(19)
(11) EP 1 234 923 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.08.2002  Patentblatt  2002/35

(21) Anmeldenummer: 02405092.4

(22) Anmeldetag:  08.02.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04C 5/16, E04C 5/06, E04B 1/41, E01C 11/14, E04G 21/12, E04B 1/48
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 21.02.2001 DE 10108231

(71) Anmelder: HILTI Aktiengesellschaft
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Sander, Bernhard
    6800 Feldkirch (AT)
  • Günther, Joachim
    6714 Nüziders (AT)

(74) Vertreter: Wildi, Roland et al
Hilti Aktiengesellschaft, Feldkircherstrasse 100, Postfach 333
9494 Schaan
9494 Schaan (LI)

   


(54) Schnellverbinder für Armierungseisen an Eingussdübel


(57) Ein Schnellverbinder zur endseitigen Befestigung eines durchgängigen Armierungseisens (7) an einem senkrecht orientierten Eingussdübel (2), welcher als Drahtbügel (1) aus einem gebogenen Drahtstück der Länge (L) aus zumindest teilweise federelastischem Metall ausgebildet ist, wobei der Drahtbügel (1) bezüglich einer Primärwendebiegung (3) mit spiegelsymmetrisch zur winkelhalbierenden Ebene (4) ausgeführten Schenkeln (5, 5') ausgebildet ist, wobei jeder Schenkel (5, 5') eine quer zur Primärwendebiegung (3) gebogene Sekundärwendebiegung (6, 6') ausbildet sowie endseitig ein einklipbarer Haken (8, 8') angeformt ist, welcher in einen radial äusseren Stirnbereich (9) einer endseitigen radialen Aufweitung (10) des Eingussdübels (2) kraftformschlüssig einfedernd ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezeichnet einen Schnellverbinder zur endseitigen Befestigung eines durchgängigen Armierungseisens an einem dazu senkrecht orientierten Eingussdübel mit endseitiger radialer Aufweitung.

[0002] Eingussdübel sind als Zwischenschichtverbinder mit einem, vorzugsweise mit Reaktionsharzmörtel in einem Sackloch im Altbeton befestigten, Befestigungsteil und einem, später in Neubeton einbettbaren, Einbettungsteil ausgeführt. Zur Aufnahme von Zugkräften weisen die Eingussdübel endseitig radiale Aufweitungen auf, bspw. konische Aufweitungen eines als Eingussdübel ausgeführten Rohrstücks.

[0003] Nach der US3163266 wird als Schnellverbinder zur einhändigen Montage zweier senkrecht zueinander orientierter, jeweils durchgängiger Leichtprofile ein federnder Drahtbügel verwendet, welcher mittig eine Primärwendebiegung von 150° aufweist und deren Schenkel jeweils eine dazu senkrechte Sekundärwendebiegung von 180° aufweisen. Die Sekundärwendebiegung dient jeweils als formschlüssig hintergreifender Haken für ein Leichtprofil, die in der Höhe des Leichtprofils um 90° abgewinkelten Schenkel sind zusammen mit einer leicht gekröpften Primärwendebiegung als einklipbarer Haken ausgebildet, welcher die Breite des Leichtprofils hintergreift.

[0004] Nach der US4388791 wird als Schnellverbinder zur einhändigen Montage zweier senkrecht zueinander orientierter, jeweils durchgängiger Armierungseisen ein federnder Drahtbügel verwendet, welcher mittig eine Primärwendebiegung von 180° aufweist und deren parallel verlaufende Schenkel jeweils eine dazu senkrechte Sekundärwendebiegung von 120° aufweisen, die über das Armierungseisen einklipbar ist und dieses senkrecht an dem anderen Armierungseisen kraftformschlüssig fixiert. Eine endseitige Fixierung ist damit nur bedingt möglich.

[0005] Die Aufgabe besteht in der Realisierung eines lösbaren Schnellverbinders für die endseitige Befestigung eines durchgängigen Armierungseisens an einem Eingussdübel. Ein weiterer Aspekt besteht in einer einhändig montierbaren Variante.

[0006] Die Aufgabe wird im wesentlichen durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0007] Im wesentlichen besteht der als Schnellverbinder ausgebildete Drahtbügel aus einem gebogenen Drahtstück aus zumindest teilweise federelastischem Metall zwischen 2 und 8 mm Durchmesser, wobei der Drahtbügel bezüglich einer, zur einseitigen Aufnahme des Eingussdübels ausgebildeten, bei halber Länge mit einem Radius grösser oder gleich dem nicht radial aufgeweiteten Durchmesser eines zugeordneten Eingussdübels ausgebildeten, Primärwendebiegung zwischen 90° und 180° mit spiegelsymmetrisch zur winkelhalbierenden Ebene ausgeführten Schenkeln ausgebildet ist, wobei jeder Schenkel eine, zur einseitigen Aufnahme eines zugeordneten Armierungseisens ausgebildete, im wesentlichen senkrecht zur Primärwendebiegung gebogene Sekundärwendebiegung zwischen 90° und 360°, mit einem Radius grösser oder gleich dem Durchmesser des Armierungseisens ausbildet und jeweils endseitig ein, im wesentlichen senkrecht zur Primärwendebiegung gebogener, im Winkel zwischen 30° und 90° abgewinkelter, einklipbarer Haken angeformt ist, welcher in den radial äusseren Stirnbereich der endseitigen radialen Aufweitung des Eingussdübels kraftformschlüssig einfedernd ausgebildet ist.

[0008] Der Eingussdübel ist im nicht radial aufgeweiteten Teil von der Primärwendebiegung des Drahtbügels einseitig radial umgreifbar. Mit einer bezüglich des Eingussdübels endseitigen Deformation der Schenkel des mit der Primärwendebiegung am Eingussdübel festgelegten Drahtbügels federn die einklipbaren Haken der Schenkel in die endseitige radiale Aufweitung des Eingussdübels lösbar ein. Durch den in die radiale Aufweitung des Eingussdübels einklipbaren Haken jedes Schenkels und die, den nicht radial aufgeweiteten Teil des Eingussdübels einseitig umfassende Primärwendebiegung ist der Drahtbügel in drei Punkten endseitig am Eingussdübel kraftformschlüssig sicher festgelegt. Zwischen dem radial aufgeweiteten Teil des Eingussdübels und den beiden Sekundärwendebiegungen ist das durchgängige Armierungseisen kraftformschlüssig sicher festgelegt.

[0009] Vorteilhaft beträgt die Sekundärwendebiegung zwischen 90° und 180°, wodurch das durchgängige Armierungseisen einseitig radial eingeführt werden kann.

[0010] Vorteilhaft ist je Schenkel zwischen der Sekundärwendebiegung und dem einklipbaren Haken eine Tertiärwendebiegung zwischen 90° und 270° angeordnet, wodurch sich im eingeklipsten Zustand die Sekundärwendebiegung in einen Winkel grösser 180° deformiert, welche das durchgängige Armierungseisen beidseitig kraftformschlüssig in sich festlegt.

[0011] Vorteilhaft ist die Tertiärwendebiegung parallel zur Primärwendebiegung, weiter vorteilhaft in Richtung zur Symmetrieebene, gekrümmt, wodurch das Armierungseisen je Schenkel zusätzlich am Tertiärschenkel anliegt und der Drahtbügel kompakt ausgebildet ist.

[0012] Vorteilhaft ist je Schenkel zwischen der Tertiärwendebiegung und dem einklipbaren Haken eine zur Sekundärwendebiegung parallele Quartärwendebiegung zwischen 90° und 180° angeordnet, welche zusätzlich zur Sekundärwendebiegung das Armierungseisen kraftformschlüssig festlegt.

[0013] Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert mit:

Fig. 1 als Schnellverbinder

Fig. 2 als Variante des Schnellverbinders

Fig. 3 als weitere Variante des Schnellverbinders



[0014] Nach Fig. 1 besteht der als Schnellverbinder ausgebildete Drahtbügel 1 aus einem gebogenen Drahtstück des Durchmessers D und der Länge L. Der Drahtbügel 1 nimmt einseitig einen Eingussdübel 2 mit einem nicht radial aufgeweiteten Durchmesser E über eine, mit einem Radius P geringfügig grössere, Primärwendebiegung 3 mit α = 120° bei halber Länge L auf. Die Primärwendebiegung 3 des Drahtbügels 1 formt zwei spiegelsymmetrisch zur winkelhalbierenden Ebene 4 ausgeführte Schenkel 5, 5' aus, welche je eine, senkrecht zur Primärwendebiegung 3 gebogene und entgegen der endseitigen Richtung des Eingussdübels 2 orientierten, Sekundärwendebiegung 6, 6' mit β = 300° ausbildet, die einen Radius S geringfügig grösser dem Durchmesser A eines senkrecht dem Eingussdübel 2 zugeordneten Armierungseisens 7 ausbildet. Je Schenkel 5, 5' ist jeweils endseitig ein, senkrecht zur Primärwendebiegung 3 und senkrecht zur Sekundärwendebiegung 6, 6' gebogener, im Winkel von 90° in Richtung der winkelhalbierenden Ebene 4 abgewinkelter, einklipbarer Haken 8, 8' angeformt, welcher kraftformschlüssig in einen radial äusseren Stirnbereich 9 einer konischen, endseitigen radialen Aufweitung 10 des Eingussdübels 2 eingefedert ist.

