(19)
(11) EP 1 236 828 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.09.2002  Patentblatt  2002/36

(21) Anmeldenummer: 02000741.5

(22) Anmeldetag:  12.01.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D21F 1/02, D21F 1/06, D21F 1/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 14.02.2001 DE 10106684

(71) Anmelder: Voith Paper Patent GmbH
89522 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Ruf, Wolfgang
    89542 Herbrechtingen (DE)
  • Fenkl, Konstantin
    89192 Rammingen (DE)
  • Loser, Hans
    89129 Langenau (DE)

   


(54) Lamelle eines Stoffauflaufs einer Papier-, Karton- oder Tissuemaschine


(57) Die Erfindung betrifft eine Lamelle (10.1, 10.2) eines Stoffauflaufes (1, 1.1) einer Papier-, Karton- oder Tissuemaschine, der von mindestens einer Faserstoffsuspension (3, 3.1, 3.2) durchströmt wird und eine einen Austrittsspalt (7.1) aufweisende maschinenbreite Stoffauflaufdüse (7) mit einer Düsenlänge (LD) aufweist, die eine obere Düsenwand (13.1) und eine untere Düsenwand (13.2) umfasst und in welcher die Lamelle (10.1, 10.2) angebracht ist.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Lamelle (10.1, 10.2) mit einer Lamellenlänge (LL) an ihrem stromabwärtigen Lamellenende (11.1, 11.2) auf einer Seite, welche einer der beiden Düsenwände (13.1, 13.2) zugewandt ist, mit einer Schräge (12.11, 12.12) und auf der gegenüberliegenden Seite mit einer Struktur (12.21, 12.22) versehen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Lamelle eines Stoffauflaufs einer Papier-, Karton- oder Tissuemaschine, der von mindestens einer Faserstoffsuspension durchströmt wird und eine einen Austrittsspalt aufweisende maschinenbreite Stoffauflaufdüse mit einer Düsenlänge aufweist, die eine obere Düsenwand und eine untere Düsenwand umfasst und in welcher die Lamelle angebracht ist.

[0002] Eine derartige Lamelle eines Stoffauflaufs in Form eines Mehrschichten-Stoffauflaufs ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 44 40 079 A1 (PA10101 DE) der Anmelderin bekannt. In der Stoffauflaufdüse des offenbarten Stoffauflaufs befindet sich mindestens eine Lamelle, die zwei benachbarte Faserstoffsuspensionsströme bis in den Bereich eines Austrittsspalts voneinander getrennt hält. Die Lamelle ist symmetrisch bis in den Bereich des Austrittsspalts ausgeführt und weist an ihrem Lamellenende eine beidseitige Schräge auf der Ober- und Unterseite von beispielsweise von 2° bis 4° auf.

[0003] Weiterhin ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 43 29 810 A1 (PA05205 DE) der Anmelderin eine weitere derartige Lamelle eines Stoffauflaufs bekannt. Die Lamelle weist in ihrem Endbereich Nuten auf, die vorzugsweise auf der Oberund Unterseite der Lamelle in verschiedenen Ausgestaltungsarten und Positionierungen beziehungsweise Ausrichtungen vorgesehen sind.

[0004] Die bekannten Lamellenformen und -strukturen weisen allein oder in Kombination miteinander den Nachteil auf, dass sie zu instabilen Strömungsverhältnissen und damit zu Schwingungsneigungen führen, da zum einen die Strömungsverläufe nicht immer symmetrisch, beispielsweise bei Vorhandensein einer Blende am Austrittsspalt, verlaufen und zum anderen etwaige Lamellenstrukturen zu Wirbelvermeidungen nicht optimal angeströmt werden. Diese Schwierigkeiten resultieren in einer Verschlechterung der Strahlqualität und damit in Fehlern in der Faserstoffbahn.

[0005] Es ist also Aufgabe der Erfindung, einen Stoffauflauf der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass dessen Lamelle eine verbesserte Geometrie an ihrem Lamellenende dergestalt aufweist, dass die bekannten Nachteile des Stands der Technik vermieden werden, insbesondere Instabilitäten in den Strömungsverhältnissen und Schwingungsneigungen.

[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Stoffauflauf der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Lamelle mit einer Lamellenlänge an ihrem stromabwärtigen Lamellenende auf einer Seite, welche einer der beiden Düsenwände zugewandt ist, mit einer Schräge und auf der gegenüberliegenden Seite mit einer Struktur versehen ist.
Durch diese vorgeschlagene Geometrie ergibt sich der Vorteil der Erreichbarkeit von stabilen Strömungsverhältnissen auch bei unsymmetrischen Strömungskanälen und der bestmöglichen Anströmung des strukturierten stromabwärtigen Lamellenendes hinsichtlich einer Wirbelvermeidung.

[0007] Unter strömungstechnischen Aspekten ist es von Vorteil, wenn die Schräge einen Schrägungswinkel von 1,5° bis 6°, vorzugsweise von 2,5° bis 5°, aufweist, da hierbei die prozentuale Erweiterung der Strömungsfläche keinen zu großen Wert annimmt und somit der Erzeugung von Ablösewirbeln (Turbulenzen) entgegengewirkt wird.

[0008] Das Lamellenende weist bevorzugterweise eine Höhe von 0,4 mm bis 0,6 mm, vorzugsweise von 0,5 mm, auf. Diese Höhe ist ausreichend, um dem Lamellenende noch die zum optimalen Betrieb des Stoffauflaufs notwendige Steifigkeit zu verleihen.

[0009] Ferner weist die Lamelle unter festigkeitstechnischen Aspekten eine überwiegende Lamellendicke von 2 bis 6 mm, vorzugsweise von 4 mm, auf, da diese Werte sich in der Praxis bei verschiedenen Anwendungsfällen mehrfach bewährt haben.

[0010] Um eine Möglichkeit der Beeinflussung der Faserorientierung in der fertigen Faserstoffbahn zu erhalten ist die obere Düsenwand im Bereich des Austrittsspalts mit einer vorzugsweise verstellbaren Blende versehen, wobei die Schräge der Lamelle zur Blende hin gerichtet ist.

[0011] Unter fertigungs- und strömungstechnischen Aspekten ist es vorteilhaft, wenn die Struktur in der Lamelle die Form von Nuten mit rechteckiger und/oder keilförmiger und/oder parabelförmiger und/oder runder Form mit konstanter und/oder unterschiedlicher Tiefe aufweist.

[0012] Unter Berücksichtigung der neuesten Werkstoffentwicklungen auf dem Gebiet der Polymere kann die Lamelle aus mindestens einem Hochleistungspolymer gebildet sein. Das Hochleistungspolymer kann insbesondere ein Polyphenylsulfon (PPSU), ein Polyethersulfon (PES), ein Polyetherimid (PEI) oder ein Polysulfon (PSU) sein.

[0013] Unter strömungstechnischen Gesichtpunkten wird die an die Erfindung gestellte Aufgabe verbessert gelöst, wenn die Lamellenlänge einen Wert von mindestens 80 % der Düsenlänge annimmt und die Strömungsgeschwindigkeit der Faserstoffsuspension im Bereich des stromabwärtigen Lamellenendes im bereich von größter 5 m/s liegt.

[0014] Die erfindungsgemäße Lamelle kann weiterhin in einem Stoffauflauf mit sektionierter Stoffdichteregelung (Verdünnungswasser-Technologie) ausgebildet sein.

[0015] Bei dieser Ausgestaltung des Stoffauflaufs wird die Möglichkeit geschaffen, den Durchsatz, die Stoffdichte und somit das Flächengewicht und die Faserorientierung sektional regeln zu können, und dies bei Vorhandensein optimaler Lamellen.

[0016] Um den heutigen und zukünftigen Produktionsanforderungen hinsichtlich Produktionsmenge und dergleichen Rechnung zu tragen, kann die Lamelle in einem Stoffauflauf für eine Strahlgeschwindigkeit von größer 1.500 m/s, vorzugsweise von größer 1.800 m/s, ausgelegt ist, eingebaut sein.

