[0001] Die Erfindung betrifft einen Saugring für Saugwalzen in Auslegern von Druckmaschinen
zur Bremsung von Bogen, wobei über die Breite des Bogenförderweges mehrere Saugringe
angeordnet sind.
[0002] Saugwalzen in Auslegern von Druckmaschinen sind unmittelbar vor dem Auslegerstapel
angeordnet. Die Saugringe werden rotativ bewegt und sie weisen an der Oberfläche Öffnungen
in Form von Schlitzen oder Bohrungen auf, die mit Saugluft beaufschlagt werden. Der
über den Saugringen geförderte Bogen wird durch die Saugluft gegen die Saugringe gezogen,
gebremst und gleichzeitig gestrafft. Somit unterstützt die Saugwalze die ordnungsgemäße
Bogenablage.
[0003] Eine derartige Saugwalze ist der Druckschrift DE 33 464 13 A1 entnehmbar. Der Saugring
nimmt gemäß dieser Druckschrift koaxial die Antriebswelle auf und es sind Kanäle und
andere Luftführungen vorgesehen, über die die Bohrungen in der Oberfläche des Saugringes
mit Saugluft beaufschlagt werden . Der Saugring ist einstückig ausgeführt und üblicherweise
aus Metall, vorzugsweise Stahl gefertigt.
[0004] Nachteilig an diesem Saugring sind der große fertigungstechnische Aufwand für das
Einbringen der Luftzuführung in den Saugring und das Gewicht, dass der Saugwalze eine
große Trägheit verleiht.
[0005] Es sind in der Praxis auch Saugringe bekannt, die einstückig aus Kunststoff ausgeführt
sind. Nachteilig an dieser Kunststoffausführung ist der große Verschleiß der Arbeits-
und der Dichtfläche, die stirnseitig am Saugring vorgesehen ist.
[0006] Ausgehend von diesen Nachteilen aus dem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung,
einen Saugring zu schaffen, der mit geringem Aufwand herstellbar ist, eine geringes
Gewicht hat und eine hohe Verschleißfestigkeit aufweist.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des 1. Anspruchs gelöst.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, den Saugring zweistückig auszuführen.
Der Saugring besteht aus einem Topf aus Metall und einem Kern mit geringerem Gewicht
als der Topf.
Durch die Anwendung des Spritzverfahrens zur Erzeugung des Kernes ist dessen Herstellung
einfach. Als Werkstoff kommt Kunststoff oder Aluminium zum Einsatz.
[0008] Durch die Verwendung eines Materials mit einer großen Verschleißfestigkeit für den
Topf ist die Abnutzung an der Funktionsstelle des Saugringes (Umfangs-und Dichtfläche)
gering. Durch die Verwendung von Kunststoff bzw. Aluminium als Kern weist der Saugring
insgesamt ein geringes Gewicht auf. Der Saugring besitzt jedoch weiterhin die erforderliche
Verschleißfestigkeit an den Funktionsflächen.
[0009] Anhand eines Ausführungsbeispieles soll nachfolgend die Erfindung näher beschrieben
werden.
[0010] In den dazugehörenden Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- schematische Darstellung (Ausschnitt) eines Bogenauslegers in Seitenansicht
- Fig. 2
- Schnitt durch den Saugring
- Fig. 3
- Saugring vor der Montage des Kernes in den Topf
[0011] Fig. 1 zeigt zur Standortbestimmung des Erfindungsgegenstandes einen Bogenausleger
1 an einer Druckmaschine. Dargestellt sind der Auslegerstapel 2, die Vorderanschläge
3 sowie die Saugwalze 4. Erkennbar sind weiterhin der Auslegerkettenkreis 5, an dem
in konstanten Abständen die Greiferwagen 6 angeordnet sind, sowie ein geförderter
Bogen 7.
Zur Saugwalze 4 gehören mehrere Saugringe 8, die einen gleichen Aufbau aufweisen.
Der einzelne Saugring 8 (Fig. 2 und 3) besteht aus einem Topf 8.1, der die äußeren
funktionellen Flächen (Umfang und die als Dichtfläche 13 für die Saugluft ausgebildete
Stirnfläche) bildet, und dem im Topf 8.1 befindlichen Kern 8.2.
Der Topf 8.1 besteht aus einem Werkstoff - vorzugsweise aus Stahl - mit einer hohen
Verschleißfestigkeit. Der Kern 8.2 besteht aus einem Werkstoff mit einem geringeren
spezifischen Gewicht als der Topf 8.1. Als vorteilhaft hat sich die Verwendung von
Kunststoff als Kern 8.2 erwiesen. Es ist jedoch auch denkbar, als Kern 8.2 Aluminium
einzusetzen. Das Material des Kernes 8.2 ermöglicht seine Herstellung im Spritz- oder
Gießverfahren. Diese Herstellung bietet sich durch die Form des Kernes 8.2 außerdem
an.
[0012] Der Saugring 8 ist mit einer zentrischen Bohrung 9 versehen. Die Bohrung 9, die durch
den Kern 8.2 und den Topf 8.1 verläuft, dient zur Aufnahme der Antriebswelle.Der Saugring
8 kann jedoch auch erfindungsgemäß gestaltet werden, wenn der Saugring 8 über Zahnradstufen
rotativ bewegt wird.
[0013] Im Umfang des Topfes 8.1 sind über die gesamte Oberfläche verteilt Radialbohrungen
10 eingebracht. Für die Radialbohrungen 10 können jedoch auch Schlitze eingearbeitet
werden. Der Kern 8.2 weist auf seiner Oberfläche nichtdurchgehende Ausnehmungen 11
auf, die mit den Radialbohrungen 10 in der Umfangsfläche und an der Dichtfläche 13
mit den Durchgangsbohrungen 12 korrespondieren.
Im Kern 8.2 sind weiterhin Bolzen zur Verdrehsicherung 15 angegossen, die der Bohrung
zur Verdrehsicherung in der Dichtfläche 13 des Topfs 8.1 zugeordnet sind.
Über die Dichtfläche 13 ist der Saugring 8 einem nicht dargestellten Sauglufterzeuger
zugeordnet. Über die Durchgangsbohrungen 12, die Ausnehmungen 11 und die Radialbohrungen
10 wird der Bogen 7 mit Saugluft beaufschlagt.
Der Saugring 8 wird hergestellt, indem in den Topf 8.1 die Radial- und Durchgangsbohrung
10,12 , die Bohrung zur Verdrehsicherheit 14 sowie die zentrische Bohrung 9 eingebracht
wird.
Der Kern 8.2 wird im Spritzverfahren oder im Gießverfahren, wie konstruktiv beschrieben,
hergestellt (sh. Fig. 3). Beide Teile werden zusammengefügt, d.h., der Kern 8.2 wird
in den Topf 8.1 geschoben. Dabei muss durch die Bohrung 14 und den Bolzen 15 (die
Bohrung 14 nimmt den Bolzen 15 auf) gesichert sein, dass die Radialbohrungen 10 zu
den Ausnehmungen 11 und die Ausnehmungen 11 wiederum zu den Durchgangsbohrungen 12
korrespondieren. Nunmehr ist der Saugring 8 funktionsfähig und kann zur Saugwalze
4 zugeordnet werden. Topf 8.1 und Kern 8.2 sind dabei fest verbunden.
Bezugszeichenaufstellung
[0014]
- 1
- Bogenausleger
- 2
- Auslegerstapel
- 3
- Vorderanschlag
- 4
- Saugwalze
- 5
- Auslegerkettenkreis
- 6
- Greiferwagen
- 7
- Bogen
- 8
- Saugring
- 8.1
- Topf
- 8.2
- Kern
- 9
- Bohrung
- 10
- Radialbohrung
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Durchgangsbohrung
- 13
- Dichtfläche
- 14
- Bohrung zur Verdrehsicherung
- 15
- Bolzen zur Verdrehsicherung
1. Saugring für Saugwalzen in Bogenauslegern von Druckmaschinen, wobei die Saugwalze
vor dem Auslegerstapel angeordnet und der rotativ bewegbare Saugring der Saugwalze
mit Saugluft beaufschlagbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Saugring (8) zweigeteilt ist und
- einen die funktionellen Teile des Saugringes bildenden Topf (8.1) aus verschleißfestem
Material sowie
- einen vom Topf (8.1) aufnehmbaren Kern (8.2) aus einem Werkstoff mit geringerem
Gewicht als der Topf (8.1) aufweist und
- der Kern (8.2) und der Topf (8.1) miteinander fest verbunden sind.
2. Saugring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Topf (8.1) aus Metall besteht.
3. Saugring nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Topf (8.1) aus verschleißfestem Stahl besteht.
4. Saugring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (8.2) aus Kunststoff besteht.
5. Saugring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (8.2) aus Aluminium besteht.
6. Saugring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (8.2) im Spritzverfahren herstellbar ist.
7. Saugring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Kern (8.2) Bolzen zur Verdrehsicherung (15) angeordnet sind, die Bohrungen zur
Verdrehsicherung (14) in der Dichtfläche (13) des Topfes (8.1) angeordnet sind.
8. Saugring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Kern (8.2) nicht durchgehende Ausnehmungen (11) vorgesehen sind, die mit Radialbohrungen
(10) im Umfang des Topfes (8.1) und mit den Durchgangsbohrungen (12) in der Dichtfläche
des Topfes (8.1) korrespondieren.