(19)
(11) EP 1 236 954 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.09.2002  Patentblatt  2002/36

(21) Anmeldenummer: 01105168.7

(22) Anmeldetag:  02.03.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F22B 37/10, F23M 5/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Karrena GmbH
40885 Ratingen-Lintorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Van Waasen, Uwe
    40885 Ratingen-Lintorf (DE)
  • Wizckowiak, Jürgen
    46049 Oberhausen (DE)

(74) Vertreter: COHAUSZ DAWIDOWICZ HANNIG & PARTNER 
Patentanwälte Schumannstrasse 97-99
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Platten an Kesselrohrwänden


(57) Die Erfindung betrifft ein System zum Befestigen von feuerfesten Platten (7) an Kesselrohrwänden (1) insbesondere von Dampferzeugern und Verbrennungsanlagen, wobei die Platten (7) an metallenen Rohrstegen (2) gehalten sind, die zwischen den Rohren befestigt insbesondere angeschweißt sind. In oder an den Rohrstegen (2) sind metallene Bolzen (3) insbesondere waagerecht befestigt, die nach vorne über die Rohre hinausragen und jeweils in einer rückseitigen Sackbohrung (6) der Platte (7) formschlüssig einliegen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein System zum Befestigen von feuerfesten Platten an Kesselrohrwänden insbesondere von Dampferzeugern und Verbrennungsanlagen, wobei die Platten an metallenen Rohrstegen gehalten sind, die zwischen den Rohren befestigt insbesondere angeschweißt sind.

[0002] Es ist bekannt, feuerfeste Rohrschutzplatten an Kesselrohrwänden dadurch zu befestigen, dass die Platten einander überdecken, so dass es äußerst schwierig war, einzelne Platten zu ersetzen. Ferner neigten bisherige Plattensysteme dazu, sich dachziegelartig aufzuschieben. Darüber hinaus ist es bekannt, an den zwischen den Rohren befestigten Stegen Halteeisen anzuschweißen, die schräg nach oben ragen, um die Platten mit rückseitigen Ausnehmungen auf diese Halteeisen hängen zu können. Der hierdurch gegebene Halt hat sich als nicht ausreichend erwiesen. Auch ist die Befestigung der Halteeisen an den Stegen arbeitsaufwendig.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Befestigungssystem der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass bei einfacher Herstellung ein sicherer Halt gegeben ist und die Platten einzeln bei geringem Aufwand austauschbar sind.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in oder an den Rohrstegen metallene Bolzen insbesondere waagerecht befestigt sind, die nach vorne über die Rohre hinausragen und jeweils in einer rückseitigen Sackbohrung der Platte formschlüssig einliegen.

[0005] Durch eine solche Bolzenbefestigung ist jede Platte bei Reparaturen einzeln austauschbar, ohne dass Nachbarplatten bewegt oder beschädigt werden müssen. Die Rohre sind sicher geschützt, da die Platten an ihrer Vorderseite keine Öffnungen aufweisen und damit vorderseitig unversehrt sind. Die Vorderseite ist nicht durch Halteelemente durchbrochen, um dort nachträglich abgedichtet zu werden, so dass ein zusätzlicher Verschleiß bei großer Hitze und korrosiver Kesselatmosphäre verhindert wird. Ferner sind Herstellung und Montage der Bolzen und Platten einfach und leicht durchführbar.

[0006] Eine sichere und einfache Befestigung wird dadurch geschaffen, dass das in der Sackbohrung einliegende vordere Ende des Bolzens in zwei oder mehr federnde Finger aufgeteilt ist, die in einer inneren Erweiterung der Sackbohrung eingerastet liegen.

[0007] Ein besonders sicherer Halt ist gegeben, wenn zumindest das in der Sackbohrung einliegende vordere Ende des Bolzens einen nach vorne zur Platte hin sich öffnenden inneren Hohlraum insbesondere zwischen den Fingern aufweist, der durch Mörtel oder Kitt ausfüllbar ist. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn die Außenseite des vorderen Endes des Bolzens im Bereich der Finger im Durchmesser sich nach vorne hin insbesondere konisch verjüngt.

[0008] Eine einfache Befestigung der Bolzen an den Stegen wird erreicht, wenn das rückseitige Ende des Bolzens in einer Bohrung des Rohrsteges befestigt insbesondere geschweißt einliegt. Besonders wirtschaftlich ist es, wenn die Bolzen in den Steg eingeschossen werden. Hierdurch wird eine besonders schnelle Montage erreicht.

[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1
die Rückansicht einer Platte,
Fig. 2
einen senkrechten Schnitt durch die Platte nach II - II in Fig. 1,
Fig. 3
einen waagerechten Schnitt durch die Platte nach III - III in Fig. 1,
Fig. 4
das Teil X in Fig. 2 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 5
einen axialen Schnitt durch den Bolzen,
Fig. 6
eine Seitenansicht des Bolzens,
Fig. 7
einen Querschnitt durch den Bolzen im vorderen Bereich.


[0010] Eine Kesselrohrwand weist zahlreiche senkrechte Rohre 1 auf, die in gleichen Abständen nebeneinander angeordnet sind, wobei die Rohre durch Rohrstege 2 miteinander verbunden sind. Die metallenen Rohrstäbe 2 sind an den Rohren 1 angeformt oder angeschweißt und liegen in einer Ebene, die auch durch die Rohrachsen verläuft.

[0011] Mittig zwischen zwei Rohren 1 sind in an den Stegen 2 metallene Bolzen 3 befestigt. Hierzu werden die Bolzen 3 entweder auf die Rohrstege 2 mit ihren rückseitigen Enden 4 aufgeschweißt oder in nicht dargestellten Bohrungen in den Stegen 2 befestigt. Hierbei liegen die Bolzen 3 mittig zwischen zwei Rohren 1. Alternativ können aber auch die metallenen Bolzen 3 mit ihren rückseitigen Enden 4 in die Stege 2 eingeschossen werden.

[0012] Die Bolzen 3 ragen über die Vorderseite der Rohre 1 hinaus und liegen mit ihrem vorderen Ende 5 in waagerechten Sackbohrungen 6 ein, die sich zur Rückseite einer feuerfesten Keramikplatte 7 öffnen. Hierbei wird unter einer "Sackbohrung" eine achssymmetrische Öffnung verstanden, die nicht durch ein Bohren, sondern während des Formens der Platte aus keramischem Material hergestellt wird.

[0013] Die Sackbohrung 6 besitzt an ihrem inneren Ende eine innere Erweiterung 8, so dass ihr Durchmesser am inneren Ende größer ist als im übrigen Bereich.

[0014] Das vordere Ende 5 des Bolzens 3 ist außen entsprechend der inneren Erweiterung 8 geformt. Hierbei verjüngt sich das vordere Ende 5, wobei diese konische Verjüngung 9 beim Eindringen in die Bohrung 6 am äußeren Bohrungsrand auf eine konische Fläche 10 trifft, durch die das untere Ende 5 zusammendrückbar ist. Hierzu ist das vordere Ende 5 des Bolzens 3 in einzelne Finger 11 aufgeteilt, die sich achsparallel zur Bolzenachse 12 erstrecken. Zur Schaffung dieser Finger 11 besitzt das vordere Ende 5 einen koaxialen inneren Hohlraum in Form einer Sackbohrung, die sich zum vorderen Ende 5 hin öffnet. Die hierdurch entstandene zylindrische Außenwand des Bolzens 3 ist durch mehrere Längseinschnitte 14 in die Finger 11 aufgeteilt. In Fig. 7 sind acht Finger 11 dargestellt. Diese Anzahl kann aber auch größer oder kleiner sein.

[0015] Ehe die Platten 7 auf die Rohrwand aufgesetzt werden, wird jede Platte rückseitig mit Mörtel bedeckt. Dieser Mörtel dringt auch in die Sackbohrung 6 ein, so dass beim Aufsetzen der Platte auf den Bolzen 3 der Mörtel in dem inneren Hohlraum 13 des Bolzens dringt und damit nach dem Einschnappen des vorderen Endes 5 in die Erweiterung 8 der Mörtel aushärtet und damit verhindert, dass die Finger 11 sich wieder nach innen bewegen können. Somit ist ein besonders sicherer Halt der Platten 7 an den Bolzen 3 und damit an der Rohrwand gegeben. Die Bolzen sind damit Dübel, die in die Sacköffnung 6 der Platte eindringen, einrasten und durch die innere erhärtete Mörtelfüllung gegen ein Herausziehen gesichert sind.


Ansprüche

1. System zum Befestigen von feuerfesten Platten (7) an Kesselrohrwänden insbesondere von Dampferzeugern und Verbrennungsanlagen, wobei die Platten an metallenen Rohrstegen (2) gehalten sind, die zwischen den Rohren (1) befestigt insbesondere angeschweißt sind, dadurch gekennzeichnet, dass in oder an den Rohrstegen (2) metallene Bolzen (3) insbesondere waagerecht befestigt sind, die nach vorne über die Rohre (1) hinausragen und jeweils in einer rückseitigen Sackbohrung (6) der Platte (7) formschlüssig einliegen.
 
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Sackbohrung (6) einliegende vordere Ende des Bolzens (3) in zwei oder mehr federnde Finger (11) aufgeteilt ist, die in einer inneren Erweiterung (8) der Sackbohrung (6) eingerastet liegen.
 
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das in der Sackbohrung (6) einliegende vordere Ende (5) des Bolzens (3) einen nach vorne zur Platte (7) hin sich öffnenden inneren Hohlraum (13) insbesondere zwischen den Fingern (11) aufweist, der durch Mörtel oder Kitt ausfüllbar ist.
 
4. Sackbohrung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseite (9) des vorderen Endes (5) des Bolzens (3) im Bereich der Finger (11) im Durchmesser sich nach vorne hin insbesondere konisch verjüngt.
 
5. System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das rückseitige Ende (4) des Bolzens (3) in einer Bohrung des Rohrsteges (2) befestigt insbesondere geschweißt einliegt.
 
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (3) in den Steg (2) eingeschossen ist.
 
7. System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenräume zwischen der Rückseite der Platten (7) und der Vorderseite der Rohrwand (1, 2) durch Mörtel ausgefüllt ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht