(19)
(11) EP 1 234 515 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.08.2002  Patentblatt  2002/35

(21) Anmeldenummer: 01126912.3

(22) Anmeldetag:  13.11.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A41D 19/015
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.02.2001 DE 20103245 U

(71) Anmelder: Friedrich Seiz GmbH
72555 Metzingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Seiz, Rainer
    72555 Metzingen (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Daniela, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Rudolf Möbus, Dr.-Ing. Daniela Möbus, Hindenburgstrasse 65
72762 Reutlingen
72762 Reutlingen (DE)

   


(54) Schützhandschuh, insbesondere für die Polizei


(57) Ein Schutzhandschuh, insbesondere für die Polizei, der ein Futter aufweist, das mindestens im Bereich der Innenhand einen Anteil an temperaturbeständigen und schnittfesten Fasern und einen Anteil an hautfreundlichen Fasern aufweist.


Beschreibung


[0001] Bei Einsätzen der Polizei werden heutzutage in aller Regel Lederhandschuhe getragen, die synthetisch abgefüttert sind. Diese Handschuhe schützen zwar einigermaßen vor Wind und Wetter, jedoch nicht vor Stich- und Schnittverletzungen und Hitze.

[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schutzhandschuh vorzuschlagen, der insbesondere bei Polizeieinsätzen den Träger besser vor Stich- und Schnittverletzungen schützt und zudem einen verbesserten Hitzeschutz bietet.

[0003] Die Aufgabe wird durch einen Schutzhandschuh gelöst, der gekennzeichnet ist durch ein Futter, das mindestens im Bereich der Innenhand einen Anteil an temperaturbeständigen und schnittfesten Fasern, vorzugsweise Aramidfasern, und einen Anteil an hautfreundlichen Fasern, bespielsweise PETP-Fasern mit vier Oberflächenkanälen aufweist. Durch den Aramidfaseranteil wird ein guter Schnittschutz sowie ein thermischer Schutz der Hand erreicht. Als Aramidfaser kommt hier beispielsweise Kevlar® infrage. Der Anteil an PETP-Fasern mit vier Oberflächenkanälen verbessert die Trageeigenschaften des Handschuhs. Dieses Material ist unter der Bezeichnung "Coolmax" bekannt. Durch die Oberflächenkanäle wird Feuchtigkeit von der Haut abgeleitet. Aber auch andere schnitt- und temperaturfeste Fasern können hier in Kombination mit weiteren bekannten hautfreundlichen Materialien eingesetzt werden. Das Futter kann dabei zweilagig aufgebaut sein, wobei der temperaturbeständige und schnittfeste Faseranteil in einer äußeren Lage und der hautfreundliche Faseranteil in einer inneren Lage des Futters enthalten sein kann.

[0004] Als ausreichend wirksam hat sich ein Anteil von Aramidfasern von ungefähr 50 % herausgestellt. Der Anteil an Vierkanal-PETP-Fasern kann ungefähr 45 % betragen. Zur Erhöhung des Tragekomforts kann das Futter außerdem mit einem Anteil von ungefähr 5 % einer elastischen PUR-Faser versehen sein. Die Elastizität des Futters lässt sich außerdem dadurch steigern, dass das Futter ein Strickfutter ist.

[0005] Die Außenseite der Innenhand des Handschuhs kann aus Leder bestehen, sodass sich das gleiche Tastgefühl ergibt wie bei den bekannten Einsatzhandschuhen.

[0006] Zum Schutz des Handrückens kann die Außenseite des Handschuhrückens einen Anteil an Para-Aramidfasern und einen Anteil an Aramidfasern aufweisen. Dadurch wird auch der Handrücken vor Schnitt- und Stichverletzungen sowie vor Hitze geschützt. Der Para-Aramidfaseranteil kann dabei vorzugsweise mindestens 47 % und der Aramidfaseranteil mindestens 43 % betragen. Aus Elastizitätsgründen kann auch der Handschuhrücken aus einem Gestrick gefertigt sein. Dieses Gestrick lässt sich zusätzlich auch noch mit einer temperaturbeständigen Silikonbeschichtung versehen, um einen besonders hohen Hitzeschutz zu erreichen.


Ansprüche

1. Schutzhandschuh, insbesondere für die Polizei, gekennzeichnet durch ein Futter, das mindestens im Bereich der Innenhand einen Anteil an temperaturbeständigen und schnittfesten Fasern und einen Anteil an hautfreundlichen Fasern aufweist.
 
2. Schutzhandschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die temperaturbeständigen, schnittfesten Fasern Aramidfasern und die hautfreundlichen Fasern PETP-Fasern mit vier Oberflächenkanälen sind.
 
3. Schutzhandschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der temperaturbeständige und schnittfeste Faseranteil in einer äußeren Lage und der hautfreundliche Faseranteil in einer inneren Lage des Futters enthalten ist.
 
4. Schutzhandschuh nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Aramidfasern ungefähr 50 % beträgt.
 
5. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Vierkanal-PETP-Fasern ungefähr 45 % beträgt.
 
6. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Futter außerdem einen Anteil von ungefähr 5 % einer elastischen PUR-Faser aufweist.
 
7. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Futter ein Strickfutter ist.
 
8. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseite des Handschuhrückens einen Anteil einer Para-Aramidfaser und einen Anteil einer Aramidfaser aufweist.
 
9. Schutzhandschuh nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseite des Handschuhrückens mindestens 47 % Para-Aramidfasern und mindestens 43 % Aramidfasern aufweist.
 
10. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseite des Handschuhrückens von einem Gestrick gebildet ist.
 
11. Schutzhandschuh nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestrick mit einem temperaturbeständigen Silikon beschichtet ist.
 
12. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseite der Innenhand aus Leder besteht.