[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft eine Anlage zum Abfahren von Personen von
einer Bergstation in eine Talstation mit einer an einem Tragseil im Abstand vom Boden
befestigten, aus einer Vielzahl von Teilschienen bestehenden Führungsschiene, längs
welcher mit einem Sessel, einer Kabine u.dgl. ausgebildete Wagen verfahrbar sind.
[0002] Bei einer derartigen Anlage, welche aus der EP A2 1 026 061 bekannt ist, besteht
die Führungsschiene aus einer Vielzahl von miteinander starr verbundenen Teilschienen,
welche mittels Laschen an einem Tragseil befestigt sind. Da bei einer starren Führungsschiene
an jeweils denjenigen Stellen, an welchen sich die Wagen befinden, sehr hohe Belastungen
auftreten, müssen dabei die Teilschienen und deren Verbindungen sehr stark dimensioniert
werden. Zudem unterliegen derartige Schienen auch aufgrund der Wärmedehnungen großen
Spannungen und dadurch bedingten Belastungen.
[0003] Der gegenständlichen Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine solche konstruktive
Gestaltung zu schaffen, durch welche die Belastung der Führungsschiene vermindert
wird, weswegen diese geringer dimensioniert werden kann. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erzielt, daß die einzelnen Abschnitte der Führungsschiene miteinander gelenkig
und unverschiebbar verbunden sind und daß die Führungsschiene an zumindest einem Teil
der Stützen od.dgl. jeweils mittels eines um eine angenähert vertikale Achse verschwenkbaren
Lenkers befestigt ist.
[0004] Vorzugsweise sind im Bereich von Kurven der Führungsschiene zwei an nebeneinander
befindlichen Stützen angeordnete Lenker miteinander mittels einer Zugstrebe verbunden.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Stützen od.dgl. mit zumindest
angenähert horizontal abragenden Trägern ausgebildet, an denen die Lenker im Bereich
ihres radial äußeren Endes gelagert sind und ist die Führungsschiene an dem der Stütze
zugeordneten Ende des Lenkers befestigt.
[0005] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Die Fig. 1, 1a, 1b
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anlage, in drei Betriebslagen und in
schematischer Darstellung,
- die Fig.2, 2a, 2b
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anlage, in drei Betriebslagen
und in schematischer Darstellung;
- Fig.3
- die Ausbildung der Anlage im Bereich einer Kurve, in Draufsicht;
- Fig.3a
- das Detail A der Fig.3, in gegenüber dieser vergrößertem Maßstab;
- Fig.4
- eine Stütze der erfindungsgemäßen Anlage, in Seitenansicht;
- Fig.4a
- ein Detail der Fig.4, in gegenüber dieser vergrößertem Maßstab;
- Fig.5
- zwei Teilschienen einer erfindungsgemäßen Anlage, in Seitenansicht; und
- Fig.5a
- den Schnitt nach der Linie V-V der Fig.5.
[0006] Die in Fig.1 schematisch dargestellte erfindungsgemäße Anlage weist eine erste Stütze
1 und eine zweite Stütze 2 auf, an welchen eine Führungsschiene 4 befestigt ist. Zwischen
den beiden Stützen 1 und 2 ist eine dritte Stütze 3 vorgesehen, an welcher die Führungsschiene
4 mittels eines Lenkers 31 gelenkig befestigt ist. Die Führungsschiene 4 besteht aus
einer Vielzahl von Teilschienen, welche miteinander gelenkig aber gegeneinander unverschiebbar
verbunden sind.
[0007] In Fig.1 ist die Ruhestellung der Anlage dargestellt, in welcher die beiden Bereiche
41 und 42 der Führungsschiene 4 nach Art einer Kette einen angenähert gleichmäßigen
Durchhang aufweisen.
[0008] Sobald, wie dies in den Fig.1a und 1b dargestellt ist, die Führungsschiene 4 von
einem Wagen 5, auf welchem sich mindestens eine Person befindet, befahren wird, werden
auf die Führungsschiene 4 infolge der hierdurch bewirkten Belastung große Zugkräfte
ausgeübt. Da jedoch die Führungsschiene 4 auf der Stütze 3 mittels des Lenkers 31
befestigt ist, kann sie in demjenigen Bereich, in welchem sich der Wagen 5 befindet,
stärker durchhängen als im anderen Bereich, wodurch die auf die Führungsschiene 4
ausgeübten Zugkräfte vermindert werden. Zudem werden die Zugkräfte vom jeweils anderen
Abschnitt der Führungsschiene 4 aufgenommen. Hierdurch können sowohl die Führungsschiene
4 als auch die Stütze 3 geringer dimensioniert werden, als dies erforderlich wäre,
wenn die Führungsschiene 4 an der Stütze 3 starr befestigt wäre.
In Fig.1a ist diejenige Betriebslage dargestellt, wenn sich der Wagen 5 im Abschnitt
41 der Führungsschiene 4 befindet. In Fig. 1b ist diejenige Betriebslage dargestellt,
wenn sich der Wagen 5 im Abschnitt 42 der Führungsschiene 4 befindet.
[0009] In den Fig.2, 2a und 2b ist eine Variante gegenüber der Anlage gemäß den Fig.1, 1a
und 1b dargestellt, bei welcher zwei mittlere Stützen 3a und 3b vorgesehen sind, an
welchen die Führungsschiene 4 mittels Lenkern 31a und 31b gelenkig befestigt sind,
wobei der zwischen den beiden Stützen 3a und 3b befindliche Abschnitt der Führungsschiene
43 insbesondere gekrümmt ausgebildet ist.
[0010] Die Darstellungen gemäß den Fig.1, 1a und 1b bzw. den Fig.2, 2a und 2b zeigen erfindungsgemäße
Anlage in schematisierter Form. In einer konkreten Ausführungsform befinden sich zwischen
einer Bergstation und einer Talstation eine Vielzahl von Stützen, an welchen die sich
von der Bergstation zur Talstation erstreckende Führungsschiene befestigt ist, wobei
die Führungsschiene eine Vielzahl von geraden und bogenförmig gekrümmten Abschnitten
aufweisen kann. Zudem kann die Führungsschiene an einem Teil der Stützen auch starr
befestigt sein. Maßgeblich für eine derartige Anlage ist es, daß die Führungsschiene
an einem Teil der Stützen gelenkig befestigt ist, wodurch die auf einzelne Abschnitte
der Führungsschiene bewirkten Zugbelastungen von den anschließenden Abschnitten aufgenommen
werden.
[0011] Wie dies weiters aus den Fig.3 und 3a ersichtlich ist, sind die Lenker 31a und 31b
der zwei nebeneinander befindlichen Stützen 3a und 3b, zwischen welchen sich der gekrümmte
Abschnitt 43 der Führungsschiene 4 befindet, miteinander über eine Zugstrebe 6 verbunden.
Durch diese Zugstrebe 6 werden die auf die in einem der Abschnitte 41 und 42 der Führungsschiene
4 ausgeübten Zugkräfte auf den jeweils anderen Abschnitt übertragen.
[0012] Anhand der Fig.4 und 4a ist die Ausbildung der Stützen dargestellt. Wie dies anhand
der Stütze 3b dargestellt ist, ist diese an ihrem oberen Ende mit einem angenähert
horizontal abragenden Arm 32b ausgebildet, an dessen freiem Ende der Lenker 31b um
eine angenähert vertikal verlaufende Achse gelagert ist. Im mittleren Höhenbereich
des Lenkers 31b ist zudem die Zugstange 6 angelenkt.
[0013] Wie dies weiters aus den Fig.5 und 5a ersichtlich ist, sind die aneinander liegenden
Stirnenden der Teilschienen 40 mit deren Enden überragenden Laschen 61, 62 und 63
ausgebildet, welche von einem Bolzen 64 durchsetzt sind. Hierdurch sind die Teilschienen
40 miteinander zwar unverschiebbar aber gegeneinander geringfügig verschwenkbar verbunden,
wodurch sie in den jeweiligen Bereichen der Belastung gegeneinander verschwenkbar
sind, sodaß der angestrebte Durchhang der Führungsschiene 4 ermöglicht wird.
1. Anlage zum Abfahren von Personen von einer Bergstation in eine Talstation längs einer
von Stützen (1, 2, 3) od.dgl. im Abstand vom Boden getragenen Führungsschiene (4),
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Abschnitte der Führungsschiene miteinander gelenkig und unverschiebbar
verbunden sind und daß die Führungsschiene (4) an zumindest einem Teil der Stützen
(1, 2, 3) od.dgl. jeweils mittels eines um eine angenähert vertikale Achse verschwenkbaren
Lenkers (31) befestigt ist (Fig.1).
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere im Bereich von Kurven (43) der Führungsschiene (4) zwei an nebeneinander
befindlichen Stützen (3a, 3b) angeordnete Lenker (31a, 31b) miteinander mittels einer
Zugstrebe (6) verbunden sind (Fig.3).
3. Anlage nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützen (3b) od.dgl. mit zumindest angenähert horizontal abragenden Trägern (32b)
ausgebildet sind, an denen die Lenker (31b) im Bereich ihres radial äußeren Endes
gelagert sind und daß die Führungsschiene (4) an dem der Stütze (3b) zugeordneten
Ende des Lenkers (31b) befestigt ist (Fig.4a).