[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Druckfluid betriebene Drehvorrichtung
für bspw. Druckluftwerkzeuge nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei einer derartigen aus der US-A-5 186 603 bekannten Drehvorrichtung bildet der
Schalter zumindest teilweise das hintere Gehäuseteil und ist gegenüber dem vorderen
Gehäuseteil und einem ihn aufnehmenden Gehäusedeckel über ein Gewinde verdrehbar.
Mit diesem Verdrehen wird die Druckfluidzuführung freigegeben oder verschlossen. Die
Bremseinrichtung ist federbelastet und wird beim Verschließen der Druckfluidzuführung
mit dem Verdrehen des Schalters auf den Rotor gedrückt.
[0003] Diese bekannte Drehvorrichtung ist konstruktiv relativ aufwendig und benötigt eine
Vielzahl von Bauteilen. Außerdem ist das Öffnen und Verschließen der Druckfluidzuführung
nicht mit einer einzigen Hand zu bewerkstelligen und daher unpraktisch und darüber
hinaus wegen der Vielzahl von notwendigen Umdrehungen zeitraubend.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Drehvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die mit weniger Bauteilen auskommt und die in einfacherer und schnellerer
Weise über einen Fluidschalter zum Stillstand gebracht werden kann.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einer Drehvorrichtung der genannten Art die im
Anspruch 1 angegebenen Merkmale vorgesehen.
[0006] Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen ist erreicht, dass der Schalter als einfacher
Schiebeschalter ausgebildet ist, der nicht nur im Einhandbetrieb sondern auch in sehr
schneller Weise zu betätigen ist. Durch die verschiebefeste Verbindung der Bremsscheibe
und des Schiebeschalters ist ohne weitere Bauteile ein unmittelbares Öffnen und Schließen
der Bremseinrichtung mittels des Schiebeschalters möglich.
[0007] Mit den Merkmalen nach Anspruch 2 ist eine verschiebefeste Führung für die Steuerstifte
erreicht. Gemäß den Merkmalen nach Anspruch 3 kann mit dem Abschalten und Abbremsen
des Rotors gleichzeitig eine Entlüftung stattfinden.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen hinsichtlich des Öffnens und Schließens des Druckfluidzuführkanales
mit Hilfe des Schiebeschalters ergeben sich aus den Merkmalen eines oder mehrerer
der Ansprüche 4 bis 6.
[0009] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen,
in der die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben und erläutert ist. Es zeigen:
- Figur 1
- in längsgeschnittener und abgebrochener Darstellung ein mit einer Drehvorrichtung
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung versehenes Druckluftwerkzeug
in ausgeschalteter und gebremster Stellung und
- Figur 2
- eine der Figur 1 entsprechende, abgebrochene Darstellung, jedoch in Betriebsstellung.
[0010] Das in der Zeichnung dargestellte Druckluftwerkzeug 10 besitzt eine Drehvorrichtung
11, die einen Rotor 12 bspw. in Form einer Turbine aufweist, der mit Druckluft beaufschlagbar
ist und dadurch in Drehung versetzbar ist. Die Zuführung von Druckluft ist mittels
eines Schiebeschalters 13 zu- und abschaltbar, wobei mit dem Abschalten von Druckluft
über den Schiebeschalter 13 gleichzeitig eine Bremseinrichtung 14 auf den Rotor 12
zur Wirkung kommt.
[0011] Das Druckluftwerkzeug 10 besitzt ein langgestrecktes Gehäuse 16, das eine mit dem
Rotor 12 drehfest verbundene Antriebswelle 18 umgibt, die an ihrem aus dem Gehäuse
16 herausragenden Ende mit einem Spannfutter 19 versehen ist. Die Antriebswelle 18
ist sowohl, am dem Rotor 12 nahen Bereich als auch am dem Rotor 12 fernen und dem
Spannfutter 19 nahen Bereich im Gehäuse 16 drehbar gelagert.
[0012] Ein vorderes Gehäuseteil 17 ist an seinem einem damit verbindbaren hinteren Gehäuseteil
21 zugewandten Ende 22 topfförmig ausgebildet. Das topfförmige Ende 22 ist von einem
Deckelteil 23 des hinteren Gehäuseteils 21 verschlossen. Der Deckelteil 23 ist von
einem Rohrteil 24 des hinteren Gehäuseteils 21 durchdrungen, welches Rohrteil 24 achsmittig
einen axialen Zuführkanal 26 für die Druckluft aufweist. Deckelteil 23 und Rohrteil
24 sind hier einstückig. Der Zuführkanal 26 mündet in den Turbinenrotor 12. Außerhalb
des Deckelteils 23 ist der Zuführkanal 26 im Rohrteil 24 unterbrochen. In die einander
zugewandten verschlossenen Enden 27 und 28 des Zuführkanals 26 münden mehrere jeweils
über den Umfang gleichmäßig verteilt angeordnete radiale Überströmkanäle 31 bzw. 32,
die vom Außenumfang des Rohrteils 24 ausgehen. Auf dem mit einem glatten zylindrischen
Außenumfang 29 versehenen Rohrteil 24, das mit einem Anschlußende 33 für einen Druckluftschlauchanschluß
versehen ist, ist ein hülsenförmiger Schieber 36 axial bewegbar. Der hülsenförmige
Schieber 36 dient als Schalter für das Zuführen und Absperren von über den Zuführkanal
26 zugeführter Druckluft zum Antreiben der Drehvorrichtung 11. Der Schieber 36 besitzt
eine innere Ringnut 37, die in der Lage ist, die radialen Überströmkanäle 31 und 32
der beiden verschlossenen Zuführkanalenden 27 und 28 miteinander zu verbinden. Die
Ringnut 37 besitzt deshalb gemäß der Figur 2 eine Breite, die dem Abstand der radialen
Überströmkanäle 31 und 32 entspricht, so dass in der zugeschalteten Lage des Schieberschalters
36 die Ausgangsöffnungen der radialen Überströmkanäle 31 und 32 durch die Ringnut
37 überdeckt und verbunden sind. Zu beiden Seiten der Ringnut 37 sind ein O-Ring 38
bzw. zwei O-Ringe 39 und 40 angeordnet, die in zugeschaltetem Zustand eine Leckage
nach außen verhindert und von denen der mittelbare O-Ring 40 im die Druckluftzufuhr
unterbrechenden Zustand des Schieberschalters 36 an einer Stelle zwischen den beiden
radialen Überströmkanälen 31 und 32 angeordnet ist (Figur 1). In dieser Position sind
die Überströmkanäle 31 nicht mit den Überströmkanälen 32 verbunden, so dass die Druckluftzufuhr
unterbrochen ist.
[0013] Der hülsenförmige Schieber 36 besitzt mehrere, bspw. drei gleichmäßig über den Umfang
verteilt angeordnete Steuerstifte 41, die sich in axialer Richtung erstrecken. Die
Steuerstifte 41 sind mit ihrem einen Ende in Sacklochbohrungen 42 des hülsenförmigen
Schiebers 36 festgehalten, durchdringen Führungsbohrungen 43 im Deckelteil 23 axial
bewegbar und sind an ihrem innerhalb des topfförmigen Endes 22 des vorderen Gehäuseteils
17 liegenden Ende mit einer Bremsscheibe 44 der Bremseinrichtung 14 verschiebefest
verbunden. Die Bremsscheibe 44, die mit einem ringförmigen Bremsbelag 46 bestückt
ist, ist auf dem dem Rotor 12 zugewandten inneren Ende des Rohrteils 24 axial bewegbar.
[0014] Mit Hilfe der axialen Steuerstifte 41 ist eine verschiebefeste Verbindung des Schiebers
36 mit der Bremsscheibe 44 vorgesehen, so dass dann, wenn der Schieberschalter 36
in einer die Druckluftzufuhr unterbrechenden Stellung (Figur 1) ist, die Bremsscheibe
44 mit ihrem Bremsbelag 46 gegen eine Ringstirn 47 des Rotors 12 drückt. Ist die Druckluftzufuhr
geöffnet, ist gemäß Figur 2 die Bremsscheibe 44 in einem axialen Abstand vom Rotor
12. Zur Entlüftung während des Betriebs ist der Deckelteil 23 ist außerdem mit axialen
Entlüftungsöffnungen 48 versehen.
[0015] Wenn auch die Drehvorrichtung 11 in Verbindung mit einem Druckluftwerkzeug 10 beschrieben
ist, versteht es sich, dass die Drehvorrichtung 11 auch in einem mit einem anderen
Druckfluid betriebenen Werkzeug eingesetzt werden kann.
1. Druckfluid betriebene Drehvorrichtung (11) für bspw. Druckluftwerkzeuge (10), mit
einem Gehäuse (16) und einem in einem vorderen Gehäuseteil (17) rotierbar angeordneten
Rotor (12), in dessen Turbinenteil das unter Druck stehende Fluid strömen kann, mit
einer Bremseinrichtung (14) und mit einem mit der Bremseinrichtung (14) in Wirkverbindung
stehenden Schalter (36) für das Druckfluid, der an einem hinteren Gehäuseteil (21)
im Zuge eines Druckfluid-Zuführkanals (26) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein das hintere Gehäuseteil (21) im Bereich des Zuführkanals (26) umgebender Schiebeschalter
(36) vorgesehen ist, der mit axial gerichteten Steuerstiften (41) versehen ist, die
mit einer Bremsscheibe (44) der Bremseinrichtung (14) verschiebefest verbunden sind.
2. Drehvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerstifte (41) in einem und durch einen Deckel (23) des Gehäuses (16) geführt
sind.
3. Drehvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäusedeckel (23) mit Entlüftungsöffnungen (48) versehen ist.
4. Drehvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuführkanal (26) im hinteren Gehäuseteil (21) unterbrochen und jedes Ende (27,
28) des Zuführkanals (26) mit im hinteren Gehäuseteil (21) angeordneten radialen Überströmkanälen
(31, 32) verbunden ist, deren Austrittsenden vom Schiebeschalter (36) überdeckbar
sind.
5. Drehvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiebeschalter (36) eine innere Druckfluid-Ringnut (37) aufweist, deren Breite
dem axialen Abstand der Überströmkanäle (31, 32) von den beiden Enden (27, 28) des
Zuführkanals (26) entspricht.
6. Drehvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zu beiden Seiten der Ringnut (37) im Schiebeschalter (36) Dichtungsringe (38, 39,
40) vorgesehen ist, von denen der mittlere Dichtungsring (40) die beiden Überströmkanäle
(31, 32) trennt.