiguriert und in axialer
Richtung beabstandet an den sie antreibenden Rotationskörpern der Exemplarführungen
aufgenommen. Die Transportelemente können zur möglichst schonenden Behandlung der
den Auslaufzwickel passierenden flächigen Exemplare mit reibungsvermindernden Beschichtungen
versehen sein. Vorzugsweise sind die Transportelemente, die um die Rotationskörper
der Exemplarführungen umlaufen, so beschaffen, daß sie die flächigen Exemplare beidseits
entlang eines in vertikale Richtung orientierten Erfassungsbereiches ergreifen.
[0013] In vorteilhafter Ausführung der Exemplarführungen ist zwischen den Paaren von Rotationskörpern
an den Exemplarführungen ein in seiner Öffnungsweite variabler Spalt ausgebildet.
Der Spalt wird durch die angetriebenen, vorzugsweise bandförmig konfigurierten Transportelementen
begrenzt und läßt sich durch Verschwenken der angetriebenen Rotationskörper in bezug
auf die treibenden Rotationskörper enger oder weiter stellen. Dies kann erforderlich
sein, um die erfindungsgemäß ausgebildeten verfahrbaren Exemplarführungen an beiden
Seiten der Materialbahn in optimaler Weise an die Dicke, d.h. die Lagenzahl der zu
verarbeitenden Materialbahnen, anzupassen. Zur Variation der Spaltweite im Bereich
der Exemplarführungen werden die angetriebenen Rotationskörper, um welche die vorzugsweise
bandförmig konfigurierten Transportelemente umlaufen, in verschwenkbaren Trägern aufgenommen.
[0014] In einer weiteren Ausführungsvariante des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens
können in einem einem Schneidspalt eines Schneidzylinderpaares nachgeordneten Auslaufzwickel
ebenfalls umlaufende Transportelemente angeordnet werden, die vorzugsweise ebenfalls
bandförmig ausgebildet sind, welche sich unmittelbar über die Umlenkrollen der Transportelemente
antreiben lassen, so daß die den Schneidspalt verlassenden flächigen Exemplare bzw.
das vorlaufende Ende der Materialbahn durch bandförmige Transportelemente beidseits
umschlossen wird und in den Einlaufbereich der Transportbänder ohne Aufflattern oder
andere Abweichungen vom vertikalen Transportpfad eingeführt werden können.
[0015] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung einer positionierbaren, relativgeschwindigkeitsfrei
in bezug auf die flächigen Exemplare arbeitenden Exemplarführung läßt sich bevorzugt
an Falzapparaten von bahnverarbeitenden Rotationsdruckmaschinen einsetzen. Bei den
Rollenrotationsdruckmaschinen nachgeordneten Falzapparaten kann es sich sowohl um
Kombinationsfalzapparate als auch um konventionell arbeitende Falzapparate, wie auch
um punkturlos arbeitende Falzapparate handeln, mit welchen 48-, 64-, und 96- Seiten-Exemplare
hergestellt werden können.
[0016] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend im Detail erläutert.
[0017] Es zeigt:
- Figur 1
- die Draufsicht auf ein Schneidzylinderpaar eines Falzapparates sowie eine Vielzahl
von mit diesem verarbeitbarer Bahnbreiten,
- Figur 2
- eine bahnbreitenabhängig an einer Seitenwand des Falzapparates positionierbare Exemplarführung,
die Seitenbereiche zu verarbeitender Materialbahnen erfaßt,
- Figur 3
- einen ersten Stellantrieb zur bahnbreitenabhängigen Positionierung der Exemplarführung,
- Figuren 4.1, 4.2
- eine an die Seitenkante einer minimal verarbeitbaren Bahnbreite angestellte Exemplarführung
in aktiver und inaktiver Position,
- Figuren 4.3, 4.4
- eine an die Seitenkante eines maximal verarbeitbaren Bahnformates angestellte Exemplarführung
sowohl in aktiver wie auch in inaktiver Position,
- Figur 5.1 bis 5.3
- verschiedene Öffnungsspaltgeometrien zwischen den die Exemplare ergreifenden umlaufenden
Transportelementen,
- Figur 6
- die Seitenansicht eines Schneidzylinderpaares mit dessen Auslaufzwickel nachgeordneten
Transportbändern,
- Figur 7
- die im Auslaufzwickel des Schneidzylinderpaares positionierte Exemplarführung in Seitenansicht
mit angetriebenen, umlaufenden Transportelementen und
- Figur 8
- eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Exemplarführung mit über Transportbänder
direkt angetriebenen, umlaufenden Transportelementen.
