Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Kraftstoffeinspritzeinrichtung für eine Brennkraftmaschine
nach der Gattung des Anspruchs 1.
[0002] Eine solche Kraftstoffeinspritzeinrichtung ist durch die EP 0 823 549 A2 bekannt.
Diese Kraftstoffeinspritzeinrichtung weist eine Steuerventileinrichtung mit zwei elektrisch
gesteuerten Steuerventilen auf. Die beiden Steuerventile werden durch einen einzigen
Elektromagneten gesteuert und weisen jeweils ein Steuerventilglied auf, das gegen
eine Rückstellkraft zwischen zwei Schaltstellungen bewegbar ist. Das Steuerventilglied
eines ersten Steuerventils weist als Teil des Elektromagneten einen Magnetanker auf,
der durch Bestromung einer Magnetspule des Elektromagneten bewegbar ist. Das Steuerventilglied
des zweiten Steuerventils ist mit dem Steuerventilglied des ersten Steuerventils über
eine Feder gekoppelt und wird bei entsprechender Bestromung der Magnetspule über diese
Kopplung durch das Steuerventilglied des ersten Steuerventils bewegt. Die Steuerventilglieder
der beiden Steuerventile müssen dabei koaxial hintereinander angeordnet sein, wodurch
die Steuerventileinrichtung eine große Baulänge aufweist.
Vorteile der Erfindung
[0003] Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzeinrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 hat demgegenüber den Vorteil, daß die Steuerventilglieder der Steuerventile beliebig
zueinander angeordnet werden können, so daß die Steuerventileinrichtung flexibel an
unterschiedliche Einbaubedingungen an der Kraftstoffeinspritzeinrichtung angepaßt
werden kann.
[0004] In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzeinrichtung angegeben. Durch die Weiterbildung
gemäß Anspruch 4 oder 5 kann die Steifigkeit der Kopplung zwischen den Steuerventilgliedern
gezielt eingestellt werden.
Zeichnung
[0005] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung
mit einer Steuerventileinrichtung für eine Brennkraftmaschine in schematischer Darstellung,
Figur 2 vergrößert die Steuerventileinrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
Figur 3 die Kraftstoffeinspritzeinrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
Figur 4 die Steuerventileinrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel und Figur
5 die Steuerventileinrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0006] In Figur 1 ist eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung für eine Brennkraftmaschine beispielsweise
eines Kraftfahrzeugs dargestellt. Die Kraftstoffeinspritzeinrichtung ist als sogenanntes
Pumpe-Düse-System oder Pumpe-Leitung-Düse-System ausgebildet und weist für jeden Zylinder
der Brennkraftmaschine jeweils eine Kraftstoffpumpe 10, ein Kraftstoffeinspritzventil
12 sowie eine das Kraftstoffeinspritzventil 12 mit der Kraftstoffpumpe 10 verbindende
Leitung 14 auf. Bei einem Pumpe-Düse-System sind die Kraftstoffpumpe 10 und das Kraftstoffeinspritzventil
12 zu einer Baueinheit zusammengefaßt und die Leitung 14 verläuft in dieser Baueinheit.
Bei einem Pumpe-Leitung-Düse-System sind die Kraftstoffpumpe 10 und das Kraftstoffeinspritzventil
12 voneinander getrennt angeordnet und die Leitung 14 verläuft beispielsweise in Form
einer Rohrleitung zwischen diesen Bauteilen. Die Kraftstoffpumpe 10 weist einen in
einem Zylinder 16 dicht geführten Pumpenkolben 18 auf, der durch einen Nocken 20 einer
Nockenwelle der Brennkraftmaschine gegen die Kraft einer Rückstellfeder 21 in einer
Hubbewegung angetrieben wird. Der Pumpenkolben 18 begrenzt im Zylinder 16 einen Pumpenarbeitsraum
22, in dem durch den Pumpenkolben 18 Kraftstoff unter Hochdruck verdichtet wird. Dem
Pumpenarbeitsraum 22 wird Kraftstoff aus einem Kraftstoffvorratsbehälter 24 zugeführt,
beispielsweise mittels einer nicht dargestellten Niederdruckpumpe.
[0007] Das Kraftstoffeinspritzventil 12 weist einen Ventilkörper 26 auf, der mehrteilig
ausgebildet sein kann, in dem ein kolbenförmiges Einspritzventilglied 28 in einer
Bohrung 30 längsverschiebbar geführt ist. Der Ventilkörper 26 weist an seinem dem
Brennraum des Zylinders der Brennkraftmaschine zugewandten Endbereich wenigstens eine,
vorzugsweise mehrere Einspritzöffnungen 32 auf. Das Einspritzventilglied 28 weist
an seinem dem Brennraum zugewandten Endbereich eine beispielsweise etwa kegelförmige
Dichtfläche 34 auf, die mit einem im Ventilkörper 26 ausgebildeten Ventilsitz 36 zusammenwirkt,
von dem oder nach dem die Einspritzöffnungen 32 abführen. Im Ventilkörper 26 ist zwischen
dem Einspritzventilglied 28 und der Bohrung 30 zum Ventilsitz 36 hin ein Ringraum
38 vorhanden, der durch eine radiale Erweiterung der Bohrung 30 in einen das Einspritzventilglied
28 umgebenden Druckraum 40 übergeht. Das Einspritzventilglied 28 weist im Bereich
des Druckraums 40 durch eine Querschnittsverringerung zum Brennraum hin eine Druckschulter
42 auf. Am dem Brennraum abgewandten Ende des Einspritzventilglieds 28 greift eine
vorgespannte Schließfeder 44 an, durch die das Einspritzventilglied 28 zum Ventilsitz
36 hin gedrückt wird. Die Schließfeder 44 ist in einem Federraum 46 des Ventilkörpers
26 angeordnet, der sich an die Bohrung 30 anschließt. An den Federraum 46 schließt
sich an dessen der Bohrung 30 abgewandtem Ende im Ventilkörper 26 eine weitere Bohrung
48 an, in der ein Kolben 50 dicht geführt ist. Der Kolben 50 kann mit dem Einspritzventilglied
28 verbunden sein oder der Kolben 50 kann sich alternativ auch an der Schließfeder
44 und somit mittelbar am Einspritzventilglied 28 abstützen. Der Kolben 50 begrenzt
mit seiner dem Federraum 46 abgewandten Stirnseite einen Steuerdruckraum 52 im Ventilkörper
26. Die Leitung 14 mündet in den Druckraum 40.
[0008] Die Kraftstoffeinspritzeinrichtung weist eine Steuerventileinrichtung 60 auf, die
vorzugsweise am Kraftstoffeinspritzventil 12 angeordnet ist und in Figur 2 gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Die Steuerventileinrichtung 60 weist ein
erstes elektrisch gesteuertes Steuerventil 62 und ein zweites elektrisch gesteuertes
Steuerventil 72 auf. Das erste Steuerventil 62 weist ein Steuerventilglied 63 auf,
das durch einen Aktor in Form eines Elektromagneten 64 gegen eine Rückstellkraft,
die durch eine Rückstellfeder 65 erzeugt wird, zwischen zwei Schaltstellungen bewegbar
ist. Der Elektromagnet 64 wird durch eine elektrische Steuereinrichtung 61 angesteuert.
Das Steuerventilglied 63 ist in einer Bohrung 66 eines Ventilkörpers der Steuerventileinrichtung
60 verschiebbar geführt. Das Steuerventilglied 63 weist durch eine Querschnittsverringerung
eine etwa kegelförmige Dichtfläche 67 auf, die mit einem durch eine entsprechende
Querschnittserweiterung der Bohrung 66 gebildeten etwa kegelförmigen Ventilsitz 68
zusammenwirkt. Mit dem Steuerventilglied 63 ist an dessen der Rückstellfeder 65 gegenüberliegendem
Endbereich ein flanschförmiger Magnetanker 69 des Elektromagneten 64 verbunden. Der
Elektromagnet 64 weist außerdem eine dem Magnetanker 69 axial gegenüberliegende feststehende
Magnetspule 70 auf. Das erste Steuerventil 62 kann als 2/2- oder 2/3-Wegeventil ausgebildet
sein.
