[0001] Die Erfindung betrifft ein System zum Befestigen von feuerfesten Platten an Kesselrohrwänden
               insbesondere von Dampferzeugern und Verbrennungsanlagen, wobei die Platten an metallenen
               Rohrstegen gehalten sind, die zwischen den Rohren befestigt insbesondere angeschweißt
               sind.
 
            [0002] Es ist bekannt, feuerfeste Rohrschutzplatten an Kesselrohrwänden dadurch zu befestigen,
               dass die Platten einander überdecken, so dass es äußerst schwierig war, einzelne Platten
               zu ersetzen. Ferner neigten bisherige Plattensysteme dazu, sich dachziegelartig aufzuschieben.
               Darüber hinaus ist es bekannt, an den zwischen den Rohren befestigten Stegen Halteeisen
               anzuschweißen, die schräg nach oben ragen, um die Platten mit rückseitigen Ausnehmungen
               auf diese Halteeisen hängen zu können. Der hierdurch gegebene Halt hat sich als nicht
               ausreichend erwiesen. Auch ist die Befestigung der Halteeisen an den Stegen arbeitsaufwendig.
 
            [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Befestigungssystem der eingangs genannten Art so
               zu verbessern, dass bei einfacher Herstellung ein sicherer Halt gegeben ist und die
               Platten einzeln bei geringem Aufwand austauschbar sind.
 
            [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in oder an den Rohrstegen
               metallene Bolzen insbesondere waagerecht befestigt sind, die nach vorne über die Rohre
               hinausragen und jeweils in einer rückseitigen Sackbohrung der Platte formschlüssig
               einliegen.
 
            [0005] Durch eine solche Bolzenbefestigung ist jede Platte bei Reparaturen einzeln austauschbar,
               ohne dass Nachbarplatten bewegt oder beschädigt werden müssen. Die Rohre sind sicher
               geschützt, da die Platten an ihrer Vorderseite keine Öffnungen aufweisen und damit
               vorderseitig unversehrt sind. Die Vorderseite ist nicht durch Halteelemente durchbrochen,
               um dort nachträglich abgedichtet zu werden, so dass ein zusätzlicher Verschleiß bei
               großer Hitze und korrosiver Kesselatmosphäre verhindert wird. Ferner sind Herstellung
               und Montage der Bolzen und Platten einfach und leicht durchführbar.
 
            [0006] Eine sichere und einfache Befestigung wird dadurch geschaffen, dass das in der Sackbohrung
               einliegende vordere Ende des Bolzens in zwei oder mehr federnde Finger aufgeteilt
               ist, die in einer inneren Erweiterung der Sackbohrung eingerastet liegen.
 
            [0007] Ein besonders sicherer Halt ist gegeben, wenn zumindest das in der Sackbohrung einliegende
               vordere Ende des Bolzens einen nach vorne zur Platte hin sich öffnenden inneren Hohlraum
               insbesondere zwischen den Fingern aufweist, der durch Mörtel oder Kitt ausfüllbar
               ist. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn die Außenseite des vorderen Endes
               des Bolzens im Bereich der Finger im Durchmesser sich nach vorne hin insbesondere
               konisch verjüngt.
 
            [0008] Eine einfache Befestigung der Bolzen an den Stegen wird erreicht, wenn das rückseitige
               Ende des Bolzens in einer Bohrung des Rohrsteges befestigt insbesondere geschweißt
               einliegt. Besonders wirtschaftlich ist es, wenn die Bolzen in den Steg eingeschossen
               werden. Hierdurch wird eine besonders schnelle Montage erreicht.
 
            [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
               im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
               
               
                  - Fig. 1
- die Rückansicht einer Platte,
- Fig. 2
- einen senkrechten Schnitt durch die Platte nach II - II in Fig. 1,
- Fig. 3
- einen waagerechten Schnitt durch die Platte nach III - III in Fig. 1,
- Fig. 4
- das Teil X in Fig. 2 in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 5
- einen axialen Schnitt durch den Bolzen,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht des Bolzens,
- Fig. 7
- einen Querschnitt durch den Bolzen im vorderen Bereich.
 
            [0010] Eine Kesselrohrwand weist zahlreiche senkrechte Rohre 1 auf, die in gleichen Abständen
               nebeneinander angeordnet sind, wobei die Rohre durch Rohrstege 2 miteinander verbunden
               sind. Die metallenen Rohrstäbe 2 sind an den Rohren 1 angeformt oder angeschweißt
               und liegen in einer Ebene, die auch durch die Rohrachsen verläuft.
 
            [0011] Mittig zwischen zwei Rohren 1 sind in an den Stegen 2 metallene Bolzen 3 befestigt.
               Hierzu werden die Bolzen 3 entweder auf die Rohrstege 2 mit ihren rückseitigen Enden
               4 aufgeschweißt oder in nicht dargestellten Bohrungen in den Stegen 2 befestigt. Hierbei
               liegen die Bolzen 3 mittig zwischen zwei Rohren 1. Alternativ können aber auch die
               metallenen Bolzen 3 mit ihren rückseitigen Enden 4 in die Stege 2 eingeschossen werden.
 
