[0001] Die Erfindung betrifft eine Form zur Herstellung von Formkörpern, insbesondere Betonformsteine,
mit einem oder mehreren Formnester, denen jeweils ein oder mehrere, in das Formnest
hineinragende Formkerne zur Anbringung von Vertiefungen an den Aussenseiten des Betonformsteines
zugeordnet sind.
[0002] Die mit einer derartigen Form gefertigten Betonformsteine (siehe z.B. DE-AS 1 708
675),weisen an jeder der vier Seiten dreieckförmige Nocken und Vertiefungen auf. Beim
Verlegen der Betonformsteine greifen die dreieckförmigen Nocken in die entsprechenden
Vertiefungen des jeweils benachbarten Betonformsteines ein. Dadurch ergibt sich im
Verbund eine hochbelastbare vertikale und horizontale Abstützung an allen vier Seiten
der Betonformsteine. Die Dreieckform der Nocken und der Vertiefungen ist für das Zusammenfügen
der Betonformsteine beim Verlegen erforderlich.
[0003] Zur Anbringung der dreieckförmigen Vertiefungen im Betonformstein ist es bekannt,
einen dreieckförmigen Formkern mit der Spitze voraus linear in das Formnest einzufahren.
Hierzu befindet sich in der Formwand eine Aussparung, durch die der Formkern in das
Formnest hineinragt. Nachteilig dabei ist, dass beim Zurückziehen des Formkerns aus
dem Formnest Betonreste am Formkern hängen bleiben, die sich im Laufe der Zeit aufbauen
und grösser werden. Die Folge davon ist eine unregelmässige Oberfläche des fertigen
Betonsteines und eine mangelhafte Masshaltigkeit der Vertiefungen, die das passgenaue
Zusammenfügen der Betonformsteine beim Verlegen erschwert. Auch beim Entformen bzw.
beim Anheben der Form entstehen Unregelmässigkeiten an den Aussenseiten des fertigen
Betonformsteines, wenn sich der Formkern in der zurückgezogenen Stellung befindet
und. noch Betonreste am Formkern anhaften. Die Formkerne müssen deshalb in relativ
kurzen Zeitabständen gereinigt werden
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile zu vermeiden und
eine Form der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die eine vollkommene Selbstreinigung
der Formkerne und damit eine glatte und gleichmässige Oberflächenbeschaffenheit des
fertigen Betonsteines ermöglicht.
[0005] Gemäss der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Formkerne schwenkbar
gelagert sind und durch mindestens eine Aussparung in einer oder mehreren Formwänden
oder im Formboden in das Formnest hinein- und zurückschwenkbar sind.
[0006] Das Anhaften von Betonresten an den Formkernen wird dadurch vermieden, dass der Luftspalt
zwischen der inneren Begrenzungskante der Aussparung und der Aussenkontur des Formkerns
so bemessen ist, dass die Begrenzungskante beim Zurückschwenken der Formkerne als
Abstreifer wirkt.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform sind der oder die Formkerne um eine horizontale
Achse schwenkbar an der Aussenseite der Form gelagert.
[0008] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, dass der Formkern ein zylindersegmentförmiger
Körper mit dreieckähnlichen Stirnflächen ist und die horizontale Schwenkachse des
Formkerns im Bereich der Mittelachse des zylindersegmentförmigen Körpers angeordnet
ist, wobei die der Schwenkachse gegenüberliegende Seite der Stirnflächen je ein Kreisbogensegment
bildet. Dadurch werden beim Zurückschwenken des Formkerns sämtliche Flächen des Formkerns,
die mit dem Beton in Berührung gekommen sind, an der inneren Begrenzungskante der
Aussparung in der Formwand abgestreift und gereinigt.
[0009] Vorzugsweise beträgt der Segmentwinkel des zylindersegmentförmigen Körpers ca. 90°.
[0010] Um die Vertiefungen im Betonformstein etwa dreieckförmig zu gestalten, sind die Stirnflächen
im Bereich der Kreisbogensegmente abgeschrägt, so dass an beiden Stirnflächen kegelstumpfsegmentförmige
Wölbungen entstehen. Dadurch wird das Zusammenfügen der Betonformsteine beim Verlegen
ermöglicht.
[0011] Vorzugsweise beträgt der Winkel, unter dem die beiden Stirnflächen zum Kreisbogensegment
hin abgeschrägt sind, ca. 45°.
[0012] Zum Ein- und Ausschwenken sind die Formkerne in beiden Drehrichtungen um die horizontale
Schwenkachse begrenzt schwenkbar angetrieben. Dabei beträgt der Schwenkwinkel vorzugsweise
ca. 90°.
[0013] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht der Schwenkantrieb der
Formkerne aus einer Schrägschlitzsteuerung, die durch eine horizontal verschiebbar
gelagerte Antriebsstange und mindestens einen an der Antriebsstange befestigten Steuerbolzen
gebildet wird, der in einen Schrägschlitz des Formkernes gleitend eingreift. Dabei
ist jeder Formwand des Formnestes eine Antriebsstange und mindestens ein Formkern
zugeordnet, wobei die Antriebsstangen an der Innenseite eines gemeinsamen, um die
Form herumgeführten Treibriemens befestigt sind, der mit der Kolbenstange eines doppeltwirkenden
Hydraulikzylinders verbunden ist.
[0014] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Treibriemen über Umlenkrollen geführt,
die jeweils an den vier Ecken der Form angeordnet sind.
[0015] In einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind der oder die Formkerne um eine
vertikale Achse schwenkbar an der Aussenseite der Form gelagert.
[0016] Bei dieser Ausführung besteht jeder Formkern aus einem prismatischen Körper mit einer
dreieckähnlichen Grundfläche, wobei die vertikale Schwenkachse des Formkerns im Bereich
einer Ecke der Grundfläche angeordnet ist und eine der Schwenkachse gegenüberliegende
Seite des Formkerns ein Kreisbogensegment bildet, dessen Kreismittelpunkt die Schwenkachse
ist.
[0017] Beim Zurückschwenken des Formkerns wird die dem Formnest zugekehrte Seitenwand des
Formkerns nicht abgestreift. Deshalb sieht die Erfindung vor, dass diese Seitenwand
des Formkerns im zurückgeschwenkten Zustand eine Ebene mit der Innenseite der Formwand
bildet. Dadurch entsteht beim Entformen bzw. Anheben der Form eine Abstreifwirkung,
die für eine glatte und saubere Oberfläche des fertigen Betonformsteines sorgt.
[0018] Damit die Seitenwand des Formkerns und die Innenseite der Formwand im zurückgeschwenkten
Zustand des Formkern eine möglichst geschlossene Fläche bilden, besteht die Schwenkachse
aus einem Vertikallager, das innerhalb der Wandstärke der Formwand liegt.
[0019] Zum Ein- und Ausschwenken ist am Formkern ein nach aussen abstehender Hebel angeordnet,
der mit einer an der Aussenseite der Formwand befestigten Antriebs-Einheit verbunden
ist.
[0020] Bei Verwendung mehrerer Formkerne sind die Hebel durch eine Gelenkstange für den
gemeinsamen Antrieb miteinander verbunden.
[0021] Bei einem Formstein, der mit einer Form gemäss der Erfindung hergestellt und insbesondere
als Beton-Verbundstein für Bodenbeläge oder Mauerwerke verwendet wird, sind die Vorsprünge
an den Seitenwänden des Formsteines als Zylindersegmente mit dreieckähnlichen Stirnflächen
ausgebildet, wobei die innerhalb des Formsteines liegende Zylinderachse des Zylindersegments
horizontal und parallel zur Seitenwand des Formsteines verläuft und die äussere Begrenzung
des Zylindersegments durch je ein Kreisbogensegment gebildet wird, dessen Mittelachse
die Zylinderachse ist und die Stirnflächen im Bereich der Kreisbogensegmente abgeschrägt
sind, so dass an beiden Stirnflächen kegelstumpfsegmentförmige Wölbungen entstehen.
Dabei beträgt der Segmentwinkel des Zylindersegments ca. 80° und der Winkel, unter
dem die Stirnflächen zu den Kreisbogensegmenten hin abgeschrägt sind, ca. 45°.
[0022] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist neben jedem Vorsprung an der Seitenwand
des Formsteines eine dem Vorsprung des benachbarten Formsteines entsprechende Vertiefung
angeordnet, die mit einem Formkern gemäss der Erfindung hergestellt wird.
[0023] Besonders vorteilhafte Verlegemuster ergeben sich dadurch, dass an jeder Seitenwand
des viereckigen Formsteines jeweils ein Vorsprung und eine Vertiefung zweipaarig mit
Abstand nebeneinander angeordnet sind.
[0024] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass infolge
der Selbstreinigung der Formkerne die Reinigungsintervalle der Form verlängert werden
können und der Fertigungsablauf verbessert wird. Durch die erfindungsgemässe Schwenkbarkeit
der Formkerne ist gewährleistet, dass alle Flächen des Formkerns, die mit dem Beton
in Berührung gekommen sind, beim Zurückschwenken sauber abgestreift und gereinigt
werden. Dadurch entsteht eine Glättung der auf diese Weise hergestellten Flächen des
Betonformsteines, so dass eine saubere, regelmässige und masshaltige Oberfläche des
Betonformsteines erreicht wird.
[0025] Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung und der Zeichnung, die zwei Ausführungsbeispiele
darstellt, näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Schnitt durch die erfindungsgemässe Form gemäss der Linie I - I in Fig. 2, mit
in das Formnest eingeschwenkten Formkernen,
- Fig. 2
- einen Schnitt gemäss der Linie II - II in Fig.1,
- Fig. 3
- die Form nach Fig. 1 mit aus dem Formnest herausgeschwenktem Formkern,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines zylindersegmentförmigen Formkernes,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Formkernes gemäss Fig.4
- Fig. 6
- eine Vorderansicht des Formkernes gemäss Fig. 4,
- Fig. 7
- eine Untenansicht einer Mehrfachform mit Schwenkantrieb für die in die Formnester
eingeschwenkten Formkerne,
- Fig. 8
- eine Teildraufsicht auf die Form einer anderen Ausführung mit um eine vertikale Achse
schwenkbaren Formkernen,
- Fig. 9
- einen Schnitt gemäss der Linie IX - IX in Fig. 8,.
- Fig. 10
- eine perspektivische Darstellung eines mit der Form gemäss Fig. 1 bis 7 hergestellten
Beton-formsteines und
- Fig. 11
- ein Verlegemuster der Betonformsteine gemäss Fig. 10.
[0026] Die in Fig. 1 bis 7 dargestellte Form 1 besteht aus vier Formnestern 2. Jedes Formnest
2 ist durch jeweils vier vertikale Formwände 3 begrenzt. Die oben und unten offene
Form 1 ist auf dem Brett 4 eines Rütteltisches einer nicht näher dargestellten Formmaschine
abgesetzt. Die Formnester 2 werden in bekannter Weise mit Beton gefüllt und durch
absenkbare, nicht dargestellte Druckplatten geschlossen. Nach dem Rütteln wird die
Form 1 vertikal angehoben und der fertige Betonformstein entformt.
[0027] Damit die mit der Form 1 hergestellten Betonformsteine 5 beim Verlegen zu einem form-
und kraftschlüssigen Steinverbund zusammengefügt werden können, weist jeder Betonformstein
5 an jeder seiner vier Aussenseiten Vorsprünge 6 und im Abstand hierzu entsprechende
Vertiefungen 7 auf (Fig. 10). Im verlegten Zustand greifen die Vorsprünge 6 in die
Vertiefungen 7 der angrenzenden Betonformsteine 5 ein. Die Vorsprünge 6 werden in
bekannter Weise durch entsprechende Ausnehmungen 8 (Fig. 2) in den Formwänden 3 an
den Seitenwänden des Betonformsteines 5 angeformt.
[0028] Die zu den Vorsprüngen 6 passenden Vertiefungen 7 am Betonformstein 5 werden mit
Hilfe entsprechender Formkerne 9 hergestellt, die durch je eine Aussparung 10 in den
Formwänden 3 in das Formnest 2 hineinragen. Jeder Formkern 9 besteht aus einem zylindersegmentförmigen
Körper 11, dessen Segmentwinkel α ca. 90° beträgt (Fig.5). Dadurch ergeben sich an
den beiden Enden des Körpers 11 dreieckähnliche Stirnflächen 12. Die horizontale Mittelachse
des zylindersegmentförmigen Körpers 11 ist gleichzeitig die Schwenkachse 13, um die
der Formkern 9 drehbar ist. Die der Schwenkachse 13 gegenüberliegende Seite der Stirnflächen
12 bildet je einen Kreisbogensegment 14, dessen Mittelpunkt die Schwenkachse 13 ist.
Die Stirnflächen 12 sind im Bereich der Kreisbogensegmente 14 unter einem Winkel β
von ca. 45° abgeschrägt, so dass an beiden Stirnflächen 12 kegelstumpfsegmentförmige
Wölbungen 15 entstehen (Fig. 4). Aus Platzgründen beim Zurückschwenken des Formkernes
9 ist auf einer Seite des Körpers 11 eine Auskehlung 16 angebracht. Im Bereich der
Schwenkachse 13 weist der Formkern 9 eine Lagerbohrung 17 für einen Lagerbolzen 18
auf, der an der Aussenseite der Formwand 3 horizontal und parallel zur Formwand 3
verlaufend befestigt ist (Fig. 2). Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass an jeder Formwand
3 zwei Formkerne 9 schwenkbar und axial unverschiebbar gelagert sind, die durch die
Aussparungen 10 in der Formwand 3 hindurch in das Formnest 2 hineinragen. Unmittelbar
neben jedem Formkern 9 ist in der Formwand 3 die bereits erwähnte dreieckförmige,
dem Formkern 9 entsprechende Ausnehmung 8 zur Herstellung der Vorsprünge 6 angebracht.
In Fig. 3 ist der Formkern 9 im zurückgeschwenkten bzw. aus dem Formnest 2 herausgeschwenkten
Zustand dargestellt.
[0029] Wird der zylindersegmentförmige Körper 11 des Formkernes 9 an den Stirnflächen 12
nicht abgeschrägt, so entsteht ein nicht dargestellter Formkern, der keine Wölbungen
15 aufweist und im Längsschnitt nicht dreieckig sondern rechteckig ausgebildet ist.
Auf diese Weise können an den Seitenwänden des Betonformsteines eine oder mehrere
Regentaschen angebracht werden, die nach unten offen sind und das Regenwasser sammeln
und ableiten. Derartige Regentaschen können allein oder in Verbindung mit den Vorsprüngen
6 und den Vertiefungen 7 am Betonformstein angebracht werden.
[0030] Der Schwenkantrieb der Formkerne 9 erfolgt durch eine Schrägschlitzsteuerung, die
aus einer Antriebsstange 19 mit einem Steuerbolzen 20 besteht, der in einen Schrägschlitz
21 des Formkerns 9 eingreift (Fig. 2 und 5). Die im Querschnitt rechteckige Antriebsstange
19 ist an der Aussenseite der Form 1 in Lagern 22 horizontal verschiebbar geführt.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass an jeder Formwand 3 eine Antriebsstange 19 angeordnet
ist, die mit den beiden Formkernen 9 der betreffenden Formwand 3 durch je einen Steuerbolzen
20 in Antriebsverbindung steht. Jede Antriebsstange 19 ist an der Innenseite eines
Treibriemens 23 befestigt, der über Umlenkrollen 24, die an den vier Ecken der Form
1 angeordnet sind, um die Form 1 herumgeführt ist. Die Aussenseite des Treibriemens
23 ist mit der Kolbenstange 25 eines doppeltwirkenden Hydraulikzylinders 26 verbunden,
der den Treibriemen 23 und damit auch alle vier Antriebsstangen 19 in eine hin- und
hergehende Bewegung versetzt. Der Hub des Hydraulikzylinders 26 ist so gewählt, dass
die Formkerne 9 über die Schrägschlitzsteuerung 20, 21 vor- und zurückgeschwenkt werden,
wie in den Fig. 1 und 3 dargestellt. Aus Fig. 3 ist ersichtlich, dass die Antriebsstange
19 platzsparend in der Auskehlung 16 des zurückgeschwenkten Formkernes 9 liegt.
[0031] Bei einer Mehrfachform mit vier Formnestern 2 gemäss Fig. 7 ist für den Antrieb der
vier Treibriemen 23 ein doppeltwirkender Doppelzylinder 27 mit zwei Kolbenstangen
25 vorgesehen, die jeweils mit den beiden Treibriemen 23 zweier benachbarter Formnester
2 verbunden sind.
[0032] Die Fig. 8 und 9 zeigen ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem die
Formkerne 28 um vertikale Achsen schwenkbar sind. Der Formkern 28 besteht bei dieser
Ausführung aus einem prismatischen Körper mit einer dreieckförmigen Grundfläche 29.
An einer Ecke der Grundfläche 29 befindet sich die vertikale Schwenkachse 30, die
durch eine Bohrung 31 im Formkern 28 gebildet wird. Die der Schwenkachse 30 gegenüberliegende
Seite des Formkerns 28 ist als ein Kreisbogensegment 32 ausgeführt, dessen Kreismittelpunkt
die Schwenkachse 30 ist. Die dem Formnest 2 zugekehrte Seitenwand 33 des Formkernes
28 weist eine geschlossene, glatte Oberfläche auf. In die Formwand 3 ist ein vertikaler
Lagerbolzen 34 fest eingesetzt, dessen freies Ende in die nach unten offene Aussparung
10 der Formwand 3 hineinragt. Der Formkern 28 wird mit seiner Bohrung 31 auf den Lagerbolzen
34 aufgeschoben und durch eine Lasche 35, die einerseits an der Formwand 3 und andererseits
am unteren Ende des Lagerbolzens 34 lösbar befestigt ist, axial gesichert. Die Lasche
35 dient ausserdem auch zur Abstützung des Lagerbolzens 34.
[0033] Der Formkern 28 weist am oberen Rand des Kreisbogensegments 32 eine Wulst 36 auf,
die in eine entsprechende, kreisbogensegmentförmige Nut der Formwand 3 eingreift.
Dadurch erhält der Formkern 28 eine Abstützung während des Rüttel- und Verdichtungsvorganges.
Zur Ausführung der Schwenkbewegung ist am Formkern 28 ein nach aussen abstehender
Hebel 37 angeschweisst, der mit einer als Hydraulikzylinder ausgeführten Antriebseinheit
38 in Verbindung steht. Bei mehreren Formkernen 28 sind die einzelnen Hebel 34 für
den gemeinsamen Schwenkantrieb durch eine nicht dargestellte Gelenkstange miteinander
verbunden.
[0034] Vor dem Füllen der Formnester 2 mit Betonmasse werden die Formkerne 9 bzw. 28 in
die Formnester 2 hineingeschwenkt (Fig. 7 und 8). Nach dem Füllen und Rütteln der
Form 1 werden die Formkerne 9 bzw. 28 durch Betätigung der Hydraulikzylinder 26, 27
bzw. der Antriebs-Einheit 38 wieder zurückgeschwenkt, wodurch die Vertiefungen 7 an
der Aussenseite des Betonformsteines 5 entstehen. Während des Zurückschwenkens der
Formkerne 9 bzw. 28 werden Betonreste, die am Formkern haften, durch die innere Begrenzungskante
der Aussparung 10 abgestreift, so dass hierdurch eine automatische Selbstreinigung
aller Flächen des Formkernes 9, die mit dem Beton in Berührung gekommen sind, erfolgt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 und 9 werden die Formkerne 28 so weit zurückgeschwenkt,
bis die dem Formnest 2 zugekehrte Seitenwand 33 des Formkernes 28, die beim Zurückschwenken
des Formkernes 27 nicht abgesteift wurde, auf gleicher Ebene mit der Innenseite der
Formwand 3 liegt (Fig. 8). Dadurch erfolgt beim Entformen bzw. Hochfahren der Form
1 eine Selbstreinigung der Seitenwand 33 des Formkernes 28 und eine gleichzeitige
Glättung der Oberfläche des Betonformsteines 5.
[0035] Die Fig. 10 zeigt den fertig geformten Betonformstein 5, der mit der Form gemäss
Fig. 1 bis 7 hergestellt wurde. Entsprechend der Gestalt der Formkerne 9 ist jeder
Vorsprung 6 an den Seitenwänden des Betonformsteines 5 als ein Zylindersegment 39
ausgebildet, dessen Zylinderachse innerhalb des Betonformsteines 5 horizontal und
parallel zur Formwand 3 verläuft. Die äussere Begrenzung des Zylindersegments 39 wird
durch zwei parallel verlaufende Kreisbogensegmente 40 gebildet, deren Mittelpunkte
ebenfalls auf der Zylinderachse liegen. Die Dreieckform der Vorsprünge 6 wird dadurch
erreicht, dass die Stirnseiten des Zylindersegments 39 unter einem Winkel von 45°
bis zu den Kreisbogensegmenten 40 hin abgeschrägt sind. Durch die Abschrägung des
Zylindersegments 39 ergeben sich an beiden Seiten jedes Vorsprunges 6 dreidimensionale
Wölbungen 41, die eine besonders stabile form- und kraftschlüssige Verbindung und
gute Kraftübertragung zwischen den Betonformsteinen 5 im verlegten Zustand gewährleisten.
[0036] Die Ausführungsform des Betonformsteines 5 gemäss Fig. 10 mit zwei paarweise angeordneten
Vorsprüngen 6 und Vertiefungen 7 an jeder Seitenwand des Betonformsteines lässt ein
Verlegemuster zu, bei dem die angrenzenden Betonformsteine jeweils um eine halbe Länge
versetzt sind. Ein derartiges Verlegemuster ist in Fig. 11 dargestellt. Die unter
45° abgeschrägten Vorsprünge 6 ermöglichen auch ein problemloses Zusammenfügen der
Betonformsteine 5. So lässt sich beispielsweise ein weiterer Betonformstein unter
einem Einfahrwinkel von 45° mühelos in die 90°-Lücke, die zwischen dem ersten Betonformstein
und dem zweiten und dritten Betonformstein gebildet wird, einschieben und zusammenfügen.
1. Form zur Herstellung von Formkörpern, insbesondere Betonformsteine, mit einem oder
mehreren Formnestern, denen jeweils ein oder mehrere, in das Formnest hineinragende
Formkerne zur Anbringung von Vertiefungen an den Aussenseiten des Betonformsteines
zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Formkerne (9, 28) schwenkbar gelagert sind und durch mindestens eine Aussparung
(10) in einer oder mehreren der Formwände (3) oder im Formboden in das Formnest (2)
hinein- und zurückschwenkbar sind.
2. Form nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftspalt zwischen der inneren Begrenzungskante der Aussparung (10) und der Aussenkontur
des Formkerns (9, 28) so bemessen ist, dass die Begrenzungskante beim Zurückschwenken
des Formkerns (9, 28) als Abstreifer wirkt.
3. Form nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Formkerne (9) um eine horizontale Achse (13) schwenkbar an der Aussenseite der
Form (1) gelagert sind.
4. Form nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Formkern (9) aus einem zylindersegmentförmigen Körper (11) mit dreieckähnlichen
Stirnflächen (12) besteht und die horizontale Schwenkachse (13) des Formkerns (9)
im Bereich der Mittelachse des zylindersegmentförmigen Körpers (11) angeordnet ist,
wobei die der Schwenkachse (13) gegenüberliegende Seite der Stirnflächen (12) je ein
Kreisbogensegment (14) bildet.
5. Form nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Segmentwinkel (α) des zylindersegmentförmigen Körpers (11) ca. 90° beträgt.
6. Form nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnflächen (12) im Bereich der Kreisbogensegmente (14) abgeschrägt sind, so
dass an beiden Stirnflächen (12) kegelstumpfsegmentförmige Wölbungen (15) entstehen.
7. Form nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (β), unter dem die beiden Stirnflächen (12) zum Kreisbogensegment (14)
hin abgeschrägt sind, ca. 45° beträgt.
8. Form nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Formkerne (9) in beiden Drehrichtungen um die horizontale Schwenkachse (13) begrenzt
schwenkbar angetrieben sind.
9. Form nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkwinkel der Formkerne (9) ca 90° beträgt.
10. Form nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkantrieb der Formkerne (9) aus einer Schrägschlitzsteuerung besteht, die
durch eine horizontal verschiebbar gelagerte Antriebsstange (19) und mindestens einen
an der Antriebsstange (19) befestigten Steuerbolzen (20) gebildet wird, der in einen
Schrägschlitz (21) des Formkerns (9) eingreift.
11. Form nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Formwand (3) des Formnestes (2) eine Antriebsstange (19) und mindestens ein
Formkern (9) zugeordnet ist, wobei die Antriebsstangen (19) an der Innenseite eines
gemeinsamen, um die Form (1) herumgeführten Treibriemens (23) befestigt sind, der
mit der Kolbenstange (25) eines doppeltwirkenden Hydraulikzylinders (26) verbunden
ist.
12. Form nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibriemen (23) über Umlenkrollen (24) geführt ist, die jeweils an den vier
Ecken der Form (1) angeordnet sind.
13. Form nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Mehrfachform mit vier Formnestern (2) ein zentraler Doppel-Hydraulikzylinder
(27) vorgesehen ist, dessen beide Kolbenstangen (25) jeweils mit den beiden Treibriemen
(23) zweier benachbarter Formnester (2) verbunden sind.
14. Form nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Formkerne (28) um eine vertikale Achse (30) schwenkbar an der Aussenseite der
Form (1) gelagert sind.
15. Form nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Formkern (28) aus einem prismatischen Körper mit einer dreieckähnlichen Grundfläche
(29) besteht, wobei die vertikale Schwenkachse (30) im Bereich einer Ecke der Grundfläche
(29) angeordnet ist und eine der Schwenkachse (30) gegenübeliegende Seite des Formkerns
(28) ein Kreisbogensegment (32) bildet, dessen Kreismittelpunkt die Schwenkachse (30)
ist.
16. Form nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Formnest (2) zugekehrte Seitenwand (33) des Formkerns (28) in der zurückgeschwenkten
Stellung des Formkerns (28) mit der Innenseite der Formwand (3) eine Ebene bildet.
17. Form nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (30) aus einem Vertikallager (31,34) besteht, das innerhalb der
Wandstärke der Formwand (3) liegt.
18. Form nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass am Formkern (28) ein nach aussen abstehender Hebel (37) angeordnet ist, der mit einer
an der Aussenseite der Formwand (3) befestigten Antriebs-Einheit (38) in Verbindung
steht.
19. Form nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehreren Formkernen (28) die Hebel (37) durch eine Gelenkstange für den gemeinsamen
Antrieb miteinander verbunden sind.
20. Formstein, insbesondere Beton-Verbundstein für Bodenbeläge oder Mauerwerke, hergestellt
mit einer Form gemäss den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Vorsprung (6) an den Seitenwänden des Betonformsteines (5) als Zylindersegment
(39) mit dreieckähnlichen Stirnflächen ausgebildet ist, wobei die innerhalb des Formsteines
(5) liegende Zylinderachse des Zylindersegments (39) horizontal und parallel zur Seitenwand
des Formsteines (5) verläuft, und dass die äussere Begrenzung des Zylindersegments
(39) durch zwei Kreisbogensegmente (40) gebildet wird, deren Mittelpunkte auf der
Zylinderachse liegen, und dass die Stirnflächen des Zylindersegments (39) im Bereich
der Kreisbogensegmente (40) abgeschrägt sind, so dass an beiden Stirnflächen kegelstumpfsegmentförmige
Wölbungen (41) entstehen.
21. Formstein nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Segmentwinkel des Zylindersegments (39) etwa 80° beträgt.
22. Formstein nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel, unter dem die Stirnflächen zu den Kreisbogensegmenten (39) hin abgeschrägt
sind, etwa 45° beträgt.
23. Formstein nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass neben jedem Vorsprung (6) an der Seitenwand des Formsteines (5) eine dem Vorsprung
des benachbarten Formsteines entsprechende Vertiefung (7) angeordnet ist, die mit
dem Formkern gemäss Anspruch 1 bis 19 hergestellt wird.
24. Formstein nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Seitenwand des viereckigen Formsteines (5) mindestens ein Vorsprung (6)
und eine Vertiefung (7) paarweise mit Abstand nebeneinander angeordnet sind.