[0018] Aus der Darstellung gemäß Figur 1 geht die Draufsicht auf ein Schneidzylinderpaar
eines Falzapparates sowie eine Vielzahl an diesem Schneidzylinderpaar verarbeitbarer
Materialbahnbreiten hervor.
[0019] Ein Schneidzylinderpaar umfaßt einen einen Schneidspalt 7 begrenzenden Nutenzylinder
2 sowie einen Messerzylinder 4. An der Umfangsfläche des Nutenzylinders 2 ist ein
Nutenbalken 3 eingelassen, der vorzugsweise aus einem elastischen Material besteht.
An der Umfangsfläche des Messerzylinders 4 ist in eine Messerlagerung 6 ein Schneidmesser
5 integriert, welches von einem vorlaufenden Ende einer den Schneidspalt 7 passierenden
Materialbahn einzelne, flächige Exemplare abtrennt. Der Nutenzylinder 2 sowie der
Messerzylinder 4 sind an ihren Zapfen in Wälzlagern in Seitenwänden 8 bzw. 10 des
Falzapparates drehbar aufgenommen. An der antriebseitigen Seitenwand 8 des Falzapparates
ist - hier durch Zahnräder angedeutet - ein Antrieb vorgesehen, über welchen die Zylinder
2, 3 des Schneidzylinderpaares 1 in Rotation versetzt werden.
[0020] An den Umfangsflächen des Nutenzylinders 2 und des Messerzylinders 4 sind gemäß der
Darstellung in Figur 1 Ringsegmente 15 angeordnet, welche den im Schneidspalt 7 vom
vorlaufenden Ende der Materialbahn abgetrennten flächigen Exemplaren eine wellenförmige
Versteifung aufprägen. Das maximal im Schneidspalt 7 gemäß der Darstellung in Figur
1 verarbeitbare Materialbahnformat ist durch Bezugszeichen 13 gekennzeichnet; das
minimale Materialbahnformat ist mit Bezugszeichen 12 gekennzeichnet. Zwischen der
minimal verarbeitbaren Bahnbreite 12 sowie der maximal verarbeitbaren Bahnbreite 13
existieren eine Vielzahl von weiteren Bahnbreiten 14, die sowohl symmetrisch zur Maschinenmitte
11 den Schneidspalt 7 passieren können als auch asymmetrisch zu dieser den Schneidspalt
7 des Schneidzylinderpaares 1 passieren können.
[0021] Figur 2 zeigt eine bahnbreitenabhängig positionierbare Exemplarführung an einer Seitenwand
des Falzapparates, mit welcher Seitenbereiche zu verarbeitender Materialbahnen erfaßbar
sind. An der antriebseitigen Seitenwand 8 eines Falzapparates ist ein Stellantrieb
angeflanscht, der beispielsweise über einen Kegelradgetriebe 21 ein Kettenrad 23 antreibt.
Eine um das Kettenrad 23 umlaufende Kette 22 fungiert als Übertragungselement und
leitet die Rotationsbewegung des Kettenrades 23 an ein Antriebsrad 26 weiter, welches
seinerseits drehfest auf einer Gewindespindel 25 aufgenommen ist. Die Gewindespindel
25 ist drehbar an einem Spindellager 27 in eine Lagerhülse 24 eingebettet. Über die
Rotation der Gewindespindel 25 läßt sich eine diese umgebende Stellzylinderführung
28 in das Innere der Lagerhülse 24 ein- bzw. aus dem Inneren der Lagerhülse 24 ausfahren.
