Verfahren zum Abgleichen eines Trübungssensors
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abgleichen und Korrektur eines Trübungssensors
in einem programmgesteuerten wasserführenden Haushaltgerät, insbesondere in einer
Geschirrspülmaschine, an sich ändernde Bedingungen am Messort, wobei im laufenden
Spülprogramm Kalibrier- oder Referenzwerte für den Sensorabgleich und zur Korrektur
des Trübungssensors bei Trübungsmessungen der Spülflüssigkeit ermittelt werden.
[0002] Die in Wasch- oder Geschirrspülmaschinen favorisiert eingesetzten Trübungssensoren
sind nach dem Lichtschrankenprinzip aufgebaut und bestehen aus einem durchsichtigen
Kunststoffrohr, durch welches das zu messende Medium (Spülwasser) fließt. Im rechten
Winkel zum Kunststoffrohr ist eine optische Messstrecke bestehend aus einem optischen
Sender (Leuchtdiode, Lampe oder dergl.) und einem optischen Empfänger (Fototransistor
oder dergl.) aufgebaut. Ausgewertet wird die durch die Trübung verursachte Dämpfung
des Lichtes innerhalb der Messstrecke, um von dem Messergebnis abhängig das Spülprogramm
zu steuern, sh. beispielweise US 3 888 269.
[0003] Bei der Verwendung von Trübungssensoren besteht ein Problem darin, dass insbesondere
Exemplarsteuerungen, Ablagerungen, Alterung der Bauelemente und/oder Beschädigungen
an der Sensoroptik zu Verfälschungen des Messergebnisses führen, die sich negativ
auf das Spülund Reinigungsergebnis auswirken. Zur Minderung dieses Problems schlägt
beispielsweise die DE 41 22 988 A1 vor, zu Beginn des Spülbetriebs nach dem ersten
Frischwassereinlauf eine Trübungsmessung durchzuführen, um so einen Ausgangswert als
Berechnungsgrundlage für alle späteren Trübungsmessungen während des laufenden Spülprogramms
zu erhalten. Eine solche Verfahrensweise ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn nach der
ersten Wasserfüllung auch tatsächlich klares Wasser im Spülbehälter am Messort (Trübungssensor)
vorhanden ist. Da Geschirrspülmaschinen jedoch vor dem Spülprogrammlauf beladen werden,
ist nicht auszuschließen, dass Speisereste beim Beladen der Körbe abtropfen und sich
mit dem ersten Frischwasser vermischen. Durch die entstehende Spülwassertrübung wird
das Messergebnis zum Kalibrieren des Sensors verfälscht.
[0004] Ferner ist es aus der DE 197 05 926 A1 bei einem Haushaltgerät mit einem Trübungssensor
zur Ermittlung des Verschmutzungsgrades einer Reinigungsflüssigkeit bekannt, den in
einem vorhergehenden Reinigungsprogramm im Klarspülgang ermittelten Kalibriermesswert
für den Abgleich des Trübungssensors im folgenden neuen Reinigungsprogramm einzusetzen.
Ein solches Kalibrierverfahren mit einem für jedes Spülprogramm neu zu bestimmenden
Kalibrierwert kann jedoch nur dann optimal sein, wenn das dem Klarspülen vorausgehende
Zwischenspülen des laufenden Spülprogramms nicht ausgeblendet ist. Bei einem ausgeblendeten
Programmabschnitt Zwischenspülen besteht die Gefahr einer Laugenverschleppung aus
Resten der schmutzbeladenen Reinigungsflüssigkeit in das Klarspülwasser, so dass der
ermittelte Kalibrierwert auch hier aus einer - wenn auch ggf. nur geringen - Laugentrübung
resultiert.
[0005] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Kalibrierverfahren für einen in
einem wasserführenden Haushaltgerät eingesetzten Trübungssensor zu schaffen, mit welchem
sich zum Zwecke der Erzielung optimaler Spül- oder Reinigungsergebnisse zuverlässige
Korrekturwerte für den Sensor bei Trübungswertmessungen auch bei sich ändernden Bedingungen
am Messort erzielen lassen.
[0006] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch die Verfahrensschritte gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des
Verfahrens ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0007] Da mit der Erfindung jeweils der beste Kalibriermesswert, bei dem jeweils die Spülwassertrübung
am geringsten ist, aus einer mehrere Spülprogrammläufe beinhaltenden Messwertreihe
zur Referenzwertermittlung selektiert wird, wobei mehrere beste selektierte Kalibriermesswerte
aus mehreren separaten Spülprogrammläufen zur endgültigen Referenzwertbildung nochmals
gemittelt werden, ist sichergestellt, dass immer der optimalste Referenzwert zur Trübungswert-Korrektur
herangezogen wird. Die zur Wertermittlung vorausgehende Mehrfachmessung stellt sicher,
dass wenigstens ein bester Kalibriermesswert aus der Messwertreihe bei klarem Frischwasser
ermittelt wird.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren ist nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel näher
beschrieben und zeichnerisch dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1
- eine programmgesteuerte Geschirrspülmaschine im Querschnitt mit der vereinfachten
Darstellung ihrer Bauelemente und ihrem Zubehör, wobei für die Feststellung des Verschmutzungsgrades
der Spülflüssigkeit ein Trübungssensor im Wasserlauf des Gerätes vorgesehen ist,
- Figur 2
- einen in Vorspülen, Reinigen, Zwischenspülen, Klarspülen und Trocknen gegliederten
Spülprogrammlauf der Geschirrspülmaschine,
- Figur 3
- ein Blockdiagramm zur Referenzwertberechnung für den T-übungssensor,
- Figur 4
- das Blockschaltbild eines Regelkreises zur Arbeitspunkteinstellung des Trübungssensors.
[0009] Die Erfindung geht gemäß Fig. 1 von einer elektronisch programmgesteuerten Geschirrspülmaschine
(1) als wasserführendes Haushaltgerät aus, deren manuell oder automatisch anwählbare
Spülprogramme (SP) jeweils Programmabschnitte, wie Vorspülen (V), Reinigen (R), Zwischenspülen
(ZW), Klarspülen (K) und Trocknen (T) gemäß Fig. 2 aufweisen, wobei je nach festgestelltem
Verschmutzungsgrad des geladenen Geschirrs bzw. der im Umlauf befindlichen Spülflüssigkeit
die Vorspül- und/oder Zwischenspülgänge aus- oder zusätzlich eingesteuert werden können.
Nach dem letzten Programmabschnitt Klarspülen (K) schließt sich regelmäßig der Programmabschnitt
Trocknen (T) an, wobei weiterhin beim Start des Spülprogramms (SP) allgemein vor dem
Vorspülen (V) der geräteeigene Enthärter nach dem Regenerieren mit klarem Frischwasser
durchgespült wird (Abpumpschritt A). Das Einspülen der Salzlösung in den Enthärter
zum Regenerieren (RE) erfolgt allgemein nach dem Klarspülen (K), wobei das Regenerieren
sich im Programmabschnitt Trocknen (T) fortsetzt. Solche Geschirrspülmaschinen weisen
im wesentlichen Bauelemente und Zubehör auf, wie dies in Fig. 1 bei dem gezeigten
Gerät vereinfacht dargestellt ist, wobei der besseren Übersicht halber die konkrete
Ausbildung der Programmsteuerung (P) der Geschirrspülmaschine (1) jedoch nicht näher
gezeigt ist.
