[0001] Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine, mit einem angetriebenen
Nockenelement und mit einem vom Nockenbereich des sich drehenden Nockenelements gegen
eine Schließfeder öffenbaren Ventil, das eine hydraulische Spielausgleichseinrichtung
mit einer mit einem Rückschlagventil versehenen Zuleitung und einer Ableitung für
ein Druckübertragungsmedium aufweist, wobei die Ableitung mittels eines federbeaufschlagten
Sperrelements über den Nockenbereich des Nockenelements geschlossen und über den Grundkreisbereich
offen ist.
[0002] Mechanische Ventiltriebe mit hydraulischen Spielausgleichseinrichtungen sind in großer
Zahl und in verschiedenen Ausführungen bekannt. Sie dienen dazu, das Ventil im Ventilsitz
zu justieren, sodaß es über den Grundkreisbereich des Nockenelementes auch tatsächlich
einwandfrei geschlossen ist. Die Anpassung ergibt sich dabei durch die Höhe des Druckübertragungsmediums,
insbesondere Öls, im Druckraum, die durch Veränderung des Zuflusses eingestellt werden
kann. Die Ableitung weist einen erhöhten Strömungswiderstand auf, beispielsweise aufgrund
eines geringen Querschnitts, eines Drosselelements od. dgl., um einen raschen Abfluß
zu vermeiden. Da ein derartiger Ventilspielausgleich den Nachteil hat, daß das Medium
aus dem Druckraum auch während des Öffnens des Ventils, also während der Beaufschlagung
durch den Nockenbereich des Nockenelementes über die Ableitung austritt, wurde in
der DE 41 24 184 A ein Ventiltrieb der eingangs genannten Art vorgeschlagen, der einen
Tassenstößel beinhaltet. In der Tasse ist eine verschiebbare Innenhülse angeordnet,
und in den Zwischenraum zwischen der Tasse und der Innenhülse greift eine im Zylinderkopf
einstellbar angeordnete Zwischenhülse ein, wobei Durchtrittsöffnungen in den Hülsen
abhängig von der Stellung des Nockenelementes geöffnet oder geschlossen sind. Auf
diese Weise ist der Austritt des Druckübertragungsmediums während der Ventilöffnung
unterbunden, und das Spielausgleichselement kann nicht komprimiert werden. Die Durchtrittsöffnungen
werden erst wieder beim Übergang zum Grundkreisbereich frei, sodaß sich das Ventilspiel
einrichtet.
[0003] Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, die Schaltung des Sperrelementes
zu vereinfachen, und schlägt hierzu vor, daß der Grundkreisbereich des Nockenelements
mit einem Freiraum versehen ist, in den das Sperrelement oder ein ihm zugeordneter
Halteteil eintreten kann.
[0004] Ab dem Übergang vom Nockenbereich in den Grundkreisbereich öffnet sich der Freiraum
des Nockenelementes und das Sperrelement kann unter der Wirkung einer Feder verschoben
werden, sodaß die Ableitung des Druckübertragungselementes freigegeben wird. Das Sperrelement
kann im Druckraum der hydraulischen Speicherausgleichseinrichtung angeordnet sein,
wobei es verschiebbar in der Ventilachse liegen und mit einem zweiten Ende direkt
in den Freiraum des Nockenelementes eingreifen kann. Bevorzugt ist das Sperrelement
jedoch seitlich neben der Spielausgleichseinrichtung am Halteteil angeordnet, wobei
dem Halteteil eine Druckfeder zugeordnet ist, die den Halteteil in die Vertiefung
des Nockenelementes drückt.
[0005] Der Halteteil des Sperrelementes ist bevorzugt auf der Spielausgleichseinrichtung
verschiebbar angeordnet, und die Durckfeder zwischen der Spielausgleichseinrichtung
und dem Halteteil vorgesehen.
[0006] In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, daß der Halteteil die Spielausgleichseinrichtung
beiderseits axial überragt und Begrenzungsanschläge für den Verschiebeweg der Spielausgleichseinrichtung
aufweist. Die Kraft der Druckfeder ist bevorzugt wesentlich geringer als die der Ventilschließfeder.
[0007] Um einen zu raschen Abfluß des Druckübertragungsmediums bei geöffnetem Sperrventil
zu verhindern, sind bevorzugt das Sperrventil und ein Drosselelement in Serie in der
Ableitung angeordnet.
[0008] Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Figuren der beiliegenden Zeichnung
näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Ventiltriebes zu Beginn der Öffnungsphase,
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Ventiltriebes bei maximaler Ventilöffnung,
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Ventiltriebs am Ende der Öffnungsphase, und
Fig. 4 eine schematische Darstellung des Ventiltriebs in der Schließstellung.
[0010] Ein Ventiltrieb für ein Ein- oder Auslaßventil 13 einer Brennkraftmaschine weist
eine angetriebene Nockenwelle auf, auf der zumindest ein Nockenelement 1 angeordnet
ist, das das Ventil 13 gegen eine Ventilfeder 14 öffnet. Das Nockenelement 1 weist
einen Nockenbereich und einen Grundkreisbereich auf, in dem ein in bezug auf den Grundkreis
3 vertiefter Freiraum 2 vorgesehen ist. Zwischen dem Nockenelement 1 und dem Ventil
13 ist eine hydraulische Spielausgleichseinrichtung vorgesehen, die einen auf den
Stößel des Ventils 13 wirkenden Kolben 10, einen tassenartigen Stellzylinder 18, in
den der Kolben 10 verschiebbar eingreift, und einen Druckraum 14 zwischen dem Kolben
10 und dem Boden des Stellzylinders 18 umfaßt. Der Druckraum 14 ist über eine Zuleitung
17 und ein Rückschlagventil 16 mit einem Druckübertragungsmedium, insbesondere Öl,
befüllbar und über eine Ableitung 6 entleerbar, in der ein Sperrventil 9 und ein Drosselelement
7 hintereinander angeordnet sind. Auf dem Stellzylinder 18 ist ein Halteteil 19 verschiebbar
angeordnet, der beidseitig über den Stellzylinder 18 axial vorsteht und in den Verschiebeweg
des Stellzylinders 18 ragende Begrenzungsanschläge 5, 11 aufweist. Der Halteteil 19
ist weiters mit einem Boden versehen, an dem das Nockenelement 1 anliegt. Zwischen
dem Stellzylinder 18 und dem Halteteil 19 ist eine Druckfeder 4 vorgesehen, die den
Halteteil 19 gegen das Nockenelement 1 drückt.
[0011] An der Seite der Ableitung 6 ist mit dem Halteteil 19 ein Sperrelement 8 verbunden,
sodaß bei einer Verschiebung des Halteteils 19 das Sperrelement 8 mitbewegt wird,
und das Sperrventil 9 öffnet bzw. schließt.
[0012] Die Funktion des Ventiltriebs ist nun folgendermaßen: Zu Beginn der Öffnungsphase
des Ventils 13 weist das Nockenelement 1 die in Fig. 1 gezeigte Position auf, in der
der auf der Kontur des Grundkreises 3 zwischen dem Freiraum 2 und dem Nockenbereich
liegende Umfangsabschnitt auf dem Halteteil 19 aufliegt. Wenn sich das Nockenelement
1 in Richtung des Pfeiles in die in Fig. 2 gezeigte Stellung dreht, wird der Halteteil
19 nach unten verdrängt. Der Stellzylinder 18 liegt am Anschlag 5 des Halteteils an,
und wird mitverschoben. Das Rückschlagventil 16 sperrt die Zuleitung 17, und das Sperrelement
8 sperrt die Ableitung 6, sodaß das im Druckraum 14 eingeschlossene Druckübertragungsmedium
nicht entweichen kann. Die Beaufschlagung durch das Nockenelement 1 wird somit direkt
auf den Kolben 10 übertragen, der am Ventilstößel anliegt. Das Ventil 13 hebt vom
Ventilsitz 12 ab und öffnet den Ein- oder Auslaßbereich. Bei der Weiterdrehung in
die Stellung der Fig. 3 bleiben die relativen Positionen aller Teile zueinander unverändert,
sodaß das Ventil 13 durch die Ventilfeder 15 wieder in den Ventilsitz 12 zurückbewegt
wird. Die Ableitung 6 bleibt gesperrt, und das Volumen des Druckraums 14 unverändert.
Da auch der Stellzylinder 18 am Anschlag 5 anliegt, folgt der Halteteil 19 der zurückweichenden
Kontur des Nockenbereiches, bis der Grundkreis 3 erreicht ist.
[0013] Vor allem thermische Einflüsse können dazu führen, daß das Ventil 13 nicht richtig
in den Ventilsitz eingetreten ist und ein geringer Spalt verbleibt. Um dies zu vermeiden,
muß das Volumen des Druckraumes 14 verringert werden, sodaß der Kolben 10 tiefer in
den Stellzylinder 18 eintreten kann. Bei der weiteren Drehung des Nockenelementes
1 in die Stellung gemäß Fig. 4 wird unter Ausbildung eines sogenannten Negativhubes
der Freiraum2 im Grundkreisbereich wirksam, in den der Halteteil 19 eindringen kann.
Es wird somit ein weiterer Wegabschnitt freigegeben, über den zuerst das gesamte Spielausgleichselement
unter Wirkung der Ventilfeder 15 verschoben wird, bis das Ventil 13 vollständig geschlossen
ist. Um die nötige Volumensverringerung im Druckraum 14 zu erzielen, übernimmt die
Druckfeder 4 die weitere Verschiebung des Halteteiles 19, und das Sperrelement 8 wird
aus dem Sperrventil 9 ― zumindest schematisch ― herausgezogen, sodaß die Ableitung
6 geöffnet wird. Überschüssiges Druckübertragungsmedium kann durch das Drosselelement
7 gebremst aus dem Druckraum 14 abfließen. Ein unterer Anschlag 15 des Halteelementes
19 begrenzt die Wirkung der Druckfeder 4, d.h. es kann der Stellzylinder 18 nur bis
zur Anlage am Anschlag 11 verschoben werden, wodurch eine übermäßige Verringerung
des Druckraumvolumens trotz geöffnetem Sperrventil 9 verhindert wird.
[0014] Soferne der Druckraum 14 zu wenig Medium enthält, strömt dieses über die Zuleitung
17 und das Rückschlagventil 16 nach, wobei das Drosselelement 7 gleichzeitig den raschen
Abfluß unterbricht.
[0015] Bei der Weiterdrehung in die Position der Fig. 1 werden, da die Druckfeder 4 schwächer
als die Ventilfeder 15 ist, zuerst der Halteteil 19 und das Sperrelement 8 bewegt,
bis das Halteelement 19 am Stellzylinder 18 aufliegt, wobei das Sperrventil 9 geschlossen
wird. Das Öffnen des Ventils 13 erfolgt somit wieder wie beschrieben, wobei ein Einsinken
der Ventilspielausgleichseinrichtung aufgrund der gesperrten Ableitung 6 verhindert
ist.
1. Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine, mit einem angetriebenen Nockenelement (1)
und mit einem vom Nockenbereich des sich drehenden Nockenelements gegen eine Schließfeder
(15) öffenbaren Ventil (13), das eine hydraulische Spielausgleichseinrichtung mit
einer mit einem Rückschlagventil (16) versehenen Zuleitung (17) und einer Ableitung
(6) für ein Druckübertragungsmedium aufweist, wobei der Ableitung (6) mittels eines
federbeaufschlagten Sperrelements (8) über den Nockenbereich des Nockenelements (1)
geschlossen und über den Grundkreisbereich offen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkreisbereich des Nockenelements (1) mit einem Freiraum (2) versehen ist,
in den das Sperrelement (8) oder ein ihm zugeordneter Halteteil (19) eintreten kann.
2. Ventiltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrelement (8) seitlich neben der Spielausgleichseinrichtung am Halteteil (19)
angeordnet ist, wobei dem Halteteil (19) eine Druckfeder (4) zugeordnet ist.
3. Ventiltrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (19) des Sperrelementes (8) auf der Spielausgleichseinrichtung verschiebbar
angeordnet ist, wobei die Druckfeder (4) zwischen der Spielausgleichseinrichtung und
dem Halteteil (19) vorgesehen ist.
4. Ventiltrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (19) die Spielausgleichseinrichtung beiderseits axial überragt und
Begrenzungsanschläge (5, 11) für den Verschiebeweg der Spielausgleichseinrichtung
aufweist.
5. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrelement (8) und ein Drosselelement (7) in Serie in der Ableitung (6) angeordnet
sind.