An der Stellzylinderführung 28 befindet sich ein Stellzylinder 29, der vorzugsweise
als ein pneumatischer Zylinder ausgebildet ist. An diesem wiederum befindet sich eine
Aufnahme 30, welche die Exemplarführung aufnimmt. In der Aufnahme 30 sind sowohl Antriebe
33 für angetriebene Rotationskörper 35, ausgestaltet als Rollen, eingelassen als auch
ein erster Träger 31 und ein zweiter Träger 32. An jedem der Träger 31 bzw. 32 ist
ein treibender Rotationskörper 35, angetrieben über den Antrieb 33 sowie ein angetriebener
Rotationskörper 36 in kleinerem Durchmesser aufgenommen. Um die Umfangsfläche des
treibenden Rotationskörpers 35 und des angetriebenen Rotationskörpers 36 laufen Transportelemente
37 um, die gemäß der Darstellung in Figur 2 als voneinander beabstandete bandförmige
Transportriemen ausgestaltet sind. Die die Seitenbereiche 46 einer Materialbahn 16
ergreifenden bandförmigen Transportelemente 37 können mit einer reibungsvermindernden
Beschichtung versehen sein, so daß ein schonendes Ergreifen der Seitenbereiche 46
einer Materialbahn 36 während des Einwirkens der bandförmig konfigurierten Transportelemente
37 gewährleistet ist.
[0022] Mit Bezugszeichen 46 ist die Seitenkante einer Materialbahn 16 bezeichnet, die eine
minimale Bahnbreite - vergleiche Bezugszeichen 12, Figur 1 - aufweist. In der mit
Bezugszeichen 41 bezeichneten Position befinden sich die Rotationskörper 35 bzw. 36
sowie die darum umlaufenden Transportbänder 37 in einer aktiven, d.h. den Seitenbereich
46 der Materialbahn 16 erfassenden Position. Durch Zurückfahren um den Verfahrweg
40 nimmt die erfindungsgemäß beschaffene, mit umlaufenden Transportelementen 37 versehene
Exemplarführung eine inaktive Position 42 ein, d.h. ist an einer Erfassung des Seitenbereiches
46 der Materialbahn 16 mit minimaler Breite 12 gehindert. Zur Überbrückung des mit
Bezugszeichen 40 bezeichneten Verfahrweges von Position 41 in Position 42 dient der
Stellzylinder 29, der seinerseits an der Stellzylinderführung 28 aufgenommen ist.
Die Zustellung der Exemplarführung an eine Materialbahn 16 minimaler Breite 12 bzw.
einer maximalen Breite 13, deren Seitenkante 47 gemäß Figur 2 ebenfalls dargestellt
ist, erfolgt durch die Rotationsbewegung der Spindeln 25, die von Lagerhülsen 24 umschlossen
sind. Die hier beispielsweise durch einen Kettentrieb 22, 23, 26 eingeleitete Rotationsbewegung
bewirkt ein Verfahren der Rotationskörper 35 bzw. 36 der daran umlaufenden Transportelemente
37 um den Verfahrweg 45, welcher so bemessen ist, daß alle gängigen Bahnbreiten durch
die erfindungsgemäß beschaffene, seitlich positionierbare, mit umlaufenden Transportelementen
37 beschaffene Exemplarführung erfaßt werden können.
[0023] Mit Bezugszeichen 43 bzw. 44 sind die aktive bzw. die inaktive Position der Exemplarführung
bezeichnet, welche diese bei der Verarbeitung einer Materialbahn 16 mit maximaler
Bahnbreite 13 einnimmt. Diese ist durch ihre Seitenkante 47 in der Darstellung gemäß
Figur 2 angedeutet. Auch bei maximal verarbeitbarem Bahnformat ist über die Stellzylinder
29 ein Verfahrweg 40 der Rotationskörper 35 bzw. 36, die an der Exemplarführung jeweils
in Paaren aufgenommen sind, erzielbar. Die Zustellbewegung in den Bereich der Bahnkante
47 erfolgt analog zur Verarbeitung einer Materialbahn 16 mit minimaler Bahnbreite
12 über den Kettentrieb 22, 23,26. Das Kettenrad 26 treibt die von der Lagerhülse
24 umschlossene Gewindespindel an, auf der die Stellzylinderführung 28 verfahrbar
angeordnet ist und mit der die Spindel 25 zusammenwirkt.
