(19)
(11) EP 1 239 081 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.09.2002  Patentblatt  2002/37

(21) Anmeldenummer: 02004161.2

(22) Anmeldetag:  26.02.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E01C 11/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 07.03.2001 DE 10110766

(71) Anmelder: SP-Beton GmbH & Co. KG
21481 Lauenburg/Elbe (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmitz, Michael
    77836 Rheinmünster (DE)
  • Drost, Andreas
    76135 Karlsruhe (DE)

(74) Vertreter: Lasch, Hartmut Dipl.-Ing. 
Patentanwälte, Dipl.-Ing. Heiner Lichti, Dipl.-Phys.Dr. rer. nat Jost Lempert, Dipl.-Ing. Hartmut Lasch, Postfach 41 07 60
76207 Karlsruhe
76207 Karlsruhe (DE)

   


(54) Bodenbelagelement zur Bildung einer Bodenrinne


(57) Ein Bodenbelagelement zur Bildung einer Bodenrinne umfaßt eine Oberseite, eine Unterseite und mehrere Seitenflächen, wobei auf der Oberseite ein 1. Rinnenabschnitt mit einem 1. Anfangsquerschnitt Q1A und einem damit identischen 1. Endquerschnitt Q1E ausgebildet ist. Auf der Unterseite des Bodenbelagelementes ist ein 2. Rinnenabschnitt mit einem 2. Anfangsquerschnitt Q2A und einem 2. Endquerschnitt Q2E ausgebildet, wobei der 2. Anfangsquerschnitt Q2A und/oder der 2. Endquerschnitt Q2E des 2. Rinnenabschnitts gleich dem 1. Anfangs- und dem ersten Endquerschnitt Q1A, Q1E des 1. Rinnenabschnittes ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Bodenbelagelement zur Bildung einer Bodenrinne, mit einer Oberseite, einer Unterseite und mehreren Seitenflächen, wobei auf der Oberseite ein 1. Rinnenabschnitt mit einem 1. Anfangsquerschnitt und einem damit identischen 1. Endquerschnitt ausgebildet ist.

[0002] Für die Ausbildung einer Abfluß- oder Bodenrinne beispielsweise an Straßenrändern oder auf gepflasterten Wegen oder Plätzen sind aus der DE 85 33 167 U1 speziellen Bodenbelagelemente und insbesondere Bodenbelagplatten aus Beton, Natur- oder Kunststein bekannt, die oberseitig einen nutartig ausgebildeten Rinnenabschnitt aufweisen, der an einer Seitenkante mit einem Anfangsquerschnitt und an einer anderen Seitenkante mit einem dazu identischen Endquerschnitt mündet. Zur Bildung einer Bodenrinne können mehrere Bodenbelagplatten mit ihren Rinnenabschnitten aneinandergelegt werden, wobei aufgrund der Identität der Anfangs- und Endquerschnitte ein stufenloser Übergang zwischen den einzelnen Rinnenabschnitten gewährleistet ist. Auf der Unterseite der in der DE 85 33 167 U1 gezeigten Bodenbelagplatte ist eine Ausnehmung ausgebildet, deren Verwendungszweck in der DE 85 33 167 U1 nicht angegeben ist.

[0003] Obwohl sich mit den Bodenbelagplatten gemäß der DE 85 33 167 U1 in einfacher Weise eine geradlinige Bodenrinne ausbilden läßt, sind für die Ausgestaltung von gekrümmten Rinnenabschnitten oder von seitlichen Zu- und Abläufen oder von Verzweigungen bzw. Kreuzungen der Bodenrinne spezielle Konstruktionen notwendig, die in der Regel auf der Baustelle in Ortbeton hergestellt werden müssen, was arbeitsund zeitaufwendig und somit kostenintensiv ist.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bodenbelagelement der genannten Art zu schaffen, mit dem die Ausbildung einer nicht geradlinig verlaufenden Bodenrinne erleichtert ist.

[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Bodenbelagelement der genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf der Unterseite ein 2. Rinnenabschnitt mit einem 2. Anfangsquerschnitt und einem 2. Endquerschnitt ausgebildet ist, wobei der 2. Anfangsquerschnitt und/oder der 2. Endquerschnitt des unterseitigen 2. Rinnenabschnitts gleich dem 1. Anfangs- und dem 1. Endquerschnitt des 1. Rinnenabschnitts ist. Dabei ist vorgesehen, daß der Verlauf des oberseitigen 1. Rinnenabschnitts, d.h. die geometrische Form des Rinnenabschnitts insbesondere in Aufsicht, unterschiedlich zu dem Verlauf des unterseitigen 2. Rinnenabschnitts ist. Auf der Baustelle kann der Benutzer des Bodenbelagelementes entscheiden, ob er dieses mit dem 1. Rinnenabschnitt oder dem 2. Rinnenabschnitt in die zu bildende Bodenrinne einbaut. Auf diese Weise sind eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten gegeben, die die Ausbildung von nicht geradlinigen, beispielsweise gekrümmten oder sich verzweigenden Bodenrinnen erleichtert.

[0006] Vorzugsweise ist einer der Rinnenabschnitte und insbesondere der obere 1. Rinnenabschnitt geradlinig mit einem im wesentlichen konstanten Querschnitt ausgebildet. Ein derart ausgestalteter 1. Rinnenabschnitt kann dann in herkömmlicher Weise zur Herstellung einer geradlinigen, kontinuierlichen Bodenrinne verwendet werden. Der unterseitige 2. Rinnenabschnitt ist als Sonderform ausgebildet und kann beispielsweise mit im wesentlichen konstantem Querschnitt sinusförmig gewunden verlaufen oder auch zur Bildung einer Umlenkung des Verlaufs der Bodenrinne einsinnig stetig gekrümmt sein. Innerhalb des 2. Rinnenabschnitts kann auch eine als Drossel dienende Querschnittsverengung oder auch eine als Rückhalteelement oder Sieb dienende Barriere ausgebildet sein.

[0007] Der 1. Anfangsquerschnitt und der 1. Endquerschnitt des 1. Rinnenabschnitts sind in bekannter Weise identisch. Die dazu identische Form besitzen vorzugsweise auch der 2. Anfangsquerschnitt und der 2. Endquerschnitt des 2. Rinnenabschnitts, so daß immer ein kontinuierlicher, stufenfreier Übergang zwischen den Rinnenabschnitten aneinandergelegten Bodenbelagelemente unabhängig davon gegeben ist, welcher der beiden Rinnenabschnitte zur Bildung der Bodenrinne verwendet wird.

[0008] In einer speziellen Ausgestaltung des 2. Rinnenabschnitts kann vorgesehen sein, daß dieser eine Verzweigungsstelle mit zumindest einem Seitenarm aufweist. Der Seitenarm dient zur Ausbildung eines Zulaufs oder Ablaufs der Bodenrinne oder auch dazu, zwei Bodenrinnen zu einer gemeinsamen Bodenrinne zusammenzuführen.

[0009] Der Seitenarm mündet auf einer Seitenkante des Bodenbelagelementes mit einem Endquerschnitt, der vorzugsweise gleich dem 1. Anfangs- und dem 1. Endquerschnitt des 1. Rinnenabschnittes ist. Da in diesem Fall alle Anfangs- und Endquerschnitte identisch ausgebildet sind, ist wiederum die Ausbildung von kontinuierlichen, stufenlosen Übergängen zwischen den Rinnenabschnitten benachbarter Bodenbelagelemente sichergestellt. Bevorzugterweise ist vorgesehen, daß der Seitenarm sich unter einem Winkel im Bereich von 45° bis 90° und insbesondere senkrecht zu dem 2. Rinnenabschnitt erstreckt, der in diesem Fall geradlinig ausgebildet sein kann.

[0010] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß in dem 2. Rinnenabschnitt im Bereich der Verzweigungsstelle eine Strömungsleitvorrichtung angeordnet ist, bei der es sich beispielsweise um ein hydraulisches Hindernis handeln kann, das einstückig an dem Bodenbelagelement angeformt ist. Das hydraulische Hindernis kann einerseits dazu dienen, die Strömung in gewünschter Weise aufzuteilen oder Teilströmungen zusammenzuführen und gegebenenfalls übermäßige Strömungsturbulenzen zu verhindern. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn das hydraulische Hindernis auf der dem Seitenarm abgewandten Seite des 2. Rinnenabschnittes angeordnet ist. Darüber hinaus kann das hydraulische Hindernis dazu dienen, in der Wasserströmung mitgeführte Fremdkörper, beispielsweise eine leere Getränkedose oder flasche zurückzuhalten, wozu es hilfreich ist, wenn das hydraulische Hindernis mittig in dem 2. Rinnenabschnitt angeordnet ist.

[0011] Das Bodenbelagelement wird vorzugsweise als Fertigteil aus Beton hergestellt, es kann jedoch auch aus Naturstein, Kunststein oder auch aus Kunststoff bestehen. Insbesondere sollte es plattenförmig mit einem im wesentlichen rechteckigen Grundriß ausgebildet sein, alternative Grundrißformen, beispielsweise ein trapezförmiger Grundriß sind jedoch ebenfalls möglich.

[0012] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Aufsicht auf ein Bodenbelagelement gemäß einer 1. Ausführungsform,
Fig. 2
eine perspektivische Unteransicht des Bodenbelagelementes gemäß Fig. 1,
Fig. 3
eine perspektivische Unteransicht einer Abwandlung des Bodenbelagelementes gemäß Fig. 2,
Fig. 4
eine perspektivische Unteransicht einer 1. Weiterentwicklung des Bodenbelagelementes gemäß Fig. 2,
Fig. 5
eine perspektivische Unteransicht einer 2. Weiterentwicklung des Bodenbelagelementes gemäß Fig. 2,
Fig. 6
eine perspektivische Unteransicht einer 3. Weiterentwicklung des Bodenbelagelementes gemäß Fig. 2,
Fig. 7
eine perspektivische Unteransicht eines Bodenbelagelementes gemäß einer 2. Ausführungsform,
Fig. 8
eine perspektivische Unteransicht eines Bodenbelagelementes gemäß einer 3. Ausführungsform,
Fig. 9
eine perspektivische Unteransicht eines Bodenbelagelementes mit 1. alternativem Grundriß,
Fig. 10
eine perspektivische Unteransicht eines Bodenbelagelementes mit 2. alternativem Grundriß,
Fig. 11
eine perspektivische Unteransicht eines Bodenbelagelementes gemäß einer 4. Ausführungsform,
Fig. 12
eine perspektivische Unteransicht einer Abwandlung des Bodenbelagelementes gemäß Fig. 11,
Fig. 13
eine Unteransicht eines 1. Bodenbelagelementes mit seitlichen Eingriffselementen,
Fig. 14
eine Unteransicht eines 2. Bodenbelagele-mentes mit seitlichen Eingriffselementen und
Fig. 15A, 15B, 15C, 15D, 15E, 15F
mögliche Querschnittsformen der Rinnenabschnitte.


[0013] Ein in den Fig. 1 und 2 dargestelltes Bodenbelagelement 10 zur Bildung einer Bodenrinne weist eine im wesentlichen quaderförmige Gestalt mit einem rechteckigen Grundriß auf und besitzt eine Oberseite 11, eine Unterseite 12 sowie vier vertikale Seitenflächen, von denen nur drei Seitenflächen 13,14,15 sichtbar sind. Das Bodenbelagelement 10 ist ein vorgefertigtes Beton-Fertigteil und besitzt auf seiner Oberseite einen 1. Rinnenabschnitt 16, der sich geradlinig von der vorderen Stirnfläche 13 zur gegenüberliegenden hinteren Stirnfläche 15 erstreckt und einen über seine gesamte Länge konstanten Querschnitt besitzt. Auf der vorderen Stirnfläche 13 weist der 1 Rinnenabschnitt 16 einen 1. Anfangsquerschnitt Q1A auf und er mündet auf der entgegengesetzten hinteren Stirnfläche 15 mit einem dazu identischen 1. Endquerschnitt Q1E.

[0014] Der Querschnitt des 1. Rinnenabschnitts 16 wird anhand von Fig. 15A im einzelnen erläutert. Wie dort dargestellt ist, nimmt der Querschnitt des 1. Rinnenabschnitts 16 im wesentlichen die mittlere Hälfte der Breite des Bodenbelagelementes 10 ein. Die neben dem 1. Rinnenabschnitt 16 verbleibenden Bereiche 11a der Oberseite 11 des Bodenbelagelementes 10 erstrecken sich im wesentlichen horizontal. An ihren Innenseiten schließen sich steil nach unten, d.h. zur Mitte des Bodenbelagelementes 10 abfallende Flanken F an, die in leicht zur Mitte des 1. Rinnenabschnittes 16 nach unten geneigte Bodenabschnitte B übergehen. Der Querschnitt des 1. Rinnenabschnitts 16 ist symmetrisch zur vertikalen, in Längsrichtung verlaufenden Mittelebene des Bodenbelagelementes, so daß der tiefste Punkt des Querschnitts in der Mittelebene liegt.

[0015] Fig. 15B zeigt eine Abwandlung des Querschnitts gemäß 15A und unterscheidet sich von diesem lediglich dadurch, daß die neben dem 1. Rinnenabschnitt 16 verlaufenden Bereiche 11a der Oberseite 11 des Bodenbelagelementes 10 sich nunmehr nicht horizontal, sondern zum 1. Rinnenabschnitt 16 leicht nach unten geneigt erstrecken, wodurch auf das Bodenbelagelement 10 auftreffende Niederschlagwasser dem 1. Rinnenabschnitt 16 zugeführt wird.

[0016] Eine weitere alternative Querschnittsgestaltung zeigt Fig. 15C, wobei der eigentliche 1. Rinnenabschnitt 16 mit einem V-Querschnitt mit schrägen Bodenabschnitten B ausgestaltet ist und die seitlich neben dem 1. Rinnenabschnitt 16 liegenden Bereiche 11a der Oberseite 11 des Bodenbelagelementes zum 1. Rinnenabschnitt 16 hin nach unten geneigt sind und direkt in die Bodenabschnitte B übergehen.

[0017] Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, besitzt das Bodenbelagelement 10 auf der Unterseite 12 einen 2. Rinnenabschnitt 17, der einen geradlinigen Hauptarm 17a und einen Seitenarm 19 umfaßt, der an einer Verzweigungsstelle 18 von dem Hauptarm 17a abzweigt. Der Hauptarm 17a erstreckt sich geradlinig zwischen der vorderen Stirnfläche 13 und der entgegengesetzten hinteren Stirnfläche 15 und besitzt einen konstanten Querschnitt, der dem Querschnitt des 1. Rinnenabschnitts 16 auf der Oberseite 11 des Bodenbelagelementes 10 entspricht. Auf diese Weise ist der 2. Rinnenabschnitt 17 mit einem 2. Anfangsquerschnitt Q2A und einem 2. Endquerschnitt Q1E ausgestattet, die identisch dem 1. Anfangsquerschnitt Q1A sowie dem 1. Endquerschnitt Q1E des 1. Rinnenabschnitts 16 sind.

[0018] In der Mitte des geradlinigen Hauptarms 17a des 2. Rinnenabschnitt 17 zweigt an der Verzweigungsstelle 18 der Seitenarm 19 ab, der sich im wesentlichen senkrecht zu dem Hauptarm 17a erstreckt und auf der Seitenfläche 14 mit einem Querschnitt Q2S mündet, der identisch den Querschnitten Q2A und Q2E des Hauptarms 17a und somit auch identisch mit den Querschnitten Q1A und Q1E es 1. Rinnenabschnitts 16 ist.

[0019] Zur Bildung einer geradlinig verlaufenden Bodenrinne werden mehrere Bodenbelagelemente 10 in der in Fig. 1 dargestellten Ausrichtung, d.h. mit ihrer Oberseite 11 nach oben weisend in Reihe so aneinandergelegt, daß der 1. Anfangsquerschnitt Q1A des einen Bodenbelagelementes mit dem 1. Endquerschnitt Q1E des benachbarten Bodenbelagelementes fluchtet, wodurch ein kontinuierlicher, stufenloser Übergang zwischen den 1. Rinnenabschnitten 16 der Bodenbelagelemente erreicht ist. Wenn im Verlauf der Bodenrinne eine Abzweigstelle geplant ist, wird das Bodenbelagelement in der in Fig. 2 dargestellten, gegenüber der Ausrichtung gemäß Fig. 1 um eine horizontale Achse um 180° gedrehten Ausrichtung eingebaut, in der die Unterseite 12 nach oben weist. Aufgrund der Querschnittsidentität läßt sich der Hauptarm 17a des 2. Rinnenabschnitts kontinuierlich und stufenlos an einen 1. Rinnenabschnitt 16 eines benachbarten Bodenbelagelementes anschließen. Da auch der Endquerschnitt Q2S des Seitenarms 19 mit den anderen Querschnitten identisch ist, kann zur Fortführung des Seitenarms 19 ein gleichartiges Bodenbelagelement mit seinem oberen 1. Rinnenabschnitt 16 oder seinem unteren 2. Rinnenabschnitt 17 angeschlossen werden.

