[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung zur Überwachung des Handlaufes
einer Personenförderanlage, insbesondere einer Rolltreppe oder eines Rollsteiges gemäß
gattungsbildendenm Teil des ersten Patentanspruches.
[0002] Die US-A 5,072,820 betrifft eine Sicherheitseinrichtung für den Handlauf einer Personenförderanlage,
wobei ein Sensor zum Einsatz gelangt, der bei einem Stop des Handlaufes den Weiterlauf
des Stufenbandes abschaltet.
[0003] Der US-A 2,885,057 ist eine Handlaufführungseinrichtung sowohl für flache als auch
mit Keil versehene Handläufe zu entnehmen. Der Handlauf wird hierbei außerhalb des
sichtbaren Bereiches um verschiedene Umlenkrollen geführt.
[0004] Durch die EP-A 0 960 847 ist eine Fahrtreppe oder ein Fahrsteig mit einer Handlaufüberwachungseinrichtung
bekannt geworden. Bei diesem Handlauf wird die als Zugarmierung dienende Stahlseileinlage
mittels eines induktiven Näherungsschalters detektiert. Diese Art Detektor ist ausschließlich
bei Handläufen einsetzbar, die mit metallischen Einlagen versehen sind. Ist ein Handlauf
gegeben, dessen Armierung auf textiler Basis vorgesehen ist, kann ein induktiver Sensor
nicht verwendet werden. Bei Handläufen, die, analog zur US-A 2,885,057 im unteren
Bereich mit keilförmigen Profilen ausgerüstet sind, ist der Einsatz induktiver Detektoren
nicht sinnvoll, da der Abstand Detektor-Stahleinlage sehr groß ist. Hier müßte somit
ein erhöhter technischer Meßaufwand betrieben werden.
[0005] Insbesondere im sichtbaren Bereich des Handlaufes wird selbiger, je nach Ausführung
(flach oder mit Keil versehen), im Bereich unterschiedlich gestalteter Handlaufführungselemente
geführt. In Abhängigkeit der Vorspannung und der relativen Härte des Handlaufes kann
es geschehen, daß, auch bedingt durch Vandalismus, der Handlauf von der Handlaufführung
rutscht bzw. entfernt wird, so daß hier ein erhöhtes Sicherheitsrisiko gegeben ist.
Dieses Risiko ist insbesondere im unteren Umlenkbereich gegeben, da der Handlauf üblicherweise
unter Vorspannung bestrebt ist, den kürzesten, als geradlinigen Weg zu wählen und
demzufolge hier erhöhte Belastungen in diesem Bereich der Handlaufführung gegeben
sind. Festzustellen bleibt, daß bei Vandalismus sich diese Gefahr nicht nur auf diesen
konkreten Bereich bezieht, sondern überall im sichtbaren Bereich des Handlaufes gegeben
sein kann.
[0006] Ziel des Erfindungsgegenstandes ist es, eine Sicherheitseinrichtung zur Überwachung
des Handlaufes für eine Rolltreppe oder einen Rollsteig bereitzustellen, durch welche,
insbesondere durch Vandalismus hervorgerufenes Abheben des Handlaufes von der Handlaufführung
erkannt und der Antrieb der Personenförderanlage im Rahmen der geltenden Sicherheitsvorschriften
stillgesetzt werden kann. Die Sicherheitseinrichtung soll für alle Arten von Handläufen
einsetzbar sein.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Sensor ein kapazitiv wirkender Sensor
ist, der ein längliches Fühlerteil beinhaltet, das berührungsfrei im Bereich unterhalb
des Handlaufes positioniert ist.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0009] Die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung kann an jeder beliebigen Stelle der Handlaufführung
vorgesehen werden, wobei der bevorzugte Anwendungsfall im unteren Übergangsbereich
von der horizontalen in die geneigte Ebene gesehen wird, da - wie bereits angesprochen
- hier der gefährdeteste Bereich mit der größten Belastung gegeben ist.
[0010] Als Sensor kommt ein kapazitiver Sensor zum Einsatz, da selbiger nicht nur bei Handläufen
mit oder ohne Stahlarmierung, sondern auch bei Handläufen mit Keilen in einfacher
Weise verwendet werden kann.
[0011] Der Sensor ist, einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß, berührungsfrei zum Handlauf
unterhalb desselben vorgesehen und ist mittel- oder unmittelbar mit der Handlaufführung
verbunden.
[0012] Der Sensor beinhaltet ein freitragendes Fühlerteil, das berührungsfrei unterhalb
des Handlaufes positioniert ist, wobei der Sensor auf einen vorgegebenen maximalen
Abhebewert des Handlaufes als Abschaltkriterium für den Antrieb der Personenförderanlage
eingestellt ist. Unabhängig davon, ob der Handlauf zumindest partiell entfernt ist,
wird der Antrieb für das Stufenband bei Überschreitung dieses Maximalwertes abgeschaltet.
[0013] Der Erfindungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung
dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
- Figuren 1 und 2
- Prinzipskizzen von Balustraden zur Aufnahme unterschiedlich geformter Handläufe;
- Figur 3
- Prinzipskizze einer Handlaufführung, etwa entsprechend Figur 1;
- Figur 4
- Schnitt durch Figur 3;
- Figur 5
- Prinzipskizze einer Handlaufführung, etwa entsprechend Figur 2;
- Figur 6
- Schnitt durch Figur 5.
[0014] Die Figuren 1 und 2 zeigen Handläufe 1,2, die mit unterschiedlich gestalteten Handlaufführungen
3,4 in Wirkverbindung stehen. Der Handlauf 1 beinhaltet innenseitig einen Keil 5,
der in die zugehörige Handlaufführung 3 hineinragt, während der Handlauf 2 innenseitig
flach ausgebildet ist. Jede Handlaufführung 4 weist handlaufseitig Führungselemente
6,7 auf. Die Handlaufführungen 3,4 sind über weitere Bauteile 8,9, beispielsweise
mit einer Glasbalustrade 10,11 verbunden. Angedeutet ist ein kapazitiver Sensor 12,13,
der mittelbar über Schrauben 14,15 mit der Handlaufführung 3,4 in Wirkverbindung steht.
Der Sensor 12,13 ist im sichtbaren Bereich des Handlaufes 1,2 unterhalb desselben
positioniert. Funktion und Wirkungsweise des Sensors 12,13 wird in den folgenden Figuren
näher erläutert.
[0015] Die Figuren 3 und 4 zeigen Handlaufführungen 3' (zum Teil im Schnitt), die ähnlich
zur Figur 1 aufgebaut sind. Die Handlaufführung 3' beinhaltet auch hier Führungselemente
6' und ist mit weiteren Bauteilen 8' über eine Schraube 14' verbunden. Ferner erkennbar
ist ein Sensor 12', der ein längliches Fühlerteil 16 aufweist, das berührungsfrei,
d.h. mit Abstand, unterhalb des Keilprofiles 5' des Handlaufes 1' positioniert ist.
Der kapazitive Sensor 12' ist (nicht dargestellt) über entsprechende Signalleitungen
mit dem Hauptantrieb der Rolltreppe verbunden. Der Sensor 12' ist bevorzugt - wie
in Figur 4 dargestellt - im unteren Übergangsbereich 10 der Personenförderanlage positioniert,
da insbesondere in diesem kritischen Bereich, wo der Handlauf 1' bestrebt ist, geradlinig
zu verlaufen, höhere Kräfte auf die Führungselemente 6' der Handlaufführung 3' bzw.
dem Teil 18 des Handlaufes 1' einwirken. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache ist
es möglich, das Teil 18 des Handlaufes 1' in diesem Bereich 17 leichter von dem Führungselement
6' abzuhebeln, als beispielsweise in einem geradlinigen Bereich. Der Sensor 12' ist
beispielsweise über ein Potentiometer (nicht dargestellt) auf einen vorgebbaren Abhebewert
(beispielsweise 5 mm) des Handlaufes 1' eingestellt und schaltet bei Überschreiten
dieses Wertes automatisch den Hauptantrieb der Personenförderanlage ab. Das Fühlerteil
16 soll in diesem Beispiel mit einem stützenden Metallteil 16' in Wirkverbindung stehen,
insbesondere damit verklebt sein. Das Metallteil 16' ist dann über eine Schraube 14
mit der Handlaufführung 3' verbunden.
[0016] Die Figuren 5 und 6 zeigen Handlaufführungen 4' (zum Teil im Schnitt), wie sie etwa
der Figur 2 entsprechen. Die Führungselemente 7' tragen den Handlauf 2', wobei ein
kapazitiver Sensor 13' mittelbar über eine Schraube 15' mit der Handlaufführung 4'
verbunden ist. Der zum Einsatz gelangende Sensor 13' beinhaltet auch hier ein längliches
Fühlerteil 19, das berührungsfrei, d.h. mit Abstand, unterhalb des Handlaufes 2' dergestalt
positioniert ist, daß es auf einem Metallkörper 19' ruht und beispielsweise durch
Verkleben mit selbigem verbunden ist. Der Metallkörper 19' kann dann über die Schraube
15 mit der Handlaufführung verbunden werden. Der Sensor 13' ist analog zu den Figuren
3 und 4, beispielsweise über ein Potentiometer (nicht dargestellt), auf einen vorgebbaren
Abhebewert des Handlaufes 2' eingestellt (z.B. 7 mm) und schaltet bei Überschreiten
dieses Wertes den Hauptantrieb der Personenförderanlage automatisch ab. In Analogie
zu den Figuren 3 und 4 ist auch dieser Sensor 13' im unteren Übergangsbereich 22 der
Personenförderanlage positioniert.
1. Sicherheitseinrichtung zur Überwachung des Handlaufes (1,1',2,2') einer Personenförderanlage,
insbesondere einer Rolltreppe oder eines Rollsteiges, beinhaltend mindestens einen
das Abheben des Handlaufes (1,1',2,2') von der Handlaufführung (3,3',4,4') überwachenden
und mit dem Antrieb der Personenförderanlage schalttechnisch in Wirkverbindung stehenden
Sensor (12,12',13,13'), der im Bereich der Handlaufführung (3,3',4,4') unterhalb des
Handlaufes (1,1',2,2') positioniert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (12,12',13,13') ein kapazitiv wirkender Sensor ist, der ein längliches
Fühlerteil (16,19) beinhaltet, das berührungsfrei im Bereich unterhalb des Handlaufes
(1',2') positioniert ist.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (12,12',13,13') insbesondere über ein mittel- oder unmittelbar im Bereich
desselben vorgesehenes Potentiometer auf einen vorgebbaren maximalen Abhebewert des
Handlaufes (1,1',2,2') als Abschaltkriterium für den Antrieb der Personenförderanlage
eingestellt ist.
3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (12',13') im unteren Übergangsbereich (17,20) von der Horizontalen in
den geneigt verlaufenden Bereich der Rolltreppe oder des Rollsteiges angeordnet ist.
4. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (12,12',13,13') sowohl für flache als auch für mit Keilprofilen (5,5')
versehene Handläufe (1,1',2,2') mit oder ohne Bewehrung einsetzbar ist.
5. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (12,12',13,13') mittelbar mit der Handlaufführung (3,3',4,4') respektive
damit zusammenwirkenden Bauteilen (16',19'), verbunden ist.
6. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Fühlerteil (16,19) auf einem Metallkörper (16',19') ruht und mit diesem, insbesondere
durch Kleben, verbunden ist.
7. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallkörper (16',19') mit der Handlaufführung (3,3',4,4'), insbesondere über
Schrauben (15,15'), verbunden ist.