[0017] Die Lamelle kann auch in einem als Mehrschichten-Stoffauflauf ausgebildeten Stoffauflauf eingebaut sein, wobei die Lamelle, die im wesentlichen die vorgenannten Eigenschaften aufweist, als Zwischenlamelle ausgebildet ist.

[0018] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung.

[0020] Es zeigen
Figur 1:
einen schematischen Längsschnitt eines Stoffauflaufs mit zwei erfindungsgemäßen Lamellen;
Figur 2:
eine schematische Raumansicht eines Mehrschichten-Stoffauflaufs mit einer erfindungsgemäßen Lamelle;
Figur 3a:
einen schematischen Längsschnitt eines stromabwärtigen Lamellenendes einer erfindungsgemäßen Lamelle; und
Figur 3b:
schematische Draufsichten auf strukturierte Endbereiche von erfindungsgemäßen Lamellen.


[0021] Die Figur 1 zeigt im schematischen Längsschnitt einen Stoffauflauf 1. Dieser Stoffauflauf 1 umfasst eine Zuführvorrichtung 2 für eine Faserstoffsuspension 3 in den Stoffauflauf 1. Die Zuführvorrichtung 2 ist als ein Querverteilrohr 4 ausgebildet; sie kann in weiterer Ausführung jedoch auch einen Zentralverteiler mit Zuführschläuchen umfassen. Der Stoffauflauf 1 besteht weiterhin aus einer maschinenbreiten Vorrichtung zur Erzeugung von Mikroturbulenzen ("Turbulenzerzeuger") 5, der eine maschinenbreite Vorkammer 6 in Strömungsrichtung S (Pfeil) der Faserstoffsuspension 3 vorgeordnet ist. Der Turbulenzerzeuger 5 besteht gemäß dem Stand der Technik aus einer Vielzahl von in Zeilen und in Spalten nebeneinander und übereinander liegenden Turbulenzrohren 5.2 unterschiedlichster Gestalt. Dem Turbulenzerzeuger 5 ist in Strömungsrichtung S (Pfeil) der Faserstoffsuspension 3 eine maschinenbreite Stoffauflaufdüse 7 zum Verteilen der Faserstoffsuspension 3 zwischen zwei Siebe (Untersieb 8.1, Obersieb 8.2) eines nicht näher dargestellten Doppelsiebformers (Gapformer) 9 nachgeordnet; in weiterer Ausführung kann die Faserstoffsuspension 3 jedoch auch nur auf ein Sieb eines Langsieboder Hybridformers verteilt werden. Die Stoffauflaufdüse 7 mit einer Düsenlänge LD ist in Figur 1 anfangsseitig von dem Turbulenzerzeuger 5 und endseitig von einem Austrittsspalt 7.1 und seitlich von einer oberen Düsenwand 13.1, einer unteren Düsenwand 13.2 und zwei nicht dargestellten Seitenteilen begrenzt. In der Stoffauflaufdüse 7 des Stoffauflaufs 1 sind zwei maschinenbreite Lamellen 10.1, 10.2 angebracht, wobei die untere Lamelle 10.1 gelenkig und die obere Lamelle starr am Turbulenzerzeuger 5 befestigt ist.
Erfindungsgemäß sind die beiden Lamellen 10.1, 10.2 mit einer jeweiligen Lamellenlänge LL an ihren stromabwärtigen Lamellenenden 11.1, 11.2 auf den Seiten, welche der oberen Düsenwand 13.2 zugewandt sind, mit je einer Schräge 12.11, 12.12 und auf den gegenüberliegenden Seiten mit Strukturen 12.21, 12.22 versehen ist. Vorzugsweise nimmt die jeweilige Lamellenlänge LL einen Wert von mindestens 80 % der Düsenlänge LD an und die Strömungsgeschwindigkeiten vS (Pfeil) der Faserstoffsuspensionen 3, 3.1, 3.2 im Bereich der beiden Lamellenenden 11.1, 11.2 liegen im Bereich von größer 5 m/s.
Weiterhin ist die obere Düsenwand 13.2 im Bereich des Austrittsspalts 7.1 mit einer vorzugsweise verstellbaren Blende 7.2 versehen, wobei die Schrägen 12.11, 12.12 der Lamelle 10.1, 10.2 zur Blende 7.2 hin gerichtet sind.
Die Lamellen 10.1, 10.2 sind aus mindestens einem Hochleistungspolymer gebildet, wobei das Hochleistungspolymer insbesondere ein Polyphenylsulfon (PPSU), ein Polyethersulfon (PES), ein Polyetherimid (PEI) oder ein Polysulfon (PSU) ist.
Um den heutigen und zukünftigen Produktionsanforderungen hinsichtlich Produktionsmenge und dergleichen Rechnung zu tragen, sind die Lamellen 10.1, 10.2 des Stoffauflaufs 1 unter hydraulischen und strömungstechnischen Gesichtspunkten für eine Strahlgeschwindigkeit vSt (Pfeil) von größer 1.500 m/s, vorzugsweise von größer 1.800 m/s, ausgelegt.

[0022] Der in Figur 2 in schematischer Raumansicht dargestellte Stoffauflauf ist als Mehrschichten-Stoffauflauf 1.1 ausgebildet, der nur schematisch dargestellte Zuführvorrichtungen 2, 2.1, 2.2 zum Zuführen von verschiedenen Faserstoffsuspensionen 3, 3.1, 3.2 aufweist. Die Stoffauflaufdüse 7 ist in bekannter Weise durch zwei maschinenbreite Düsenwände 13.1, 13.2 begrenzt. Diese sind über je einen bekannten Turbulenzerzeuger 5, 5.1 mit einer mittleren stationären Trennwand 14 verbunden. Am auslaufseitigen Ende der Trennwand 14 ist wiederum mittels eines Gelenks 15 eine Trennlamelle 16 schwenkbar befestigt. Abweichend hiervon kann die Trennlamelle 16 auch starr an der Trennwand 14 befestigt sein.
Erfindungsmäß sind die Vielzahl von Zwischenlamellen 16.1 als erfindungsgemäße Lamellen 10, 10.1 ausgebildet.
Weiterhin ist der Mehrschichten-Stoffauflauf 1.1 erfindungsgemäß als Stoffauflauf mit sektionierter Stoffdichteregelung (Verdünnungswasser-Technologie), wie er in der deutschen Offenlegungsschrift DE 40 19 593 A1 (PA04598 DE) der Anmelderin beansprucht wird, ausgebildet. Der Inhalt dieser Offenlegungsschrift wird hiermit vollumfänglich, ohne dass hierauf weiter Bezug genommen wird, in den Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung mit aufgenommen. Ein erster Faserstoffsuspensionsstrom mit hoher Konsistenz QH.1 gelangt über ein Querverteilrohr 4 und über eine davon abgezweigte Reihe von sektionalen Zuführleitungen 17...17.n zum Turbulenzerzeuger 5. Abweichend von Figur 2 kann in jeder sektionalen Zuführleitung 17...17.n ein Volumenstromregler vorgesehen sein. Um nunmehr eine sektionierte Stoffdichteregelung realisieren zu können, wird ein zweiter Faserstoffsuspensionsstrom mit niedriger Konsistenz QL, beispielsweise Siebwasser, vorzugsweise Siebwasser-I, über ein Querverteilrohr 4.1 und sektionalen Zuführleitungen 18...18.n in die sektionalen Zuführleitungen 17...17.n geführt. Jede der sektionalen Zuführleitungen 18...18.n weist ein Regelventil 19...19.n auf, um damit einen regelbaren sektionalen Faserstoffsuspensionsstrom QL zu je einer zugeordneten Mischstelle 20...20.n zu führen, wo er mit dem sektionalen Faserstoffsuspensionsstrom QH.1 vermischt wird. Ein dritter Faserstoffsuspensionsstrom mit mittlerer oder hoher Konsistenz QH.2 gelangt über ein Querverteilrohr 4.2 und über eine davon abgezweigte Reihe von sektionalen Zuführleitungen 21...21.n zum Turbulenzerzeuger 5.1. Bei dieser Ausgestaltung des Mehrschichten-Stoffauflaufs 1.1 wird damit die Möglichkeit geschaffen, den Durchsatz, die Stoffdichte und somit das Flächengewicht und die Faserorientierung sektional regeln zu können, und dies bei Vorhandensein einer optimalen Trennlamelle 16.
Selbstverständlich kann auch der in Figur 1 dargestellte Stoffauflauf 1 als Stoffauflauf mit sektionierter Stoffdichteregelung (Verdünnungswasser-Technologie) ausgebildet sein, entsprechend vorgenannten Ausführungen.

[0023] Die Figur 3a zeigt einen schematischen Längsschnitt eines stromabwärtigen Lamellenendes 11.1 einer erfindungsgemäßen Lamelle 10.1.
Erfindungsgemäß weist die Schräge 12.11 weisen einen Schrägungswinkel αS von 1,5° bis 6°, vorzugsweise von 2,5° bis 5°, auf, wohingegen das Lamellenende 11.1 eine Höhe H von 0,4 mm bis 0,6 mm, vorzugsweise von 0,5 mm, aufweist. Die Lamelle 10.1 besitzt eine überwiegende Lamellendicke D von 2 bis 6 mm, vorzugsweise von 4 mm.

[0024] Das strukturierte Lamellenende 11.1 weist in weiterer Gestaltung die Struktur von Nuten 22 mit rechteckiger und/oder keilförmiger und/oder parabelförmiger und/oder runder Form mit konstanter und/oder unterschiedlicher Tiefe T auf.

[0025] Die Figur 3b zeigt drei schematische und beispielhafte Draufsichten gemäß des Ansichtspfeils E der Figur 3a auf strukturierte Lamellenenden 11.1 von erfindungsgemäßen Lamellen 10.1.
Es ist klar ersichtlich, dass die strukturierten Lamellenenden 11.1 der erfindungsgemäßen Lamellen 10.1 eine Vielzahl an Nuten 22 mit rechteckiger (A) und/oder keilförmiger (B) und/oder parabelförmiger (C) und/oder runder Form mit konstanter und/oder unterschiedlicher Tiefe aufweisen können.
Weitere Kombinationen hinsichtlich der Ausgestaltung der strukturierten Endbereiche sind aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 43 29 810 A1 (PA05205 DE) der Anmelderin bekannt. Der Inhalt dieser Offenlegungsschrift wird hiermit vollumfänglich, ohne dass hierauf weiter Bezug genommen wird, in den Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung mit aufgenommen.

[0026] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung ein Stoffauflauf der eingangs genannten Art geschaffen wird, dessen Lamelle eine verbesserte Geometrie an ihrem Lamellenende dergestalt aufweist, dass die bekannten Nachteile des Stands der Technik vermieden werden, insbesondere Instabilitäten in den Strömungsverhältnissen und Schwingungsneigungen.

Bezugszeichenliste



[0027] 
1
Stoffauflauf
1.1
Mehrschichten-Stoffauflauf
2, 2.1, 2.2
Zuführvorrichtung
3, 3.1, 3.2
Faserstoffsuspension
4, 4.1, 4.2
Querverteilrohr
5, 5.1
Turbulenzerzeuger
5.2
Turbulenzrohr
6
Vorkammer
7
Stoffauflaufdüse
7.1
Austrittsspalt
7.2
Blende
8.1
Untersieb
8.2
Obersieb
9
Doppelsiebformer (Gapformer)
10.1,10.2
Lamelle
11.1, 11.2
Lamellenende
12.11, 12.12
Schräge
12.21, 12.22
Struktur
13.1
Untere Düsenwand
13.2
Obere Düsenwand
14
Trennwand
15
Gelenk
16
Trennlamelle
16.1
Zwischenlamelle
17...17.n
Sektionale Zuführleitung
18...18.n
Sektionale Zuführleitung
19...19.n
Regelventil
20...20.n
Mischstelle
21...21.n
Sektionale Zuführleitung
22
Nut
A, B, C
Draufsicht
D
Lamellendicke
E
Ansichtspfeil
H
Höhe
LD
Düsenlänge
LL
Lamellenlänge
QH.1
Erster Faserstoffsuspensionsstrom mit hoher Kons.
QH.2
Dritter Faserstoffsuspensionsstrom mit mittl./hoh. Kons.
QL
Zweiter Faserstoffsuspensionsstrom mit niedriger Kons.
S
Strömungsrichtung (Pfeil)
T
Tiefe
vS
Strömungsgeschwindigkeit (Pfeil)
vSt
Strahlgeschwindigkeit (Pfeil)
αS
Schrägungswinkel



Ansprüche

1. Lamelle (10.1, 10.2) eines Stoffauflaufs (1, 1.1) einer Papier-, Karton- oder Tissuemaschine, der von mindestens einer Faserstoffsuspension (3, 3.1, 3.2) durchströmt wird und eine einen Austrittsspalt (7.1) aufweisende maschinenbreite Stoffauflaufdüse (7) mit einer Düsenlänge (LD) aufweist, die eine obere Düsenwand (13.1) und eine untere Düsenwand (13.2) umfasst und in welcher die Lamelle (10.1, 10.2) angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lamelle (10.1, 10.2) mit einer Lamellenlänge (LL) an ihrem stromabwärtigen Lamellenende (11.1, 11.2) auf einer Seite, welche einer der beiden Düsenwände (13.1, 13.2) zugewandt ist, mit einer Schräge (12.11, 12.12) und auf der gegenüberliegenden Seite mit einer Struktur (12.21, 12.22) versehen ist.
 
2. Lamelle (10.1, 10.2) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schräge (12.11, 12.12) einen Schrägungswinkel (αS) von 1,5° bis 6°, vorzugsweise von 2,5° bis 5°, aufweist.
 
3. Lamelle (10.1, 10.2) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das stromabwärtige Lamellenende (11.1, 11.2) eine Höhe (H) von 0,4 mm bis 0,6 mm, vorzugsweise von 0,5 mm, aufweist.
 
4. Lamelle (10.1, 10.2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lamelle (10.1, 10.2) eine überwiegende Lamellendicke (D) von 2 bis 6 mm, vorzugsweise von 4 mm, aufweist.
 
5. Lamelle (10.1, 10.2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die obere Düsenwand (13.1) im Bereich des Austrittsspalts (7.1) mit einer vorzugsweise verstellbaren Blende (7.2) versehen ist und
dass die Schräge (12.11, 12.12) zur Blende (7.2) hin gerichtet ist.
 
6. Lamelle (10.1, 10.2)nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Struktur die Form von Nuten (22) mit rechteckiger und/oder keilförmiger und/oder parabelförmiger und/oder runder Form mit konstanter und/oder unterschiedlicher Tiefe (T) aufweist.
 
7. Lamelle (10.1, 10.2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamelle (10.1, 10.2) aus mindestens einem Hochleistungspolymer gebildet ist und
dass das Hochleistungspolymer ein Polyphenylsulfon (PPSU), ein Polyethersulfon (PES), ein Polyetherimid (PEI) oder ein Polysulfon (PSU) ist.
 
8. Lamelle (10.1, 10.2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lamellenlänge (LL) einen Wert von mindestens 80 % der Düsenlänge (LD) annimmt.
 
9. Lamelle (10.1, 10.2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsgeschwindigkeit (vS) der Faserstoffsuspension (3, 3.1, 3.2) im Bereich des stromabwärtigen Lamellenendes (11.1, 11.2) im Bereich von größer 5 m/s liegt.
 
10. Lamelle (10.1, 10.2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lamelle (10.1, 10.2) in einem Stoffauflauf (1, 1.1) mit sektionierter Stoffdichteregelung (Verdünnungswasser-Technologie) eingebaut ist.
 
11. Lamelle (10.1, 10.2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lamelle (10.1, 10.2) in einem Stoffauflauf (1) für eine Strahlgeschwindigkeit (vSt) von größer 1.500 m/s, vorzugsweise von größer 1.800 m/s, ausgelegt ist, eingebaut ist.
 
12. Lamelle (10.1, 10.2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamelle (10.1, 10.2) in einem als Mehrschichten-Stoffauflauf (1.1) ausgebildeten Stoffauflauf (1) als Zwischenlamelle (16.1) eingebaut ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht