[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung zur Druckregelung der Kraftstoffzufuhr
bei einer Brennkraftmaschine mit zumindest einer Druckregeleinrichtung und einer durch
einen elektromagnetischen Antrieb betätigbaren Absperreinrichtung.
[0002] Derartige Ventilanordnungen sind insbesondere bei Motoren mit einer Kraftstoff-Direkteinspritzung
bekannt. Derartige Motoren benötigen Einspritzdrücke von ca. 100 bis 120 bar. Dieser
Druck wird dabei von Hochdruckpumpen erzeugt, die sehr kavitationsempfindlich sind,
d. h. der zugeführte Kraftstoff muß frei von Dampfblasen sein. Im normalen Motorbetrieb
genügt dazu ein Vorlaufdruck von ungefähr 4 bar um den Kraftstoff dampfblasenfrei
von einer Vorförderpumpe zur Hochdruckpumpe zu fördern. In der Startphase des Motors
muß im Leitungssystem jedoch der Vordruck auf ca. 7 bar erhöht werden, um eine Dampfblasenbildung
zu unterdrücken und Einspritzdruck bei Motorstart ohne wirksame mechanische Hochdruckpumpe
sicher zu stellen. Die erforderliche Druckerhöhung auf 7 bar wird dabei durch eine
elektromagnetisch betätigbare Absperreinrichtung und durch eine davor oder dahinter
angeordnete 4 bar - Druckregeleinrichtung erreicht.
[0003] Eine derartige Ventilanordnung benötigt relativ viel Bauraum und ist durch den erhöhten
Montageaufwand des weiteren auch sehr kostenintensiv.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Abhilfe für die
vorstehend geschilderten Probleme zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Gehäuse vorgesehen ist mit zumindest einem
Einlaßanschlußstück und zumindest einem Auslaßanschlußstück, die über einen Verbindungskanal
fluidisch miteinander verbunden sind, wobei der elektromagnetische Antrieb mittels
eines Ankers auf einen Stößel mit einem Schließelement wirkt, daß den Verbindungskanal
öffnet oder schließt, und mit zumindest einem Druckfederelement, das direkt oder indirekt
in Schließrichtung auf das Schließelement wirkt.
[0006] Auf diese Weise wird eine Ventilanordnung geschaffen, die einfach und kostengünstig
herzustellen ist und des weiteren wenig Bauraum sowie einen geringen Montageaufwand
benötigt. Sowohl die Druckregelung der Kraftstoffzufuhr als auch die Absperrmöglichkeit
wird durch dieses eine Bauteil gewährleistet. In einer ersten Ausführungsform wirkt
die Magnetkraft auf den Anker in Schließrichtung des Schließelementes, wobei des weiteren
eine Druckfeder, die sich an einem Gehäuseteil abstützt, in Schließrichtung auf den
Anker wirkt. Bei dieser Ausführung handelt es sich um eine sogenannte "stromlos offene"
Variante. D. h. in stromlosem Zustand wird über die Druckfeder ein niedriges Druckniveau
von ca. 4 bar eingestellt. Im bestromten Zustand wird über den Anker eine Magnetkraft
auf den Stößel ausgeübt, die sich zusammen mit der Druckfeder auf ein hohes Druckniveau
von ca. 7 bar summiert.
[0007] Bei einer zweiten Ausführungsform wirkt die Magnetkraft auf den Anker gegen die Schließrichtung
des Schließelementes, wobei eine erste Druckfeder in Schließrichtung auf den Anker
wirkt und eine zweite Druckfeder in Schließrichtung auf den Stößel wirkt und sich
beide Druckfedern an Gehäuseteilen abstützten. Auf diese Weise wird eine "stromlos
geschlossene" Variante der Ventilanordnung realisiert. Hierbei summieren sich die
Federkräfte der zwei Druckfedern im stromlosen Zustand auf ca. 7 bar. In bestromten
Zustand wirkt die Magnetkraft gegen die erste Druckfeder, so daß lediglich die zweite
Druckfeder mit einem Druckniveau von ca. 4 bar in Schließrichtung auf den Stößel wirkt.
[0008] Eine besonders einfache Ventilanordnung ergibt sich dann, wenn das Gehäuse zwei Einlaßanschlußstücke
und zwei Auslaßanschlußstücke aufweist. Das erste Einlaßanschlußstück ist dabei mit
der Vorförderpumpe zu verbinden und das zweite Einlaßanschlußstück mit der Rücklaufleitung
von der Hochdruckpumpe. Das erste Auslaßanschlußstück ist mit der Zulaufleitung der
Hochdruckpumpe und das zweite Auslaßanschlußstück mit der Rücklaufleitung zum Kraftstofftank
zu verbinden.
[0009] Das Gehäuse kann einen in Schließrichtung bewegbaren Ankerkern aufweisen, an dem
sich die auf den Anker wirkende Druckfeder abstützt, wodurch sich das Druckniveau
des Ankers auf einfache Weise einstellen läßt. Als besonders vorteilhaft hat es sich
weiterhin erwiesen, daß der elektromagnetische Antrieb ein Proportional-Magnetsystem
aufweist, wobei der Ankerkern eine elliptische Außenkontur besitzt. Der eingedrückte
Ankerkern ist somit an der berührenden Magnetflußübergangsstelle nicht exakt kreisrund
wodurch sich innerhalb einer 90° Drehung ein Minimum und ein Maximum der Magnetkraft
ergibt, was wiederum eine Krafteinstellung ermöglicht.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben, hierin zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht des Kraftstoffflusses bei einer Brennkraftmaschine,
- Figur 2
- ein Querschnitt einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventilanordnung,
und
- Figur 3
- ein Querschnitt einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventilanordnung.
[0011] Figur 1 zeigt in schematischer Form den Kraftstofffluß bei einer weiter nicht dargestellten
Brennkraftmaschine, wobei eine Druckregelung der Kraftstoffzufuhr durch eine Ventilanordnung
1 gemäß dem Stand der Technik stattfindet. Dabei wird der Kraftstoff aus einem Kraftstofftank
2 mittels einer Vorförderpumpe 3 zu einer Hochdruckpumpe 4 geleitet, die den Kraftstoff
mit einem Druck von ungefähr 100 bis 120 bar einer Kraftstoffverteilerleiste 5 zuführt,
wobei ein hinter der Verteilerleiste angeordneter Druckregler 6 überschüssigen Kraftstoff
auf einen Druck von bis zu 4 bar abregelt. Dieser überschüssige Kraftstoff wird dann
direkt oder in Verbindung mit dem in der Kurzschlußleitung 7 vorhandenen Kraftstoff
zur Ventilanordnung 1 geführt. Im herkömmlichen Fall besteht die Ventilanordnung 1
aus einem Druckregelventil 8 und einem Absperrventil 9. Vom Absperrventil 9 aus wird
Kraftstoff wieder zurück in den Kraftstofftank 2 geführt.
[0012] Der dargestellte Kraftstoffkreislauf funktioniert nun wie folgt:
[0013] In der Startphase des Motors ist das Absperrventil 9 geschlossen, so daß das Druckregelventil
8 das ab einer Druckzahl von ca. 4 bar öffnet außer Betrieb gesetzt wird. Die Vorförderpumpe
3 fördert damit Kraftstoff mit einem Druck von ca. 7 bar, wobei im vorliegenden Fall
ein Druckregler 10 im Kraftstofftank angeordnet ist, der bei einem Druck von mehr
als 7 bar öffnet. Auf diese Weise wird während der Startphase Kraftstoff dampfblasenfrei
zur Hochdruckpumpe 4 gefördert, die Einspritzdrücke von ca. 100 bis 120 bar realisiert
und den Kraftstoff zur Verteilerleiste 5 führt. Während der normalen Betriebsphase
wird das Absperrventil 9 mittels einem elektromagnetischen Antrieb geöffnet, so daß
nun ein Druck im Kraftstoffkreislauf von ca. 4 bar durch das Druckregelventil 8 realisiert
wird. Dabei kann Kraftstoff vor der Hochdruckpumpe 4 oder nach dem Druckregelventil
6 zur Ventilanordnung 1 und von da aus in den Kraftstofftank 2 zurückgeführt werden.
[0014] Figur 2 zeigt nun eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventilanordnung
1. Diese Ventilanordnung 1 besitzt ein Einlaßanschlußstück 11 und ein Auslaßanschlußstück
12, die über ein Verbindungskanal 13 fluidisch miteinander verbunden sind. Der Verbindungskanal
kann dabei durch ein Schließelement 14 geöffnet oder geschlossen werden. Das Schließelement
14 ist auf bekannte Weise auf einem Stößel 15 angeordnet der durch einen elektromagnetischen
Antrieb 16 betätigt wird und in einer Führungsbüchse 20 gelagert ist.
[0015] Der elektromagnetische Antrieb 16 besteht dabei auf bekannte Weise aus einem Spulenkörper
17, der mit einem elektromagnetischen Rückschluß zusammenwirkt, wobei beide Teile
in einem Gehäuse 19 aus Spritzguß angeordnet sind. Des weiteren ist in einer weiteren
Führungsbuchse 20 ein Anker 21 in Längsrichtung verschiebbar gelagert. Eine Druckfeder
22 wirkt in Schließrichtung des Schließelementes 14 auf den Anker 21. Die Druckfeder
22 stützt sich dabei auf einen im Gehäuse 19 verschiebbar angeordneten Ankerkern 23
ab. Auf diese Weise kann durch den verschiebbaren Ankerkern 23 zum einem die Federkraft
eingestellt werden und zum anderen, wenn der Ankerkern 23 eine elliptische Außenkontur
aufweist, die Magnetkraft. Über den Stecker 24 wird die Stromversorgung des elektromagnetischen
Antriebes gewährleistet.
[0016] Die als stromlos offen ausgelegte Ventilanordnung 1 in Figur 1 funktioniert dabei
wie folgt:
[0017] In der Betriebsphase des Motors wird der elektromagnetische Antrieb 16 nicht mit
Strom versorgt. Es wird dementsprechend keine Magnetkraft auf den Anker 21 ausgeübt.
Die Ventilanordnung 1 ist im "stromlos offenen" Zustand. Dabei besitzt die Druckfeder
22 ein niedriges Druckniveau von ungefähr 4 bar. Wird im Kraftstoffkreislauf nun ein
Systemdruck erreicht der größer ist als 4 bar öffnet das Schließelement 14 entgegen
der Druckfeder 22 und Kraftstoff kann in den Kraftstofftank 2 zurückgeführt werden.
Im bestromten Zustand wird der Anker 21 durch die Magnetkraft und die Federkraft gegen
den Stößel 15 gedrückt. Dabei kann die Magnetkraft so eingestellt werden, daß ein
Druckniveau von ca. 7 bar erreicht wird. Die Ventilanordnung 1 öffnet lediglich bei
einem Druckniveau im Kraftstoffkreislauf, das höher ist als 7 bar. Die Einstellung
der Magnetkraft erfolgt hierbei, wie bereits beschrieben, über die Drehung des Ankerkerns
23.
[0018] Figur 2 zeigt einen Querschnitt einer zweiten Ausführungsform der Ventilanordnung
1. Gleiche Teile mit gleichen Funktionen haben hierbei das gleiche Bezugszeichen erhalten.
Diese Ventilanordnung 1 weist zwei Einlaßanschlußstücke 25 und 26 sowie zwei Auslaßanschlußstücke
27 und 28 auf. Dabei ist die Ventilanordnung 1 über das Einlaßanschlußstück 25 direkt
mit der Vorförderpumpe 3 verbunden und über das Auslaßanschlußstück 27 wird der Kraftstoff
zur Hochdruckpumpe 4 geleitet. Das zweite Einlaßanschlußstück 26 ist mit dem Druckregler
6 verbunden und führt überschüssigen Kraftstoff über das Auslaßanschlußstück 28 in
den Kraftstofftank 2 zurück. Der Verbindungskanal 13 übernimmt im vorliegenden Fall
gleichzeitig die Funktion der in Figur 1 dargestellten Kurzschlußleitung 7.
[0019] Die Ventilanordnung 1 gemäß Figur 2 ist im Gegensatz zur Ventilanordnung 1 aus Figur
1 "stromlos geschlossen" geschaltet. D. h. das im stromlosen Zustand das maximale
Druckniveau von ca. 7 bar durch die Schließkraft, die auf das Schließelement 14 wirkt,
erreicht wird. Hierzu besitzt die vorliegende Ventilanordnung 1 eine erste Druckfeder
29, die in Schließrichtung auf den Anker 21 wirkt und eine zweite Druckfeder 30, die
in Schließrichtung auf den Stößel 15 wirkt. Beide Druckfedern 29 und 30 stützen sich
an Gehäuseteilen ab und summieren sich zur maximalen Federkraft, die einem Druckniveau
von ca. 7 bar entspricht. In der Startphase ist diese Ventilanordnung 1 also stromlos
geschaltet, so daß der Kraftstoff mit 7 bar zur Hochdruckpumpe 4 gefördert wird. Bei
Überschreitung des Druckniveaus von 7 bar öffnet das Schließelement 14 und gibt so
die Kurzschlußleitung 7 über den Verbindungskanal 13 frei, so daß Kraftstoff zurück
in den Kraftstofftank 2 geführt werden kann. In der Betriebsphase der Brennkraftmaschine
wird die Ventilanordnung 1 bestromt und die Magnetkraft bewegt den Anker 21 gegen
die Druckfeder 29, so daß lediglich noch die Druckfeder 30 mit einem Druckniveau von
4 bar auf den Stößel 15 wirkt, so daß das Ventil bei einem Druckniveau, das größer
ist als 4 bar öffnet und Kraftstoff durch das Anschlußstück 28 zum Kraftstofftank
2 zurückgeführt werden kann.
1. Ventilanordnung zur Druckregelung der Kraftstoffzufuhr bei einer Brennkraftmaschine
mit zumindest einer Druckregeleinrichtung und einer durch einen elektromagnetischen
Antrieb betätigbaren Absperreinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gehäuse (19) vorgesehen ist mit zumindest einem Einlaßanschlußstück (11, 25,
26) und zumindest einem Auslaßanschlußstück (12,27,28), die über einen Verbindungskanal
(13) fluidisch miteinander verbunden sind, wobei der elektromagnetischer Antrieb (16)
mittels eines Ankers (21) auf einen Stößel (15) mit einem Schließelement (14) wirkt,
das den Verbindungskanal öffnet oder schließt, und mit zumindest einem Druckfederelement
(22, 29,30), das direkt oder indirekt in Schließrichtung auf das Schließelement (14)
wirkt.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetkraft auf den Anker (21) in Schließrichtung des Schließelementes (14) wirkt,
wobei desweiteren eine Druckfeder (22), die sich an einem Gehäuseteil (23) abstützt,
in Schließrichtung auf den Anker (21) wirkt.
3. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetkraft auf den Anker (21) gegen die Schließrichtung des Schließelementes
(14) wirkt, wobei eine erste Druckfeder (29) in Schließrichtung auf den Anker (21)
wirkt und eine zweite Druckfeder (30) in Schließrichtung auf den Stößel (15) wirkt
und sich beide Druckfedern (29, 30) an Gehäuseteilen (20, 23) abstützen.
4. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (19) zwei Einlaßanschlußstücke (25, 26) und zwei Auslaßanschlußstücke
(27, 28) aufweist.
5. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (19) einen in Schließrichtung bewegbaren Ankerkern (23) aufweist, an
dem sich die auf den Anker (21) wirkende Druckfeder (22, 29) abstützt.
6. Ventilanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der elektromagnetische Antrieb (14) ein Proportional-Magnetsystem aufweist, wobei
der Ankerkern (23) eine elliptische Außenkontur besitzt.