[0001] Die Erfindung betrifft ein Formelement z.B. für Werbezwecke, Geschenkartikel, etc.,
das ein Trägermaterial aus einem wasserlöslichen teilhydrolysierten Polymer aufweist,
wobei zumindest ein werbewirksamer Fremdkörper in dem Trägermaterial eingeschlossen
ist.
[0002] Derartige Formelemente sind beispielsweise aus dem Gebrauchsmuster DE-U-298 15 809
hinlänglich bekannt. Sie werden insbesondere bei Geschenk-, Gruß- oder Werbeartikeln
verwendet und können mit dem eingeschlossenen Pflanzensamen eingepflanzt werden und
damit einen bleibenden Erinnerungswert hervorrufen. Ein derartiges Produkt weist jedoch
den Nachteil auf, daß seine Wasserlöslichkeit immer noch schlecht ist und es sich
dadurch zu ungleichmäßig und zu langsam auflöst.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein gattungsgemäßes Formelement zu
verschaffen, daß diesen Nachteil nicht aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1.
[0005] Dadurch, daß das Trägermateriai eine Dicke von bis zu 1cm besitzt und der Hydrolysegrad
sich in Abhängigkeit von der Dicke zwischen 75 - 97 mol % bewegt, kann sich beispielsweise
eine Standardfolie mit einer Dicke von 100 µm in 1-2 h in Wasser auflösen.
[0006] Dadurch, daß der Fremdkörperanteil 82 % nicht übersteigt, ist eine umfassende Umhüllung
der Fremdkörper gewährleistet. Vorteilhafterweise liegt die Viskosität einer 4 %-igen
wäßrigen Polyvinylalkohollösung bei 20 ° C zwischen 3 - 47 mPa·s.
[0007] Um eine haptische und optische Verbesserung des Formelementes zu erzielen können
dem Basismaterial Zusatzstoffe wie z.B. Wasser, Glyzerin (1-5 %) zur Einstellung des
Weichheitsgrades, Fließverbesser, Verdickungsmittel, Verarbeitungsstabilisatoren (0,1-3,6
%) zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit oder Pigmente, Füll- und Farbstoffe beigefügt
werden. Für ein besseres Handling kann das Formelement eine oberflächige Imprägnierung
aufweisen, um einer vorzeitigen Auflösung bei Kontakt mit Wasser entgegenzuwirken.
[0008] Als besonders vorteilhaft für die Verwendung als Werbeartikel hat es sich erwiesen,
daß der Fremdkörper zumindest ein Pflanzensamen ist, der einpflanzbar ist und dementsprechend
einen bleibenden Erinnerungswert schafft. Dabei sollte der Pflanzensamen ein Tausendkorngewicht
von max. 220 g aufweisen. Um den Pfianzensamen bei der Formelementherstellung zu schützen,
kann er mit einer Schutzhülle, beispieisweise Methylcellulose ummantelt sein.
[0009] In vorteilhafter Weise besteht das Trägermaterial im Ausgangszustand aus zwei Foliene!ementen
besteht. Es ist jedoch auch denkbar, daß das Trägermaterial im Ausgangszustand, also
vor der Einbringung der Fremdkörper, in flüssiger Form vorliegt.
[0010] Ein besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines Formelementes zeichnet
sich dadurch aus, daß
- in einem ersten Schritt das erste Folienelement zur weiteren Behandlung justiert wird,
- in einem zweiten Schritt eine Oberfläche dieses Folienelementes beispielsweise durch
eine Flüssigkeit oder Dampf derart behandelt wird, daß eine Klebewirkung erzielt wird,
- in einem dritten Schritt die Fremdkörper auf der Oberfläche aufgebracht werden,
- in einem vierten Schritt das zweite Folienelement auf das erste Folienelement angeordnet
wird, derart, daß das Trägermaterial fertiggestellt wird, und
- in einem fünften Schritt das Formelement in einem gewünschten Endformat fertiggestellt
wird.
[0011] Auf diese Weise wird gewährleistet, daß die Fremdkörper ganz durch das Trägermaterial
umschlossen sind, wobei jedoch die von den Fremdkörpern abgewandten Oberflächen der
Folienelemente, die schließlich die Außenseiten des Trägerelementes darstellen, im
wesentlichen ihre Oberflächenstruktur beibehalten, wodurch eine weitere möglich Nachbehandlung,
wie zum Beispiel ein Bedrucken, wesentlich vereinfacht wird. Es ist aber auch denkbar,
daß die Folienelemente schon in bedruckter Form vorliegen und dann gemäß diesem Verfahren
ihr Druckbild behalten.
[0012] Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert.
[0013] Es zeigt:
Figur 1 den schematischen Aufbau des Formelement vor dem Verarbeiten,
Figur 2 das erfindungsgemäße Formelement in einer Endform, und
Figur 3 das Zusammenführen der einzelnen Folienelemente.
[0014] In Figur 1 ist das erfindungsgemäße Formelement, bestehend aus einem wasserlöslichen
oder bakteriell abbaubaren Trägermaterial mit eingeschlossenen Fremdkörpern dargestellt.
Aus diesem Formelement müssen in einem nachfolgenden Verarbeitungsschritt lediglich
Formelemente in einer gewünschten Endform geschnitten, gestanzt etc. werden.
[0015] Mit 1 ist das Trägermaterial bezeichnet, daß den Einschluß der Fremdkörper gewährleistet.
[0016] Mit 2 sind die eingeschlossenen Fremdkörper dargestellt
[0017] Figur 2 zeigt das erfindungsgemäße Formelement 6 in einer möglichen Endform nach
dem Verarbeiten. Es sollte deutlich sein, daß auch andere Formen beliebiger Größe
bei einer maximalen Dicke von 1 cm Anwendung finden können.
[0018] Mit 1 und 2 sind wie in Figur 1 das Trägermaterial bzw. die eingeschlossenen Fremdkörper
dargestellt, wobei mit 6 das Formelement in Sternform dargestellt ist, die beispielsweise
durch Schneiden, Stanzen, etc. hergestellt wird.
[0019] Gemäß einem erfindungsgemäßen, besonders vorteilhaften Verfahren, das teilweise in
Figur 3 dargestellt ist, wird das Formelement folgendermaßen hergestellt: Zuerst wird
das erste Folienelement 3 zur weiteren Behandlung justiert und dann eine Oberfläche
4 dieses Folienelementes 3 beispielsweise durch eine Flüssigkeit oder Dampf derart
behandelt, daß eine Klebewirkung erzielt wird. Nachfolgend werden die Fremdkörper
2 auf die Oberfläche 4 aufgebracht, und dann das zweite Folienelement 5 auf das erste
Folienelement 3 angeordnet. Auf diese besonders einfache Art und Weise wird das Trägermaterial
1 und in einem weiteren Schritt das Formelement 6 in einem gewünschten Endformat fertiggestellt.
[0020] Gemäß alternativen Verfahren kann ein flüssiges Ausgangsmaterial für das Trägermaterial
mit Fremdkörpern versehen werden. Dann erfolgt das Ausbringen in Formen oder als Film.
Nach dem Trocknen erfolgt dann die Weiterverarbeitung in den gewünschten Endzustand.
[0021] Es sollte deutlich sein, daß sich die vorliegende Erfindung auf die verschiedensten
Produkte, wie zum Beispiel auch Verpackungen, Raumkörper etc. anwenden läßt.
1. Formelement z.B. für Werbezwecke, Geschenkartikel, etc., das ein Trägermaterial aus
einem wasserlöslichen teilhydrolysierten Polymer aufweist, wobei zumindest ein werbewirksamer
Fremdkörper in dem Trägermaterial eingeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (1) eine Dicke von bis zu 1 cm besitzt und der Hydrolysegrad sich
in Abhängigkeit von der Dicke zwischen 75 - 97 mol % bewegt.
2. Formelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fremdkörperanteil 82 % nicht übersteigt.
3. Formelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität einer 4- %igen wäßrigen Polyvinylalkohollösung bei 20 ° C zwischen
3 - 47 mPa·s liegt.
4. Formelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Trägermaterial (1) Zusatzstoffe wie z.B. Wasser, Glyzerin (1-5 %) zur Einstellung
des Weichheitsgrades, Fließverbesser, Verdickungsmittel, Verarbeitungsstabilisatoren
(0,1-3,6 %) zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit oder Pigmente, Füll- und Farbstoffe
beigefügt sind.
5. Formelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Formelement eine oberflächige Imprägnierung aufweist, um einer vorzeitigen Auflösung
bei Kontakt mit Wasser entgegenzuwirken.
6. Formelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Fremdkörper (2) zumindest ein Pflanzensamen ist.
7. Formelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Pflanzensamen (2) ein Tausendkorngewicht von max. 220 g aufweist.
8. Formelement nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Pflanzensamen (2) zum Schutz vor chemischen oder physikalischen Einwirkungen
mit einer Schutzhülle, beispielsweise Methylcellulose ummantelt sind.
9. Formelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial im Ausgangszustand aus zwei Folienelementen (3, 5) besteht.
10. Formelement nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (1) im Ausgangszustand in flüssiger Form vorliegt.
11. Verfahren zur Herstellung eines Formelementes nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
- in einem ersten Schritt das erste Folienelement (3) zur weiteren Behandlung justiert
wird,
- in einem zweiten Schritt eine Oberfläche (4) dieses Folienelementes (3) beispielsweise
durch eine Flüssigkeit oder Dampf derart behandelt, daß eine Klebewirkung erzielt
wird,
- in einem dritten Schritt die Fremdkörper (2) auf der Oberfläche (4) aufgebracht
werden,
- in einem vierten Schritt das zweite Folienelement (5) auf das erste Folienelement
(3) angeordnet wird, derart, daß das Trägermaterial (1) fertiggestellt wird, und
- in einem fünften Schritt das Formelement (6) in einem gewünschten Endformat fertiggestellt
wird.