[0024] Aus der Darstellung gemäß Figur 3 geht ein erster Stellantrieb zur bahnbreitenabhängigen
Positionierung der Exemplarführung näher hervor. Der schematischen Wiedergabe gemäß
Figur 3 ist ein Stellantrieb 20 entnehmbar, der über ein Kegelradgetriebe auf eine
Welle einwirkt, an der ein Kettenrad 23 ausgebildet ist. Über die als Antriebsübertragungselement
22 fungierende Kette wird ein Kettenrad 26 angetrieben, welches seinerseits auf der
Spindel 25 aufgenommen ist, die ihrerseits von der Lagerhülse 24 umschlossen ist,
die an der antriebseitigen Seitenwand 8 des Falzapparates befestigt ist.
[0025] Anstelle eines Getriebes bzw. eines Kegelradgetriebes können die Spindeln 25, die
von Lagerhülsen 24 umschlossen sind, auch direkt über Antriebsmotoren angetrieben
werden. Daneben ist es auch möglich, anstelle des in Figur 3 schematisch wiedergegebenen
Kettentriebes die Gewindespindeln 25 über Zahnradantriebe oder Riementriebe oder dergleichen
in eine rotatorische Bewegung zu versetzen. Die an die Spindel 25 jeweils übertragene
rotatorische Bewegung bewirkt das Aus- bzw. Einfahren der die Stellzylinder 29 aufnehmenden
Stellzylinderführungen 28 aus dem Inneren bzw. in das Innere der Lagerhülsen 24.
[0026] Aus den Darstellungen gemäß der Figuren 4.1 bzw. 4.2 geht eine an die Seitenkante
einer minimal verarbeitbaren Bahnbreite angestellte Exemplarführung sowohl in aktiver
als auch in inaktiver Position schematisch hervor. In Figur 4.1 ist die erfindungsgemäß
beschaffene Exemplarführung in eine aktive Position 41 gestellt, d.h. sie erfaßt eine
Bahnkante 46 einer Materialbahn 16 mit minimaler Bahnbreite 12. Durch die Gewindespindel
25 ist die Stellzylinderführung 28 relativ zur Lagerhülse 24 verstellbar. Die in Figur
4.1 lediglich die Kinematik wiedergebende Darstellung zeigt außerdem, daß die Aufnahme
30 in bezug auf die Stellzylinderführung 28 mittels des Stellzylinders 29 - hier in
ausgefahrener, d.h. aktiver Position wiedergegeben - verfahren wird, um beispielsweise
die Rotationskörper 35, 36 im Falle eines Papierstaus zur Vermeidung von Beschädigungen
in sehr kurzer Zeit, innerhalb von weniger als einer Sekunde zurückzufahren. An der
Aufnahme 30 gemäß Figur 4.1 ist hier lediglich der erste Träger 31 wiedergegeben,
welcher in bezug auf die Aufnahme 30 relativ bewegbar ist. Ferner ist an der Aufnahme
30 ein Elektromotor 33 aufgenommen, welcher unter Zwischenschaltung einer Kupplung
34 den Rotationskörper 35 antreibt. Über diesen an der Umfangsfläche umschließende
Transportelemente 37, vorzugsweise bandförmige Transportriemen, wird der Rotationskörper
36 mitbewegt. An den Umfangsflächen der Rotationskörper 35 bzw. 36 werden beispielsweise
drei voneinander axial beabstandete Transportelemente 37 aufgenommen. Demgegenüber
ist gemäß der Darstellung in Figur 4.2 der Stellzylinder 29 in eine zurückgefahrene
Position gestellt. Dadurch ist die Aufnahme 30 an der Stellzylinderführung 28 in Richtung
auf die Seitenwand 8 des Falzapparates zurückgefahren. Die am ersten Träger 31 aufgenommenen
Rotationskörper 35 bzw. 36 samt der an deren Umfangsfläche umlaufenden Transportelemente
37 sind somit von der Bahnkante 46 abgestellt, d.h. erfassen diese nicht, was einer
inaktiven Position 42 entspricht. Im Vergleich zur Darstellung gemäß Figur 4.1 hat
sich die Position der Stellzylinderführung 28 in bezug auf die Lagerhülse 24 bzw.
diese durchsetzende Gewindespindel 25 nicht verändert. Die Umschaltung entsprechend
des in Figur 2 gezeigten Verfahrweges 40 von der aktiven Position 41 in die inaktive
Position 42 erfolgt somit ausschließlich über den Stellzylinder 29, der mit der Stellzylinderführung
28, die über die Gewindespindel 25 bewegt wird, fest verbunden ist.
[0027] Aus den Darstellungen gemäß den Figuren 4.3 und 4.4 gehen eine an die Seitenkante
einer maximal verarbeitbaren Bahnbreite aufweisenden Materialbahn angestellte Exemplarführung
sowohl in aktiver wie auch in inaktiver Position näher hervor.
[0028] Im Unterschied zu den bereits beschriebenen Figuren 4.1 bzw. 4.2 ist die Stellzylinderführung
28 in bezug auf die Lagerhülse 24 näher an die antriebseitige Seitenwand 8 des Falzapparates
zurückgefahren. Dadurch wird eine Positionierung der Exemplarführung 31, 35, 36 in
bezug auf eine Bahnkante 47 einer Materialbahn 16 mit maximaler Bahnbreite 13 möglich.
In aktiver Position 43 erfassen die bandförmig konfigurierten Transportelemente 37,
welche die Rotationskörper 35, 36 umlaufen, den Seitenbereich einer solchermaßen beschaffenen
Materialbahn 16. Analog zur Darstellung gemäß Figur 4.1 bzw. 4.2 ist der angetriebene
Rotationskörper 35 über ein Kupplungselement 34 mit einem Antriebsmotor 33 verbunden.
Aus Darstellungsgründen ist in den Figuren 4.1, 4.2, 4.3 und in Figur 4.4 lediglich
der erste Träger 31 wiedergegeben, an welchem ein Rotationskörper 35 mit größerem
Durchmesser und ein angetriebener Rotationskörper 36 mit geringerem Durchmesser drehbar
aufgenommen ist. An der Aufnahme 30 (vgl. Darstellung gemäß Figur 2) ist darüber hinaus
ein hier nicht dargestellter zweiter Träger 32 aufgenommen, an welchem ebenfalls ein
Rotationskörper 35 mit größerem Durchmesser sowie ein angetriebener Rotationskörper
36 mit geringerem Durchmesser aufgenommen ist, um welche die bandförmigen Transportelemente
37 umlaufen.
[0029] Die Darstellung gemäß Figur 4.4 zeigt die erfindungsgemäß ausgebildete Exemplarführungseinrichtung
in einer inaktiven Position 44, d.h. von der Bahnkante 47 der Materialbahn 16 mit
maximaler Bahnbreite 13 zurückgestellt. Auch in der zurückgestellten, d.h. inaktiven
Position 44 ist die Position der Stellzylinderführung 28 in bezug auf die Lagerhülse
24 und die von dieser umschlossenen Spindel 25 identisch zu den Positionen dieser
Komponenten gemäß der Darstellung in Figur 4.3. Lediglich der Stellzylinder 29 hat
die Aufnahme 30 an der Stellzylinderführung 28 in Richtung auf die antriebseitige
Seitenwand 8 des Falzapparates zurückgefahren, wodurch die Rotationskörper 35 bzw.
36 samt der um diese umlaufenden Transportelemente 37 von der Bahnkante 47 der Materialbahn
16 mit maximaler Bahnbreite 13 zurückgestellt sind.
[0030] Den Figuren 5.1, 5.2 sowie 5.3 sind verschiedene Öffnungsspaltgeometrien entnehmbar,
die zwischen den die Exemplare ergreifenden umlaufenden Transportelementen der erfindungsgemäß
konfigurierten Exemplarführung eingestellt werden können.
[0031] Figur 5.1 zeigt die angetriebenen Rotationskörper 35, deren Antriebsmotor 33 hier
nicht dargestellt ist. Um die Umfangsfläche der angetriebenen Rotationskörper 35 laufen
die bandförmig konfigurierten Transportelemente 37 - vorzugsweise 3 an der Zahl -
um. Die mittels des Antriebsmotors 33 in Rotation versetzten Rotationselemente 35
treiben über die umlaufenden Transportelemente 37 die oberhalb von diesen am ersten
Träger 31 bzw. zweiten Träger 32 jeweils aufgenommenen Rotationselemente 36 kleineren
Durchmessers an. Die vorzugsweise bandförmig konfigurierten Transportelemente 37 laufen
entgegen des Uhrzeigersinns um und prägen den in einen Öffnungsspalt 50 zwischen ihren
Flächen eintretenden flächigen Exemplaren bzw. dem vorlaufenden Ende der Materialbahn
eine Förderbewegung in Richtung der Exemplarbewegungsrichtung, d.h. in den Darstellungen
gemäß der Fig. 5.1 bis Fig. 5.3 nach unten, auf. Im in Figur 5.1 dargestellten Zustand
stehen die Rotationskörper 36 in einem oberen Abstand 51 zueinander, der vorzugsweise
geringer bemessen ist als ein unterer Abstand 52 zwischen den unteren Rotationskörpern
35 von Fig. 5.1.. Dies rührt daher, daß die Rotationskörper 36 vorzugsweise an schwenkbar
gelagerten ersten und zweiten Trägern 31 bzw. 32 in der Aufnahme 30 gelagert sind,
deren Schwenkachse mit der Rotationsachse der Rotationskörper 35 zusammenfällt.
