[0001] Die Erfindung betrifft eine Vielnadelkettenstichnähmaschine mit stichbildenden Nähelementen,
die mindestens einen Nadelbalken und daran befestigte Nadeln sowie mindestens eine
Greiferwelle, an welcher Greiferhaken befestigt sind, umfassen, wobei die Nadeln und
die Greiferhaken jeweils ein Nähelementpaar bilden und derart angetrieben sind, dass
sie mit jeweils einem Nadelfaden und einem Greiferfaden Kettenstiche, insbesondere
Doppelkettenstiche, in einem auf einer Nähgutauflage angeordneten Nähgut, vorzugsweise
in mehrlagiger Ausgestaltung ausführen. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren
zur Ausbildung eines Nähmusters in einem Nähgut, insbesondere in mehrlagiger Ausführung,
bei dem mittels einer Vielzahl von Nähorganen, nämlich jeweils zumindest einer Nadel
und eines Greifers, zumindest ein Nähfaden und zumindest ein Greiferfaden als Kettenstich,
insbesondere als Doppelkettenstich verbunden werden.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Vielnadelnähmaschinen bekannt. Hierbei
sind sogenannte Vielnadelsteppstichmaschinen von Vielnadelkettenstichnähmaschinen
zu unterscheiden. Beispielsweise offenbart die US 5,005,499 eine Vielnadelsteppstichmaschine
mit einem oder mehreren Nadelbalken, an denen jeweils eine Vielzahl von stichbildenden
Nadeln angeordnet ist. Bei dieser vorbekannten Vielnadelsteppstichnähmaschine können
einzelne Nadeln in Abhängigkeit des zu nähenden Nähmusters über Pneumatikzylinder
zwischen zwei Stellungen hin- und herbewegt werden, wobei diese Nadeln in einer ersten
Stellung am Nähvorgang teilnehmen und in einer zweiten Stellung derart angehoben sind,
dass sie während des Nähvorgangs nicht in das Nähgut einstechen.
[0003] Beim Kettenstich bzw. beim Doppelkettenstich bringt eine Nadel einen Faden zum tiefsten
Punkt ihres Bewegungsweges und bildet bei ihrer darauffolgenden Aufwärtsbewegung eine
Fadenschleife aus. Während sich die Nadel nach Ausbildung der Fadenschlaufe in ihre
höchste Stellung zurückbewegt, greift ein Greifer mit einem Greiferfaden in die Fadenschleife
ein. Beim Transport des Nähgutes zum nächsten Stich in Nährichtung und der nächsten
Abwärtsbewegung der Nadel wird der Greifer in seine Ausgangsstellung zurückgeschwenkt,
während die Nadeln in ein durch die Fadenschleife und den Greiferfaden aufgespanntes
Fadendreieck einsticht und somit ein Kettenglied der Kettenstichnaht ausbildet.
[0004] Gegenüber dem Steppstich hat der Kettenstich bzw. der Doppelkettenstich den Vorteil,
dass er glatte Nähte ausbildet und das sogenannte Verdrängungskräuseln weitgehend
vermeidet, da die Verschlingung von Nadel- und Greiferfaden nicht wie beim Steppstich
in den Stoff hineingezogen wird, sondern auf der Unterseite des Stoffes liegt. Hinzu
kommt noch, dass bei der Ausführung von Kettenstichen und Doppelkettenstichen im Vergleich
zum Steppstich dünnere Nähfäden verarbeitet werden können. Weiterhin hat der Kettenstich
bzw. der Doppelkettenstich den Vorteil, dass der Nadelfaden im Vergleich zum Steppstich
einem bei weitem geringeren Abrieb unterliegt, was darauf zurückzuführen ist, dass
pro Stichbildung bei einem Doppelkettenstich weniger Faden durch das Nadelöhr hinund
hergezogen wird. Insgesamt weist der Kettenstich bzw. Doppelkettenstich daher im Vergleich
zum Steppstich die größere Festigkeit auf. Der Nachteil beim Kettenstich bzw. Doppelkettenstich
besteht darin, dass bereits geringfügige Fehlstiche oder ein Fadenbruch im Bereich
des Nadel- und oder Greiferfadens dazu führt, dass die Fadenkette leicht geöffnet
werden kann.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind diverse Vielnadelkettenstichnähmaschinen mit stichbildenden
Nähelementen bekannt. In der Regel weisen derartige Vielnadelkettenstichnähmaschinen
ein oder mehrere Nadelbalken mit daran befestigten Nadeln sowie eine in ihrer Anzahl
den Nadelbalken entsprechende Anzahl Greiferwellen auf, an welchen Greiferhaken befestigt
sind. Nadelbalken und Greiferwellen sind hierbei auf gegenüberliegenden Seiten einer
Nähgutauflage angeordnet, die als Lochplatte ausgebildet ist, wobei für jede Nadel
ein Stichloch in der Nähgutauflage vorgesehen ist. Mit derartigen Vielnadelkettenstichnäh-maschinen
lassen sich unterschiedlichste Nähmuster in einem Nähgut ausbilden. Hierbei kann es
sich auch um solche Nähmuster handeln, die einzelne, jeweils identische oder unterschiedliche
Nähmusterelemente haben und voneinander beabstandet sind. Um derartige Nähmuster in
einem Nähgut auszubilden ist es bekannt, das Nähgut auf der Nähgutauflage nicht nur
in Hauptnährichtung, sondern auch entgegengesetzt und zumindest im rechten Winkel
hierzu zu bewegen. Bei der Ausführung von Kettenstichen und Doppelkettenstichen ist
es aber erforderlich, dass jeder Stich sauber ausgeführt wird, so dass höchste Sorgfalt
hinsichtlich der Ausbildung einer Stichnaht vorzusehen ist. Werden beispielsweise
mehrere Nähmusterelemente im Abstand voneinander in einem Nähgut angeordnet, so wird
nach Beendigung des ersten Nähmusterelementes das Nähgut an eine Stelle verfahren,
an der das nächste Nähmusterelement genäht werden soll. Hierbei befindet sich ein
die Nadeln tragender Nadelbalken in einer hochgezogenen und eine die Greifer tragende
Greiferwelle in einer rückgeschwenkten Stellung. Der Greiferfaden, der von einer Spule
abgezogen wird, wird bei dieser Vorgehensweise entlang der Unterseite des Nähgutes
geführt, ohne dass er in diesem Bereich mit dem Nähgut verbunden wird.
[0006] Alternativ kann vorgesehen sein, dass bei Vielnadelkettenstichnähmaschinen der Nadelfaden
nach Beendigung eines Nähmusterelementes durch eine Schneidvorrichtung geschnitten
wird und dass zu Beginn des nächsten Nähmusterelementes ein vollständig neuer Nähvorgang
eingeleitet wird.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vielnadelkettenstichnähmaschine bzw. ein Verfahren zur Ausbildung eines Nähmusters
in einem Nähgut derart weiterzubilden, dass in einfacher Weise zusätzliche und/oder
ergänzende Muster in das Nähgut eingenäht werden können. Darüber hinaus soll eine
erfindungsgemäße Vielnadelkettenstichnähmaschine in einfacher Weise an vorbestimmte
Nähaufgaben anpassbar ausgebildet sein.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabenstellung sieht bei einer gattungsgemäßen Vielnadelkettenstichnähmaschine
vor, dass zumindest eine, vorzugsweise eine Vielzahl von Nadel(n) zwischen zwei Stellungen
verstellbar ist bzw. sind, wobei die Nadel(n) in einer ersten Stellung an dem Nähvorgang
teilnimmt bzw. teilnehmen und in einer zweiten Stellung während des Nähvorgangs nicht
in das Nähgut einsticht bzw. einstechen und dass zumindest der bzw. den zwischen den
beiden Stellungen verstellbaren Nadel(n) eine Vorrichtung zum Verknoten des Nadelfadens
mit dem Greiferfaden und/oder eine Schneidvorrichtung für den Nadelund/oder Greiferfaden
zugeordnet ist.
[0009] Erfindungsgemäß ist daher die Anordnung von in ihrer Höhe verstellbaren Nadeln an
eine Vielnadelkettenstichnähmaschine vorgesehen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass
es bei Steppstichmaschinen möglich ist, die Nadeln während des Nähvorgangs anzuheben,
was bei der Ausbildung von Kettenstichen nicht möglich ist, da hierdurch Fehlstiche
produziert würden, die das Öffnen der Fadenkette ermöglichen. Neben der Möglichkeit,
die einzelnen Nadeln zwischen zwei Stellungen zu verstellen, ist es bei einer Vielnadelkettenstichnähmaschine
im Zuge einer Sicherung der Kettenstichnaht erforderlich, dass zumindest im Bereich
der verstellbaren Nadeln jeweils eine Vorrichtung zum Verknoten des Nadelfadens mit
dem Greiferfaden vorgesehen ist, um das selbsttätige Öffnen der Fadenkette in diesem
Bereich zu verhindern. Alternativ oder ergänzend kann zu dieser Vorrichtung eine Schneidvorrichtung
für den Nadel- und/oder Greiferfaden vorgesehen sein, die es ermöglicht, zumindest
den Nadelfaden mit einer entsprechenden Länge vor oder nach Ausführung des Verknotens
abzuschneiden, ohne dass die Gefahr des selbsttätigen Öffnens der Fadenkette bzw.
der Kettenstichnaht besteht. Somit stellt die Erfindung eine Kombination einer Vielnadelkettenstichnähmaschine
mit in ihrer Höhe verstellbaren Nadeln, einer Vorrichtung zum Verknoten des Nadelfadens
und/oder einer Schneidvorrichtung für den Nadel- und/oder Greiferfaden dar, mit der
in unvorhersehbarer und vorteilhafter Weise die voranstehend dargestellte Aufgabe
gelöst werden kann.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die zwischen zwei Stellungen
in ihrer Höhe verstellbare Nadeln im Randbereich und/oder im Mittelbereich des Nadelbalkens
angeordnet sind. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere in diesen Bereichen zusätzliche
Ausbildungen von Nähmustern bzw.
[0011] Nähmusterelementen von Vorteil sind. Hierdurch wird beispielsweise eine zusätzliche
Näharbeit im Randbereich des Nähgutes ermöglicht, was insbesondere bei mehrlagigem
Nähgut dahingehend von Vorteil ist, dass hier eine verbesserte Verbindung der aufeinanderliegenden
Nähgutlagen erzielt wird.
[0012] Alternativ kann vorgesehen sein, dass die zwischen zwei Stellungen verstellbaren
Nadeln alternierend mit nicht verstellbaren Nadeln auf dem Nadelbalken angeordnet
sind. Selbstverständlich ist auch eine Ausführungsform möglich, bei der sämtliche
Nadeln eines oder aller Nadelbalken zwischen zwei Stellungen verstellbar ausgebildet
sind.
[0013] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die zwischen zwei
Stellungen verstellbaren Nadeln über einen Antrieb verstellbar sind. Vorzugsweise
weist dieser Antrieb der zwischen zwei Stellungen verstellbaren Nadeln eine Pumpe
für ein hydraulisches oder ein pneumatisches Druckmedium und zumindest einen Linearmotor
auf. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass jede Nadel einen eigenen Linearmotor
als Antrieb hat und dass über eine hydraulische und/oder pneumatische Steuerung einzelne
Nadeln verstellt werden.
[0014] Eine alternative Ausgestaltung sieht vor, dass der Antrieb als elektromechanischer
Antrieb, insbesondere bestehend aus einer Zahnstange und einem elektromotorisch angetriebenen,
mit der Zahnstange kämmenden Ritzel ausgebildet ist.
[0015] Es ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die Schneidvorrichtung
als Messerklinge ausgebildet ist. Insbesondere hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
die Schneidvorrichtung am Greiferhaken oder an einem dem Nähorganpaar zugeordneten
Spreizer anzuordnen. Ist die Schneidvorrichtung am Greiferhaken vorgesehen, so kann
über eine zusätzliche Schwenkbewegung der Greiferwelle die Schneidvorrichtung am Greiferhaken
mit dem entsprechenden Faden in Kontakt gebracht werden, um den Faden in ausreichender
Länge vom letzten Verbindungspunkt zwischen Greiferfaden und Nadelfaden abzuschneiden.
[0016] Vorzugsweise ist schließlich bei der erfindungsgemäßen Vielnadelkettenstichnähmaschine
vorgesehen, dass die Nähgutauflage eine Nähguttransportvorrichtung aufweist, die dem
Transport des Nähgutes in zumindest zwei entgegengesetzten Richtungen dient. Mit der
Nähguttransportvorrichtung wird das Nähgut auf der Nähgutauflage vor Aktivierung der
verstellbaren Nadeln in Nährichtung vorgeschoben, wodurch zusätzlicher Faden von einem
Fadenvorrat abgezogen wird, um den Nadelfaden auf eine Länge vor dem Schneiden auszuziehen,
die ein selbsttätiges Öffnen der Fadenkette ausschließt.
[0017] Als Lösung der voranstehend dargestellten Aufgabenstellung ist bei einem gattungsgemäßen
Verfahren vorgesehen, dass nach Beendigung eines Stiches, vorzugsweise nach Beendigung
eines Nähmusterelementes, zumindest eine Nadel aus einer ersten an dem Nähvorgang,
insbesondere der Stichbildung teilnehmenden Stellung in eine zweite Stellung überführt
wird, in der die Nadel zumindest am darauffolgenden Stich, vorzugsweise eines darauffolgenden
Nähmusterelementes, nicht teilnimmt, wobei der Nadelfaden mit dem Greiferfaden derart
verbunden wird, dass ein selbsttätiges Öffnen des letzten Stiches verhindert wird.
[0018] Vorzugsweise wird der Nadelfaden mit dem Greiferfaden vor oder nach dem Überführen
der Nadel in die zweite angehobene Stellung verknotet. Die Verknotung erfolgt in einfachsten
Fall dadurch, dass im letzten Stich Nadel- und Greiferfaden fest angezogen und damit
in das Nähgut eingezogen werden, beispielsweise dadurch, dass das Nähgut transportiert
wird, während eine Nadelfadenschlaufe noch um den Greifer geschlungen ist. Beim Weitertransport
ist es vorteilhaft, die Nadel- und die Greiferfadenspannung zu lösen, da sonst die
Gefahr besteht, dass die Fäden reißen. Hierdurch wird verhindert, dass sich die Fadennaht
durch äußere Einwirkungen selbsttätig öffnet. Alternativ oder ergänzend kann vorgesehen
sein, dass der Nadelfaden nach der Beendigung einer Naht und dem letzten Stich geschnitten
wird und bei Beginn eines weiteren Nähmusterelementes in einer zweiten Stellung befindet.
Ist der Nadelfaden zuvor mit dem Greiferfaden verknotet worden, so kann der Nadelfaden
relativ kurz abgeschnitten werden. Ist demgegenüber auf eine Verknotung des Nadelfadens
mit dem Greiferfaden verzichtet worden oder diese Verknotung nur unzureichend ausgeführt
worden, so wird der Nadelfaden mit einem relativ langen Fadenende abgeschnitten.
[0019] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass das Nähgut, vorzugsweise
vor dem Beginn des nächsten Nähmusterelementes in Nährichtung bewegt wird, um den
Nadelfaden verlängernd von einem Fadenvorrat abzuziehen, bevor der Nadelfaden mit
dem Greiferfaden verknotet und/oder abgeschnitten wird. Auf diese Weise wird eine
ausreichende Länge des Nadelfadens bereitgestellt, die sowohl für das Verknoten mit
dem Nadelfaden als auch für den Schneidvorgang ausreicht, ohne dass die Gefahr besteht,
dass sich die Fadenkette selbsttätig öffnet und dass der Nadelfaden für das nächste
Annähen eines Nähmusterelementes eine ausreichende Länge aufweist.
[0020] Es ist weiterhin vorgesehen, dass mehrere, an zumindest einem Nadelbalken angeordnete
Nadeln gleichzeitig von der ersten in die zweite Stellung überführt werden. Hierbei
kann auch vorgesehen sein, dass alle Nadeln gleichzeitig von der ersten in die zweite
Stellung bzw. umgekehrt überführt werden.
[0021] Ferner sieht ein weiteres Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, dass die
Nadel(n) hydraulisch, pneumatisch oder elektromechanisch bewegt wird bzw. werden.
[0022] Schließlich ist vorgesehen, dass die Nadel bzw. Nadeln über eine programmierbare
Steuerung angesteuert wird bzw. werden. Die programmierbare Steuerung läuft vorzugsweise
in Analogie zu einem oder mehreren Nähmustern ab. Demzufolge ist vorgesehen, dass
beispielsweise in einem Rechner ein Nähmuster bzw. mehrere Nähmuster, die vorzugsweise
eine Vielzahl von Nähmusterelementen aufweisen, gespeichert sind. Die Daten dieser
Nähmuster werden über die programmierbare Steuerung an eine an sich bekannte Transportvorrichtung
für das Nähgut sowie an die Nadeln übermittelt, so dass eine voll-automatische Steuerung
der Vielnadelkettenstichnähmaschine möglich ist, ohne dass während des Nähvorgangs
Umbauarbeiten an der Maschine notwendig werden. Die Steuerungstechnologie kann hierbei
auch vorsehen, dass die gespeicherten Nähmuster bzw. Nähmusterelemente miteinander
kombiniert und zur Steuerung der Nadeln verwendet werden.
[0023] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung, in der eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vielnadelkettenstichnähmaschine dargestellt ist . In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Vielnadelkettenstichnähmaschine in schematisch dargestellter Seitenansicht;
- Figur 2
- die Vielnadelkettenstichnähmaschine gemäß Figur 1 in einer perspektivischen Ansicht
und
- Figur 3
- einen Abschnitt eines Nadelbalkens mit mehreren Nadeln der Vielnadelkettenstichnähmaschine
gemäß den Figuren 1 und 2.
[0024] Eine Vielnadelkettenstichnähmaschine gemäß den Figuren 1 und 2 weist ein Maschinengestell
1 auf, in welchem sich im oberen Teil eine Nadelreihe 2 befindet, wobei die einzelnen
angetriebenen Nadeln 31 im wesentlichen senkrecht zur Bildebene nebeneinander angeordnet
sind. Mit dem Bezugszeichen 3 ist ein üblicher Drückerfuß und mit 4 eine Greiferreihe
entsprechend der Nadelreihe 2 bezeichnet. Unterhalb der im Nähbereich zusammengeführten
Lagen des Näh-gutes befindet sich eine Stichplatte 13 bzw. ein Nähtisch. Diese Stichplatte
13 dient als Nähgutauflage.
[0025] Das Nähgut besteht aus einer oberen Lage 6, beispielsweise einem Oberstoff, einem
Matratzendrell oder dergleichen und wird von einer Speicherrolle 5 abgezogen und unterhalb
eines Podestes für die Bedienungsperson um Umlenkrollen 8, 9, 10, 11 und 12 in den
Nähbereich, d.h. in den Bereich zwischen dem Drückerfuß 3 und der Stichplatte 13 bzw.
der Nähgutauflage geführt. Diese Lage 6 des Nähgutes besteht aus unelastischem Material.
Darüber hinaus weist das Nähgut eine weitere Lage 15 aus elastischem Material, beispielsweise
Schaumstoff auf, welche auf einer Speicherrolle 14 gespeichert ist. Auch für diese
elastische Lage 15 sind wiederum Führungs- bzw. Umlenkrollen 16, 17, 18 und 19 vorgesehen.
[0026] Die Lage 15 aus elastischem Material wird im Nähaggregat mit der oberen Lage aus
unelastischem Material sowie einer weiteren Lage 21 vernäht und als fertig genähtes
Nähgut 28 in Richtung des Pfeiles 29 aus dem Nähaggregat abgezogen, wobei die Zuführung
der Lagen 6, 15 und 21 durch die auf das fertige Näh-gut 28 einwirkende Kraft bereitgestellt
wird. Das fertige Nähgut 28 durchläuft nach dem Nähaggregat eine Strecke mit Umlenk-
bzw. Führungsrollen 25, 26 und 27, welche u.a. eine Straffung des Nähgutes 28 im Ausgangsbereich
des Nähaggregates bereitstellen.
[0027] Die untere Lage 21, welche von einer Speicherrolle 20 abgezogen wird, wird über Umlenk-
bzw. Führungsrollen 22, 23 und 24 dem Nähaggregat zugeführt, wobei die untere Lage
21 entsprechend Figur 1 auch gemeinsam mit der oberen Lage 6 und der Lage 15 der Umlenkrolle
12, die nachfolgend noch detailliert beschrieben wird, zugeführt werden kann.
[0028] Der Umlenkrolle 12 gegenüberliegend ist eine Auflage 30 angeordnet, wobei der Abstand
zu dem Außenumfang der Umlenkrolle 12 und der Auflage 30 einstellbar ist, d.h. dass
entweder die Umlenkrolle 12 relativ zur Auflage 30 bewegbar ist oder dass die Auflage
30 relativ zur Umlenkrolle 12 bewegbar ist. Alternativ kann vor-gesehen sein, dass
sowohl die Auflage 30 als auch die Umlenkrolle 12 in vertikaler Richtung einstellbar
sind. Diese Ausgestaltung dient der Anpassung der Vielnadelkettenstichnähmaschine
an unterschiedlich starke Lagen 6 und 15, wobei die Lage 15 aus elastischem Material
wesentlich stärker ausgebildet ist, als die Lage 6 aus unelastischem Material. Es
ist notwendig, dass die Umlenkrolle 12 mit einem bestimmten Druck auf die Lage 6,
15 wirkt, um die erforderlichen Reibkräfte bereitzustellen.
[0029] Gemäß Figur 2 ist zu erkennen, dass der Drückerfuß 3 und die Stichplatte 13 bzw.
Nähgutauflage in Längsrichtung des Maschinengestells 1 nicht bewegbar sind. Demgegenüber
ist die Auflage 30 relativ zum Drückerfuß 3 und zur Stichplatte 13 in Längsrichtung
des Maschinengestells 1 bewegbar angeordnet; so dass das Nähgut, von dem in Figur
2 nur die obere Lage 6 aus unelastischem Material dargestellt ist, derart relativ
zu den Nadelreihen 2 bewegbar ist, dass jegliche Nähmuster auf das Nähgut übertragen
werden können. Zur Verdeutlichung ist auf der Lage 6 ein beispielsweise aufzubringendes
Nähmuster 32 dargestellt. Zur Bewegung der Auflage 30 ist im Maschinengestell 1 ein
Elektromotor 35 vorgesehen, der auf seine Antriebswelle 36 ein Ritzel 37 aufweist,
welches Ritzel 37 mit einer Verzahnung einer Zahnstange 38 kämmt, die fest mit der
Auflage 30 verbunden ist.
[0030] Insbesondere aus der Figur 2 ist zu erkennen, dass die Nadeln 31 in zwei parallel
zueinander verlaufenden und in Nährichtung hintereinander liegenden Nadelreihen 2
angeordnet sind. Jeder Nadel 31 ist ein Greifer einer Greiferreihe 4 zugeordnet. Die
Greiferreihe 4 ist hierbei gebildet durch eine Greiferwelle 33, die über einen exzentrisch
ausgebildeten, nicht näher dargestellten Antrieb oszillierend bewegt wird. Diese oszillierende
Bewegung überträgt sich auf die an der Greiferwelle 33 befestigten Greifer, die im
Zusammenspiel mit den oszillierend auf- und abbewegten Nadeln 31 Doppelkettenstiche
in das Nähgut 28 einbringen. Hierzu bringt jede Nadel 31 einen nicht näher dargestellten
Faden zum tiefsten Punkt ihres Weges, der unterhalb des Nähgutes 28 zwischen dem Drückerfuß
3 und der Stichplatte 13 in einem Bereich liegt, dass der dort angeordnete, der Nadel
31 zugeordnete Greifer eine bei der Aufwärtsbewegung der Nadel 31 dort belassene Fadenschleife
ergreifen kann. Während die Nadel 31 aus ihrer tiefsten Stellung in ihre höchste Stellung
zurückbewegt wird, bewegt sich der Greifer in Richtung der Fadenschleifer und trägt
einen Greiferfaden in die Fadenschleife des Nadelfadens.
[0031] Im nächsten Schritt wird das Nähgut 28 in Richtung des Pfeiles 29 transportiert,
bevor die Nadel 31 erneut aus ihrer höchsten Stellung in ihre tiefste Stellung bewegt
wird. Zu diesem Zeitpunkt schwenkt der Greifer in seine Ausgangsposition zurück, wobei
sich aus der Fadenschleife des Nadelfadens und dem Greiferfaden ein Fadendreieck bildet,
in das die Nadel 31 einsticht. Auf diese Weise wird ein Doppelkettenstich, bestehend
aus einem Nadelfaden, der auf der Oberseite des Nähgutes aufliegt und das Nähgut durchdringt
und einem auf der Unterseite des Nähgutes aufliegenden Greiferfaden gebildet.
[0032] Die einzelnen Nadeln 31 einer Nadelreihe 2 sind auswechselbar an einem Nadelbalken
34 befestigt, so dass der Nadelbalken 34 entsprechend dem gewünschten Nähmuster 32
mit Nadeln 31 bestückt werden kann. Gleiches gilt hinsichtlich der Greifer, die ebenfalls
auswechselbar an der Greiferwelle 33 befestigt sind.
[0033] Um bestimmte Muster nähen zu können, ist es erforderlich, dass bestimmte Nadeln 31
zeitweise am Nähvorgang teilnehmen und zeitweise nicht in das Näh-gut 28 einstechen.
Gemäß Figur 3 ist zu diesem Zweck vorgesehen, dass ein Teil der Nadeln 31 mit einem
Antrieb 39 ausgebildet sind, der es ermöglicht, diese Nadeln 31 zwischen zwei Stellungen
zu verstellen, wobei die Nadeln 31 in einer ersten Stellung an dem Nähvorgang teilnehmen
und in einer zweiten Stellung während des Nähvorgangs nicht in das Nähgut einstechen.
[0034] Jede zwischen zwei Stellungen verstellbare Nadel 31 weist einen eigenen Antrieb 39
auf, der aus einem Linearmotor 40 besteht, welcher Linearmotor 40 einen pneumatisch
angetriebenen und federbelasteten Kolben 41 hat, an dessen freiem Ende die Nadel 31
in eine axial ausgerichtete Bohrung eingesteckt ist.
[0035] Der Kolben 41 weist eine nicht näher dargestellte, zwischen dem auf die Nadel 31
ausgerichteten unteren Ende des Antriebs 39 und einer Kolbenscheibe angeordnete Feder
auf, die den Kolben in seiner Ausgangsposition in einer Stellung hält, in der die
Nadel 31 nicht am Nähvorgang teilnimmt. Wird der Kolben 41 über eine Energieleitung
42 mit Druckluft beaufschlagt, so bewegt er sich entgegen der Federkraft der nicht
näher dargestellten Feder in Richtung auf das Nähgut 28, so dass er in dieser Stellung
die Nadeln in ihrer ersten Stellung hält, in der sie am Nähvorgang teilnehmen. Wird
die Druckluftzufuhr zum Kolben 41 unterbrochen, so schiebt die nicht näher dargestellte
Feder den Kolben 41 in die voranstehend beschriebene Ausgangsstellung zurück.
[0036] Die Linearmotoren 40 sind über L-förmige Winkelbleche 43 mit dem Nadelbalken 34 verschraubt.
Figur 3 zeigt drei in ihren Stellungen verstellbare Nadeln 31 und eine feststehende
Nadel 31, die demzufolge konstant am Nähvorgang teilnimmt. Die feststehende Nadeln
31 ist über einen Nadelhalter 44 lösbar am Nadelbalken 34 befestigt. Vorzugsweise
erfolgt die Befestigung des Nadelhalters 44 und der Winkelbleche 43 mittels Schrauben,
die in einfacher Weise lösbar sind.
[0037] Ergänzend zu den verstellbaren Nadeln 31 weist die erfindungsgemäße Vielnadelkettenstichnähmaschine
eine Schneidvorrichtung auf, die als Schneidmesser 45 ausgebildet ist, wobei jeder
Greifer ein solches Schneidmesser 45 aufweist. Zur Betätigung der Schneidmesser 45
ist vorgesehen, dass die Greiferwelle 33 eine ergänzende Bewegung ausführt, die über
einen exzentrischen Antrieb ein-geleitet wird. Während dieser Bewegung wird das Schneidmesser
45 in Kontakt mit dem Nadelfaden gebracht, so dass der Nadelfaden hierüber geschnitten
wird. Es kann auch vorgesehen sein, dass das Schneiden des Nadelfadens über eine zusätzliche
Transportbewegung des Nähgutes 28 erfolgt, so dass der gespannte Nadelfaden in den
Bereich des Schneidmessers 45 gezogen und dort geschnitten wird.
[0038] Mit der voranstehend beschriebenen Vielnadelkettenstichnähmaschine kann in einfacher
Weise ein Verfahren zur Ausbildung komplizierter Nähmuster in einem Nähgut durchgeführt
werden. Hierbei ist es vorteilhaft, dass über die verstellbaren Nadeln 31 während
des Nähprozesses zusätzliche Nähte eingebracht werden können, ohne dass hierzu eine
Umrüstung der Vielnadelkettenstichnähmaschine dahingehend erforderlich wäre, dass
zusätzliche Nadeln 31 an dem Nähbalken 34 befestigt werden müssen. Nach Beendigung
eines Doppelkettenstichs kann mittels der Schneidmesser 45 im Bereich der zwischen
zwei Stellungen verstellbaren Nadeln 31 der Nadelfaden in einer Länge abgeschnitten
werden, dass ein selbsttätiges Öffnen der Fadenkette vermieden wird. Alternativ oder
zusätzlich kann eine Verknotungsvorrichtung vorgesehen sein, die beim letzten Stich
den Nadelfaden mit dem Greiferfaden gegen selbsttätiges Öffnen verknotet. Um einen
ausreichend langen Nadelfaden vorzubereiten ist vorgesehen, dass das Nähgut in einem
ersten Schritt nach der letzten Stichbildung eines Nähmusterelementes in Richtung
des Pfeiles 29 bewegt wird, um zusätzliche Nadelfadenlänge von einer nicht näher dargestellten
Spule abzuziehen. Anschließend wird der Nadelfaden mittels des Schneidmessers 45 in
erforderlicher Länge abgeschnitten.
[0039] Voranstehend wurde eine Ausführungsform der Erfindung beschrieben, bei der die Nadeln
31 zwischen einer unteren, dem Nähgut zugewandten Stellung und einer oberen, dem Nähgut
entfernten Stellung bewegbar, d. h. anhebbar sind. Die Erfindung ist allerdings nicht
auf eine solche Ausführungsform beschränkt. Vielmehr sind weitere Ausführungsformen
möglich, mit denen zumindest eine, vorzugsweise eine Vielzahl von Nadeln zwischen
zwei Stellungen verstellbar ist bzw. sind, wobei die Nadeln in einer ersten Stellung
an dem Nähvorgang teilnimmt bzw. nehmen und in einer zweiten Stellung während des
Nähvorgangs nicht in das Nähgut einsticht bzw. einstechen. Beispielsweise können die
Nadeln 31 um einen Drehpunkt verschwenkbar am Nadelbalken 34 befestigt sein. In diesem
Fall greift ein Linearmotor an einem Ende der Nadel 31 an, mit dem die Nadel 31 um
einen Drehpunkt relativ zum Nadelbalken aus einer im Wesentlichen lotrechten Ausrichtung,
in der die Nadel 31 am Nähvorgang teilnimmt, in eine verschwenkte Lage verstellt wird,
in der die Nadel 31 am Nähvorgang nicht teilnimmt. Diese verschwenkte Lage wird beispielsweise
durch eine Verschwenkung der Lage um 30 ° Grad aus der vertikalen in Richtung der
horizontalen Ausrichtung der Nadel relativ zum Nadelbalken eingenommen. Selbstverständlich
sind auch größere Schwenkwinkel denkbar, soweit sichergestellt ist, dass in der verschwenkten
Lage die Nadel 31 nicht in das Nähgut einsticht.
[0040] Alternativ hierzu kann auch ein Verdrehen der Nadel 31 relativ zum Nähbalken 34 vorgesehen
sein. Bei dieser Ausführungsform verläuft eine Drehachse, an der die Nadel 31 angelenkt
ist, parallel zur Flächennormalen des Nadelbalkens 34, wohingegen die Drehachse bei
der zuerst beschriebenen Alternative der schwenkbaren Nadeln 31 in Längsrichtung des
Nadelbalkens 34 verläuft.
[0041] Bei beiden alternativen Ausgestaltungen besteht die Möglichkeit, das Verdrehen oder
Verschwenken der Nadeln mittels der bereits erwähnten Antriebe, wie beispielsweise
hydraulische oder pneumatische Linearmotoren oder elektromechanische Antriebe erfolgen.
Ferner besteht die Möglichkeit, dass auch bei diesen Alternativen mehrere Nadeln 31
über einen gemeinsamen Antrieb oder jede Nadel über einen ihr zugeordneten Antrieb
39 bewegbar ist.
1. Vielnadelkettenstichnähmaschine mit stichbildenden Nähelementen, die mindestens einen
Nadelbalken und daran befestigte Nadeln sowie mindestens eine Greiferwelle, an welcher
Greiferhaken befestigt sind, umfassen, wobei die Nadeln und die Greiferhaken jeweils
ein Nähelementpaar bilden und derart angetrieben sind, dass sie mit jeweils einem
Nadelfaden und einem Greiferfaden Kettenstiche, insbesondere Doppelkettenstiche in
einem auf einer Nähgutauflage angeordneten Nähgut, vorzugsweise in mehrlagiger Ausgestaltung
ausführen,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine, vorzugsweise eine Vielzahl von Nadel(n) (31) zwischen zwei Stellungen
verstellbar ist bzw. sind, wobei die Nadel(n) (31) in einer ersten Stellung an dem
Nähvorgang teilnimmt bzw. teilnehmen und in einer zweiten Stellung während des Nähvorgangs
nicht in das Nähgut (28) einsticht bzw. einstechen und dass zumindest der bzw. den
zwischen den beiden Stellungen verstellbaren Nadel(n) (31) eine Vorrichtung zum Verknoten
des Nadelfadens mit dem Greiferfaden und/oder eine Schneidvorrichtung für den Greifer-
und/oder Nadelfaden zugeordnet ist.
2. Vielnadelkettenstichnähmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zwischen zwei Stellungen verstellbaren Nadeln (31) im Randbereich und/oder im
Mittelbereich des Nadelbalkens (34) angeordnet sind.
3. Vielnadelkettenstichnähmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zwischen zwei Stellungen verstellbaren Nadeln (31) alternierend mit nicht verstellbaren
Nadeln (31) auf dem Nadelbalken (34) angeordnet sind.
4. Vielnadelkettenstichnähmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zwischen zwei Stellungen verstellbaren Nadeln (31) über einen Antrieb (39) verstellbar
sind.
5. Vielnadelkettenstichnähmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb (39) der zwischen den zwei Stellungen verstellbaren Nadeln (31) eine
Pumpe für ein nicht kompressibles, insbesondere ein hydraulisches oder pneumatisches
Druckmedium und zumindest einen Linearmotor (40) aufweist.
6. Vielnadelkettenstichnähmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede zwischen den zwei Stellungen verstellbare Nadel (31) einen Linearmotor (40)
aufweist.
7. Vielnadelkettenstichnähmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb (39) als elektromechanischer Antrieb, insbesondere bestehend aus einer
Zahnstange und einem elektromotorisch angetriebenem, mit der Zahnstange kämmenden
Ritzel ausgebildet ist.
8. Vielnadelkettenstichnähmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schneidvorrichtung als Messerklinge ausgebildet ist.
9. Vielnadelkettenstichnähmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schneidvorrichtung am Greiferhaken oder an einem dem Nähorganpaar zugeordneten
Spreizer angeordnet ist.
10. Vielnadelkettenstichnähmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nähgutauflage (13) eine Nähguttransportvorrichtung aufweist, die
dem Transport des Nähguts (28) in zumindest zwei entgegengesetzten Richtungen dient.
11. Verfahren zur Ausbildung eines Nähmusters in einem Nähgut, insbesondere in mehrlagiger
Ausführung, bei dem mittels einer Vielzahl von Nähorganen, nämlich jeweils zumindest
einer Nadel und eines Greifers, zumindest ein Nadelfaden und zumindest ein Greiferfaden
als Kettenstich, insbesondere als Doppelkettenstich verbunden werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach Beendigung eines Stiches, vorzugsweise nach Beendigung eines Nähmusterelementes
zumindest eine Nadel aus einer ersten an dem Nähvorgang, insbesondere der Stichbildung
teilnehmenden Stellung in eine zweite Stellung überführt wird, in der die Nadel zumindest
am darauffolgenden Stich, vorzugsweise eines darauffolgenden Nähmusterelementes nicht
teilnimmt, wobei der Nadelfaden mit dem Greiferfaden derart verbunden wird, dass ein
selbsttätiges Öffnen des letzten Stichs vor dem Überführen der Nadel aus der ersten
in die zweite Stellung verhindert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Nadelfaden mit dem Greiferfaden zumindest vor dem Beginn des nächsten Nähmusterelementes
verknotet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Nadel- und/oder Greiferfaden zumindest vor dem Beginn des nächsten Nähmusterelementes
geschnitten wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Nähgut, vorzugsweise vor dem Beginn des nächsten Nähmusterelementes in Nährichtung
bewegt wird, um den Nadelfaden verlängernd von einem Fadenvorrat abzuziehen, bevor
der Nadelfaden mit dem Greiferfaden verknotet und/oder abgeschnitten wird.
15. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere an zumindest einem Nadelbalken angeordnete Nadeln gleichzeitig von der ersten
in die zweite Stellung überführt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nadel(n) hydraulisch, pneumatisch oder elektromechanisch bewegt wird bzw. werden.
17. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nadel(n) über eine programmierbare Steuerung angesteuert wird bzw. werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die programmierbare Steuerung in Analogie zu einem oder mehreren Nähmustern abläuft.