[0001] Die Erfindung betrifft eine Zungennadel insbesondere für Strickmaschinen.
[0002] Einige Strickmaschinen erfordern Zungennadeln, deren Zungen außer ihrer Rücklage
und Ihrer Schließlage wenigstens eine weitere Schwenklage aufweisen, in der die Zunge
nachgiebig gehalten ist und nicht an dem Haken oder dem Nadelschaft anliegen. Dazu
steht die in dem Zungenschlitz schwenkbar gelagerte Zunge mit einer in dem Zungenschlitz
angeordneten Blattfeder in Berührung. Eine solche Zungennadel ist beispielsweise aus
der US-PS 3,050,968 bekannt. Die hier geoffenbarte Zungennadel weist einen bodenseitig
bogenförmig begrenzten Zungenschlitz auf, der mit einem zu dem Nadelrücken führenden
Durchbruch in Verbindung steht. Die bogenförmig gekrümmte Blattfeder liegt an einem
Ende der schwenkbar gelagerten Zunge an, das der Zungenlagerung unmittelbar benachbart
ist. Die beiden Enden der Blattfeder liegen an dem Boden des Zungenschlitzes an und
überbrücken den Durchbruch. Wenigstens ein Ende der Blattfeder ist zumindest bei einer
Ausführungsform bezüglich der Längsrichtung der Blattfeder an dem Nadelkörper festgelegt.
Dazu ist in dem Zungenschlitz eine kleine Bohrung oder Öffnung ausgebildet, in die
ein abgewinkeltes Ende der Blattfeder greift.
[0003] Aus der DE-OS 1410312 ist eine ähnliche Zungennadel bekannt, in deren Zungenschlitz
ebenfalls eine Blattfeder angeordnet ist. Diese ist jedoch im Gegensatz zu der Nadel
nach dem vorgenannten Stand der Technik nicht vollständig gestreckt ausgebildet, sondern
weist in ihrem Mittelabschnitt, mit dem sie mit der Zunge in Anlage steht, einen bogenförmig
gekrümmten Bereich auf, der sich an das Zungenende schmiegt. Durch diese Anordnung
erfährt die Blattfeder eine gewisse Sicherung ihrer Längsposition. Die freien Enden
der Zungenfeder liegen lediglich an dem Boden des Zungenschlitzes an. Bei einer weiteren
aus diesem Dokument bekannten Ausführungsform der Zungennadel liegen die Enden der
Blattfeder in nach oben offenen Stufenabsätzen, die an dem Boden des Zungenschlitzes
ausgebildet sind. Diese Absätze weisen jeweils eine Auflagefläche für das jeweilige
Ende der Blattfeder auf, an der die Feder unter ihrer eigenen Federspannung anliegt.
Die Federspannung entsteht weil das Zungenschaftende die Blattfeder nach unten in
Richtung Nadelrücken durchbiegt und die Enden der Blattfeder auf den Auflageflächen
der Stufenabsätze aufliegen.
[0004] Dem vorgenannten Stand der Technik ist gemeinsam, dass die Feder zwischen dem Zungenende
und den Lagersitzen gehalten ist, die entweder durch den Boden des Zungenschlitzes
oder gesondert darin ausgebildete Stufenabsätze gebildet sind. Die Sicherheit, mit
der die Blattfeder in dem Zungenschlitz gehalten ist, hängt deshalb davon ab, unter
welcher Vorspannung die Feder in dem Zungenschlitz sitzt. Je größer diese Vorspannung
gewählt wird, desto mehr erhöht sich die Reibung und Kraft zwischen Zunge und Blattfeder.
Dies kann zu schwergängigen Zungen führen und kann die Funktionsfähigkeit der Zungennadel
negativ beeinflussen, was wiederum einen negativen Einfuß auf die Gleichmäßigkeit
des Maschenbild hat. Im Extremfall kommt es dabei zu schwergängigen Zungen, was zur
Folge hat, dass dann die Fäden reißen was dann zu Produktionsstillstand führt.
[0005] Außerdem kann nicht sicher ausgeschlossen werden, dass die Blattfeder zumindest bei
ungewöhnlichen Betriebssituationen aus dem Zungenschlitz herausgeschoben wird oder
herausfällt.
[0006] Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Zungennadel mit verbesserter Funktionsfähigkeit
zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Zungennadel mit den Merkmalen des Patentansprchs 1 gelöst:
[0008] Die erfindungsgemäße Zungennadel weist eine in dem Zungenschlitz angeordnete längliche
Blattfeder auf, deren Enden an entsprechenden Lagersitzen gehalten sind. Die Lagersitze
sind an den Schmalseiten bzw. Stirnseiten des Zungenschlitzes angeordnet und weisen
jeweils eine Auflagefläche und wenigstens eine der Auflagefläche im wesentlichen gegenüberliegende
Gegenfläche auf. Das Blattfederende ist somit zwischen der Auflagefläche und der Gegenfläche
gehalten und kann somit nicht aus dem Lagersitz entkommen. Die Gegenfläche kann sowohl
an einem mit der Schmalseite des Zungenschlitzes verbundenen Vorsprung als auch an
einem oder mehreren an der Flanke des Zungenschlitzes vorgesehenen Vorsprüngen ausgebildet
sein.
[0009] Durch diese Ausbildung des Lagersitzes mit Auflagefläche und Gegenfläche gibt es
zwei Möglichkeiten der Blattfedermontage.
[0010] Zum einen ist das Federende der Blattfeder formschlüssig mit geringem Spiel in dem
Lagersitz gehalten. Die Blattfeder kann somit ungehindert sowohl eine gewisse Axialbewegung
als auch, zumindest in einem ausreichenden Bereich, eine Schwenkbewegung ausführen.
[0011] Bei einer anderen Montagemöglichkeit wird die Blattfeder unter Vorspannung eingebaut,
so daß ihre Enden ohne axiales Spiel, unter Spannung, im Lagersitz gehalten sind.
[0012] Die Enden der Blattfeder sind bei beiden Möglichkeiten insoweit lose (d.h. in Grenzen
schwenkbar und axial verschiebbar) eingespannt. Trotzdem wird ein unbeabsichtigtes
Verlieren der Blattfeder sicher ausgeschlossen. Folglich bleibt die Funktion der Zungennadel
erhalten. Fehler oder Funktionsbeeinträchtigungen, die sonst durch Verlieren der Blattfeder
auftreten können, werden vermieden.
[0013] Die Feder behält trotz der Sicherung ihrer Enden in den Lagersitzen ihre Federcharakteristik.
Beeinträchtigungen der Federcharakteristik, wie sie auftreten würden, wenn die Enden
der Blattfeder an den Lagersitzen festgeschweißt oder anderweitig axial unverschiebbar
fixiert würden, sind auszuschließen.
[0014] Ein weiterer Vorzug der erfindungsgemäßen Gestaltung der Zungennadel liegt in dem
größeren Gestaltungsspielraum bei der Festlegung der Form der Blattfeder und ihrer
Federkennlinie. Beispielsweise kann die Blattfeder so gestaltet sein, dass sie nicht
dauernd mit dem Ende der Zunge in Berührung steht. Dadurch kann die Reibung zwischen
der Blattfeder und der Zunge vermindert werden, so dass Nadeln mit besonders leichtgängiger
federunterstützter Zunge, herstellbar sind.
[0015] Die erfindungsgemäße Nadel ist nicht nur hinsichtlich unterschiedlicher Betriebsbedingungen,
sondern darüber hinaus auch hinsichtlich unvorhergesehener Behandlungen, wie Ausblasen
mit Druckluft, beispielsweise zum Reinigen der Strickmaschine, unempfindlich. Die
Blattfedern sind durch die spezielle Ausbildung des Lagersitzes fest gehalten, so
dass sie durch die Einwirkung der Druckluft nur unwesentlich verrutschen und nicht
aus dem Zungenschlitz herausgeblasen werden können.
[0016] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Blattfeder an den Lagersitzen so
gehalten, dass sie begrenzt axial, d.h. in ihrer Längsrichtung verschiebbar ist. Dies
bedeutet, der Abstand zwischen den Lagersitzen ist etwas größer als die axiale Länge
der Blattfeder im eingebauten Zustand, so dass die Blattfeder Axialspiel aufweist.
Die Axialposition der Blattfeder wird dann beispielsweise durch einen V-förmigen oder
anderweitig gebogenen Bereich der Blattfeder festgelegt, der mit dem lagerseitigen
Ende der Zunge in Berührung steht. Auf diese Weise kann der Einfluss von Produktionstoleranzen
hinsichtlich der präzisen Anordnung der Zungenlagerung und der Länge der Blattfeder
auf die Funktion der Zungennadel vermindert werden. Zusätzlich wird eine Beeinträchtigung
oder Beeinflussung der Federkennlinie durch Klemmwirkung am oder im Lagersitz vermieden.Bei
einer anderen Ausführungsform sind die Enden der Blattfeder unter Spannung an den
Lagersitzen gehalten. Die Blattfeder ist dann in axial, d. h. in Längsrichtung nicht
verschiebbar. Dadurch ist es möglich, die Vorspannung der Blattfeder zu beeinflussen.
Auch bei dieser Ausführungsform ist es entscheidend, dass die Enden der Blattfeder
nicht dauerhaft bzw. fest fixiert sind. Sie liegen zwar unter Spannung aber bewegbar
in den Lagersitzen.
[0017] Die Lagersitze sind vorzugsweise so ausgebildet, dass die Blattfeder an den Lagersitzen
nicht festgeklemmt ist. Die Blattfeder ist bewegbar gelagert. Dies dient ebenfalls
der Funktionssicherheit und Qualität der Zungennadel. Die Charakteristik der Federkennlinie
wird durch die Lagersitze nicht beeinträchtigt.
[0018] Die Gegenfläche und die Auflagefläche können eine Tasche bilden, in die das betreffende
Ende der Blattfeder ragt. Dies stellt eine besonders sichere Lagerung der Blattfeder
dar.
[0019] Die Zungennadel kann so ausgebildet sein, dass die Blattfeder in einem zwischen ihren
Enden vorhandenen Bereich dauernd an der Zunge anliegt und somit unter Vorspannung
steht. Alternativ kann jedoch zwischen der Zunge und der Blattfeder auch ein geringfügiger
Abstand vorhanden sein, so dass die Zunge sich nur dann an die Blattfeder anlegt,
wenn sie in die Nähe ihrer Endlagen kommt.
[0020] Vorteilhafte Einzelheiten von Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der
Zeichnung, der Beschreibung oder Unteransprüchen.
[0021] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
- Figur 1
- die erfindungsgemäße Zungennadel in teilweise längs geschnittener schematisierter
Darstellung,
- Figur 2
- die Zungennadel nach Figur 1 in geschnittener Darstellung in einem anderen Maßstab,
- Figur 3
- die Zungennadel nach Figur 1 und 2 in ausschnittsweiser Darstellung mit Veranschaulichung
der geometrischen Verhältnisse an der Blattfeder,
- Figur 4
- die Zungennadel nach Figur 1 mit Zunge in Schließlage in teilweise geschnittener schematisierter
Darstellung,
- Figur 5
- die Zungennadel nach Figur 1 mit Zunge in einer stabilen Rücklage in teilweise geschnittener
schematisierter Darstellung,
- Figur 6
- eine abgewandelte Ausführungsform der Zungennadel in teilweise geschnittener schematisierter
Darstellung und
- Figur 7
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zungennadel in ausschnittsweiser,
längs geschnittener, schematisierter Darstellung.
- Figur 8
- die Zungennadel nach Figur 1 mit vorgespannter Blattfeder in teilweise geschnittener
schematisierter Darstellung.
- Figur 9
- die Zungennadel nach Figur 1 mit entspannter Blattfeder und der Zunge in Schließlage
in teilweise geschnittener schematisierter Darstellung.
[0022] In Figur 1 ist eine Zungennadel 1 veranschaulicht, die einen Nadelkorper 2 mit einem
Zungenschlitz 3 aufweist. In diesem ist eine Zunge 4, die sich mit ihrem Ende 5 in
den Zungenschlitz 3 erstreckt, schwenkbar gelagert. Die Zunge 4 bildet mit einem endseitig
an dem Nadelkörper 2 ausgebildeten Haken 6 einen Fadenraum, den sie öffnet und schließt.
Zur Lagerung der Zunge 4 dient ein sich quer durch den Zungenschlitz 3 erstreckender
Zapfen 7. Der Zungenschlitz 3 erstreckt sich durch den Nadelkörper 2 hindurch. Er
ist bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel sowohl an der Nadeloberseite 29 als auch
an dem Nadelrücken 30 offen.
[0023] In dem Zungenschlitz 3 ist eine Blattfeder 8 angeordnet, die sich etwa parallel zu
der Längsrichtung (Pfeil 9) des Nadelkörpers 2 und / oder parallel zu den Seitenwangen
des Zungenschlitz 3 erstreckt.
[0024] Die Blattfeder 8 hat die Aufgabe, die Zunge 4 aus ihren Endlagen herauszuführen;
z.B. dient die Blattfeder 8 dazu, die Zunge 4 von dem Haken 6 abzuheben und in die
in Figur 1 veranschaulichte Stellung zu überführen. Dies dient dazu, es einer anderen
zum Öffnen der Zunge vorgesehenen Einrichtung, wie z.B. einer Bürste, zu erleichtern,
mit der Zunge 4 in Eingriff zu kommen.
[0025] Der Zungenschlitz 3 weist zwei durch die Schlitzwangen gebildete Längsseiten und
zwei Schmalseiten 11, 12 auf, an denen Lagersitze 14, 15 ausgebildet sind. Diese dienen
dazu, Enden 16, 17 der Blattfeder 8 zu fassen, so dass die Blattfeder 8 in dem Zungenschlitz
3 unverlierbar gehalten ist.
[0026] Die Lagersitze 14, 15 sind zueinander etwa spiegelbildlich ausgebildet. In Figur
2 ist der Lagersitz 14 stellvertretend für beide Lagersitze 14, 15 veranschaulicht.
Die nachfolgende Beschreibung des Lagersitzes 14 gilt somit auch für den Lagersitz
15.
[0027] Der Lagersitz 14 weist eine Auflagefläche 18 auf, die im wesentlichen parallel zu
der Blattfeder 8 ausgerichtet ist. Die Auflagefläche kann eine Planfläche oder eine
etwas gewölbt ausgebildete Fläche sein. Ihre quer zu der Längsrichtung (Pfeil 9) gemessene
Breite ist etwas größer als die Breite der Blattfeder 8. Die Breite der Blattfeder
8 ist etwas geringer als die des Zungenschlitzes 3, so dass die Blattfeder zwischen
den Schlitzwangen beweglich ist.
[0028] Der Auflagefläche 18 gegenüberliegend ist an einem an der Schmalseite 11 herausgebildeten
Vorsprung 19 eine Gegenfläche 21 ausgebildet. Der Vorsprung 19 übergreift das Ende
16 der Blattfeder 8 und bildet somit mit der Auflagefläche 18 eine Tasche 22, deren
Tiefe so groß ist, dass das Ende 16 sicher gehalten ist.
[0029] Wie Figur 3 veranschaulicht, kann die Blattfeder einen gewissen Hub H durchlaufen,
der an den Enden 16, 17 zu gewissen Längenveränderung L1, L2 führt. Die Lage der Taschen
22, die an den Lagersitzen 14, 15 ausgebildet sind so angeordnet (Ausführungsbeispiel
nach Fig 3), dass die Blattfeder 8, wenn sie ihre größte Längserstreckung hat, mit
ihren Enden 16, 17 nicht an den Böden 23 der Taschen 22 anstößt. Die Taschen 22 sind
darüber hinaus so tief, d.h. die Gegenflächen 21 sind so lang, dass die Blattfeder
8 auch bei maximaler Auslenkung bzw. Verschiebung nicht aus den Taschen 22 herausfallen
kann. Dazu ist die Tiefe der Tasche 22 zumindest so groß wie das Axialspiel der Blattfeder
8 zuzüglich der beiden Längenveränderungen L1 und L2.