[0032] Aus der Darstellung gemäß Figur 5.2 geht hervor, daß neben einem in Figur 5.1 dargestellten
oberen Abstand 51 auch ein größerer Abstand 51 zwischen den Rotationskörpern 36 durch
entsprechendes Verschwenken des ersten bzw. zweiten Trägers 31, 32 um deren Schwenkachse
erfolgen kann, so daß sich insgesamt ein trichterförmig öffnender Spalt 50 ergibt,
der günstig zur Erfassung von mehrlagigen Materialbahnen ist. Der untere Abstand 52
zwischen den angetriebenen Rotationskörpern 36 ist im wesentlichen identisch zum in
Figur 5.1 bezeichneten Abstand 52.
[0033] Aus der Darstellung gemäß Figur 5.3 geht hervor, daß sich durch Verschwenken des
ersten bzw. zweiten Trägers 31, 32 um die mit der Rotationsachse der Rotationskörper
35 zusammenfallende Schwenkachse auch eine Öffnungsspaltgeometrie 50 einstellen läßt,
die durch einen gleichen oberen Abstand 51 und einen damit identischen unteren Abstand
52 gekennzeichnet ist.
[0034] Die Darstellung gemäß Figur 6 zeigt die Seitenansicht eines Schneidzylinderpaares
mit dessen Auslaufzwickeln nachgeordneten Transportbändern.
[0035] Dem Schneidspalt 7 des Schneidzylinderpaares gemäß Figur 6 ist ein Auslaufzwickel
53 nachgeordnet, in welchen das vorlaufende Ende der Materialbahn 16 eintritt. Das
vorlaufende Ende der Materialbahn 16 läuft in einen Einlaufbereich 55 ein, der durch
Transportbänder 54 begrenzt ist. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Exemplarführung
31, 32, 35, 36 unterstützt den störungsfreien, d.h. geführten Eintritt des vorlaufenden
Endes der Materialbahn 16 in den Einlaufbereich 55 zwischen den Transportbändern 54,
bevor durch einen im Schneidspalt erfolgenden Querschnitt ein flächiges Exemplar von
der Materialbahn 16 abgetrennt wird. In der Darstellung gemäß Figur 6 sind die Antriebsmotoren
der Rotationskörper 35 mit größerem Durchmesser mit Bezugszeichen 33 gekennzeichnet.
[0036] Aus der Darstellung gemäß Figur 7 geht die im Auslaufzwickel des Schneidzylinderpaares
positionierte Exemplarführung mit angetriebenen, umlaufenden Transportelementen hervor.
[0037] Aus dieser Darstellung wird deutlich, daß dank der Konfiguration der Rotationskörper
35 mit größerem Durchmesser und der Auslegung der Rotationskörper 36 mit kleinerem
Durchmesser die erfindungsgemäß vorgeschlagene Exemplarführung in sehr geringem Abstand
vom Schneidspalt 7 des Schneidzylinderpaares 1 im Auslaufzwickel 53 positioniert werden
kann. Dies bedeutet, daß das vorlaufende Ende einer Materialbahn 16 mit der erfindungsgemäß
beschaffenen Vorrichtung frühzeitig ergriffen werden kann. Durch die um die Rotationskörper
35 bzw. 36 umlaufenden Transportelemente - vorzugsweise als bandförmige Riemen beschaffen
- wird sichergestellt, daß das vorlaufende Ende der Materialbahn 16, welche das Schneidzylinderpaar
passiert, unmittelbar nach dem Passieren des Schneidspaltes 7 über einen Erfassungsbereich
63 geführt wird, der sich vorzugsweise in vertikale Richtung nach unten erstreckt,
jedoch ebenfalls horizontal verlaufen kann.
[0038] Da die Transportelemente 37, welche um die Rotationskörper 35 bzw. 36 umlaufen, vorzugsweise
mit Maschinengeschwindigkeit angetrieben sind, läßt sich eine weitgehend relativgeschwindigkeitsfreie
Förderung des vorlaufenden Endes 16 der Materialbahn, bzw. nach Vollendung des Querschnitts
im Schneidspalts 7 eines flächigen Exemplares 60, erzielen.
[0039] Aus der Darstellung gemäß Figur 8 geht eine Ausführungsvariante einer weiteren erfindungsgemäßen
Exemplarführung mit über Transportbänder angetriebenen umlaufenden Transportelementen
hervor.
[0040] Gemäß dieser Lösungsvariante sind einem Auslaufzwickel 53 eines Schneidzylinderpaares
1 umlaufende, vorzugsweise bänderförmig ausgebildete Transportelemente 37 zugeordnet.
Im Unterschied zu der bisher skizzierten Lösungsmöglichkeit werden diese Transportelemente
37 jedoch direkt über Umlenkrollen 56 angetrieben, die gleichfalls dem Antrieb der
sich an den Auslaufzwickel 53 anschließenden Transportbänder 54 dienen. Die Umlenkrollen
56 sind in der Darstellung gemäß Figur 8 in versetzter Anordnung 62 zueinander ausgebildet.
Durch Anordnung von Umlenkrollen 61 kleinen Durchmessers lassen sich auch gemäß dieser
Ausführungsvariante des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens die Exemplare 60
bzw. das vorlaufende Ende der Materialbahn 16 erfassenden Transportelemente 37 möglichst
dicht am Schneidspalt 7 im Auslaufzwickel 53 des Schneidzylinderpaares 1, einen Nutenzylinder
2 und einen Messerzylinder 4 umfassend, anordnen. Die Förderrichtung der umlaufenden,
vorzugsweise bänderförmig ausgebildeten Transportelemente 37 ist identisch zur Förderrichtung
des vorlaufenden Endes der Materialbahn 16 bzw. des flächigen Exemplares 60. Mit dieser
Ausführungsvariante des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens läßt sich ebenfalls
ein beidseitiges Umschließen des vorlaufenden Endes der Materialbahn 16 bzw. des flächigen
Exemplares 60 erzielen. Die umlaufenden Transportelemente 37, die vorzugsweise mit
einer der Fördergeschwindigkeit der Materialbahn 16 bzw. der flächigen Exemplare im
Wesentlichen entsprechenden Geschwindigkeit angetrieben werden, bewirken ein relativgeschwindigkeitsfreies
Erfassen der Außenseiten des flächigen Exemplares 60 bzw. des vorlaufenden Endes der
Materialbahn 16, so daß keine Beschädigungen an den abgetrennten Exemplaren 60 auftreten.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Schneidzylinderpaar
- 2
- Nutenzylinder
- 3
- Nutenbalken
- 4
- Messerzylinder
- 5
- Schneidmesser
- 6
- Messerlagerung
- 7
- Schneidspalt
- 8
- Seitenwand Antriebsseite
- 9
- Antrieb
- 10
- Seitenwand Bedienseite
- 11
- Maschinenmitte
- 12
- minimale Bahnbreite
- 13
- maximale Bahnbreite
- 14
- weitere Bahnbreiten
- 15
- Ringsegmente
- 16
- Materialbahn
- 20
- Stellantrieb
- 21
- Kegelradgetriebe
- 22
- Übertragungselement
- 23
- Rad
- 24
- Lagerhülse
- 25
- Spindel
- 26
- Antriebsrad
- 27
- Spindellager
- 28
- Stellzylinderführung
- 29
- Stellzylinder
- 30
- Aufnahme
- 31
- erster Träger
- 32
- zweiter Träger
- 33
- Antriebsmotor
- 34
- Kupplung
- 35
- treibende Rollen
- 36
- angetriebene Rollen
- 37
- Transportelemente
- 40
- Verfahrweg
- 41
- aktive Position minimale Bahnbreite
- 42
- inaktive Position minimale Bahnbreite
- 43
- aktive Position maximale Bahnbreite
- 44
- inaktive Position maximale Bahnbreite
- 45
- Verfahrweg Aufnahme 30
- 46
- Bahnkante minimale Bahnbreite
- 47
- Bahnkante maximale Bahnbreite
- 50
- Öffnungsspalt
- 51
- oberer Abstand
- 52
- unterer Abstand
- 53
- Auslaufzwickel
- 54
- Transportbänder
- 55
- Einlaufbereich
- 56
- Umlenkrollen
- 60
- Exemplar
- 61
- Umlaufrollen
- 62
- versetzte Anordnung
- 63
- Erfassungsbereich
1. Vorrichtung zum Führen von flächigen Exemplaren (60), die von einer Materialbahn (16)
in einem Schneidspalt (7) eines Schneidzylinderpaares (1) abgetrennt werden, mit einer
im Auslaufzwickel (53) des Schneidzylinderpaares (1) angeordneten Exemplarführung
(31, 32, 35, 36), welche die vorlaufenden Enden der flächigen Exemplare (60) zur Führung
derselben erfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Exemplarführung (31, 32, 35, 36) umlaufende Transportelemente (37) umfasst, die
über Stellantriebe (20, 22, 26, 29) zur Anpassung an unterschiedliche Positionen und
Breiten (12, 13, 14) von Materialbahnen (16) in lateraler Richtung verfahrbar sind.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine Exemplarführung (31, 32, 35, 36) den Seitenbereichen (46, 47) der Materialbahn
(16) zugeordnet ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beidseits der zu verarbeitenden Materialbahn (16) angeordneten Exemplarführungen
(31, 32, 35, 36) symmetrisch in bezug auf die Maschinenmitte (11) verfahrbar sind
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beidseits der zu verarbeitenden Materialbahn (16) angeordneten Exemplarführungen
(31, 32, 35, 36) unabhängig voneinander in bezug auf die Maschinenmitte (11) verfahrbar
sind.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Exemplarführung (31, 32, 35, 36) ein erster Stellantrieb (20, 22, 26) zugeordnet
ist, welcher diese innerhalb eines Verfahrweges (45) im Bereich der Seitenkanten (46,
47) der Materialbahn (16) entsprechend der Breite (12, 13, 14) positioniert.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Exemplarführung (31, 32, 35, 36) paarweise angetriebene Rotationskörper (36)
sowie treibende Rotationskörper (35) enthält, um welche die Transportelemente (37)
umlaufen.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die treibenden Rotationskörper (35) mittels in die Exemplarführungen (31, 32, 35,
36) integrierte Antriebe (33) angetrieben sind.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Exemplarführung (31, 32, 35, 36) einen Stellzylinder (29) umfaßt, mit welchem
eine die Rotationskörper (35, 36) umfassende Aufnahme (30) in eine die Materialbahn
(16) erfassende Position (41, 43) sowie in eine die Materialbahn (16) nicht erfassende
Position (42, 44) verfahrbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Paaren von Rotationskörpern (35, 36) ein in seiner Öffnungsweite (51)
variabler Spalt (50) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (50) durch die angetriebenen Transportelemente (37) begrenzt ist.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die angetriebenen Rotationskörper (36) bezogen auf die diese jeweils antreibenden
Rotationskörper (36) in verschwenkbaren Trägern (31, 32) aufgenommen sind.
12. Vorrichtung gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die verschwenkbaren Träger (31, 32) zur Variation der Öffnungsweite (51) des Spaltes
(50) in bezug auf die treibenden Rotationskörper (35) verschwenkbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportelemente (37) als voneinander in axiale Richtung beabstandete Transportbänder
ausgeführt sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportelemente (37) die den Schneidspalt 7 verlassende Materialbahn (16) beidseits
relativgeschwindigkeitsfrei entlang eines Erfassungsbereiches (63) führen.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die angetriebenen Transportelemente sowohl auf einander gegenüberliegenden Seiten
der Materialbahn (16) als auch beiderseits der Materialbahn (16) angeordnet sind.
16. Falzapparat mit einer Vorrichtung zum Führen einer Materialbahn (16) gemäß einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche.