[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Überwachungseinrichtung mit mindestens einer
Kamera und mit Speichermitteln zur Speicherung der von der mindestens einen Kamera
aufgenommenen Daten.
[0002] Aufgrund des in der Bevölkerung immer stärker zunehmenden Gefühls der Unsicherheit
wird vermehrt die Forderung erhoben, insbesondere öffentlich zugängliche Örtlichkeiten
mit Videokameras zu überwachen und die aufgenommenen Daten zu speichern, damit diese
nach einer Straftat oder einem Unfall in geeigneter Weise verwendet werden können.
An besonders gefährdeten Orten wird eine solche Überwachung bereits in vielen Ländern
durchgeführt.
[0003] Die Überwachung erfolgt üblicherweise so, dass die Signale der vor Ort installierten
Videokameras zu einer zentralen Stelle weitergeleitet und dort gespeichert werden.
Da die dazu erforderlichen Leitungen jedoch in vielen Fällen nicht vorhanden sind
und erst mit grossem Aufwand installiert werden müssten, können die gewünschten Überwachungskameras
vielfach nicht aufgestellt werden, so dass der Wunsch nach Erhöhung der öffentlichen
Sicherheit nicht erfüllt werden kann.
[0004] Durch die Erfindung soll nun eine Überwachungseinrichtung der eingangs angegebenen
Art angegeben werden, welche mit geringem Aufwand sowohl eine sichere Speicherung
der von den Kameras aufgenommenen Daten als auch deren Auslesung ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die genannten Speichermittel
in einr an einem beliebigen Ort aufstellbaren und mit der mindestens einen Kamera
verbindbaren ersten Station vorgesehen sind.
[0006] Eine erste bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die erste Station Mittel zur Erkennung und/oder Verhinderung
von Sabotage aufweist.
[0007] Die erfindungsgemässe Einrichtung enthält also eine gegen Sabotage gesicherte Station
in der Art eines Behältnisses oder dergleichen, welches wie ein Fahrtenschreiber oder
Flugschreiber die von der mindestens einen Kamera aufgenommenen Daten enthält. Im
Bedarfsfall wird das Behältnis unter Lösung der Verbindungen zu der mindestens einen
Kamera vom Aufstellungsort entfernt und durch ein Austauschbehältnis ersetzt.
[0008] Eine zweite bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die erste Station einen Anschluss an eine geeignete Energieversorgung,
sowie Mittel zur Ermöglichung des Auslesens der gespeicherten Daten durch eine autorisierte
Person aufweist.
[0009] Eine dritte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die erste Station Mittel zur Komprimierung des Umfangs der zu
speichernden Daten und/oder Mittel zur automatischen Löschung der aufgenommenen Daten
nach einer bestimmten Zeit aufweist.
[0010] Eine vierte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die erste Station Mittel zur Sicherung der gespeicherten Daten
sowie Mittel zur Verbindungsaufnahme mit einer Zentrale zum Zweck des Austausches
einer begrenzten Datenmenge aufweist.
[0011] Eine fünfte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die erste Station eine Uhr aufweist, deren Zeitangabe zusammen
mit den Daten der mindestens einen Kamera aufgezeichnet wird.
[0012] Eine sechste bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die erste Station Mittel zur Speisung der Kameras und eine Energiequelle
für Notstromversorgung aufweist.
[0013] Eine siebte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die erste Station Anschlüsse für Sensoren für Umgebungsparameter
aufweist.
[0014] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung ist gekennzeichnet
durch eine zweite Station, welche an ihrem Aufstellungsort fest installiert und von
diesem nur schwer entfernbar ist, in welcher ein eindeutiger und unverwechselbarer
Standortcode gespeichert ist, und welche zum Zweck der Auslesung des Codes mit der
ersten Station verbindbar ist.
[0015] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die erste Station Mittel
zur Verbindungsaufnahme mit der zweiten Station zum Zweck des Auslesens des Standortcodes
auf.
[0016] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der einzigen Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeipiels, welches eine schematische Blockdarstellung einer erfindungsgemässen
Einrichtung zeigt, näher erläutert.
[0017] Die erfindungsmässe Einrichtung, welche im wesentlichen zur sabotagesicheren Aufzeichnung
der von einer oder mehren Überwachungskameras 1 aufgenommenen Daten dient, besteht
darstellungsgemäss aus einer ersten Station 2 und einer zweiten Station 3. Die zweite
Station, die nicht unbedingt erforderlich ist, ist mit dem Aufstellungsort in einer
Weise verbunden, welche die unautorisierte Entfernung der ersten Station verhindert
oder zumindest stark erschwert und enthält einen eindeutigen und unverwechselbaren
Standortcode. Die in der Zeichnung dargestellte einzige Kamera 1 steht sowohl für
eine einzelne Kamera als auch für eine Mehrzahl von diesen.