[0009] Die Bohrung 66 ist an ihrem der Magnetspule 70 abgewandten Ende mit einem kraftstoffgefüllten
Koppelraum 71 verbunden. Die Stirnseite des Steuerventilglieds 63 bildet in der Bohrung
66 eine bewegliche Begrenzung des Koppelraums 71. Es kann vorgesehen sein, daß das
Steuerventilglied 63 mit seinem Endbereich aus der Bohrung 66 herausragt und in den
Koppelraum 71 eintaucht. Die Rückstellfeder 65 kann zwischen einer Wand des Koppelraums
71 und der Stirnseite des Steuerventilglieds 63 eingespannt sein. Bei der in Figur
1 dargestellten Ausbildung der Steuerventileinrichtung 60 befindet sich das erste
Steuerventil 62 durch die Kraft der Rückstellfeder 65 bei nicht bestromtem Elektromagneten
64 in einer geöffneten ersten Schaltstellung, in der die Dichtfläche 67 vom Ventilsitz
68 abgehoben ist. Zur Umschaltung des ersten Steuerventils 62 in seine geschlossene
zweite Schaltstellung wird der Elektromagnet 64 bestromt, so daß der Magnetanker 69
durch die Magnetspule 70 angezogen wird. Das Steuerventilglied 63 wird dabei axial
gegen die Kraft der Rückstellfeder 65 bewegt, bis es mit seiner Dichtfläche 67 am
Ventilsitz 68 anliegt. Bei der Bewegung des Steuerventilglieds 63 bewirkt dieses durch
die Verringerung des Volumens des Koppelraums 71 eine Erhöhung des Drucks im Koppelraum
71.
[0010] Das zweite Steuerventil 72 weist ein Steuerventilglied 73 auf, das in einer Bohrung
76 eines Ventilkörpers der Steuerventileinrichtung 60 gegen eine Rückstellkraft verschiebbar
geführt ist, die durch eine Rückstellfeder 75 erzeugt wird. Das Steuerventilglied
73 weist durch eine Querschnittsverringerung eine etwa kegelförmige Dichtfläche 77
auf, die mit einem durch eine entsprechende Querschnittserweiterung der Bohrung 76
gebildeten etwa kegelförmigen Ventilsitz 78 zusammenwirkt. Die der Rückstellfeder
75 abgewandte Stirnseite des Steuerventilglieds 73 ist vom Druck im Koppelraum 71
beaufschlagt. Der Endbereich des Steuerventilglieds 73 kann beispielsweise in den
Koppelraum 71 ragen. Wenn der Druck im Koppelraum 71 gering ist, so befindet sich
das zweite Steuerventil 72 in einer geöffneten ersten Schaltstellung, in der die Dichtfläche
77 vom Ventilsitz 78 abgehoben ist. Wenn durch das Steuerventilglied 63 des ersten
Steuerventils 62 der Druck im Koppelraum 71 ausreichend erhöht ist, so wird das Steuerventilglied
73 des zweiten Steuerventils 72 gegen die Kraft der Rückstellfeder 75 bewegt und das
zweite Steuerventil 72 in eine geschlossene zweite Schaltstellung umgeschaltet, in
der dessen Steuerventilglied 73 mit seiner Dichtfläche 77 am Ventilsitz 78 anliegt.
Das zweite Steuerventil 72 ist als 2/2-Wegeventil ausgebildet.
[0011] Abweichend zum vorstehend beschriebenen kann auch vorgesehen sein, daß sich das erste
Steuerventil 62 in nicht bestromtem Zustand des Elektromagneten 64 in einer ersten
geschlossenen Schaltstellung befindet und durch Bestromung des Elektromagneten 64
in seine zweite geschlossene Schaltstellung umgeschaltet wird. Weiterhin kann vorgesehen
sein, daß sich das zweite Steuerventil 72 in nicht bestromtem Zustand des Elektromagneten
64 und damit drucklosem Koppelraum 71 in einer ersten geschlossenen Schaltstellung
befindet und durch Bestromung des Elektromagneten 64 und damit Druckerhöhung im Koppelraum
71 in seine zweite geöffnete Schaltstellung umgeschaltet wird.
[0012] Es kann weiterhin vorgesehen sein, daß der Elektromagnet 64 mit unterschiedlicher
Stromstärke abgesteuert werden kann, wobei das Steuerventilglied 63 des ersten Steuerventils
62 ausgehend von einer ersten Schaltstellung bei unbestromtem Elektromagneten 64 bei
Bestromung mit einer ersten Stromstärke in eine zweite Schaltstellung bewegt wird
und bei Bestromung mit einer zweiten höheren Stromstärke in eine dritte Schaltstellung
bewegt wird. Entsprechend werden durch das Steuerventilglied 63 des ersten Steuerventils
62 im Koppelraum 71 zwei unterschiedliche Druckniveaus eingestellt. Es ist dabei vorgesehen,
daß das zweite Steuerventil 72 bereits bei Erreichen eines ersten Druckniveaus im
Koppelraum 71 in seine zweite Schaltstellung umgeschaltet wird. Die Steifigkeit der
Kopplung zwischen dem ersten Steueventil 62 und dem zweiten Steuerventil 72 über den
Koppelraum 71 kann nach der Gleichung c = E A/V ermittelt werden, wobei E der Elastizitätsmodul
des Kraftstoffs im Koppelraum 71 ist, A die Querschnittsfläche des Steuerventilglieds
63 des ersten Steuerventils 62 ist und V das Volumen des Koppelraums 71 ist.
[0013] Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführung der Kraftstoffeinspritzeinrichtung wird
durch das zweite Steuerventil 72 der Steuerventileinrichtung 60 zumindest mittelbar
eine Verbindung des Pumpenarbeitsraums 22 mit einem Entlastungsraum gesteuert, als
der beispielsweise der Kraftstoffvorratsbehälter 24 dienen kann. Durch das zweite
Steuerventil 72 kann direkt die Verbindung des Pumpenarbeitsraums 22 oder die Verbindung
der Leitung 14 oder die Verbindung des Druckraums 40 mit dem Kraftstoffvorratsbehälter
24 gesteuert werden. Wenn sich das zweite Steuerventil 72 in seiner geöffneten Schaltstellung
befindet, in der die Verbindung zum Kraftstoffvorratsbehälter 24 geöffnet ist, so
kann sich im Pumpenarbeitsraum 22, der Leitung 14 und dem Druckraum 40 kein Hochdruck
aufbauen. Wenn das zweite Steuerventil 72 in seine geschlossene Schaltstellung umgeschaltet
ist, in der die Verbindung zum Kraftstoffvorratsbehälter 24 getrennt ist, so kann
sich im Pumpenarbeitsraum 22, der Leitung 14 und dem Druckraum 40 Hochdruck entsprechend
dem Profil des den Pumpenkolben 18 antreibenden Nockens 20 aufbauen.
[0014] Durch das erste Steuerventil 62 der Steuerventileinrichtung 60 wird der Druck im
Steuerdruckraum 52 des Kraftstoffeinspritzventils 12 gesteuert. Hierzu wird durch
das erste Steuerventil 62 beispielsweise eine Verbindung des Steuerdruckraums 52 zumindest
mittelbar mit dem Pumpenarbeitsraum 22 gesteuert. In der Verbindung des Steuerdruckraums
52 mit dem Pumpenarbeitsraum 22 kann eine Drosselstelle 57 vorgesehen sein. Der Steuerdruckraum
52 ist dabei ständig zumindest mittelbar mit einem Entlastungsraum verbunden, als
der der Kraftstoffvorratsbehälter 24 dienen kann. In der Verbindung zwischen dem Steuerdruckraum
52 und dem Entlastungsraum 24 kann eine weitere Drosselstelle 59 vorgesehen sein.
Bei nicht bestromtem Elektromagneten 64 befindet sich das erste Steuerventil 62 in
einer ersten geöffneten Schaltstellung, in der die Verbindung des Steuerdruckraums
52 mit dem Pumpenarbeitsraum 22 geöffnet ist und sich somit im Steuerdruckraum 52
derselbe Druck wie im Pumpenarbeitsraum 22 herrscht. Das zweite Steuerventil 72 befindet
sich bei nicht bestromtem Elektromagneten 64 in seiner geöffneten Stellung, so daß
der Pumpenarbeitsraum 22 mit dem Entlastungsraum 24 verbunden ist. Zum Beginn der
Kraftstoffeinspritzung, beispielsweise für eine Voreinspritzung, wird das erste Steuerventil
62 in eine dritte, geschlossene Stellung gebracht, so daß das zweite Steuerventil
72 wegen der Druckerhöhung im Koppelraum 71 in seine geschlossene Stellung umschaltet.
Der Pumpenarbeitsraum 22 ist dann vom Kraftstoffvorratsbehälter 24 getrennt, so daß
sich im Pumpenarbeitsraum 22 und im Druckraum 40 Hochdruck aufbaut und das Kraftstoffeinspritzventil
12 öffnet. Durch das geschlossene erste Steuerventil 62 ist der Steuerdruckraum 52
vom Pumpenarbeitsraum 22 getrennt, so daß in diesem kein Hochdruck herrscht, da der
Steuerdruckraum 52 zum Entlastungsraum 24 druckentlastet ist. Zur Beendigung der Voreinspritzung
wird das erste Steuerventil 62 in eine zweite, geöffnete geschlossene Stellung umgeschaltet,
in der die Verbindung des Steuerdruckraums 52 mit dem Pumpenarbeitsraum 22 geöffnet
ist, so daß sich im Steuerdruckraum 52 Hochdruck aufbaut und das Kraftstoffeinspritzventil
12 schließt. Das zweite Steuerventil 72 bleibt dabei in seiner geschlossenen Stellung,
so daß der Pumpenarbeitsraum 22 vom Entlastungsraum 24 getrennt ist. Infolge des Hochdrucks
im Steuerdruckraum 52 schließt das Kraftstoffeinspritzventil 12, da dieser zumindest
mittelbar über den Kolben 50 bzw. die Schließfeder auf das Einspritzventilglied 28
wirkt und dieses mit seiner Dichtfläche 34 gegen den Ventilsitz 36 drückt auch wenn
im Druckraum 40 weiterhin Hochdruck herrscht. Für eine weitere Einspritzung, insbesondere
eine Haupteinspritzung, wird das erste Steuerventil 62 wieder in seine dritte, geschlossene
Stellung gebracht, so daß der Steuerdruckraum 52 druckentlastet ist und das Kraftstoffeinspritzventil
12 öffnet. Zur Beendigung der Haupteinspritzung wird das erste Steuerventil 62 wieder
in seine geöffnete zweite Stellung gebracht, während das zweite Steuerventil 62 geschlossen
bleibt, so daß das Kraftstoffeinspritzventil 12 infolge des Hochdrucks im Steuerdruckraum
52 schließt. Für eine Nacheinspritzung wird das erste Steuerventil 62 nochmals in
seine dritte, geschlossene Stellung gebracht, so daß der Steuerdruckraum 52 wieder
druckentlastet ist und das Kraftstoffeinspritzventil 12 öffnet. Zur Beendigung der
Nacheinspritzung wird das erste Steuerventil 62 in seine erste geöffnete Stellung
gebracht und das zweite Steuerventil 72 wird ebenfalls in seine geöffnete Stellung
gebracht.
[0015] In Figur 3 ist die Kraftstoffeinspritzeinrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei dem der Aufbau der Steuerventileinrichtung 60 gleich wie beim ersten
Ausführungsbeispiel ist. Das erste Steuerventil 62 wird durch einen Elektormagneten
64 gesteuert. Durch das erste Steuerventil 62 wird zumindest mittelbar eine Verbindung
des Pumpenarbeitsraums 22 mit dem Kraftstoffvorratsbehälter 24 als Entlastungsraum
gesteuert, wobei in dieser Verbindung wenigstens eine Drosselstelle 58 vorgesehen
ist. Durch das zweite Steuerventil 72 wird abweichend vom ersten Ausführungsbeispiel
ebenfalls zumindest mittelbar eine Verbindung des Pumpenarbeitsraums 22 mit dem Kraftstoffvorratsbehälter
24 als Entlastungsraum gesteuert. Durch das erste Steuerventil 62 wird somit eine
gedrosselte Verbindung des Pumpenarbeitsraums 22 mit dem Kraftstoffvorratsbehälter
24 gesteuert und durch das zweite Steuerventil 72 wird eine ungedrosselte Verbindung
des Pumpenarbeitsraums 22 mit dem Kraftstoffvorratsbehälter 24 gesteuert. Wenn keine
Kraftstoffeinspritzung erfolgen soll, so befindet sich das erste Steuerventil 62 in
seiner Schaltstellung, in der die gedrosselte Verbindung des Pumpenarbeitsraums 22
mit dem Kraftstoffvorratsbehälter 24 geöffnet ist und das zweite Steuerventil 72 befindet
sich in seiner Schaltstellung, in der die ungedrosselte Verbindung des Pumpenarbeitsraums
22 mit dem Kraftstoffvorratsbehälter 24 geöffnet ist. Zum Beginn der Kraftstoffeinspritzung
wird das erste Steuerventil 62 in eine Schaltstellung gebracht, in der die gedrosselte
Verbindung des Pumpenarbeitsraums 22 mit dem Kraftstoffvorratsbehälter 24 weiterhin
geöffnet ist, jedoch das zweite Steuerventil 72 durch die Druckerhöhung im Koppelraum
71 in eine zweite Schaltstellung gebracht wird, in der die ungedrosselte Verbindung
des Pumpenarbeitsraums 22 mit dem Kraftstoffvorratsbehälter 24 getrennt ist. Infolge
der gedrosselten Verbindung des Pumpenarbeitsraums 22 mit dem Kraftstoffvorratsbehälter
24 kann sich im Pumpenarbeitsraum 22 nicht der volle Hochdruck aufbauen, so daß die
Kraftstoffeinspritzung mit relativ geringem Druck beginnt. Mit zeitlicher Verzögerung
wird das erste Steuerventil 62 in eine dritte Schaltstellung gebracht, in der die
gedrosselte Verbindung des Pumpenarbeitsraums 22 mit dem Kraftstoffvorratsbehälter
24 getrennt ist, während das zweite Steuerventil 72 in seiner geschlossenen Stellung
verbleibt. Das bei der Umschaltung des ersten Steuerventils 62 in seine dritte Schaltstellung
verdrängte Volumen wird im Koppelraum 71 komprimiert. Der Pumpenarbeitsraum 22 ist
dann ganz vom Kraftstoffvorratsbehälter 24 getrennt und im Pumpenarbeitsraum 22 baut
sich Hochdruck entsprechend dem Profil des Nockens 20 auf und die Kraftstoffeinspritzung
erfolgt mit hohem Druck. Die Anordnung der Steuerventile 62,72 kann auch umgekehrt
wie vorstehend beschrieben sein, so daß durch das erste Steuerventil 62 die ungedrosselte
Verbindung gesteuert wird und durch das zweite Steuerventil 72 die gedrosselte Verbindung
gesteuert wird.
[0016] In Figur 4 ist die Steuerventileinrichtung 160 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei dem nachfolgend im wesentlichen nur die vom ersten Ausführungsbeispiel
abweichenden Merkmale erläutert werden. Das Steuerventilglied 163 des ersten Steuerventils
162 steuert hierbei nicht direkt den Druck im Koppelraum 171, sondern das Steuerventilglied
163 ist über ein federndes Element 180 beispielsweise in Form einer Feder mit einem
Steuerkolben 182 gekoppelt, der den Koppelraum 171 begrenzt. Der Steuerkolben 182
stützt sich über eine Rückstellfeder 165 im Koppelraum 171 ab. Wenn das Steuerventilglied
163 durch Bestromung des Elektormagneten 164 bewegt wird, so führt dies nicht direkt
zu einer Erhöhung des Drucks im Koppelraum 171 sondern es wird zunächst die Feder
180 komprimiert. Erst wenn sich das Steuerventilglied 163 so weit bewegt hat, daß
die Kraft der Feder 182 geringer ist als die Kraft der Rückstellfeder 165 wird der
Steuerkolben 182 gegen die Kraft der Rückstellfeder 165 mitbewegt und der Druck im
Koppelraum 171 erhöht, so daß auch das zweite Steuerventil 172 umgeschaltet wird.
Das zweite Steuerventil 172 ist gleich wie beim ersten Ausführungsbeispiel ausgebildet.
[0017] In Figur 5 ist die Steuerventileinrichtung 260 gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei dem nachfolgend im wesentlichen nur die vom ersten Ausführungsbeispiel
abweichenden Merkmale erläutert werden. Das Steuerventilglied 273 des zweiten Steuerventils
272 ist dabei nicht direkt vom Druck im Koppelraum 271 beaufschlagt sondern ein Steuerkolben
282, der über ein federndes Element 280 beispielsweise in Form einer Feder mit dem
Steuerventilglied 273 gekoppelt ist. Wenn das Steuerventilglied 263 des ersten Steuerventils
262 durch Bestromung des Elektormagneten 264 bewegt wird, so führt dies nicht direkt
zu einer Bewegung des Steuerventilglieds 273 des zweiten Steuerventils 272 sondern
zunächst zu einer Bewegung des Steuerkolbens 282, bei der die Feder 280 komprimiert
wird. Erst wenn sich der Steuerkolben 282 so weit bewegt hat, daß die Kraft der Feder
282 geringer ist als die Kraft der Rückstellfeder 275 wird das Steuerventilglied 273
gegen die Kraft der Rückstellfeder 275 mitbewegt, so daß auch das zweite Steuerventil
272 umgeschaltet wird. Das erste Steuerventil 262 ist gleich wie beim ersten oder
zweiten Ausführungsbeispiel ausgebildet.
[0018] Durch die beim zweiten und dritten Ausführungsbeispiel vorgesehene Feder 182 bzw.
282 kann die Steifigkeit der Kopplung zwischen dem Steuerventilglied 163 bzw. 263
des ersten Steuerventils 162 bzw. 262 und dem Steuerventilglied 173 bzw. 273 des zweiten
Steuerventils 172 bzw. 272 gezielt eingestellt werden, ohne daß das Volumen des Koppelraums
171 bzw. 271 sehr groß gewählt werden muß.
[0019] Durch die Steuerventileinrichtung 60,160,260 können auch beliebige andere Verbindungen
einer Kraftstoffeinspritzeinrichtung gesteuert werden als die vorstehend erläuterten
Verbindungen des Pumpenarbeitsraums 22 mit dem Kraftstoffvorratsbehälters 24 und die
Verbindung des Steuerdruckraums 52 mit dem Pumpenarbeitsraum 22 oder dem Kraftstoffvorratsbehälter
24.
1. Kraftstoffeinspritzeinrichtung für eine Brennkraftmaschine mit einer Steuerventileinrichtung
(60;160;260), die wenigstens zwei elektrisch gesteuerte Steuerventile (62,72;162,172;262,272)
aufweist, die durch einen einzigen elektromagnetischen Aktor (64;164;264) gesteuert
werden und die jeweils ein Steuerventilglied (63,73;163,173;263,273) aufweisen, das
gegen eine Rückstellkraft zwischen wenigstens zwei Schaltstellungen bewegbar ist,
wobei das Steuerventilglied (63;163;263) eines ersten Steuerventils (62;162;262) durch
den Aktor (64;164;264) bewegbar ist und das Steuerventilglied (73;173;273) wenigstens
eines zweiten Steuerventils (72;172;272) zumindest mittelbar durch das Steuerventilglied
(63;163;263) des ersten Steuerventils (62;162;262) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Steuerventilglied (63;163;263) des ersten Steuerventils (62;162;262) zumindest
mittelbar ein kraftstoffgefüllter Koppelraum (71;171;271) begrenzt wird, wobei bei
der Schaltbewegung des Steuerventilglieds (63;163;263) der Druck im Steuerdruckraum
(71;171;271) verändert wird und daß das Steuerventilglied (73;173;273) des zweiten
Steuerventils (72;172;272) zumindest mittelbar vom Druck im Koppelraum (71;171;271)
beaufschlagt ist und durch die im Koppelraum (71;171;271) erfolgende Druckänderung
zwischen seinen wenigstens zwei Schaltstellungen bewegbar ist.
2. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerventilglieder (63,73;163,173;263,273) der Steuerventile (62,72;162,172;262,272)
nebeneinander angeordnet sind.
3. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Koppelraum (71;171;271) ein derart großes Volumen aufweist, daß dieses durch
Komprimierung eine Schaltbewegung des Steuerventilglieds (63) des ersten Steuerventils
(62) unabhängig von einer Schaltbewegung des Steuerventilglieds (73) des zweiten Steuerventils
(72) ermöglicht.
4. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventilglied (163) des ersten Steuerventils (162) über ein federndes Element
(180) mit einem beweglichen Steuerkolben (182) gekoppelt ist, durch den der Koppelraum
(171) begrenzt wird.
5. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventilglied (273) des zweiten Steuerventils (272) über ein federndes Element
(280) mit einem beweglichen Steuerkolben (282) gekoppelt ist, der vom Druck im Koppelraum
(271) beaufschlagt ist.
6. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eines der Steuerventile (62,72;162,172;262,272) als 2/2- oder 2/3-Wegeventil
ausgebildet ist.
7. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß diese eine Kraftstoffpumpe (10) für jeden Zylinder der Brennkraftmaschine aufweist,
die einen durch die Brennkraftmaschine in einer Hubbewegung angetriebenen Pumpenkolben
(18) aufweist, der einen Pumpenarbeitsraum (22) begrenzt, welcher mit einem an der
Brennkraftmaschine angeordneten Kraftstoffeinspritzventil (12) verbunden ist, das
ein Einspritzventilglied (28) aufweist, durch das wenigstens eine Einspritzöffnung
(32) gesteuert wird und das durch den im Pumpenarbeitsraum (22) erzeugten Druck gegen
eine Schließkraft in Öffnungsrichtung (29) bewegbar ist, daß durch eines der Steuerventile
(62,72;162,172;262,272) zumindest mittelbar eine Verbindung des Pumpenarbeitsraums
(22) mit einem Entlastungsraum (24) gesteuert wird und daß durch ein anderes der Steuerventile
(62,72;162,172;262,272) der in einem Steuerdruckraum (52) des Kraftstoffeinspritzventil
(12) herrschende Druck gesteuert wird, durch den das Einspritzventilglied (28) zumindest
mittelbar in Schließrichtung beaufschlagt ist.
8. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß diese eine Kraftstoffpumpe (10) für jeden Zylinder der Brennkraftmaschine aufweist,
die einen durch die Brennkraftmaschine in einer Hubbewegung angetriebenen Pumpenkolben
(18) aufweist, der einen Pumpenarbeitsraum (22) begrenzt, welcher mit einem an der
Brennkraftmaschine angeordneten Kraftstoffeinspritzventil (12) verbunden ist, das
ein Einspritzventilglied (28) aufweist, durch das wenigstens eine Einspritzöffnung
(32) gesteuert wird und das durch den im Pumpenarbeitsraum (22) erzeugten Druck gegen
eine Schließkraft in Öffnungsrichtung (29) bewegbar ist, daß durch eines der Steuerventile
(62,72;162,172;262,272) zumindest mittelbar eine ungedrosselte Verbindung des Pumpenarbeitsraums
(22) mit einem Entlastungsraum (24) gesteuert wird und daß durch ein anderes der Steuerventile
(62,72;162,172;262,272) zumindest mittelbar eine gedrosselte Verbindung des Pumpenarbeitsraums
(22) mit einem Entlastungsraum (24) gesteuert wird.