[0001] Die Erfindung bezeichnet einen Schnellverbinder zur endseitigen Befestigung eines
durchgängigen Armierungseisens an einem dazu senkrecht orientierten Eingussdübel mit
endseitiger radialer Aufweitung.
[0002] Eingussdübel sind als Zwischenschichtverbinder mit einem, vorzugsweise mit Reaktionsharzmörtel
in einem Sackloch im Altbeton befestigten, Befestigungsteil und einem, später in Neubeton
einbettbaren, Einbettungsteil ausgeführt. Zur Aufnahme von Zugkräften weisen die Eingussdübel
endseitig radiale Aufweitungen auf, bspw. konische Aufweitungen eines als Eingussdübel
ausgeführten Rohrstücks.
[0003] Nach der US3163266 wird als Schnellverbinder zur einhändigen Montage zweier senkrecht
zueinander orientierter, jeweils durchgängiger Leichtprofile ein federnder Drahtbügel
verwendet, welcher mittig eine Primärwendebiegung von 150° aufweist und deren Schenkel
jeweils eine dazu senkrechte Sekundärwendebiegung von 180° aufweisen. Die Sekundärwendebiegung
dient jeweils als formschlüssig hintergreifender Haken für ein Leichtprofil, die in
der Höhe des Leichtprofils um 90° abgewinkelten Schenkel sind zusammen mit einer leicht
gekröpften Primärwendebiegung als einklipbarer Haken ausgebildet, welcher die Breite
des Leichtprofils hintergreift.
[0004] Nach der US4388791 wird als Schnellverbinder zur einhändigen Montage zweier senkrecht
zueinander orientierter, jeweils durchgängiger Armierungseisen ein federnder Drahtbügel
verwendet, welcher mittig eine Primärwendebiegung von 180° aufweist und deren parallel
verlaufende Schenkel jeweils eine dazu senkrechte Sekundärwendebiegung von 120° aufweisen,
die über das Armierungseisen einklipbar ist und dieses senkrecht an dem anderen Armierungseisen
kraftformschlüssig fixiert. Eine endseitige Fixierung ist damit nur bedingt möglich.
[0005] Die Aufgabe besteht in der Realisierung eines lösbaren Schnellverbinders für die
endseitige Befestigung eines durchgängigen Armierungseisens an einem Eingussdübel.
Ein weiterer Aspekt besteht in einer einhändig montierbaren Variante.
[0006] Die Aufgabe wird im wesentlichen durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Im wesentlichen besteht der als Schnellverbinder ausgebildete Drahtbügel aus einem
gebogenen Drahtstück aus zumindest teilweise federelastischem Metall zwischen 2 und
8 mm Durchmesser, wobei der Drahtbügel bezüglich einer, zur einseitigen Aufnahme des
Eingussdübels ausgebildeten, bei halber Länge mit einem Radius grösser oder gleich
dem nicht radial aufgeweiteten Durchmesser eines zugeordneten Eingussdübels ausgebildeten,
Primärwendebiegung zwischen 90° und 180° mit spiegelsymmetrisch zur winkelhalbierenden
Ebene ausgeführten Schenkeln ausgebildet ist, wobei jeder Schenkel eine, zur einseitigen
Aufnahme eines zugeordneten Armierungseisens ausgebildete, im wesentlichen senkrecht
zur Primärwendebiegung gebogene Sekundärwendebiegung zwischen 90° und 360°, mit einem
Radius grösser oder gleich dem Durchmesser des Armierungseisens ausbildet und jeweils
endseitig ein, im wesentlichen senkrecht zur Primärwendebiegung gebogener, im Winkel
zwischen 30° und 90° abgewinkelter, einklipbarer Haken angeformt ist, welcher in den
radial äusseren Stirnbereich der endseitigen radialen Aufweitung des Eingussdübels
kraftformschlüssig einfedernd ausgebildet ist.
[0008] Der Eingussdübel ist im nicht radial aufgeweiteten Teil von der Primärwendebiegung
des Drahtbügels einseitig radial umgreifbar. Mit einer bezüglich des Eingussdübels
endseitigen Deformation der Schenkel des mit der Primärwendebiegung am Eingussdübel
festgelegten Drahtbügels federn die einklipbaren Haken der Schenkel in die endseitige
radiale Aufweitung des Eingussdübels lösbar ein. Durch den in die radiale Aufweitung
des Eingussdübels einklipbaren Haken jedes Schenkels und die, den nicht radial aufgeweiteten
Teil des Eingussdübels einseitig umfassende Primärwendebiegung ist der Drahtbügel
in drei Punkten endseitig am Eingussdübel kraftformschlüssig sicher festgelegt. Zwischen
dem radial aufgeweiteten Teil des Eingussdübels und den beiden Sekundärwendebiegungen
ist das durchgängige Armierungseisen kraftformschlüssig sicher festgelegt.
[0009] Vorteilhaft beträgt die Sekundärwendebiegung zwischen 90° und 180°, wodurch das durchgängige
Armierungseisen einseitig radial eingeführt werden kann.
[0010] Vorteilhaft ist je Schenkel zwischen der Sekundärwendebiegung und dem einklipbaren
Haken eine Tertiärwendebiegung zwischen 90° und 270° angeordnet, wodurch sich im eingeklipsten
Zustand die Sekundärwendebiegung in einen Winkel grösser 180° deformiert, welche das
durchgängige Armierungseisen beidseitig kraftformschlüssig in sich festlegt.
[0011] Vorteilhaft ist die Tertiärwendebiegung parallel zur Primärwendebiegung, weiter vorteilhaft
in Richtung zur Symmetrieebene, gekrümmt, wodurch das Armierungseisen je Schenkel
zusätzlich am Tertiärschenkel anliegt und der Drahtbügel kompakt ausgebildet ist.
[0012] Vorteilhaft ist je Schenkel zwischen der Tertiärwendebiegung und dem einklipbaren
Haken eine zur Sekundärwendebiegung parallele Quartärwendebiegung zwischen 90° und
180° angeordnet, welche zusätzlich zur Sekundärwendebiegung das Armierungseisen kraftformschlüssig
festlegt.
[0013] Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert
mit:
Fig. 1 als Schnellverbinder
Fig. 2 als Variante des Schnellverbinders
Fig. 3 als weitere Variante des Schnellverbinders
[0014] Nach Fig. 1 besteht der als Schnellverbinder ausgebildete Drahtbügel 1 aus einem
gebogenen Drahtstück des Durchmessers D und der Länge L. Der Drahtbügel 1 nimmt einseitig
einen Eingussdübel 2 mit einem nicht radial aufgeweiteten Durchmesser E über eine,
mit einem Radius P geringfügig grössere, Primärwendebiegung 3 mit α = 120° bei halber
Länge L auf. Die Primärwendebiegung 3 des Drahtbügels 1 formt zwei spiegelsymmetrisch
zur winkelhalbierenden Ebene 4 ausgeführte Schenkel 5, 5' aus, welche je eine, senkrecht
zur Primärwendebiegung 3 gebogene und entgegen der endseitigen Richtung des Eingussdübels
2 orientierten, Sekundärwendebiegung 6, 6' mit β = 300° ausbildet, die einen Radius
S geringfügig grösser dem Durchmesser A eines senkrecht dem Eingussdübel 2 zugeordneten
Armierungseisens 7 ausbildet. Je Schenkel 5, 5' ist jeweils endseitig ein, senkrecht
zur Primärwendebiegung 3 und senkrecht zur Sekundärwendebiegung 6, 6' gebogener, im
Winkel von 90° in Richtung der winkelhalbierenden Ebene 4 abgewinkelter, einklipbarer
Haken 8, 8' angeformt, welcher kraftformschlüssig in einen radial äusseren Stirnbereich
9 einer konischen, endseitigen radialen Aufweitung 10 des Eingussdübels 2 eingefedert
ist.
[0015] Nach Fig. 2 bildet eine Variante des Schnellverbinders je Schenkel 5, 5' eine, senkrecht
zur Primärwendebiegung 3 gebogene und in endseitiger Richtung des Eingussdübels 2
orientierte, Sekundärwendebiegung 6, 6' mit β = 120° aus. Je Schenkel 5, 5' ist jeweils
endseitig der, senkrecht zur Primärwendebiegung 3 und parallel zur Sekundärwendebiegung
6, 6' gebogener, im Winkel von 60° abgewinkelter, einklipbarer Haken 8, 8' angeformt,
welcher kraftformschlüssig in den radial äusseren Stirnbereich 9 der konischen, endseitigen
radialen Aufweitung 10 des Eingussdübels 2 eingefedert ist.
[0016] Nach Fig. 3 bildet eine weitere Variante des Schnellverbinders je Schenkel 5, 5'
zwischen der, senkrecht zur Primärwendebiegung 3 gebogenen und entgegen der endseitigen
Richtung des Eingussdübels 2 orientierten, Sekundärwendebiegung 6, 6' mit β = 180°
und dem im Winkel von 90° abgewinkelten, einklipbaren Haken 8, 8' eine, jeweils parallel
zur Primärwendebiegung 3 und senkrecht zur Sekundärwendebiegung 6, 6' zur winkelhalbierenden
Ebene 4 hin gebogenen, Tertiärwendebiegung 11, 11' im Winkel γ=180° aus. Je Schenkel
5, 5' ist zwischen der Tertiärwendebiegung 11, 11' und dem einklipbaren Haken 8, 8'
eine zur Sekundärwendebiegung 6, 6' parallele Quartärwendebiegung 12, 12' mit dem
Winkel δ=90° angeordnet.
1. Schnellverbinder zur endseitigen Befestigung eines durchgängigen Armierungseisens
(7) an einem senkrecht orientierten Eingussdübel (2), welcher als Drahtbügel (1) aus
einem gebogenen Drahtstück der Länge (L) aus zumindest teilweise federelastischem
Metall ausgebildet ist, wobei der Drahtbügel (1) bezüglich einer, zur einseitigen
Aufnahme des Eingussdübels (2) ausgebildeten, Primärwendebiegung (3) im Winkel (α)
von etwa 90° bis 180° mit spiegelsymmetrisch zur winkelhalbierenden Ebene (4) ausgeführten
Schenkeln (5, 5') ausgebildet ist, wobei jeder Schenkel (5, 5') eine, zur einseitigen
Aufnahme des dem Eingussdübel (2) im wesentlichen senkrecht zugeordneten Armierungseisens
(7) ausgebildete, quer zur Primärwendebiegung (3) gebogene Sekundärwendebiegung (6,
6') im Winkel (β) von etwa 90° bis 360° ausbildet, dadurch gekennzeichnet, dass je Schenkel (5, 5') endseitig ein, quer zur Primärwendebiegung (3) abgewinkelter,
einklipbarer Haken (8, 8') angeformt ist, welcher in einen radial äusseren Stirnbereich
(9) einer endseitigen radialen Aufweitung (10) des Eingussdübels (2) kraftformschlüssig
einfedernd ausgebildet ist.
2. Schnellverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärwendebiegung (6, 6') im Winkel (β) von 90° bis 180° ausgebildet ist.
3. Schnellverbinder nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass je Schenkel (5, 5') zwischen der Sekundärwendebiegung (6, 6') und dem einklipbaren
Haken (8, 8') eine Tertiärwendebiegung (11, 11') im Winkel (γ) von 90° bis 270° angeordnet
ist.
4. Schnellverbinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tertiärwendebiegung (11, 11') parallel zur Primärwendebiegung (3), optional in
Richtung zur winkelhalbierenden Ebene (4) hin, gebogen ist.
5. Schnellverbinder nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass je Schenkel (5, 5') zwischen der Tertiärwendebiegung (11, 11') und dem einklipbaren
Haken (8, 8') eine zur Sekundärwendebiegung (6, 6') parallele Quartärwendebiegung
(12, 12') im Winkel (δ) von 90° bis 180° angeordnet ist.