[0018] Die erste Station 2 enthält vorzugsweise die folgenden Komponenten:
■ Einen oder mehrere Anschlüsse für extern angeordnete Videokameras 1;
■ Mittel 4 für die Speisung der Kameras 1 (die Mittel für die Speisung der Kameras
können aber auch ausserhalb der ersten Station 2, unmittelbar bei den Kameras 1, vorgesehen
sein);
■ Mittel 5 für die Speicherung der von den Kameras 1 aufgenommenen Daten;
■ eine Verbindung E zu einer geeigneten externen Energieversorgung, im Normalfall
zum öffentlichen Elektrizitätsnetz;
■ eine zweite Energiequelle 6 für die Notstromversorgung bei Ausfall der externen
Energieversorgung;
■ Mittel zur Erkennung und Aufzeichnung von Sabotageversuchen (nicht dargestellt);
■ Mittel zur Ermöglichung des Auslesens der gespeicherten Daten durch eine autorisierte
Person (nicht dargestellt); und
■ eine Uhr 7, deren Zeitangabe zusammen mit den Daten der Kameras 1 aufgezeichnet
wird. Gegebenenfalls können auch zwei Uhren vorgesehen sein, nämlich eine autonome
Uhr mit begrenzter Genauigkeit sowie ein Funkuhr mit höchster Präzision, die jedoch
Störungen unterliegen kann.
[0019] Zusätzlich zu diesen Komponenten kann die erste Station 2 noch die folgenden Elemente
aufweisen:
■ Mittel 8 zur Kompression der zu speichernden Daten;
■ Mittel 9, welche die gespeicherten Daten nach einer bestimmten Zeit wieder löschen;
■ Mittel zur Erkennung des ordnungsgemässen Funktionierens der Kameras 1 (das sind
beispielsweise Mittel, welche das Auftreten der Synchronisationssignale der Kameras
überwachen, oder Mittel für die Untersuchung der Helligkeitswerte oder anderer Werte
im Videosignal);
■ Anschlüsse für Sensoren (nicht dargestellt) für die Aufnahme von wichtigen Umgebungsparametern,
wie z. B. Temperatur;
■ Mittel zur Verhinderung einer Verfälschung der gespeicherten Daten (nicht dargestellt);
hier kann es sich um mechanische Mittel wie Plomben, um Mittel der Kryptografie (Verschlüsselung)
oder um andere geeignete Mittel handeln;
■ Mittel, welche erkennen, wenn die Station vollständig installiert und betriebsbereit
ist (nicht dargestellt); diese Mittel können dann den Speichermitteln 5 den Befehl
zur Aufzeichnung geben. Zweckmässigerweise wird es nicht möglich sein, die Aufzeichnung
mehr als einmal beginnen zu lassen, ohne dass vorher die Speichermittel 5 zurückgestellt
wurden.
■ Mittel, die erkennen, wenn die erste Station 2 abgebaut wird (nicht dargestellt)
und in diesem Fall den Speichermitteln 5 den Befehl zur Beendigung der Aufzeichnung
geben;
■ Mittel 10, welche es erlauben, eine Verbindung mit einer Zentrale aufzunehmen und
mit dieser eine begrenzte Datenmenge auszutauschen (nicht dargestellt). Es kann sich
hier beispielsweise um zum Anschluss an das Telefonnetz geeignete Geräte, um ein Funktelefon,
um ein Gerät des nichtöffentlichen beweglichen Landfunks, um ein Gerät zur Datenübertragung
über das Elektrizitätsnetz oder dergleichen handeln.
■ Mittel 11, welche es ermöglichen, mit der zweiten Station 3 Verbindung aufzunehmen
und aus dieser den Standortcode auszulesen.
[0020] Die Funktionsweise der beschriebenen Einrichtung ist die folgende: Wenn an einer
gegebenen Stelle eine Überwachung erwünscht ist, werden hierzu geeignete Videokameras
1 montiert. Ausserdem wird an einer geeigneten Stelle eine Halterung für die erste
Station 2 sowie gegebenenfalls auch eine zweite Station 3 installiert, wobei zwischen
der ersten und der zweiten Station 2 bzw. 3 keine feste mechanische Verbindung zu
bestehen braucht. Dann werden die Verbindungen zwischen den Kameras und den Kameraanschlüssen
der ersten Station 2, die Verbindung zur Energieversorgung und gegebenenfalls die
Anschlüsse zu den zusätzlichen Sensoren und die für die Verbindungsmittel 10 erforderlichen
Anschlüsse installiert. Anschliessend wird die erste Station 2 an ihren Aufstellungsort
gebracht und montiert und kann danach in Betrieb genommen werden. Die erste Station
ist zweckmässigerweise mit dem Aufstellungsort in einer Weise verbunden, dass sie
im Bedarfsfall von einer befugten Person einfach entfernt und sicher gestellt werden
kann.
[0021] Wenn sich im Bereich der Kameras 1 ein Unfall oder eine Straftat ereignet hat und
zur Anzeige gebracht wurde, wird die erste Station 2 von einer befugten Person demontiert.
Dabei beenden die Speichermittel 5 die Aufzeichnung der von den Kameras 1 aufgenommenen
Daten und es wird spätestens dann durch die Mittel 11 eine Verbindung zur zweiten
Station 3 hergestellt und aus dieser der Standortcode ausgelesen. Vorzugsweise erfolgt
die Auslesung des Standortcodes aber bereits bei der Installation der ersten Station
2. Nach der Demontage der ersten Station 2 wird eine andere, gleichartige und betriebsbereite
erste Station 2 installiert, so dass die Überwachung ohne Unterbrechung weiter laufen
kann. Dann wird die erste Station 2 bei der zuständigen Behörde sicher gestellt.
[0022] Zu gegebener Zeit wird die sicher gestellte erste Station 2 geöffnet, es wird die
Unversehrtheit geprüft und die aufgezeichneten Daten werden ausgelesen und den Untersuchungsbehörden
in geeigneter Form zur Verfügung gestellt. Anschliessend werden die Speichermittel
5 gelöscht und die Mittel, welche erkennen, wenn die erste Station vollständig installiert
und betriebsbereit ist, oder wenn sie abgebaut wird, werden zurückgestellt, das Behältnis
wird verschlossen und es werden gegebenenfalls die Mittel zur Verhinderung einer Verfälschung
der gespeicherten Daten wieder aktiviert, so dass die erste Station wieder zu einem
Einsatz bereit ist. Der Vorteil der genannten Mittel, welche erkennen, wenn die erste
Station vollständig installiert und betriebsbereit ist, oder wenn die sie abgebaut
wird, besteht darin, dass am Aufstellungsort keine Manipulationen vorgenommen werden
müssen, welche einen Einfluss auf die Integrität der aufgezeichneten Daten haben könnten.
1. Überwachungseinrichtung mit mindestens einer Kamera (1) und mit Speichermitteln (5)
zur Speicherung der von der mindestens einen Kamera (1) aufgenommenen Daten, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Speichermittel (5) in einer an einem beliebigen Ort aufstellbaren und
mit der mindestens einen Kamera (1) verbindbaren ersten Station (2) vorgesehen sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Station Mittel zur Erkennung und/oder Verhinderung von Sabotage aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Station einen Anschluss an eine geeignete Energieversorgung, sowie Mittel
zur Ermöglichung des Auslesens der gespeicherten Daten durch eine autorisierte Person
aufweist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Station (2) Mittel (8) zur Komprimierung des Umfangs der zu speichernden
Daten und/oder Mittel (9) zur automatischen Löschung der aufgenommenen Daten nach
einer bestimmten Zeit aufweist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Station (2) Mittel zur Sicherung der gespeicherten Daten sowie Mittel (10)
zur Verbindungsaufnahme mit einer Zentrale zum Zweck des Austausches einer begrenzten
Datenmenge aufweist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Station eine Uhr aufweist, deren Zeitangabe zusammen mit den Daten der
mindestens einen Kamera (1) aufgezeichnet wird.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Station (2) Mittel zur Speisung der mindestens einen Kamera (1) und eine
Energiequelle (6) für Notstromversorgung aufweist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, dass die erste Station (2) Anschlüsse für Sensoren für Umgebungsparameter aufweist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Station (2) in der Art eines Behältnisses ausgebildet und so an ihrem Aufstellungsort
installiert ist, dass sie durch eine befugte Person einfach demontiert und sicher
gestellt werden kann.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine zweite Station (3), welche an ihrem Aufstellungsort fest installiert und von
diesem nur schwer entfernbar ist, in welcher ein eindeutiger und unverwechselbarer
Standortcode gespeichert ist, und welche zum Zweck der Auslesung des Codes mit der
ersten Station (2) verbindbar ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Station (2) Mittel (11) zur Verbindungsaufnahme mit der zweiten Station
(3) zum Zweck des Auslesens des Standortcodes aufweist.