            [0012] Die Bolzen 3 ragen über die Vorderseite der Rohre 1 hinaus und liegen mit ihrem vorderen
               Ende 5 in waagerechten Sackbohrungen 6 ein, die sich zur Rückseite einer feuerfesten
               Keramikplatte 7 öffnen. Hierbei wird unter einer "Sackbohrung" eine achssymmetrische
               Öffnung verstanden, die nicht durch ein Bohren, sondern während des Formens der Platte
               aus keramischem Material hergestellt wird.
 
            [0013] Die Sackbohrung 6 besitzt an ihrem inneren Ende eine innere Erweiterung 8, so dass
               ihr Durchmesser am inneren Ende größer ist als im übrigen Bereich.
 
            [0014] Das vordere Ende 5 des Bolzens 3 ist außen entsprechend der inneren Erweiterung 8
               geformt. Hierbei verjüngt sich das vordere Ende 5, wobei diese konische Verjüngung
               9 beim Eindringen in die Bohrung 6 am äußeren Bohrungsrand auf eine konische Fläche
               10 trifft, durch die das untere Ende 5 zusammendrückbar ist. Hierzu ist das vordere
               Ende 5 des Bolzens 3 in einzelne Finger 11 aufgeteilt, die sich achsparallel zur Bolzenachse
               12 erstrecken. Zur Schaffung dieser Finger 11 besitzt das vordere Ende 5 einen koaxialen
               inneren Hohlraum in Form einer Sackbohrung, die sich zum vorderen Ende 5 hin öffnet.
               Die hierdurch entstandene zylindrische Außenwand des Bolzens 3 ist durch mehrere Längseinschnitte
               14 in die Finger 11 aufgeteilt. In Fig. 7 sind acht Finger 11 dargestellt. Diese Anzahl
               kann aber auch größer oder kleiner sein.
 
            [0015] Ehe die Platten 7 auf die Rohrwand aufgesetzt werden, wird jede Platte rückseitig
               mit Mörtel bedeckt. Dieser Mörtel dringt auch in die Sackbohrung 6 ein, so dass beim
               Aufsetzen der Platte auf den Bolzen 3 der Mörtel in dem inneren Hohlraum 13 des Bolzens
               dringt und damit nach dem Einschnappen des vorderen Endes 5 in die Erweiterung 8 der
               Mörtel aushärtet und damit verhindert, dass die Finger 11 sich wieder nach innen bewegen
               können. Somit ist ein besonders sicherer Halt der Platten 7 an den Bolzen 3 und damit
               an der Rohrwand gegeben. Die Bolzen sind damit Dübel, die in die Sacköffnung 6 der
               Platte eindringen, einrasten und durch die innere erhärtete Mörtelfüllung gegen ein
               Herausziehen gesichert sind.
 
          
         
            
            1. System zum Befestigen von feuerfesten Platten (7) an Kesselrohrwänden insbesondere
               von Dampferzeugern und Verbrennungsanlagen, wobei die Platten an metallenen Rohrstegen
               (2) gehalten sind, die zwischen den Rohren (1) befestigt insbesondere angeschweißt
               sind, dadurch gekennzeichnet, dass in oder an den Rohrstegen (2) metallene Bolzen (3) insbesondere waagerecht befestigt
               sind, die nach vorne über die Rohre (1) hinausragen und jeweils in einer rückseitigen
               Sackbohrung (6) der Platte (7) formschlüssig einliegen.
 
            2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Sackbohrung (6) einliegende vordere Ende des Bolzens (3) in zwei oder
               mehr federnde Finger (11) aufgeteilt ist, die in einer inneren Erweiterung (8) der
               Sackbohrung (6) eingerastet liegen.
 
            3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das in der Sackbohrung (6) einliegende vordere Ende (5) des Bolzens (3)
               einen nach vorne zur Platte (7) hin sich öffnenden inneren Hohlraum (13) insbesondere
               zwischen den Fingern (11) aufweist, der durch Mörtel oder Kitt ausfüllbar ist.
 
            4. Sackbohrung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseite (9) des vorderen Endes (5) des Bolzens (3) im Bereich der Finger (11)
               im Durchmesser sich nach vorne hin insbesondere konisch verjüngt.
 
            5. System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das rückseitige Ende (4) des Bolzens (3) in einer Bohrung des Rohrsteges (2) befestigt
               insbesondere geschweißt einliegt.
 
            6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (3) in den Steg (2) eingeschossen ist.
 
            7. System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenräume zwischen der Rückseite der Platten (7) und der Vorderseite der
               Rohrwand (1, 2) durch Mörtel ausgefüllt ist.