[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb für eine Seiltrommel eines Hebezeuges gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE 196 33 832 C2 ist ein Seilzug mit einem Antrieb für eine Seiltrommel bekannt,
die von einem Antriebsmotor angetrieben wird, dem ein Getriebe nachgeschaltet ist.
Das Getriebe ist über eine Abtriebswelle mit der Seiltrommel verbunden, wobei die
Abtriebswelle an ihrem der Seiltrommel zugewandten freien Ende einen Flansch trägt,
der an der Stirnseite der Seiltrommel lösbar befestigt ist. Der Flansch wird hierzu
in einen Aufnahmesitz eingesteckt und mittels einer Anzahl von Schrauben mit der Seiltrommel
verschraubt, die radial zur Seiltrommel verlaufen. Die Abtriebswelle mit dem Flansch
ist einstückig ausgebildet. Der einen Rahmen aufweisende Antrieb ist über eine fest
mit dem Rahmen verbundene Platte am Getriebe festgeschraubt, und zwar auf der Seite,
die der Seiltrommel zugewandt ist.
[0003] Nachteilig ist bei diesem Antrieb, dass bei Belastung auftretende Verformungen des
Rahmens zu Taumelbewegungen der Abtriebswelle bezogen auf die Seiltrommellängsachse
führen, was mit unerwünschten Beanspruchungen der Seiltrommel, des Getriebes und der
Trommellagerung verbunden ist.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, bei auf einem Rahmen angeordnetem Antrieb mit Seiltrommel
die Zusatzbeanspruchungen aufgrund von Taumelbewegungen zu vermeiden.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gegeben.
Durch die kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche ist der Antrieb in vorteilhafter
Weise weiter ausgestaltet.
[0006] Die Lösung sieht vor, dass bei einem biegesteifen Rahmen das Getriebegehäuse lediglich
auf der der Seiltrommel zugewandten Seite am Rahmen frei aufliegend abgestützt sowie
zusätzlich über eine Drehmomentstütze mit dem Rahmen drehfest verbunden ist. Das Getriebe
ist also nicht mehr starr mit dem Rahmen verbunden. Auf diese Weise wird erreicht,
dass Verformungen des Rahmens bei großen Lasten, die auch bei biegesteifen Rahmen
auftreten, keine Taumelbewegungen der Abtriebswelle bezogen auf die Seiltrommellängsachse
führen, insbesondere im Bereich der Verbindung von Abtriebswelle und Seiltrommel.
Damit sind diese unkalkulierbaren Beanspruchungen beseitigt. Als zusätzlicher Vorteil
ergibt sich eine kurzbauende Ausführung des Antriebs.
[0007] Mit der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, dass der Flansch an der Stirnseite der
Seiltrommel mittels parallel zur Abtriebswelle und zur Seiltrommellängsachse verlaufender
Schrauben an der Seiltrommel befestigt ist. Diese Art der Befestigung hat den Vorteil,
dass bei einem Antrieb auf der Grundlage eines Baukastensystems an jedes Getriebe
zumindest zwei unterschiedlich dimensionierte Seiltrommeln anbaubar sind. Dies senkt
die Zahl der bereitzustellenden Getriebe erheblich.
[0008] Eine sehr stabile und gleichmäßige Verbindung zwischen Flansch und Seiltrommel wird
erzielt, wenn alle Schrauben den gleichen radialen Abstand von der Seiltrommellängsachse
aufweisen und im gleichen Winkelabstand voneinander angeordnet sind.
[0009] Konstruktiv vereinfachend ist es, wenn der Flansch unter Zwischenschaltung eines
an der Seiltrommel angeschweißten Zwischenrings an der Seiltrommel angeschraubt ist.
Dieser Zwischenring ist insbesondere bei einem Baukastensystem von Vorteil, da die
Bohrung für die Schrauben vor dem Anschweißen an die Seiltrommel angepasst an den
jeweiligen Flanschdurchmesser hergestellt werden können.
[0010] Zweckmäßigerweise dient der Zwischenring gleichzeitig als seitliche Seilablaufsicherung,
wozu er über das auf der Seiltrommel aufgewickelte Seil hinaus radial nach außen ragt.
[0011] Um ein Abheben des Getriebegehäuses auf der am Rahmen abgestützten Seite zu vermeiden,
ist eine Abhebsicherung in Form eines gebogenen Bügels vorgesehen, so dass nur innerhalb
eines vorgegebenen Spiels ein Abheben von der Abstützung möglich ist.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine teilgeschnittene Ansicht eines Antriebs in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Antrieb gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- den Antrieb gemäß Fig. 1 mit weiteren Einzelheiten und
- Fig. 4
- eine Ansicht des Antriebs gemäß Fig. 3 in Richtung der Sichtlinie IV - IV gesehen
[0013] Fig. 1 zeigt einen Antrieb 1 für eine Seiltrommel 2, z.B. eines Hebezeugs. Bei dem
Hebezeug handelt es sich um einen Seilzug, dessen Seil 3 auf die Seiltrommel 2 auf-
und abwickelbar ist. Der Antrieb 1 umfasst ein Getriebe 4, das von einem angeflanschten
Antriebsmotor 5 (s. Fig. 2) angetrieben wird. Das Getriebe 4 weist zur Änderung des
Übersetzungsverhältnisses mehrere miteinander kämmende Zahnräder 6 auf. Eines der
Zahnräder 6 sitzt drehfest auf einer Abtriebswelle 7, die mit der Seiltrommel 2 drehfest
verbunden ist. Auf der dem Getriebe 4 gegenüberliegende Seite ist die Seiltrommel
2 über ein Stehlager 8 an einem Rahmen 9 frei drehbar abgestützt.