[0030] Die Blattfeder 8 weist, wie außerdem aus Figur 1 ersichtlich ist, in einem etwa mittleren
Bereich einen z.B. V-förmig gebogenen Abschnitt bzw. Bereich 24 auf, der an dem Ende
5 der Zunge 4 federnd anliegt. Von dem V-förmigen Abschnitt 24 erstrecken sich zwei
Schenkel 25, 26 der Blattfeder 8 weg. Ein Übergang 27 des V-förmigen Abschnitts 24
zu dem Schenkel 25 dient dazu, die Zunge 4 abzustützen, wenn sie in Rücklage ist.
Ein entsprechender Übergang 28 stützt, wie Figur 1 veranschaulicht, die Zunge 4, wenn
sie sich in der Nähe ihrer Schließlage befindet.
[0031] Ein anderes Ausführungsbeispiel ist in Fig. 8 und 9 dargestellt. Dabei wird der Lagersitz
15 stellvertretend für beide Lagersitze veranschaulicht. Die nachfolgende Beschreibung
des Lagersitzes 15 gilt somit auch für den Lagersitz 14 entsprechend. Die Blattfeder
8 wird unter Vorspannung in dem Lagersitz 15 gehalten. Dadurch liegt ihr Ende 17 and
dem Boden 23 der Taschen 22 unter Spannung an. Führt die Blattfeder 8, die in ihrer
Ausgangslage die Zunge 4 nicht oder nur unwesentlich berührt, einen Hub H in Richtung
des Nadelrückens aus, so bewegen sich aufgrund der dadurch hervorgerufenen Längenveränderungen
L1, L2 die Enden 16,17 der Blattfeder 8 von den Böden 23 der Taschen 22 weg. Die Blattfeder
8 ist dann frei bewegbar. Die Taschen 22 sind darüber hinaus so tief, d.h. die Gegenflächen
21 sind so lang, dass die Blattfeder 8 auch bei maximaler Auslenkung nicht aus den
Taschen 22 herausfallen kann. Dazu ist die Tiefe der Tasche 22 zumindest so groß wie
die Längenveränderungen L1 und L2.
[0032] Die nach Fig. 1 bis 6 beschriebene Zungennadel 1 arbeitet wie folgt:
[0033] In Betrieb liegt die Blattfeder 8 an der Zunge 4 an. Durch die hin- und hergehende
Bewegung der Zungennadel 1 in Richtung des Pfeils 9, sowie entgegen der Richtung desselben,
sowie ggfs. durch die Wirkung zusätzlicher Betätigungsmittel, wie Bürsten oder dergleichen,
wird die Zunge 4 ständig hin- und hergehend bewegt. Gleitet eine Schlinge über die
Zunge 4, wird diese kurzzeitig, wie Figur 4 veranschaulicht, an den Haken 6 herangedrückt.
Dabei lenkt die Zunge 4 die Blattfeder 8 in Richtung auf den Nadelrücken 30 hin aus,
indem sie die Blattfeder 8 bei dem Übergang 28 in Richtung Nadelrücken 30 drückt.
Die Blattfeder 8 deformiert sich dadurch federnd. Dadurch schwenken auch die Schenkel
25, 26 etwas um ihren jeweiligen Lagersitz 14, 15. Durch das aus Figur 2 ersichtliche
Spiel des jeweiligen Endes 16, 17 der Blattfeder 8 in dem Lagersitz 14, 15, ist eine
ausreichende Schwenkbeweglichkeit, wie auch ein Axialspiel, gegeben, um die Federkennlinie
der Blattfeder 8 nicht nachteilig zu beeinflussen. An dem Lagersitz 14, 15 wird somit
lediglich eine in Richtung des Nadelrückens gerichtete Federkraft abgestützt - die
jeweiligen Lagersitze 14, 15 sind axialkraftfrei.
[0034] Aus der in Figur 4 dargestellten Lage, wird die Zunge 4, wenn sie freigegeben ist,
unter der Wirkung der Federkraft der Blattfeder 8 wieder in die in Figur 1 veranschaulichte
Position zurückgeführt.
[0035] Entsprechende Verhältnisse gelten für die in Figur 5 veranschaulichte Rücklage der
Zunge 4. Die dargestellte stabile Lage ist eine solche, bei der der Übergang 27 die
Zunge 4 abstützt und daran hindert, an dem Nadelkörper 2 anzuliegen. Durch Auslenkung
der Blattfeder 8 kann die Zunge 4 an den Nadelkörper 2 herangedrückt werden. Die federnde
Wirkung der Blattfeder 8 überführt die Zunge 4 dann in die veranschaulichte stabile
Lage zurück.
[0036] In Figur 6 ist eine abgewandelte Ausführungsform der Zungennadel 1 veranschaulicht.
Bei dieser Ausführungsform der Zungennadel 1 ist in dem Zungenschlitz 3 eine gestreckte
Blattfeder 8' ohne den V-förmigen Abschnitt 24 angeordnet. Die Blattfeder 8' kann
entweder vollkommen gerade oder auch leicht gekrümmt ausgebildet sein. Zur Festlegung
wenigstens einer, vorzugsweise zweier stabiler Zungenlagen, weist die Zunge 4 an ihrem
Ende 5 an geeigneter Stelle angeordnete Abflachungen 31, 32 auf, die in den gewünschten
stabilen Postionen der Zunge 4 flach an der Blattfeder 8' anliegen. Hinsichtlich der
Sicherung der Blattfeder 8' gelten die obigen Ausführungen.
[0037] In Figur 7 ist eine weitere alternative Ausführungsform einer Zungennadel 1 veranschaulicht.
Die Abwandlung besteht im Vergleich zu den beiden vorbeschriebenen Ausführungsformen
allein in der Ausbildung der Lagersitze 14, 15, wobei in Figur 7 stellvertretend der
Lagersitz 14 veranschaulicht ist. Der Lagersitz wird durch einen an der Schmalseite
bzw. Stirnseite 11 des Zungenschlitzes 3 gebildeten Absatz festgelegt. Bei diesem
geht die Auflagefläche 18 in einer Stufe, die als Taschenboden 23 anzusehen ist, in
den übrigen Verlauf der schmalseitigen Begrenzung des Zungenschlitzes 3 über. Zur
Sicherung des Endes 16 der Blattfeder 8 oder 8' in dem Zungenschlitz dient wenigstens
ein Vorsprung 33, der aus der Schlitzflanke herausgedrückt sein kann und an seiner
der Blattfeder 8, 8' zugewandten Seite die Gegenfläche 21 aufweist. Optional kann
an der gegenüberliegenden, in Figur 7 weggeschnittenen, Schlitzflanke ebenfalls ein
solcher Vorsprung 33 ausgebildet sein.
[0038] In den Fig. 8 und 9 ist eine Zungennadel 1 veranschaulicht, in der die Blattfeder
8 unter Vorspannung eingebaut ist. In diesem Ausführungsbeispiel (Fig 8) berührt die
Blattfeder 8 die Zunge 4 zunächst nicht. Erst wenn die Zunge 4 z B. beim Abschlagen
der Masche in Richtung Haken 6 bewegt wird, kommen Blattfeder 8 und Zunge 4 in gegenseitigen
Eingriff. Die Blattfeder 4 bewegt sich dann, aufgrund des durchgeführten Hubes H,
in Richtung des Nadelrückens 30. Dabei bewegen sich die Enden 16,17 der Blattfeder
8 von den Böden 23 der Taschen 22 weg. Die Blattfeder 8 liegt dann frei beweglich
in den Taschen 22 (Fig 9) Die Federkennlinie der Blattfeder 8 wird dadurch nicht nachteilig
beeinflußt. Ansonsten ist der prinzipielle Bewegungsablauf einer Zungennadel 1 nach
Fig. 8 und 9 gleich wie oben beschrieben.
[0039] Eine Zungennadel 1 weist eine der Zunge 4 zugeordnete Blattfeder 8, 8' auf, die in
dem Zungenschlitz 3 angeordnet und an den Schmalseiten 11, 12 in entsprechenden Lagersitzen
14, 15 gehalten ist. Jeder Lagersitz weist eine Auflagefläche 18 und wenigstens eine
Gegenfläche 21 auf, wobei das betreffende Ende 16, 17 der Blattfeder 8 zwischen diese
beiden Flächen greift und hier gehalten ist. Außerdem ist das Axial- oder Längsspiel
der Blattfeder 8, 8' so gering, dass die Blattfeder 8, 8' auch bei stärkerer Auslenkung
nicht aus dem Zwischenraum herausfallen kann, der zwischen der Auflagefläche 18 und
der Gegenfläche 21 vorhanden ist. Damit ist die Blattfeder 8, 8' in dem Zungenschlitz
3 verliersicher gehalten.
Bezugszeichenliste:
[0040]
- 1
- Zungennadel
- 2
- Nadelkörper
- 3
- Zungenschlitz
- 4
- Zunge
- 5
- Ende
- 6
- Haken
- 7
- Zapfen
- 8
- Blattfeder
- 9
- Pfeil
- 11, 12
- Schmalseiten
- 14, 15
- Lagersitze
- 16, 17
- Enden
- 18
- Auflagefläche
- 19
- Vorsprung
- 21
- Gegenfläche
- 22
- Tasche
- 23
- Boden
- 24
- Abschnitt
- 25, 26
- Schenkel
- 27, 28
- Übergang
- 29
- Nadeloberseite
- 30
- Nadelrücken
- 31, 32
- Abflachung
- 33
- Vorsprung
- H
- Hub
- L1, L2
- Längenveränderung
1. Zungennadel (1), insbesondere für Strickmaschinen,
mit einem Nadelkörper (2), der einen länglichen Zungenschlitz (3) mit zwei Schmalseiten
(11, 12) aufweist,
mit einer Zunge (4), die sich mit einem Ende (5) in den Zungenschlitz (3) erstreckt
und in diesem schwenkbar gelagert ist,
mit einer länglichen Blattfeder (8), die in dem Zungenschlitz (3) angeordnet und an
den Schmalseiten (11, 12) des Zungenschlitzes (3) in Lagersitzen (14, 15) gehalten
ist,
wobei die Lagersitze (14, 15) jeweils eine Auflagefläche (18) für die Blattfeder (8)
und eine der Auflagefläche (18) gegenüberliegende Gegenfläche (21) aufweisen.
2. Zungennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (18) und die Gegenfläche (21) wenigstens eines Lagersitzes (14,
15) derart ausgebildet ist, dass die Blattfeder (8) an dem betreffenden Lagersitz
(14, 15) in Längsrichtung (9) verschiebbar gehalten ist.
3. Zungennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (18) und die Gegenfläche (21) beider Lagersitze (14, 15) derart
ausgebildet ist, dass die Blattfeder (8) an den betreffenden Lagersitzen (14, 15)
in Längsrichtung (9) begrenzt verschiebbar gehalten ist.
4. Zungennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (1) zwischen der Auflagefläche (18) und der Gegenfläche (21) mit Spiel
gehalten ist.
5. Zungennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (18) und die Gegenfläche (21) eine Tasche (22) zur Aufnahme eines
Endes (16) der Blattfeder (8) bilden.
6. Zungennadel 1 nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (18) und die Gegenfläche (21) der Tasche (22), in dem die Blattfeder
(8) aufgenommen wird, durch einen Boden (23) begrenzt werden.
7. Zungennadel 1 nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (8) mit dem Boden (23) der Tasche (22) in Berührung steht.
8. Zungennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (8) mit einem zwischen ihren Enden vorhandenen Bereich (24) an der
Zunge (4) anliegt.
9. Zungennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunge (4) zur Stabilisierung einer ausgewählten Schwenkposition wenigstens eine
abgeflachte Stelle (32) aufweist, die in der Schwenkposition an der Feder (8) anliegt.
10. Zungennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (8) einen gebogenen Abschnitt (24) aufweist, der an der Zunge (4)
anliegt.
11. Zungennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Gegenfläche (21) in Längsrichtung (9) der Blattfeder (8) eine Länge
aufweist, die den Federhub (L1+L2) in Längsrichtung (9) übersteigt.