(19)
(11) EP 1 238 880 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.09.2002  Patentblatt  2002/37

(21) Anmeldenummer: 01890322.9

(22) Anmeldetag:  15.11.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B61B 12/02, E01B 25/24, A63G 21/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 07.03.2001 AT 3572001

(71) Anmelder: Innova Patent GmbH
6960 Wolfurt (AT)

(72) Erfinder:
  • Albrich, Reinhard
    6850 Dornbirn (AT)

(74) Vertreter: Atzwanger, Richard, Dipl.-Ing. Patentanwalt 
Mariahilfer Strasse 1c
1060 Wien
1060 Wien (AT)

   


(54) Anlage zum Abfahren von Personen von einer Bergstation in eine Talstation


(57) Anlage zum Abfahren von Personen von einer Bergstation in eine Talstation mit einer auf einem Tragseil im Abstand vom Boden befestigten, aus einer Vielzahl von Teilschienen (21) bestehenden Führungsschiene (2), längs welcher mit einem Sessel, einer Kabine u.dgl. ausgebildete Wagen verfahrbar sind. Dabei sind die Teilschienen (21) miteinander in Längsrichtung der Führungsschiene (2) verschiebbar verbunden (Fig.2).




Beschreibung


[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft eine Anlage zum Abfahren von Personen von einer Bergstation in eine Talstation mit einer an einem Tragseil im Abstand vom Boden befestigten, aus einer Vielzahl von Teilschienen bestehenden Führungsschiene, längs welcher mit einem Sessel, einer Kabine u.dgl. ausgebildete Wagen verfahrbar sind.

[0002] Bei einer derartigen Anlage, welche aus der EP A2 1 026 061 bekannt ist, besteht die Führungsschiene aus einer Vielzahl von miteinander starr verbundenen Teilschienen, welche mittels Laschen an einem Tragseil befestigt sind. Da bei einer starren Führungsschiene an jeweils denjenigen Stellen, an welchen sich die Wagen befinden, sehr hohe Belastungen auftreten, müssen dabei die Teilschienen und deren Verbindungen sehr stark dimensioniert werden. Zudem unterliegen derartige Schienen auch aufgrund der Wärmedehnungen großen Spannungen und dadurch bedingten Belastungen.

[0003] Der gegenständlichen Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine solche konstruktive Gestaltung zu schaffen, durch welche die Belastung der Führungsschiene vermindert wird, weswegen diese geringer dimensioniert werden kann. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß die Teilschienen miteinander in Längsrichtung der Führungsschiene verschiebbar verbunden sind.

[0004] Vorzugsweise sind die Teilschienen als Rohrstücke ausgebildet, welche an ihren Enden in ihrem Innenraum mit jeweils mindestens einem diesen durchsetzenden Steg ausgebildet sind, von welcher einer mit einem Langloch versehen ist und welche einander überlappen, wobei zwischen zwei Teilschienen mindestens eine diese Stege verbindende Schraube vorgesehen ist. Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist jede Teilschiene an ihrem einen Ende mit einem ersten Steg ausgebildet, welcher mit einem Langloch versehen ist und ist sie an ihrem anderen Ende mit zwei weiteren Stegen ausgebildet, an welchem eine Schraube befestigt ist, wobei die beiden weiteren Stege an den ersten Steg beidseitig anliegen und die Schraube das Langloch durchsetzt. Vorzugsweise sind weiters die Teilschienen am Tragseil mittels Traglaschen befestigt, wobei sie gegenüber dem Tragseil verschiebbar sind.

[0005] Nach weiteren bevorzugten Merkmalen sind die Teilschienen an ihren Außenseiten mit mindestens einer abragenden Leiste ausgebildet, längs welcher am Wagen angeordnete Führungsrollen ablaufen und ragt von den Teilschienen mindestens eine weitere Leiste ab, welche eine der beiden miteinander zusammenwirkenden Elemente einer elektromagnetischen Bremseinrichtung bildet. Dabei können die mindestens eine Führungsleiste und die mindestens eine Bremsleiste von den Teilschienen angenähert diametral abragen.

[0006] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine erfindungsgemäße Anlage, in schematischer Darstellung;
die Fig. 2 und 2a
die Verbindung der Teilschienen, in Seitenansicht und im Schnitt nach der Linie A-A der Fig. 2, in einer ersten Betriebsstellung;
die Fig.3 und 3a
die Verbindung der Teilschienen, in Seitenansicht und im Schnitt nach der Linie B-B der Fig. 3, in einer zweiten Betriebsstellung;
Fig.4
einen Querschnitt durch zwei Teilschienen im Bereich ihrer Verbindung, und
die Fig.5 und 5a
die Ausbildung der Stirnflächen von zwei Teilschienen, in Seitenansicht und in Draufsicht.


[0007] Wie dies aus Fig.1 ersichtlich ist, besteht eine erfindungsgemäße Anlage aus einer Bergstation 1 und einer Talstation 1a, zwischen welchen sich eine von der Bergstation 1 zur Talstation 1a erstreckende Führungsschiene 2 befindet. Die Führungsschiene 2 weist geradlinige Abschnitte 2a und gekrümmte Abschnitte 2b auf. An Stützen, Säulen u.dgl. sind Tragseile 3 befestigt, an welchen die Führungsschiene 2 in einem Abstand oberhalb des Geländes befestigt ist. Längs der Führungsschiene 2 sind Wagen 4, an welchen Sessel, Gehänge, Kabinen od. dgl. befestigt sind, von der Bergstation 1 in die Talstation 1a verfahrbar.

[0008] Wie dies aus den Fig.2 und 2a ersichtlich ist, besteht die Führungsschiene 2 aus einer Vielzahl von Teilschienen 21, welche mittels Traglaschen 20 am Seil 3 befestigt sind. Die Teilschienen 21, welche z.B. hohlzylindrisch ausgebildet sind, sind im Innenraum an ihrem einen Ende mit einem angenähert diagonal verlaufenden Steg 22 ausgebildet, welcher über die Stirnfläche der Teilschienen 21 hinausragt und welcher mit einem Langloch 22a ausgebildet ist. An ihrem anderen Ende sind sie mit zwei diagonal verlaufenden Stegen 23 und 24 ausgebildet, welche gleichfalls über die Stirnfläche der Teilschienen 21 hinausragen und an welchen mindestens ein Bolzen 25 befestigt ist, welcher das Langloch 22a durchsetzt. Mittels der Stege 22, 23 und 24 und der Bolzen 25 sind die Teilschienen 21 miteinander verbunden, wobei sie gegeneinander um die Länge des Langloches 22a verschiebbar sind. Da die Traglaschen 20 am Seil 3 in Längsrichtung verschiebbar sind, können sich hierdurch die Teilschienen 21 in Abhängigkeit von den auf diese einwirkenden Belastungen gegeneinander in Längsrichtung der Führungsschiene 2 bewegen.

[0009] In den Fig.2 und 2a ist die Lage der Führungsschiene 2 im unbelasteten Zustand dargestellt. Dabei liegen die Stirnenden der Teilschienen 21 aneinander an. Demgegenüber sind in den Fig. 3 und 3a die Teilschienen 21 in derjenigen Lage dargestellt, wenn sich in deren Bereich ein Wagen 4 befindet. Durch die hierdurch bewirkte Belastung tritt ein Durchbiegen der Führungsschiene 2 auf, wodurch sich die Teilschienen 21 in demjenigen Ausmaß, welches durch die Länge des Langloches 22a bestimmt ist, auseinander bewegen. Da hierdurch die auf die Führungsschiene 2 einwirkenden Zugkräfte wesentlich herabgesetzt werden, können die Teilschienen 21 und die diese verbindenden Stege 22, 23 und 24 weitaus geringer dimensioniert werden, als wenn die Teilschienen 21 miteinander starr verbunden wären. Zudem kann hierdurch die Führungsschiene 2 Wärmedehnungen ausführen.

[0010] Wie dies aus Fig.4 ersichtlich ist, laufen die Tragrollen 41 der Wagen 4 auf der Oberfläche der Teilschienen 21. Weiters sind die Teilschienen 21 sowohl an ihrer Oberseite und auch an ihrer Unterseite mit radial abragenden Fortsätzen 56 ausgebildet ist, durch welche Anlageflächen für Führungsrollen 42 der Wagen 4 gebildet sind. Vom unteren Fortsatz 56 ragen weiters Leisten 57 ab, welche Bestandteile einer elektromagnetischen Bremseinrichtung bilden.

[0011] Anhand der Fig.5 und 5a ist weiters die Ausbildung der Stirnflächen der Teilschienen 21 dargestellt. Wie dies aus Fig.5 ersichtlich ist, sind die Fortsätze 56 in Längsrichtung der Teilschienen 21 mit gegengleichen Abschrägungen 56a und 56b ausgebildet. Hierdurch wird gewährleistet, daß die Laufflächen für die Führungsrollen 42 mit einer zur Laufrichtung schräg verlaufenden Stoßfuge ausgebildet sind, wodurch die erforderliche Laufruhe der Führungsrollen 42 gewährleistet ist. In analoger Weise sind auch die Mantelflächen der Teilschienen 21 in den Bereichen der Laufflächen für die Tragrollen 41 mit in der Laufrichtung ausgerichteten, gegengleichen Vorsprüngen 27 und diesen zugeordneten gegengleichen Ausnehmungen 28 ausgebildet, wodurch gleichfalls ein stoßfreies Abrollen der Tragrollen 41 gewährleistet ist.
Vorzugsweise sind die einander zugeordneten Stirnflächen der Teilschienen 21 als ringförmige, gegengleich ausgebildete Bauteile 26 ausgebildet, welche an die Stirnseiten der Teilschienen 21 angeschweißt sind.


Ansprüche

1. Anlage zum Abfahren von Personen von einer Bergstation (1) in eine Talstation (1a) mit einer auf einem Tragseil (3) im Abstand vom Boden befestigten, aus einer Vielzahl von Teilschienen (21) bestehenden Führungsschiene (2), längs welcher mit einem Sessel, einer Kabine u. dgl. ausgebildete Wagen (4) verfahrbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilschienen (21) miteinander in Längsrichtung der Führungsschiene (2) verschiebbar verbunden sind (Fig. 1, Fig.2).
 
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilschienen (21) als Rohrstücke ausgebildet sind, welche an ihren Enden in ihrem Innenraum mit jeweils mindestens einem diesen durchsetzenden Steg (22, 23, 24) ausgebildet sind, von welchen einer mit einem Langloch (22a) versehen ist und welche einander überlappen, wobei zwischen zwei Teilschienen (21) mindestens eine diese Stege (22, 23, 24) verbindende Schraube (25) vorgesehen ist (Fig.2a).
 
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Teilschiene (21) an ihrem einen Ende mit einem ersten Steg (22) ausgebildet ist, welcher mit einem Langloch (22a) versehen ist und an ihrem anderen Ende mit zwei weiteren Stegen (23, 24) ausgebildet ist, an welchem eine Schraube (25) befestigt ist, wobei die beiden weiteren Stege (23, 24) an den ersten Steg (22) beidseitig anliegen und die Schraube (25) das Langloch (22a) durchsetzt (Fig.2a).
 
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilschienen (21) am Tragseil (3) mittels Traglaschen (20) befestigt sind, wobei sie gegenüber dem Tragseil (3) verschiebbar sind (Fig.2).
 
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilschienen (21) an ihren Außenseiten mit mindestens einer abragenden Leiste (56) ausgebildet sind, längs welcher am Wagen (4) angeordnete Führungsrollen (42) ablaufen (Fig.4).
 
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß von den Teilschienen (21) mindestens eine weitere Leiste (57) abragt, welche eine der beiden miteinander zusammenwirkenden Elemente einer elektromagnetischen Bremseinrichtung bildet (Fig.4).
 
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Führungsleiste (56) und die mindestens eine Bremsleiste (57) von den Teilschienen (21) angenähert diametral abragen (Fig.4).
 
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufflächen der Teilschienen (21) für die Laufrollen (41) bzw. für die Führungsrollen (42) der Wagen (4) mit zur Laufrichtung schräg ausgerichteten bzw. stufenförmig verlaufenden Stoßfugen ausgebildet sind.
 
9. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugeordneten Stirnflächen der Teilschienen (24) durch gegengleich ausgebildete Bauteile (26) gebildet sind, welche an die stirnseitigen Enden der Teilschienen (21) angeschweißt sind.
 




Zeichnung













Recherchenbericht