[0010] Die mit (1) bezeichnete und schematisch dargestellte frontseitig zu beladende Haushalt-Geschirrspülmaschine
besitzt gemäß Fig. 1 einen Spülbehälter (2) und mehrere Sprüharme (3, 4, 5), die über
und zwischen Geschirrkörben (6, 7) und einem separaten Besteckkorb (8) in unterschiedlichen
Spülebenen im Spülbehälter (2) angeordnet sind. Die Sprüharme (3, 4, 5) werden über
zugeordnete Zuleitungen (11, 12) von der umlaufenden Spülflüssigkeit (13) einer vorgeschalteten
Umwälzpumpe (9) gespeist, wobei die Spülflüssigkeit im Spülbetrieb ständig über eine
Filtersiebkombination (10) geführt wird, die aus einem im Spülbehälterboden angeordneten
Feinsieb sowie aus einem Grobsieb und einem Feinstsieb besteht. Dort werden Speisereste
aus der Spülflüssigkeit (13) herausgefiltert. Der Besteckkorb (8) ist als Besteckschublade
ausgebildet und in einer von den Geschirrkörben (6, 7) getrennten Spülebene über den
beiden übereinander liegenden separaten Geschirrkörben (6, 7) im Spülbehälter (2)
mit einem eigenen Sprüharm (5) angeordnet.
[0011] Die dem Spülbehälter (2) zum Geschirrspülen über einen Frischwasseranschluss (14)
und den Enthärter zugeführte Spülflüssigkeitsmenge ist weitestgehend von der Menge
des zu reinigenden Geschirrs abhängig gesteuert. Darüber hinaus sind im Spülbetrieb
zuzuführende Spülwassermengen oder Flüssigkeitswechsel auch von den sich einstellenden
Geschirrverschmutzungen abhängig, die sich durch entsprechende Spülwassertrübungen
insbesondere beim Vorspülen (V) und Reinigen (R) einstellen.
[0012] Um den Programmlauf in Abhängigkeit von der jeweiligen Geschirranschmutzung zu steuern,
weist die Geschirrspülmaschine (1) einen optischen Sensor in Form eines an sich bekannten
Trübungssensors (15) auf, welcher mit der Programmsteuerung (P) verbunden zu vorgegebenen
Zeitpunkten in den vorerwähnten Programmabschnitten jeweils die Trübung der Spülflüssigkeit
feststellt und ein dem ermittelten Verschmutzungsgrad entsprechendes Mess-Signal liefert,
welches aufgrund am Messort sich einstellender Bauelemente- und/oder Lichtdurchlässigkeit-Toleranzen
bzw. Exemplarstreuungen der Sensoren mit einem abgespeicherten Kalibrier- oder Referenzwert
(RW) korrigiert werden muss. Der Trübungssensor (15) bzw. dessen Messort ist beispielsweise
in den Sammeltopf der Geschirrspülmaschine unterhalb der Filtersiebkombination (10)
gelegt.
[0013] Der eingesetzte Trübungssensor (15) arbeitet nach dem Lichtschrankenprinzip und besteht
aus einem durchsichtigen Kunststoffrohr, durch welches das zu messende Medium (Spülwasser)
fließt. Im rechten Winkel zum Kunststoffrohr ist eine optische Messstrecke bestehend
aus einem optischen Sender (Leuchtdiode, Lampe oder dergl.) und einem optischen Empfänger
(Fototransistor oder dergl.) aufgebaut. Ausgewertet wird die durch die Trübung verursachte
Dämpfung des Lichtes innerhalb der Messstrecke. Der Aufbau des Trübungssensors (15)
ist an sich bekannt und deshalb nicht näher dargestellt. Trübungssensoren weisen untereinander
aufgrund der Bauelemente-Toleranzen, der Ausrichtung der optischen Bauelemente und
der Toleranzen in der Lichtdurchlässigkeit des Kunststoffes sehr starke Streuungen
auf. Zusätzliche Streuungen entstehen durch die Bauelemente-Toleranzen der äußeren
Beschaltung des Sensors. Darüber hinaus können Ablagerungen (z. B. Kalk) und/oder
Beschädigungen der Rohr-Oberfläche innerhalb der Messstrecke sowie die Alterung der
optischen Bauelemente zu einer Verfälschung der Messergebnisse führen.
[0014] Um einen Referenzwert (RW) zu bestimmen, mit welchem die im Verlauf des Spülprogramms
(SP) beispielsweise in den Programmabschnitten Vorspülen (V), Reinigen (R), Zwischenspülen
(ZW) zu Zeitpunkten (t'1 bis t'3) gemessenen Trübungswerte (TW) zu korrigieren sind,
werden erfindungsgemäß mehrere Kalibrierwertmessungen (KWM) - im Ausführungsbeispiel
drei Messungen - innerhalb eines Spülprogramms (SP) jeweils zu den Zeitpunkten (t1
bis t3) durchgeführt, an denen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit klares Wasser am
Messort des Trübungssensors (15) befindet.
[0015] Es wird eine erste Kalibrierwertmessung (KWM1) zu Programmbeginn, vorzugsweise im
Abpumpschritt (A) beim Ausspülen des Enthärters, die zweite Messung im Klarspülgang
(K) vor der Klarspülmitteldosierung zum Zeitpunkt (t2) sowie die dritte Kalibrierwertmessung
(KWM3) am Ende des Programmabschnitts Trocknen (T) zum Zeitpunkt (t3) durchgeführt.
Die drei Kalibrierwertmessungen (KWM1 bis KWM3) ergeben entsprechende Kalibriermesswerte
(KW1 bis KW3).
[0016] Die Kalibriermesswerte (KW) aus mehreren Spülprogrammen (SP) werden in einer ersten
Speichertabelle (ST1) gemäß Fig. 3 abgespeichert und aus den gewonnenen Messwerten
wird der beste Kalibriermesswert (KWb) selektiert und separat in einer zweiten Speichertabelle
(ST2) abgespeichert. Anschließend wird die erste Speichertabelle (ST1) wieder gelöscht
und es werden wie vorbeschrieben erneut Kalibriermesswerte (KW) in nachfolgenden Spülprogrammen
(SP) erfasst und im ersten Speicher hinterlegt, worauf bei aufgefüllter erster Speichertabelle
(ST1) wieder der beste Wert (KWb) selektiert und in die zweite Speichertabelle (ST2)
eingeschrieben wird, usw. Sobald die zweite Speichertabelle (ST2) mit besten Kalibriermesswerten
(KWb) vollgeschrieben ist, wird durch Wertmittlung der selektierten besten Werte der
für die Trübungswertkorrekturen benötigte Kalibrier- oder Referenzwert (RW) ermittelt.
Die im Spülverlauf nachfolgender Spülprogramme zu bestimmten Zeitpunkten abgefragten
Trübungswerte (TW) werden dann mit dem ermittelten Kalibrier- oder Referenzwert (RW)
korrigiert.
[0017] Da jeweils der beste Kalibriermesswert (KWb) aus einer Messwertreihe zur späteren
Mittelwertberechnung selektiert wird, d. h. der Wert, bei dem die Spülwassertrübung
am geringsten ist (im Idealfall klares Wasser), ist sichergestellt, dass immer der
optimalste Referenzwert (RW) zur Trübungswert-Korrektur herangezogen wird. Bei z.
B. drei Kalibrierwertmessungen (KWM) pro Spülprogramm (SP) kann mit größter Wahrscheinlichkeit
davon ausgegangen werden, dass der selektierte Kalibriermesswert (KW) derjenige Wert
ist, bei dem klare Spülflüssigkeit vorgefunden wurde.
[0018] Nachfolgend ist die Kalibrierwertmessung näher beschrieben, wobei davon ausgegangen
wird, dass in einem Spülprogramm (SP) zu verschiedenen Zeiten (t; t') drei Kalibrierwerte
(KW) sowie drei Trübungswerte (TW) abgefragt werden.
[0019] Da mit der ersten Inbetriebnahme der Geschirrspülmaschine am Aufstellort noch keine
Kalibriermesswerte (KW) vorliegen, wird werksseitig ein bei klarem Frischwasser gewonnener
Referenzwert (z. B. RW0) als Bezugs-Korrekturwert bei der Trübungswertmessung vorgegeben,
der für eine erste beispielsweise acht Spülprogramme (SP1 bis SP8) umfassende Spülprogrammgruppe
gilt. Hierbei wird auf die Fig. 3 Bezug genommen.
[0020] Zur Berechnung des neuen Referenzwertes (RW1) werden die aus den drei Kalibrierwertmessungen
(KWM1-1 bis KWM3-1) im ersten Spülprogramm (SP1) gewonnenen Kalibriermesswerte (KW1-1
bis KW3-1) sowie die aus dem nachfolgenden zweiten Spülprogramm (SP2) ermittelten
Kalibriermesswerte (KW1-2 bis KW3-2) in die erste Speichertabelle (ST1) des wiederbeschreibbaren,
nichtflüchtigen Speichers (EEPROM) der Programmsteuerung (P) separat hinterlegt, wobei
jeder ermittelte Kalibriermesswert (KW1-1 bis KW3-2) am Messort sich einstellende
Bauelemente- und/oder Lichtdurchlässigkeit-Toleranzen mitberücksichtigt.
[0021] Bei Erreichen der vorgegebenen Anzahl (sechs Werte) von hinterlegten Kalibriermesswerten
(KW) wird dann der beste Kalibriermesswert (KWb1-2) aus zwei Spülprogrammen (SP1,
SP2) aus der Speichertabelle (ST1) abgerufen und einer ebenfalls mehrere Speicherplätze
(für vier Werte) aufweisenden zweiten Speichertabelle (ST2) des Speichers zugeführt.
Danach wird die erste Speichertabelle (ST1) gelöscht und neue Kalibriermesswerte aus
nachfolgenden Kalibrierwertmessungen (KWM1-3 bis KWM3-3 und KWM1-4 bis KWM3-4) zweier
weiterer Spülprogramme (SP3, SP4) werden in diese Speichertabelle (ST1) eingespeichert.
Der beste Kalibriermesswert (KWb3-4) wird wiederum abgespeichert usw.
[0022] Aus den gespeicherten besten Kalibriermesswerten (KWb1-2 bis KWb7-8) der zweiten
Speichertabelle (ST2) wird der Mittelwert berechnet, welcher den neuen Referenzwert
(RW1) bildet und den werksseitig vorgegebenen Referenzwert (RW0) ersetzt. Die Speichertabelle
(ST2) wird anschließend gelöscht und für eine neue Wertaufnahme vorbereitet. Die Trübungsmesswerte
(TW) nachfolgender Spülprogramme (ab SP9 bis SP16) werden mit dem neu ermittelten
Referenzwert (RW1) korrigieren, usw.
[0023] Um die Kalibrierung des Trübungssensors (15) durchzuführen, wird der optische Sender
(Leuchtdiode oder dergl.) des Trübungssensors (15) an einer einstellbaren Konstantstromquelle
(IK), Fig. 4, betrieben. Mit Hilfe der Konstantstromquelle (IK) kann die Lichtleistung
des optischen Senders innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen von einem Steuerungsrechner
(SR) der Programmsteuerung (P) durch ein Steuersignal (Stellgröße y) beeinflusst werden.
Nach einer Signalaufbereitung in (16) beeinflusst das vom Trübungssensor (15) kommende
Spannungssignal (Messsignal x) den Steuerungsrechner (SR). Mit (z) wird das Messmedium
bezeichnet, das durch Dämpfung der optischen Strecke des Trübungssensors (15) auf
den im Blockschaltbild gemäß Fig. 4 gezeigten Regelkreises wirkt.
[0024] Zur Kompensation aller Bauteil-Toleranzen bzw. Exemplarstreuungen wird die Lichtleistung
des optischen Senders jeweils so gewählt, dass sich bei klarem Spülwasser am Messort
immer ein definierter Arbeitspunkt (Y
0; X
0) des optischen Empfängers (Fototransistor oder dergl.) des Trübungssensors (15) einstellt.
[0025] Hingegen wird zur Kompensation von Ablagerungen innerhalb der Messstrecke am Messort
und von Beschädigungen der Rohroberfläche innerhalb der Messstrecke des Sensors sowie
zur Kompensation der Alterung der Bauelemente eine zusätzliche Stromreserve zur Erhöhung
der Sende-Lichtleistung bereitgehalten, so dass weiterhin der gewählte Arbeitspunkt
des optischen Empfängers benutzt werden kann.
[0026] Der Zeitpunkt, zu welchem sich im laufenden Spülprogramm (SP) am Messort klares Wasser
befindet, kann wie anfangs erwähnt nicht mit letzter Sicherheit bestimmt werden. Wohl
aber können die Zeitpunkte (t1 bis t3) bestimmt werden, zu denen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit
klare Spülflüssigkeit (13) am Messort des Trübungssensors (15) befindet. Deshalb werden
mehrere Kalibrierwertmessungen (KWM), im Ausführungsbeispiel drei Messungen, durchgeführt.
Der jeweils beste Kalibriermesswert (KWb) ist gekennzeichnet durch den kleinsten Diodenstromwert,
der zur Einstellung einer definierten Fototransistorspannung (am Arbeitswiderstand)
nötig ist. Der letztlich aus mehreren besten Kalibriermesswerten (KWb) durch Wertmittlung
errechnete Referenzwert (RW) stellt den einzustellenden Diodenstrom des Trübungssensors
(15) dar, welcher ab dann zur Trübungsmessung eingesetzt wird. Verringert sich im
Zuge der Trübungsmessungen beispielsweise die Leuchtstärke der Sendediode des Trübungssensors
(15) mit der Lebensdauer, so wird dieses durch die kontinuierliche Erhöhung des Diodenstroms
kompensiert.
[0027] Zur Kompensation der Bauelemente- und/oder Lichtdurchlässigkeit-Toleranzen wird somit
die Lichtleistung des optischen Senders des Trübungssensors innerhalb vorgegebener
aus Bauelemente- und/oder Lichtdurchlässigkeit-Toleranzen ableitbarer Toleranzgrenzen
variiert, um den definierten Arbeitspunkt zu erreichen. Es wird das Ansteuerungssignal
X solange nachgeregelt, bis sich der definierte Arbeitspunkt (Y
0; X
0) auf der Übertragungskennlinie der gesamten Messstrecke einstellt. Aus jeweils
"n" ermittelten Arbeitspunkten wird der günstigste ausgewählt. Jeweils
"m" günstige Arbeitspunkte (gemessene Kalibrierwerte) werden gemittelt und ergeben den
Referenzwert zur Korrektur der Trübungsmesswerte.
[0028] Sofern es sich ergibt, dass das letzte gewählte Spülprogramm ein Vorspülen war, oder
wenn das letzte Programm nicht ordnungsgemäß beendet wurde, so muss die Kalibrierwertmessung
vor dem ersten Spülgang (also vor Programmbeginn) entfallen.
1. Verfahren zum Abgleichen und Korrektur eines Trübungssensors in einem programmgesteuerten
wasserführenden Haushaltgerät, insbesondere in einer Geschirrspülmaschine, an sich
ändernde Bedingungen am Messort, wobei im laufenden Spülprogramm Kalibrier- oder Referenzwerte
für den Sensorabgleich und zur Korrektur des Trübungssensors bei Trübungsmessungen
der Spülflüssigkeit ermittelt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Kalibrierwertmessungen (KWM1-1, KWM2-1, KWM3-1) innerhalb eines Spülprogramms
(SP1; SP2) jeweils zu Zeitpunkten (t1, t2, t3) durchgeführt werden, an denen sich
mit hoher Wahrscheinlichkeit klares Wasser am Messort des Trübungssensors (15) befindet,
dass Kalibriermesswerte (KW1-1, KW2-1, KW3-1; KW1-2, KW2-2, KW3-2) aus mehreren Spülprogrammen
(SP1, SP2) abgespeichert werden, und dass aus den abgespeicherten Kalibriermesswerten
(KW1-1, KW2-1, KW3-1; KW1-2, KW2-2, KW3-2) durch Selektion des besten Kalibriermesswertes
(KWb1-2) und durch Wertmittlung der aus nachfolgenden Kalibrierwertmessungen (KWM1-3,
KWM2-3, KWM3-3; KWM1-4, KWM2-4, KWM3-4; usw.) gewonnenen selektierten besten Kalibriermesswerte
(KWb3-4, KWb5-6, KWb7-8) ein Kalibrier- oder Referenzwert (RW1) ermittelt wird,
und dass gemessene Trübungswerte (TW) nachfolgender Spülprogramme (SP) bis zur nächsten Referenzwert-Neubestimmung
mit dem ermittelten Kalibrier- oder Referenzwert (RW1) korrigiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass Kalibriermesswerte (KW) von mindestens zwei aufeinanderfolgenden Spülprogrammen (SP)
jeweils in einer Speichertabelle (ST1) separat hinterlegt werden, wobei jeder ermittelte
Kalibriermesswert (KW) am Messort sich einstellende Bauelemente- und/oder Lichtdurchlässigkeit-Toleranzen
mitberücksichtigt,
dass bei Erreichen einer vorgegebenen Anzahl von hinterlegten Kalibriermesswerten (KW)
der beste Kalibriermesswert (KWb) aus der Speichertabelle (ST1) abgerufen und einer
ebenfalls mehrere Speicherplätze aufweisenden zweiten Speichertabelle (ST2) zugeführt
wird, worauf die erste Speichertabelle (ST1) gelöscht und neue Kalibriermesswerte
(KW) aus nachfolgenden Kalibrierwertmessungen (KWM) in diese Tabelle eingespeichert
werden, dass aus den gespeicherten besten Kalibriermesswerten (KWb) der zweiten Speichertabelle
(ST-2) ein Mittelwert berechnet und der errechnete Wert als neuer Referenzwert (RW1)
bei Trübungsmessungen nachfolgender Spülprogramme (SP) herangezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2;
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der mehrfachen Kalibrierwertmessung eine erste Messung im Spülprogramm (SP) zu
Programmbeginn (Zeitpunkt t1), vorzugsweise im Abpumpschritt (A), eine weitere Messung
im Klarspülgang (K) vor einer Klarspülmitteldosierung (Zeitpunkt t2) sowie eine dritte
Kalibrierwertmessung am Ende (Zeitpunkt t3) des Programmabschnitts Trocknen (T) durchgeführt
wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der ersten Inbetriebnahme des Gerätes am Aufstellort ein werksseitig vorgegebener
Referenzwert (RW0) als Bezugs-Korrekturwert bei Trübungswertmessungen herangezogen
wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Kompensation der Bauelemente- und/oder Lichtdurchlässigkeit-Toleranzen die Lichtleistung
des optischen Senders des Trübungssensors (15) innerhalb vorgegebener aus Bauelemente-
und/oder Lichtdurchlässigkeit-Toleranzen ableitbarer Toleranzgrenzen variiert wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der optische Sender des Trübungssensors (15) an einer einstellbaren Konstantstromquelle
(IK) betrieben wird, wobei die Kompensation von Bauteile-Toleranzen und Lichtdurchlässigkeits-Toleranzen
der Messstrecke durch Nachregeln der Sende-Lichtleistung des optischen Senders auf
einen vorbestimmten Arbeitspunkt des optischen Empfängers erfolgt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Trübungsmessungen innerhalb eines Spülprogramms (SP) durchgeführt werden.