[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag für ein Fenster, eine Tür oder dergl. mit wenigstens
drei drehbaren Flügeln.
[0002] Aus der EP 0 403 774 A1 ist ein derartiger Beschlag für den Flügel eines Fensters
bekannt geworden, mit dem der Flügel beim Drehen nicht nur geschwenkt sondern auch
vom Festrahmen abgehoben, d.h. entfernt wird. Auf diese Weise wird eine Kollision
eines im Rauminnern sich befindenden Flügelüberschlags mit dem Festrahmen verhindert.
[0003] Aus der US 1,648,331, der US 1,713,561, der US 2,554,862, der US 2,654,127 und der
US 4,980,947 sind weitere Beschläge bekannt, mit welchen Fensterflügel beim Drehen
angesteuert werden. Beim Beschlag der letztgenannten Druckschrift sind zwei Lenker
vorhanden, wobei der eine Lenker schwenkbar und der andere Lenker schwenkbar und verschieblich
an einer Schiene gelagert ist und beide Lenker miteinander über ein Drehlager verbunden
sind. Bei diesem Drehlager schwenkt jedoch ein Teil des Fensterrahmens beim Aufdrehen
des Fensters nach außen, was in der Regel unerwünscht ist. Dieser Nachteil wird oftmals
in Kauf genommen, da bei diesem Beschlag der Flügel geöffnet werden kann, ohne den
der Drehachse benachbarten Flügel öffnen zu müssen, was bei einer Vielzahl von Beschlägen
mittels einer Fehlbedienungssicherung verhindert wird (GFF-Zeitschrift für Glas, Fenster,
Fassade 11/99, Seiten 94 und 95).
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag der eingangs genannten Art
derart weiter zu entwickeln, dass der Flügel ohne Öffnen des benachbarten Flügels
gedreht werden kann, wobei vermieden wird, dass Teile des Flügels nach außen geschwenkt
werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Beschlag für ein Fenster, eine Tür oder
dergl. mit wenigstens drei drehbaren Flügeln, insbesondere dreh-kippbaren Flügeln,
gelöst, bei dem die Drehachse wenigstens eines Flügels beim Drehen dieses Flügels
eine gesteuerte Bewegung orthogonal zur Drehachse ausführt, mit einer in der Ebene
des Festrahmens liegenden Schiene, einem an der Schiene über ein erstes Drehlager
gelenkig festgelegten ersten Lenker und einem an der Schiene verschieblich und über
ein zweites Drehlager drehbar gelagerten zweiten Lenker, wobei der erste und der zweite
Lenker über ein drittes Drehlager miteinander gekoppelt sind, und der zweite Lenker
sich parallel zum Flügelrahmen erstreckt, und wobei das Drehlager des zweiten Lenkers
einen Versatz zu einer Ebene aufweist, die parallel zur Ebene des Festrahmens ist
und in welcher das erste Drehlager liegt und das zweite Drehlager zwar in der Ebene
des Flügelrahmens jedoch seitlich neben dem vertikalen Rahmenholm liegt.
[0006] Beim erfindungsgemäßen Beschlag wird das zweite Drehlager, welches die Drehachse
des Flügels bildet, an einer Schiene verschieblich geführt. Außerdem befindet sich
diese Drehachse stets in der gleichen Ebene, die zur Ebene des ersten Drehlagers einen
Abstand aufweist. Ein weiteres Merkmal sieht vor, dass das zweite Drehlager in der
Ebene des Flügelrahmens jedoch seitlich neben dem vertikalen Rahmenholm liegt. Hierdurch
wird gewährleistet, dass der Flügelrahmen ausschließlich ins Rauminnere geschwenkt
wird und kein Teil des Flügelrahmens durch den Festrahmen hindurch nach außen hinaustritt.
[0007] Vorteilhaft liegt die Drehachse hinter dem Flügelüberschlag des benachbarten Flügels.
Dadurch wird der Vorteil erzielt, dass die Drehachse vom Flügelüberschlag verdeckt
wird und somit nicht sichtbar ist. Erst beim Aufschwenken, d.h. Drehen des mittleren
Flügels, tritt die Drehachse hinter dem Flügelüberschlag hervor, indem das zweite
Drehlager in der Schiene vom benachbarten Flügel weg verschoben wird.
[0008] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass über das zweite Drehlager
der Abstand des zweiten Lenkers bezüglich der Schiene und somit die Höhenlage des
Flügels veränderbar, insbesondere einstellbar, ist. Über dieses zweite Drehlager kann
die Höhenlage des Flügels korrigiert und an die Höhenlage der anderen Flügel angepasst
werden.
[0009] Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass das zweite Drehlager an einem auf der
Schiene verschieblich geführten zweiten Schlitten vorgesehen ist. Dieser zweite Schlitten,
der z.B. aus Zinkdruckguss besteht, ist verschieblich in der Laufschiene, die z.B.
aus Messing besteht, geführt. Die tribologischen Eigenschaften sind dabei so gewählt,
dass der Schlitten leichtgängig verfahren werden kann. Durch die Ausgestaltung der
beiden Lenker aus Stahlband können hohe Kräfte übertragen werden.
[0010] Eine sichere und spielfreie Lagerung des Schlittens wird dadurch gewährleistet, dass
die Schiene ein im Wesentlichen U-förmiges Profil aufweist und der zweite Schlitten
beidseitig geführt ist. Die beidseitige Führung hat den Vorteil, dass auch ein unsachgemäßes
Öffnen, Windstöße oder dergl. zu keiner Beschädigung des Beschlages, insbesondere
der Schiene, führen.
[0011] Mit Vorzug weist der zweite Schlitten ein im Wesentlichen nach unten offenes U-förmiges
Profil auf. Dies schafft die Möglichkeit, dass das zweite Drehlager mit dem zweiten
Schlitten vernietet werden kann, ohne dass sich der Nietkopf, der nach unten, d.h.
in Richtung der Schiene abragt, sich als störend auswirkt. Ferner werden durch die
erfindungsgemäße Ausgestaltung des Schlittens die Gleitreibungsflächen verringert.
[0012] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das zweite Lager einen zweiten Lagerzapfen
aufweist, der über einen Teil seines Umfangs ein Gewinde trägt, auf welches eine Einpresshülse,
die mit dem zweiten Lenker verbunden ist, aufgeschraubt ist. Über dieses Lager kann
die Höhenlage des Flügels verstellt werden. Bevorzugt ist dieses einstellbare Lager
als unteres Lager ausgebildet, wobei das obere Lager in Form eines Gleitlagers ausgestaltet
ist, welches einen zylindrischen Zapfen aufweist, auf welchem die entsprechende Einpresshülse
axial verfahrbar ist. Auf diese Weise können auch Wärmedehnungen problemlos ausgeglichen
werden. Dieser zylinderförmige Lagerzapfen ist starr am Schlitten vernietet, wohingegen
der mit einem Gewinde versehene Lagerzapfen drehbar am Schlitten festgelegt ist.
[0013] Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass das dritte Drehlager mit Abstand zur
Mittellinie des ersten und/oder des zweiten Lenkers in diesem angeordnet ist. Dabei
sind sowohl das dritte Lager als auch das zweite Lager gegenüber dem ersten Drehlager
zur Rauminnenseite hin versetzt.
[0014] Mit Vorzug weist das erste Drehlager einen exzentrisch angeordneten ersten Lagerzapfen
auf und ist drehbar gelagert. Durch diesen ersten exzentrischen Lagerzapfen kann die
Position des Drehlagers quer zur Längsrichtung der Schiene geringfügig verändert und
dadurch die Anpresskraft des Flügels an den Festrahmen eingestellt werden. Auf diese
Weise können auch Differenzen, die in der Dicke des Dichtgummis ausgeglichen bzw.
kann die Lage des Flügels bei der Verwendung unterschiedlicher Dichtgummis angepasst
werden.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste Drehlager an einem
ersten Schlitten vorgesehen ist. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, den ersten
Schlitten verstellbar in der Schiene zu lagern, wodurch die Lage der Drehachse des
Flügels in Längsrichtung der Schiene verändert werden kann. Zur Verstellung des ersten
Schlittens ist ein Exzenterzapfen vorgesehen. Die Verwendung eines Exzenterzapfens
als Einstellorgan hat den wesentlichen Vorteil, dass die Einstellung stufenlos und
mit einfachen Mitteln, z.B. mittels eines Schraubendrehers, eines Sechskantschlüssels
oder dergl., erfolgen kann.
[0016] Optimale Bewegungsverhältnisse beim Aufschwenken des Flügels und Entfernen dessen
Drehachse vom benachbarten Flügel, werden dadurch erreicht, dass das Längenverhältnis
der wirksamen Länge des zweiten Lenkers zum ersten Lenker zwischen 40% und 70%, insbesondere
zwischen 50% und 60%, vorzugsweise 55%, beträgt. Hierdurch wird vor allem eine Kollision
der einander benachbarten Rahmen, insbesondere der Überschläge, und ein Verlagern
eines Teils des gedrehten Flügels nach außen vermieden.
[0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein besonders bevorzugtes
Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in der Zeichnung
dargestellten sowie in der Beschreibung und in den Ansprüchen erwähnten Merkmale jeweils
einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. In der
Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Ansicht eines dreiflügeligen Fensters, wobei die beiden äußeren Fensterflügel
mit Griffen versehen sind;
- Figur 2
- das dreiflügelige Fenster gemäß Figur 1, wobei der rechte und der mittlere Flügel
geöffnet, d.h. gedreht sind;
- Figur 3
- einen Schnitt III - III gemäß Figur 1;
- Figur 4
- die Ansicht gemäß Figur 3 bei teilweise gedrehtem mittleren Flügel;
- Figur 5
- eine Seitenansicht des Beschlages gemäß Figur 3;
- Figur 6
- eine Draufsicht auf den Beschlag gemäß Figur 4;
- Figur 7
- eine vergrößerte Wiedergabe des zweiten Drehlagers des oberen Beschlages;
- Figur 8
- eine vergrößerte Wiedergabe des zweiten Drehlagers des unteren Beschlages gemäß Figur
5; und
- Figur 9
- eine perspektivische Ansicht des Beschlages gemäß Figur 6 mit Verdeutlichung der Einstellmöglichkeiten.
[0018] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein insgesamt mit 10 bezeichnetes Fenster, welches einen
Festrahmen 12 besitzt, an dem drei Flügel 14, 16 und 18 drehbar gelagert sind. Zudem
ist der Flügel 14 um eine horizontale Achse kippbar. Die Flügel 14 und 18 sind an
ihrem Flügelrahmen 20 und 22 mit Handgriffen 24 versehen, mit denen die Flügel 14
und 18 verriegelt oder in die Dreh- bzw. Kippstellung gebracht werden können. Die
dem Flügel 18 benachbarte Kante des Flügelrahmens 26 des Flügels 16 wird vom Flügelüberschlag
des Flügels 18 übergriffen, so dass der Flügel 16 nur dann geöffnet werden kann, wenn
der Flügel 18 ebenfalls geöffnet ist. Diese Lage der beiden Flügel 16 und 18 ist in
der Figur 2 dargestellt, in welcher die beiden Flügel 16 und 18 um vertikale Achsen
gedreht sind.
[0019] Die Figur 3 zeigt den Schnitt III - III gemäß Figur 1, aus welcher ersichtlich ist,
dass der Flügelrahmen 26 an seiner dem Rauminnern 28 zugewandten Seite von einem Flügelüberschlag
30 des Flügelrahmens 20 teilweise übergriffen wird. Hinter diesem Flügelüberschlag
30 befindet sich verdeckt die vertikale Drehachse 32 des Flügelrahmens 26. Auf der
Außenseite 34 wird der Flügelrahmen 20 des Flügels 14 teilweise von einem Flügelüberschlag
36 des Flügelrahmens 26 übergriffen.
[0020] Die Figur 4 zeigt die beiden Flügel 14 und 16, wobei der Flügel 16 teilweise geöffnet
ist, d.h. um die Drehachse 32 gedreht wurde. Erkennbar ist, dass sich die Drehachse
32 geringfügig vom Flügel 14 entfernt hat, was nachfolgend näher erläutert wird.
[0021] Die Drehachse 32 ist an einem Beschlag 38 vorgesehen, dessen unterer Beschlagteil
in den Figuren 5 und 6 dargestellt ist. Dieser Beschlag 38 weist eine Schiene 40 auf,
die aus Messing besteht. Die Schiene 40 besitzt ein U-förmiges Profil, dessen beide
Schenkel 42 nach innen gezogene freie Enden besitzt. Auf diese Weise wird verliersicher
und spielfrei ein Schlitten 44 derart gehalten, dass dieser in der Schiene 40 verschoben
werden kann. Am Schlitten 44 ist mittels eines zweiten Drehlagers 46 ein zweiter Lenker
48 drehbar gelagert, wobei dieser zweite Lenker 48 sich parallel zur Ebene des Flügelrahmens
26 des Flügels 16 erstreckt, wie aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich ist. In der Schiene
40 ist ein weiterer Schlitten 50 (erster Schlitten) gelagert, an welchem über ein
erstes Drehlager 52 ein erster Lenker 54 schwenkbeweglich gelagert ist. Der erste
Lenker 54 und der zweite Lenker 48 sind über ein drittes Drehlager 56 miteinander
gekoppelt, welches am freien Ende des ersten Lenkers 54 vorgesehen ist und in etwa
in der Mitte des zweiten Lenkers 48 angreift, jedoch in einem Abstand a zur Mittellinie
58 des zweiten Lenkers angeordnet ist. Das dritte Drehlager 56 besitzt einen Abstand
b zur Mittellinie 60 des ersten Lenkers 54. Vorzugsweise sind die Abstände a und b
gleich groß. Aus der Figur 6 ist außerdem ersichtlich, dass auch das zweite Drehlager
46, welches die Drehachse 32 des mittleren Flügels 16 bildet, mit einem Abstand c
zur Mittellinie 58 des zweiten Lenkers 48 angeordnet ist.
[0022] In den Figuren 5 und 6 ist noch dargestellt, dass die Schiene 40 einen Anschlag 60
aufweist, an welchem der Schlitten 44 anliegt, wenn der Flügel 16 seine maximal offene
Drehstellung einnimmt. Dieser Anschlag 60 begrenzt die Öffnungsbewegung. Ferner ist
erkennbar, dass beim Öffnen des Flügels 16, d.h. beim Ausschwenken der beiden Lenker
48 und 54, wie in Figur 6 dargestellt, der Schlitten 44 aus seiner Ruheposition heraus,
welche in der Figur 5 dargestellt ist, in Richtung des Anschlags 60 verfahren wird.
Durch die Verlagerung des Schlittens 44 in der Schiene 40 wird die Drehachse 32 vom
Flügel 14 wegverlagert, wodurch eine Kollision der beiden Flügelrahmen 20 und 26,
insbesondere des Flügelüberschlags 30, mit dem zum Rauminneren 28 weisenden Teil des
Flügelrahmens 26, vermieden wird.
[0023] Die Figuren 7 und 8 zeigen in vergrößerter Wiedergabe Ausschnitte aus dem unteren
sowie dem oberen Teil des Beschlags 38, insbesondere das untere zweite Drehlager 46
sowie das obere zweite Drehlager 62. Diese Drehlager 46 und 62 sind mit dem jeweiligen
Schlitten 44 bei 64 vernietet, wobei der Nietkopf in einer Aussparung 66 Platz findet,
welche dadurch gebildet wird, dass der Schlitten 44 U-förmig ausgestaltet ist und
lediglich mit seinen freien, nach unten abragenden Schenkelenden auf der Gleitfläche
der Schiene 40 aufliegt. Beim zweiten Drehlager 46 des unteren Teils des Beschlags
38 ist ein Teil des Umfangs mit einem Gewinde 68 versehen, auf welchem eine Einpresshülse
70 sitzt, welche ein entsprechendes Innengewinde aufweist. Diese Einpresshülse 70
ist in eine entsprechende Öffnung des zweiten Lenkers 48 eingepresst. Durch Drehen
des zweiten Drehlagers 46, z.B. mit einem Sechskantschlüssel, wird die Einpresshülse
70 in der Höhe verstellt und dadurch mit dem zweiten Lenker 48 die Höhenlage des Flügels
16 verändert.
[0024] Das in der Figur 7 dargestellte obere zweite Drehlager 62 besitzt einen glatten zylindrischen
Körper, auf welchem eine Einpresshülse 70' axial verschieblich geführt ist. Diese
Einpresshülse 70' wird bei Verstellung des unteren zweiten Drehlagers 46 nachgeführt
und es können außerdem Wärmedehnungen ausgeglichen werden. In den Figuren 7 und 8
sind außerdem Schließplatten 72 dargestellt, die zusammen mit der Schiene 40 am Festrahmen
festgelegt werden.
[0025] Die Figur 9 zeigt den unteren Teil des Beschlags 38 in perspektivischer Darstellung,
wobei deutlich die Verstellmöglichkeiten des zweiten Drehlagers 46, des ersten Drehlagers
52 sowie des ersten Schlittens 50 mittels eines Exzenterzapfens 74, ersichtlich sind.
Die Verstellung erfolgt vorzugsweise mittels eines Sechskantschlüssels. Der Exzenterzapfen
74 ist, wie in Figur 6 dargestellt, in einem Langloch 76, welches sich quer zur Längsachse
der Schiene 40 erstreckt, im Schlitten 50 angeordnet. Die zum Kopf des Exzenterzapfens
74 exzentrische Lagerung befindet sich in der Schiene 40. Wird nun der Exzenterzapfen
74 gedreht, dann wird der Schlitten 50 in Richtung des Doppelpfeils 78 verlagert.
[0026] Auch das erste Drehlager 52 ist als Exzenterzapfen ausgebildet, was deutlich in Figur
5 dargestellt ist. Durch Verdrehen des ersten Drehlagers 52 wird eine Verstellung
der Lagerachse 80 in Richtung des Doppelpfeils 82 bewirkt. Auf diese Weise kann der
Schließdruck des Flügels 16 eingestellt werden.
[0027] Aus den Figuren 6 und 9 ist noch ersichtlich; dass die wirksame Länge des zweiten
Lenkers 48 zum ersten Lenker 54, d.h. der Abstand der Drehlager 46 und 56 zum Abstand
der Drehlager 56 und 52 ein Verhältnis von 55 : 100, d.h. 55%, aufweist.
1. Beschlag für ein Fenster (10), eine Tür oder dergl., mit wenigstens drei drehbaren
Flügeln (14, 16, 18), bei dem die Drehachse (32) wenigstens eines Flügels (16) beim
Drehen dieses Flügels (16) eine gesteuerte Bewegung orthogonal zur Drehachse (32)
ausführt, mit einer in der Ebene des Festrahmens (12) liegenden Schiene (40) einem
an der Schiene (40) über ein erstes Drehlager (52) gelenkig festgelegten ersten Lenker
(54) und einem an der Schiene (40) verschieblich und über ein zweites Drehlager (46)
gelagerten zweiten Lenker (48), wobei der erste und der zweite Lenker (54 und 48)
über ein drittes Drehlager (56) miteinander gekoppelt sind, und der zweite Lenker
(48) sich parallel zum Flügelrahmen (26) erstreckt und wobei das zweite Drehlager
(46) des zweiten Lenkers (48) einen Versatz (c) zu einer Ebene aufweist, die parallel
zur Ebene des Festrahmens (12) ist und in welcher das erste Drehlager (52) liegt.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Drehlager (46) und somit die Drehachse (32) neben dem Flügelrahmen (26)
liegt.
3. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über das zweite Drehlager (46) der Abstand des zweiten Lenkers (48) bezüglich der
Schiene (40) und somit die Höhenlage des Flügels (16) veränderbar, insbesondere einstellbar;
ist.
4. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Drehlager (46) an einem auf der Schiene (40) verschieblich geführten zweiten
Schlitten (44) vorgesehen ist.
5. Beschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (40) ein im Wesentlichen U-förmiges Profil aufweist und dass der zweite
Schlitten (44) beidseitig geführt ist.
6. Beschlag nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass dass der zweite Schlitten (44) ein im Wesentlichen nach unten offenes U-förmiges
Profil aufweist.
7. Beschlag nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Drehlager (46) mit dem zweiten Schlitten (44) vernietet ist.
8. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Drehlager (46) einen zweiten Lagerzapfen aufweist, der über einen Teil
seines Umfangs ein Gewinde (68) trägt, auf welches eine Einpresshülse (70), die mit
dem zweiten Lenker (46) verbunden ist, aufgeschraubt ist.
9. Beschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Lagerzapfen (46) drehbar ist.
10. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Drehlager (56) mit Abstand (a) zur Mittellinie (58) des zweiten Lenkers
(48) in diesem angeordnet ist.
11. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Drehlager (52) einen exzentrisch angeordneten ersten Lagerzapfen aufweist
und drehbar gelagert ist.
12. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Drehlager (52) an einem ersten Schlitten (50) vorgesehen ist.
13. Beschlag nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schlitten (50) verstellbar in der Schiene (40) gelagert ist.
14. Beschlag nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verstellung des ersten Schlittens (50) ein Exzenterzapfen (74) vorgesehen ist.
15. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Längenverhältnis der wirksamen Länge des zweiten Lenkers (48) zum ersten Lenker
(54) zwischen 40% und 70%, insbesondere zwischen 50% und 60%, vorzugsweise 55%, beträgt.
16. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Drehachse (46) hinter dem Flügelüberschlag (30) des benachbarten Flügels
(14) liegt.