[0015] Nach Fig. 2 bildet eine Variante des Schnellverbinders je Schenkel 5, 5' eine, senkrecht zur Primärwendebiegung 3 gebogene und in endseitiger Richtung des Eingussdübels 2 orientierte, Sekundärwendebiegung 6, 6' mit β = 120° aus. Je Schenkel 5, 5' ist jeweils endseitig der, senkrecht zur Primärwendebiegung 3 und parallel zur Sekundärwendebiegung 6, 6' gebogener, im Winkel von 60° abgewinkelter, einklipbarer Haken 8, 8' angeformt, welcher kraftformschlüssig in den radial äusseren Stirnbereich 9 der konischen, endseitigen radialen Aufweitung 10 des Eingussdübels 2 eingefedert ist.

[0016] Nach Fig. 3 bildet eine weitere Variante des Schnellverbinders je Schenkel 5, 5' zwischen der, senkrecht zur Primärwendebiegung 3 gebogenen und entgegen der endseitigen Richtung des Eingussdübels 2 orientierten, Sekundärwendebiegung 6, 6' mit β = 180° und dem im Winkel von 90° abgewinkelten, einklipbaren Haken 8, 8' eine, jeweils parallel zur Primärwendebiegung 3 und senkrecht zur Sekundärwendebiegung 6, 6' zur winkelhalbierenden Ebene 4 hin gebogenen, Tertiärwendebiegung 11, 11' im Winkel γ=180° aus. Je Schenkel 5, 5' ist zwischen der Tertiärwendebiegung 11, 11' und dem einklipbaren Haken 8, 8' eine zur Sekundärwendebiegung 6, 6' parallele Quartärwendebiegung 12, 12' mit dem Winkel δ=90° angeordnet.


Ansprüche

1. Schnellverbinder zur endseitigen Befestigung eines durchgängigen Armierungseisens (7) an einem senkrecht orientierten Eingussdübel (2), welcher als Drahtbügel (1) aus einem gebogenen Drahtstück der Länge (L) aus zumindest teilweise federelastischem Metall ausgebildet ist, wobei der Drahtbügel (1) bezüglich einer, zur einseitigen Aufnahme des Eingussdübels (2) ausgebildeten, Primärwendebiegung (3) im Winkel (α) von etwa 90° bis 180° mit spiegelsymmetrisch zur winkelhalbierenden Ebene (4) ausgeführten Schenkeln (5, 5') ausgebildet ist, wobei jeder Schenkel (5, 5') eine, zur einseitigen Aufnahme des dem Eingussdübel (2) im wesentlichen senkrecht zugeordneten Armierungseisens (7) ausgebildete, quer zur Primärwendebiegung (3) gebogene Sekundärwendebiegung (6, 6') im Winkel (β) von etwa 90° bis 360° ausbildet, dadurch gekennzeichnet, dass je Schenkel (5, 5') endseitig ein, quer zur Primärwendebiegung (3) abgewinkelter, einklipbarer Haken (8, 8') angeformt ist, welcher in einen radial äusseren Stirnbereich (9) einer endseitigen radialen Aufweitung (10) des Eingussdübels (2) kraftformschlüssig einfedernd ausgebildet ist.
 
2. Schnellverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärwendebiegung (6, 6') im Winkel (β) von 90° bis 180° ausgebildet ist.
 
3. Schnellverbinder nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass je Schenkel (5, 5') zwischen der Sekundärwendebiegung (6, 6') und dem einklipbaren Haken (8, 8') eine Tertiärwendebiegung (11, 11') im Winkel (γ) von 90° bis 270° angeordnet ist.
 
4. Schnellverbinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tertiärwendebiegung (11, 11') parallel zur Primärwendebiegung (3), optional in Richtung zur winkelhalbierenden Ebene (4) hin, gebogen ist.
 
5. Schnellverbinder nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass je Schenkel (5, 5') zwischen der Tertiärwendebiegung (11, 11') und dem einklipbaren Haken (8, 8') eine zur Sekundärwendebiegung (6, 6') parallele Quartärwendebiegung (12, 12') im Winkel (δ) von 90° bis 180° angeordnet ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht