[0001] Die Erfindung betrifft einen Totmannschalter für ein Flurförderzeug mit einer von
einer Bedienperson entgegen der Kraft einer Rückstellfeder betätigbaren Betätigungsfläche
und einem elektrischen Schalter, wobei der elektrische Schalter ein Betätigungselement
aufweist, das eine mittels einer Schalterfeder definierte Ruhestellung aufweist und
mittels der Betätigungsfläche entgegen der Kraft der Schalterfeder in eine Zwangsstellung
bewegbar ist.
[0002] Flurförderzeuge sind häufig mit sogenannten Totmannschaltern ausgerüstet. Der Totmannschalter
stellt sicher, dass der Antrieb des Flurförderzeugs nur dann eingeschaltet werden
kann, wenn sich eine Bedienperson auf dem Fahrerstand befindet und den Totmannschalter
aktiv betätigt. Wenn die Bedienperson den Fahrerstand verlässt oder aus einem anderen
Grund den Totmannschalter freigibt, schaltet sich der Antrieb des Flurförderzeugs
automatisch ab.
[0003] Bei Flurförderzeugen ist der Totmannschalter durch die Bedienperson üblicherweise
mit dem Fuß zu betätigen. Der Totmannschalter weist hierzu eine Betätigungsfläche
auf, die mit dem Fuß entgegen der Kraft einer Rückstellfeder nach unten gedrückt werden
kann. Die Betätigungsfläche ist mechanisch mit dem Betätigungselement eines elektrischen
Schalters verbunden, so dass der elektrische Schalter bei einem Niederdrücken der
Betätigungsfläche seine Schaltstellung ändert. Das Betätigungselement des elektrischen
Schalters ist mit einer Schalterfeder verbunden, die eine Ruhestellung des Betätigungselements
definiert. Mittels der Betätigungsfläche kann das Betätigungselement entgegen der
Kraft der Schaltfeder in einer Zwangsstellung gehalten werden. Die Betätigungsfläche
kann dabei direkt oder indirekt, z.B. über einen Hebel, auf das Betätigungselement
wirken.
[0004] Aus Sicherheitsgründen muss in jedem Fall sichergestellt sein, dass der elektrische
Schalter nur dann die Anwesenheit einer Bedienperson signalisieret, wenn die Bedienperson
die Betätigungsfläche tatsächlich drückt. Insbesondere ist zu gewährleisten, dass
Beschädigungen oder Fehlfunktionen, z.B. ein Leitungsbruch oder ein Verkleben von
Schalterkontakten, keinen unsicheren Zustand des Flurförderzeugs herbeiführen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Betätigungselement des
elektrischen Schalters bei nicht betätigter Betätigungsfläche von der Betätigungsfläche
in der Zwangsstellung gehalten wird. Bei nicht betätigter Betätigungsfläche, wenn
beispielsweise kein Fahrer anwesend ist, befindet sich das Betätigungselement des
elektrischen Schalters in der Zwangsstellung, die Schalterfeder ist also gespannt.
Ein Bruch der Schalterfeder hätte zur Folge, dass das Betätigungselement des elektrischen
Schalters in seiner Zwangsstellung verharrt, auch wenn die Betätigungsfläche gedrückt
ist. Ein Bruch der Schalterfeder kann somit keinesfalls dazu führen, dass der Antrieb
des Flurförderzeugs eingeschaltet werden kann, obwohl kein Fahrer anwesend ist.
[0006] Analog hierzu wird das Betätigungselement des elektrischen Schalters bei betätigter
Betätigungsfläche von der Schalterfeder in der Ruhestellung gehalten. Bei in Ruhestellung
befindlichem Betätigungselement signalisiert der elektrische Schalter somit die Anwesenheit
einer Bedienperson.
[0007] Die Sicherheit des Flurförderzeugs wird weiter verbessert, wenn der elektrische Schalter
in der Zwangsstellung des Betätigungselements geöffnet ist. In der Zwangsstellung,
in der sich das Betätigungselement bei abwesender Bedienperson befindet, ist der elektrische
Kreis somit unterbrochen. Bei einem Leitungsbruch in einer zu dem Totmannschalter
führenden Leitung, bei dem der elektrische Kreis ebenfalls unterbrochen wird, ist
ein Einschalten des Antrieb des Flurförderzeugs nicht möglich. Keinesfalls kann ein
Leitungsbruch dazu führen, dass der Antrieb des Flurförderzeugs eingeschaltet werden
kann, obwohl kein Fahrer anwesend ist.
[0008] Analog hierzu ist der elektrische Schalter in der Ruhestellung des Betätigungselements
geschlossen. Der Stromkreis wird genau dann geschlossen, wenn die Betätigungsfläche
gedrückt ist und die Schalterfeder das Betätigungselement des elektrischen Schalters
in die Ruhestellung bewegt.
[0009] Aus sicherheitstechnischen Überlegungen ist es weiterhin wichtig, dass die Rückstellfeder
redundant ausgeführt ist. Die Kraft der Rückstellfeder bewegt die nicht gedrückte
Betätigungsfläche nach oben und bewegt gleichzeitig das Betätigungselement des elektrischen
Schalters entgegen der Kraft der Schalterfeder in die Zwangsstellung. Darüber hinaus
ist die Rückstellfeder so ausgelegt, dass ihre Kraft gegebenenfalls ausreicht, um
verklebte Kontakte des elektrischen Schalters auseinander zu reißen und bei abwesender
Bedienperson den elektrischen Kreis zu unterbrechen. Die Redundanz der Rückstellfeder
ist erforderlich, um die Funktion des Totmannschalters auch bei dem Bruch einer Rückstellfeder
zu gewährleisten.
[0010] Gemäß der üblichen Anordnung ist die Betätigungsfläche von der Bedienperson mit dem
Fuß betätigbar.
[0011] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in der schematischen
Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0012] Die Figur zeigt einen erfindungsgemäßen Totmannschalter im Längsschnitt. Zu erkennen
ist eine Betätigungsfläche 1, die um eine Achse 2 an einem Gehäuse 3 des Totmannschalters
schwenkbar gelagert ist. Die Betätigungsfläche 1 ist in der nach unten gedrückten
Position dargestellt, die sie während der Betätigung durch eine Bedienperson einnimmt.
Die obere Position 4, welche die Betätigungsfläche 1 beispielsweise während der Abwesenheit
der Bedienperson einnimmt, ist mit strichpunktierten Linien dargestellt. Die Betätigungsfläche
1 ist mittels zweier parallel angeordneter, redundanter Rückstellfedern 5 in ihre
obere Position 4 vorgespannt. Die Rückstellfedern sind derart dimensioniert, dass
auch eine einzige Rückstellfeder 5 die volle Funktionsfähigkeit des Totmannschalters
gewährleistet.
[0013] Der Totmannschalter umfasst einen elektrischen Schalter 6, der über nicht dargestellte
elektrische Leitungen beispielsweise mit einer zentralen Steuerung eines Flurförderzeugs
verbunden ist. Im Inneren des elektrischen Schalters 6 befinden sich nicht dargestellte
elektrische Kontakte, die durch Verschieben eines Betätigungselements 7 geöffnet oder
geschlossen werden können. Das Betätigungselement 7 ist mittels einer nicht dargestellten
Schalterfeder in die dargestellte Position vorgespannt und kann entgegen der Kraft
der Schalterfeder in der Zeichnung nach rechts verschoben werden. Der elektrische
Schalter 6 ist als Zwangsöffner ausgeführt. Dies bedeutet, dass die elektrischen Kontakte
des Schalters 6 in der dargestellten Position des Betätigungselements 7 geschlossen
sind, und bei entgegen der Kraft der Schalterfeder nach rechts verschobenem Betätigungselement
7 geöffnet sind.
[0014] Das Verschieben des Betätigungselements 7 des elektrischen Schalters 6 erfolgt über
einen Kniehebel 8, der um eine Achse 9 schwenkbar an dem Gehäuse 3 des Totmannschalters
gelagert ist. Der Kniehebel 8 wird über eine an dem Kniehebel 8 gelagerte Gleitrolle
10 geschwenkt, die an einer an der Betätigungsfläche 1 angeordneten Schräge 11 abrollt.
[0015] In der dargestellten Position des Totmannschalters mit nach unten gedrückter Schaltfläche
1 liegt die Gleitrolle 10 lose an der Schräge 11 an, die Schalterfeder drückt das
Betätigungselement 7 nach in der Zeichnung links in seine Ruhestellung, so dass die
elektrischen Kontakte des Schalters 6 geschlossen sind. Dies signalisiert die Anwesenheit
einer Bedienperson.
[0016] Wenn die Bedienperson nun die Betätigungsfläche 1 freigibt, drücken die Rückstellfedern
5 die Betätigungsfläche 1 nach oben. Die Gleitrolle 10 rollt hierbei auf der Schräge
11 ab und schwenkt den Kniehebel 8 im Uhrzeigersinn um die Achse 9. Der Kniehebel
8 drückt dabei das Betätigungselement 7 des elektrischen Schalters 6 nach in der Zeichnung
rechts in seine Zwangsstellung, wodurch die elektrischen Kontakte des Schalters geöffnet
werden. Dies signalisiert die Abwesenheit einer Bedienperson.
1. Totmannschalter für ein Flurförderzeug mit einer von einer Bedienperson entgegen der
Kraft einer Rückstellfeder (5) betätigbaren Betätigungsfläche (1) und einem elektrischen
Schalter (6), wobei der elektrische Schalter (6) ein Betätigungselement (7) aufweist,
das eine mittels einer Schalterfeder definierte Ruhestellung aufweist und mittels
der Betätigungsfläche (1) entgegen der Kraft der Schalterfeder in eine Zwangsstellung
bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (7) des elektrischen Schalters (6) bei nicht betätigter Betätigungsfläche
(1) von der Betätigungsfläche (1) in der Zwangsstellung gehalten wird.
2. Totmannschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (7) des elektrischen Schalters (6) bei betätigter Betätigungsfläche
(1) von der Schalterfeder in der Ruhestellung gehalten wird.
3. Totmannschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Schalter (6) in der Zwangsstellung des Betätigungselements (7) geöffnet
ist.
4. Totmannschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Schalter (6) in der Ruhestellung des Betätigungselements (7) geschlossen
ist.
5. Totmannschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellfeder (5) redundant ausgeführt ist.
6. Totmannschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsfläche (1) von der Bedienperson mit dem Fuß betätigbar ist.