[0020] Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Seitenarm 19 senkrecht zur Längserstreckung des Hauptarms 17a des unteren 2. Rinnenabschnitts. Fig. 3 zeigt eine alternative Ausgestaltung des unterseitigen 2. Rinnenabschnitts 17, die sich von dem 2. Rinnenabschnitt 17 gemäß Fig. 2 lediglich dadurch unterscheidet, daß der Seitenarm 19 sich unter einem Winkel von ca. 60° zur Längserstreckung des Hauptarms 17a erstreckt. Auch hierbei ist jedoch sichergestellt, daß der Endquerschnitt Q2S des Seitenarms 17 identisch mit den anderen Querschnitten der beiden Rinnenabschnitten 16 und 17 ist. Die Oberseite des Bodenbelagelementes 10 gemäß Fig. 3 weist die in Fig. 1 dargestellte und erläuterte Ausgestaltung auf.

[0021] Fig. 4 zeigt eine 1. Weiterbildung des Bodenbelagelementes 10 gemäß den Fig. 1 und 2. Auch hierbei ist die Oberseite 11 des Bodenbelagelementes entsprechend der Fig. 1 mit dem geradlinigen 1. Rinnenabschnitt 16 ausgebildet. Die in Fig. 4 dargestellte Unterseite 12 besitzt entsprechend der Fig. 2 einen 2. Rinnenabschnitt 17 mit einem Hauptarm 17a und einem im rechten Winkel davon abzweigenden Seitenarm 19. Zusätzlich ist in der Verzweigungsstelle 18 des 2. Rinnenabschnitts 17 eine Strömungsleitvorrichtung in Form eines hydraulischen Hindernisses 20 angeordnet. Das hydraulische Hindernis ragt von der dem Seitenarm 19 abgewandten Flanke bis zur Mitte des Hauptarms 17a in den Strömungsquerschnitt hinein und besitzt einen im wesentlichen dreieckigen Grundriß, dessen Spitze dem Seitenarm 19 zugewandt ist und im wesentlichen in der Mitte des Hauptarms 17a liegt. Das hydraulische Hindernis 20 bewirkt, daß ein Teil des Wassers; das den Hauptarm 17a entlangströmt, auf das hydraulische Hindernis 20 prallt und von diesem in Richtung des Seitenarms 19 abgelenkt wird. Der obere Bereich des hydraulischen Hindernisses 20 ist tetraederstumpfförmig ausgebildet, wobei das hydraulische Hindernis nicht über die Oberfläche der Unterseite 12 des Bodenbelagelementes hinausragt.

[0022] Fig. 5 zeigt eine alternative Ausgestaltung des hydraulischen Hindernisses 20, das zwei einstückig angeformte Leitrippen 21 und 22 umfaßt. Die Leitrippe 21 erstreckt sich ausgehend von dem Fußbereich des Seitenarms 19 kontinuierlich gekrümmt bis in den vom Seitenarm 19 aus gesehen rechten Abschnitt des Hauptarms 17a und endet dort nahe oder in geringem Abstand zu der dem Seitenarm 19 abgewandten Flanke des Querschnitts des Hauptarms 17a. Die andere Leitrippe erstreckt sich ausgehend vom Seitenarm 19 zu dem entgegengesetzten Abschnitt des Hauptarms 17a in entsprechend spiegelbildlicher Ausrichtung. Zwischen den beiden Leitrippen 21 und 22 ist auf der dem Seitenarm 19 abgewandten Bodenfläche B des Hauptarms 17a ein nach oben vorstehendes Sperrelement 23 angeformt, daß im dargestellten Ausführungsbeispiel die Form einer Halbkugel besitzt.

[0023] Fig. 6 zeigt eine weitere Weiterentwicklung des unterseitigen 2. Rinnenabschnitts 17 des Bodenbelagelementes gemäß den Fig. 1 und 2 und unterscheidet sich von diesem lediglich dadurch, daß in der Verzweigungsstelle 18 des unterseitigen 2. Rinnenabschnitts 17 ein mittig angeordnetes hydraulisches Hindernis 20 angeformt ist, daß im wesentlichen die Form eins Pyramidenstumpfes besitzt, dessen vertikale Mittelachse im Schnittpunkt der Sohlenbereiche des Hauptarms 17a und des Seitenarms 19 liegt und der so ausgerichtet ist, daß zwei entgegengesetzte Eckpunkte seiner Grundfläche in Längsrichtung des Hauptarms 17a und ein weiterer Eckpunkt in Längsrichtung des Seitenarms 19 weist.

[0024] Die Fig. 7 und 8 zeigen alternative Ausgestaltungen des unterseitigen 2. Rinnenabschnitts 17. Gemäß Fig. 7 verbindet der 2. Rinnenabschnitt 17 die vordere Stirnseite 13 mit der hinteren Stirnseite 15, wobei der 2. Rinnenabschnitt 17 jedoch nicht geradlinig, sondern sinusförmig gewunden verläuft, wodurch sich eine Strömungsberuhigung ergeben kann.

[0025] Gemäß Fig. 8 verläuft der 2. Rinnenabschnitt 17 einsinnig stetig gekrümmt über einen Winkel von ca. 90° und verbindet die hintere Stirnseite 15 mit der senkrecht dazu verlaufenden, angrenzenden Seitenfläche 14.

[0026] Die Fig. 9 und 10 zeigen eine Abwandlung des Bodenbelagelementes 10 gemäß den Fig. 1 und 2 hinsichtlich seines Grundrisses. Während bei der Ausgestaltung gemäß den Fig. 1 und 2 das Bodenbelagelement 10 mit einem rechteckigen Grundriß versehen ist, zeigen die Fig. 9 und 10 nunmehr ein Bodenbelagelement mit einem trapezförmigen Grundriß, wobei gemäß Fig. 9 die längere Grundseite des trapezförmigen Grundrisses auf der Seite des Endquerschnitts Q2S des Seitenarms 19 liegt, während bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 10 die längere Grundseite des trapezförmigen Querschnittes auf der dem Seitenarm 19 abgewandten Seite des Bodenbelagelementes 10 ausgebildet ist. In allen sonstigen Merkmalen entsprechen die Bodenbelagelemente gemäß den Fig. 9 und 10 der anhand der Fig. 1 und 2 erläuterten Ausgestaltung.

[0027] Die Fig. 11 und 12 zeigen eine weitere mögliche Abwandlung des unterseitigen 2. Rinnenabschnitts. Während gemäß Fig. 2 der Seitenkanal 19 in der Mitte des Hauptarms 17a von diesem abzweigt, ist statt dessen gemäß Fig. 11 nunmehr vorgesehen, den Seitenarm 19 am Ende des Hauptarms 17a von diesem abzweigen zu lassen, wobei auf der Unterseite 12 des Bodenbelagelementes 10 nur der halbe Querschnitt 19* des Seitenarms 19 ausgebildet ist, während die andere Hälfte 19* des Querschnitts des Seitenarms in einem entsprechend geformten angrenzenden Bodenbelagelement 10 ausgebildet ist, wie es in Fig. 12 dargestellt ist. Der Seitenarm 19 ergibt sich somit erst dann, wenn die beiden Bodenbelagelemente gemäß den Fig. 11 und 12 mit ihren den Teilquerschnitt des Seitenarms 19 aufweisenden Seiten aneinandergelegt werden.

[0028] Um dem Eingriff zwischen benachbarten Bodenbelagelementen zu verbessern und um Relativverschiebungen weitestgehend zu vermeiden, können die Bodenbelagelemente auf ihren Stirnseiten jeweils mit Eingriffselementen versehen sein, die mit entsprechenden Eingriffselementen der benachbarten Bodenbelagelemente in Eingriff treten. Gemäß Fig. 13 sind auf den entgegengesetzten Stirnseiten des Bodenbelagelementes jeweils vier auf Abstand angeordnete Vorsprünge 24 angeformt, wobei die Vorsprünge 24 auf der vorderen Stirnseite relativ zu den Vorsprüngen 24 auf der hinteren Stirnseite in Querrichtung versetzt sind. Zwischen den einzelnen Vorsprüngen 24 sind nicht dargestellte Aufnahmen komplementärer Querschnittsform ausgebildet, so daß die Vorsprünge 24 auf der Stirnseite des einen Bodenbelagelementes in die Aufnahmen auf der Stirnseite des anliegenden benachbarten Bodenbelagelementes eingreifen können.

[0029] Gemäß Fig. 14 sind die Stirnseiten des Bodenbelagelementes nicht eben ausgebildet, sondern tragen jeweils eine im Grundriß Z-förmige Verzahnung, die mit einer entsprechenden komplementären Verzahnung eines benachbarten Bodenbelagelementes in Eingriff treten kann.

[0030] Fig. 15D zeigt den Querschnitt des 2. Rinnenabschnitts 17 des Bodenbelagelements 10 gemäß den Fig. 1 und 2. Wie in Fig. 15D gestrichelt angedeutet ist, verläuft der Seitenarm 19 mit seiner unteren Sohllinie 19a im wesentlichen horizontal und mündet genau in der Sohllinie des Hauptarms 17a. Alternativ kann der Seitenarm 19 mit seiner Sohllinie 19a in Richtung der Sohllinie des Hauptarms 17 auch leicht nach unten geneigt sein, wie Fig. 15E zeigt, oder in Richtung der Sohllinie des Hauptarms 17a leicht ansteigen, wie es in Fig. 15F gezeigt ist.


Ansprüche

1. Bodenbelagelement zur Bildung einer Bodenrinne, mit einer Oberseite (11), einer Unterseite (12) und mehreren Seitenflächen (13,14,15), wobei auf der Oberseite (11) ein 1. Rinnenabschnitt (16) mit einem Anfangsquerschnitt (Q1A) und einem damit identischen Endquerschnitt (Q1E) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Unterseite (12) ein 2. Rinnenabschnitt (17) mit einem Anfangsquerschnitt (Q2A) und einem Endquerschnitt (Q2E) ausgebildet ist, wobei der Anfangsquerschnitt (Q2A) und/oder der Endquerschnitt (Q2E) des 2. Rinnenabschnitts (17) gleich dem Anfangs- und dem Endquerschnitt (Q1A,Q1E) des 1. Rinnenabschnitts (16) ist.
 
2. Bodenbelagelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf des 1. Rinnenabschnitts (16) unterschiedlich zu dem Verlauf des 2. Rinnenabschnitts (17) ist.
 
3. Bodenbelagelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der 1. Rinnenabschnitt (16) geradlinig verläuft.
 
4. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der 2. Rinnenabschnitt (17) sinusförmig gewunden verläuft.
 
5. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der 2. Rinnenabschnitt (17) einsinnig stetig gekrümmt verläuft.
 
6. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der 2. Rinnenabschnitt (17) eine Verzweigungsstelle (18) mit zumindest einem Seitenarm (19) aufweist.
 
7. Bodenbelagelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Seitenarm (19) einen Endquerschnitt (Q2S) aufweist, der gleich dem Anfangs- und dem Endquerschnitt (Q1A,Q1E) des 1. Rinnenabschnitts (16) ist.
 
8. Bodenbelagelement nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Seitenarm (19) sich unter einem Winkel im Bereich von 45° bis 90° zu dem 2. Rinnenabschnitt (17) erstreckt.
 
9. Bodenbelagelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Seitenarm (19) sich im wesentlichen senkrecht zu dem 2. Rinnenabschnitt (17) erstreckt.
 
10. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in dem 2. Rinnenabschnitt (17) im Bereich der Verzweigungsstelle (18) eine Strömungsleitvorrichtung angeordnet ist.
 
11. Bodenbelagelement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsleitvorrichtung von einem hydraulischen Hindernis (20) gebildet ist.
 
12. Bodenbelagelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das hydraulische Hindernis (20) auf der dem Seitenarm (19) abgewandten Seite des 2. Rinnenabschnitts (17) angeordnet ist.
 
13. Bodenbelagelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das hydraulische Hindernis (20) mittig in dem 2. Rinnenabschnitt (17) angeordnet ist.
 
14. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es einen rechteckigen Grundriß besitzt.
 
15. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es einen trapezförmigen Grundriß besitzt.
 
16. Bodenbelagelement nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Beton besteht.
 




Zeichnung