[0014] Wie Fig. 1 erkennen lässt, erfolgt die Drehlagerung der Seiltrommel 2 auf der Getriebeseite
über Getriebedrehlager 10, 11. Zur Abstützung des Getriebes 4 und der Seiltrommel
2 am Rahmen 9 liegt das Getriebegehäuse 12 mit seinem Getriebedeckel 13 über eine
Nabenlagerstütze 14 am Rahmen 9 auf. Der Getriebedeckel 13 ist hierbei frei aufliegend
am Rahmen 9 abgestützt. Ansonsten ist das Getriebe 4 nur noch über eine Drehmomentenstütze
15 mit dem Rahmen 9 drehfest verbunden.
[0015] Fig. 2 zeigt den Antrieb 1 mit der Seiltrommel 2 von oben gesehen. Wie Fig. 2 zeigt,
ist der Antriebsmotor 5 an das Getriebe 4 angeflanscht.
[0016] Fig. 3 zeigt weitere Einzelheiten des Antriebs gemäß Fig. 1 in einer teilgeschnittenen
Darstellung. So ist Fig. 3 entnehmbar, dass die Abtriebswelle 7 einen Flansch 7a trägt,
der unter Zwischenschaltung eines an der Seiltrommel 2 angeschweißten Zwischenrings
16 an der Seiltrommel 2 mittels Schrauben 17 angeschraubt ist. Der Zwischenring 16
ragt mit seinem Teil 16a über das auf der Seiltrommel 2 aufgewickelte Seil 3 radial
nach außen, wobei es als seitliche Seilablaufsicherung dient. Die Schrauben 17 verlaufen
parallel zur Abtriebswelle 7 und zur Seiltrommellängsachse 18. Die Schrauben 17 sind
im gleichen radialen Abstand von der Seiltrommellängsachse 18 und im gleichen Winkelabstand
zueinander angeordnet.
[0017] Fig. 4 zeigt den Antrieb gemäß Fig. 3 in Richtung der Sichtlinie IV - IV gesehen.
Zur Vermeidung von einem Abheben des Getriebes 4 von der Nabenlagerstütze 14 bei stoßartiger
Belastung des Antriebs 1 ist ein gebogener Bügel 19 vorgesehen, der als Abhebsicherung
wirksam ist. Der Bügel 19 belässt einen Ringspalt zwischen dem Getriebedeckel 13 und
seiner Innenfläche 20, so dass bei den üblichen Verformungen des starren Rahmens 9
bei großen Lasten ein Ausgleich an der Nabenlagerstütze 14 erfolgen kann. Dieser selbsttätige
Ausgleich führt dazu, dass im Bereich der Nabenlagerstütze 14 keine Taumelbewegungen
auftreten, d.h. der Abtriebswelle 7 bezogen auf die Seiltrommellängsachse 18.
Bezugszeichenliste:
[0018]
- 1
- Antrieb
- 2
- Seiltrommel
- 3
- Seil
- 4
- Getriebe
- 5
- Antriebsmotor
- 6
- Zahnrad
- 7
- Abtriebswelle
- 7a
- Flansch
- 8
- Stehlager
- 9
- Rahmen
- 10
- Getriebedrehlager
- 11
- Getriebedrehlager
- 12
- Getriebegehäuse
- 13
- Getriebedeckel
- 14
- Nabenlagerstütze
- 15
- Drehmomentstütze
- 16
- Zwischenring
- 16a
- Teil
- 17
- Schraube
- 18
- Seiltrommellängsachse
- 19
- Bügel
- 20
- Innenfläche
1. Antrieb für eine Seiltrommel eines Hebezeugs,
mit einem Antriebsmotor und einem nachgeschalteten in einem Getriebegehäuse angeordneten
Getriebe,
das über eine Abtriebswelle mit der Seiltrommel verbunden ist,
wobei der Antriebsmotor, das Getriebe und die Seiltrommel auf einem gemeinsamen Rahmen
angeordnet sind und
wobei die Abtriebswelle an ihrem der Seiltrommel zugewandten freien Ende einen Flansch
trägt, der an der Stirnseite der Seiltrommel lösbar befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rahmen (9) biegesteif ausgebildet und
das Getriebegehäuse (12) lediglich auf der der Seiltrommel (2) zugewandten Seite am
Rahmen (9) frei aufliegend abgestützt sowie zusätzlich über eine Drehmomentenstütze
(15) mit dem Rahmen (9) drehfest verbunden ist.
2. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Flansch (7a) an der Stirnseite der Seiltrommel (2) mittels parallel zur Abtriebswelle
(7) und zur Seiltrommellängsachse (18) verlaufender Schrauben (17) an der Seiltrommel
(2) befestigt ist.
3. Antrieb nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schrauben (17) den gleichen radialen Abstand von der Seiltrommellängsachse (18)
aufweisen und im gleichen Winkelabstand zueinander angeordnet sind.
4. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Flansch (7a) unter Zwischenschaltung eines an der Seiltrommel (2) angeschweißten
Zwischenrings (16) an der Seiltrommel (2) angeschraubt ist.
5. Antrieb nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zwischenring (16) als seitliche Seilablaufsicherung über das auf der Seiltrommel
(2) aufgewickelte Seil (3) hinaus radial nach außen ragt.
6. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebegehäuse (12) auf der am Rahmen (9) abgestützten Seite eine Abhebesicherung
in Form eines Bügels (19) aufweist.